Schulprogramm - Mariengymnasium
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1<br />
<strong>Schulprogramm</strong><br />
<strong>Mariengymnasium</strong><br />
Warendorf<br />
Stand November 2006
2<br />
1 Das MGW stellt sich vor 3<br />
1.1 Geschichte 3<br />
1.2 Leitbild 5<br />
2 Schulische Arbeitsfelder 7<br />
2.1 Organisation der Schulstufen 7<br />
2.1.1 Erprobungsstufe 7<br />
2.1.2 Mittelstufe 8<br />
2.1.3 Oberstufe 10<br />
2.2 Fächer und stufenübergreifende Konzepte 12<br />
2.2.1 Sprachenprofil und bilinguale Module 12<br />
2.2.2 Selbstverantwortliches und projektorientiertes Arbeiten 15<br />
2.2.3 Methodentraining 19<br />
2.2.4 Medienerziehung 22<br />
2.2.5 Künstlerisch-musische Erziehung 23<br />
2.2.6 Berufs- und Lebensorientierung 26<br />
2.2.7 Gesunde und soziale Schule 30<br />
2.2.8 Religiöse Erziehung 34<br />
2.3 Vernetzung von Unterricht und außerunterrichtlichem Lernen 36<br />
2.3.1 Klassen- und Studienfahrten 36<br />
2.3.2 Interkulturelles Lernen 37<br />
2.3.3 Kulturelle Veranstaltungen 41<br />
2.3.4 Arbeitsgemeinschaften 45<br />
2.3.5 Teilnahme an Wettbewerben 48<br />
2.3.6 Schülerbücherei 51<br />
2.4 Schulgemeinschaft/Förderung der Schulatmosphäre 53<br />
2.4.1 Projekttage, Schulfeste, Schulfahrten 53<br />
2.4.2 Die Arbeit der Schülervertretung (SV) 55<br />
2.4.3 Zusammenarbeit mit den Eltern 57<br />
2.4.4 Aktivitäten des Fördervereins 59<br />
2.4.5 Schule und Öffentlichkeit 60<br />
2.4.6 Gestaltung des Schulumfeldes 61<br />
2.4.7 Tag der offenen Tür 63<br />
3 Das MGW plant die Zukunft 65<br />
3.1 Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit 65<br />
3.2 Entwicklungsziele 67
3<br />
1 Das MGW stellt sich vor<br />
1.1 Geschichte<br />
Im Schuljahr 2006/2007 wird das <strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf sein 100jähriges<br />
Schuljubiläum feiern. Damit ist auch schon das Geburtsjahr der Schule angegeben.<br />
Franz Strumann, Pfarrer der Alten Kirche, gründete 1906 einen Schulverein, der am<br />
28. 11. 1906 den Antrag auf Gründung einer Höheren Mädchenschule stellte. Dieser Tag<br />
gilt nun als der Geburtstag des <strong>Mariengymnasium</strong>s Warendorf. Bereits 1907 wird der erste<br />
Unterricht aufgenommen. 1908 bezieht die Schule das Gebäude Lilienstraße 2/4 und wird im<br />
Sinne der preußischen Neuordnung des Mädchenschulwesens, die den Mädchen grundsätzlich<br />
Zugang zum akademischen Studium eröffnet, eine Höhere Mädchenschule mit den Klassen<br />
VII bis II (4. bis 9. Schuljahr).<br />
Der Gedanke zur Gründung einer Höheren Mädchenschule war aus der Existenz einer<br />
Höheren Töchterschule mit Internat entstanden, die bereits 1871 von Pauline Hentze (1848 –<br />
1928) in der Brünebrede (heute Haus Nr. 25) gegründet und bis 1905 geführt werden konnte.<br />
Diese Höhere Mädchenschule bestand in der Regel aus zwei Klassen mit nicht mehr als 45<br />
schulpflichtigen Mädchen.<br />
Mit der Gründung der Höheren Mädchenschule 1906 setzt sich die damals fortschrittliche<br />
Auffassung durch, auch Mädchen den Zugang zur Universität zu ermöglichen. Schulleiterin<br />
von 1909 bis 1923 wird Bertha Schlotmann. 1911 werden bereits 67 Schülerinnen<br />
unterrichtet.<br />
Nach Strumanns Tod 1920 gerät der Schulverein, bis dahin der Schulträger, in eine Krise, so<br />
dass 1923 die Stadt Warendorf die Trägerschaft übernimmt. 1928 wird die Marienschule,<br />
wie sie inoffiziell seit 1910 heißt, ein Lyzeum, kann also nach der U II (10. Schuljahr) die<br />
Mittlere<br />
Reife<br />
vergeben. Sie<br />
zieht in das<br />
Gebäude der<br />
heutigen<br />
VHS (Kurze<br />
Kesselstraße)<br />
um.<br />
Dr. Maria<br />
Moormann,<br />
Direktorin<br />
von 1928 bis<br />
1948,<br />
erreicht<br />
1938, dass<br />
die<br />
Marienschule<br />
die<br />
Hochschulreife, also die Berechtigung zum Universitätsstudium, vergeben darf. 1941 entlässt<br />
die (hauswirtschaftliche) „Oberschule für Mädchen“ ihre erste Abiturientia, die aus 15
4<br />
Schülerinnen besteht. 1942 beginnt parallel ein neusprachlicher Zweig, der erstmals 1943 eine<br />
uneingeschränkte Studienberechtigung vergibt. Neusprachlicher und hauswirtschaftlicher<br />
Zweig bestehen bis zur Oberstufenreform 1973 nebeneinander.<br />
1940 muss die Schule im Rahmen der nationalsozialistischen Kulturpolitik ihren Namen in<br />
„Justus-Möser-Schule“ ändern. Erst 1945 erhält sie ihre alte Bezeichnung zurück. Dr. Maria<br />
Moormann verteidigte das damalige christliche Fundament der Schule gegen den braunen<br />
Zeitgeist. Sie bewies großen persönlichen Mut, indem sie sich einem Befehl der vorgesetzten<br />
Behörde in Münster widersetzte und ihre Schülerinnen nicht zum Arbeitseinsatz schickte.<br />
Diese Haltung führte 1944 zu ihrer Amtsenthebung. Nach dem Ende des Zweiten<br />
Weltkrieges, als die Marienschule im Dezember 1945 wiedereröffnete, wurde Frau Dr.<br />
Moormann von den Engländern wieder in die Schulleiterstelle eingesetzt.<br />
1948, nach dem Ausscheiden von Dr. Maria Moormann, wird Therese Kampelmann (1948 –<br />
1956), die bereits seit 1918 an der Schule unterrichtet hat, ihre Nachfolgerin in der<br />
Schulleitung. In der Folgezeit (1957 – 1970) leitet Marianne Köster die Marienschule. 1961<br />
zieht die Schule in das neue Gebäude an der Von-Ketteler-Str. 15 um, in dem sie sich heute<br />
befindet.<br />
In den Jahren 1970 – 1990 ist Dr. Günter Drescher der Schulleiter der Marienschule, die in<br />
dieser Zeit ihren Namen erneut ändert. Das nunmehrige „<strong>Mariengymnasium</strong>“ vollzieht 1973<br />
die Oberstufenreform mit, die die differenzierte gymnasiale Oberstufe („reformierte<br />
Oberstufe“) mit dem Kurssystem einführt. 1981 erreicht das <strong>Mariengymnasium</strong> mit 1262<br />
Schülerinnen seinen Höchststand.<br />
Die Namensänderung hängt mit einem Einschnitt in der Geschichte und Entwicklung des<br />
<strong>Mariengymnasium</strong>s zusammen, der Einführung der Koedukation im Jahre 1986. Jetzt<br />
öffnet die Schule auch Jungen ihre Pforten. Das veranlasst die letzte Mädchenabiturientia<br />
(1994), sich mit dem fröhlich-ironischen Motto „Nach uns die Sündflut“ zu verabschieden.<br />
Von 1990 bis zum Jahr 2003 wird das <strong>Mariengymnasium</strong> von Karl-Heinz Weise geleitet, der<br />
die in diesen Jahren – wie in allen Gymnasien NW - durchgeführten verschiedenen Reformen<br />
der „reformierten Oberstufe“ umsetzt. In dieser Zeit finden die neuen Medien am<br />
<strong>Mariengymnasium</strong> zunehmend ihren Platz in Unterricht und Schule, ein Computerraum für<br />
den Informatikunterricht wird eingerichtet. Außerdem wird die berufsorientierende<br />
Schülerberatung verstärkt; und das Schülerbetriebspraktikum in der Jahrgangsstufe 9 wird<br />
eingeführt. In der Erprobungsstufe werden neue Formen des Lernens erprobt, das<br />
„Selbstständige Arbeiten am <strong>Mariengymnasium</strong>“ (SESAM) und das Methodentraining, heute<br />
wichtige Arbeitsschwerpunkte der Schule.<br />
Seit dem Jahr 2003 ist Hein Wilken Schulleiter des <strong>Mariengymnasium</strong>s Warendorf. Eine im<br />
Konsens mit allen am Schulleben Beteiligten erarbeitete neue Schulordnung wird eingeführt.<br />
Der Jahrgang 11 freut sich über das neu eingerichtete und sehr erfolgreiche Betriebs-,<br />
Hochschul- und Sozialpraktikum, das ins <strong>Schulprogramm</strong> aufgenommen wird. Zwei moderne<br />
Multi-Media-Räume mit Internetanschluss und die vernetzte Schulbibliothek fördern die<br />
vielfältigen Ansätze fächerübergreifenden Unterrichts und projektorientiertes Arbeiten in<br />
allen Jahrgangsstufen.<br />
Zurzeit besuchen ca. 800 Mädchen und Jungen das <strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf.<br />
Das <strong>Mariengymnasium</strong> plant seine Zukunft aus den bereits laufenden Entwicklungen und im<br />
Hinblick auf die neuen Herausforderungen wie vorgesehene Verkürzung der Schulzeit auf<br />
zwölf Jahre und kommendes Zentralabitur.
5<br />
1.2 Leitbild<br />
Am <strong>Mariengymnasium</strong> beschäftigen sich SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen seit Jahren<br />
gemeinsam mit der Entwicklung der Schule und des <strong>Schulprogramm</strong>s. Im Mittelpunkt aller<br />
dieser Überlegungen stehen dabei die SchülerInnen der Schule.<br />
Mit dem Schuljahr 2004/2005 ist eine neue Schulordnung in Kraft getreten. Diese ist von<br />
SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern gemeinsam erarbeitet und von der Schulkonferenz<br />
beschlossen worden. Die Präambel dazu, gleichsam das Leitbild des <strong>Mariengymnasium</strong>s,<br />
lautet:<br />
Unsere Schule ist ein Ort, an dem wir über Jahre hinweg einen Großteil unseres Tages<br />
verbringen, zusammen leben, lernen und arbeiten wollen.<br />
Dazu schaffen wir uns eine Atmosphäre der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, der Fairness<br />
und Rücksichtnahme, der Offenheit und Toleranz.<br />
Wir alle, Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter und Eltern treten am<br />
Marien-Gymnasium Warendorf (MGW)<br />
ein für die Leitgedanken:<br />
MENSCHLICH<br />
GEMEINSCHAFTLICH<br />
WELTOFFEN.<br />
Das heißt für uns:<br />
• Wir akzeptieren und respektieren jeden als Person, wie er ist.<br />
• Wir setzen uns mit der Meinung anderer auseinander und versuchen sie zu verstehen.<br />
• Wir lösen Konflikte weder mit körperlicher noch mit verbaler Gewalt.<br />
• Wir möchten den Schulalltag ohne Angst erleben und uns wohlfühlen können. Dieses<br />
ermöglichen wir allen anderen in der Schulgemeinschaft durch unser Verhalten.<br />
• Wir haben einen besonderen Respekt vor der Natur, die wir schützen und erhalten<br />
wollen.<br />
• Um unsere Welt auch schon hier in unserer Schule ein kleines Stück zu verbessern,<br />
verpflichten wir uns, diese Leitgedanken und die Regelungen der gemeinsam<br />
erarbeiten Schulordnung einzuhalten. 1<br />
Neben diesen Leitgedanken besteht in der Schulgemeinschaft Konsens darüber, dass in der<br />
Welt, in der wir leben, persönliche und soziale Kompetenzen von großer Wichtigkeit sind.<br />
Eigenständiges Denken, Konfliktfähigkeit und Teamgeist sind wichtige Grundlagen für<br />
privaten und beruflichen Erfolg. Aus diesem Grund entwickeln und erproben wir neue<br />
Formen des Lehrens und Lernens und setzen diese gemeinsam um.<br />
Wir engagieren uns gemeinsam für Selbsttätigkeit, Eigenverantwortung und Teamfähigkeit.<br />
Das <strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf führt zum Abitur. Neben der Vermittlung von<br />
Fachkompetenzen sind methodisch-strategisches Lernen wichtiger Bestandteil des Unterrichts<br />
und der außerunterrichtlichen Aktivitäten.<br />
Die fächerübergreifende Förderung von Basiskompetenzen, besonders der Lese-,<br />
Informations- und Medienkompetenz stellt zentrale Voraussetzung für erfolgreiches<br />
lebenslanges Lernen dar.<br />
1 Die gemeinsam erarbeitete Schulordnung hängt in allen Klassen- und Kursräumen aus und wird von<br />
SchülerInnen und LehrerInnen am Anfang des Schuljahres unterschrieben.
6<br />
Wir schaffen Ausgangsbedingungen für Wachheit und Weltoffenheit. Darum pflegen wir<br />
intensive Schulpartnerschaften, Schüleraustausche und Freundschaften mit mehreren<br />
europäischen Schulen.<br />
Wir wollen unsere Schule als Lernort für SchülerInnen, LehrerInnen und für alle anderen an<br />
unserer Schule Beteiligten gesundheitsförderlich gestalten.<br />
Unsere Erfahrung zeigt, dass eine Schule umso besser leisten kann, was von ihr erwartet wird,<br />
je stärker die erzieherische Arbeit von den Eltern angeregt und mitgetragen wird. Deshalb soll<br />
die bislang sehr gute und förderliche Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule<br />
möglichst eng und partnerschaftlich fortgeführt werden.
