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Schulprogramm - Mariengymnasium

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1<br />

<strong>Schulprogramm</strong><br />

<strong>Mariengymnasium</strong><br />

Warendorf<br />

Stand November 2006


2<br />

1 Das MGW stellt sich vor 3<br />

1.1 Geschichte 3<br />

1.2 Leitbild 5<br />

2 Schulische Arbeitsfelder 7<br />

2.1 Organisation der Schulstufen 7<br />

2.1.1 Erprobungsstufe 7<br />

2.1.2 Mittelstufe 8<br />

2.1.3 Oberstufe 10<br />

2.2 Fächer und stufenübergreifende Konzepte 12<br />

2.2.1 Sprachenprofil und bilinguale Module 12<br />

2.2.2 Selbstverantwortliches und projektorientiertes Arbeiten 15<br />

2.2.3 Methodentraining 19<br />

2.2.4 Medienerziehung 22<br />

2.2.5 Künstlerisch-musische Erziehung 23<br />

2.2.6 Berufs- und Lebensorientierung 26<br />

2.2.7 Gesunde und soziale Schule 30<br />

2.2.8 Religiöse Erziehung 34<br />

2.3 Vernetzung von Unterricht und außerunterrichtlichem Lernen 36<br />

2.3.1 Klassen- und Studienfahrten 36<br />

2.3.2 Interkulturelles Lernen 37<br />

2.3.3 Kulturelle Veranstaltungen 41<br />

2.3.4 Arbeitsgemeinschaften 45<br />

2.3.5 Teilnahme an Wettbewerben 48<br />

2.3.6 Schülerbücherei 51<br />

2.4 Schulgemeinschaft/Förderung der Schulatmosphäre 53<br />

2.4.1 Projekttage, Schulfeste, Schulfahrten 53<br />

2.4.2 Die Arbeit der Schülervertretung (SV) 55<br />

2.4.3 Zusammenarbeit mit den Eltern 57<br />

2.4.4 Aktivitäten des Fördervereins 59<br />

2.4.5 Schule und Öffentlichkeit 60<br />

2.4.6 Gestaltung des Schulumfeldes 61<br />

2.4.7 Tag der offenen Tür 63<br />

3 Das MGW plant die Zukunft 65<br />

3.1 Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit 65<br />

3.2 Entwicklungsziele 67


3<br />

1 Das MGW stellt sich vor<br />

1.1 Geschichte<br />

Im Schuljahr 2006/2007 wird das <strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf sein 100jähriges<br />

Schuljubiläum feiern. Damit ist auch schon das Geburtsjahr der Schule angegeben.<br />

Franz Strumann, Pfarrer der Alten Kirche, gründete 1906 einen Schulverein, der am<br />

28. 11. 1906 den Antrag auf Gründung einer Höheren Mädchenschule stellte. Dieser Tag<br />

gilt nun als der Geburtstag des <strong>Mariengymnasium</strong>s Warendorf. Bereits 1907 wird der erste<br />

Unterricht aufgenommen. 1908 bezieht die Schule das Gebäude Lilienstraße 2/4 und wird im<br />

Sinne der preußischen Neuordnung des Mädchenschulwesens, die den Mädchen grundsätzlich<br />

Zugang zum akademischen Studium eröffnet, eine Höhere Mädchenschule mit den Klassen<br />

VII bis II (4. bis 9. Schuljahr).<br />

Der Gedanke zur Gründung einer Höheren Mädchenschule war aus der Existenz einer<br />

Höheren Töchterschule mit Internat entstanden, die bereits 1871 von Pauline Hentze (1848 –<br />

1928) in der Brünebrede (heute Haus Nr. 25) gegründet und bis 1905 geführt werden konnte.<br />

Diese Höhere Mädchenschule bestand in der Regel aus zwei Klassen mit nicht mehr als 45<br />

schulpflichtigen Mädchen.<br />

Mit der Gründung der Höheren Mädchenschule 1906 setzt sich die damals fortschrittliche<br />

Auffassung durch, auch Mädchen den Zugang zur Universität zu ermöglichen. Schulleiterin<br />

von 1909 bis 1923 wird Bertha Schlotmann. 1911 werden bereits 67 Schülerinnen<br />

unterrichtet.<br />

Nach Strumanns Tod 1920 gerät der Schulverein, bis dahin der Schulträger, in eine Krise, so<br />

dass 1923 die Stadt Warendorf die Trägerschaft übernimmt. 1928 wird die Marienschule,<br />

wie sie inoffiziell seit 1910 heißt, ein Lyzeum, kann also nach der U II (10. Schuljahr) die<br />

Mittlere<br />

Reife<br />

vergeben. Sie<br />

zieht in das<br />

Gebäude der<br />

heutigen<br />

VHS (Kurze<br />

Kesselstraße)<br />

um.<br />

Dr. Maria<br />

Moormann,<br />

Direktorin<br />

von 1928 bis<br />

1948,<br />

erreicht<br />

1938, dass<br />

die<br />

Marienschule<br />

die<br />

Hochschulreife, also die Berechtigung zum Universitätsstudium, vergeben darf. 1941 entlässt<br />

die (hauswirtschaftliche) „Oberschule für Mädchen“ ihre erste Abiturientia, die aus 15


4<br />

Schülerinnen besteht. 1942 beginnt parallel ein neusprachlicher Zweig, der erstmals 1943 eine<br />

uneingeschränkte Studienberechtigung vergibt. Neusprachlicher und hauswirtschaftlicher<br />

Zweig bestehen bis zur Oberstufenreform 1973 nebeneinander.<br />

1940 muss die Schule im Rahmen der nationalsozialistischen Kulturpolitik ihren Namen in<br />

„Justus-Möser-Schule“ ändern. Erst 1945 erhält sie ihre alte Bezeichnung zurück. Dr. Maria<br />

Moormann verteidigte das damalige christliche Fundament der Schule gegen den braunen<br />

Zeitgeist. Sie bewies großen persönlichen Mut, indem sie sich einem Befehl der vorgesetzten<br />

Behörde in Münster widersetzte und ihre Schülerinnen nicht zum Arbeitseinsatz schickte.<br />

Diese Haltung führte 1944 zu ihrer Amtsenthebung. Nach dem Ende des Zweiten<br />

Weltkrieges, als die Marienschule im Dezember 1945 wiedereröffnete, wurde Frau Dr.<br />

Moormann von den Engländern wieder in die Schulleiterstelle eingesetzt.<br />

1948, nach dem Ausscheiden von Dr. Maria Moormann, wird Therese Kampelmann (1948 –<br />

1956), die bereits seit 1918 an der Schule unterrichtet hat, ihre Nachfolgerin in der<br />

Schulleitung. In der Folgezeit (1957 – 1970) leitet Marianne Köster die Marienschule. 1961<br />

zieht die Schule in das neue Gebäude an der Von-Ketteler-Str. 15 um, in dem sie sich heute<br />

befindet.<br />

In den Jahren 1970 – 1990 ist Dr. Günter Drescher der Schulleiter der Marienschule, die in<br />

dieser Zeit ihren Namen erneut ändert. Das nunmehrige „<strong>Mariengymnasium</strong>“ vollzieht 1973<br />

die Oberstufenreform mit, die die differenzierte gymnasiale Oberstufe („reformierte<br />

Oberstufe“) mit dem Kurssystem einführt. 1981 erreicht das <strong>Mariengymnasium</strong> mit 1262<br />

Schülerinnen seinen Höchststand.<br />

Die Namensänderung hängt mit einem Einschnitt in der Geschichte und Entwicklung des<br />

<strong>Mariengymnasium</strong>s zusammen, der Einführung der Koedukation im Jahre 1986. Jetzt<br />

öffnet die Schule auch Jungen ihre Pforten. Das veranlasst die letzte Mädchenabiturientia<br />

(1994), sich mit dem fröhlich-ironischen Motto „Nach uns die Sündflut“ zu verabschieden.<br />

Von 1990 bis zum Jahr 2003 wird das <strong>Mariengymnasium</strong> von Karl-Heinz Weise geleitet, der<br />

die in diesen Jahren – wie in allen Gymnasien NW - durchgeführten verschiedenen Reformen<br />

der „reformierten Oberstufe“ umsetzt. In dieser Zeit finden die neuen Medien am<br />

<strong>Mariengymnasium</strong> zunehmend ihren Platz in Unterricht und Schule, ein Computerraum für<br />

den Informatikunterricht wird eingerichtet. Außerdem wird die berufsorientierende<br />

Schülerberatung verstärkt; und das Schülerbetriebspraktikum in der Jahrgangsstufe 9 wird<br />

eingeführt. In der Erprobungsstufe werden neue Formen des Lernens erprobt, das<br />

„Selbstständige Arbeiten am <strong>Mariengymnasium</strong>“ (SESAM) und das Methodentraining, heute<br />

wichtige Arbeitsschwerpunkte der Schule.<br />

Seit dem Jahr 2003 ist Hein Wilken Schulleiter des <strong>Mariengymnasium</strong>s Warendorf. Eine im<br />

Konsens mit allen am Schulleben Beteiligten erarbeitete neue Schulordnung wird eingeführt.<br />

Der Jahrgang 11 freut sich über das neu eingerichtete und sehr erfolgreiche Betriebs-,<br />

Hochschul- und Sozialpraktikum, das ins <strong>Schulprogramm</strong> aufgenommen wird. Zwei moderne<br />

Multi-Media-Räume mit Internetanschluss und die vernetzte Schulbibliothek fördern die<br />

vielfältigen Ansätze fächerübergreifenden Unterrichts und projektorientiertes Arbeiten in<br />

allen Jahrgangsstufen.<br />

Zurzeit besuchen ca. 800 Mädchen und Jungen das <strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf.<br />

Das <strong>Mariengymnasium</strong> plant seine Zukunft aus den bereits laufenden Entwicklungen und im<br />

Hinblick auf die neuen Herausforderungen wie vorgesehene Verkürzung der Schulzeit auf<br />

zwölf Jahre und kommendes Zentralabitur.


5<br />

1.2 Leitbild<br />

Am <strong>Mariengymnasium</strong> beschäftigen sich SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen seit Jahren<br />

gemeinsam mit der Entwicklung der Schule und des <strong>Schulprogramm</strong>s. Im Mittelpunkt aller<br />

dieser Überlegungen stehen dabei die SchülerInnen der Schule.<br />

Mit dem Schuljahr 2004/2005 ist eine neue Schulordnung in Kraft getreten. Diese ist von<br />

SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern gemeinsam erarbeitet und von der Schulkonferenz<br />

beschlossen worden. Die Präambel dazu, gleichsam das Leitbild des <strong>Mariengymnasium</strong>s,<br />

lautet:<br />

Unsere Schule ist ein Ort, an dem wir über Jahre hinweg einen Großteil unseres Tages<br />

verbringen, zusammen leben, lernen und arbeiten wollen.<br />

Dazu schaffen wir uns eine Atmosphäre der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, der Fairness<br />

und Rücksichtnahme, der Offenheit und Toleranz.<br />

Wir alle, Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter und Eltern treten am<br />

Marien-Gymnasium Warendorf (MGW)<br />

ein für die Leitgedanken:<br />

MENSCHLICH<br />

GEMEINSCHAFTLICH<br />

WELTOFFEN.<br />

Das heißt für uns:<br />

• Wir akzeptieren und respektieren jeden als Person, wie er ist.<br />

• Wir setzen uns mit der Meinung anderer auseinander und versuchen sie zu verstehen.<br />

• Wir lösen Konflikte weder mit körperlicher noch mit verbaler Gewalt.<br />

• Wir möchten den Schulalltag ohne Angst erleben und uns wohlfühlen können. Dieses<br />

ermöglichen wir allen anderen in der Schulgemeinschaft durch unser Verhalten.<br />

• Wir haben einen besonderen Respekt vor der Natur, die wir schützen und erhalten<br />

wollen.<br />

• Um unsere Welt auch schon hier in unserer Schule ein kleines Stück zu verbessern,<br />

verpflichten wir uns, diese Leitgedanken und die Regelungen der gemeinsam<br />

erarbeiten Schulordnung einzuhalten. 1<br />

Neben diesen Leitgedanken besteht in der Schulgemeinschaft Konsens darüber, dass in der<br />

Welt, in der wir leben, persönliche und soziale Kompetenzen von großer Wichtigkeit sind.<br />

Eigenständiges Denken, Konfliktfähigkeit und Teamgeist sind wichtige Grundlagen für<br />

privaten und beruflichen Erfolg. Aus diesem Grund entwickeln und erproben wir neue<br />

Formen des Lehrens und Lernens und setzen diese gemeinsam um.<br />

Wir engagieren uns gemeinsam für Selbsttätigkeit, Eigenverantwortung und Teamfähigkeit.<br />

Das <strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf führt zum Abitur. Neben der Vermittlung von<br />

Fachkompetenzen sind methodisch-strategisches Lernen wichtiger Bestandteil des Unterrichts<br />

und der außerunterrichtlichen Aktivitäten.<br />

Die fächerübergreifende Förderung von Basiskompetenzen, besonders der Lese-,<br />

Informations- und Medienkompetenz stellt zentrale Voraussetzung für erfolgreiches<br />

lebenslanges Lernen dar.<br />

1 Die gemeinsam erarbeitete Schulordnung hängt in allen Klassen- und Kursräumen aus und wird von<br />

SchülerInnen und LehrerInnen am Anfang des Schuljahres unterschrieben.


6<br />

Wir schaffen Ausgangsbedingungen für Wachheit und Weltoffenheit. Darum pflegen wir<br />

intensive Schulpartnerschaften, Schüleraustausche und Freundschaften mit mehreren<br />

europäischen Schulen.<br />

Wir wollen unsere Schule als Lernort für SchülerInnen, LehrerInnen und für alle anderen an<br />

unserer Schule Beteiligten gesundheitsförderlich gestalten.<br />

Unsere Erfahrung zeigt, dass eine Schule umso besser leisten kann, was von ihr erwartet wird,<br />

je stärker die erzieherische Arbeit von den Eltern angeregt und mitgetragen wird. Deshalb soll<br />

die bislang sehr gute und förderliche Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule<br />

möglichst eng und partnerschaftlich fortgeführt werden.


7<br />

2 Schulische Arbeitsfelder<br />

2.1 Organisation der Schulstufen<br />

2.1.1 Erprobungsstufe<br />

Die Erprobungsstufe hat den Auftrag, die Eignung der Kinder für einen Schultyp – in unserem<br />

Fall für das Gymnasium – zu erproben und die SchülerInnen dabei entsprechend zu unterstützen<br />

und zu fördern.<br />

Die Erprobungsstufe umfasst die Jahrgangsstufen 5 und 6. Eine Versetzung zwischen Stufe 5<br />

(„Sexta“) und Stufe 6 („Quinta“) findet nicht statt. Wer allerdings das Klassenziel der Klasse 6<br />

nicht erreicht, also nicht in die Klasse 7 versetzt wird, muss die Schule verlassen, da er/sie<br />

offenbar in einem anderen Schultyp besser gefördert werden kann. Nur unter besonderen<br />

Umständen (z. B. längere Krankheit des Kindes, lernungünstige häusliche Verhältnisse oder<br />

besondere psychische Belastungen) ist auf Antrag der Eltern eine Wiederholung der Klasse 6<br />

möglich; allerdings nur, wenn die Klassenkonferenz dem Antrag zustimmt.<br />

Nach den vom Gesetzgeber vorgegebenen Rahmenbedingungen wird ab Gymnasialeinschulung<br />

2005 Englisch als weitergeführte Fremdsprache angesehen, mit der Folge, dass die 2.<br />

Fremdsprache schon in Klasse 6 einsetzt. Zur Wahl stehen am MGW Französisch und Latein.<br />

Den LehrerInnen des MGW ist es ein besonderes Anliegen, den bei uns angemeldeten Kindern<br />

eine vertrauensvolle Umgebung zu schaffen, in der sie sich angenommen und gefördert fühlen.<br />

Das beginnt bei einer ausführlichen Aufnahmeberatung sowie einem anschließendem<br />

Informationsabend für die Eltern der künftigen GymnasiastInnen. Weiter geht es mit einer<br />

feierlichen Gestaltung des ersten Schultages, an dem wir mit einem ökumenischen Gottesdienst<br />

beginnen und anschließend die Eltern zu einem Frühstück einladen, während die Kinder die<br />

ersten Schulstunden auf dem MGW erhalten. Die erste Schulwoche wird in besonderer Weise<br />

vom Klassenlehrer/von der Klassenlehrerin betreut, so dass die Kinder immer eine Anlaufstelle<br />

haben. Zudem stellt unsere Schülervertretung sogenannte „PatInnen” aus Jahrgangsstufe 9 oder<br />

10, die die Klassen in den ersten beiden Jahren begleiten und über viele Anfangsschwierigkeiten<br />

hinweghelfen. 2<br />

Eine Besonderheit des MGW bilden die speziellen Erprobungsstufen-Angebote wie<br />

SESAM 3 , das Methoden-Training 4 sowie der Schwerpunkt „Leseförderung” in Klasse 6 mit<br />

Aktionen wie dem „Lesekoffer” und der „Vorlesewoche”, die im Vorlesewettbewerb der<br />

„Stiftung Lesen” ihren Abschluss findet. 5<br />

Damit aus den SchülerInnen der Klasse ein gutes Team wird, fahren die Klassen zusammen mit<br />

ihren KlassenlehrerInnen entweder am Ende der 5. oder zu Beginn der 6. Klasse auf eine<br />

Klassenfahrt, der möglichst ein teamförderndes Konzept (z.B. Hochseilklettergarten) zugrunde<br />

liegen sollte.<br />

Zu den Besonderheiten des MGW als ehemaliger Mädchenschule gehört das koedukative<br />

Mischungsverhältnis. In der Regel werden am MGW 2/3 Mädchen, 1/3 Jungen eingeschult. Da<br />

es Prinzip der Klassenzusammensetzung ist, Jungen und Mädchen zahlenmäßig etwa gleich stark<br />

zu machen, kommt es manchmal auch zur Bildung von reinen Mädchenklassen.<br />

Sowohl die gemischten Klassen als auch die reinen Mädchenklassen profitieren von der<br />

kooperativen und freundlichen Atmosphäre unserer Schule.<br />

2 Vgl. 2.4.2 SV-Arbeit<br />

3 Vgl. 2.2.2 Selbstverantwortliches und projektorientiertes Arbeiten<br />

4 Vgl. 2.2.3 Methodentraining<br />

5 Vgl. 2.3.6 Schülerbücherei


8<br />

2.1.2 Mittelstufe<br />

Nach erfolgreichem Abschluss der Erprobungsstufe wird die Versetzung in die Jahrgangsstufe<br />

7 ausgesprochen. Der Unterricht in den Jahrgangsstufen 7 bis 9 der Sekundarstufe I des<br />

<strong>Mariengymnasium</strong>s wird im Pflichtbereich in folgenden Fächern erteilt:<br />

• Deutsch<br />

• Gesellschaftslehre (Geschichte, Erdkunde, Politik)<br />

• Mathematik<br />

• Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik)<br />

• Englisch als 1. Fremdsprache (ab Klasse 5)<br />

• Latein oder Französisch als 2. Fremdsprache (ab Jahrgangsstufe 6)<br />

• Musik<br />

• Kunst<br />

• Religionslehre<br />

• Sport<br />

Vom 6. Schuljahr an werden die SchülerInnen unserer Schule in einer zweiten Fremdsprache<br />

unterrichtet. Im Wahlpflichtbereich I können sie zwischen Latein und Französisch als 2.<br />

Fremdsprache wählen. Um die Entscheidung zu erleichtern, werden die betroffenen<br />

SchülerInnen der Jahrgangsstufe 5 und deren Eltern zu einem Informationsabend eingeladen,<br />

auf dem beide neu zu wählenden Sprachen vorgestellt werden und eine ausführliche Beratung<br />

stattfindet. Die Wahl der zweiten Fremdsprache hat keinen Einfluss auf eine eventuelle<br />

Klassenneubildung. Die SchülerInnen bleiben weiterhin in ihren bestehenden<br />

Klassenverbänden und werden nur für den Unterricht in der zweiten Fremdsprache neuen<br />

klassenübergreifenden Kursen zugeordnet.<br />

Vom Schuljahr 2008/2009 an erweitert sich für die SchülerInnen der Jahrgangsstufe 8 der<br />

Fächerkanon in den Klassen 8 und 9 im Wahlpflichtbereich II durch ein neues<br />

Unterrichtsfach. Dieses können die Schülerinnen und Schüler nach Interesse und Neigung aus<br />

einem umfangreichen Angebot auswählen und so in ihrer Schullaufbahn einen individuellen<br />

Schwerpunkt setzen, der ihren Neigungen, Interessen und Stärken entspricht. Das neue<br />

Unterrichtsfach wählen sie durchgehend für die Jahrgangsstufen 8 und 9.<br />

Am <strong>Mariengymnasium</strong> werden folgende Fächer im Wahlpflichtbereich II angeboten:<br />

• Latein als 3. Fremdsprache<br />

• Französisch als 3. Fremdsprache<br />

• Informatik<br />

• Politik/Wirtschaft<br />

• Lernbereich Naturwissenschaften<br />

Ein Wechsel der auf zwei Jahre angelegten Kurse ist nicht möglich. Der Unterricht im<br />

Wahlpflichtbereich II ist wöchentlich mindestens zweistündig; die 3. Fremdsprachen Latein<br />

oder Französisch werden wöchentlich mindestens dreistündig unterrichtet.<br />

Es ist geplant, im Rahmen der Neigungsdifferenzierung den Fächerkanon durch eine<br />

bilinguale Kombination aus Englisch und Erdkunde bzw. Geschichte zu erweitern, um


9<br />

sprachbegabten SchülerInnen die Möglichkeit zu geben, ihre fremdsprachliche Kompetenz in<br />

der Zielsprache Englisch noch weiter auszubauen.<br />

Weitere Schwerpunkte liegen im Bereich des projektorientierten Arbeitens. 6<br />

6 Vgl. 2.2.2 Selbstverantwortliches und projektorientiertes Arbeiten


10<br />

2.1.3 Oberstufe<br />

Die gymnasiale Oberstufe setzt gemäß dem Leitbild der Schule konsequent die Unterrichtsund<br />

Erziehungsarbeit der Sekundarstufe I fort. Sie fördert also den (Aus-)Bildungsprozess der<br />

SchülerInnen in seinen fachlichen, sozialen und personalen Bereichen. Im Zentrum der<br />

Erziehung und des Unterrichts in allen Fächern der Oberstufe stehen die Hinführung zu einer<br />

wissenschaftspropädeutischen Ausbildung und deren Vertiefung im Verlaufe der dreijährigen<br />

Oberstufe sowie die Förderung der persönlichen Entfaltung unserer Schülerinnen und Schüler<br />

in sozialer Verantwortlichkeit.<br />

Die fachlichen und überfachlichen Themen und Gegenstände, die unterschiedlichen<br />

Methoden, Arbeitsweisen, Lehr- und Lernformen, mit denen die o. g. allgemeine Zielsetzung<br />

erreicht werden soll, bereiten auf das Zentralabitur vor und sind in den jeweiligen<br />

Fachlehrplänen für die Oberstufe unserer Schule festgeschrieben.<br />

Eine vielfältige Palette von Fächern wird gemäß den Bestimmungen der Ausbildungs- und<br />

Prüfungsordnung für die Sekundarstufe II des Landes NRW in der Oberstufe angeboten. In<br />

fast allen Fächern kooperiert das <strong>Mariengymnasium</strong> mit den beiden anderen Gymnasien<br />

