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Kinderliturgie-Studientag<br />
25. März 2007<br />
<strong>Beten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Leib</strong> <strong>und</strong> <strong>Seele</strong><br />
Anfangsgebet:<br />
Guter Gott, wir sind da, so wie wir sind. Und es ist schön, dass wir da sind!<br />
N.N. schön, dass du da bist!<br />
Amen!<br />
Bereits im Titel des heutigen Studientages wird klar, drei Schritte<br />
sind zu machen:<br />
Erster Schritt: Über Kinder <strong>und</strong> ihre menschliche <strong>und</strong> religiöse<br />
Entwicklung ist nachzudenken. Dies möchte ich in einem kurzen<br />
Abriss <strong>mit</strong> dem Titel Menschen auf dem Weg - menschliche <strong>und</strong><br />
religiöse Entwicklung machen.<br />
Im zweiten Schritt möchte ich Sie in die Welt des <strong>Beten</strong>s <strong>mit</strong>nehmen:<br />
<strong>Beten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Leib</strong> <strong>und</strong> <strong>Seele</strong> – so der Hauptteil des Referates.<br />
Und im dritten Schritt versuche ich die Verbindung von Kindern <strong>und</strong><br />
liturgischen Feiern zu verdeutlichen bzw. herauszuarbeiten:<br />
Gemeinsam das Leben feiern.<br />
1 Menschen auf dem Weg – menschliche <strong>und</strong> religiöse Entwicklung<br />
„Jeder Mensch hat generell die Möglichkeit, originale Identität zu entwickeln aus dem, was er auf den<br />
DEN<br />
Schultern seiner Vorfahren <strong>und</strong> im Verb<strong>und</strong> <strong>mit</strong> seinen Schwestern <strong>und</strong> Brüdern aus sich werden lässt.“ 1<br />
Das heißt: Für meine Ich-Werdung brauche ich immer den Blick zu meinen Wurzeln <strong>und</strong> die Hilfe der<br />
Menschen, die um mich herum sind, die <strong>mit</strong> mir leben, die mich fordern, die mir die feste Zusage geben,<br />
dass ich wertvoll bin <strong>und</strong> unbedingt geliebt werde.<br />
Denken Sie an unser Anfangsgebet! Schön, dass du da bist!<br />
Als Menschen können wir uns nicht selbst gestalten (wer nur immer um sich selbst schwirrt hat<br />
eine nazistische Persönlichkeitsstruktur bzw. – störung). Wir sind zwar auf der einen Seite autonom<br />
(eigenständig, selbstständig) auf der anderen Seite aber interdependent (von anderen abhängig).<br />
D. h., wir brauchen andere (Vorbilder) um immer mehr zu uns selbst gelangen zu können – auch im<br />
Glauben. Religiöse Entwicklung bzw. Reifung versteht sich als Teil der Gesamtentwicklung des Menschen:<br />
Selbstachtung, soziales Empfinden, Lebensfreude <strong>und</strong> die letzte Sinnbestimmung des Menschen werden<br />
gefördert. Biblisch ausgedrückt könnten wir davon sprechen, dass Menschen<br />
• zur Selbstliebe,<br />
• zur Nächstenliebe<br />
• <strong>und</strong> zur Gottesliebe begleitet werden.<br />
Nach Bernhard Grom 2 gibt es auf diesem Weg vier Entwicklungsaufgaben:<br />
1.1 Entwicklungsaufgabe: Entwicklung der Fähigkeit zur Sammlung <strong>und</strong> zum inneren Selbstgespräch<br />
Die Fähigkeit zur Sammlung, zum Innehalten ist geradezu gr<strong>und</strong>legend. Die Aufmerksamkeit wird von<br />
außen nach innen z.B. auf Körperempfindungen, Fantasien, Gefühle, Erinnerungen oder Einsichten, gelenkt.<br />
Das Ziel ist, das bewusste Erleben <strong>und</strong> Verarbeiten dieser inneren Erfahrungen. Zu dieser Verarbeitung<br />
gehört auch die Entwicklung des so genannten inneren Gespräches.<br />
1<br />
Langmaak, Barbara: Themenzentrierte Interaktion. Weinheim 1996. S. 41<br />
2<br />
Grom., Bernhard. Auf Gott hin offen von Anfang an. in: Krieger/Sieber u.a. Zeitgemäße Wege der Kinderpastoral. München 1998. S. 70-85<br />
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