7<br />
2 Schulische Arbeitsfelder<br />
2.1 Organisation der Schulstufen<br />
2.1.1 Erprobungsstufe<br />
Die Erprobungsstufe hat den Auftrag, die Eignung der Kinder für einen Schultyp – in unserem<br />
Fall für das Gymnasium – zu erproben und die SchülerInnen dabei entsprechend zu unterstützen<br />
und zu fördern.<br />
Die Erprobungsstufe umfasst die Jahrgangsstufen 5 und 6. Eine Versetzung zwischen Stufe 5<br />
(„Sexta“) und Stufe 6 („Quinta“) findet nicht statt. Wer allerdings das Klassenziel der Klasse 6<br />
nicht erreicht, also nicht in die Klasse 7 versetzt wird, muss die Schule verlassen, da er/sie<br />
offenbar in einem anderen Schultyp besser gefördert werden kann. Nur unter besonderen<br />
Umständen (z. B. längere Krankheit des Kindes, lernungünstige häusliche Verhältnisse oder<br />
besondere psychische Belastungen) ist auf Antrag der Eltern eine Wiederholung der Klasse 6<br />
möglich; allerdings nur, wenn die Klassenkonferenz dem Antrag zustimmt.<br />
Nach den vom Gesetzgeber vorgegebenen Rahmenbedingungen wird ab Gymnasialeinschulung<br />
2005 Englisch als weitergeführte Fremdsprache angesehen, mit der Folge, dass die 2.<br />
Fremdsprache schon in Klasse 6 einsetzt. Zur Wahl stehen am MGW Französisch und Latein.<br />
Den LehrerInnen des MGW ist es ein besonderes Anliegen, den bei uns angemeldeten Kindern<br />
eine vertrauensvolle Umgebung zu schaffen, in der sie sich angenommen und gefördert fühlen.<br />
Das beginnt bei einer ausführlichen Aufnahmeberatung sowie einem anschließendem<br />
Informationsabend für die Eltern der künftigen GymnasiastInnen. Weiter geht es mit einer<br />
feierlichen Gestaltung des ersten Schultages, an dem wir mit einem ökumenischen Gottesdienst<br />
beginnen und anschließend die Eltern zu einem Frühstück einladen, während die Kinder die<br />
ersten Schulstunden auf dem MGW erhalten. Die erste Schulwoche wird in besonderer Weise<br />
vom Klassenlehrer/von der Klassenlehrerin betreut, so dass die Kinder immer eine Anlaufstelle<br />
haben. Zudem stellt unsere Schülervertretung sogenannte „PatInnen” aus Jahrgangsstufe 9 oder<br />
10, die die Klassen in den ersten beiden Jahren begleiten und über viele Anfangsschwierigkeiten<br />
hinweghelfen. 2<br />
Eine Besonderheit des MGW bilden die speziellen Erprobungsstufen-Angebote wie<br />
SESAM 3 , das Methoden-Training 4 sowie der Schwerpunkt „Leseförderung” in Klasse 6 mit<br />
Aktionen wie dem „Lesekoffer” und der „Vorlesewoche”, die im Vorlesewettbewerb der<br />
„Stiftung Lesen” ihren Abschluss findet. 5<br />
Damit aus den SchülerInnen der Klasse ein gutes Team wird, fahren die Klassen zusammen mit<br />
ihren KlassenlehrerInnen entweder am Ende der 5. oder zu Beginn der 6. Klasse auf eine<br />
Klassenfahrt, der möglichst ein teamförderndes Konzept (z.B. Hochseilklettergarten) zugrunde<br />
liegen sollte.<br />
Zu den Besonderheiten des MGW als ehemaliger Mädchenschule gehört das koedukative<br />
Mischungsverhältnis. In der Regel werden am MGW 2/3 Mädchen, 1/3 Jungen eingeschult. Da<br />
es Prinzip der Klassenzusammensetzung ist, Jungen und Mädchen zahlenmäßig etwa gleich stark<br />
zu machen, kommt es manchmal auch zur Bildung von reinen Mädchenklassen.<br />
Sowohl die gemischten Klassen als auch die reinen Mädchenklassen profitieren von der<br />
kooperativen und freundlichen Atmosphäre unserer Schule.<br />
2 Vgl. 2.4.2 SV-Arbeit<br />
3 Vgl. 2.2.2 Selbstverantwortliches und projektorientiertes Arbeiten<br />
4 Vgl. 2.2.3 Methodentraining<br />
5 Vgl. 2.3.6 Schülerbücherei
8<br />
2.1.2 Mittelstufe<br />
Nach erfolgreichem Abschluss der Erprobungsstufe wird die Versetzung in die Jahrgangsstufe<br />
7 ausgesprochen. Der Unterricht in den Jahrgangsstufen 7 bis 9 der Sekundarstufe I des<br />
<strong>Mariengymnasium</strong>s wird im Pflichtbereich in folgenden Fächern erteilt:<br />
• Deutsch<br />
• Gesellschaftslehre (Geschichte, Erdkunde, Politik)<br />
• Mathematik<br />
• Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik)<br />
• Englisch als 1. Fremdsprache (ab Klasse 5)<br />
• Latein oder Französisch als 2. Fremdsprache (ab Jahrgangsstufe 6)<br />
• Musik<br />
• Kunst<br />
• Religionslehre<br />
• Sport<br />
Vom 6. Schuljahr an werden die SchülerInnen unserer Schule in einer zweiten Fremdsprache<br />
unterrichtet. Im Wahlpflichtbereich I können sie zwischen Latein und Französisch als 2.<br />
Fremdsprache wählen. Um die Entscheidung zu erleichtern, werden die betroffenen<br />
SchülerInnen der Jahrgangsstufe 5 und deren Eltern zu einem Informationsabend eingeladen,<br />
auf dem beide neu zu wählenden Sprachen vorgestellt werden und eine ausführliche Beratung<br />
stattfindet. Die Wahl der zweiten Fremdsprache hat keinen Einfluss auf eine eventuelle<br />
Klassenneubildung. Die SchülerInnen bleiben weiterhin in ihren bestehenden<br />
Klassenverbänden und werden nur für den Unterricht in der zweiten Fremdsprache neuen<br />
klassenübergreifenden Kursen zugeordnet.<br />
Vom Schuljahr 2008/2009 an erweitert sich für die SchülerInnen der Jahrgangsstufe 8 der<br />
Fächerkanon in den Klassen 8 und 9 im Wahlpflichtbereich II durch ein neues<br />
Unterrichtsfach. Dieses können die Schülerinnen und Schüler nach Interesse und Neigung aus<br />
einem umfangreichen Angebot auswählen und so in ihrer Schullaufbahn einen individuellen<br />
Schwerpunkt setzen, der ihren Neigungen, Interessen und Stärken entspricht. Das neue<br />
Unterrichtsfach wählen sie durchgehend für die Jahrgangsstufen 8 und 9.<br />
Am <strong>Mariengymnasium</strong> werden folgende Fächer im Wahlpflichtbereich II angeboten:<br />
• Latein als 3. Fremdsprache<br />
• Französisch als 3. Fremdsprache<br />
• Informatik<br />
• Politik/Wirtschaft<br />
• Lernbereich Naturwissenschaften<br />
Ein Wechsel der auf zwei Jahre angelegten Kurse ist nicht möglich. Der Unterricht im<br />
Wahlpflichtbereich II ist wöchentlich mindestens zweistündig; die 3. Fremdsprachen Latein<br />
oder Französisch werden wöchentlich mindestens dreistündig unterrichtet.<br />
Es ist geplant, im Rahmen der Neigungsdifferenzierung den Fächerkanon durch eine<br />
bilinguale Kombination aus Englisch und Erdkunde bzw. Geschichte zu erweitern, um
9<br />
sprachbegabten SchülerInnen die Möglichkeit zu geben, ihre fremdsprachliche Kompetenz in<br />
der Zielsprache Englisch noch weiter auszubauen.<br />
Weitere Schwerpunkte liegen im Bereich des projektorientierten Arbeitens. 6<br />
6 Vgl. 2.2.2 Selbstverantwortliches und projektorientiertes Arbeiten
10<br />
2.1.3 Oberstufe<br />
Die gymnasiale Oberstufe setzt gemäß dem Leitbild der Schule konsequent die Unterrichtsund<br />
Erziehungsarbeit der Sekundarstufe I fort. Sie fördert also den (Aus-)Bildungsprozess der<br />
SchülerInnen in seinen fachlichen, sozialen und personalen Bereichen. Im Zentrum der<br />
Erziehung und des Unterrichts in allen Fächern der Oberstufe stehen die Hinführung zu einer<br />
wissenschaftspropädeutischen Ausbildung und deren Vertiefung im Verlaufe der dreijährigen<br />
Oberstufe sowie die Förderung der persönlichen Entfaltung unserer Schülerinnen und Schüler<br />
in sozialer Verantwortlichkeit.<br />
Die fachlichen und überfachlichen Themen und Gegenstände, die unterschiedlichen<br />
Methoden, Arbeitsweisen, Lehr- und Lernformen, mit denen die o. g. allgemeine Zielsetzung<br />
erreicht werden soll, bereiten auf das Zentralabitur vor und sind in den jeweiligen<br />
Fachlehrplänen für die Oberstufe unserer Schule festgeschrieben.<br />
Eine vielfältige Palette von Fächern wird gemäß den Bestimmungen der Ausbildungs- und<br />
Prüfungsordnung für die Sekundarstufe II des Landes NRW in der Oberstufe angeboten. In<br />
fast allen Fächern kooperiert das <strong>Mariengymnasium</strong> mit den beiden anderen Gymnasien<br />
Warendorfs, so dass unseren SchülerInnen ein umfassendes Kursangebot gemacht werden<br />
kann und sie ihre individuelle Oberstufenlaufbahn im Rahmen der gesetzlichen<br />
Bestimmungen nach ihren Neigungen, Befähigungen und Interessen wählen und in der Regel<br />
auch realisieren können.<br />
Im „Sprachlich-literarisch-künstlerischen Aufgabenfeld“ werden neben der Muttersprache<br />
und den Fremdsprachen Englisch, Französisch und Latein auch Italienisch, Spanisch und<br />
Russisch als neu einsetzende Fremdsprache angeboten. Die Wahl von Kunst, Musik und<br />
Literatur ist gewährleistet.<br />
Im „Gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld“ erstreckt sich das Angebot auf die Fächer<br />
Erdkunde, Geschichte, Pädagogik, Philosophie und Sozialwissenschaften/Wirtschaft.<br />
Im „Mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgabenfeld“ werden neben<br />
Mathematik alle klassischen Naturwissenschaften und zudem Informatik unterrichtet.<br />
Ferner sind Religion und Sport zu belegen.<br />
All diese Fächer können als Grundkurs, die meisten von der Jahrgangsstufe 12 an auch als<br />
Leistungskurs gewählt werden. Bei der Einrichtung von Kursen wird in erster Linie das<br />
Ergebnis der Wahlen der SchülerInnen berücksichtigt, aber auch andere Aspekte wie<br />
Kontinuität, Lehrersituation an den Kooperationsschulen etc. spielen eine Rolle, besonders bei<br />
der Einrichtung von Leistungskursen.<br />
Die Notwendigkeit der Vermittlung methodischer Kompetenzen stellt sich auch in der<br />
Oberstufe. Im Zuge der Vorbereitung auf die Facharbeit in der Jahrgangsstufe 12.2 wird –<br />
neben der fächerspezifischen Vorbereitung im jeweiligen Fachunterricht – ein „Methodentag“<br />
durchgeführt. 7<br />
Die Vielzahl der Anforderungen und Bestimmungen der APO-GOSt (Ausbildungs- und<br />
Prüfungsordnung für die gymnasiale Oberstufe), die der Sicherung der Schullaufbahn der<br />
SchülerInnen dienen, erfordert eine intensive und sorgfältige Beratung und Begleitung der<br />
SchülerInnen. Diese geschieht in Zusammenarbeit mit der Oberstufenkoordinatorin durch<br />
zwei BeratungslehrerInnen je Jahrgangsstufe. Während diese in erster Linie in allen Fragen<br />
der persönlichen Schullaufbahn beraten, die Unterlagen führen, Daten überprüfen und sichern,<br />
den Schulbesuch kontrollieren und den SchülerInnen auch bei persönlichen Problem als<br />
Ansprechpartner zur Verfügung stehen, ist es u. a. Aufgabe der Oberstufenkoordinatorin, die<br />
allgemeinen Laufbahninformationen zu vermitteln und die Wahlen zu den Kursen in den<br />
7 Vgl. 2.2.3 Methodentraining
11<br />
Jahrgangsstufen 11 und 12 durchzuführen, die Zulassungsbedingungen zum Abitur zu prüfen,<br />
Pläne für Klausuren und Abiturprüfungen zu erstellen und in ständigem Kontakt mit den<br />
beiden Kooperationsschulen zu stehen.<br />
Die Ausrichtung der Oberstufenarbeit auf die Erfordernisse in Studium und Beruf schlägt sich<br />
auch in den Angeboten nieder, die außerhalb des Unterrichts der Berufsorientierung dienen.<br />
Um Einblicke in Arbeitswelt und Studium zu gewinnen, können die SchülerInnen der Stufe<br />
11 an einem zweiwöchigen Praktikum in einem Betrieb oder an der Universität Münster<br />
teilnehmen. Dadurch sollen der Prozess der Berufsfindung erleichtert und die Eignung und<br />
Neigung in Bezug auf ein gewähltes Berufsfeld überprüft werden. 8<br />
Weiter ist den SchülerInnen Gelegenheit gegeben, an einem Berufseignungstest teilzunehmen,<br />
um so wertvolle Hinweise hinsichtlich ihrer Studien- und Berufswahl zu bekommen.<br />
Hinzu kommen zahlreiche Informationsveranstaltungen und Beratungen des Arbeitsamtes<br />
Ahlen.<br />
Den „Tag der offenen Tür“ an einer Universität wahrzunehmen, wird ebenfalls ermöglicht.<br />
Lebensorientierung finden die SchülerInnen vor allem in dem freiwilligen Angebot der<br />
„Tage religiöser Orientierung“ in der Stufe 13. 9<br />
Auch die Studienfahrten, die in Anbindung an einen Leistungskurs zu Beginn der<br />
Jahrgangsstufe 13 durchgeführt werden, bieten neben der Vertiefung der Unterrichtsinhalte<br />
die Erfahrung des Zusammenhaltes und des Gemeinschaftsgefühls. Ähnliches wird auch<br />
erfahrbar und erlebbar durch Theater-/Musicalaufführungen, Konzerte und<br />
Kunstausstellungen. 10<br />
8 Vgl. 2.2.6 Berufs- und Lebensorientierung<br />
9 Vgl. 2.2.8 Religiöse Erziehung<br />
10 Vgl. 2.3.3 Kulturelle Veranstaltungen
12<br />
2.2 Fächer und stufenübergreifende Konzepte<br />
2.2.1 Sprachenprofil und bilinguale Module<br />
Das im Folgenden beschriebene Sprachenprofil am <strong>Mariengymnasium</strong> bezieht sich auf die<br />
Sprachenfolge, die zwölf Schuljahre voraussetzt.<br />
Als erste Fremdsprache wird am <strong>Mariengymnasium</strong> ab Jahrgangsstufe 5 Englisch erlernt.<br />
Ab Jahrgangsstufe 6 stehen als zweite Fremdsprache sowohl Französisch als auch Lateinisch<br />
zur Wahl. Um die Sprachenpflicht des Gymnasiums abzudecken, muss die zweite<br />
Fremdsprache mindestens bis zur Jahrgangsstufe 9 einschließlich beibehalten werden. Die<br />
SchülerInnen, die das Latinum anstreben, erhalten diesen Abschluss aber erst nach der<br />
Jahrgangsstufe 10, wenn sie eine mindestens ausreichende Leistung erzielt haben.<br />
Als dritte Fremdsprache können in der Differenzierungsstufe ab Jahrgangsstufe 8 die<br />
SchülerInnen, die als zweite Fremdsprache Latein gewählt haben, noch Französisch erlernen<br />
bzw. diejenigen, die sich für Französisch als zweite Fremdsprache entschieden haben, noch<br />
Latein hinzunehmen.<br />
Die SchülerInnen, die Latein ab Jahrgangsstufe 8 hinzunehmen, erwerben das Latinum nach<br />
der Jahrgangsstufe 11 ebenfalls, wenn sie mindestens ausreichende Leistungen in dem Fach<br />
erzielen. Grundsätzlich können alle Sprachen in Grund- bzw. Leistungskursen in der<br />
Oberstufe fortgesetzt werden; die Grundkurse können als drittes oder viertes Abiturfach<br />