Warendorfs, so dass unseren SchülerInnen ein umfassendes Kursangebot gemacht werden<br />

kann und sie ihre individuelle Oberstufenlaufbahn im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen nach ihren Neigungen, Befähigungen und Interessen wählen und in der Regel<br />

auch realisieren können.<br />

Im „Sprachlich-literarisch-künstlerischen Aufgabenfeld“ werden neben der Muttersprache<br />

und den Fremdsprachen Englisch, Französisch und Latein auch Italienisch, Spanisch und<br />

Russisch als neu einsetzende Fremdsprache angeboten. Die Wahl von Kunst, Musik und<br />

Literatur ist gewährleistet.<br />

Im „Gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld“ erstreckt sich das Angebot auf die Fächer<br />

Erdkunde, Geschichte, Pädagogik, Philosophie und Sozialwissenschaften/Wirtschaft.<br />

Im „Mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgabenfeld“ werden neben<br />

Mathematik alle klassischen Naturwissenschaften und zudem Informatik unterrichtet.<br />

Ferner sind Religion und Sport zu belegen.<br />

All diese Fächer können als Grundkurs, die meisten von der Jahrgangsstufe 12 an auch als<br />

Leistungskurs gewählt werden. Bei der Einrichtung von Kursen wird in erster Linie das<br />

Ergebnis der Wahlen der SchülerInnen berücksichtigt, aber auch andere Aspekte wie<br />

Kontinuität, Lehrersituation an den Kooperationsschulen etc. spielen eine Rolle, besonders bei<br />

der Einrichtung von Leistungskursen.<br />

Die Notwendigkeit der Vermittlung methodischer Kompetenzen stellt sich auch in der<br />

Oberstufe. Im Zuge der Vorbereitung auf die Facharbeit in der Jahrgangsstufe 12.2 wird –<br />

neben der fächerspezifischen Vorbereitung im jeweiligen Fachunterricht – ein „Methodentag“<br />

durchgeführt. 7<br />

Die Vielzahl der Anforderungen und Bestimmungen der APO-GOSt (Ausbildungs- und<br />

Prüfungsordnung für die gymnasiale Oberstufe), die der Sicherung der Schullaufbahn der<br />

SchülerInnen dienen, erfordert eine intensive und sorgfältige Beratung und Begleitung der<br />

SchülerInnen. Diese geschieht in Zusammenarbeit mit der Oberstufenkoordinatorin durch<br />

zwei BeratungslehrerInnen je Jahrgangsstufe. Während diese in erster Linie in allen Fragen<br />

der persönlichen Schullaufbahn beraten, die Unterlagen führen, Daten überprüfen und sichern,<br />

den Schulbesuch kontrollieren und den SchülerInnen auch bei persönlichen Problem als<br />

Ansprechpartner zur Verfügung stehen, ist es u. a. Aufgabe der Oberstufenkoordinatorin, die<br />

allgemeinen Laufbahninformationen zu vermitteln und die Wahlen zu den Kursen in den<br />

7 Vgl. 2.2.3 Methodentraining


11<br />

Jahrgangsstufen 11 und 12 durchzuführen, die Zulassungsbedingungen zum Abitur zu prüfen,<br />

Pläne für Klausuren und Abiturprüfungen zu erstellen und in ständigem Kontakt mit den<br />

beiden Kooperationsschulen zu stehen.<br />

Die Ausrichtung der Oberstufenarbeit auf die Erfordernisse in Studium und Beruf schlägt sich<br />

auch in den Angeboten nieder, die außerhalb des Unterrichts der Berufsorientierung dienen.<br />

Um Einblicke in Arbeitswelt und Studium zu gewinnen, können die SchülerInnen der Stufe<br />

11 an einem zweiwöchigen Praktikum in einem Betrieb oder an der Universität Münster<br />

teilnehmen. Dadurch sollen der Prozess der Berufsfindung erleichtert und die Eignung und<br />

Neigung in Bezug auf ein gewähltes Berufsfeld überprüft werden. 8<br />

Weiter ist den SchülerInnen Gelegenheit gegeben, an einem Berufseignungstest teilzunehmen,<br />

um so wertvolle Hinweise hinsichtlich ihrer Studien- und Berufswahl zu bekommen.<br />

Hinzu kommen zahlreiche Informationsveranstaltungen und Beratungen des Arbeitsamtes<br />

Ahlen.<br />

Den „Tag der offenen Tür“ an einer Universität wahrzunehmen, wird ebenfalls ermöglicht.<br />

Lebensorientierung finden die SchülerInnen vor allem in dem freiwilligen Angebot der<br />

„Tage religiöser Orientierung“ in der Stufe 13. 9<br />

Auch die Studienfahrten, die in Anbindung an einen Leistungskurs zu Beginn der<br />

Jahrgangsstufe 13 durchgeführt werden, bieten neben der Vertiefung der Unterrichtsinhalte<br />

die Erfahrung des Zusammenhaltes und des Gemeinschaftsgefühls. Ähnliches wird auch<br />

erfahrbar und erlebbar durch Theater-/Musicalaufführungen, Konzerte und<br />

Kunstausstellungen. 10<br />

8 Vgl. 2.2.6 Berufs- und Lebensorientierung<br />

9 Vgl. 2.2.8 Religiöse Erziehung<br />

10 Vgl. 2.3.3 Kulturelle Veranstaltungen


12<br />

2.2 Fächer und stufenübergreifende Konzepte<br />

2.2.1 Sprachenprofil und bilinguale Module<br />

Das im Folgenden beschriebene Sprachenprofil am <strong>Mariengymnasium</strong> bezieht sich auf die<br />

Sprachenfolge, die zwölf Schuljahre voraussetzt.<br />

Als erste Fremdsprache wird am <strong>Mariengymnasium</strong> ab Jahrgangsstufe 5 Englisch erlernt.<br />

Ab Jahrgangsstufe 6 stehen als zweite Fremdsprache sowohl Französisch als auch Lateinisch<br />

zur Wahl. Um die Sprachenpflicht des Gymnasiums abzudecken, muss die zweite<br />

Fremdsprache mindestens bis zur Jahrgangsstufe 9 einschließlich beibehalten werden. Die<br />

SchülerInnen, die das Latinum anstreben, erhalten diesen Abschluss aber erst nach der<br />

Jahrgangsstufe 10, wenn sie eine mindestens ausreichende Leistung erzielt haben.<br />

Als dritte Fremdsprache können in der Differenzierungsstufe ab Jahrgangsstufe 8 die<br />

SchülerInnen, die als zweite Fremdsprache Latein gewählt haben, noch Französisch erlernen<br />

bzw. diejenigen, die sich für Französisch als zweite Fremdsprache entschieden haben, noch<br />

Latein hinzunehmen.<br />

Die SchülerInnen, die Latein ab Jahrgangsstufe 8 hinzunehmen, erwerben das Latinum nach<br />

der Jahrgangsstufe 11 ebenfalls, wenn sie mindestens ausreichende Leistungen in dem Fach<br />

erzielen. Grundsätzlich können alle Sprachen in Grund- bzw. Leistungskursen in der<br />

Oberstufe fortgesetzt werden; die Grundkurse können als drittes oder viertes Abiturfach<br />

angewählt werden. In der Oberstufe wird am <strong>Mariengymnasium</strong> mit großem Erfolg als neu<br />

einsetzende Fremdsprache im Grund- und Leistungskursbereich Italienisch angeboten. In der<br />

Kooperation mit dem Gymnasium Laurentianum und dem Augustin – Wibbelt - Gymnasium<br />

kann man auch Russisch und/oder Spanisch erlernen.<br />

Da das <strong>Mariengymnasium</strong> durchaus einen Schwerpunkt in seinem vielfältigen<br />

Sprachenangebot und damit verbunden in den vielfältigen Austauschveranstaltungen mit<br />

europäischen Ländern und mit Projektfahrten im Fach Latein sieht, soll das Sprachangebot<br />

trotz der Schuljahrverkürzung aufrechterhalten werden.<br />

„Lernen für Europa“<br />

Sprachenfolge am <strong>Mariengymnasium</strong> in Warendorf (12-jährige Schulzeit)<br />

Klasse: 1.<br />

Fremdsprache<br />

2.<br />

Fremdsprache<br />

3.<br />

Fremdsprache<br />

12 Englisch Französisch oder Latein oder<br />

Latein Französisch<br />

11 Englisch Französisch oder Latein oder<br />

Latein Französisch<br />

10 Englisch Französisch oder Latein oder<br />

Latein Französisch<br />

9 Englisch Französisch oder Latein oder<br />

Latein Französisch<br />

8 Englisch Französisch oder Latein oder<br />

Latein Französisch<br />

7 Englisch Französisch oder<br />

Latein<br />

6 Englisch Französisch oder<br />

Latein<br />

5 Englisch<br />

Weitere Fremdsprache:<br />

Italienisch<br />

Italienisch<br />

Italienisch


13<br />

Mit Beginn des Schuljahres 2006/07 werden am <strong>Mariengymnasium</strong> zunächst im<br />

Geschichtsunterricht der Jahrgangsstufe 6 sogenannte bilinguale Module eingesetzt. Das<br />

bedeutet, dass einige Sequenzen des Geschichtsunterrichts in der Arbeitssprache Englisch<br />

durchgeführt werden. Vor dem Hintergrund der Einführung des Fachs Englisch in der<br />

Grundschule wird damit den veränderten sprachlichen Voraussetzungen im Englischen<br />

Rechnung getragen.<br />

Die Auswahl der Inhalte entspricht den curricularen Anforderungen des Faches Geschichte.<br />

methodisch wird vorwiegend auf aus dem Englischunterricht bekannte Techniken<br />

zurückgegriffen, wobei gerade zu Beginn bildgesteuerte Übungen überwiegen.<br />

Bewertet werden - anders als im Englischunterricht - primär nicht sprachliche Verstöße,<br />

sondern die fachlichen Leistungen.<br />

Der Einstieg erfolgt nach Einführung des Past Tense im Englischunterricht und der Steinzeit<br />

im<br />

Geschichtsunterricht.<br />

Auf der Grundlage<br />

eines vereinfachten<br />

Ausschnitts aus dem<br />

englischen<br />

Jugendbuch "In the<br />

Beginning" von John<br />

Christopher werden<br />

Jung- und Altsteinzeit<br />

kontrastiert.<br />

Im Rahmen des<br />

Projektes<br />

"Griechische Sagen"<br />

(beteiligte Fächer:<br />

Deutsch und<br />

Geschichte) wird der<br />

Kampf um Troja<br />

anhand der<br />

Bildergeschichte "The<br />

Wooden Horse" aus<br />

dem "Usborne Book of Legends" thematisiert. Der einfache und kurze englische Text des<br />

authentischen englischen Kinderbuches soll den entsprechenden Bildern der Ilias-<br />

Nacherzählung zugeordnet werden.<br />

Ferner ist u.a. eine Sequenz über die Römer in Britannien vorgesehen.<br />

Ziel des bilingualen Unterrichts ist neben der Erweiterung der Sprachkompetenz unserer<br />

SchülerInnen auch die Vertiefung des Verständnisses für die Geschichte und Kultur unseres<br />

britischen Nachbarn. Zudem ist es für die SchülerInnen sicherlich motivierend zu erfahren,<br />

dass sie Englisch auch schon außerhalb des Fremdsprachenunterrichts erfolgreich einsetzen<br />

können.<br />

In den Jahrgangsstufen 5 und 6 wird das Fach Englisch eine Stunde pro Woche, d.h. 5 anstatt<br />

4 Stunden, mehr unterrichtet. In dieser zusätzlichen Wochenstunde wird mit<br />

lehrbuchunabhängigem Zusatzmaterial gearbeitet.<br />

Außerdem werden in den weiteren Jahrgängen Englisch-Arbeitsgemeinschaften angeboten, in<br />

denen die erworbenen Kenntnisse gefestigt werden können. So werden


14<br />

Arbeitsgemeinschaften zur Vor- und Nachbereitung des Schüleraustauschs mit Petersfield und<br />

ein gezieltes Training für die Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdsprachen schon jetzt<br />

angeboten.<br />

Für die beiden abschließenden Jahrgänge der Mittelstufe soll das bilinguale Angebot im<br />

Wahlpflichtbereich II verankert werden. Module sind z.B. vorgesehen für die Kombination<br />

Englisch-Geschichte und Englisch-Erdkunde. Andere Fächerkombinationen sind aber<br />

durchaus auch möglich. 11<br />

Durch die flexible Handhabung der Bilingualität sollen die Schüler sensibilisiert und befähigt<br />

werden, ihre sprachliche Handlungskompetenz auszubauen. Auf diese Weise soll auch am<br />

MGW auf ein zusammenwachsendes Europa hingearbeitet werden.<br />

11 Vgl. 3.2 Entwicklungsziele


15<br />

2.2.2 Selbstverantwortliches und projektorientiertes Arbeiten<br />

Um die methodischen Erfahrungen der Kinder aus der Grundschule aufzugreifen und<br />

fortzuführen, hat das MGW seit dem Schuljahr 1998/1999 Formen des offenen Lernens im<br />

Rahmen des SESAM-Konzeptes (Selbstverantwortliches Arbeiten am<br />

<strong>Mariengymnasium</strong>) in den Schulunterricht integriert. In SESAM finden in der<br />

Jahrgangsstufe 5 und 6 Freiarbeit und Projektarbeit in einer Doppelstunde pro Woche statt.<br />

Selbstverantwortliches Arbeiten bedeutet, dass die SchülerInnen Aufgaben und Vorhaben aus<br />

verschiedenen Angeboten oder nach eigenem Interesse wählen können. Dabei dürfen sie<br />

Gegenstände, Zeitdauer und Partner des Lernens innerhalb eines vorgegebenen Rahmens<br />

selbst bestimmen.<br />

Diese Form des Lernens<br />

soll die SchülerInnen zu<br />

eigenständiger<br />

Lerntätigkeit anleiten,<br />

ganzheitliches Lernen<br />

ermöglichen und zur<br />

Teamarbeit befähigen.<br />

Den Unterrichtenden<br />

wird mit dieser<br />

Unterrichtsform eine<br />

größere Differenzierung<br />

ermöglicht und<br />

Gelegenheit gegeben,<br />

individuelle Stärken und<br />

Schwächen der<br />

SchülerInnen zu beobachten und auf sie einzugehen. Damit dient SESAM sowohl der<br />

Förderung langsam lernender Kinder als auch der Befriedigung der Lernansprüche besonders<br />

leistungsstarker Kinder.<br />

In der Jahrgangsstufe 5 ist dieser Unterricht angelehnt an das Fach Deutsch (4 Stunden<br />

Deutsch, 2 Stunden SESAM). Die SchülerInnen werden zunächst in die Arbeitsweise<br />

eingeführt und bearbeiten Übungsmaterial zu Gegenständen des Unterrichts.<br />

„Schreibwerkstatt“ und Lernspiele fördern die Kreativität und die sprachliche Kompetenz.<br />

Im 2. Halbjahr werden erste fächerübergreifende Projekte durchgeführt, z. B. das Tier-<br />

Projekt.<br />

In der Jahrgangstufe 6 wird die Doppelstunde SESAM in Kooperation der FachlehrerInnen<br />

Deutsch mit einem weiteren Fach (Politik, Geschichte, Naturwissenschaften, Mathematik)<br />

unterrichtet. Fächerübergreifende Projekte, die hier realisiert werden, sind z. B:<br />

• Produktionsorientierter Umgang mit Sagen (Deutsch ,Geschichte ,Kunst)<br />

• Bäume (Deutsch, Politik, Biologie bzw. Naturwissenschaften, Kunst)<br />

• Jugendbuch (Deutsch, Politik, Geschichte, Kunst)<br />

• Umgang mit Medien (Deutsch, Politik).


16<br />

Im Rahmen dieser Projekte werden regelmäßig auch Lernorte außerhalb der Schule<br />

aufgesucht. So werden zum<br />

Beispiel Exkursionen nach<br />

Kalkriese bei Osnabrück, dem<br />

Ort der Varusschlacht,<br />

durchgeführt.n<br />

Dort nehmen die<br />

SchülerInnen an einem<br />

museumspädagogischen<br />

Programm teil.<br />

Außerdem wird mit<br />

außerschulischen Partnern z.<br />

B. der Stadtbücherei<br />

Warendorf, dem Verkehrsamt, der Umweltorganisation „Urgewald“ und dem Forstamt<br />

Warendorf zusammengearbeitet.<br />

Regelmäßig sind an Projekten<br />

StudentInnen der Universität<br />

Münster im Rahmen des<br />

Praktikums im Berufsfeld<br />

Schule (PBS) beteiligt.<br />

Auf einer Lehrerfortbildung der<br />

Bezirksregierung zum Thema“<br />

Wirksamkeit des Lehrens und<br />

Lernens“, an der an SESAM<br />

interessierte LehrerInnen des<br />

MGW teilnahmen, wurde<br />

verabredet, die Zusammenarbeit der Fächer am Anfang des Schuljahres zu organisieren. So<br />

haben die Klassenkonferenzen der sechsten Klassen „Unterrichtspartituren“ erstellt, um die<br />

Zusammenarbeit im Rahmen von SESAM und außerhalb dieses Projektes abzustimmen.<br />

Diskutiert wird momentan, ob sich in der Jahrgangsstufe 6 pro Halbjahr ein zweites Fach fest<br />

an SESAM beteiligen soll oder ob eine flexiblere Beteiligung mehrerer Fächer sinnvoller ist.<br />

Die positiven Erfahrungen der letzten sieben Jahre SESAM-Unterricht haben dazu geführt,<br />

dass am MGW ab dem Schuljahr 2005/2006 aufbauend auf den SESAM-Unterricht in den<br />

Klassen 5 und 6 in der Mittelstufe das projektorientierte und fächerübergreifende Arbeiten<br />

verpflichtend eingeführt wird.


17<br />

Das projektorientierte Arbeiten wird am <strong>Mariengymnasium</strong> vom Schuljahr 2005/2006 an in<br />

den Jahrgangsstufen 7 – 10 nach folgendem Konzept verpflichtend durchgeführt:<br />

Pro Halbjahr ist die Durchführung eines fächerübergreifenden Projekts verbindlich. Bei der<br />

thematischen Feinabstimmung und der organisatorischen Planung und Realisierung soll der<br />

jeweilige Klassenlehrer die Rolle des Koordinators übernehmen und zu Beginn des jeweiligen<br />

Schulhalbjahres zusammen mit den betroffenen FachkollegInnen über alle Fragen, die die<br />

konkrete Umsetzung des Projektes betreffen, beraten. Die FachkollegInnen der betroffenen<br />

Fächer sind verantwortlich für die Realisierung. Dieser neue konzeptionelle Grundsatz<br />

bedeutet, dass fachspezifische Absprachen zwischen den am Projekt beteiligten Fachgruppen<br />

vor der Durchführung unerlässlich sind.<br />

Bei der Planung von konkreten projektorientierten Unterrichtsmodellen soll die inhaltliche<br />

Komponente absolute Priorität haben. Methodische Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie z.B. im<br />

Umgang mit dem Computer (z.B. Internetrecherche, Textverarbeitung oder<br />

Tabellenkalkulation) sollen nicht isoliert als Methodentraining angeboten, sondern als<br />

notwendiger integraler Bestandteil mit deutlicher Ausrichtung auf die jeweilige inhaltliche<br />

Schwerpunktsetzung verstanden werden. Das bedeutet, dass die „technische“ oder rein<br />

„handwerkliche“ Schulung am Computer sich der thematischen Vorgabe unterordnen muss.<br />

Dafür müssen im Rahmen des jeweiligen Fachunterrichts Zeit und Raum zur Verfügung<br />

gestellt werden, um den Schülern und Schülerinnen unter Anleitung der/s Unterrichtenden<br />

durch aktive Mithilfe von MitschülerInnen die notwendigen Kompetenzen zu vermitteln, die<br />

wichtig sind, um ein bestimmtes Thema computergestützt für eine geeignete<br />

Präsentationsform aufzuarbeiten.<br />

Folgende Projekte für die Jahrgangsstufen 7.1 bis einschließlich 10.1 werden vorgeschlagen.<br />

Die folgende Zusammenstellung ist als Vorschlagsliste gedacht. Auch andere Projekte sind<br />

möglich. In Klammern stehen jeweils die Fächer, die in das konkrete Projekt eingebunden<br />

werden können.<br />

7.1 Emsprojekt<br />

(Biologie, Erdkunde)<br />

Methodischer Schwerpunkt: Referat<br />

7.2 Jugendbuchprojekt<br />

z.B. Das Ende des Mittelalters/ Aufbruch in eine neue Zeit (Hexenprojekt)<br />

(Geschichte, Deutsch, Religion, Kunst)<br />

Methodische Schwerpunkte: Internetrecherche, Führen einer Mappe, Erstellen von<br />

Plakaten, Lesetagebuch<br />

8.1 Alternativ:<br />

- Judentum, Antisemitismus<br />

(Religion, Politik, Deutsch, Kunst)<br />

- Zeitungsprojekt: KLASSE<br />

(Deutsch, Politik)<br />

Methodischer Schwerpunkt: Textverarbeitung


18<br />

8.2 Studienfahrt nach Trier, Bordeaux und Straßburg (evtl. Petersfield als zusätzliches<br />

Projekt)<br />

(Latein, Französisch, Erdkunde, evtl. Englisch)<br />

Methodische Schwerpunkte: Gestaltung einer Projektmappe, Halten eines Referats vor<br />

Ort.<br />

9.1 Betriebspraktikum (Vorbereitung in 8.2 in Politik)<br />

(Politik, Deutsch)<br />

Methodische Schwerpunkte: Anlegen einer Praktikumsmappe, Reflexion der<br />

Erfahrungen vor dem Hintergrund der Erwartungen, Bewerbungstraining<br />

9.2 Strukturwandel im Ruhrgebiet / Energie<br />

(Erdkunde, Geschichte, Physik, Deutsch, Kunst, Politik (WPII.))<br />

Methodische Schwerpunkte: Experimentieren, Analyse von statistischem Material,<br />

Versprachlichung und Auswertung von Graphiken, Bewerten und Argumentieren.<br />

8 / 9 als Zusatzprojekt in 8 oder 9: Liebe und Partnerschaft<br />

bei diesem Projekt bietet sich die Zusammenarbeit mit außerschulischen Trägern an<br />

(Biologie, Religion, Deutsch, Englisch, Latein, Französisch)<br />

10.1 Kultur- und Naturraum (bevorzugt: die neuen Bundesländer)<br />

(Geschichte, Politik, Kunst, Musik, Deutsch, Englisch)<br />

Methodische Schwerpunkte: Vorbereitung einer Klassenfahrt. Aufarbeitung von<br />

soziokulturellen Themen, die für die geplante Klassenfahrt relevant sind.<br />

10.2 kein verbindliches Projekt


19<br />

2.2.3 Methodentraining<br />

Am MGW ist seit dem Schuljahr 1999 ein Konzept zur Förderung der Basiskompetenzen<br />

entwickelt worden. Die Arbeit mit den SchülerInnen soll dazu führen, dass diese spätestens am<br />

Ende der Klasse 6 über einige methodische Fähigkeiten verfügen, die für ein erfolgreiches<br />

Lernen unabdingbar sind. Als Ziele sollen Selbstorganisation, Teamfähigkeit, Selbstständigkeit,<br />

problemlösendes Lernen, Erkennen der eigenen Stärken und Schwächen, Unterstützen der<br />

MitschülerInnen erreicht werden<br />

Aufgrund der Erkenntnis, dass Formen des offenen Lernens (Freiarbeit, Lernen an Stationen,<br />

Projektarbeit, Gruppenarbeit u. a.)<br />

letztendlich zum Scheitern verurteilt<br />

sind, wenn den Schülern<br />

entsprechende methodische Strategien<br />

und Routine fehlen, wurde das Projekt<br />

„Das Lernen lernen“ nach einer<br />

Lehrerfortbildung zu dem Thema<br />

zunächst in der Jahrgangsstufe 5<br />

umgesetzt.<br />

Nach Auswertung des ersten Projektes<br />

und ständiger Überarbeitung in den<br />

folgenden Jahren ist am MGW ein<br />

tragfähiges Konzept entwickelt<br />

worden. Neben der Vermittlung<br />

grundlegender Arbeitstechniken wird<br />

besonders die fächerübergreifende Förderung der Lese- und Informationskompetenz der<br />

