Chlamydien - R+V Betriebskrankenkasse
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<strong>Chlamydien</strong><br />
<strong>Chlamydien</strong>-Infektionen gehören zu den häufigsten sexuell<br />
übertragbaren Krankheiten weltweit. Unbehandelt<br />
kann eine solche Infektion schwerwiegende gesundheitliche<br />
Folgen wie Unfruchtbarkeit und Schwangerschaftskomplikationen<br />
mit sich bringen.<br />
In Deutschland wird die Zahl der jährlichen Neuansteckungen<br />
mit dem Bakterium Chlamydia trachomatis auf etwa<br />
300.000 geschätzt. Die hohe Zahl erklärt sich vor allem dadurch,<br />
dass die Infektion von vielen Betroffenen gar nicht<br />
bemerkt wird. Sieben von zehn infizierten Frauen und fünf<br />
von zehn Männern verspüren keinerlei Symptome.<br />
Chlamydia trachomatis, Einschlusskörperchen<br />
Quelle: CDC/ Dr. E. Arum, Dr. N. Jacobs<br />
Ansteckung<br />
Chlamydia trachomatis ist ein typischer Schleimhautparasit, der ausschließlich Menschen infiziert. Das<br />
kugelförmige Bakterium, das auch in verschiedenen Untertypen vorkommt, wird beim Geschlechtsverkehr<br />
(vaginal oder anal) sowie durch oralen Sex übertragen. Aber auch durch gemeinsames Baden, in<br />
Schwimmbädern oder auf Toiletten kann der Erreger übertragen werden – dies jedoch seltener. <strong>Chlamydien</strong><br />
siedeln sich an verschiedenen Stellen im menschlichen Körper an: Gebärmutterhals, Prostata und<br />
Nebenhoden, Harnröhre, Enddarm, After, Rachen und Augen.<br />
Symptome<br />
Symptome – sofern sie überhaupt auftreten – können ein bis drei Wochen nach dem Kontakt mit <strong>Chlamydien</strong><br />
aber auch erst Monate später in Erscheinung treten.<br />
Symptome bei Frauen: ungewöhnlicher Scheidenausfluss, Schmerzen beim Wasserlassen, Zwischenblutungen<br />
(auch bei Frauen, die hormonell verhüten), Blutungen beim/nach dem Geschlechtsverkehr, Unterleibsschmerzen.<br />
Symptome bei Männern: weißlicher schleimig-eitriger Ausfluss aus der Harnröhre, schmerzhafte Schwellung<br />
der Hoden, Schmerzen beim Wasserlassen.<br />
Eine orale Übertragung kann bei beiden Geschlechtern zu Halsschmerzen führen. Eine Infektion des<br />
Enddarms ist eher symptomarm, es kann gelegentlich zu Ausfluss aus dem Darm kommen. Gelangen die<br />
Erreger ins Auge, verursachen sie unter Umständen eine eitrige Bindehautentzündung.<br />
Gesundheitliche Folgen<br />
Wird eine <strong>Chlamydien</strong>-Erkrankung nicht bemerkt, kann sie weitreichende gesundheitliche Folgen haben.<br />
Schwerwiegendste Spätfolge bei Frauen und Männern ist die mögliche Sterilität. Bei Frauen kann<br />
es zu Entzündungen und Verklebungen oder Vernarbungen der Eileiter (Tuben) kommen, was nicht<br />
selten zu chronischen Bauchschmerzen führen kann. Die Gefahr einer Eileiterschwangerschaft ist gegeben.<br />
<strong>Chlamydien</strong> können in der Schwangerschaft vorzeitige Wehen auslösen und eventuell zu Fehl- oder<br />
Frühgeburten führen.
Darum gehört eine <strong>Chlamydien</strong>-Untersuchung auch zum Standard während der Schwangerschaft. Wird<br />
die Krankheit nicht ausreichend behandelt, kann sich auch das Neugeborene infizieren. Bindehaut- und<br />
Lungenentzündungen können die Folge sein. Bei Männern können die Bakterien Harnröhrenentzündungen<br />
und -verengungen verursachen.<br />
Diagnose und Therapie<br />
Treten oben genannte Symptome auf, ist eine umgehende Untersuchung ratsam. Es macht natürlich<br />
Sinn, zu dieser Untersuchung auch den Partner anzuhalten, denn nur so kann man den so genannten<br />
„Ping-Pong-Effekt“ einer Ansteckung ausschalten. Die Untersuchung selbst ist unspektakulär. Der Arzt<br />
nimmt von der entsprechenden Körperregion einen Abstrich, um sicher zu stellen, dass nicht vielleicht<br />
eine andere Ursache vorliegt, wie etwa eine Gonorrhoe (Tripper). Außerdem wird auch der Morgenurin<br />
auf Bakterien untersucht. Behandelt wird eine Erkrankung an <strong>Chlamydien</strong>-Bakterien mit Antibiotika.<br />
Wichtig ist, dass während der Antibiotika-Therapie kein ungeschützter Geschlechtsverkehr ausgeübt<br />
wird. Außerdem sollte immer eine Nachuntersuchung stattfinden, damit sicher gestellt ist, dass die<br />
Erreger erfolgreich bekämpft wurden.<br />
Vorbeugung<br />
Wie auch bei vielen anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (HIV, Papilloma-Viren, Hepatitis, Herpes<br />
Pilze, Syphilis und Gonorrhoe) bieten Kondome den sichersten Schutz vor einer <strong>Chlamydien</strong>-<br />
Ansteckung.<br />
<strong>Chlamydien</strong>-Screening<br />
Abgesehen davon übernimmt die <strong>R+V</strong> BKK bei Frauen bis zum 25. Lebensjahr die Kosten für ein jährliches<br />
<strong>Chlamydien</strong>-Screening. Dies geschieht bei der gynäkologischen Untersuchung mit einem Urintest,<br />
mitunter auch mit Hilfe eines Abstrichs.<br />
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