angewählt werden. In der Oberstufe wird am <strong>Mariengymnasium</strong> mit großem Erfolg als neu<br />
einsetzende Fremdsprache im Grund- und Leistungskursbereich Italienisch angeboten. In der<br />
Kooperation mit dem Gymnasium Laurentianum und dem Augustin – Wibbelt - Gymnasium<br />
kann man auch Russisch und/oder Spanisch erlernen.<br />
Da das <strong>Mariengymnasium</strong> durchaus einen Schwerpunkt in seinem vielfältigen<br />
Sprachenangebot und damit verbunden in den vielfältigen Austauschveranstaltungen mit<br />
europäischen Ländern und mit Projektfahrten im Fach Latein sieht, soll das Sprachangebot<br />
trotz der Schuljahrverkürzung aufrechterhalten werden.<br />
„Lernen für Europa“<br />
Sprachenfolge am <strong>Mariengymnasium</strong> in Warendorf (12-jährige Schulzeit)<br />
Klasse: 1.<br />
Fremdsprache<br />
2.<br />
Fremdsprache<br />
3.<br />
Fremdsprache<br />
12 Englisch Französisch oder Latein oder<br />
Latein Französisch<br />
11 Englisch Französisch oder Latein oder<br />
Latein Französisch<br />
10 Englisch Französisch oder Latein oder<br />
Latein Französisch<br />
9 Englisch Französisch oder Latein oder<br />
Latein Französisch<br />
8 Englisch Französisch oder Latein oder<br />
Latein Französisch<br />
7 Englisch Französisch oder<br />
Latein<br />
6 Englisch Französisch oder<br />
Latein<br />
5 Englisch<br />
Weitere Fremdsprache:<br />
Italienisch<br />
Italienisch<br />
Italienisch
13<br />
Mit Beginn des Schuljahres 2006/07 werden am <strong>Mariengymnasium</strong> zunächst im<br />
Geschichtsunterricht der Jahrgangsstufe 6 sogenannte bilinguale Module eingesetzt. Das<br />
bedeutet, dass einige Sequenzen des Geschichtsunterrichts in der Arbeitssprache Englisch<br />
durchgeführt werden. Vor dem Hintergrund der Einführung des Fachs Englisch in der<br />
Grundschule wird damit den veränderten sprachlichen Voraussetzungen im Englischen<br />
Rechnung getragen.<br />
Die Auswahl der Inhalte entspricht den curricularen Anforderungen des Faches Geschichte.<br />
methodisch wird vorwiegend auf aus dem Englischunterricht bekannte Techniken<br />
zurückgegriffen, wobei gerade zu Beginn bildgesteuerte Übungen überwiegen.<br />
Bewertet werden - anders als im Englischunterricht - primär nicht sprachliche Verstöße,<br />
sondern die fachlichen Leistungen.<br />
Der Einstieg erfolgt nach Einführung des Past Tense im Englischunterricht und der Steinzeit<br />
im<br />
Geschichtsunterricht.<br />
Auf der Grundlage<br />
eines vereinfachten<br />
Ausschnitts aus dem<br />
englischen<br />
Jugendbuch "In the<br />
Beginning" von John<br />
Christopher werden<br />
Jung- und Altsteinzeit<br />
kontrastiert.<br />
Im Rahmen des<br />
Projektes<br />
"Griechische Sagen"<br />
(beteiligte Fächer:<br />
Deutsch und<br />
Geschichte) wird der<br />
Kampf um Troja<br />
anhand der<br />
Bildergeschichte "The<br />
Wooden Horse" aus<br />
dem "Usborne Book of Legends" thematisiert. Der einfache und kurze englische Text des<br />
authentischen englischen Kinderbuches soll den entsprechenden Bildern der Ilias-<br />
Nacherzählung zugeordnet werden.<br />
Ferner ist u.a. eine Sequenz über die Römer in Britannien vorgesehen.<br />
Ziel des bilingualen Unterrichts ist neben der Erweiterung der Sprachkompetenz unserer<br />
SchülerInnen auch die Vertiefung des Verständnisses für die Geschichte und Kultur unseres<br />
britischen Nachbarn. Zudem ist es für die SchülerInnen sicherlich motivierend zu erfahren,<br />
dass sie Englisch auch schon außerhalb des Fremdsprachenunterrichts erfolgreich einsetzen<br />
können.<br />
In den Jahrgangsstufen 5 und 6 wird das Fach Englisch eine Stunde pro Woche, d.h. 5 anstatt<br />
4 Stunden, mehr unterrichtet. In dieser zusätzlichen Wochenstunde wird mit<br />
lehrbuchunabhängigem Zusatzmaterial gearbeitet.<br />
Außerdem werden in den weiteren Jahrgängen Englisch-Arbeitsgemeinschaften angeboten, in<br />
denen die erworbenen Kenntnisse gefestigt werden können. So werden
14<br />
Arbeitsgemeinschaften zur Vor- und Nachbereitung des Schüleraustauschs mit Petersfield und<br />
ein gezieltes Training für die Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdsprachen schon jetzt<br />
angeboten.<br />
Für die beiden abschließenden Jahrgänge der Mittelstufe soll das bilinguale Angebot im<br />
Wahlpflichtbereich II verankert werden. Module sind z.B. vorgesehen für die Kombination<br />
Englisch-Geschichte und Englisch-Erdkunde. Andere Fächerkombinationen sind aber<br />
durchaus auch möglich. 11<br />
Durch die flexible Handhabung der Bilingualität sollen die Schüler sensibilisiert und befähigt<br />
werden, ihre sprachliche Handlungskompetenz auszubauen. Auf diese Weise soll auch am<br />
MGW auf ein zusammenwachsendes Europa hingearbeitet werden.<br />
11 Vgl. 3.2 Entwicklungsziele
15<br />
2.2.2 Selbstverantwortliches und projektorientiertes Arbeiten<br />
Um die methodischen Erfahrungen der Kinder aus der Grundschule aufzugreifen und<br />
fortzuführen, hat das MGW seit dem Schuljahr 1998/1999 Formen des offenen Lernens im<br />
Rahmen des SESAM-Konzeptes (Selbstverantwortliches Arbeiten am<br />
<strong>Mariengymnasium</strong>) in den Schulunterricht integriert. In SESAM finden in der<br />
Jahrgangsstufe 5 und 6 Freiarbeit und Projektarbeit in einer Doppelstunde pro Woche statt.<br />
Selbstverantwortliches Arbeiten bedeutet, dass die SchülerInnen Aufgaben und Vorhaben aus<br />
verschiedenen Angeboten oder nach eigenem Interesse wählen können. Dabei dürfen sie<br />
Gegenstände, Zeitdauer und Partner des Lernens innerhalb eines vorgegebenen Rahmens<br />
selbst bestimmen.<br />
Diese Form des Lernens<br />
soll die SchülerInnen zu<br />
eigenständiger<br />
Lerntätigkeit anleiten,<br />
ganzheitliches Lernen<br />
ermöglichen und zur<br />
Teamarbeit befähigen.<br />
Den Unterrichtenden<br />
wird mit dieser<br />
Unterrichtsform eine<br />
größere Differenzierung<br />
ermöglicht und<br />
Gelegenheit gegeben,<br />
individuelle Stärken und<br />
Schwächen der<br />
SchülerInnen zu beobachten und auf sie einzugehen. Damit dient SESAM sowohl der<br />
Förderung langsam lernender Kinder als auch der Befriedigung der Lernansprüche besonders<br />
leistungsstarker Kinder.<br />
In der Jahrgangsstufe 5 ist dieser Unterricht angelehnt an das Fach Deutsch (4 Stunden<br />
Deutsch, 2 Stunden SESAM). Die SchülerInnen werden zunächst in die Arbeitsweise<br />
eingeführt und bearbeiten Übungsmaterial zu Gegenständen des Unterrichts.<br />
„Schreibwerkstatt“ und Lernspiele fördern die Kreativität und die sprachliche Kompetenz.<br />
Im 2. Halbjahr werden erste fächerübergreifende Projekte durchgeführt, z. B. das Tier-<br />
Projekt.<br />
In der Jahrgangstufe 6 wird die Doppelstunde SESAM in Kooperation der FachlehrerInnen<br />
Deutsch mit einem weiteren Fach (Politik, Geschichte, Naturwissenschaften, Mathematik)<br />
unterrichtet. Fächerübergreifende Projekte, die hier realisiert werden, sind z. B:<br />
• Produktionsorientierter Umgang mit Sagen (Deutsch ,Geschichte ,Kunst)<br />
• Bäume (Deutsch, Politik, Biologie bzw. Naturwissenschaften, Kunst)<br />
• Jugendbuch (Deutsch, Politik, Geschichte, Kunst)<br />
• Umgang mit Medien (Deutsch, Politik).
16<br />
Im Rahmen dieser Projekte werden regelmäßig auch Lernorte außerhalb der Schule<br />
aufgesucht. So werden zum<br />
Beispiel Exkursionen nach<br />
Kalkriese bei Osnabrück, dem<br />
Ort der Varusschlacht,<br />
durchgeführt.n<br />
Dort nehmen die<br />
SchülerInnen an einem<br />
museumspädagogischen<br />
Programm teil.<br />
Außerdem wird mit<br />
außerschulischen Partnern z.<br />
B. der Stadtbücherei<br />
Warendorf, dem Verkehrsamt, der Umweltorganisation „Urgewald“ und dem Forstamt<br />
Warendorf zusammengearbeitet.<br />
Regelmäßig sind an Projekten<br />
StudentInnen der Universität<br />
Münster im Rahmen des<br />
Praktikums im Berufsfeld<br />
Schule (PBS) beteiligt.<br />
Auf einer Lehrerfortbildung der<br />
Bezirksregierung zum Thema“<br />
Wirksamkeit des Lehrens und<br />
Lernens“, an der an SESAM<br />
interessierte LehrerInnen des<br />
MGW teilnahmen, wurde<br />
verabredet, die Zusammenarbeit der Fächer am Anfang des Schuljahres zu organisieren. So<br />
haben die Klassenkonferenzen der sechsten Klassen „Unterrichtspartituren“ erstellt, um die<br />
Zusammenarbeit im Rahmen von SESAM und außerhalb dieses Projektes abzustimmen.<br />
Diskutiert wird momentan, ob sich in der Jahrgangsstufe 6 pro Halbjahr ein zweites Fach fest<br />
an SESAM beteiligen soll oder ob eine flexiblere Beteiligung mehrerer Fächer sinnvoller ist.<br />
Die positiven Erfahrungen der letzten sieben Jahre SESAM-Unterricht haben dazu geführt,<br />
dass am MGW ab dem Schuljahr 2005/2006 aufbauend auf den SESAM-Unterricht in den<br />
Klassen 5 und 6 in der Mittelstufe das projektorientierte und fächerübergreifende Arbeiten<br />
verpflichtend eingeführt wird.
17<br />
Das projektorientierte Arbeiten wird am <strong>Mariengymnasium</strong> vom Schuljahr 2005/2006 an in<br />
den Jahrgangsstufen 7 – 10 nach folgendem Konzept verpflichtend durchgeführt:<br />
Pro Halbjahr ist die Durchführung eines fächerübergreifenden Projekts verbindlich. Bei der<br />
thematischen Feinabstimmung und der organisatorischen Planung und Realisierung soll der<br />
jeweilige Klassenlehrer die Rolle des Koordinators übernehmen und zu Beginn des jeweiligen<br />
Schulhalbjahres zusammen mit den betroffenen FachkollegInnen über alle Fragen, die die<br />
konkrete Umsetzung des Projektes betreffen, beraten. Die FachkollegInnen der betroffenen<br />
Fächer sind verantwortlich für die Realisierung. Dieser neue konzeptionelle Grundsatz<br />
bedeutet, dass fachspezifische Absprachen zwischen den am Projekt beteiligten Fachgruppen<br />
vor der Durchführung unerlässlich sind.<br />
Bei der Planung von konkreten projektorientierten Unterrichtsmodellen soll die inhaltliche<br />
Komponente absolute Priorität haben. Methodische Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie z.B. im<br />
Umgang mit dem Computer (z.B. Internetrecherche, Textverarbeitung oder<br />
Tabellenkalkulation) sollen nicht isoliert als Methodentraining angeboten, sondern als<br />
notwendiger integraler Bestandteil mit deutlicher Ausrichtung auf die jeweilige inhaltliche<br />
Schwerpunktsetzung verstanden werden. Das bedeutet, dass die „technische“ oder rein<br />
„handwerkliche“ Schulung am Computer sich der thematischen Vorgabe unterordnen muss.<br />
Dafür müssen im Rahmen des jeweiligen Fachunterrichts Zeit und Raum zur Verfügung<br />
gestellt werden, um den Schülern und Schülerinnen unter Anleitung der/s Unterrichtenden<br />
durch aktive Mithilfe von MitschülerInnen die notwendigen Kompetenzen zu vermitteln, die<br />
wichtig sind, um ein bestimmtes Thema computergestützt für eine geeignete<br />
Präsentationsform aufzuarbeiten.<br />
Folgende Projekte für die Jahrgangsstufen 7.1 bis einschließlich 10.1 werden vorgeschlagen.<br />
Die folgende Zusammenstellung ist als Vorschlagsliste gedacht. Auch andere Projekte sind<br />
möglich. In Klammern stehen jeweils die Fächer, die in das konkrete Projekt eingebunden<br />
werden können.<br />
7.1 Emsprojekt<br />
(Biologie, Erdkunde)<br />
Methodischer Schwerpunkt: Referat<br />
7.2 Jugendbuchprojekt<br />
z.B. Das Ende des Mittelalters/ Aufbruch in eine neue Zeit (Hexenprojekt)<br />
(Geschichte, Deutsch, Religion, Kunst)<br />
Methodische Schwerpunkte: Internetrecherche, Führen einer Mappe, Erstellen von<br />
Plakaten, Lesetagebuch<br />
8.1 Alternativ:<br />
- Judentum, Antisemitismus<br />
(Religion, Politik, Deutsch, Kunst)<br />
- Zeitungsprojekt: KLASSE<br />
(Deutsch, Politik)<br />
Methodischer Schwerpunkt: Textverarbeitung
18<br />
8.2 Studienfahrt nach Trier, Bordeaux und Straßburg (evtl. Petersfield als zusätzliches<br />
Projekt)<br />
(Latein, Französisch, Erdkunde, evtl. Englisch)<br />
Methodische Schwerpunkte: Gestaltung einer Projektmappe, Halten eines Referats vor<br />
Ort.<br />
9.1 Betriebspraktikum (Vorbereitung in 8.2 in Politik)<br />
(Politik, Deutsch)<br />
Methodische Schwerpunkte: Anlegen einer Praktikumsmappe, Reflexion der<br />
Erfahrungen vor dem Hintergrund der Erwartungen, Bewerbungstraining<br />
9.2 Strukturwandel im Ruhrgebiet / Energie<br />
(Erdkunde, Geschichte, Physik, Deutsch, Kunst, Politik (WPII.))<br />
Methodische Schwerpunkte: Experimentieren, Analyse von statistischem Material,<br />
Versprachlichung und Auswertung von Graphiken, Bewerten und Argumentieren.<br />
8 / 9 als Zusatzprojekt in 8 oder 9: Liebe und Partnerschaft<br />
bei diesem Projekt bietet sich die Zusammenarbeit mit außerschulischen Trägern an<br />
(Biologie, Religion, Deutsch, Englisch, Latein, Französisch)<br />
10.1 Kultur- und Naturraum (bevorzugt: die neuen Bundesländer)<br />
(Geschichte, Politik, Kunst, Musik, Deutsch, Englisch)<br />
Methodische Schwerpunkte: Vorbereitung einer Klassenfahrt. Aufarbeitung von<br />
soziokulturellen Themen, die für die geplante Klassenfahrt relevant sind.<br />
10.2 kein verbindliches Projekt
19<br />
2.2.3 Methodentraining<br />
Am MGW ist seit dem Schuljahr 1999 ein Konzept zur Förderung der Basiskompetenzen<br />
entwickelt worden. Die Arbeit mit den SchülerInnen soll dazu führen, dass diese spätestens am<br />
Ende der Klasse 6 über einige methodische Fähigkeiten verfügen, die für ein erfolgreiches<br />
Lernen unabdingbar sind. Als Ziele sollen Selbstorganisation, Teamfähigkeit, Selbstständigkeit,<br />
problemlösendes Lernen, Erkennen der eigenen Stärken und Schwächen, Unterstützen der<br />
MitschülerInnen erreicht werden<br />