SchülerInnen in den Mittelpunkt des Trainings gestellt.<br />

Organisiert und durchgeführt wird das Projekt von Klassen- und SESAM-Lehrern 12 in der 5. und<br />

6. Jahrgangsstufe. Die Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Warendorf und das gemeinsam<br />

mit der Stadtbücherei und<br />

anderen Warendorfer Schulen<br />

erarbeitete „Spiralcurriculum“<br />

zur Förderung der Lese- und<br />

Informationskompetenz bilden<br />

eine wichtige Basis.<br />

Das MGW-Konzept sieht vor,<br />

dass alle SchülerInnen der<br />

Jahrgangsstufen 5 und 6 in<br />

jedem Halbjahr an jeweils zwei<br />

Projekttagen 4 Einheiten mit<br />

dem Thema „Das Lernen<br />

lernen” erarbeiten. Diese<br />

Einheiten bilden eine<br />

Grundlage, auf der später<br />

methodisch aufgebaut werden<br />

kann (so wird in Klasse 7 beispielsweise, aufbauend auf den gelernten und eingeübten Techniken<br />

selbstständigen Arbeitens, die Projektarbeit durchgeführt).<br />

Hier ein Überblick über die im Halbjahresrhythmus aufeinander aufbauenden Einheiten:<br />

12 Vgl. 2.2.2 Selbstverantwortliches Arbeiten und projektorientiertes Arbeiten


20<br />

Klasse 5, 1. Halbjahr:<br />

Selbstorganisation:<br />

• Wie frühstücke ich gesund?<br />

• Schlafe ich genug? Beachte ich meinen Biorhythmus?<br />

• Wann und wo mache ich am besten meine Hausaufgaben? – Was lenkt mich ab,<br />

bzw. was hilft mir, mich zu konzentrieren?<br />

• Wie richte ich meinen Arbeitsplatz ein?<br />

• Wie bereite ich mich auf Klassenarbeiten vor?<br />

• Wie teile ich mir meine Arbeitszeit sinnvoll ein?<br />

Klasse 5, 2. Halbjahr:<br />

Arbeitstechniken<br />

• Wiederholung<br />

• Was muss ich bei der Heftführung beachten?<br />

Lesetraining<br />

• Wie überfliege ich Texte?<br />

• Wie lese ich gründlich und den Sinn erfassend?<br />

• Wie kann ich mein Lesetempo steigern?<br />

Spaß am Lesen<br />

Bei einem gemeinsamen Besuch der Stadtbücherei werden die SchülerInnen spielerisch in<br />

Aufbau, Systematik und Ausleihe der Stadtbücherei eingeführt. 13<br />

Klasse 6, 1. Halbjahr:<br />

Texterschließung<br />

• Wie markiere ich einen Text?<br />

• Wie gliedere ich ihn?<br />

• Wie finde ich Schlüsselwörter?<br />

• Wie lege ich einen Stichwortzettel an? Wie nutze ich ihn?<br />

Klasse 6, 2. Halbjahr:<br />

Halten von Kurzvorträgen<br />

• Wie erstelle ich ein kurzes Referat?<br />

• Wo finde ich Material? Welche Quellen kann ich nutzen?<br />

• Wie werte ich das Material aus?<br />

• Wie trage ich mein Referat vor?<br />

• Wie veranschauliche ich den<br />

Text für die Zuhörer?<br />

Auch in dieser Arbeitseinheit arbeitet<br />

das MGW mit seinem<br />

„Bildungspartner”, der Warendorfer<br />

Stadtbücherei, zusammen. In der<br />

Stadtbücherei werden die SchülerInnen<br />

in die verschiedenen Wege des<br />

13 Vgl.2.3.6 Schülerbücherei


21<br />

Recherchierens eingeführt. Sie erstellen ein erstes „Rechercheprotokoll“.<br />

Ziel dieser Einheit ist es, dass die SchülerInnen in einem Fach ihrer Wahl ein kurzes Referat<br />

über ein vom Fachlehrer vorgegebenes Thema verfassen und vortragen. Auf diesem Können<br />

wird in der Jahrgangsstufe 7 aufgebaut.<br />

In allen Einheiten werden Konzentrations- und Entspannungsübungen durchgeführt.<br />

Die Notwendigkeit der Vermittlung methodischer Kompetenzen stellt sich natürlich nicht nur in<br />

der Jahrgangsstufe 5 und 6, sondern in allen Jahrgangsstufen, besonders in der Oberstufe. Im<br />

Zuge der Vorbereitung auf die Facharbeit in der Jahrgangsstufe 12.2 wird - neben der<br />

fächer-spezifischen Vorbereitung im jeweiligen Fachunterricht - im 1. Halbjahr der<br />

Jahrgangsstufe 12 ein „Methodentag“ an einem Schultag durchgeführt, der für alle<br />

SchülerInnen der 12 verpflichtend ist.<br />

Hervorgegangen ist dieser Methodentag auch aus dem Pädagogischen Tag „Das Lernen lernen"<br />

im Jahre 2000. Bedürfnisse der SchülerInnen und LehrerInnen aufgreifend, ist das Projekt bei<br />

Beibehaltung des Grundkonzeptes in der Folgezeit verfeinert worden. In den Jahren 2003 und<br />

2004 ist dieser Methodentag jeweils im 1. Halbjahr der Jahrgangsstufe 12 durchgeführt werden.<br />

Auch künftig soll er in der Jahrgangsstufe 12.1 erfolgen.<br />

Die übergeordneten Inhalte des Projekttages, der in die Grundsätze des wissenschaftlichen<br />

Arbeitens einführt, betreffen Arbeitsplan und Zeitmanagement, formale Vorgaben/Zitiertechnik,<br />

Funktion der Teile einer Facharbeit, Gliederung eines Referats, Technik des Exzerpierens.<br />

Bei hinlänglicher Nachfrage nach einem Basiskurs zum Umgang mit<br />

Textverarbeitungsprogrammen und der Recherche im Internet wird ein solcher Kurs für<br />

SchülerInnen, die in diesem Bereich über geringe Kenntnisse verfügen, angeboten.<br />

Unabhängig von der Kooperation zwischen den 3 Gymnasien in Warendorf gilt bezüglich des<br />

Fachs, in dem die Facharbeit angefertigt wird, prinzipiell das Stammschulprinzip.<br />

Die Facharbeit ersetzt eine Klausur; Voraussetzung ist also die Schriftlichkeit des gewählten<br />

Faches.<br />

Grundsätzlich wird die Facharbeit im Kurs in geeigneter Form vorgestellt und diskutiert.<br />

Verantwortlich für die Organisation ist die jeweilige Jahrgangstufenleitung, durchgeführt wird<br />

der Projekttag von KollegInnen der Projektgruppe Facharbeit und der Jahrgangsstufenleitung.<br />

Die Projektgruppe legt einen Materialordner aus, sodass jeder Kollege, der sich für die<br />

Mitarbeit an diesem Projekt interessiert, sich rasch einarbeiten kann und so die Kontinuität der<br />

Arbeit gesichert ist.<br />

Evaluiert wird im Rahmen eines Auswertungsgesprächs nach dem Projekttag.


22<br />

2.2.4 Medienerziehung<br />

Mit dem Aufkommen der neuen Kommunikationstechniken stellte sich für das MGW schon<br />

vor einigen Jahren die Frage nach einem Gesamtkonzept für den zunehmenden Einsatz der<br />

neuen Medien im Unterricht.<br />

Es entstand ein 3-Punkte-<br />

Plan, der zunächst die<br />

ausreichende materielle<br />

Ausstattung der Schule<br />

mit Computern und<br />

anderen notwendigen<br />

Geräten vorsah. Das<br />

<strong>Mariengymnasium</strong> verfügt<br />

heute über zwei gut<br />

ausgestattete Informatik-,<br />

bzw. Medienräume, die<br />

von allen Klassen im<br />

Unterricht genutzt werden.<br />

Darüber hinaus sind die<br />

meisten Fachräume und<br />

die Schülerbücherei mit<br />

moderner<br />

Computertechnik<br />

ausgestattet. Ein weiterer Ausbau, der auch die Computernutzung mit Internetzugang in den<br />

Klassenräumen ermöglicht, hat begonnen. Parallel dazu wurde als zweiter Schritt das<br />

Kollegium in mehreren Fortbildungsmaßnahmen mit den Möglichkeiten der neuen Technik<br />

vertraut gemacht. Es bleibt als dritter Punkt die Entwicklung eines Medienkonzeptes, das Ziel<br />

und Methodik beim Einsatz der neuen Medien festlegt<br />

Einer unkritischen Technikfeindlichkeit muss hier ebenso eine Absage erteilt werden, wie<br />

einer naiven Computer-Manie in jeder Form. Ziel ist eine Medienerziehung, die unsere<br />

SchülerInnen in die Lage versetzt, die neue Technik angemessen, effizient und<br />

verantwortungsvoll zu nutzen. Dazu werden die entsprechenden Lerninhalte in die<br />

verpflichtenden Projekte im Unterricht der Klassen 7 bis 10 integriert. Während beim<br />

Jugendbuch-Projekt in der Stufe 7 beispielsweise die Methoden bei der Internet-Recherche<br />

vermittelt werden sollen, bietet das Zeitungsprojekt in der Stufe 8 eine gute Gelegenheit, den<br />

Umgang mit einem Textverarbeitungsprogramm einzuüben. Andere Fächer greifen die Fragen<br />

nach der Bedeutung der Medien oder dem Datenschutz auf. Damit ist die Medienerziehung<br />

am MGW keine fakultative Angelegenheit, sondern soll zu einem integralen Bestandteil des<br />

Unterrichts in vielen Fächern werden.<br />

Eine Arbeitsgemeinschaft zum Erlernen des Schreibmaschine/Computer-Schreibens für die<br />

SchülerInnen der Erprobungsstufe oder die Mitarbeit an der schuleigenen Homepage runden<br />

die Möglichkeiten in praktischer Weise ab. 14<br />

14 Vgl. 3.2 Entwicklungsziele


23<br />

2.2.5 Künstlerisch-musische Erziehung<br />

Im Kunstunterricht setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Welt der Bilder, der<br />

visuellen (optisch wahrnehmbaren) Kultur auseinander. Der Kunstunterricht beschäftigt sich<br />

mit Malerei, Zeichnung, Skulptur, Installation, Design, Fotografie, Gebrauchsgegenständen<br />

und allem, was auf Visuelles (mit dem Gesichtsinn, den Augen Erfahrbares) und Haptisches<br />

(mit dem Tastsinn Erfahrbares) hin erdacht und gemacht ist. Diese vielfältigen,<br />

unterschiedlichen Dinge, auf die sich der Unterricht beziehen kann, werden in den Richtlinien<br />

Kunst als „Bilder" oder „Bildwelten“ bezeichnet.<br />

Das „Bilder-Machen“<br />

und das „Bilder-<br />

Verstehen“ werden als<br />

zwei sich gegenseitig<br />

bedingende Prozesse<br />

verstanden, die in ihrer<br />

Wechselbeziehung den<br />

Kunstunterricht<br />

bestimmen. Die<br />

Begegnung mit<br />

„künstlerischen<br />

Bildwelten“ (visuelle<br />

Kultur) und das Gestalten<br />

eigener „Bild-Welten“<br />

sind didaktischer<br />

Schwerpunkt des Faches.<br />

Durch alle Jahrgänge<br />

hindurch werden sowohl<br />

künstlerische Einzelpositionen als auch unterschiedliche künstlerische Zugänge zu<br />

bestimmten Themen in die Gestaltung eingebunden. Somit sind „Theorie“ und „Praxis“ im<br />

Kunstunterricht notwendigerweise miteinander verknüpft.<br />

Über die unterrichtliche Thematisierung von praktischen und theoretischen Aspekten der<br />

Kunst hinaus, gilt eine besondere Beachtung der wechselnden Präsentation von<br />

Schülerarbeiten im Schulgebäude und in außerschulischen Zusammenhängen.<br />

Der Kunstunterricht kooperiert im Sinne der verbindlich festgelegten Projekte für bestimmte<br />

Jahrgangsstufen in der Mittelstufe mit anderen Fächern, um den künstlerischen Blickpunkt<br />

auf die Themen in den Blick zu nehmen und den SchülerInnen Kenntnisse und Fähigkeiten in<br />

Bezug auf Präsentationstechniken zu vermitteln.<br />

In Zusammenarbeit mit der Fachschaft Musik plant und gestaltet die Fachschaft Kunst zum<br />

Beispiel Bühnenbilder und Kostüme für Theater- und Musicalaufführungen.<br />

Das Fach Musik schöpft aus seinen Bereichen praxis- und projektorientierten Arbeitens. Auf<br />

mehreren Ebenen bietet es den SchülerInnen Entwicklungsmöglichkeiten an. Neben der in<br />

allen Schulfächern als wichtig erachteten Erlernung und Anwendung kognitiver Fähigkeiten<br />

bietet das Fach Musik den SchülerInnen in besonderem Maße Freiräume für kreativen Einsatz<br />

und dabei vor allem die Entwicklung ihrer emotionalen Fähigkeiten. Dies gelingt in starkem<br />

Maße durch die Anwendung vokaler und instrumentaler Fähigkeiten. Hierbei hat der an der<br />

Stundentafel ausgerichtete schulinterne Lehrplan oberste Präferenz. Es gilt zuvorderst, im


24<br />

Rahmen des eigentlichen Musikunterrichtes die o.g. Bereiche zu füllen. Auf der<br />

Schulhomepage ist der aktuelle Lehrplan abrufbar.<br />

Der Fachbereich Musik übernimmt folgende über den schulinternen Lehrplan hinaus<br />

gehenden Bestandteile seiner Arbeit in das <strong>Schulprogramm</strong>:<br />

Kontinuierliche außerunterrichtliche musikalisch-praktische Arbeit wird in den<br />

Arbeitsgemeinschaften<br />

(Big Band „Groovin<br />

Mary“, „HEftiS HEart<br />

Chor“, Instrumentalkreis<br />

und Streichorchester<br />

geleistet. (siehe 3.3.4<br />

Arbeitsgemeinschaften)<br />

Den musikalischen<br />

A.G´s ist folgendes<br />

gemeinsam: Die<br />

Teilnahme ist freiwillig.<br />

Musikalische<br />

Fähigkeiten werden<br />

gefördert und „live“<br />

hörbare musikalische<br />

Erfahrungen werden<br />

vermittelt.<br />

Zielgerichtetes, projektorientiertes Arbeiten im Hinblick etwa auf Aufführungen, ergeben<br />

authentische Lernsituationen. Möglichkeiten sinnvoller Freizeitbeschäftigung werden<br />

aufgezeigt. Das Schulleben wird durch die verschiedensten Musikbeiträge bei den<br />

verschiedensten Anlässen belebt. Das Schulklima erfährt eine Verbesserung besonders durch<br />

die die Jahrgangsstufen übergreifenden Besetzungen der AGs. Außerschulische Auftritte<br />

führen zur Öffnung von Schule. Aus den Reihen der einzelnen Musikgruppen erwachsen<br />

solistisch begabte SchülerInnen.<br />

Außerdem werden Konzerte<br />

veranstaltet. Dabei gewährt das<br />

Fach Musik über die<br />

Arbeitsgemeinschaften<br />

hinausgehend<br />

den<br />

SchülerInnen im Rahmen<br />

eigener Konzerte und anderer<br />

den musisch-künstlerischen<br />

Bereich betreffenden<br />

Aufführungen einen Einblick<br />

in die Organisation,<br />

Durchführung und Reflexion<br />

von Kulturveranstaltungen.<br />

Von grundlegender Bedeutung<br />

ist dabei die aktive Einbindung<br />

an Ton- und Lichttechnik<br />

interessierter SchülerInnen.<br />

Anderen Fachbereichen und<br />

Schulveranstaltungen kommen dabei die technischen Fähigkeiten dieser SchülerInnen zu<br />

Gute.


25<br />

Das Fach Musik beteiligt sich im Laufe des Schuljahres an folgenden Kulturveranstaltungen:<br />

• KuMuLi – Kunst – Musik – Literatur im Innenhof<br />

In der warmen Jahreszeit präsentieren SchülerInnen der Stufen 8 – 10 im Innenhof der<br />

Schule ihre Auswahl kreativer Umsetzungen.<br />

• Kulturabend der Stufen 5 – 7 (im Herbst):<br />

Das Fach Musik bildet eine Säule des thematisch orientierten Kulturabends der<br />

Unterstufe<br />

• Sextanernachmittag:<br />

Der Fachbereich Musik beteiligt sich an den Unterrichtspräsentationen einzelner<br />

Fächer vor Eltern, Freunden und MitschülerInnen der Fünftklässler.<br />

• Konzerte im Rahmen von Schüleraustauschen<br />

In den letzten Jahren lag ein Schwerpunkt des deutsch-italienischen Austausches<br />

(Novara) in der Ausrichtung von Gemeinschaftskonzerten beider Schulen (Chor, Big<br />

Band). Zurzeit scheint eine Fortsetzung seitens der italienischen Schule unsicher. Eine<br />

mögliche Kooperation mit England (Petersfield) nimmt erste Formen an.<br />

• Die Vorweihnachtszeit ist in diesem Jahr erstmals mit einem Konzertabend bereichert<br />

worden. Die Federführung liegt beim Streichorchester. Aufgrund des großen Erfolgs<br />

der Veranstaltung soll dieser Konzertabend regelmäßig im Advent stattfinden.<br />

Es gibt es eine lange Tradition, Musicals einzustudieren und zur Aufführung zu bringen. Sie<br />

gehören sicher zu den herausragenden Projekten unserer Schule und finden ihres großen<br />

Aufwandes wegen jedoch in eher unregelmäßigen Abständen statt. Einige dieser Musicals<br />

waren „A Mary Tale“ (1994), „Simplicia“ (1998), „Big River“ (2002) und „Der kleine Tag“<br />

(2004). Musik, Regie, Maske, Tanz, Kostüme, Bühnenbau, Licht- und Tontechnik und viele<br />

andere Bereiche greifen hierbei ineinander. 15<br />

15 Vgl. 2.3.3 Kulturelle Veranstaltungen


26<br />

2.2.6 Berufs- und Lebensorientierung<br />

Die Lebens- und Berufsorientierung am <strong>Mariengymnasium</strong> beruht auf einem stetig<br />

verbesserten, strukturierten Programm, das sich durch Zusammenwirken von Unterricht,<br />

Praktika, verschiedenen Berufsberatungsangeboten und Beratungsgesprächen auszeichnet. Es<br />

ist so angelegt, dass der/die einzelne SchülerIn fortlaufend in die Lage versetzt wird,<br />

seine/ihre persönlichen Entscheidungskriterien immer enger zu fassen und zur<br />

Entscheidungsreife zu bringen.<br />

In Anbetracht des schnellen Wandels auf dem Arbeitsmarkt sind LehrerInnen, Eltern und<br />

SchülerInnen der Auffassung, dass Schule heute nicht nur Abschluss-, sondern auch<br />

Anschlussqualifizierung leisten und bei der Planung der eigenen Zukunft Hilfestellung geben<br />

muss. Jugendliche stehen heute vor einer Vielfalt weiterführender Bildungs- und<br />

Berufsausbildungsmöglichkeiten. Diese große Auswahl führt bei vielen Jugendlichen zu<br />

Unsicherheit und Angst vor Festlegungen in einem langen, vielschichtigen Prozess. Wer<br />

verantwortlich einen Beruf wählen will, muss vielseitig informiert sein und frühzeitig an<br />

Entscheidungshilfen herangeführt werden. Unser Ziel ist es, die SchülerInnen in der Phase der<br />

Berufsfindung und Berufsplanung zu unterstützen, um das Risiko von Fehlentscheidungen zu<br />

verringern.<br />

Der Einstieg in die Berufsorientierung beginnt am MGW im Politikunterricht der<br />

Jahrgangsstufe 8, in dem die SchülerInnen sich über Berufsfindungsprozesse ihrer Eltern<br />

informieren und mit der Frage auseinandersetzen, ob deren Berufe auch eine Grundlage ihres<br />

zukünftigen Berufslebens sein könnten. Sie erkunden ihre Interessen, Fähigkeiten und<br />

Neigungen und lassen sich dabei auch von anderen einschätzen. Beim Besuch im mobilen<br />

Berufsinformationszentrum (BIZ-Mobil) gibt der Berufsberater der Agentur für Arbeit eine<br />

Einführung in die Grundlagen, Möglichkeiten und Methoden der Berufsorientierung. Die<br />

Schülerinnen lernen Informationsquellen zu Berufsfeldern und Strategien zur Berufswahl<br />

kennen. Dazu stehen ihnen u.a. computergestützte Programme zur Verfügung, die gezielt<br />

nach individuellen Wünschen, Fertigkeiten und Fähigkeiten fragen und mit Anforderungen in<br />

Berufsfeldern abgleichen.<br />

Im Schuljahr 2004/05 haben alle Schülerinnen der Jahrgangsstufe 8 des MGW erstmals am<br />

Girls’ Day teilgenommen. Der Girls’ Day ist aus der Erfahrung eingerichtet worden, dass die<br />

Berufswahl der Mädchen sich immer noch auf wenige Berufe konzentriert. Mit dem Girls’<br />

Day werden unsere Schülerinnen gezielt gefördert. Sie sollen auch solche Berufe praktisch<br />

kennen lernen, in denen Frauen noch unterrepräsentiert sind. Sicherheitsdenken und die<br />

Unterschätzung der eigenen Fähigkeiten trotz besserer Schulabschlüsse stellen typisch<br />

weibliche Einflussfaktoren auf den Berufswahlprozess dar. Während sich die jungen Männer<br />

wie selbstverständlich für das Familieneinkommen zuständig fühlen, begreifen Mädchen und<br />

junge Frauen ihre Berufstätigkeit oft lediglich als „Zuverdienst“ und sind eher bereit, ihren<br />

Beruf zugunsten der Familienarbeit einzuschränken. Beim Girls’ Day werden unsere<br />

Mädchen daher auch an männertypische Berufe herangeführt.<br />

Am Ende der Jahrgangsstufe 8 besichtigen die SchülerInnen des MGW Betriebe aus der<br />

Region Warendorf. Sie nehmen darüber hinaus an der Berufsorientierungsmesse (BOM)<br />

teil, die vom Verkehrsverein der Stadt Warendorf veranstaltet wird.<br />

Zu Beginn der Jahrgangsstufe 9 – in der Regel im September – gehen die SchülerInnen<br />

mittlerweile seit mehr als 12 Jahren für zwei Wochen ins Betriebspraktikum. Jeder<br />

Schüler/jede Schülerin sucht sich entsprechend seinen/ihren Interessen einen Praktikumsplatz.