Aufgrund der Erkenntnis, dass Formen des offenen Lernens (Freiarbeit, Lernen an Stationen,<br />
Projektarbeit, Gruppenarbeit u. a.)<br />
letztendlich zum Scheitern verurteilt<br />
sind, wenn den Schülern<br />
entsprechende methodische Strategien<br />
und Routine fehlen, wurde das Projekt<br />
„Das Lernen lernen“ nach einer<br />
Lehrerfortbildung zu dem Thema<br />
zunächst in der Jahrgangsstufe 5<br />
umgesetzt.<br />
Nach Auswertung des ersten Projektes<br />
und ständiger Überarbeitung in den<br />
folgenden Jahren ist am MGW ein<br />
tragfähiges Konzept entwickelt<br />
worden. Neben der Vermittlung<br />
grundlegender Arbeitstechniken wird<br />
besonders die fächerübergreifende Förderung der Lese- und Informationskompetenz der<br />
SchülerInnen in den Mittelpunkt des Trainings gestellt.<br />
Organisiert und durchgeführt wird das Projekt von Klassen- und SESAM-Lehrern 12 in der 5. und<br />
6. Jahrgangsstufe. Die Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Warendorf und das gemeinsam<br />
mit der Stadtbücherei und<br />
anderen Warendorfer Schulen<br />
erarbeitete „Spiralcurriculum“<br />
zur Förderung der Lese- und<br />
Informationskompetenz bilden<br />
eine wichtige Basis.<br />
Das MGW-Konzept sieht vor,<br />
dass alle SchülerInnen der<br />
Jahrgangsstufen 5 und 6 in<br />
jedem Halbjahr an jeweils zwei<br />
Projekttagen 4 Einheiten mit<br />
dem Thema „Das Lernen<br />
lernen” erarbeiten. Diese<br />
Einheiten bilden eine<br />
Grundlage, auf der später<br />
methodisch aufgebaut werden<br />
kann (so wird in Klasse 7 beispielsweise, aufbauend auf den gelernten und eingeübten Techniken<br />
selbstständigen Arbeitens, die Projektarbeit durchgeführt).<br />
Hier ein Überblick über die im Halbjahresrhythmus aufeinander aufbauenden Einheiten:<br />
12 Vgl. 2.2.2 Selbstverantwortliches Arbeiten und projektorientiertes Arbeiten
20<br />
Klasse 5, 1. Halbjahr:<br />
Selbstorganisation:<br />
• Wie frühstücke ich gesund?<br />
• Schlafe ich genug? Beachte ich meinen Biorhythmus?<br />
• Wann und wo mache ich am besten meine Hausaufgaben? – Was lenkt mich ab,<br />
bzw. was hilft mir, mich zu konzentrieren?<br />
• Wie richte ich meinen Arbeitsplatz ein?<br />
• Wie bereite ich mich auf Klassenarbeiten vor?<br />
• Wie teile ich mir meine Arbeitszeit sinnvoll ein?<br />
Klasse 5, 2. Halbjahr:<br />
Arbeitstechniken<br />
• Wiederholung<br />
• Was muss ich bei der Heftführung beachten?<br />
Lesetraining<br />
• Wie überfliege ich Texte?<br />
• Wie lese ich gründlich und den Sinn erfassend?<br />
• Wie kann ich mein Lesetempo steigern?<br />
Spaß am Lesen<br />
Bei einem gemeinsamen Besuch der Stadtbücherei werden die SchülerInnen spielerisch in<br />
Aufbau, Systematik und Ausleihe der Stadtbücherei eingeführt. 13<br />
Klasse 6, 1. Halbjahr:<br />
Texterschließung<br />
• Wie markiere ich einen Text?<br />
• Wie gliedere ich ihn?<br />
• Wie finde ich Schlüsselwörter?<br />
• Wie lege ich einen Stichwortzettel an? Wie nutze ich ihn?<br />
Klasse 6, 2. Halbjahr:<br />
Halten von Kurzvorträgen<br />
• Wie erstelle ich ein kurzes Referat?<br />
• Wo finde ich Material? Welche Quellen kann ich nutzen?<br />
• Wie werte ich das Material aus?<br />
• Wie trage ich mein Referat vor?<br />
• Wie veranschauliche ich den<br />
Text für die Zuhörer?<br />
Auch in dieser Arbeitseinheit arbeitet<br />
das MGW mit seinem<br />
„Bildungspartner”, der Warendorfer<br />
Stadtbücherei, zusammen. In der<br />
Stadtbücherei werden die SchülerInnen<br />
in die verschiedenen Wege des<br />
13 Vgl.2.3.6 Schülerbücherei
21<br />
Recherchierens eingeführt. Sie erstellen ein erstes „Rechercheprotokoll“.<br />
Ziel dieser Einheit ist es, dass die SchülerInnen in einem Fach ihrer Wahl ein kurzes Referat<br />
über ein vom Fachlehrer vorgegebenes Thema verfassen und vortragen. Auf diesem Können<br />
wird in der Jahrgangsstufe 7 aufgebaut.<br />
In allen Einheiten werden Konzentrations- und Entspannungsübungen durchgeführt.<br />
Die Notwendigkeit der Vermittlung methodischer Kompetenzen stellt sich natürlich nicht nur in<br />
der Jahrgangsstufe 5 und 6, sondern in allen Jahrgangsstufen, besonders in der Oberstufe. Im<br />
Zuge der Vorbereitung auf die Facharbeit in der Jahrgangsstufe 12.2 wird - neben der<br />
fächer-spezifischen Vorbereitung im jeweiligen Fachunterricht - im 1. Halbjahr der<br />
Jahrgangsstufe 12 ein „Methodentag“ an einem Schultag durchgeführt, der für alle<br />
SchülerInnen der 12 verpflichtend ist.<br />
Hervorgegangen ist dieser Methodentag auch aus dem Pädagogischen Tag „Das Lernen lernen"<br />
im Jahre 2000. Bedürfnisse der SchülerInnen und LehrerInnen aufgreifend, ist das Projekt bei<br />
Beibehaltung des Grundkonzeptes in der Folgezeit verfeinert worden. In den Jahren 2003 und<br />
2004 ist dieser Methodentag jeweils im 1. Halbjahr der Jahrgangsstufe 12 durchgeführt werden.<br />
Auch künftig soll er in der Jahrgangsstufe 12.1 erfolgen.<br />
Die übergeordneten Inhalte des Projekttages, der in die Grundsätze des wissenschaftlichen<br />
Arbeitens einführt, betreffen Arbeitsplan und Zeitmanagement, formale Vorgaben/Zitiertechnik,<br />
Funktion der Teile einer Facharbeit, Gliederung eines Referats, Technik des Exzerpierens.<br />
Bei hinlänglicher Nachfrage nach einem Basiskurs zum Umgang mit<br />
Textverarbeitungsprogrammen und der Recherche im Internet wird ein solcher Kurs für<br />
SchülerInnen, die in diesem Bereich über geringe Kenntnisse verfügen, angeboten.<br />
Unabhängig von der Kooperation zwischen den 3 Gymnasien in Warendorf gilt bezüglich des<br />
Fachs, in dem die Facharbeit angefertigt wird, prinzipiell das Stammschulprinzip.<br />
Die Facharbeit ersetzt eine Klausur; Voraussetzung ist also die Schriftlichkeit des gewählten<br />
Faches.<br />
Grundsätzlich wird die Facharbeit im Kurs in geeigneter Form vorgestellt und diskutiert.<br />
Verantwortlich für die Organisation ist die jeweilige Jahrgangstufenleitung, durchgeführt wird<br />
der Projekttag von KollegInnen der Projektgruppe Facharbeit und der Jahrgangsstufenleitung.<br />
Die Projektgruppe legt einen Materialordner aus, sodass jeder Kollege, der sich für die<br />
Mitarbeit an diesem Projekt interessiert, sich rasch einarbeiten kann und so die Kontinuität der<br />
Arbeit gesichert ist.<br />
Evaluiert wird im Rahmen eines Auswertungsgesprächs nach dem Projekttag.
22<br />
2.2.4 Medienerziehung<br />
Mit dem Aufkommen der neuen Kommunikationstechniken stellte sich für das MGW schon<br />
vor einigen Jahren die Frage nach einem Gesamtkonzept für den zunehmenden Einsatz der<br />
neuen Medien im Unterricht.<br />
Es entstand ein 3-Punkte-<br />
Plan, der zunächst die<br />
ausreichende materielle<br />
Ausstattung der Schule<br />
mit Computern und<br />
anderen notwendigen<br />
Geräten vorsah. Das<br />
<strong>Mariengymnasium</strong> verfügt<br />
heute über zwei gut<br />
ausgestattete Informatik-,<br />
bzw. Medienräume, die<br />
von allen Klassen im<br />
Unterricht genutzt werden.<br />
Darüber hinaus sind die<br />
meisten Fachräume und<br />
die Schülerbücherei mit<br />
moderner<br />
Computertechnik<br />
ausgestattet. Ein weiterer Ausbau, der auch die Computernutzung mit Internetzugang in den<br />
Klassenräumen ermöglicht, hat begonnen. Parallel dazu wurde als zweiter Schritt das<br />
Kollegium in mehreren Fortbildungsmaßnahmen mit den Möglichkeiten der neuen Technik<br />
vertraut gemacht. Es bleibt als dritter Punkt die Entwicklung eines Medienkonzeptes, das Ziel<br />
und Methodik beim Einsatz der neuen Medien festlegt<br />
Einer unkritischen Technikfeindlichkeit muss hier ebenso eine Absage erteilt werden, wie<br />
einer naiven Computer-Manie in jeder Form. Ziel ist eine Medienerziehung, die unsere<br />
SchülerInnen in die Lage versetzt, die neue Technik angemessen, effizient und<br />
verantwortungsvoll zu nutzen. Dazu werden die entsprechenden Lerninhalte in die<br />
verpflichtenden Projekte im Unterricht der Klassen 7 bis 10 integriert. Während beim<br />
Jugendbuch-Projekt in der Stufe 7 beispielsweise die Methoden bei der Internet-Recherche<br />
vermittelt werden sollen, bietet das Zeitungsprojekt in der Stufe 8 eine gute Gelegenheit, den<br />
Umgang mit einem Textverarbeitungsprogramm einzuüben. Andere Fächer greifen die Fragen<br />
nach der Bedeutung der Medien oder dem Datenschutz auf. Damit ist die Medienerziehung<br />
am MGW keine fakultative Angelegenheit, sondern soll zu einem integralen Bestandteil des<br />
Unterrichts in vielen Fächern werden.<br />
Eine Arbeitsgemeinschaft zum Erlernen des Schreibmaschine/Computer-Schreibens für die<br />
SchülerInnen der Erprobungsstufe oder die Mitarbeit an der schuleigenen Homepage runden<br />
die Möglichkeiten in praktischer Weise ab. 14<br />
14 Vgl. 3.2 Entwicklungsziele
23<br />
2.2.5 Künstlerisch-musische Erziehung<br />
Im Kunstunterricht setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Welt der Bilder, der<br />
visuellen (optisch wahrnehmbaren) Kultur auseinander. Der Kunstunterricht beschäftigt sich<br />
mit Malerei, Zeichnung, Skulptur, Installation, Design, Fotografie, Gebrauchsgegenständen<br />
und allem, was auf Visuelles (mit dem Gesichtsinn, den Augen Erfahrbares) und Haptisches<br />
(mit dem Tastsinn Erfahrbares) hin erdacht und gemacht ist. Diese vielfältigen,<br />
unterschiedlichen Dinge, auf die sich der Unterricht beziehen kann, werden in den Richtlinien<br />
Kunst als „Bilder" oder „Bildwelten“ bezeichnet.<br />
Das „Bilder-Machen“<br />
und das „Bilder-<br />
Verstehen“ werden als<br />
zwei sich gegenseitig<br />
bedingende Prozesse<br />
verstanden, die in ihrer<br />
Wechselbeziehung den<br />
Kunstunterricht<br />
bestimmen. Die<br />
Begegnung mit<br />
„künstlerischen<br />
Bildwelten“ (visuelle<br />
Kultur) und das Gestalten<br />
eigener „Bild-Welten“<br />
sind didaktischer<br />
Schwerpunkt des Faches.<br />
Durch alle Jahrgänge<br />
hindurch werden sowohl<br />
künstlerische Einzelpositionen als auch unterschiedliche künstlerische Zugänge zu<br />
bestimmten Themen in die Gestaltung eingebunden. Somit sind „Theorie“ und „Praxis“ im<br />
Kunstunterricht notwendigerweise miteinander verknüpft.<br />
Über die unterrichtliche Thematisierung von praktischen und theoretischen Aspekten der<br />
Kunst hinaus, gilt eine besondere Beachtung der wechselnden Präsentation von<br />
Schülerarbeiten im Schulgebäude und in außerschulischen Zusammenhängen.<br />
Der Kunstunterricht kooperiert im Sinne der verbindlich festgelegten Projekte für bestimmte<br />
Jahrgangsstufen in der Mittelstufe mit anderen Fächern, um den künstlerischen Blickpunkt<br />
auf die Themen in den Blick zu nehmen und den SchülerInnen Kenntnisse und Fähigkeiten in<br />
Bezug auf Präsentationstechniken zu vermitteln.<br />
In Zusammenarbeit mit der Fachschaft Musik plant und gestaltet die Fachschaft Kunst zum<br />
Beispiel Bühnenbilder und Kostüme für Theater- und Musicalaufführungen.<br />
Das Fach Musik schöpft aus seinen Bereichen praxis- und projektorientierten Arbeitens. Auf<br />
mehreren Ebenen bietet es den SchülerInnen Entwicklungsmöglichkeiten an. Neben der in<br />
allen Schulfächern als wichtig erachteten Erlernung und Anwendung kognitiver Fähigkeiten<br />
bietet das Fach Musik den SchülerInnen in besonderem Maße Freiräume für kreativen Einsatz<br />
und dabei vor allem die Entwicklung ihrer emotionalen Fähigkeiten. Dies gelingt in starkem<br />
Maße durch die Anwendung vokaler und instrumentaler Fähigkeiten. Hierbei hat der an der<br />
Stundentafel ausgerichtete schulinterne Lehrplan oberste Präferenz. Es gilt zuvorderst, im
24<br />
Rahmen des eigentlichen Musikunterrichtes die o.g. Bereiche zu füllen. Auf der<br />
Schulhomepage ist der aktuelle Lehrplan abrufbar.<br />
Der Fachbereich Musik übernimmt folgende über den schulinternen Lehrplan hinaus<br />
gehenden Bestandteile seiner Arbeit in das <strong>Schulprogramm</strong>:<br />
Kontinuierliche außerunterrichtliche musikalisch-praktische Arbeit wird in den<br />
Arbeitsgemeinschaften<br />
(Big Band „Groovin<br />
Mary“, „HEftiS HEart<br />
Chor“, Instrumentalkreis<br />
und Streichorchester<br />
geleistet. (siehe 3.3.4<br />
Arbeitsgemeinschaften)<br />
Den musikalischen<br />
A.G´s ist folgendes<br />
gemeinsam: Die<br />
Teilnahme ist freiwillig.<br />
Musikalische<br />
Fähigkeiten werden<br />
gefördert und „live“<br />
hörbare musikalische<br />
Erfahrungen werden<br />
vermittelt.<br />
Zielgerichtetes, projektorientiertes Arbeiten im Hinblick etwa auf Aufführungen, ergeben<br />
authentische Lernsituationen. Möglichkeiten sinnvoller Freizeitbeschäftigung werden<br />
aufgezeigt. Das Schulleben wird durch die verschiedensten Musikbeiträge bei den<br />
verschiedensten Anlässen belebt. Das Schulklima erfährt eine Verbesserung besonders durch<br />
die die Jahrgangsstufen übergreifenden Besetzungen der AGs. Außerschulische Auftritte<br />
führen zur Öffnung von Schule. Aus den Reihen der einzelnen Musikgruppen erwachsen<br />
solistisch begabte SchülerInnen.<br />
Außerdem werden Konzerte<br />
veranstaltet. Dabei gewährt das<br />
Fach Musik über die<br />
Arbeitsgemeinschaften<br />
hinausgehend<br />
den<br />
SchülerInnen im Rahmen<br />
eigener Konzerte und anderer<br />
den musisch-künstlerischen<br />
Bereich betreffenden<br />
Aufführungen einen Einblick<br />
in die Organisation,<br />
Durchführung und Reflexion<br />
von Kulturveranstaltungen.<br />
Von grundlegender Bedeutung<br />
ist dabei die aktive Einbindung<br />
an Ton- und Lichttechnik<br />
interessierter SchülerInnen.<br />
Anderen Fachbereichen und<br />
Schulveranstaltungen kommen dabei die technischen Fähigkeiten dieser SchülerInnen zu<br />
Gute.
25<br />
Das Fach Musik beteiligt sich im Laufe des Schuljahres an folgenden Kulturveranstaltungen:<br />
• KuMuLi – Kunst – Musik – Literatur im Innenhof<br />
In der warmen Jahreszeit präsentieren SchülerInnen der Stufen 8 – 10 im Innenhof der<br />
Schule ihre Auswahl kreativer Umsetzungen.<br />
• Kulturabend der Stufen 5 – 7 (im Herbst):<br />
Das Fach Musik bildet eine Säule des thematisch orientierten Kulturabends der<br />
Unterstufe<br />
• Sextanernachmittag:<br />
Der Fachbereich Musik beteiligt sich an den Unterrichtspräsentationen einzelner<br />
Fächer vor Eltern, Freunden und MitschülerInnen der Fünftklässler.<br />
• Konzerte im Rahmen von Schüleraustauschen<br />
In den letzten Jahren lag ein Schwerpunkt des deutsch-italienischen Austausches<br />
(Novara) in der Ausrichtung von Gemeinschaftskonzerten beider Schulen (Chor, Big<br />
Band). Zurzeit scheint eine Fortsetzung seitens der italienischen Schule unsicher. Eine<br />
mögliche Kooperation mit England (Petersfield) nimmt erste Formen an.<br />
• Die Vorweihnachtszeit ist in diesem Jahr erstmals mit einem Konzertabend bereichert<br />
worden. Die Federführung liegt beim Streichorchester. Aufgrund des großen Erfolgs<br />
der Veranstaltung soll dieser Konzertabend regelmäßig im Advent stattfinden.<br />
Es gibt es eine lange Tradition, Musicals einzustudieren und zur Aufführung zu bringen. Sie<br />
gehören sicher zu den herausragenden Projekten unserer Schule und finden ihres großen<br />
Aufwandes wegen jedoch in eher unregelmäßigen Abständen statt. Einige dieser Musicals<br />
waren „A Mary Tale“ (1994), „Simplicia“ (1998), „Big River“ (2002) und „Der kleine Tag“<br />
(2004). Musik, Regie, Maske, Tanz, Kostüme, Bühnenbau, Licht- und Tontechnik und viele<br />
andere Bereiche greifen hierbei ineinander. 15<br />
15 Vgl. 2.3.3 Kulturelle Veranstaltungen
26<br />
2.2.6 Berufs- und Lebensorientierung<br />
Die Lebens- und Berufsorientierung am <strong>Mariengymnasium</strong> beruht auf einem stetig<br />
verbesserten, strukturierten Programm, das sich durch Zusammenwirken von Unterricht,<br />
Praktika, verschiedenen Berufsberatungsangeboten und Beratungsgesprächen auszeichnet. Es<br />
ist so angelegt, dass der/die einzelne SchülerIn fortlaufend in die Lage versetzt wird,<br />
seine/ihre persönlichen Entscheidungskriterien immer enger zu fassen und zur<br />
Entscheidungsreife zu bringen.<br />
In Anbetracht des schnellen Wandels auf dem Arbeitsmarkt sind LehrerInnen, Eltern und<br />
SchülerInnen der Auffassung, dass Schule heute nicht nur Abschluss-, sondern auch<br />
Anschlussqualifizierung leisten und bei der Planung der eigenen Zukunft Hilfestellung geben<br />
muss. Jugendliche stehen heute vor einer Vielfalt weiterführender Bildungs- und<br />
Berufsausbildungsmöglichkeiten. Diese große Auswahl führt bei vielen Jugendlichen zu<br />
Unsicherheit und Angst vor Festlegungen in einem langen, vielschichtigen Prozess. Wer<br />
verantwortlich einen Beruf wählen will, muss vielseitig informiert sein und frühzeitig an<br />
Entscheidungshilfen herangeführt werden. Unser Ziel ist es, die SchülerInnen in der Phase der<br />
Berufsfindung und Berufsplanung zu unterstützen, um das Risiko von Fehlentscheidungen zu<br />
verringern.<br />
Der Einstieg in die Berufsorientierung beginnt am MGW im Politikunterricht der<br />
Jahrgangsstufe 8, in dem die SchülerInnen sich über Berufsfindungsprozesse ihrer Eltern<br />
informieren und mit der Frage auseinandersetzen, ob deren Berufe auch eine Grundlage ihres<br />
zukünftigen Berufslebens sein könnten. Sie erkunden ihre Interessen, Fähigkeiten und<br />
Neigungen und lassen sich dabei auch von anderen einschätzen. Beim Besuch im mobilen<br />
Berufsinformationszentrum (BIZ-Mobil) gibt der Berufsberater der Agentur für Arbeit eine<br />
Einführung in die Grundlagen, Möglichkeiten und Methoden der Berufsorientierung. Die<br />
Schülerinnen lernen Informationsquellen zu Berufsfeldern und Strategien zur Berufswahl<br />
kennen. Dazu stehen ihnen u.a. computergestützte Programme zur Verfügung, die gezielt<br />
nach individuellen Wünschen, Fertigkeiten und Fähigkeiten fragen und mit Anforderungen in<br />
Berufsfeldern abgleichen.<br />
Im Schuljahr 2004/05 haben alle Schülerinnen der Jahrgangsstufe 8 des MGW erstmals am<br />
Girls’ Day teilgenommen. Der Girls’ Day ist aus der Erfahrung eingerichtet worden, dass die<br />
Berufswahl der Mädchen sich immer noch auf wenige Berufe konzentriert. Mit dem Girls’<br />
Day werden unsere Schülerinnen gezielt gefördert. Sie sollen auch solche Berufe praktisch<br />
kennen lernen, in denen Frauen noch unterrepräsentiert sind. Sicherheitsdenken und die<br />
Unterschätzung der eigenen Fähigkeiten trotz besserer Schulabschlüsse stellen typisch<br />
weibliche Einflussfaktoren auf den Berufswahlprozess dar. Während sich die jungen Männer<br />
wie selbstverständlich für das Familieneinkommen zuständig fühlen, begreifen Mädchen und<br />
junge Frauen ihre Berufstätigkeit oft lediglich als „Zuverdienst“ und sind eher bereit, ihren<br />
Beruf zugunsten der Familienarbeit einzuschränken. Beim Girls’ Day werden unsere<br />
Mädchen daher auch an männertypische Berufe herangeführt.<br />
Am Ende der Jahrgangsstufe 8 besichtigen die SchülerInnen des MGW Betriebe aus der<br />
Region Warendorf. Sie nehmen darüber hinaus an der Berufsorientierungsmesse (BOM)<br />
teil, die vom Verkehrsverein der Stadt Warendorf veranstaltet wird.<br />
Zu Beginn der Jahrgangsstufe 9 – in der Regel im September – gehen die SchülerInnen<br />
mittlerweile seit mehr als 12 Jahren für zwei Wochen ins Betriebspraktikum. Jeder<br />
Schüler/jede Schülerin sucht sich entsprechend seinen/ihren Interessen einen Praktikumsplatz.
27<br />
Dieses Vorgehen fördert die Eigeninitiative und stärkt somit das Selbstvertrauen und<br />
Selbstbewusstsein bei zukünftigen Bewerbungen. Die Praktikumsplätze liegen im Kreis<br />
Warendorf; in Ausnahmefällen sind auch entferntere Plätze, z.B. in Bielefeld, Münster oder<br />
Osnabrück, möglich.<br />
Im Deutsch- und/oder Politikunterricht lernen die SchülerInnen das Schreiben von<br />
Bewerbungen und werden auf Vorstellungsgespräche vorbereitet. Das Praktikum wird<br />
anschließend auch im Religionsunterricht unter christlich-ethischer Perspektive aufgearbeitet.<br />
Der Erfolg des Betriebspraktikums, d.h. das Sammeln von Erfahrungen in der Arbeitswelt,<br />
hängt nicht nur von den Möglichkeiten des Betriebs und dem Engagement und der Fähigkeit<br />
der zugeteilten BetreuerInnen ab, sondern vor allem vom Engagement der SchülerInnen. Bei<br />
eventuellen Schwierigkeiten stehen betreuende Lehrkräfte als Ansprechpartner bereit.<br />
Nach dem Praktikum evaluieren die SchülerInnen im Rahmen eines Projekttages mittels eines<br />
standardisierten Fragebogens ihr Praktikum und vergleichen ihre persönlichen Erfahrungen<br />
miteinander. Als Reflexionshilfe dient auch der zu erstellende Praktikumsbericht, welcher am<br />
Tag der offenen Tür des MGW der Öffentlichkeit vorgestellt wird und der nachfolgenden<br />
Jahrgangsstufe als Orientierungshilfe dient. Zugleich bildet er die Grundlage für die<br />
Abschlussnote des Praktikums, die auf dem Halbjahreszeugnis vermerkt wird.<br />
Im Wahlpflichtunterricht der Mittelstufe und im Politikunterricht der Jahrgangsstufe 10 sind<br />
wirtschaftliche Unterrichtsthemen obligatorisch. Die Schullaufbahnberatung gibt Hilfen bei<br />
der Antwort auf die Frage: Fortsetzung der Schullaufbahn in der Oberstufe oder Beruf? Die<br />
SchülerInnen formulieren Ziele und Schritte für die Handlungskonzepte im Berufswahlprozess.<br />
Ein Bewerbertraining findet in der Jahrgangsstufe 11 in Zusammenarbeit mit dem<br />
Förderverein des MGW<br />
(VFFM)<br />
statt.<br />
PraktikerInnen aus der<br />
Wirtschaft stellen z.B.<br />
Bewerbungstests und<br />
Assessmentcenter vor und<br />
geben den SchülerInnen die<br />
Möglichkeit der Simulation<br />
eines<br />
Bewerbungsgespräches.<br />
Auch der Ortsverband der<br />
Rotarier aus Münster bietet<br />
die Gelegenheit zur<br />
Teilnahme an der<br />
Veranstaltung „Schüler<br />
fragen Chefs“, die von<br />
MGW-SchülerInnen sehr<br />
gern und gut angenommen wird.<br />
Erstmals im April 2005 wurde das Berufsvorbereitungsprogramm des MGW durch eine<br />
„Berufsberatung der besonderen Art“ ergänzt. Über 70 ehemalige SchülerInnen des<br />
MGW von der Agraringenieurin über Bankkaufmann, Geoinformatikerin, Mediengestalter,<br />
Sonderschullehrerin bis hin zur Zahnärztin informierten unsere SchülerInnen anschaulich über
28<br />
ihre persönlichen Ausbildungs- und Berufserfahrungen. Diese Veranstaltung fand an einem<br />
Freitagnachmittag und am folgenden Samstagvormittag statt, fand großen Anklang und war<br />
ein großer Erfolg, und zwar sowohl auf Seiten der Ehemaligen, die gern für ihre alte Schule<br />
tätig wurden, als auch auf Seiten der SchülerInnen, die sich über Berichte aus der lebendigen<br />
Praxis freuten. Die Beratung durch Ehemalige soll im Zweijahresrhythmus fortgesetzt werden<br />
– demnächst im Jahr 2007 in Verbindung mit den Feiern zum 100jährigen Schuljubiläum.<br />
Über diese Orientierungsmöglichkeiten hinaus bietet sich den SchülerInnen der<br />
Jahrgangsstufe 11 die Möglichkeit zu einem zweiwöchigen Berufsorientierungs-, Sozialund<br />
Hochschulpraktikum.<br />
In der Oberstufe ist das Spektrum der möglichen Praktikumsplätze bedeutend erweitert und<br />
die räumliche Mobilität spiegelt sich in den Praktikumsplätzen wider: Zwischen Hamburg und<br />
München, Köln und Berlin wurden Praktikumsplätze gesucht und gefunden. Auch ein<br />
Praktikum im Ausland stellt eine Option dar.<br />
Das Sozialpraktikum vermag SchülerInnen Lebenswelten zu öffnen, die in der Schule so nicht<br />
vorkommen. Eigenes soziales Erleben im direkten Umgang mit Behinderten, Alten und<br />
Kranken beeinflusst die spätere Lebensgestaltung tiefer als noch so guter Unterricht.<br />
Ziele dieses Oberstufenpraktikums sind.<br />
• Entwicklung und Überprüfung von Berufswünschen<br />
• Sammlung von Erfahrungen hinsichtlich der Anforderungen in Berufsfeldern<br />
• Weckung der Bereitschaft zu sozialer Verantwortung<br />
• Entwicklung neuer Verhaltensmuster und Wertvorstellungen sowie eigener<br />
Lebensperspektiven<br />
• Kennen lernen der Herausforderung und Variationsmöglichkeiten eines Studiums<br />
• Sammeln von Informationen über Studienordnung und Studienalltag an<br />
verschiedenen Universitäten<br />
Seit seiner Einführung haben alle SchülerInnen des MGW diese Möglichkeit wahrgenommen<br />
und das Praktikum durchgeführt. .<br />
Auch hier erfolgt im Anschluss im Rahmen eines Projekttages eine gezielte, vergleichende<br />
Auswertung mit dem Abgleich von Erwartungen und Erfahrungen. Die Schülerinnen erstellen<br />
einen Bericht, der sie methodisch auf die Anfertigung der Facharbeit in der Jahrgangsstufe 12<br />
vorbereitet und sie erhalten ein qualifiziertes Zertifikat, das ihnen bei späteren Bewerbungen<br />
nützlich sein kann. Die Evaluation des Oberstufenpraktikums stellt einen aktuellen<br />
Schwerpunkt der <strong>Schulprogramm</strong>arbeit dar.<br />
Beratungen über bestimmte Berufe werden von der Agentur für Arbeit für alle SchülerInnen<br />
der Jahrgangsstufe 12 alljährlich jeweils am Tag der mündlichen Abiturprüfungen angeboten.<br />
Darüber hinaus steht ein Berufsberater der Agentur in der Regel einmal im Monat für<br />
Einzelberatungen in der Schule zur Verfügung. Zur weiteren Information werden an alle<br />
SchülerInnen das Buch „Studien- und Berufswahl“ und andere Informationsmaterialien<br />
ausgegeben. MitarbeiterInnen der Agentur für Arbeit bieten auch die Möglichkeit an einem<br />
Seminar zum Entscheidungstraining teilzunehmen und informieren über aktuelle<br />
Entwicklungen der Zulassungsverfahren der ZVS.<br />
Unterstützt werden die SchülerInnen bei ihrer Berufs- und Lebensplanung durch den<br />
Förderverein des MGW mit Veranstaltungen zu den Themen „BAföG“ und<br />
„Auslandsaufenthalt, Auslandsstudium, Au pair“.
29<br />
Die OberstufenschülerInnen erhalten ferner die Möglichkeit, sich zur Teilnahme am<br />
Hochschultag der Universität Münster vom Unterricht beurlauben zu lassen.<br />
Diese zahlreichen und verschiedenartigen Bausteine der Berufs- und Lebensplanung als Teil<br />
unseres <strong>Schulprogramm</strong>s sollen eine wichtige Grundlage für den späteren privaten und<br />
beruflichen Erfolg legen.