27<br />

Dieses Vorgehen fördert die Eigeninitiative und stärkt somit das Selbstvertrauen und<br />

Selbstbewusstsein bei zukünftigen Bewerbungen. Die Praktikumsplätze liegen im Kreis<br />

Warendorf; in Ausnahmefällen sind auch entferntere Plätze, z.B. in Bielefeld, Münster oder<br />

Osnabrück, möglich.<br />

Im Deutsch- und/oder Politikunterricht lernen die SchülerInnen das Schreiben von<br />

Bewerbungen und werden auf Vorstellungsgespräche vorbereitet. Das Praktikum wird<br />

anschließend auch im Religionsunterricht unter christlich-ethischer Perspektive aufgearbeitet.<br />

Der Erfolg des Betriebspraktikums, d.h. das Sammeln von Erfahrungen in der Arbeitswelt,<br />

hängt nicht nur von den Möglichkeiten des Betriebs und dem Engagement und der Fähigkeit<br />

der zugeteilten BetreuerInnen ab, sondern vor allem vom Engagement der SchülerInnen. Bei<br />

eventuellen Schwierigkeiten stehen betreuende Lehrkräfte als Ansprechpartner bereit.<br />

Nach dem Praktikum evaluieren die SchülerInnen im Rahmen eines Projekttages mittels eines<br />

standardisierten Fragebogens ihr Praktikum und vergleichen ihre persönlichen Erfahrungen<br />

miteinander. Als Reflexionshilfe dient auch der zu erstellende Praktikumsbericht, welcher am<br />

Tag der offenen Tür des MGW der Öffentlichkeit vorgestellt wird und der nachfolgenden<br />

Jahrgangsstufe als Orientierungshilfe dient. Zugleich bildet er die Grundlage für die<br />

Abschlussnote des Praktikums, die auf dem Halbjahreszeugnis vermerkt wird.<br />

Im Wahlpflichtunterricht der Mittelstufe und im Politikunterricht der Jahrgangsstufe 10 sind<br />

wirtschaftliche Unterrichtsthemen obligatorisch. Die Schullaufbahnberatung gibt Hilfen bei<br />

der Antwort auf die Frage: Fortsetzung der Schullaufbahn in der Oberstufe oder Beruf? Die<br />

SchülerInnen formulieren Ziele und Schritte für die Handlungskonzepte im Berufswahlprozess.<br />

Ein Bewerbertraining findet in der Jahrgangsstufe 11 in Zusammenarbeit mit dem<br />

Förderverein des MGW<br />

(VFFM)<br />

statt.<br />

PraktikerInnen aus der<br />

Wirtschaft stellen z.B.<br />

Bewerbungstests und<br />

Assessmentcenter vor und<br />

geben den SchülerInnen die<br />

Möglichkeit der Simulation<br />

eines<br />

Bewerbungsgespräches.<br />

Auch der Ortsverband der<br />

Rotarier aus Münster bietet<br />

die Gelegenheit zur<br />

Teilnahme an der<br />

Veranstaltung „Schüler<br />

fragen Chefs“, die von<br />

MGW-SchülerInnen sehr<br />

gern und gut angenommen wird.<br />

Erstmals im April 2005 wurde das Berufsvorbereitungsprogramm des MGW durch eine<br />

„Berufsberatung der besonderen Art“ ergänzt. Über 70 ehemalige SchülerInnen des<br />

MGW von der Agraringenieurin über Bankkaufmann, Geoinformatikerin, Mediengestalter,<br />

Sonderschullehrerin bis hin zur Zahnärztin informierten unsere SchülerInnen anschaulich über


28<br />

ihre persönlichen Ausbildungs- und Berufserfahrungen. Diese Veranstaltung fand an einem<br />

Freitagnachmittag und am folgenden Samstagvormittag statt, fand großen Anklang und war<br />

ein großer Erfolg, und zwar sowohl auf Seiten der Ehemaligen, die gern für ihre alte Schule<br />

tätig wurden, als auch auf Seiten der SchülerInnen, die sich über Berichte aus der lebendigen<br />

Praxis freuten. Die Beratung durch Ehemalige soll im Zweijahresrhythmus fortgesetzt werden<br />

– demnächst im Jahr 2007 in Verbindung mit den Feiern zum 100jährigen Schuljubiläum.<br />

Über diese Orientierungsmöglichkeiten hinaus bietet sich den SchülerInnen der<br />

Jahrgangsstufe 11 die Möglichkeit zu einem zweiwöchigen Berufsorientierungs-, Sozialund<br />

Hochschulpraktikum.<br />

In der Oberstufe ist das Spektrum der möglichen Praktikumsplätze bedeutend erweitert und<br />

die räumliche Mobilität spiegelt sich in den Praktikumsplätzen wider: Zwischen Hamburg und<br />

München, Köln und Berlin wurden Praktikumsplätze gesucht und gefunden. Auch ein<br />

Praktikum im Ausland stellt eine Option dar.<br />

Das Sozialpraktikum vermag SchülerInnen Lebenswelten zu öffnen, die in der Schule so nicht<br />

vorkommen. Eigenes soziales Erleben im direkten Umgang mit Behinderten, Alten und<br />

Kranken beeinflusst die spätere Lebensgestaltung tiefer als noch so guter Unterricht.<br />

Ziele dieses Oberstufenpraktikums sind.<br />

• Entwicklung und Überprüfung von Berufswünschen<br />

• Sammlung von Erfahrungen hinsichtlich der Anforderungen in Berufsfeldern<br />

• Weckung der Bereitschaft zu sozialer Verantwortung<br />

• Entwicklung neuer Verhaltensmuster und Wertvorstellungen sowie eigener<br />

Lebensperspektiven<br />

• Kennen lernen der Herausforderung und Variationsmöglichkeiten eines Studiums<br />

• Sammeln von Informationen über Studienordnung und Studienalltag an<br />

verschiedenen Universitäten<br />

Seit seiner Einführung haben alle SchülerInnen des MGW diese Möglichkeit wahrgenommen<br />

und das Praktikum durchgeführt. .<br />

Auch hier erfolgt im Anschluss im Rahmen eines Projekttages eine gezielte, vergleichende<br />

Auswertung mit dem Abgleich von Erwartungen und Erfahrungen. Die Schülerinnen erstellen<br />

einen Bericht, der sie methodisch auf die Anfertigung der Facharbeit in der Jahrgangsstufe 12<br />

vorbereitet und sie erhalten ein qualifiziertes Zertifikat, das ihnen bei späteren Bewerbungen<br />

nützlich sein kann. Die Evaluation des Oberstufenpraktikums stellt einen aktuellen<br />

Schwerpunkt der <strong>Schulprogramm</strong>arbeit dar.<br />

Beratungen über bestimmte Berufe werden von der Agentur für Arbeit für alle SchülerInnen<br />

der Jahrgangsstufe 12 alljährlich jeweils am Tag der mündlichen Abiturprüfungen angeboten.<br />

Darüber hinaus steht ein Berufsberater der Agentur in der Regel einmal im Monat für<br />

Einzelberatungen in der Schule zur Verfügung. Zur weiteren Information werden an alle<br />

SchülerInnen das Buch „Studien- und Berufswahl“ und andere Informationsmaterialien<br />

ausgegeben. MitarbeiterInnen der Agentur für Arbeit bieten auch die Möglichkeit an einem<br />

Seminar zum Entscheidungstraining teilzunehmen und informieren über aktuelle<br />

Entwicklungen der Zulassungsverfahren der ZVS.<br />

Unterstützt werden die SchülerInnen bei ihrer Berufs- und Lebensplanung durch den<br />

Förderverein des MGW mit Veranstaltungen zu den Themen „BAföG“ und<br />

„Auslandsaufenthalt, Auslandsstudium, Au pair“.


29<br />

Die OberstufenschülerInnen erhalten ferner die Möglichkeit, sich zur Teilnahme am<br />

Hochschultag der Universität Münster vom Unterricht beurlauben zu lassen.<br />

Diese zahlreichen und verschiedenartigen Bausteine der Berufs- und Lebensplanung als Teil<br />

unseres <strong>Schulprogramm</strong>s sollen eine wichtige Grundlage für den späteren privaten und<br />

beruflichen Erfolg legen.


30<br />

2.2.7 Gesunde und soziale Schule<br />

Das <strong>Mariengymnasium</strong> arbeitet an der Weiterentwicklung zu einer sozialen und gesunden<br />

Schule. Eine solche Schule übernimmt die Verantwortung für eine Entwicklung der Schüler<br />

mit dem Ziel, ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit langfristig zu gewährleisten.<br />

Gesundheit betrifft den ganzen Menschen. Gesundheitsförderung hat dementsprechend nicht<br />

nur eine einzelne Krankheit oder gar ein erkranktes Organ zu beachten, sondern sollte den<br />

ganzen Menschen in den Mittelpunkt stellen. Die gesellschaftlichen Wurzeln der Gesundheit<br />

und ihrer Gefährdungen (z.B. krankmachende Faktoren unserer Lebensumwelt) sind dabei<br />

ebenso zu berücksichtigen, wie persönliche Einstellungen und Risiken, aber auch<br />

Schutzfaktoren (protektive Faktoren) gegen Erkrankungen bzw. Abhängigkeiten. Für die<br />

Gesundheitsförderung besonders wichtig sind insbesondere die Schutzfaktoren<br />

(salutogenetischer Ansatz). Dieses hier nur kurz skizzierte Konzept von<br />

Gesundheitsförderung orientiert sich an dem Gesundheitsbegriff der<br />

Weltgesundheitsorganisation. 16<br />

Schule ist solch ein Ort, an dem eine so verstandene Gesundheitsförderung verwirklicht<br />

werden kann. Sie zeigt sich im personalen Umgang mit Schülerinnen und Schülern, aber man<br />

findet sie auch in der gesamten Lebenswelt der Schule: von der besonderen Gestaltung von<br />

Klassenräumen als Lebensräumen, über die Schulverpflegung im neuen „Cafe am MGW“ mit<br />

zwei warmen Mittagsmahlzeiten täglich bis hin zu Beachtung des Biorhythmus, der Regeln<br />

des biologischen Lernens oder zu Stressbewältigung. 17<br />

Das <strong>Mariengymnasium</strong> sieht dabei die Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Schulen<br />

als geeigneten Weg für Schulen an, sich weiter zu entwickeln. Aus diesem Grund gehört das<br />

<strong>Mariengymnasium</strong> dem Netzwerk Bildung und Gesundheit OPUS-NRW an.<br />

Am <strong>Mariengymnasium</strong> dienen folgende Projekte der Gesundheitsförderung, von denen einige<br />

sich speziell mit Suchtprävention und Gewaltprävention beschäftigen:<br />

Die Förderung der emotionalen und sozialen Kompetenz erfolgt besonders durch das Lions-<br />

Quest-Programm. Ziel dieses Programms ist es, die emotionale und soziale Kompetenz wie<br />

auch die Handlungskompetenz von Jugendlichen im Alter von 10 bis 15 Jahren zu stärken.<br />

Ausgangspunkt hierfür ist die Vermittlung von sog. „Life Skills", das heißt ein Lernen und<br />

Trainieren von "Lebensbewältigungstechniken". Das Programm stellt dabei die folgenden<br />

Ziele in den Mittelpunkt:<br />

• Selbstvertrauen und Selbstdisziplin stärken<br />

• den bewussten und angemessenen Umgang mit den eigenen Gefühlen und den<br />

Gefühlen anderer verbessern<br />

• das Urteilsvermögen ausbilden, Entschlusskraft und Entscheidungsfreudigkeit<br />

aufbauen und festigen (auch das Neinsagen zu physischen und psychischen<br />

Gefährdungen aufbauen)<br />

• Lebensmut, Ehrlichkeit und Toleranz entwickeln<br />

• Freundschaften aufbauen und persönlich Werte und Ziele finden und sie eigenständig<br />

umsetzen<br />

• das Leben selbstverantwortlich in die Hände nehmen.<br />

16 Erklärung von Ottawa 1986<br />

17 Vgl. 2.2.3 Methodentraining


31<br />

Am <strong>Mariengymnasium</strong> sind fünf LehrerInnen in der Anwendung dieses Programms geschult.<br />

Es ist abgesprochen, Elemente des Programms auf die Fächer Deutsch, Sozialwissenschaften,<br />

Politik und Religion verteilt zu nutzen.<br />

Sucht als Thema von Unterricht und Projekten gibt es in verschiedenen Jahrgangstufen. Dabei<br />

spielen sowohl, soziale, personale, ethische wie auch stoffliche Aspekte eine Rolle:<br />

In den Jahrgangsstufen 5 und 6 wird das Thema Rauchen im Biologieunterricht behandelt. In<br />

der Jahrgangsstufe 8 findet ein fächerübergreifendes Projekt zu Sucht- und Drogenproblemen<br />

statt. Dabei setzen sich die SchülerInnen in Politik mit gesellschaftlichen und persönlichen<br />

Ursachen der Suchtentstehung auseinander, und das Fach Religion befasst ich mit dem<br />

Thema: „Sucht und Suche - personenbezogene und normative Auseinandersetzung mit der<br />

Suchtproblematik“.<br />

Zusätzlich findet in der Regel in dieser Stufe eine gemeinsame Film oder<br />

Theaterveranstaltung zur Suchtvorbeugung statt. Eine Verlagerung der unterrichtlichen<br />

Behandlung des<br />

Suchtthemas in eine<br />

andere Jahrgangsstufe<br />

ist in der Diskussion.<br />

Der<br />

Biologieunterricht in<br />

Klasse 8 ist gekürzt<br />

worden und kann<br />

dementsprechend<br />

nicht mehr seinen<br />

notwendigen Beitrag<br />

zur Aufarbeitung des<br />

Themas in dieser<br />

Jahrgangsstufe<br />

liefern.<br />

In der Stufe 11 findet<br />

ein pädagogischer<br />

Tag<br />

zur<br />

Suchtvorbeugung<br />

statt. Folgende<br />

Aspekte sind die Schwerpunkte der projektartigen Arbeit mit den SchülerInnen:<br />

• Ermöglichung von Selbstreflexion<br />

• Information über Sucht und Drogen<br />

• persönliche Auseinandersetzung mit Ursachen und Entwicklung süchtigen Verhaltens<br />

(z.B. durch Gespräche mit Betroffenen [Anonyme Alkoholiker])<br />

• kritische Auseinandersetzung mit der Problematik von Sucht und Drogen<br />

(gesellschaftlicher Bereich; persönlicher Bereich)<br />

• Ansätze für eine eigene Zielperspektive entwickeln (ethisches Selbstkonzept).<br />

Mehrere Klassen der Jahrgangsstufen 6-9 des <strong>Mariengymnasium</strong>s nehmen am<br />

Nichtraucherprojekt Be Smart –Don’t start teil. Ziel dieses Wettbewerbs ist es, den Einstieg in<br />

das Rauchen im „kritischen Alter“ hinauszuschieben bzw. das Rauchen ganz zu vermeiden.<br />

Die hier dargestellte Suchtprävention im engeren Sinne wird nur dadurch ermöglicht, dass<br />

eine enge Kooperation mit verschiedensten Institutionen erfolgt. Genannt seien hier: die<br />

Fachstelle für Suchtvorbeugung, das Amt für Kinder, Jugend und Familien des Kreises, die<br />

Jugendpflege-Einrichtungen der Stadt Warendorf, der SKM, Selbsthilfegruppen,


32<br />

Fachkliniken, das Institut für Therapie- und Gesundheitsförderung, das Landesinstitut für<br />

Schule und Weiterbildung, verschiedene Medien.<br />

Für die Eltern wird regelmäßig ein Elternabend zur Suchtthematik angeboten (meist werden<br />

dabei mehrere Jahrgänge zusammengefasst).<br />

Gewaltprävention als „Ernstfall“ sozialen Lernens wird in verschiedenen Projekten geleistet.<br />

In Kooperation mit der Kreispolizeibehörde wird bei Bedarf das Projekt „Smily und Frusty“<br />

durchgeführt.<br />

In der 7. Jahrgangsstufe ist<br />

ein Projekttag zum<br />

Konflikt-<br />

und<br />

Selbstbehauptungstraining<br />

fester Bestandteil des<br />

<strong>Schulprogramm</strong>s. Jede<br />

Klasse trainiert dabei nach<br />

Jungen und Mädchen<br />

getrennt unter der<br />

Anleitung<br />

von<br />

MitarbeiterInnen des<br />

Kriminalkommissariats<br />

für Vorbeugung. Die<br />

Mädchen haben die<br />

Möglichkeit, weitere<br />

Trainingseinheiten am Nachmittag zu besuchen. Dieses Angebot wird von der Mehrzahl der<br />

Mädchen genutzt.<br />

Das <strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf beteiligt sich seit dem Schuljahr 2005/06 an einem<br />

internationalen COMENIUS-Projekt.<br />

COMENIUS wird von der europäischen Kommission initiiert und soll die transnationale<br />

Zusammenarbeit zwischen Schulen fördern und einen Erfahrungsaustausch ermöglichen.<br />

COMENIUS will die Qualität<br />

des Unterrichts verbessern,<br />

dessen europäische Dimension<br />

verstärken und die<br />

Schulentwicklung fördern.<br />

COMENIUS-Projekte ermöglicht<br />

allen Beteiligten, Kenntnisse und<br />

Fertigkeiten (Kommunikation,<br />

Organisation, Problemlösung) zu<br />

vertiefen und Sprachkenntnisse<br />

zu erweitern.<br />

COMENIUS-Projekte stärken<br />

insgesamt die Verbindung<br />

zwischen Lehrern und Schülern.<br />

Die<br />

internationalen<br />

Partnerschulen<br />

des<br />

<strong>Mariengymnasium</strong>s sind:<br />

• Alfonso Lipniūno vidurinė mokykla in Panevéžys, Litauen<br />

• Atatürk Anadolu Meslek Teknik ve Endüstri Meslek Lisesi Müdürlügü in Eskisehir,<br />

Türkei und<br />

• Strømstadgymnasium in Strømstad, Schweden


33<br />

Im Mittelpunkt unseres COMENIUS- Schulprojektes steht das Thema „Gesundheit<br />

und Kreativität“, das für alle teilnehmenden Schulen von Interesse ist. 18<br />

Neben einem Beauftragten für Suchtprävention gibt es am <strong>Mariengymnasium</strong> seit Beginn des<br />

Schuljahres 1999/2000 eine Beratungslehrerin 19 , die in den Bereichen Intervention,<br />

Konsultation und Kooperation tätig ist.<br />

Im Bereich der Intervention geht es besonders um:<br />

• Beratung von einzelnen SchülerInnen u./o. SchülerInnengruppen bei persönlichen<br />

Problemen und dadurch bedingten Störungen des Arbeitsklimas (z.B. Mobbing,<br />

Ausgrenzung etc.).<br />

• Beratung von betroffenen SchülerInnen in Einzelgesprächen bei Lernstörungen,<br />

Verhaltensauffälligkeiten, sozialen Konflikten im schulischen und häuslichen Raum.<br />

Die SchülerInnen suchen das Gespräch aus eigenem Antrieb oder werden von KollegInnen an<br />

die Beratungslehrerin verwiesen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Konsultation, das heißt:<br />

• Gespräche mit und Beratung von KollegInnen zur Vorbeugung und Bewältigung von<br />

Lern- und Verhaltensproblemen, die sie bei einzelnen SchülerInnen oder einer ganzen<br />

Klasse beobachten<br />

• Gespräche mit und Beratung von KollegInnen zur Vorbeugung und Bewältigung von<br />

Lehrproblemen. Dazu gehört auch die kollegiale Fallberatung (bei uns erst angedacht).<br />

• Gesprächsangebot an betroffene Eltern.<br />

Notwendig wird häufig die Kooperation mit Schulpsychologen, mit dem Jugendamt,<br />

allgemeinsozialen Diensten, Erziehungs- und Familienberatungsstellen etc. Mit dem<br />

Beauftragten für Suchtprävention wird zusammengearbeitet. Kontakte zu anderen<br />

BeratungslehrerInnen werden gesucht.<br />

Den Eltern der neu eingeschulten SchülerInnen der Klasse 5 wird ein ausführlicher Brief zu<br />

der Tätigkeit und den Angeboten an die Hand gegeben. Außerdem werden die KollegInnen zu<br />

Beginn jeden Schuljahres gebeten, den Eltern aller SchülerInnen diese Möglichkeiten wieder<br />

ins Gedächtnis zu rufen.<br />

18 Vgl. 3.2 Entwicklungsziele<br />

19 Beratungstätigkeit RdErl. vom 08.12.1997


34<br />

2.2.8 Religiöse Erziehung<br />

Religiöse Erziehung zeichnet sich am MGW durch kooperatives Miteinander der<br />

Konfessionen und praktizierte Ökumene aus und spielt im Unterricht, bei außerschulischen<br />

Aktivitäten und im Schulalltag eine wichtige Rolle. Es finden ökumenische Gottesdienste,<br />

gemeinsame Fachkonferenzen und teilweise auch gemeinsame Tage religiöser Orientierung<br />

statt.<br />

Die SchülerInnen entwickeln sich während ihrer Schulzeit zu Erwachsenen. Diese<br />

Umbruchsituation bringt viele Verunsicherungen und Konflikte mit sich. Auch religiöse<br />

Einstellungen ändern sich während dieser Zeit sehr stark. Der Religionsunterricht soll in<br />

dieser Zeit die SchülerInnen begleiten, offen und sensibel für ihre Befindlichkeit, ihre<br />

Situation, Nöte und Bedürfnisse sein und in der Entwicklungszeit die religiöse und ethische<br />

Frage wach halten und reflektieren. Dabei geht es im Religionsunterricht nicht nur um<br />

Erkenntnis und Wissen, sondern auch um Verhalten und Haltung.<br />

Der Religionsunterricht weckt und reflektiert somit die Frage nach Gott, nach dem Sinn und<br />

dem Wert des Lebens und nach den Normen für das Handeln des Menschen und ermöglicht<br />

eine Antwort aus dem Glauben der Kirche, macht vertraut mit der Wirklichkeit des Glaubens<br />

und der Botschaft, die ihm zugrunde liegt, und hilft, den Glauben denkend zu verantworten.<br />

Unsere Ziele sind die Unterstützung und Begleitung der SchülerInnen bei der Bewältigung<br />

verschiedener Lebenssituationen, Einüben von Toleranz und Achtung, Thematisierung und<br />

Hinterfragen von Grundwerten der Gesellschaft und die Auseinandersetzung mit dem<br />

christlichen Menschen- und Gottesbild.<br />

Am MGW finden mehrere Gottesdienste im Verlauf des Schuljahres statt. Sie werden in der<br />

Regel ökumenisch gefeiert. Ausnahmen bilden konfessionelle Feiertage wie z. B. der<br />

Aschermittwoch oder der Reformationstag. Die SchülerInnen der Jahrgangsstufe 5 beginnen<br />

ihre Schullaufbahn mit einem Begrüßungsgottesdienst am ersten Schultag. Traditionell<br />

beschließt der Abiturientengottesdienst, der von der jeweiligen Abiturientia in<br />

Eigenverantwortung gestaltet wird, die Schulzeit und ist fester Bestandteil des<br />

Entlassungstages.<br />

Daneben finden Gottesdienste im Laufe des Schuljahres entweder für bestimmte<br />

Jahrgangsstufen oder für die gesamte Schule statt. Feste im Kirchenjahr (Weihnachten,<br />

Ostern, Pfingsten) und ihre christlichen Inhalte oder besondere Anlässe sollen in das<br />

Bewusstsein der SchülerInnen gerückt und bedacht werden.<br />

Neben den Schulgottesdiensten bietet das MGW in der Jahrgangsstufe 12 „Tage Religiöser<br />

Erziehung“ (TRO) an, die meist ökumenisch ausgerichtet in Zusammenarbeit mit dem<br />

Bistum Münster gestaltet und von diesem gefördert werden. Zurzeit finden in Klasse 10 keine<br />

TRO statt.<br />

Im Schulalltag ergeben sich immer wieder Situationen und Notwendigkeiten, mit<br />

SchülerInnen über persönliche Probleme, Zukunftsängste und auch Krisensituationen zu<br />

sprechen: z. B. Krankheit, Tod eines nahe stehenden Menschen, Umgang mit Trauer,<br />

Beziehungsprobleme, familiäre Schwierigkeiten. Hierfür stehen die ReligionslehrerInnen<br />

gerade auch außerhalb des Unterrichtsgeschehens als Gesprächspartner zur Verfügung.<br />

Mit den Warendorfer Kirchengemeinden findet ein reger Gedankenaustausch statt. Die<br />

Fachgruppe arbeitet in der Arbeitsgruppe Schule/Gemeinde mit.


35<br />

Die Schulkonferenz hat beschlossen, dass ab Beginn des Schuljahres 2006/07 das<br />

Fach „Praktische Philosophie“ am <strong>Mariengymnasium</strong> unterrichtet wird.<br />

Dieses Fach mit seinen gleichwichtigen Bezugswissenschaften Philosophie,<br />

Psychologie, Soziologie und Theologie, hier besonders vergleichende<br />

Religionswissenschaft, kann bei Bedarf in den Jahrgangsstufen 9 und 10<br />

eingerichtet werden. Es ist dann verpflichtend für alle SchülerInnen, die aus den<br />

unterschiedlichen Gründen nicht am Religionsunterricht teilnehmen.<br />

Vor allem die rasant angestiegenen Abmeldungen vom Religionsunterricht in den<br />

Klassen 8 bis 10 im Schuljahr 2005/06 begründen die Berechtigung des Faches am<br />

<strong>Mariengymnasium</strong>.<br />

Im Schuljahr 2006/07 nehmen jeweils etwa 30 % eines Jahrgangs am Unterricht in<br />

Praktischer Philosophie teil.


36<br />

2.3 Vernetzung von Unterricht und außerunterrichtlichem Lernen<br />

2.3.1 Klassen- und Studienfahrten<br />

Klassen- und Studienfahrten dienen der Stärkung des Zusammenhalts der Klasse und werden<br />

im Unterricht vor- und nachbereitet.<br />

Am <strong>Mariengymnasium</strong> wird zu Beginn der Jahrgangsstufe 6 eine 4-tägige Klassenfahrt in die<br />

nähere Umgebung durchgeführt. Die Mädchen und Jungen bereiten die Fahrt gemeinsam mit<br />

Eltern und Lehrern vor. Auf Wanderungen und Ausflügen lernen sie die Natur und<br />

Kulturlandschaft Westfalens kennen. Damit aus den SchülerInnen der Klasse ein gutes Team<br />

wird, sollte der Klassenfahrt ein das Klassenteam förderndes Konzept (z.B.<br />

Hochseilklettergarten) zu Grunde liegen.<br />

In der Jahrgangsstufe 10 werden einwöchige Klassenfahrten in die neuen Bundesländer oder<br />

in die Hauptstadt Berlin durchgeführt. Dabei sollen die Schüler Einblicke in die Geschichte<br />

und Politik Deutschlands bekommen. Schwerpunkte der Berlinfahrt, die bei SchülerInnen und<br />

Lehrkräften auf große Begeisterung stößt, sind die Aufarbeitung der NS- und der DDR-<br />

Vergangenheit und die Nutzung des breiten kulturellen Angebots. Die Schüler gestalten und<br />

planen diese Fahrten in der 10.1 gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer im Rahmen des<br />

projektorientierten Arbeitens als fächerübergreifendes Projekt: Kultur- und Naturraum<br />

(bevorzugt: die neuen Bundesländer), bei dem die Fächer Geschichte, Politik, Kunst, Musik,<br />

Deutsch, und Englisch sich einbringen können. Die Ergebnisse werden anschließend<br />

präsentiert.<br />

In Ausnahmefällen kann auch ein Segeltörn auf dem Ijsselmeer durchgeführt werden. Dies ist<br />

aber von der Klassenstärke und einem einheitlichen Votum für eine solche Fahrt abhängig.<br />

Diese Fahrten haben in der Vergangenheit die Klassengemeinschaft stark gefördert und die<br />

gegenseitige Verantwortung gestärkt. Auch diese Klassenfahrt wird projektartig vorbereitet.<br />

In der Jahrgangsstufe 13 werden innerhalb der Leistungskurse zum Abschluss der Schulzeit<br />

einwöchige Studienfahrten zu Zielen Europas durchgeführt. So sind Reisen an den Gardasee,<br />

die Toskana und Rom, aber auch nach Kroatien, Spanien oder Osteuropa Höhepunkte<br />

vergangener Studienfahrten gewesen. Auch diese Fahrten werden im Unterricht sorgfältig<br />

vorbereitet, durch Referate<br />

vor Ort werden den<br />

Schülern die Kultur, Natur<br />

und Geschichte fremder<br />

Länder vermittelt.<br />

Im Januar 2006 findet das<br />

erste Mal probeweise eine<br />

Skifahrt mit der Oberstufe<br />

statt. Der jeweilige<br />

Oberstufenkurs Sport mit<br />

dem Profil „Rollen, Gleiten,<br />

Fahren“ (nach den neuen<br />

Richtlinien Sport) soll im<br />

Winter die Sportart<br />

„Skifahren“ thematisieren<br />

und praktizieren.<br />

Bei der Vorbereitung sollen<br />

auch geographische, ökologische und wirtschaftliche Themen im Unterricht behandelt<br />

werden.


37<br />

2.3.2 Interkulturelles Lernen<br />

Das <strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf misst seinen internationalen Begegnungen eine große<br />

Bedeutung zu. Im Rahmen des europäischen Einigungsprozesses und der Entwicklung hin zu<br />

einer globalisierten Welt tragen solche Kontakte dazu bei, Vorurteile abzubauen und<br />

nationalistischen Bestrebungen Toleranz und Völkerverständigung entgegenzusetzen. Dabei<br />

wird auf die Verankerung der Begegnungen im Unterricht großer Wert gelegt.<br />

Im Kontext mit dem Erlernen der Fremdsprachen ergeben sich weit reichende Konzepte.<br />

Jeder Schüler, der eine Fremdsprache erlernt, sollte das Land, in dem die Sprache gesprochen<br />

wird, einmal in seiner Schulzeit erleben.<br />

Schulaustauschprogramme bieten Einblicke und Erfahrungen, die nicht nur eingleisig die<br />

Aneignung der Fremdsprache im Auge haben, sondern die im Rahmen des modernen Europas<br />

Orientierung und Verständigung zwischen den Menschen ermöglichen und den SchülerInnen<br />

Erfahrungen, Motivation und Impulse zu internationaler Zusammenarbeit vermitteln sollen,<br />

nicht nur auf kognitiver, sondern auch auf emotionaler und persönlicher Ebene. Die Bereiche,<br />

die dabei abgedeckt werden, sind realitätsorientiert und beziehen sich auf die<br />

unterschiedlichsten Aspekte des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens.<br />

Das <strong>Mariengymnasium</strong> trägt mit der Organisation von Schulaustauschveranstaltungen<br />

traditionell diesen Überlegungen Rechnung. Die Partnerschaften mit Schulen in Frankreich<br />

und Italien können sich auf langjährige Erfahrungen stützen. Besonders erfreulich ist es, dass<br />

nun auch eine Schule in Petersfield in England zu den Austauschpartnern des<br />

<strong>Mariengymnasium</strong>s zählt.<br />

In der Jahrgangsstufe 8 findet für alle SchülerInnen eine Sprachenfahrt statt, die im<br />

Unterricht projektartig vor- und nachbereitet wird. 20 Die SchülerInnen, die Französisch als<br />

zweite Fremdsprache gewählt haben, fahren nach Frankreich, diejenigen, die Latein gewählt<br />

haben, unternehmen eine mehrtägige Exkursion nach Trier.<br />

20 Vgl. 2.2.2 Projektorientiertes Arbeiten in der Mittelstufe


38<br />

Nachdem die über zehn Jahre dauernde französische Schulpartnerschaft mit Barentin nicht<br />

mehr fortgesetzt werden konnte, besteht seit zwei Jahren zwischen dem MGW und dem<br />

Collège d'Aliénord d'Aquitaine in Bordeaux eine Schulpartnerschaft. Im Gegensatz zu<br />

anderen Schulen Frankreichs wählen an dieser Schule noch zahlreiche Schüler Deutsch als<br />

erste oder zweite Fremdsprache. Die Schule genießt wegen ihrer internationalen Offenheit in<br />

Bordeaux einen besonderen Ruf. Bei ihrem Aufenthalt in Bordeaux sind die Achtklässler, die<br />

in den Familien ihrer französischen Austauschpartner untergebracht sind, stark beeindruckt<br />

von der Gastfreundschaft der Franzosen, von dem gemeinsamen Unterricht – der sich nicht<br />

nur auf passives Zuhören beschränkt - ,den deutsch-französischen Feiern und von Bordeaux<br />

und Umgebung. Das MGW knüpft beim Gegenbesuch der Franzosen bei der<br />

Programmgestaltung an die Idee an, die Schüler durch integrative Veranstaltungen wirklich<br />

miteinander in Kontakt kommen zu lassen und dabei möglichst viele Sprechanlässe zu<br />

schaffen. Als besonders integrativ stellen sich gemeinsame sportliche Aktivitäten heraus. Die<br />

Unterrichtshospitationen werden als „Tandem-Unterricht“ organisiert. In kleinen deutschfranzösischen<br />

Gruppen fungieren die Schüler gleichzeitig als Lehrer und als Schüler. Im<br />

Kunstunterricht werden die Erfahrungen, die gesammelt worden waren, künstlerisch<br />

umgesetzt.<br />

Die Resonanz auf die Austauschveranstaltungen ist äußerst positiv; so haben sich zwischen<br />

einigen Schülern dauerhafte Kontakte gebildet. Dass der Schulaustausch Zukunftsperspektive<br />

hat, zeigt auch, dass das deutsch-französische Jugendwerk den Austausch als<br />

förderungswürdig betrachtet und sich mit Zuschüssen an den Kosten der Fahrt beteiligt.<br />

Da die Partnerschaftsschule in Bordeaux den Austausch jeweils nur mit einer begrenzten<br />

Anzahl unserer SchülerInnen durchführen kann und zudem der Besuch in einem Zwei-<br />

Jahres-Rhythmus stattfindet, musste für die nicht am Austausch teilnehmenden SchülerInnen<br />

eine Alternative gefunden werden. So finden Fahrten in die Normandie oder in das Elsass<br />

statt. In diesem Jahr<br />

wurde wieder ein<br />

einwöchiger Aufenthalt<br />

in Straßburg<br />

organisiert. Bei der<br />

Fahrt nach Straßburg<br />

liegt der Schwerpunkt<br />

nicht nur darin, die<br />

Sprache und Kultur<br />

unseres Nachbarlandes<br />

kennen zu lernen,<br />

sondern Straßburg auch<br />

als "europäische<br />

Hauptstadt" zu erleben.<br />

Auf dem Programm<br />

stehen die Erkundung<br />

Straßburgs und seiner<br />

Umgebung, Kunstmuseen, Klöster und die Gebäude der europäischen Institutionen. Diese<br />

Fahrt hat sich als eine gute Alternative zu dem Austausch mit Bordeaux erwiesen.<br />

Alle Schüler, die Latein als zweite Fremdsprache gewählt haben, fahren nach Trier. Diese<br />

Fahrt wird von den SchülerInnen selbst vorbereitet, indem sie Referate vor Ort halten und ihre<br />

Ergebnisse in Mappen und Ausstellungen präsentieren.<br />

In der Jahrgangsstufe 12 findet der Schüleraustausch mit einer Schule in Italien statt. Das<br />

Italienische, das als neu einsetzende Fremdsprache in der Oberstufe stark angewählt wird,


39<br />

rundet seit 1994 das Fremdsprachenangebot des <strong>Mariengymnasium</strong>s ab. Zwischen dem MGW<br />

und dem Istituto Bellini, in Novara in der Region Piemont gelegen, besteht seit acht Jahren<br />

eine bewährte und lebendige Schulpartnerschaft. Dabei werden unterschiedliche<br />

Schwerpunkte gesetzt und verschiedene Konzepte erprobt. So stand in den ersten Jahren des<br />

Austauschs neben dem Ziel des Erlernens der Fremdsprache die kulturelle Begegnung auf<br />

musikalischer Ebene im Mittelpunkt, die in deutsch-italienischen Konzerten in Novara und<br />

Warendorf mündete. Diese Konzerte fanden in beiden Städten große Anerkennung. Neben<br />

dem traditionellen Austausch, bei dem die AustauschschülerInnen in Familien untergebracht<br />

sind und Unterrichtsbesuche, sportliche Begegnungen und Fahrten in nahe gelegene<br />

Metropolen stattfinden, wird die Schulpartnerschaft auch als gemeinsame Unternehmung<br />

organisiert, z. B. als gemeinsame Segeltour auf dem Ijsselmeer in den Niederlanden. Die<br />

Projektberichte, die dabei jeweils in der anderen Sprache verfasst werden, werden zusammen<br />

überarbeitet.<br />

Wie sehr das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen italienischen und deutschen<br />

SchülerInnen gestärkt wird, zeigt, dass oft noch über viele Jahre Kontakte zwischen den<br />

Austauschpartnern bestehen.<br />

Es ist dem MGW gelungen, auch eine englische Schule für den Austausch zu gewinnen, und<br />

zwar eine Schule in Petersfield, Südengland, das Churcher’s College. Die 22 SchülerInnen<br />

der Jahrgangsstufe 9, die im Schuljahr 2004-5 erstmals an diesem Projekt teilnahmen,<br />

besuchten von Januar bis April eine Vorbereitungs-AG. In der ersten Aprilwoche kamen<br />

zuerst die<br />

englischen<br />

Gäste und<br />

erlebten eine<br />

sehr schöne<br />

Zeit mit ihren<br />

Gastfamilien<br />

und bei den<br />

von der<br />

Schule<br />

organisierten<br />

Veranstaltungen wobei sie ihre Deutschkenntnisse verbessern konnten. Zwei Wochen später<br />

fuhren dann unsere SchülerInnen nach England, wo sie ebenfalls einen ereignisreichen und<br />

informativen Aufenthalt erlebten und ihr Englisch unter Beweis stellen konnten. Dieser<br />

erfolgreiche Austausch soll in den nächsten Jahren fortgesetzt werden.<br />

Nachdem im Sommer 2004 zwei Schüler aus der englischen Schule nach Warendorf<br />

gekommen sind, um ein zweiwöchiges Praktikum zu absolvieren; ist geplant, auch den<br />

OberstufenschülerInnen des MGW die Möglichkeit zu geben, in Petersfield ein Praktikum zu<br />

machen.


40<br />

Weitere internationale Begegnungen finden im Rahmen des Europapolitischen Seminars<br />

der Stufe 11 statt.<br />

Bereits seit 1983 finden jedes Jahr einwöchige politische Seminare für die Jahrgangsstufe 11<br />

statt. Bis 1989 wurden diese Seminare von der Konrad-Adenauer-Stiftung geplant, organisiert<br />

und in Duderstadt unter dem Leitthema: „Die deutsch-deutschen Beziehungen“ durchgeführt.<br />

Mit der Vereinigung der beiden Staaten entstand die Notwendigkeit, die inhaltliche<br />

Schwerpunktsetzung neu zu definieren und zu gestalten.<br />

Ab 1991 wurden diese politischen Seminare nach wie vor einwöchig, - bis 2003 noch in<br />

Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung und ab 2004 in völliger<br />

Eigenverantwortung des <strong>Mariengymnasium</strong>s - , mit unterschiedlichen europapolitischen<br />

Themen in verschiedenen europäischen Städten durchgeführt, dies teils auch in<br />

Begegnungsveranstaltungen, an denen andere europäische Schüler teilnehmen. Ziel dieser<br />

Seminare war und ist, die SchülerInnen vor Ort mit zentralen europapolitischen Fragen zu<br />

konfrontieren, europäische Institutionen kennen zu lernen und mit den Menschen, die den<br />

europäischen Integrationsprozess mitentscheiden, zu diskutieren.<br />

Insbesondere in Straßburg und Brüssel haben die verschiedenen Schülergenerationen in den<br />

vergangenen 15 Jahren die Entwicklung der europäischen Staatengemeinschaft und ihre<br />

politischen,<br />

historischen und<br />

kulturellen<br />

Ausprägungen<br />

interessiert und<br />

unter Anleitung<br />

kritisch begleitet.<br />

Aufgrund der<br />

politischen<br />

Entwicklung der<br />

EU in dem<br />

angesprochenen<br />

Zeitraum haben<br />

sich natürlich<br />

auch von Jahr zu<br />

Jahr die<br />

inhaltlichen<br />

Schwerpunkte<br />

verschoben: von<br />

Fragen des<br />

europäischen Binnenmarktes über europäische Verkehrs- und Umweltpolitik, der Asyl- und<br />

Zuwanderungspolitik, der Einführung einer gemeinsamen Währung bis hin zur Ost- und<br />

Süderweiterung.<br />

Aber auch didaktisch und methodisch sind diese Veranstaltungen immer weiter entwickelt<br />

worden mit dem Ziel, die selbstständige Auseinandersetzung der Jugendlichen mit einzelnen<br />

Themen und kleineren Projekten zu fordern und zu fördern. So sollen in 2006 die<br />

SchülerInnen sich konkret mit den Vertretungen der einzelnen Mitgliedstaaten vor Ort<br />

auseinandersetzen und deren europäische Interessenlage erforschen. Hierbei erhoffen wir uns,<br />

dass auch eine wieder stärkere fremdsprachliche Komponente in das Konzept eingearbeitet<br />

werden kann und somit der Aspekt des interkulturellen Lernens noch stärker zum Tragen<br />

kommt.


41<br />

2.3.3 Kulturelle Veranstaltungen<br />

Kulturelle Aktivitäten bilden ohne Zweifel einen Schwerpunkt in der schulischen Arbeit am<br />

MGW. Regelmäßig werden Ergebnisse des Kunst- Literatur-, Musik-, und Sprachunterrichts<br />

und von entsprechenden Arbeitsgemeinschaften in der Schulöffentlichkeit präsentiert. Das<br />

Fach Kunst gestaltet regelmäßig Ausstellungen mit Schülerarbeiten in verschiedenen Räumen<br />

der MGW.<br />

Musik, Literatur und Kunst treffen sich alljährlich an einem Abend zu einem thematisch<br />

ausgerichteten Sommerprogramm der Jahrgangsstufen 8 – 12 (Sommernachtstraum, 2004;<br />

Schiller, 2005); das<br />

bei gutem Wetter im<br />

neu gestalteten<br />

Innenhof unserer<br />

Schule stattfindet und<br />

ausschließlich aus der<br />

Unterrichtsarbeit<br />

erwächst.<br />

Im Herbst laden die<br />

Klassen der<br />

Jahrgangsstufen 5 – 7<br />

regelmäßig zu einem<br />

jahreszeitlich<br />

orientierten<br />

„Vortragsabend der<br />

Unterstufe“ ein,<br />

dessen Themen sich<br />

aus dem Deutsch-,<br />

Musik- , Kunst- und<br />

Fremdsprachenunterricht ergeben, z. B ein „Gruselabend“ oder eine „Winterreise“.<br />

Ihr eigenes Kultur-Forum haben auch unsere jüngsten SchülerInnen: Im späten Frühjahr<br />

findet der so genannte „Sextanernachmittag“ statt, an dem den Eltern gezeigt und vorgeführt<br />

wird, was ihre Kinder im Deutsch-, Englisch-, Kunst- und Musikunterricht gelernt und kreativ<br />

umgesetzt haben. Zu dieser Veranstaltung sind auch die zukünftigen FünftklässlerInnen<br />

eingeladen.<br />

Gute Tradition an unserer Schule ist es mit großem Erfolg Musicals einzustudieren und zur<br />

Aufführung zu bringen. Einige dieser Produktionen waren „A Mary Tale“ (1994), „Simplicia“<br />

(1998), „Big River“ (2002) und „Der kleine Tag“ (2004).<br />

An diesen herausragenden Projekten, die in eher unregelmäßigen Abständen durchgeführt<br />

werden, ist sicher neben den Aufführungserfolgen der Weg dorthin von prägender Bedeutung<br />

für alle Beteiligten. Neben Big Band und Chor arbeiten Schüler, Eltern und Lehrer kreativ,<br />

diszipliniert, übergreifend, motiviert und leistungsorientiert im Team an einem gemeinsamen<br />

Ziel. Solche Projekte wecken Schülerressourcen auf vielfältige Art und Weise, wohl auch,<br />

weil der Grad eigenständigen Arbeitens dabei besonders hoch ist. Auch in Zukunft werden<br />

solche Großprojekte gemeistert werden können, wenn die Einbindung in den regulären<br />

Unterricht gelingt, in der Schulgemeinde genügend Kräfte mitmachen und vor allem die<br />

Kooperation mit außerschulischen Partnern gelingt. Da ist in der Vergangenheit vor allem das<br />

städtische „Theater am Wall“ in Warendorf zu nennen, ohne deren Räumlichkeiten und<br />

Mitarbeiter neue Musicalpläne weitaus schwerer umzusetzen wären.


42<br />

Zum 100jährigen Schuljubiläum wird das Musical „Cinderella“ aufgeführt. Die<br />

Vorbereitungen haben bereits begonnen, die Premiere ist am 08.06.2007 geplant.<br />

Big Band und Oberstufenchor stehen nicht nur für diese Highlights zur Verfügung, sondern<br />

traten und treten<br />

regelmäßig in der<br />

Öffentlichkeit auf. So<br />

bereichern sie<br />

Warendorfer<br />

Festivitäten mit ihrem<br />

Musikprogramm und<br />

geben auch eigene<br />

Konzerte.<br />

Die „klassische Musik“ wird seit Ende der achtziger Jahre insbesondere durch den<br />

„Instrumentalkreis des <strong>Mariengymnasium</strong>s“ vertreten.<br />

Seit mehr als zehn<br />

Jahren gibt der Kreis<br />

außerhalb der Schule<br />

mindestens einmal<br />

im Jahr ein<br />

abendfüllendes<br />

Konzert, bei dem<br />

auch ehemalige<br />

SchülerInnen<br />

mitwirken. Großer<br />

Wert wird auf<br />

Programme gelegt,<br />

die nicht einfach<br />

"Stücke"<br />

aneinanderreihen,<br />

sondern unter einem<br />

bestimmten Thema<br />

stehen. Jahr für Jahr<br />

widmet der<br />

Instrumentalkreis<br />

sich dabei einer anderen musikalischen Metropole des 18. Jahrhunderts. Nach Leipzig,<br />

Potsdam, Berlin, Dresden, Prag, London und Mannheim war zuletzt (am 20 Mai 2005) das<br />

Hamburg Georg Philipp Telemanns an der Reihe. Hierbei bemüht man sich auch, in<br />

Bibliotheken "Raritäten" aufzufinden und an historischen „Spielorten“ aufzutreten.