30<br />
2.2.7 Gesunde und soziale Schule<br />
Das <strong>Mariengymnasium</strong> arbeitet an der Weiterentwicklung zu einer sozialen und gesunden<br />
Schule. Eine solche Schule übernimmt die Verantwortung für eine Entwicklung der Schüler<br />
mit dem Ziel, ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit langfristig zu gewährleisten.<br />
Gesundheit betrifft den ganzen Menschen. Gesundheitsförderung hat dementsprechend nicht<br />
nur eine einzelne Krankheit oder gar ein erkranktes Organ zu beachten, sondern sollte den<br />
ganzen Menschen in den Mittelpunkt stellen. Die gesellschaftlichen Wurzeln der Gesundheit<br />
und ihrer Gefährdungen (z.B. krankmachende Faktoren unserer Lebensumwelt) sind dabei<br />
ebenso zu berücksichtigen, wie persönliche Einstellungen und Risiken, aber auch<br />
Schutzfaktoren (protektive Faktoren) gegen Erkrankungen bzw. Abhängigkeiten. Für die<br />
Gesundheitsförderung besonders wichtig sind insbesondere die Schutzfaktoren<br />
(salutogenetischer Ansatz). Dieses hier nur kurz skizzierte Konzept von<br />
Gesundheitsförderung orientiert sich an dem Gesundheitsbegriff der<br />
Weltgesundheitsorganisation. 16<br />
Schule ist solch ein Ort, an dem eine so verstandene Gesundheitsförderung verwirklicht<br />
werden kann. Sie zeigt sich im personalen Umgang mit Schülerinnen und Schülern, aber man<br />
findet sie auch in der gesamten Lebenswelt der Schule: von der besonderen Gestaltung von<br />
Klassenräumen als Lebensräumen, über die Schulverpflegung im neuen „Cafe am MGW“ mit<br />
zwei warmen Mittagsmahlzeiten täglich bis hin zu Beachtung des Biorhythmus, der Regeln<br />
des biologischen Lernens oder zu Stressbewältigung. 17<br />
Das <strong>Mariengymnasium</strong> sieht dabei die Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Schulen<br />
als geeigneten Weg für Schulen an, sich weiter zu entwickeln. Aus diesem Grund gehört das<br />
<strong>Mariengymnasium</strong> dem Netzwerk Bildung und Gesundheit OPUS-NRW an.<br />
Am <strong>Mariengymnasium</strong> dienen folgende Projekte der Gesundheitsförderung, von denen einige<br />
sich speziell mit Suchtprävention und Gewaltprävention beschäftigen:<br />
Die Förderung der emotionalen und sozialen Kompetenz erfolgt besonders durch das Lions-<br />
Quest-Programm. Ziel dieses Programms ist es, die emotionale und soziale Kompetenz wie<br />
auch die Handlungskompetenz von Jugendlichen im Alter von 10 bis 15 Jahren zu stärken.<br />
Ausgangspunkt hierfür ist die Vermittlung von sog. „Life Skills", das heißt ein Lernen und<br />
Trainieren von "Lebensbewältigungstechniken". Das Programm stellt dabei die folgenden<br />
Ziele in den Mittelpunkt:<br />
• Selbstvertrauen und Selbstdisziplin stärken<br />
• den bewussten und angemessenen Umgang mit den eigenen Gefühlen und den<br />
Gefühlen anderer verbessern<br />
• das Urteilsvermögen ausbilden, Entschlusskraft und Entscheidungsfreudigkeit<br />
aufbauen und festigen (auch das Neinsagen zu physischen und psychischen<br />
Gefährdungen aufbauen)<br />
• Lebensmut, Ehrlichkeit und Toleranz entwickeln<br />
• Freundschaften aufbauen und persönlich Werte und Ziele finden und sie eigenständig<br />
umsetzen<br />
• das Leben selbstverantwortlich in die Hände nehmen.<br />
16 Erklärung von Ottawa 1986<br />
17 Vgl. 2.2.3 Methodentraining
31<br />
Am <strong>Mariengymnasium</strong> sind fünf LehrerInnen in der Anwendung dieses Programms geschult.<br />
Es ist abgesprochen, Elemente des Programms auf die Fächer Deutsch, Sozialwissenschaften,<br />
Politik und Religion verteilt zu nutzen.<br />
Sucht als Thema von Unterricht und Projekten gibt es in verschiedenen Jahrgangstufen. Dabei<br />
spielen sowohl, soziale, personale, ethische wie auch stoffliche Aspekte eine Rolle:<br />
In den Jahrgangsstufen 5 und 6 wird das Thema Rauchen im Biologieunterricht behandelt. In<br />
der Jahrgangsstufe 8 findet ein fächerübergreifendes Projekt zu Sucht- und Drogenproblemen<br />
statt. Dabei setzen sich die SchülerInnen in Politik mit gesellschaftlichen und persönlichen<br />
Ursachen der Suchtentstehung auseinander, und das Fach Religion befasst ich mit dem<br />
Thema: „Sucht und Suche - personenbezogene und normative Auseinandersetzung mit der<br />
Suchtproblematik“.<br />
Zusätzlich findet in der Regel in dieser Stufe eine gemeinsame Film oder<br />
Theaterveranstaltung zur Suchtvorbeugung statt. Eine Verlagerung der unterrichtlichen<br />
Behandlung des<br />
Suchtthemas in eine<br />
andere Jahrgangsstufe<br />
ist in der Diskussion.<br />
Der<br />
Biologieunterricht in<br />
Klasse 8 ist gekürzt<br />
worden und kann<br />
dementsprechend<br />
nicht mehr seinen<br />
notwendigen Beitrag<br />
zur Aufarbeitung des<br />
Themas in dieser<br />
Jahrgangsstufe<br />
liefern.<br />
In der Stufe 11 findet<br />
ein pädagogischer<br />
Tag<br />
zur<br />
Suchtvorbeugung<br />
statt. Folgende<br />
Aspekte sind die Schwerpunkte der projektartigen Arbeit mit den SchülerInnen:<br />
• Ermöglichung von Selbstreflexion<br />
• Information über Sucht und Drogen<br />
• persönliche Auseinandersetzung mit Ursachen und Entwicklung süchtigen Verhaltens<br />
(z.B. durch Gespräche mit Betroffenen [Anonyme Alkoholiker])<br />
• kritische Auseinandersetzung mit der Problematik von Sucht und Drogen<br />
(gesellschaftlicher Bereich; persönlicher Bereich)<br />
• Ansätze für eine eigene Zielperspektive entwickeln (ethisches Selbstkonzept).<br />
Mehrere Klassen der Jahrgangsstufen 6-9 des <strong>Mariengymnasium</strong>s nehmen am<br />
Nichtraucherprojekt Be Smart –Don’t start teil. Ziel dieses Wettbewerbs ist es, den Einstieg in<br />
das Rauchen im „kritischen Alter“ hinauszuschieben bzw. das Rauchen ganz zu vermeiden.<br />
Die hier dargestellte Suchtprävention im engeren Sinne wird nur dadurch ermöglicht, dass<br />
eine enge Kooperation mit verschiedensten Institutionen erfolgt. Genannt seien hier: die<br />
Fachstelle für Suchtvorbeugung, das Amt für Kinder, Jugend und Familien des Kreises, die<br />
Jugendpflege-Einrichtungen der Stadt Warendorf, der SKM, Selbsthilfegruppen,
32<br />
Fachkliniken, das Institut für Therapie- und Gesundheitsförderung, das Landesinstitut für<br />
Schule und Weiterbildung, verschiedene Medien.<br />
Für die Eltern wird regelmäßig ein Elternabend zur Suchtthematik angeboten (meist werden<br />
dabei mehrere Jahrgänge zusammengefasst).<br />
Gewaltprävention als „Ernstfall“ sozialen Lernens wird in verschiedenen Projekten geleistet.<br />
In Kooperation mit der Kreispolizeibehörde wird bei Bedarf das Projekt „Smily und Frusty“<br />
durchgeführt.<br />
In der 7. Jahrgangsstufe ist<br />
ein Projekttag zum<br />
Konflikt-<br />
und<br />
Selbstbehauptungstraining<br />
fester Bestandteil des<br />
<strong>Schulprogramm</strong>s. Jede<br />
Klasse trainiert dabei nach<br />
Jungen und Mädchen<br />
getrennt unter der<br />
Anleitung<br />
von<br />
MitarbeiterInnen des<br />
Kriminalkommissariats<br />
für Vorbeugung. Die<br />
Mädchen haben die<br />
Möglichkeit, weitere<br />
Trainingseinheiten am Nachmittag zu besuchen. Dieses Angebot wird von der Mehrzahl der<br />
Mädchen genutzt.<br />
Das <strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf beteiligt sich seit dem Schuljahr 2005/06 an einem<br />
internationalen COMENIUS-Projekt.<br />
COMENIUS wird von der europäischen Kommission initiiert und soll die transnationale<br />
Zusammenarbeit zwischen Schulen fördern und einen Erfahrungsaustausch ermöglichen.<br />
COMENIUS will die Qualität<br />
des Unterrichts verbessern,<br />
dessen europäische Dimension<br />
verstärken und die<br />
Schulentwicklung fördern.<br />
COMENIUS-Projekte ermöglicht<br />
allen Beteiligten, Kenntnisse und<br />
Fertigkeiten (Kommunikation,<br />
Organisation, Problemlösung) zu<br />
vertiefen und Sprachkenntnisse<br />
zu erweitern.<br />
COMENIUS-Projekte stärken<br />
insgesamt die Verbindung<br />
zwischen Lehrern und Schülern.<br />
Die<br />
internationalen<br />
Partnerschulen<br />
des<br />
<strong>Mariengymnasium</strong>s sind:<br />
• Alfonso Lipniūno vidurinė mokykla in Panevéžys, Litauen<br />
• Atatürk Anadolu Meslek Teknik ve Endüstri Meslek Lisesi Müdürlügü in Eskisehir,<br />
Türkei und<br />
• Strømstadgymnasium in Strømstad, Schweden
33<br />
Im Mittelpunkt unseres COMENIUS- Schulprojektes steht das Thema „Gesundheit<br />
und Kreativität“, das für alle teilnehmenden Schulen von Interesse ist. 18<br />
Neben einem Beauftragten für Suchtprävention gibt es am <strong>Mariengymnasium</strong> seit Beginn des<br />
Schuljahres 1999/2000 eine Beratungslehrerin 19 , die in den Bereichen Intervention,<br />
Konsultation und Kooperation tätig ist.<br />
Im Bereich der Intervention geht es besonders um:<br />
• Beratung von einzelnen SchülerInnen u./o. SchülerInnengruppen bei persönlichen<br />
Problemen und dadurch bedingten Störungen des Arbeitsklimas (z.B. Mobbing,<br />
Ausgrenzung etc.).<br />
• Beratung von betroffenen SchülerInnen in Einzelgesprächen bei Lernstörungen,<br />
Verhaltensauffälligkeiten, sozialen Konflikten im schulischen und häuslichen Raum.<br />
Die SchülerInnen suchen das Gespräch aus eigenem Antrieb oder werden von KollegInnen an<br />
die Beratungslehrerin verwiesen.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Konsultation, das heißt:<br />
• Gespräche mit und Beratung von KollegInnen zur Vorbeugung und Bewältigung von<br />
Lern- und Verhaltensproblemen, die sie bei einzelnen SchülerInnen oder einer ganzen<br />
Klasse beobachten<br />
• Gespräche mit und Beratung von KollegInnen zur Vorbeugung und Bewältigung von<br />
Lehrproblemen. Dazu gehört auch die kollegiale Fallberatung (bei uns erst angedacht).<br />
• Gesprächsangebot an betroffene Eltern.<br />
Notwendig wird häufig die Kooperation mit Schulpsychologen, mit dem Jugendamt,<br />
allgemeinsozialen Diensten, Erziehungs- und Familienberatungsstellen etc. Mit dem<br />
Beauftragten für Suchtprävention wird zusammengearbeitet. Kontakte zu anderen<br />
BeratungslehrerInnen werden gesucht.<br />
Den Eltern der neu eingeschulten SchülerInnen der Klasse 5 wird ein ausführlicher Brief zu<br />
der Tätigkeit und den Angeboten an die Hand gegeben. Außerdem werden die KollegInnen zu<br />
Beginn jeden Schuljahres gebeten, den Eltern aller SchülerInnen diese Möglichkeiten wieder<br />
ins Gedächtnis zu rufen.<br />
18 Vgl. 3.2 Entwicklungsziele<br />
19 Beratungstätigkeit RdErl. vom 08.12.1997
34<br />
2.2.8 Religiöse Erziehung<br />
Religiöse Erziehung zeichnet sich am MGW durch kooperatives Miteinander der<br />
Konfessionen und praktizierte Ökumene aus und spielt im Unterricht, bei außerschulischen<br />
Aktivitäten und im Schulalltag eine wichtige Rolle. Es finden ökumenische Gottesdienste,<br />
gemeinsame Fachkonferenzen und teilweise auch gemeinsame Tage religiöser Orientierung<br />
statt.<br />
Die SchülerInnen entwickeln sich während ihrer Schulzeit zu Erwachsenen. Diese<br />
Umbruchsituation bringt viele Verunsicherungen und Konflikte mit sich. Auch religiöse<br />
Einstellungen ändern sich während dieser Zeit sehr stark. Der Religionsunterricht soll in<br />
dieser Zeit die SchülerInnen begleiten, offen und sensibel für ihre Befindlichkeit, ihre<br />
Situation, Nöte und Bedürfnisse sein und in der Entwicklungszeit die religiöse und ethische<br />
Frage wach halten und reflektieren. Dabei geht es im Religionsunterricht nicht nur um<br />
Erkenntnis und Wissen, sondern auch um Verhalten und Haltung.<br />
Der Religionsunterricht weckt und reflektiert somit die Frage nach Gott, nach dem Sinn und<br />
dem Wert des Lebens und nach den Normen für das Handeln des Menschen und ermöglicht<br />
eine Antwort aus dem Glauben der Kirche, macht vertraut mit der Wirklichkeit des Glaubens<br />
und der Botschaft, die ihm zugrunde liegt, und hilft, den Glauben denkend zu verantworten.<br />
Unsere Ziele sind die Unterstützung und Begleitung der SchülerInnen bei der Bewältigung<br />
verschiedener Lebenssituationen, Einüben von Toleranz und Achtung, Thematisierung und<br />
Hinterfragen von Grundwerten der Gesellschaft und die Auseinandersetzung mit dem<br />
christlichen Menschen- und Gottesbild.<br />
Am MGW finden mehrere Gottesdienste im Verlauf des Schuljahres statt. Sie werden in der<br />
Regel ökumenisch gefeiert. Ausnahmen bilden konfessionelle Feiertage wie z. B. der<br />
Aschermittwoch oder der Reformationstag. Die SchülerInnen der Jahrgangsstufe 5 beginnen<br />
ihre Schullaufbahn mit einem Begrüßungsgottesdienst am ersten Schultag. Traditionell<br />
beschließt der Abiturientengottesdienst, der von der jeweiligen Abiturientia in<br />
Eigenverantwortung gestaltet wird, die Schulzeit und ist fester Bestandteil des<br />
Entlassungstages.<br />
Daneben finden Gottesdienste im Laufe des Schuljahres entweder für bestimmte<br />
Jahrgangsstufen oder für die gesamte Schule statt. Feste im Kirchenjahr (Weihnachten,<br />
Ostern, Pfingsten) und ihre christlichen Inhalte oder besondere Anlässe sollen in das<br />
Bewusstsein der SchülerInnen gerückt und bedacht werden.<br />
Neben den Schulgottesdiensten bietet das MGW in der Jahrgangsstufe 12 „Tage Religiöser<br />
Erziehung“ (TRO) an, die meist ökumenisch ausgerichtet in Zusammenarbeit mit dem<br />
Bistum Münster gestaltet und von diesem gefördert werden. Zurzeit finden in Klasse 10 keine<br />
TRO statt.<br />
Im Schulalltag ergeben sich immer wieder Situationen und Notwendigkeiten, mit<br />
SchülerInnen über persönliche Probleme, Zukunftsängste und auch Krisensituationen zu<br />
sprechen: z. B. Krankheit, Tod eines nahe stehenden Menschen, Umgang mit Trauer,<br />
Beziehungsprobleme, familiäre Schwierigkeiten. Hierfür stehen die ReligionslehrerInnen<br />
gerade auch außerhalb des Unterrichtsgeschehens als Gesprächspartner zur Verfügung.<br />
Mit den Warendorfer Kirchengemeinden findet ein reger Gedankenaustausch statt. Die<br />
Fachgruppe arbeitet in der Arbeitsgruppe Schule/Gemeinde mit.
35<br />
Die Schulkonferenz hat beschlossen, dass ab Beginn des Schuljahres 2006/07 das<br />
Fach „Praktische Philosophie“ am <strong>Mariengymnasium</strong> unterrichtet wird.<br />
Dieses Fach mit seinen gleichwichtigen Bezugswissenschaften Philosophie,<br />
Psychologie, Soziologie und Theologie, hier besonders vergleichende<br />
Religionswissenschaft, kann bei Bedarf in den Jahrgangsstufen 9 und 10<br />
eingerichtet werden. Es ist dann verpflichtend für alle SchülerInnen, die aus den<br />
unterschiedlichen Gründen nicht am Religionsunterricht teilnehmen.<br />
Vor allem die rasant angestiegenen Abmeldungen vom Religionsunterricht in den<br />
Klassen 8 bis 10 im Schuljahr 2005/06 begründen die Berechtigung des Faches am<br />
<strong>Mariengymnasium</strong>.<br />
Im Schuljahr 2006/07 nehmen jeweils etwa 30 % eines Jahrgangs am Unterricht in<br />
Praktischer Philosophie teil.