43<br />

Im Bereich der „klassischen Musik“ gibt es außerdem das noch im Aufbau befindliche<br />

Streichorchester, das in diesem Jahr gemeinsam mit den Chören einen Konzertabend in der<br />

Christuskirche veranstaltet hat, der in das Repertoire der regelmäßigen Veranstaltungen<br />

aufgenommen werden soll.<br />

Jedes Jahr führen Mitglieder der Fachschaft Deutsch in Zusammenarbeit mit der SV den<br />

Vorlesewettbewerb für die Unterstufe durch. Dieser Wettbewerb ist Mittelpunkt der<br />

„Lesewoche“ und eng verzahnt mit dem Lesetraining im Deutschunterricht und beim<br />

Methodentraining. Im Rahmen der Lesewoche findet zudem regelmäßig eine Autorenlesung<br />

statt, die vom Förderverein der Schule getragen wird. So hat im November 2005 die bekannte<br />

Schriftstellerin Gudrun Pausewang im MGW aus ihren Werken vorgelesen und sich den<br />

Fragen der SchülerInnen gestellt.<br />

Ergänzt werden diese regelmäßigen Veranstaltungen durch spontan sich ergebende<br />

Aufführungen zu unterschiedlichen Themen und Gelegenheiten.<br />

So würdigte das MGW 2005 den 200. Todestag des großen deutschen Dichters und<br />

Dramatikers Friedrich Schiller<br />

mit mehreren Beiträgen. Die<br />

Lehrerschaft veranstaltete einen<br />

Rezitationsabend für die<br />

Schulgemeinde; die Stufen 8 – 12<br />

stellten ihren traditionellen<br />

Sommer-Kultur-Termin „Kunst,<br />

Musik und Literatur im Innenhof“<br />

unter das Motto „Schiller lockt“;<br />

im Kunstunterricht wurden<br />

verfremdete Schiller-Porträts<br />

angefertigt; mehrere Klassen<br />

beteiligten sich im Rahmen des<br />

Deutschunterrichts an der<br />

Installation eines „Schiller-<br />

Pavillons“, dem die Lebensdaten,<br />

eine Übersicht über das<br />

Gesamtwerk sowie bedeutende<br />

Zitate zu entnehmen waren. Eine<br />

poetisch-kreative<br />

Auseinandersetzung mit Schillers<br />

Verständnis von Freundschaft bot<br />

eine Klasse in Form eines Lyrik-<br />

Ganges.<br />

Das Echo sowohl von Schüler- als auch von Elternseite war eindeutig positiv. Man begrüßte<br />

es, den klassischen Dichter des Deutschen Idealismus endlich einmal wieder im Mittelpunkt<br />

des Interesses zu sehen.<br />

Anlässlich des Einsteinjahres fand im ersten Halbjahr des Schuljahres 2005/06 erstmalig eine<br />

Schüleruniversität am <strong>Mariengymnasium</strong> statt. SchülerInnen der Jahrgangsstufen 9 – 13<br />

waren eingeladen, an einer Ringvorlesung zum Thema „Einstein“ teilzunehmen. Dabei<br />

ging es um die verschiedensten Facetten und Wirkungen, die der Physiker und<br />

Nobelpreisträger Albert Einstein durch die Relativitätstheorie ausgelöst hat.


44<br />

In zehn Vorlesungen lieferten verschiedene Fachbereiche (Geschichte, Physik, Mathematik,<br />

Kunst, Religion, Biologie/Chemie, Musik, Philosophie) unserer Schule ihren ureigenen<br />

Beitrag zum Thema.<br />

Dozentinnen und Dozenten dieser „Universität“ waren neun an unserer Schule unterrichtende<br />

LehrerInnen.<br />

Verantwortliche Leiterin dieses Projekts war eine Physiklehrerin. Es konnte aber nur unter der<br />

aktiven Beteiligung weiterer KollegInnen als DozentInnen erfolgreich durchgeführt werden.<br />

Die strukturellen Rahmenbedingungen einer Universität wurden übernommen:<br />

Die SchülerInnen mussten sich zunächst für die Dauer dieses Wintersemesters „einschreiben“<br />

und damit zur verbindlichen Teilnahme anmelden. Für SchülerInnen der Jahrgangsstufe 9 gab<br />

es einen NC von 2,3, der anhand der Noten des letzten Zeugnisses ermittelt wurde.<br />

Die eingeschriebenen<br />

SchülerInnen<br />

erhielten einen<br />

Studienausweis, der<br />

zur Teilnahme an den<br />

Veranstaltungen der<br />

Schüleruniversität<br />

berechtigte. Für ihre<br />

Anwesenheit bei den<br />

jeweiligen<br />

Vorlesungen<br />

bekamen die<br />

SchülerInnen<br />

Scheine, die in ein<br />

Studienbuch<br />

eingeheftet werden<br />

mussten.<br />

Das Semester wurde erfolgreich belegt, sofern eine Schülerin/ein Schüler sieben der zehn<br />

möglichen Scheine erworben hatte. Sie/er erhält dafür zum Semesterende ein Testat in Form<br />

einer schriftlichen Bestätigung sowie einen positiven Vermerk auf dem Halbjahreszeugnis<br />

2005/06.<br />

Die Akzeptanz bei den Schülerinnen und Schülern war groß: 94 Schülerinnen und Schüler<br />

haben sich für den zehnteiligen Vorlesungszyklus entschieden: freiwillig und zum Teil<br />

außerhalb des normalen Unterrichts.<br />

Nach der überaus erfolgreichen „Testphase“ der Schüleruniversität im Einstein-Jahr 2005 ist<br />

das Projekt nun verlässlich als zweijährig wiederkehrendes Angebot an MGW etabliert. 21<br />

Die Themenstellungen ergeben sich aus aktuellen Fragestellungen und wissenschaftlichen<br />

Problemen.<br />

Die Bearbeitung wird dabei vom Grundansatz des unterschiedlichen akademischen<br />

Blickwinkels ausgehen, der erst in der abschließenden Gesamtschau wieder ein vollständiges,<br />

dann aber vielschichtiges, vernetztes Ganzes zeigt. Ungewohnte Blickwinkel (z.B. die<br />

Rezeption der Relativitätstheorie in der Darstellenden Kunst) helfen den Schülerinnen und<br />

Schülern, vorgefundene Erklärungsmuster und endgültig geglaubte Antworten neu zu<br />

hinterfragen.<br />

21 Vgl. 3.2 Entwicklungsziele


45<br />

2.3.4 Arbeitsgemeinschaften<br />

Neben dem Fachunterricht werden am <strong>Mariengymnasium</strong> zahlreiche freiwillige<br />

Arbeitsgemeinschaften angeboten. Hier können die SchülerInnen ihr Wissen und ihre<br />

Fähigkeiten ganz ihren Interessen folgend erweitern und vertiefen. Außerdem werden hier<br />

Möglichkeiten sinnvoller Freizeitbeschäftigung aufgezeigt. Am MGW werden die<br />

Arbeitsgemeinschaften nicht nur von LehrerInnen geleitet, sondern auch engagierte Eltern<br />

und teilweise sogar ältere SchülerInnen bringen hier ihre Kompetenz ein.<br />

Besonders die musikalischen Arbeitsgemeinschaften prägen das Bild der Schule. Hier<br />

werden musikalische Fähigkeiten gefördert und „live“ hörbare musikalische Erfahrungen<br />

vermittelt. Zielgerichtetes, projektorientiertes Arbeiten im Hinblick etwa auf Aufführungen<br />

ergeben authentische Lernsituationen. Das Schulleben wird durch die verschiedensten<br />

Musikbeiträge bei den verschiedensten Anlässen belebt. Besonders durch die Jahrgangsstufen<br />

übergreifenden Besetzungen der AGs erfährt das Schulklima eine Verbesserung.<br />

Außerschulische Auftritte führen zur Öffnung von Schule. Aus den Reihen der einzelnen<br />

Musikgruppen erwachsen solistisch begabte SchülerInnen.<br />

Die Big Band „Groovin’ Mary“ (seit 1987) spielt im schulischen Leben des<br />

<strong>Mariengymnasium</strong>s<br />

eine herausragende<br />

Rolle, wie eine<br />

Auswahl ihrer<br />

Auftritte zeigt:<br />

Schulfest,<br />

Abiturfeier,<br />

Schulfahrten,<br />

Jubiläen, Karneval,<br />

Austausche,<br />

Konzerte im<br />

Theater am Wall,<br />

Schulmusicals,<br />

Benefizkonzerte,<br />

Altstadtfest,<br />

Gemeinschafts-<br />

Konzerte (z.B. mit<br />

den englischen<br />

„Millstones“, beim<br />

„Big Band-Meeting XXL“ in Telgte und in der Kooperation mit Kreis-Musikschule). Das<br />

Repertoire ist vielfältig und geht von traditioneller Swingmusik bis hin zu zeitgenössischer<br />

Rock- und Popmusik. Jährlich fährt die Big Band zu mehrtägigen Intensivproben zur<br />

Landesmusikakademie in Heek.<br />

„HEftiS HEart Chor“ für die Jahrgangsstufen 10 – 13 gibt es seit 1996. Das Repertoire<br />

orientiert sich an der zeitgenössischen Rock- und Popmusik. Jährliche Chorfahrten dienen der<br />

intensiven Einstudierung im Hinblick auf Aufführungen. Die schulinternen<br />

Aufführungsmöglichkeiten entsprechen denen der Big Band. Darüber hinaus nutzt der Chor<br />

ebenfalls außerschulische Gelegenheiten. (Deutschlandpokal DLRG, Benefizkonzerte,<br />

Stadttheater, Gemeinschaftskonzerte). Big Band und Chor sind an den regelmäßigen großen<br />

Musicalproduktionen der Schule maßgeblich beteiligt.


46<br />

Der Instrumentalkreis des <strong>Mariengymnasium</strong>s ist das an unserer Schule am längsten<br />

bestehende Ensemble. Außerhalb des Unterrichts wird projektorientiert mit Schülern<br />

gearbeitet. Steht eine musikalische Aufgabe an, insbesondere ein Konzert, stellt sich der Kreis<br />

neu zusammen und probt intensiv. Danach gibt es wieder einige ruhige Wochen oder auch<br />

Monate. Ein "harter Kern" hält das Orchester (gut ein Dutzend Streicher und Bläser)<br />

zusammen, so dass die Fluktuation gering ist. Er orientiert sich vor allem an der barocken<br />

Musizierpraxis. Thematisch ausgerichtete Kammerkonzerte führen die Zuhörer auf manche<br />

musikalische Reise. Die zunehmende Verankerung des Instrumentalkreises im schulischen<br />

Leben zeigt sich an seinem Beitrag zur Abiturentlassung 2004.<br />

Als jüngste Arbeitsgemeinschaft trifft sich seit drei Jahren ein kleines Streichorchester, mit<br />

dem Ziel, dass mit den Jahren daraus ein größeres Ensemble entstehen möge. Bisher trat das<br />

Streichorchester vor allem bei schulischen Feierlichkeiten und Kulturnachmittagen der<br />

Unterstufe auf.<br />

Die „Forscherwerkstatt“ mit Themen aus Biologie, Chemie und Physik und die Umwelt-AG<br />

bieten den naturwissenschaftlich interessierten SchülerInnen ein reiches Betätigungsfeld. 22<br />

Für die eher Technikbegeisterten lockt die Arbeitsgemeinschaft „Amateurfunk“ mit einer<br />

eigenen Schulstation.<br />

Eine Vorlese-AG wird von einem Vater in der Schülerbücherei für die Jahrgangsstufe 5<br />

angeboten, in der Arbeitsgemeinschaft „Computerschreiben“ trainieren die<br />

UnterstufenschülerInnen das Tastschreiben.<br />

Eine Rechtskunde-AG<br />

wird der seit vielen<br />

Jahren an unserer Schule<br />

erfolgreich für die<br />

SchülerInnen der<br />

Jahrgangsstufe 10<br />

angeboten. Das Interesse<br />

an<br />

dieser<br />

Arbeitsgemeinschaft, die<br />

10 Doppelstunden<br />

umfasst und gewöhnlich<br />

im ersten Halbjahr des<br />

Schuljahres stattfindet, ist<br />

sehr groß. Neben der<br />

Besprechung von rechtsrelevanten Themen, die zum Erfahrungsbereich der Schüler gehören,<br />

wird den Teilnehmern die Möglichkeit geboten, an einer Strafverhandlung beim Amtsgericht<br />

Warendorf oder Münster teilzunehmen. Die Rechtskunde AG leitet jeweils ein ausgebildeter<br />

Volljurist, der vom Präsidenten des Landgerichts Münster mit dieser Aufgabe betraut wird.<br />

Wer sich besonders für die englische Sprache interessiert, besucht die „discussion group“,<br />

wenn eine Fremdsprachenassistentin zur Verfügung steht, und wer harte mathematische<br />

Nüsse knacken will, ist in der Mathematik-AG willkommen.<br />

22 Vgl. 3.2 Entwicklungsziele


Einen Ausgleich zu all der geistigen Anstrengung gibt es in der Koch-AG und in<br />

verschiedenen Sport-AG’s. Bei den „Fit Kids wird unter fachkundiger Anleitung etwas für<br />

die Gesundheit und körperliche Fitness getan. Die alten Römer sagten „mens sana in corpore<br />

sano“, am MGW heißt das „Gesunde Schule“.<br />

47


48<br />

2.3.5 Teilnahme an Wettbewerben<br />

Um besonders begabte SchülerInnen zu fördern und um solche mit besonderen Interessen zu<br />

motivieren und zu ermutigen, unterstützt das <strong>Mariengymnasium</strong> besonders im sprachlichen,<br />

naturwissenschaftlichen, politisch/wirtschaftlichen und künstlerischen Bereich die Teilnahme<br />

an Wettbewerben. Oft ergibt sich die Teilnahme an einem aktuellen Wettbewerb, der gerade<br />

zum Unterrichtsgegenstand passt, z. B. wurden Geschichten bei diversen Wettbewerben<br />

eingereicht, und mehrere Klassen errangen Preise für ihre kreativen Beiträge bei dem<br />

Nichtraucherwettbewerb „Be Smart“.<br />

Regelmäßig und<br />

erfolgreich nehmen<br />

SchülerInnen an der<br />

Mathematik-Olympiade<br />

und<br />

am<br />

Bundeswettbewerb<br />

Fremdsprachen teil.<br />

Der Bundeswettbewerb<br />

Fremdsprachen richtet<br />

sich an besonders<br />

talentierte und befähigte<br />

junge Menschen, die ihre<br />

sprachlichen Fähigkeiten<br />

und Kenntnisse auch<br />

außerhalb des schulischen<br />

Rahmens unter Beweis<br />

stellen wollen. Er will<br />

einen möglichst großen<br />

Kreis junger Menschen auf die Bedeutung des Fremdsprachenlernens aufmerksam machen<br />

und leistungsfähige und leistungsbereite Jugendliche finden und fördern. Seit vielen Jahren<br />

werden die an der Teilnahme interessierten SchülerInnen jeweils nach den Sommerferien im<br />

Klassenverband ausführlich über den organisatorischen Ablauf informiert und hinsichtlich der<br />

Einschätzung ihrer fremdsprachlichen Kompetenz beraten. Den SchülerInnen der Klassen 9<br />

und 10, die besonders an Fremdsprachen interessiert sind und über fundierte Kenntnisse<br />

verfügen, wird die Möglichkeit angeboten, an einer AG teilzunehmen, in der sie auf die<br />

Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdsprachen vorbereitet werden. Anhand umfangreicher<br />

Aufgabenbeispiele aus den Vorjahren üben sie in Kleingruppen und gewinnen somit einen<br />

Einblick in die wettbewerbstypischen Aufgaben und Beurteilungskriterien. Diese<br />

Transparenz soll dazu beitragen, dass sie sicherer werden und gezielt auf den Prüfungstag<br />

vorbereitet werden.<br />

Dieses ist umso wichtiger, als bereits für den Wettbewerbslauf 2005 entscheidende<br />

Veränderungen im organisatorischen Ablauf und in der inhaltlichen Konzeption greifen, die<br />

den Wettbewerb noch attraktiver machen. Die Neuregelung verpflichtet unter anderem die<br />

Gymnasiasten der Klasse 10, neben ihrer ersten Wettbewerbssprache auch Kenntnisse einer<br />

zweiten Fremdsprache nachzuweisen.<br />

Zahlreiche Jungen und Mädchen des MGW haben sich in den vergangenen Jahren immer<br />

wieder den hohen sprachlichen Herausforderungen in diesem leistungsorientierten<br />

Wettbewerb gestellt und sind für ihre hervorragenden Sprachkenntnisse mit wertvollen<br />

Preisen auf Landes- und Bundesebene ausgezeichnet worden. So hat z.B. ein Lateinkurs der<br />

Klasse 8 ein lateinisch-italienisches Theaterstück als Wettbewerbsbeitrag eingereicht und<br />

damit einen beachtlichen, in der Geschichte des Wettbewerbs einmaligen hochdotierten<br />

Sonderpreis auf Landesebene errungen. Die von den Schülern und Schülerinnen erbrachten


49<br />

Leistungen fanden sowohl bei der altsprachlichen, als auch bei der neusprachlichen<br />

Landesjury große Beachtung.<br />

Es bleibt zu hoffen, dass auch in den folgenden Jahren viele sprachbegabte SchülerInnen des<br />

<strong>Mariengymnasium</strong>s für die Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdsprachen motiviert<br />

werden können. Gerade in einem Europa,<br />

das immer mehr zusammenwächst, sind<br />

junge Menschen, die bereit sind, über die<br />

Sprache den Weg zum Nachbarn zu suchen<br />

und dafür auch zusätzliche Belastungen auf<br />

sich nehmen, von unschätzbarer Bedeutung.<br />

Im sportlichen Bereich nimmt das MGW<br />

mit interessierten Schülern regelmäßig an<br />

diversen Wettkämpfen auf Kreis- bzw.<br />

Bezirksebene teil, z.B. im Schwimmen, in<br />

der Leichtathletik, im Tennis und im<br />

Volleyball.<br />

Einen naturwissenschaftlich ausgerichteten<br />

Schwerpunkt stellen die<br />

„Forscherwerkstätten“ in den Fächern<br />

Biologie und Physik dar.<br />

Hier bietet sich für die Schülerinnen und<br />

Schüler der Klassen 5 - 8 die Möglichkeit,<br />

sich selbständig, allein oder in Gruppen mit<br />

max. 3 Teilnehmern, mit einem<br />

naturwissenschaftlichen Thema auseinander<br />

zu setzen. Die Ergebnisse dieser eigenständigen Arbeit, bei der sie natürlich von den<br />

Kollegen, die diese Arbeitsgemeinschaften leiten, mit Rat und Tat unterstützt werden, können<br />

dann beim jährlich stattfindenden Wettbewerb „Schüler experimentieren“ präsentiert<br />

werden. 23 . Die Teilnahme am Wettbewerb erfolgt in sechs Schritten:<br />

• 1: Idee und Titel für ein Forschungsprojekt finden<br />

• 2: Teilnahmebedingungen beachten und mit großer Begeisterung in der<br />

Forscherwerkstatt und zu Hause am Thema arbeiten<br />

• 3: Bis zum 30. November anmelden<br />

• 4: Das Projekt weiterführen<br />

• 5: Die schriftliche Arbeit inkl. Kurzfassung anfertigen und Deckblatt ausfüllen<br />

• 6: Vortrag und Präsentation vorbereiten.<br />

Die Teilnehmer des <strong>Mariengymnasium</strong>s konnten bisher sehr gute Platzierungen erreichen.<br />

Eine konsequente Verknüpfung des christlichen Glaubens mit dem Leben der SchülerInnen<br />

ist das Anliegen einer korrelativen Didaktik des Religionsunterrichts am <strong>Mariengymnasium</strong><br />

Warendorf. In diesem Sinne haben Schülerinnen und Schüler der Religionskurse in den<br />

vergangenen Jahren immer wieder am Bundeswettbewerb zur politischen Bildung<br />

teilgenommen.<br />

23 Schirmherr des Wettbewerbs, der 1965 von der Stiftung „Jugend forscht“ ins Leben gerufen wurde, ist der<br />

Bundespräsident.


50<br />

Den Schülerinnen der Klasse 7b gelang es 2001 unter 3673 Einsendungen einen vierten Platz<br />

zu erreichen. Sie hatten sich mit der Frage der Kinderarbeit beim Orangenpflücken<br />

auseinandergesetzt und ein Würfelspiel mit dem Namen Itàpolis, benannt nach einer<br />

brasilianischen Stadt, entwickelt, das zum Nachdenken über die Orangenernte und dem fairen<br />

Handel mit Orangensaft anregte.<br />

Einen ebensolchen Erfolg errangen die Schülerinnen und Schüler des Religionskurses der<br />

Klasse 10a/c im Jahre 2003 als sie unter 2732 Einsendungen auch an vierter Stelle landeten.<br />

Sie hatten Sich intensiv mit dem oskarprämierten Kurzfilm „Schwarzfahrer“ beschäftigt und<br />

eine bebilderte Broschüre zum Thema Toleranz und Ausländerfeindlichkeit erstellt, die<br />

intensiv den Fragen von Rassismus, Hass und Gewalt nachging und versuchte, Lösungswege<br />

zu besserem Verständnis aufzuzeigen.<br />

In den vergangenen 22 Jahren hat sich das Börsenspiel als Klassiker unter den ökonomischen<br />

Planspielen mit Wettbewerbscharakter am <strong>Mariengymnasium</strong> etabliert. Hunderte von<br />

SchülerInnen haben seit dem Start 1983 in Teams und begleitet von dem jeweiligen<br />

Fachlehrer in Politik und/oder Sozialwissenschaften die Chance genutzt das Börsengeschehen<br />

hautnah zu erleben.<br />

Dieses europäische Wirtschaftslernspiel der Sparkassen vermittelt fundierte Kenntnisse über<br />

das Wirtschaftsgeschehen: Wie hängen Konjunkturentwicklung und Kapitalmärkte<br />

zusammen? Wie reagieren Kurse auf Unternehmensnachrichten? Im Rahmen der<br />

ökonomischen Grundausbildung ist dieses inhaltlich immer weiterentwickelte Planspiel ein<br />

wichtiger Bestandteil für die Wirtschaftserziehung der SchülerInnen der Jahrgangsstufen 10,<br />

11 und 12.<br />

Attraktive Preise für die besten Teams sind zusätzliche Motivation und fördern die<br />

Lernbereitschaft der beteiligten Teams. Das <strong>Mariengymnasium</strong> hat mehrfach erfolgreich und<br />

mit Preisen ausgezeichnet teilgenommen.<br />

Beim diesjährigen „Planspiel Börse“ belegte die Spielgruppe „Fechdachs“ aus der<br />

Jahrgangsstufe 11 von 424 teilnehmenden Spielgruppen mit etwa 2000 SchülerInnen den 1.<br />

Platz bei der Sparkasse Münsterland Ost. Mit erwirtschafteten 60400 € von einem Startkapital<br />

von 50000 € reichte dies auf<br />

Verbandsebene sogar zu einem 4.<br />

Platz und auf Bundesebene von<br />

43000 Spielgruppen zu Platz 28.<br />

Jedes Jahr führen Mitglieder der<br />

Fachschaft Deutsch in<br />

Zusammenarbeit mit der SV den<br />

Vorlesewettbewerb für die<br />

Unterstufe durch. Dieser Wettbewerb<br />

ist eng verzahnt mit dem Lesetraining<br />

im Deutschunterricht und beim<br />

Methodentraining.


51<br />

2.3.6 Schülerbücherei<br />

Die Schülerbücherei, die sich seit dem Schuljahr 2005/06 im Zentrum der Schule neben der<br />

Eingangshalle befindet, ist ein wichtiges Instrument zur Förderung der Lesefreude und der<br />

Vermittlung von Lese- und Informationskompetenz und dient zudem der Unterstützung des<br />

eigenständigen Arbeitens der Kinder und Jugendlichen.<br />

In den letzten Jahren wurde der Bestand vollständig überprüft. Dank der Förderung durch<br />

Projektmittel der Gelsenwasser-AG, durch eine Spende der Sparkasse Münsterland-Ost und<br />

durch die kontinuierliche Unterstützung des Fördervereins der Schule konnte der Buchbestand<br />

in den letzten Jahren ständig erweitert werden. Besonders Kinder-, Jugend- und<br />

Jugendsachbücher wurden entsprechend den Wünschen der SchülerInnen und nach Absprache<br />

mit den Fachkonferenzen angeschafft.<br />

Die Schülerbücherei des <strong>Mariengymnasium</strong>s ist per Intranet mit der Stadtbücherei<br />

Warendorf vernetzt und alle Bücher werden mit Hilfe der Software BIBLIOTHECA 2000<br />

der Firma BOND verwaltet. Im Rahmen des Verbundes der Warendorfer Büchereien trägt ein<br />

eigens gestaltetes Internet-Portal zusätzlich dazu bei, dass die Suche nach bestimmten<br />

Büchern in der Bücherei des MGW und in allen anderen Büchereien des Verbundes möglich<br />

ist.<br />

SchülerInnen, die bereits den Benutzer-Ausweis der Stadtbücherei Warendorf besitzen,<br />

können damit in der Schülerbücherei ausleihen und vorbestellen. Alle anderen können am<br />

MGW einen Ausweis erwerben, der auch zur Ausleihe in der Stadtbücherei und den anderen<br />

zum Verbund gehörenden Büchereien berechtigt.<br />

Das Bibliotheksteam, das momentan aus Schülerinnen der Jahrgangsstufe 8, 9 und 11, sechs<br />

Elternvertreterinnen und drei Lehrerinnen besteht, führt die Ausleihe täglich in der Großen<br />

Pause durch.<br />

Auf Grund der Präsenz der Mütter kann die Bücherei am Vormittag zwischen 8.30 und 11.30<br />

Uhr im Rahmen des Fachunterrichts für „Unterricht in der Bibliothek“ genutzt werden.<br />

Besonders für das<br />

selbstverantwortliche<br />

und<br />

das<br />

projektorientierte<br />

Arbeiten und für die<br />

Vorbereitung der<br />

Facharbeit in der<br />

Jahrgangsstufe 12 soll<br />

der Bücherbestand als<br />

wichtige<br />

Materialbasis dienen<br />

Die Schule arbeitet<br />

auch im Rahmen des<br />

Projektes<br />

„Bildungspartner:<br />

Bibliothek und<br />

Schule“ intensiv mit<br />

der Stadtbücherei<br />

zusammen und hat gemeinsam mit anderen Warendorfer Schulen ein Spiralcurriculum<br />

„Förderung der Lese- und Informationskompetenz von Klasse 1 – 8“ (geplant ist: von 1-13)<br />

entwickelt.


52<br />

Eine Einführung in Aufbau und Systematik der Bücherei erhalten die SchülerInnen im<br />

Rahmen des Methodentrainings mit dem Schwerpunkt „Lese- und Informationskompetenz“ in<br />

der Jahrgangsstufe 5. In der Jahrgangsstufe 6 wird ein intensives Recherche-Training in der<br />

Stadtbücherei durchgeführt, so dass die SchülerInnen darauf aufbauend in der Lage sind,<br />

eigenständige Recherchen für Referate und Hausaufgaben durchzuführen.<br />

Immer wieder werden Aktionen durchgeführt, um die Bibliothek noch stärker in das<br />

Bewusstsein der SchülerInnen zu rücken. (Lesenächte, Gestaltung von Vitrinen und Plakaten,<br />

Lesungen usw.). Regelmäßige Besprechungen des Bibliotheksteams zusammen mit Frau<br />

Höhling von der Stadtbücherei dienen dazu, derartige Aktivitäten zu koordinieren und alle<br />

auftretenden Probleme zu erörtern.<br />

Außerdem sollen Sponsoren für die Erweiterung des Buchbestandes gewonnen werden.<br />

Damit will sich das MGW der Vision einer Schülerbücherei als Lese- und<br />

Informationszentrum weiter annähern.


53<br />

2.4 Schulgemeinschaft/Förderung der Schulatmosphäre<br />

2.4.1 Projekttage, Schulfeste, Schulfahrten<br />

Projekttage, Schulfeste und Fahrten der ganzen Schule dienen in besonderem Maße der<br />

Stärkung des Gemeinschaftsgefühls aller SchülerInnen<br />

Im dreijährigen Rhythmus werden am<br />

MGW entweder ein Schulfest, Projekttage<br />

oder eine Fahrt der ganzen Schule z.B. als<br />

„Sonderzugfahrt“ durchgeführt.<br />

Projekttage fanden am<br />

<strong>Mariengymnasium</strong> im Jahr 1985 zum<br />

ersten Mal statt und wiederholen sich<br />

seitdem in einem (fast) regelmäßigen<br />

Abstand von 3 Jahren.<br />

Das jeweilige Rahmenthema und die zu<br />

diesem Thema angebotenen<br />

Einzelprojekte können von den Schülern<br />

klassen- und in gewissem Maße auch<br />

stufenübergreifend gewählt werden.<br />

Der traditionelle organisatorische Rahmen<br />

von Unterricht wird an Projekttagen völlig<br />

aufgehoben und von einem<br />

Organisationsteam neu gestaltet mit viel zeitlichem und örtlichem Gestaltungsraum für die<br />

einzelnen Projektgruppen. Diesem Organisationsteam gehören sowohl Lehrer als auch<br />

Schüler an. Es ist ferner möglich, außerschulische Fachleute einzuladen oder auch Eltern zu<br />

beteiligen.<br />

Projekttage sollen ermutigen zu selbstständigem, kreativem, zielorientiertem Lernen in<br />

heterogenen Gruppen - häufig mit ganzheitlichen modernen Methoden und ungewöhnlichem<br />

Arbeitsmaterial - kurz: zu einem Lernen, das Freude macht. Somit bedeuten Projekttage auch<br />

immer ganz besonders Kreativität, Leben, Exkursionen, Bastelmaterial, den Geruch nach<br />

Klebstoff, Tanz, Theater,<br />

Sport... und lauter bunt<br />

gemischte Schülergruppen<br />

und glückliche Gesichter<br />

und immer ein bisschen<br />

Chaos ... .<br />

Rahmenthemen in der<br />

Vergangenheit waren z.B. :<br />

„Mensch und Natur“,<br />

„Tüftler, Bastler und<br />

Erfinder“, „Fit für Europa“,<br />

„2000 – Blick in die<br />

Zukunft“.<br />

Im Sommer 2006 wurden<br />

die Projekttage im Rahmen<br />

des COMENIUS-Projekts<br />

unter dem Thema<br />

„Gesundheit und Kreativität“ durchgeführt werden.


54<br />

Sinnvoll vorbereitete und gut durchgeführte Projekttage sind eine große Bereicherung des<br />

schulischen Lebens, was die jeweiligen Auswertungen der einzelnen Projekttage<br />

eindrucksvoll unter Beweis stellen.<br />

Seit fast 30 Jahren hat sich am <strong>Mariengymnasium</strong> eine besondere Tradition entwickelt. Im<br />

Zwei-, später im Drei-Jahres-Rhythmus wurden und werden Schulfahrten mit dem<br />

Sonderzug durchgeführt, an denen alle SchülerInnen und LehrerInnen teilnehmen. Manchmal<br />

begleiten auch einige Mütter und Väter ihre Kinder in der Sexta.<br />

Die Reiseerlebnisse, das Gemeinschaftsgefühl, das sich in der Fahrtvorbereitung und durch<br />

die Reiseerinnerungen herausbildet, wirkt noch lange harmonisierend und<br />

gemeinschaftsbildend in den Schulalltag hinein, verbindet Eltern, Lehrer und Schüler. Lange<br />

bevor „Corporate Identity“ modern wurde, war es am <strong>Mariengymnasium</strong> gelebte Praxis.<br />

Die lange Reihe der Sonderzugfahrten begann 1977 mit einer Fahrt nach Haltern und<br />

Bochum. 1979 fuhr das MGW nach Winterberg in den Schnee, 1981 nach Altenbeken. Die<br />

„Reise in das Mittelalter“ fand 1983 zur Marxburg nach Braubach an der Lahn statt. Es folgte<br />

1986 der „Traumlandexpress“, dessen Ziel Schloss Dankern bei Haaren an der Ems war. 1989<br />

wurde Altenbeken noch einmal besucht. Und 1993 ging die Reise nach Kassel.<br />

Nach einer sechsjährigen Pause besuchte und besichtigte das ganze <strong>Mariengymnasium</strong> 1999<br />

Bonn, fuhr im Jahr 2000 – ausnahmsweise mit dem Bus - zur EXPO nach Hannover und 2004<br />

auf die Nordseeinsel Norderney.<br />

Die Organisation der nächsten Fahrt ist bereits angelaufen: Zum Höhepunkt und Abschluss<br />

der Feierlichkeiten des 100jährigen Schuljubiläums fährt das <strong>Mariengymnasium</strong> im Herbst<br />

2007 für eine Woche nach Rom.<br />

Wie in den Richtlinien vorgesehen finden im sportlichen Bereich jedes Jahr im Wechsel<br />

traditionelle Bundesjugendspiele oder Lauftage statt, die in einem unterschiedlich großen<br />

Rahmen organisiert werden.


55<br />

2.4.2 Die Arbeit der Schülervertretung (SV)<br />

An einer intakten und gestaltenden Schule müssen sich neben den Lehrern und Eltern auch<br />

die Schüler beteiligen. Sie formieren sich in der Schülervertretung.<br />

Die Schülervertretung (kurz SV) ist eine feste Institution für die SchülerInnen des<br />

<strong>Mariengymnasium</strong>s Warendorf. Die zwölf Mitglieder der SV, die jedes Jahr vom Schülerrat<br />

gewählt werden,<br />

werden von zwei<br />

SV-Lehrern<br />

unterstützt.<br />

Insgesamt sieben<br />

Mitglieder sind in<br />

der<br />

Schulkonferenz<br />

vertreten, wo sie<br />

die Rechte und<br />

Interessen der<br />

Schüler vertreten<br />

und so das<br />

Schulleben und<br />

dessen<br />

Entwicklung<br />

entscheidend<br />

beeinflussen<br />

können.<br />

Die SV wirkt an Entscheidungen der Schule durch die Teilnahme an weiteren Konferenzen<br />

mit. So benennt sie SchülerInnen aus dem Schülerrat, die mit beratender Funktion an den<br />

Fachkonferenzen teilnehmen. Gemeinsam mit Elternvertretern und LehrerInnen sind<br />

Schülervertreter in der Arbeitsgruppe „<strong>Schulprogramm</strong>“ an der <strong>Schulprogramm</strong>arbeit<br />

beteiligt.<br />

Der Wirkungsbereich der SV erstreckt sich über ein weites Feld. Zu diesem gehört allgemein<br />

die Befähigung der Schüler zu selbstständigem kritischem Urteil, zu eigenverantwortlichem<br />

Handeln und zur Wahrnehmung von Rechten und Pflichten im politischen und<br />

gesellschaftlichen Rahmen. Einen weiteren Beitrag zum Schulleben leistet die SV durch die<br />

Förderung von fachlichen, kulturellen, sportlichen, politischen und sozialen Interessen der<br />

SchülerInnen.<br />

Hier ein Überblick über derartige Aktivitäten:<br />

• Für die „Sextaner“ (Kinder der Jahrgangsstufe 5) werden von der SV<br />

Patentanten/Patenonkel in den Klassen 9 und 10 gesucht, die sich speziell um<br />

die „Neuen“ kümmern und ihnen helfen, sich in der neuen Schule zurecht zu<br />

finden. Die Organisation eines Spielnachmittags gehört ebenso zu der<br />

Eingliederung der Sextaner in die Schulgemeinschaft und trägt zur Festigung der<br />

Klassengemeinschaften bei. So wird die soziale Kompetenz der Schüler gefördert<br />

und sie lernen, für andere Menschen Verantwortung zu übernehmen.<br />

• Der Karnevalsball am MGW ist ein kultureller Höhepunkt im Schulleben. Er<br />

findet am Abend vor Weiberfastnacht statt und wird von der gesamten<br />

Schulgemeinschaft mit Tanz, Musik und Programm gestaltet und genossen. Die


56<br />

SchülerInnen können auf der Bühne ihre einstudierten Stücke und ihre Talente<br />

präsentieren.<br />

• Die Mittelstufenparty ist – wie der Name schon sagt- für die Mittelstufe gedacht<br />

und wird von einer Kommission aus SchülerInnen und SV-Mitgliedern organisiert.<br />

Sie gibt den SchülerInnen die Möglichkeit am Wochenende zu Musik auf dem<br />

Schulhof zu tanzen und Kontakte zu pflegen. Das Verbot von alkoholischen<br />

Getränken sowie ein angemessenes Ende müssen gewährleistet sein.<br />

• Mit diversen Arbeitsgemeinschaften versucht die SV, die SchülerInnen aktiv am<br />

Schulleben teilhaben zu lassen, wie zum Beispiel mit der SV-Radio-AG. Das Ziel<br />

dieser AG ist es, in der Gruppe eigenständig Berichte, Informationen und Musik<br />

zu erarbeiten und damit wöchentliche schulinterne Radiosendungen zu<br />

moderieren.<br />

• Die Nachhilfebörse ist ein beliebter und gut genutzter Aufgabenbereich der SV.<br />

Die Vermittlung von suchenden und anbietenden SchülerInnen findet schulintern<br />

und mittlerweile auch schulübergreifend statt. Neu hinzu kommt in diesem<br />

Schuljahr das Nachhilfeprogramm „Schüler helfen Schülern“: Dieses<br />

Programm, bei dem Schüler aus den oberen Jahrgangsstufen zu TutorInnen<br />

ausgebildet werden und in der Schule zu festen Zeiten Nachhilfe geben, trifft<br />

schon jetzt bei der Schülerschaft auf großes Interesse. 24<br />

• Für die SchülerInnen der Unterstufe wird ein Fußballturnier angeboten. Dabei<br />

bilden die einzelnen Klassen eigene Mannschaften und treten gegeneinander an.<br />

Das Turnier soll das Körper- und Gesundheitsbewusstsein stärken und die<br />

Klassengemeinschaft und die Teamfähigkeit fördern.<br />

• Um die Lesekompetenz der jüngeren SchülerInnen zu fördern, unterstützt die SV<br />

den Vorlesewettbewerb in Kooperation mit der Fachschaft Deutsch für die<br />

Quintaner. Sie betreut die Kinder mit Verpflegung und moralischer Unterstützung.<br />

• Das Interesse der SchülerInnen an politischen Vorgängen in der ganzen Welt zeigt<br />

sich an diversen Spendenaktionen und der tatkräftigen Unterstützung der<br />

„Aktion Kleiner Prinz“. Die SV informiert die SchülerInnen des<br />

<strong>Mariengymnasium</strong>s und nimmt die von den SchülerInnen mit Spielzeug und<br />

Kleidung gepackten Päckchen entgegen um sie weiterzuleiten.<br />

• Außerdem besteht an Nikolaus und am Valentinstag das Angebot, kleine Briefe<br />

mit Schoko-Nikoläusen oder Rosen an Freunde an allen weiterführenden Schulen<br />

zu verschicken. Auch diese Aktion erfährt positive Resonanz, denn ca. 1000 Briefe<br />

können jährlich verzeichnet werden.<br />

Die SV versucht, Ansprechpartner in erster Linie für die Schüler aber auch für die Lehrer<br />

zu sein und ein bindendes und vermittelndes Glied in der Schulgemeinschaft darzustellen<br />

24 Vgl. 3.2 Entwicklungsziele


57<br />

2.4.3 Zusammenarbeit mit den Eltern<br />

Ziel der Kooperation mit den Eltern ist es, eine partnerschaftliche Schulkultur am<br />

<strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf zu entwickeln. Dabei ist die aktive und engagierte<br />

Elternarbeit ein wesentliches Element, um das Schulleben positiv mitzugestalten und<br />

schulrelevante Problemstellungen mitzudiskutieren.<br />

Am <strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf sind die Grundlagen für eine konstruktive<br />

Zusammenarbeit mit den Eltern in vorbildlicher Weise gelegt: Eine vertrauensvolle,<br />

offene Atmosphäre seitens Schulleitung, Lehrerkollegium und Schülerschaft ermöglicht<br />

einen gleichberechtigten, kontinuierlichen Dialog mit den Eltern.<br />

Die schulrechtlich vorgeschriebenen Mitwirkungsgremien, in denen sich Elternarbeit<br />

insbesondere vollzieht, sind<br />

• Klassenpflegschaft<br />

• Schulpflegschaft und<br />

• Schulkonferenz.<br />

Die engagierte Mitarbeit der Eltern auf Klassenebene drückt sich dabei durch vielfältige<br />

Aktivitäten aus. Neben der Organisation der offiziellen Elternabende sind in mehreren<br />

Klassen „Stammtische“ gegründet worden, die dem eher informellen Austausch über<br />

Schulangelegenheiten zwischen den Eltern untereinander und dem Klassenlehrer dienen<br />

und die Kommunikation zwischen Schule und Elternhaus fördern.<br />

Fester Bestandteil in den Klassenpflegschaften ist darüber hinaus die Organisation von<br />

Zusammenkünften zu besonderen Anlässen, etwa in der Adventszeit, als „Kennenlern-<br />

Nachmittag“ bei Klassenneubildungen oder zum Ausklang des Schuljahres. Diese<br />

Aktivitäten stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des Klassenverbandes<br />

und tragen zu einer positiven Identifikation mit dem <strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf bei.<br />

Als eine äußerst kreative Form der Elternmitwirkung zeigt sich das Angebot an Eltern-<br />

Arbeitsgemeinschaften. Das Spektrum reicht dabei von Ernährungsthemen über<br />

Kochkurse und Lesen bis hin zum Umgang mit Computer und Internet.<br />

Auf der Ebene der Schulpflegschaft hat sich an unserer Schule ein Forum gebildet, das<br />

außerhalb der zu Beginn des Schuljahres stattfindenden, tagesordnungsmäßig<br />

strukturierten Schulpflegschaftssitzungen eine Plattform bietet, um klassen- und<br />

stufenübergreifend mit den Elternvertretern zu kommunizieren. Die<br />

Schulpflegschaftsvorsitzende lädt zu diesem „zwanglosen“ Austausch ein, der unter<br />

Beteiligung des Schulleiters in einer kommunikativen Atmosphäre in der Aula der Schule<br />

stattfindet. Im Mittelpunkt steht zum einen die Förderung des Kontaktes der Eltern<br />

untereinander; zum anderen werden aktuelle Schulinformationen gegeben, ebenso können<br />

Probleme auf dem „kurzen Dienstweg“ artikuliert und weitergeleitet werden.<br />

Ein weiteres wichtiges Element in der Zusammenarbeit der Schule mit den Eltern ist die<br />

„Steuerungsgruppe“, ein Informations- und Kooperationsinstrument, das sich vor etwa 2<br />

Jahren etabliert hat. Dieses Gremium spiegelt von der Zusammensetzung her die Struktur<br />

der Schulgemeinschaft – Lehrer – Schüler – Eltern – wider: Neben dem Schulleiter sind<br />

der Lehrerratsvorsitzende, die Schülersprecherin, der Vorsitzende des Fördervereins<br />

sowie die Schulpflegschaftsvorsitzende und deren Stellvertreter Mitglied der Gruppe.


58<br />

In regelmäßigen Abständen finden Treffen statt, um schulrelevante Themenstellungen,<br />

Projekte und Probleme zu erörtern. So wird z.B. auch bereits im Vorfeld von<br />

Schulkonferenzen eine umfassende Information über Beratungsangelegenheiten<br />

gewährleistet und Transparenz hergestellt.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass am <strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf eine sehr<br />

stabile, vertrauensvolle und konstruktive Partnerschaft mit den Eltern aufgebaut worden<br />

ist, die durch eine hohe Bereitschaft zum Engagement zum Wohle der Schulgemeinde<br />

gekennzeichnet ist.


59<br />

2.4.4 Aktivitäten des Fördervereins<br />

Der 1954 gegründete Verein wendet sich an alle Personen und Einrichtungen, die zu einer<br />

Förderung des <strong>Mariengymnasium</strong>s in Warendorf bereit sind, insbesondere an Eltern, Lehrer<br />

sowie ehemalige SchülerInnen.<br />

Vereinsziel ist die ideelle und materielle Förderung des <strong>Mariengymnasium</strong>s durch gezielte<br />

Maßnahmen, sofern diese nicht durch den Schulträger finanziert werden können oder müssen.<br />

In den letzten Jahren konnte aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit zwischen Vorstand,<br />

Eltern, Schülern, SV, Lehrerkollegium sowie Sponsoren eine deutliche Belebung der<br />

Aktivitäten, die stets auch pressewirksam dargestellt wurden, erreicht werden, so dass der<br />

VFFM eine wichtige Rolle im Schulleben des MGW spielt. Ohne diese Aktivitäten hätten<br />

zahlreiche Fördermaßnahmen nicht durchgeführt werden können.<br />

Nur einige der durchgeführten Aktivitäten und geförderten Projekte seien hier genannt:<br />

• Anschaffung von Musikinstrumenten und Noten für Band und Chor<br />

• Unterstützung der Musical-Aufführungen<br />

• Finanzierung von Autorenlesungen<br />

• Unterstützung von Vortragsveranstaltungen (u.a. Bewerber-Training, BAföG,<br />

Auslandsaufenthalte/-studium)<br />

• Gestaltung des Innen- und Schulhofs (u.a. Bänke, Tischtennisplatte)<br />

• Anschaffung von Vitrinen für eine geologische Gesteinssammlung<br />

• Beschaffung einer Beschallungsanlage<br />

• Ausstattung der Schülerbücherei<br />

• Anschaffung von PC-Tischen für den zweiten Informatikraum<br />

• T-Shirt-Verkauf<br />

• Durchführung der Schulbuchsammelbestellung<br />

• Finanzierung der Schülerzeitung<br />

Weitere Informationen über den Verein, der inzwischen rund 550 Mitglieder zählt, kann<br />

einem im Sekretariat ausgelegten Flyer entnommen werden. Der Förderverein hofft, unter<br />

dem Motto „Nur gemeinsam sind wir stark.“ weitere Mitglieder zu gewinnen.


60<br />

2.4.5 Schule und Öffentlichkeit<br />

So wie das <strong>Mariengymnasium</strong> sich seinem Umfeld öffnet und es in den Unterricht integriert,<br />

muss sich die Schule gegenüber diesem Umfeld als transparent erweisen. Das MGW versucht<br />

durch verschiedene Aktivitäten, der Öffentlichkeit Einblicke zu geben in die vielfältigen<br />

Aktivitäten der Schule.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil dieses Bestrebens, Öffentlichkeit herzustellen, sind die<br />

regelmäßigen Kulturveranstaltungen, zu denen schulintern und in der Tageszeitung<br />

eingeladen wird.<br />

In der örtlichen Presse ist das <strong>Mariengymnasium</strong> durch informative Artikel präsent Über<br />

zahlreiche Schulereignisse – vom „Tag der offenen Tür“ über Klassenfahrten, Exkursionen<br />

und Projekte, den Abiturfeierlichkeiten bis zu den Aktivitäten des Fördervereins - wird<br />

berichtet, so dass die Öffentlichkeit kontinuierlich informiert ist.<br />

In der schulinternen Informationsschrift der Schulleitung „MGW intern“ werden<br />

SchülerInnen, Eltern, Lehrer und Ehemalige regelmäßig über schulinterne Vorgänge und<br />

Termine informiert<br />

Seit 1999 besitzt das <strong>Mariengymnasium</strong> im Internet eine eigene Domain mit einer Homepage,<br />

auf der es sich vorstellt. Die Homepage konnte im Laufe der Zeit fortentwickelt werden. So<br />

können Besucher sich in Gästelisten eintragen, Kommentare abgeben, mit der Schule Kontakt<br />

aufnehmen und einen regelmäßig erscheinenden Newsletter abonnieren. Auch<br />

Zeitungsberichte und ein Terminkalender sind ins Internet gestellt worden und werden<br />

regelmäßig aktualisiert, so dass Interessenten sich schnell einen aktuellen Überblick<br />

verschaffen können. Im Rahmen eines Content-Management-System, sollen alle an der<br />

Schulgemeinde beteiligten Gruppen Zugriffsmöglichkeiten auf die Homepage erhalten und<br />

ihre eigenen Beiträge direkt ins Netz stellen.<br />

Auch die Schulzeitschrift „Mary`s Magazine“, die von SchülerInnen des Literaturkurses der<br />

Stufe 12 betreut wird,<br />

erscheint seit 2005 online.<br />

Besonderer Wert wird dabei<br />

auf den Kontakt der<br />

Jungredakteure zur<br />

Außenwelt gelegt. So finden<br />

Leser häufig Reportagen<br />

über lokale und regionale<br />

Institutionen, Reflexionen<br />

über das aktuelle<br />

Weltgeschehen, aber<br />

natürlich<br />

auch<br />

Schulinternes.<br />

Im taz-Schülerzeitungs-<br />

Wettbewerb wurde die<br />

Printversion mit einem Preis<br />

ausgezeichnet.<br />

Der Flyer, der einen Überblick über das Schulprofil gibt, wird an alle Interessierten,<br />

besonders an Eltern, an die Abschlussjahrgänge der Grundschulen und an die Partnerschulen<br />

im Ausland verteilt. In den letzten Jahren ist dieser Flyer regelmäßig aktualisiert worden.<br />

Seit November 2005 liegt er in einem neuen Layout und mit überarbeiteten Texten vor.