36<br />
2.3 Vernetzung von Unterricht und außerunterrichtlichem Lernen<br />
2.3.1 Klassen- und Studienfahrten<br />
Klassen- und Studienfahrten dienen der Stärkung des Zusammenhalts der Klasse und werden<br />
im Unterricht vor- und nachbereitet.<br />
Am <strong>Mariengymnasium</strong> wird zu Beginn der Jahrgangsstufe 6 eine 4-tägige Klassenfahrt in die<br />
nähere Umgebung durchgeführt. Die Mädchen und Jungen bereiten die Fahrt gemeinsam mit<br />
Eltern und Lehrern vor. Auf Wanderungen und Ausflügen lernen sie die Natur und<br />
Kulturlandschaft Westfalens kennen. Damit aus den SchülerInnen der Klasse ein gutes Team<br />
wird, sollte der Klassenfahrt ein das Klassenteam förderndes Konzept (z.B.<br />
Hochseilklettergarten) zu Grunde liegen.<br />
In der Jahrgangsstufe 10 werden einwöchige Klassenfahrten in die neuen Bundesländer oder<br />
in die Hauptstadt Berlin durchgeführt. Dabei sollen die Schüler Einblicke in die Geschichte<br />
und Politik Deutschlands bekommen. Schwerpunkte der Berlinfahrt, die bei SchülerInnen und<br />
Lehrkräften auf große Begeisterung stößt, sind die Aufarbeitung der NS- und der DDR-<br />
Vergangenheit und die Nutzung des breiten kulturellen Angebots. Die Schüler gestalten und<br />
planen diese Fahrten in der 10.1 gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer im Rahmen des<br />
projektorientierten Arbeitens als fächerübergreifendes Projekt: Kultur- und Naturraum<br />
(bevorzugt: die neuen Bundesländer), bei dem die Fächer Geschichte, Politik, Kunst, Musik,<br />
Deutsch, und Englisch sich einbringen können. Die Ergebnisse werden anschließend<br />
präsentiert.<br />
In Ausnahmefällen kann auch ein Segeltörn auf dem Ijsselmeer durchgeführt werden. Dies ist<br />
aber von der Klassenstärke und einem einheitlichen Votum für eine solche Fahrt abhängig.<br />
Diese Fahrten haben in der Vergangenheit die Klassengemeinschaft stark gefördert und die<br />
gegenseitige Verantwortung gestärkt. Auch diese Klassenfahrt wird projektartig vorbereitet.<br />
In der Jahrgangsstufe 13 werden innerhalb der Leistungskurse zum Abschluss der Schulzeit<br />
einwöchige Studienfahrten zu Zielen Europas durchgeführt. So sind Reisen an den Gardasee,<br />
die Toskana und Rom, aber auch nach Kroatien, Spanien oder Osteuropa Höhepunkte<br />
vergangener Studienfahrten gewesen. Auch diese Fahrten werden im Unterricht sorgfältig<br />
vorbereitet, durch Referate<br />
vor Ort werden den<br />
Schülern die Kultur, Natur<br />
und Geschichte fremder<br />
Länder vermittelt.<br />
Im Januar 2006 findet das<br />
erste Mal probeweise eine<br />
Skifahrt mit der Oberstufe<br />
statt. Der jeweilige<br />
Oberstufenkurs Sport mit<br />
dem Profil „Rollen, Gleiten,<br />
Fahren“ (nach den neuen<br />
Richtlinien Sport) soll im<br />
Winter die Sportart<br />
„Skifahren“ thematisieren<br />
und praktizieren.<br />
Bei der Vorbereitung sollen<br />
auch geographische, ökologische und wirtschaftliche Themen im Unterricht behandelt<br />
werden.
37<br />
2.3.2 Interkulturelles Lernen<br />
Das <strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf misst seinen internationalen Begegnungen eine große<br />
Bedeutung zu. Im Rahmen des europäischen Einigungsprozesses und der Entwicklung hin zu<br />
einer globalisierten Welt tragen solche Kontakte dazu bei, Vorurteile abzubauen und<br />
nationalistischen Bestrebungen Toleranz und Völkerverständigung entgegenzusetzen. Dabei<br />
wird auf die Verankerung der Begegnungen im Unterricht großer Wert gelegt.<br />
Im Kontext mit dem Erlernen der Fremdsprachen ergeben sich weit reichende Konzepte.<br />
Jeder Schüler, der eine Fremdsprache erlernt, sollte das Land, in dem die Sprache gesprochen<br />
wird, einmal in seiner Schulzeit erleben.<br />
Schulaustauschprogramme bieten Einblicke und Erfahrungen, die nicht nur eingleisig die<br />
Aneignung der Fremdsprache im Auge haben, sondern die im Rahmen des modernen Europas<br />
Orientierung und Verständigung zwischen den Menschen ermöglichen und den SchülerInnen<br />
Erfahrungen, Motivation und Impulse zu internationaler Zusammenarbeit vermitteln sollen,<br />
nicht nur auf kognitiver, sondern auch auf emotionaler und persönlicher Ebene. Die Bereiche,<br />
die dabei abgedeckt werden, sind realitätsorientiert und beziehen sich auf die<br />
unterschiedlichsten Aspekte des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens.<br />
Das <strong>Mariengymnasium</strong> trägt mit der Organisation von Schulaustauschveranstaltungen<br />
traditionell diesen Überlegungen Rechnung. Die Partnerschaften mit Schulen in Frankreich<br />
und Italien können sich auf langjährige Erfahrungen stützen. Besonders erfreulich ist es, dass<br />
nun auch eine Schule in Petersfield in England zu den Austauschpartnern des<br />
<strong>Mariengymnasium</strong>s zählt.<br />
In der Jahrgangsstufe 8 findet für alle SchülerInnen eine Sprachenfahrt statt, die im<br />
Unterricht projektartig vor- und nachbereitet wird. 20 Die SchülerInnen, die Französisch als<br />
zweite Fremdsprache gewählt haben, fahren nach Frankreich, diejenigen, die Latein gewählt<br />
haben, unternehmen eine mehrtägige Exkursion nach Trier.<br />
20 Vgl. 2.2.2 Projektorientiertes Arbeiten in der Mittelstufe
38<br />
Nachdem die über zehn Jahre dauernde französische Schulpartnerschaft mit Barentin nicht<br />
mehr fortgesetzt werden konnte, besteht seit zwei Jahren zwischen dem MGW und dem<br />
Collège d'Aliénord d'Aquitaine in Bordeaux eine Schulpartnerschaft. Im Gegensatz zu<br />
anderen Schulen Frankreichs wählen an dieser Schule noch zahlreiche Schüler Deutsch als<br />
erste oder zweite Fremdsprache. Die Schule genießt wegen ihrer internationalen Offenheit in<br />
Bordeaux einen besonderen Ruf. Bei ihrem Aufenthalt in Bordeaux sind die Achtklässler, die<br />
in den Familien ihrer französischen Austauschpartner untergebracht sind, stark beeindruckt<br />
von der Gastfreundschaft der Franzosen, von dem gemeinsamen Unterricht – der sich nicht<br />
nur auf passives Zuhören beschränkt - ,den deutsch-französischen Feiern und von Bordeaux<br />
und Umgebung. Das MGW knüpft beim Gegenbesuch der Franzosen bei der<br />
Programmgestaltung an die Idee an, die Schüler durch integrative Veranstaltungen wirklich<br />
miteinander in Kontakt kommen zu lassen und dabei möglichst viele Sprechanlässe zu<br />
schaffen. Als besonders integrativ stellen sich gemeinsame sportliche Aktivitäten heraus. Die<br />
Unterrichtshospitationen werden als „Tandem-Unterricht“ organisiert. In kleinen deutschfranzösischen<br />
Gruppen fungieren die Schüler gleichzeitig als Lehrer und als Schüler. Im<br />
Kunstunterricht werden die Erfahrungen, die gesammelt worden waren, künstlerisch<br />
umgesetzt.<br />
Die Resonanz auf die Austauschveranstaltungen ist äußerst positiv; so haben sich zwischen<br />
einigen Schülern dauerhafte Kontakte gebildet. Dass der Schulaustausch Zukunftsperspektive<br />
hat, zeigt auch, dass das deutsch-französische Jugendwerk den Austausch als<br />
förderungswürdig betrachtet und sich mit Zuschüssen an den Kosten der Fahrt beteiligt.<br />
Da die Partnerschaftsschule in Bordeaux den Austausch jeweils nur mit einer begrenzten<br />
Anzahl unserer SchülerInnen durchführen kann und zudem der Besuch in einem Zwei-<br />
Jahres-Rhythmus stattfindet, musste für die nicht am Austausch teilnehmenden SchülerInnen<br />
eine Alternative gefunden werden. So finden Fahrten in die Normandie oder in das Elsass<br />
statt. In diesem Jahr<br />
wurde wieder ein<br />
einwöchiger Aufenthalt<br />
in Straßburg<br />
organisiert. Bei der<br />
Fahrt nach Straßburg<br />
liegt der Schwerpunkt<br />
nicht nur darin, die<br />
Sprache und Kultur<br />
unseres Nachbarlandes<br />
kennen zu lernen,<br />
sondern Straßburg auch<br />
als "europäische<br />
Hauptstadt" zu erleben.<br />
Auf dem Programm<br />
stehen die Erkundung<br />
Straßburgs und seiner<br />
Umgebung, Kunstmuseen, Klöster und die Gebäude der europäischen Institutionen. Diese<br />
Fahrt hat sich als eine gute Alternative zu dem Austausch mit Bordeaux erwiesen.<br />
Alle Schüler, die Latein als zweite Fremdsprache gewählt haben, fahren nach Trier. Diese<br />
Fahrt wird von den SchülerInnen selbst vorbereitet, indem sie Referate vor Ort halten und ihre<br />
Ergebnisse in Mappen und Ausstellungen präsentieren.<br />
In der Jahrgangsstufe 12 findet der Schüleraustausch mit einer Schule in Italien statt. Das<br />
Italienische, das als neu einsetzende Fremdsprache in der Oberstufe stark angewählt wird,
39<br />
rundet seit 1994 das Fremdsprachenangebot des <strong>Mariengymnasium</strong>s ab. Zwischen dem MGW<br />
und dem Istituto Bellini, in Novara in der Region Piemont gelegen, besteht seit acht Jahren<br />
eine bewährte und lebendige Schulpartnerschaft. Dabei werden unterschiedliche<br />
Schwerpunkte gesetzt und verschiedene Konzepte erprobt. So stand in den ersten Jahren des<br />
Austauschs neben dem Ziel des Erlernens der Fremdsprache die kulturelle Begegnung auf<br />
musikalischer Ebene im Mittelpunkt, die in deutsch-italienischen Konzerten in Novara und<br />
Warendorf mündete. Diese Konzerte fanden in beiden Städten große Anerkennung. Neben<br />
dem traditionellen Austausch, bei dem die AustauschschülerInnen in Familien untergebracht<br />
sind und Unterrichtsbesuche, sportliche Begegnungen und Fahrten in nahe gelegene<br />
Metropolen stattfinden, wird die Schulpartnerschaft auch als gemeinsame Unternehmung<br />
organisiert, z. B. als gemeinsame Segeltour auf dem Ijsselmeer in den Niederlanden. Die<br />
Projektberichte, die dabei jeweils in der anderen Sprache verfasst werden, werden zusammen<br />
überarbeitet.<br />
Wie sehr das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen italienischen und deutschen<br />
SchülerInnen gestärkt wird, zeigt, dass oft noch über viele Jahre Kontakte zwischen den<br />
Austauschpartnern bestehen.<br />
Es ist dem MGW gelungen, auch eine englische Schule für den Austausch zu gewinnen, und<br />
zwar eine Schule in Petersfield, Südengland, das Churcher’s College. Die 22 SchülerInnen<br />
der Jahrgangsstufe 9, die im Schuljahr 2004-5 erstmals an diesem Projekt teilnahmen,<br />
besuchten von Januar bis April eine Vorbereitungs-AG. In der ersten Aprilwoche kamen<br />
zuerst die<br />
englischen<br />
Gäste und<br />
erlebten eine<br />
sehr schöne<br />
Zeit mit ihren<br />
Gastfamilien<br />
und bei den<br />
von der<br />
Schule<br />
organisierten<br />
Veranstaltungen wobei sie ihre Deutschkenntnisse verbessern konnten. Zwei Wochen später<br />
fuhren dann unsere SchülerInnen nach England, wo sie ebenfalls einen ereignisreichen und<br />
informativen Aufenthalt erlebten und ihr Englisch unter Beweis stellen konnten. Dieser<br />
erfolgreiche Austausch soll in den nächsten Jahren fortgesetzt werden.<br />
Nachdem im Sommer 2004 zwei Schüler aus der englischen Schule nach Warendorf<br />
gekommen sind, um ein zweiwöchiges Praktikum zu absolvieren; ist geplant, auch den<br />
OberstufenschülerInnen des MGW die Möglichkeit zu geben, in Petersfield ein Praktikum zu<br />
machen.
40<br />
Weitere internationale Begegnungen finden im Rahmen des Europapolitischen Seminars<br />
der Stufe 11 statt.<br />
Bereits seit 1983 finden jedes Jahr einwöchige politische Seminare für die Jahrgangsstufe 11<br />
statt. Bis 1989 wurden diese Seminare von der Konrad-Adenauer-Stiftung geplant, organisiert<br />
und in Duderstadt unter dem Leitthema: „Die deutsch-deutschen Beziehungen“ durchgeführt.<br />
Mit der Vereinigung der beiden Staaten entstand die Notwendigkeit, die inhaltliche<br />
Schwerpunktsetzung neu zu definieren und zu gestalten.<br />
Ab 1991 wurden diese politischen Seminare nach wie vor einwöchig, - bis 2003 noch in<br />
Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung und ab 2004 in völliger<br />
Eigenverantwortung des <strong>Mariengymnasium</strong>s - , mit unterschiedlichen europapolitischen<br />
Themen in verschiedenen europäischen Städten durchgeführt, dies teils auch in<br />
Begegnungsveranstaltungen, an denen andere europäische Schüler teilnehmen. Ziel dieser<br />
Seminare war und ist, die SchülerInnen vor Ort mit zentralen europapolitischen Fragen zu<br />
konfrontieren, europäische Institutionen kennen zu lernen und mit den Menschen, die den<br />
europäischen Integrationsprozess mitentscheiden, zu diskutieren.<br />
Insbesondere in Straßburg und Brüssel haben die verschiedenen Schülergenerationen in den<br />
vergangenen 15 Jahren die Entwicklung der europäischen Staatengemeinschaft und ihre<br />
politischen,<br />
historischen und<br />
kulturellen<br />
Ausprägungen<br />
interessiert und<br />
unter Anleitung<br />
kritisch begleitet.<br />
Aufgrund der<br />
politischen<br />
Entwicklung der<br />
EU in dem<br />
angesprochenen<br />
Zeitraum haben<br />
sich natürlich<br />
auch von Jahr zu<br />
Jahr die<br />
inhaltlichen<br />
Schwerpunkte<br />
verschoben: von<br />
Fragen des<br />
europäischen Binnenmarktes über europäische Verkehrs- und Umweltpolitik, der Asyl- und<br />
Zuwanderungspolitik, der Einführung einer gemeinsamen Währung bis hin zur Ost- und<br />
Süderweiterung.<br />
Aber auch didaktisch und methodisch sind diese Veranstaltungen immer weiter entwickelt<br />
worden mit dem Ziel, die selbstständige Auseinandersetzung der Jugendlichen mit einzelnen<br />
Themen und kleineren Projekten zu fordern und zu fördern. So sollen in 2006 die<br />
SchülerInnen sich konkret mit den Vertretungen der einzelnen Mitgliedstaaten vor Ort<br />
auseinandersetzen und deren europäische Interessenlage erforschen. Hierbei erhoffen wir uns,<br />
dass auch eine wieder stärkere fremdsprachliche Komponente in das Konzept eingearbeitet<br />
werden kann und somit der Aspekt des interkulturellen Lernens noch stärker zum Tragen<br />
kommt.