61<br />

2.4.6 Gestaltung des Schulumfeldes<br />

Auch außerhalb von Klassen- und Fachräumen stellt das Schulumfeld einen wichtigen Ort<br />

von Lernen und Begegnungen dar. Dabei tragen die zu Grunde liegenden Planungen aber<br />

auch besonders die sich ständig weiter entwickelnde Gestaltung wesentlich zu einer insgesamt<br />

freundlichen Atmosphäre sowie einem angenehmen Lernklima bei. Die Beteiligung der<br />

SchülerInnen an gemeinsamen Planungen und aktiver Gestaltung „ihrer“ Schule bewirkt<br />

einen gewissen Stolz auf ihre Aktivitäten sowie eine hohe Wert-Schätzung der Resultate.<br />

So wurden bereits in den vergangenen Jahren im Rahmen von Umwelt-AGs und Projekttagen<br />

diverse Anpflanzungen auf dem Schulgelände vorgenommen und gemütliche Sitzecken<br />

erstellt.<br />

Zu einem besonderen Accent mit vielerlei Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten hat sich<br />

der Innenhof der Schule entwickelt. Gefördert durch das „Gelsenwasser Schulprojekt“ wurde<br />

der Innenhof in einer konzertierten Aktion von Schülern, Lehrern, Eltern sowie fachkundiger<br />

Hilfe von außen nahezu<br />

völlig umgestaltet. An der<br />

Bewältigung der<br />

Vorarbeiten waren<br />

SchülerInnen der Mittelund<br />

Oberstufe mit<br />

Engagement beteiligt.<br />

Auch<br />

die<br />

vorzunehmenden<br />

Pflanzungen wurden nach<br />

eingehender Planung<br />

sorgfältig durchgeführt<br />

Das Ergebnis der<br />

gestalterischen<br />

Maßnahmen sind gut<br />

strukturierte Beete und<br />

Pflanzungen, dauerhafte<br />

Sitzgelegenheiten sowie<br />

eine erhöhte plattierte<br />

Bühne.<br />

Die offizielle Einweihung des neu gestalteten Innenhofes fand im Juli 2004 unter dem Thema<br />

„Sommernachtstraum“ mit Theateraufführungen und Darbietungen von Chor und Schulband<br />

statt.<br />

Die kontinuierliche Betreuung, Pflege und Weiterentwicklung übernehmen die verschiedenen<br />

Fachbereiche und Jahrgangsstufen. So übernimmt z.B. der Fachbereich Biologie die<br />

„gärtnerisch“ pflegenden und gestaltenden Aktivitäten. Ästhetisch – gestalterische Aspekte<br />

fallen dem Fachbereich Kunst zu. Schulveranstaltungen wie Lesungen, Theateraufführungen,<br />

musikalische Events liegen in gemeinsamer Organisation der Fachbereiche Deutsch, Literatur<br />

und Musik. In alle Aspekte wird die SV mit eingebunden.<br />

Das <strong>Mariengymnasium</strong> hat eine lange Tradition der Ausstellung von Schülerarbeiten im<br />

Schulgebäude. Neben der wechselnden Gestaltung der Präsentationsmöglichkeiten im Foyer,<br />

die besonders für die Ausstellung von Skulpturen und Objekten geeignet sind, bieten die<br />

Pinnwände in der Aula großzügigen Raum für wechselnde Einblicke in das künstlerische<br />

Schaffen aller Jahrgangsstufen. Aber auch größere Projekte - wie das als<br />

Gemeinschaftsprojekt konzipierte Madonnenbild in der Aula, die Bildnisse der Köpfe großer<br />

Denker, die im ganzen Schulgebäude verteilt sind, oder in Projektwochen entstandene


62<br />

Wandbilder – lassen sich an vielen Stellen der Schule entdecken, wo sie längerfristig<br />

verweilen dürfen. Zusammen mit der Nutzung diverser Vitrinen und weiterer Pinnwände auf<br />

den Fluren bemüht sich die Fachschaft Kunst darum, ein lebendiges Abbild des<br />

Arbeitsprozesses aufzuzeigen. Dabei soll es nicht darum gehen nur die besten Ergebnisse<br />

eines Klasse / eines Kurses zu zeigen, es sollen vielmehr alle SchülerInnen in die Konzeption<br />

und Gestaltung der Ausstellungen eingebunden werden.<br />

Im Rahmen der fortschreitenden Renovierungsarbeiten verschiedener Gebäudeteile sind<br />

weitere Orte für Präsentationen angedacht. Hierzu zählen neben der Ausgestaltung der Flure<br />

vor dem Kunstraum auch die Gestaltung des Innenhofes, für dessen „künstlerische Nutzung“<br />

wechselnde Projekte in Planung sind, und die Ausgestaltung der Bücherei und einer<br />

zugehörigen Leseecke. Über die im Kunstunterricht entstandenen Arbeiten hinaus bieten die<br />

genannten Orte auch die Gelegenheit, in anderen Fächern oder im Rahmen<br />

fächerverbindender Projekte entstandene Arbeitsergebnisse im Schulleben präsent zu machen,<br />

wie dies eindrucksvoll zum Schillerjubiläum gelungen ist.<br />

Vom Schuljahr 2006/2007 an gibt es im <strong>Mariengymnasium</strong> das „Cafe im MGW“. Es hat von<br />

Montag bis Freitag von 7.00 – 15.00 Uhr geöffnet. So ist die Versorgung der SchülerInnen<br />

über die Mittagszeit gewährleistet.<br />

In gemütlicher Atmosphäre werden neben Obst und belegten Brötchen täglich wechselnde,<br />

frisch zubereitete Mittagsmenüs zum Preis von 2.50 € – 3.50 € angeboten.


63<br />

2.4.7 Tag der offenen Tür<br />

Der „Tag der offenen Tür“(ToffT) hat im schulischen Leben des MGW eine zentrale<br />

Bedeutung. An diesem Tag präsentiert sich die Schule den SchülerInnen der vierten Klassen<br />

der Grundschulen und deren Eltern. Aber auch die MarienschülerInnen selbst, die Elternschaft<br />

des <strong>Mariengymnasium</strong>s und nicht zuletzt die Ehemaligen zeigen durch ihren regen Besuch<br />

das große Interesse, das sie der Schule entgegenbringen. Wenn auch die Viertklässler im<br />

Mittelpunkt stehen, stellt das <strong>Mariengymnasium</strong> am Tag der Offenen Tür einer breiten<br />

Öffentlichkeit die<br />

Neuigkeiten der Schule vor<br />

und präsentiert, was die<br />

Klassen erarbeitet und<br />

produziert haben.<br />

Dieser Tag bietet daher der<br />

interessierten Öffentlichkeit<br />

die Möglichkeit, sich über<br />

das Angebot und die<br />

Besonderheiten der Schule<br />

zu informieren und sich<br />

einen Eindruck vom<br />

schulischen Leben und von<br />

Lernatmosphäre zu<br />

verschaffen. So stehen die<br />

Unterstufen-Mittelstufenund<br />

Oberstufenkoordinatoren und die VertreterInnen der Sprachen, der Natur- und<br />

Gesellschaftswissenschaften sowie die Schulleitung zu informativen Gesprächen zur<br />

Verfügung. Um die Schule vorzustellen, bieten MarienschülerInnen Führungen an, die<br />

„Insiderwissen“ weitergeben. Und schließlich sind an diesem Tag Elternvertreter und<br />

Mitglieder des Fördervereins zugegen, die auch aus ihrer Sicht die „neuen“ Eltern zusätzlich<br />

informieren und beraten können.<br />

Ein weiteres Anliegen besteht darin, eine realitätsnahe Vorstellung vom Ablauf des<br />

Unterrichts am Gymnasium zu vermitteln. In der Mit-Mach-Schule können zukünftige<br />

Sextaner den Unterricht<br />

der Jahrgangsstufe 5/6 in<br />

den Fächern Deutsch,<br />

Mathematik, Englisch,<br />

Französisch, häufig auch<br />

Kunst und Musik, aktiv<br />

miterleben.<br />

Weiterhin werden neue<br />

Unterrichtsfächer wie<br />

Biologie, Chemie, Physik<br />

durch Experimente und<br />

andere spezifische<br />

Arbeitsweisen (wie<br />

beispielsweise<br />

Mikroskopieren)<br />

veranschaulicht.


64<br />

Ein Schwerpunkt liegt in der Präsentation von Unterrichtsergebnissen und Produkten, die<br />

während der schulischen Arbeit entstanden sind, wie Theaterszenen, Ausstellungen zu<br />

bestimmten Themen, sportliche Aktivitäten, künstlerische Werke und Ergebnisse des<br />

selbstständigen und projektorientierten Arbeitens. Ausgestellt werden auch<br />

Wettbewerbsbeiträge, mit denen das MGW mehrfach Preise gewonnen hat.<br />

Die Musik spielt auch an diesem Tag eine besondere Rolle. Der Chor und die Big Band<br />

„Groovin`Mary“ bringen ihr umfangreiches Repertoire zu Gehör. Hier wird schulisches<br />

Leben und Arbeiten sichtbar und hörbar deutlich.<br />

Eine besondere Note hat der Tag der Offenen Tür auch dadurch gewonnen, dass<br />

Elternvertreter und Mitglieder des Fördervereins an diesem Tag zugegen sind und somit auch<br />

aus ihrer Sicht die „neuen“ Eltern informieren und beraten können.<br />

Da die konkrete Ausformung des Tags der Offenen Tür aus dem schulischen<br />

Leben und Alltag erwächst, hat er auch fast jedes Jahr eine andere thematische Ausrichtung.


65<br />

3 Das MGW plant die Zukunft<br />

3.1 Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit<br />

Seit dem Schuljahr 1997/98 arbeiten am <strong>Mariengymnasium</strong> LehrerInnen, SchülerInnen und<br />

Eltern gemeinsam am <strong>Schulprogramm</strong>, zunächst in den Arbeitsgruppen „Außenwirkung“,<br />

„Gestaltung des Schulraums“, „Unterricht und außerunterrichtliche Aktivitäten“. Nach einer<br />

Bestandsaufnahme mündeten diese Aktivitäten im Jahre 2000 in die Erarbeitung eines<br />

schriftlichen <strong>Schulprogramm</strong>s unter der Federführung der aus den verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen gebildeten „Arbeitsgruppe: <strong>Schulprogramm</strong>“.<br />

Im Schuljahr 2003/04 wurde eine Neukonstituierung der Steuergruppe „<strong>Schulprogramm</strong>“<br />

vorgenommen, die seitdem kontinuierlich an der Weiterentwicklung und Evaluation des<br />

<strong>Schulprogramm</strong>s arbeitet.<br />

Mehrfach wurden Pädagogische Konferenzen zu den verschiedenen<br />

Entwicklungsschwerpunkten durchgeführt<br />

Dabei wird die <strong>Schulprogramm</strong>arbeit von folgendem Selbstverständnis bestimmt:<br />

• <strong>Schulprogramm</strong>arbeit ist ein kontinuierlicher Prozess; ein <strong>Schulprogramm</strong> wird<br />

niemals fertig.<br />

• Zentrum aller Planungen zur Schulentwicklung ist der Unterricht.<br />

• Die Arbeit am <strong>Schulprogramm</strong> wird gemeinsam von Lehrern, Schülern und Eltern<br />

getragen.<br />

• Die Arbeitsgruppe „<strong>Schulprogramm</strong>“ diskutiert und formuliert den pädagogischen<br />

Grundkonsens der Schule im Kontext der schulischen Gremien.<br />

• <strong>Schulprogramm</strong>arbeit bedeutet, Initiativen aus den verschiedenen Gremien und<br />

einzelner KollegInnen (auch Ideen des „Runden Tisches“ des Kollegiums)<br />

aufzugreifen und zu fördern und selbst Weiterentwicklungen zu initiieren.<br />

• Vorhandene und neue Aktivitäten der Schule werden gesammelt und dokumentiert.<br />

Diese Dokumentation und Veröffentlichung des <strong>Schulprogramm</strong>s soll für Transparenz<br />

sorgen und die „Corporate identity“ aller am Schulleben Beteiligten stärken.<br />

• Die Arbeitsgruppe „<strong>Schulprogramm</strong>“ unterstützt und plant die Evaluation.<br />

• <strong>Schulprogramm</strong>arbeit macht damit sichtbar, welche<br />

Weiterentwicklungsnotwendigkeiten und -möglichkeiten es gibt. (An welche Stärken<br />

soll angeknüpft werden? Welche Probleme sollen gelöst werden?)<br />

• Die Arbeitsgruppe formuliert also Visionen, Absichtserklärungen und Ziele und plant<br />

ihre Umsetzung.<br />

Bei der Arbeit am <strong>Schulprogramm</strong> haben sich folgende Schwerpunkte der Arbeit am MGW<br />

herauskristallisiert:<br />

• Das eigenständige und projektorientierte Arbeiten bildet eine wichtige Säule der<br />

schulischen Arbeit. Integriert in dieses Konzept ist die Förderung der<br />

Basiskompetenzen beim Methodentraining mit dem Schwerpunkt „Förderung der<br />

Lese- und Informationskompetenz“ und bei der Einführung in die Nutzung der neuen<br />

Medien. Auch der systematische Ausbau der Schülerbücherei und die<br />

Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei sind in diesem Zusammenhang zu sehen.<br />

• Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt der schulischen Arbeit ist die Berufs- und<br />

Lebensorientierung. Die Unterstützung der SchülerInnen in der Phase der<br />

Berufsfindung- und -planung erfolgt am <strong>Mariengymnasium</strong> mit einem strukturierten


66<br />

und ständig optimierten Programm, in dem ab der Jahrgangsstufe 8 kontinuierlich<br />

Entscheidungs- und Bewerbungskompetenzen aufgebaut werden. Dieses Programm<br />

zeichnet sich durch das Zusammenwirken von Unterricht,<br />

Informationsveranstaltungen, Praktika und Beratungsgesprächen aus und stößt auf<br />

breite Zustimmung bei der Schülerschaft, bei der Elternschaft und im<br />

Lehrerkollegium.<br />

• Das Verständnis, eine gesundheitsfördernde Schule zu sein, prägt die Arbeit am<br />

<strong>Mariengymnasium</strong> seit vielen Jahren. Viele Aktionen außerhalb und innerhalb des<br />

Unterrichts dienen dazu, Gesundheitsprophylaxe zu betreiben und soziale<br />

Kompetenzen zu fördern. Dieser Aspekt wird in den nächsten Jahren das Schulleben<br />

noch stärker bestimmen, da das MGW 2005 von der EU im Rahmen des<br />

„Sokratesprojektes“ zur „COMENIUS-Schule“ ernannt wurde und gemeinsam mit<br />

einer litauischen und einer türkischen Partnerschule Richtlinien für eine „Gesunde<br />

Schule“ erarbeitet. 25<br />

• Schon die Ernennung zur „COMENIUS-Schule“ weist auf einen weiteren<br />

Schwerpunkt der Arbeit am <strong>Mariengymnasium</strong> hin, auf das interkulturelle und<br />

bilinguale Lernen. Deutlich wird dieser Schwerpunkt, wenn man das große<br />

Sprachenangebot der Schule und die mit Unterrichtsprojekten verbundenen<br />

vielfältigen Austauschveranstaltungen mit europäischen Ländern und Fahrten im Fach<br />

Latein in den Blick nimmt. Auch die Studienfahrten in der Oberstufe sind dem<br />

interkulturellen Lernen verpflichtet.<br />

Die fremdsprachliche Kompetenz vieler MarienschülerInnen, die durch besondere<br />

Angebote unterstützt werden muss, zeigt sich bei der Beteiligung an den<br />

Fremdsprachenwettbewerben. Die Angebote im fremdsprachlichen Bereich sollen in<br />

den nächsten Jahren durch die Einführung bilingualer Module kontinuierlich erweitert<br />

werden.<br />

• Vielfältige kulturelle Aktivitäten prägen das Schulleben am <strong>Mariengymnasium</strong>.<br />

Regelmäßig werden Ergebnisse des Fachunterrichts aller Jahrgangsstufen und von<br />

Arbeitsgemeinschaften präsentiert. Dabei wirken die Fächer Musik, Kunst, Deutsch<br />

und Fremdsprachen bei Kulturveranstaltungen oft zusammen. Konzerte und Musicals<br />

begleiten den Ablauf des Schuljahres, Kunstausstellungen prägen das Schulgebäude,<br />

besondere Jahrestage werden adäquat gewürdigt.<br />

Diese vielfältigen kulturellen Veranstaltungen, die von den entsprechenden<br />

Fachschaften und den StufenkoordinatorInnen organisiert werden, gilt es zu pflegen.<br />

25 Vgl. 3.2 Entwicklungsziele und Arbeitspläne


67<br />

3.2 Entwicklungsziele<br />

Aus den Ausführungen zu den Arbeitsschwerpunkten der Schule ergeben sich als zentrale<br />

Entwicklungsschwerpunkte: Weiterentwicklung des Medienkonzepts, Verankerung des<br />

projektorientierten Arbeitens, Entwicklung der bilingualen Module und Erweiterung der<br />

gesunden und sozialen Schule im Rahmen des COMENIUS-Projekts.<br />

Folgende Entwicklungsziele werden die <strong>Schulprogramm</strong>arbeit also in den nächsten ein bis<br />

zwei Jahren bestimmen:<br />

• Das in Teilbereichen schon existierende Medienkonzept soll systematisch entwickelt<br />

werden und dabei in das Konzept des selbstverantwortlichen Arbeitens, des<br />

Methodentrainings, des projektorientierten Arbeitens in der Mittelstufe integriert<br />

werden und an die Anforderungen der Kernlehrpläne in der Sekundarstufe I und an die<br />

Anforderungen der Oberstufe ausgerichtet werden.<br />

• Das im Schuljahr 2004/05 von der Lehrerkonferenz beschlossene „Projektorientierte<br />

Arbeiten in der Mittelstufe“ soll fest im schulischen Alltag verankert werden.<br />

• Die kontinuierliche Einführung und Erprobung bilingualer Module soll die<br />

Kompetenzen der SchülerInnen im fremdsprachlichen Bereich vergrößern.<br />

• Als „Comeniusschule“ sollen die Angebote im Bereich der gesundheitsfördernden<br />

Schule in den kommenden Schuljahren ausgeweitet werden. Anknüpfend an das<br />

kulturelle Potential der Schule und verbunden mit den Aspekten des interkulturellen<br />

Lernens sollen die zu entwickelnden Comenius-Projekte unter dem Thema<br />

„Gesundheit und Kreativität“ mit dem Schwerpunkt „Ernährung“ stehen.<br />

• Auf Initiative der SV und der Erprobungsstufenkoordinatorin soll die Förderung<br />

leistungsschwacher Kinder der Jahrgangsstufen 5 und 6 weiter ausgebaut werden.<br />

Gleichzeitig sollen leistungsstarke SchülerInnen höherer Klassen gefordert werden.<br />

Anlass ist die Regelung in NRW, dass bei mangelhaften Leistungen auf dem Zeugnis<br />

eine Förderempfehlung ausgesprochen wird. Dabei werden die Schwächen der<br />

SchülerInnen benannt und es erfolgt eine Beratung, wie sie zu beheben sind. Oft<br />

stehen die SchülerInnen mit diesen Empfehlungen allein da. Das Anliegen der SV ist<br />

es, SchülerInnen mit Schwächen über den Unterricht hinaus auf ihrem Lernweg zu<br />

begleiten und die Förderung ganz eng an ihre Bedürfnisse anzulehnen, um sie in den<br />

einzelnen Fächern erfolgreich und kostengünstig fördern zu können.<br />

Als Tutorinnen fungieren ältere Schülerinnen, die sich auf diese Weise ein<br />

zusätzliches Taschengeld verdienen.<br />

• Für leistungsstarke SchülerInnen der Jahrgangsstufen 10 – 13 soll ein zusätzliches<br />

attraktives Lernangebot geschaffen werden: die Schüleruniversität. Ziele des<br />

Projektes sind, den Blick der SchülerInnen auf ein bestimmtes Thema zu richten und<br />

ihnen die weitreichenden Querverbindungen in den verschiedenen Fachbereichen<br />

aufzuzeigen (Stichwort: „Vernetzung des Wissens“) Außerdem sollen die<br />

SchülerInnen einen möglichen zukünftigen Lernort – die Universität – in Ansätzen<br />

schon einmal hautnah erleben.


68<br />

Neben diesen Entwicklungsschwerpunkten werden in den verschiedenen Bereichen Konzepte<br />

und Arbeitsgebiete weiterentwickelt und optimiert. So soll das SESAM-Konzept in der 6.<br />

Klasse organisatorisch durchdacht werden und will das SESAM-Team neue<br />

Unterrichtsvorhaben abgestimmt auf die neuen Kernlehrpläne planen. In das<br />

Methodentraining sollen weitere Bausteine zum Teamtraining (Arbeit in der Gruppe, Gutes<br />

Zuhören) integriert werden.<br />

Die vielfältigen Angebote im Bereich der Berufs- und Lebensorientierung sollen beibehalten<br />

werden und beim Oberstufenpraktikum sollen die Ergebnisse der Evaluation umgesetzt<br />

werden.<br />

Im naturwissenschaftlichen Bereich stellt der Ausbau des Forscherarbeitsplatzes, der auf<br />

Grund von Fördergeldern realisiert werden konnte, ein zentrales Anliegen dar.<br />

Die weitere Ausgestaltung der Homepage soll die Arbeit im Bereich von „Schule und<br />

Öffentlichkeit“ optimieren. Eine Lehrerin hat diese Aufgabe verantwortlich übernommen.<br />

Geplant sind im Bereich der Prävention in naher Zukunft Programme, die Mobbingprobleme<br />

betreffen, zu institutionalisieren. Der nächste „Pädagogische Tag“ des Kollegiums wird sich<br />

u. a. mit dem Thema „Soziales Lernen“ beschäftigen.<br />

Im November 2006 wird das <strong>Mariengymnasium</strong> 100 Jahre „jung“. Zu diesem besonderen<br />

Geburtstag findet im Frühjahr 2007 (8. – 10. Juni) eine Festwoche/ ein Festwochenende statt.<br />

Ein Schulfest, ein Schulball, Musical- und Theateraufführungen, Ausstellungen,<br />

Ehemaligentreffen sind bereits in der Vorbereitung.<br />

Eine Festschrift, die sich insbesondere auf die letzten zwanzig Jahre des <strong>Mariengymnasium</strong>s<br />

beziehen wird, und ein Schulkalender werden erscheinen. Warendorfer Persönlichkeiten des<br />

öffentlichen Lebens, Vertreter der Bezirksregierung Münster und internationale Gäste sind<br />

eingeladen.<br />

Als besonderer Abschluss des Jubiläums ist eine Schulfahrt aller SchülerInnen und<br />

LehrerInnen nach Rom für eine Woche im Oktober 2007 durch die Schulkonferenz<br />

beschlossen.

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