41<br />
2.3.3 Kulturelle Veranstaltungen<br />
Kulturelle Aktivitäten bilden ohne Zweifel einen Schwerpunkt in der schulischen Arbeit am<br />
MGW. Regelmäßig werden Ergebnisse des Kunst- Literatur-, Musik-, und Sprachunterrichts<br />
und von entsprechenden Arbeitsgemeinschaften in der Schulöffentlichkeit präsentiert. Das<br />
Fach Kunst gestaltet regelmäßig Ausstellungen mit Schülerarbeiten in verschiedenen Räumen<br />
der MGW.<br />
Musik, Literatur und Kunst treffen sich alljährlich an einem Abend zu einem thematisch<br />
ausgerichteten Sommerprogramm der Jahrgangsstufen 8 – 12 (Sommernachtstraum, 2004;<br />
Schiller, 2005); das<br />
bei gutem Wetter im<br />
neu gestalteten<br />
Innenhof unserer<br />
Schule stattfindet und<br />
ausschließlich aus der<br />
Unterrichtsarbeit<br />
erwächst.<br />
Im Herbst laden die<br />
Klassen der<br />
Jahrgangsstufen 5 – 7<br />
regelmäßig zu einem<br />
jahreszeitlich<br />
orientierten<br />
„Vortragsabend der<br />
Unterstufe“ ein,<br />
dessen Themen sich<br />
aus dem Deutsch-,<br />
Musik- , Kunst- und<br />
Fremdsprachenunterricht ergeben, z. B ein „Gruselabend“ oder eine „Winterreise“.<br />
Ihr eigenes Kultur-Forum haben auch unsere jüngsten SchülerInnen: Im späten Frühjahr<br />
findet der so genannte „Sextanernachmittag“ statt, an dem den Eltern gezeigt und vorgeführt<br />
wird, was ihre Kinder im Deutsch-, Englisch-, Kunst- und Musikunterricht gelernt und kreativ<br />
umgesetzt haben. Zu dieser Veranstaltung sind auch die zukünftigen FünftklässlerInnen<br />
eingeladen.<br />
Gute Tradition an unserer Schule ist es mit großem Erfolg Musicals einzustudieren und zur<br />
Aufführung zu bringen. Einige dieser Produktionen waren „A Mary Tale“ (1994), „Simplicia“<br />
(1998), „Big River“ (2002) und „Der kleine Tag“ (2004).<br />
An diesen herausragenden Projekten, die in eher unregelmäßigen Abständen durchgeführt<br />
werden, ist sicher neben den Aufführungserfolgen der Weg dorthin von prägender Bedeutung<br />
für alle Beteiligten. Neben Big Band und Chor arbeiten Schüler, Eltern und Lehrer kreativ,<br />
diszipliniert, übergreifend, motiviert und leistungsorientiert im Team an einem gemeinsamen<br />
Ziel. Solche Projekte wecken Schülerressourcen auf vielfältige Art und Weise, wohl auch,<br />
weil der Grad eigenständigen Arbeitens dabei besonders hoch ist. Auch in Zukunft werden<br />
solche Großprojekte gemeistert werden können, wenn die Einbindung in den regulären<br />
Unterricht gelingt, in der Schulgemeinde genügend Kräfte mitmachen und vor allem die<br />
Kooperation mit außerschulischen Partnern gelingt. Da ist in der Vergangenheit vor allem das<br />
städtische „Theater am Wall“ in Warendorf zu nennen, ohne deren Räumlichkeiten und<br />
Mitarbeiter neue Musicalpläne weitaus schwerer umzusetzen wären.
42<br />
Zum 100jährigen Schuljubiläum wird das Musical „Cinderella“ aufgeführt. Die<br />
Vorbereitungen haben bereits begonnen, die Premiere ist am 08.06.2007 geplant.<br />
Big Band und Oberstufenchor stehen nicht nur für diese Highlights zur Verfügung, sondern<br />
traten und treten<br />
regelmäßig in der<br />
Öffentlichkeit auf. So<br />
bereichern sie<br />
Warendorfer<br />
Festivitäten mit ihrem<br />
Musikprogramm und<br />
geben auch eigene<br />
Konzerte.<br />
Die „klassische Musik“ wird seit Ende der achtziger Jahre insbesondere durch den<br />
„Instrumentalkreis des <strong>Mariengymnasium</strong>s“ vertreten.<br />
Seit mehr als zehn<br />
Jahren gibt der Kreis<br />
außerhalb der Schule<br />
mindestens einmal<br />
im Jahr ein<br />
abendfüllendes<br />
Konzert, bei dem<br />
auch ehemalige<br />
SchülerInnen<br />
mitwirken. Großer<br />
Wert wird auf<br />
Programme gelegt,<br />
die nicht einfach<br />
"Stücke"<br />
aneinanderreihen,<br />
sondern unter einem<br />
bestimmten Thema<br />
stehen. Jahr für Jahr<br />
widmet der<br />
Instrumentalkreis<br />
sich dabei einer anderen musikalischen Metropole des 18. Jahrhunderts. Nach Leipzig,<br />
Potsdam, Berlin, Dresden, Prag, London und Mannheim war zuletzt (am 20 Mai 2005) das<br />
Hamburg Georg Philipp Telemanns an der Reihe. Hierbei bemüht man sich auch, in<br />
Bibliotheken "Raritäten" aufzufinden und an historischen „Spielorten“ aufzutreten.
43<br />
Im Bereich der „klassischen Musik“ gibt es außerdem das noch im Aufbau befindliche<br />
Streichorchester, das in diesem Jahr gemeinsam mit den Chören einen Konzertabend in der<br />
Christuskirche veranstaltet hat, der in das Repertoire der regelmäßigen Veranstaltungen<br />
aufgenommen werden soll.<br />
Jedes Jahr führen Mitglieder der Fachschaft Deutsch in Zusammenarbeit mit der SV den<br />
Vorlesewettbewerb für die Unterstufe durch. Dieser Wettbewerb ist Mittelpunkt der<br />
„Lesewoche“ und eng verzahnt mit dem Lesetraining im Deutschunterricht und beim<br />
Methodentraining. Im Rahmen der Lesewoche findet zudem regelmäßig eine Autorenlesung<br />
statt, die vom Förderverein der Schule getragen wird. So hat im November 2005 die bekannte<br />
Schriftstellerin Gudrun Pausewang im MGW aus ihren Werken vorgelesen und sich den<br />
Fragen der SchülerInnen gestellt.<br />
Ergänzt werden diese regelmäßigen Veranstaltungen durch spontan sich ergebende<br />
Aufführungen zu unterschiedlichen Themen und Gelegenheiten.<br />
So würdigte das MGW 2005 den 200. Todestag des großen deutschen Dichters und<br />
Dramatikers Friedrich Schiller<br />
mit mehreren Beiträgen. Die<br />
Lehrerschaft veranstaltete einen<br />
Rezitationsabend für die<br />
Schulgemeinde; die Stufen 8 – 12<br />
stellten ihren traditionellen<br />
Sommer-Kultur-Termin „Kunst,<br />
Musik und Literatur im Innenhof“<br />
unter das Motto „Schiller lockt“;<br />
im Kunstunterricht wurden<br />
verfremdete Schiller-Porträts<br />
angefertigt; mehrere Klassen<br />
beteiligten sich im Rahmen des<br />
Deutschunterrichts an der<br />
Installation eines „Schiller-<br />
Pavillons“, dem die Lebensdaten,<br />
eine Übersicht über das<br />
Gesamtwerk sowie bedeutende<br />
Zitate zu entnehmen waren. Eine<br />
poetisch-kreative<br />
Auseinandersetzung mit Schillers<br />
Verständnis von Freundschaft bot<br />
eine Klasse in Form eines Lyrik-<br />
Ganges.<br />
Das Echo sowohl von Schüler- als auch von Elternseite war eindeutig positiv. Man begrüßte<br />
es, den klassischen Dichter des Deutschen Idealismus endlich einmal wieder im Mittelpunkt<br />
des Interesses zu sehen.<br />
Anlässlich des Einsteinjahres fand im ersten Halbjahr des Schuljahres 2005/06 erstmalig eine<br />
Schüleruniversität am <strong>Mariengymnasium</strong> statt. SchülerInnen der Jahrgangsstufen 9 – 13<br />
waren eingeladen, an einer Ringvorlesung zum Thema „Einstein“ teilzunehmen. Dabei<br />
ging es um die verschiedensten Facetten und Wirkungen, die der Physiker und<br />
Nobelpreisträger Albert Einstein durch die Relativitätstheorie ausgelöst hat.
44<br />
In zehn Vorlesungen lieferten verschiedene Fachbereiche (Geschichte, Physik, Mathematik,<br />
Kunst, Religion, Biologie/Chemie, Musik, Philosophie) unserer Schule ihren ureigenen<br />
Beitrag zum Thema.<br />
Dozentinnen und Dozenten dieser „Universität“ waren neun an unserer Schule unterrichtende<br />
LehrerInnen.<br />
Verantwortliche Leiterin dieses Projekts war eine Physiklehrerin. Es konnte aber nur unter der<br />
aktiven Beteiligung weiterer KollegInnen als DozentInnen erfolgreich durchgeführt werden.<br />
Die strukturellen Rahmenbedingungen einer Universität wurden übernommen:<br />
Die SchülerInnen mussten sich zunächst für die Dauer dieses Wintersemesters „einschreiben“<br />
und damit zur verbindlichen Teilnahme anmelden. Für SchülerInnen der Jahrgangsstufe 9 gab<br />
es einen NC von 2,3, der anhand der Noten des letzten Zeugnisses ermittelt wurde.<br />
Die eingeschriebenen<br />
SchülerInnen<br />
erhielten einen<br />
Studienausweis, der<br />
zur Teilnahme an den<br />
Veranstaltungen der<br />
Schüleruniversität<br />
berechtigte. Für ihre<br />
Anwesenheit bei den<br />
jeweiligen<br />
Vorlesungen<br />
bekamen die<br />
SchülerInnen<br />
Scheine, die in ein<br />
Studienbuch<br />
eingeheftet werden<br />
mussten.<br />
Das Semester wurde erfolgreich belegt, sofern eine Schülerin/ein Schüler sieben der zehn<br />
möglichen Scheine erworben hatte. Sie/er erhält dafür zum Semesterende ein Testat in Form<br />
einer schriftlichen Bestätigung sowie einen positiven Vermerk auf dem Halbjahreszeugnis<br />
2005/06.<br />
Die Akzeptanz bei den Schülerinnen und Schülern war groß: 94 Schülerinnen und Schüler<br />
haben sich für den zehnteiligen Vorlesungszyklus entschieden: freiwillig und zum Teil<br />
außerhalb des normalen Unterrichts.<br />
Nach der überaus erfolgreichen „Testphase“ der Schüleruniversität im Einstein-Jahr 2005 ist<br />
das Projekt nun verlässlich als zweijährig wiederkehrendes Angebot an MGW etabliert. 21<br />
Die Themenstellungen ergeben sich aus aktuellen Fragestellungen und wissenschaftlichen<br />
Problemen.<br />
Die Bearbeitung wird dabei vom Grundansatz des unterschiedlichen akademischen<br />
Blickwinkels ausgehen, der erst in der abschließenden Gesamtschau wieder ein vollständiges,<br />
dann aber vielschichtiges, vernetztes Ganzes zeigt. Ungewohnte Blickwinkel (z.B. die<br />
Rezeption der Relativitätstheorie in der Darstellenden Kunst) helfen den Schülerinnen und<br />
Schülern, vorgefundene Erklärungsmuster und endgültig geglaubte Antworten neu zu<br />
hinterfragen.<br />
21 Vgl. 3.2 Entwicklungsziele
45<br />
2.3.4 Arbeitsgemeinschaften<br />
Neben dem Fachunterricht werden am <strong>Mariengymnasium</strong> zahlreiche freiwillige<br />
Arbeitsgemeinschaften angeboten. Hier können die SchülerInnen ihr Wissen und ihre<br />
Fähigkeiten ganz ihren Interessen folgend erweitern und vertiefen. Außerdem werden hier<br />
Möglichkeiten sinnvoller Freizeitbeschäftigung aufgezeigt. Am MGW werden die<br />
Arbeitsgemeinschaften nicht nur von LehrerInnen geleitet, sondern auch engagierte Eltern<br />
und teilweise sogar ältere SchülerInnen bringen hier ihre Kompetenz ein.<br />
Besonders die musikalischen Arbeitsgemeinschaften prägen das Bild der Schule. Hier<br />
werden musikalische Fähigkeiten gefördert und „live“ hörbare musikalische Erfahrungen<br />
vermittelt. Zielgerichtetes, projektorientiertes Arbeiten im Hinblick etwa auf Aufführungen<br />
ergeben authentische Lernsituationen. Das Schulleben wird durch die verschiedensten<br />
Musikbeiträge bei den verschiedensten Anlässen belebt. Besonders durch die Jahrgangsstufen<br />
übergreifenden Besetzungen der AGs erfährt das Schulklima eine Verbesserung.<br />
Außerschulische Auftritte führen zur Öffnung von Schule. Aus den Reihen der einzelnen<br />
Musikgruppen erwachsen solistisch begabte SchülerInnen.<br />
Die Big Band „Groovin’ Mary“ (seit 1987) spielt im schulischen Leben des<br />
<strong>Mariengymnasium</strong>s<br />
eine herausragende<br />
Rolle, wie eine<br />
Auswahl ihrer<br />
Auftritte zeigt:<br />
Schulfest,<br />
Abiturfeier,<br />
Schulfahrten,<br />
Jubiläen, Karneval,<br />
Austausche,<br />
Konzerte im<br />
Theater am Wall,<br />
Schulmusicals,<br />
Benefizkonzerte,<br />
Altstadtfest,<br />
Gemeinschafts-<br />
Konzerte (z.B. mit<br />
den englischen<br />
„Millstones“, beim<br />
„Big Band-Meeting XXL“ in Telgte und in der Kooperation mit Kreis-Musikschule). Das<br />
Repertoire ist vielfältig und geht von traditioneller Swingmusik bis hin zu zeitgenössischer<br />
Rock- und Popmusik. Jährlich fährt die Big Band zu mehrtägigen Intensivproben zur<br />
Landesmusikakademie in Heek.<br />
„HEftiS HEart Chor“ für die Jahrgangsstufen 10 – 13 gibt es seit 1996. Das Repertoire<br />
orientiert sich an der zeitgenössischen Rock- und Popmusik. Jährliche Chorfahrten dienen der<br />
intensiven Einstudierung im Hinblick auf Aufführungen. Die schulinternen<br />
Aufführungsmöglichkeiten entsprechen denen der Big Band. Darüber hinaus nutzt der Chor<br />
ebenfalls außerschulische Gelegenheiten. (Deutschlandpokal DLRG, Benefizkonzerte,<br />
Stadttheater, Gemeinschaftskonzerte). Big Band und Chor sind an den regelmäßigen großen<br />
Musicalproduktionen der Schule maßgeblich beteiligt.
46<br />
Der Instrumentalkreis des <strong>Mariengymnasium</strong>s ist das an unserer Schule am längsten<br />
bestehende Ensemble. Außerhalb des Unterrichts wird projektorientiert mit Schülern<br />
gearbeitet. Steht eine musikalische Aufgabe an, insbesondere ein Konzert, stellt sich der Kreis<br />
neu zusammen und probt intensiv. Danach gibt es wieder einige ruhige Wochen oder auch<br />
Monate. Ein "harter Kern" hält das Orchester (gut ein Dutzend Streicher und Bläser)<br />
zusammen, so dass die Fluktuation gering ist. Er orientiert sich vor allem an der barocken<br />
Musizierpraxis. Thematisch ausgerichtete Kammerkonzerte führen die Zuhörer auf manche<br />
musikalische Reise. Die zunehmende Verankerung des Instrumentalkreises im schulischen<br />
Leben zeigt sich an seinem Beitrag zur Abiturentlassung 2004.<br />
Als jüngste Arbeitsgemeinschaft trifft sich seit drei Jahren ein kleines Streichorchester, mit<br />
dem Ziel, dass mit den Jahren daraus ein größeres Ensemble entstehen möge. Bisher trat das<br />
Streichorchester vor allem bei schulischen Feierlichkeiten und Kulturnachmittagen der<br />
Unterstufe auf.<br />
Die „Forscherwerkstatt“ mit Themen aus Biologie, Chemie und Physik und die Umwelt-AG<br />
bieten den naturwissenschaftlich interessierten SchülerInnen ein reiches Betätigungsfeld. 22<br />
Für die eher Technikbegeisterten lockt die Arbeitsgemeinschaft „Amateurfunk“ mit einer<br />
eigenen Schulstation.<br />
Eine Vorlese-AG wird von einem Vater in der Schülerbücherei für die Jahrgangsstufe 5<br />
angeboten, in der Arbeitsgemeinschaft „Computerschreiben“ trainieren die<br />
UnterstufenschülerInnen das Tastschreiben.<br />
Eine Rechtskunde-AG<br />
wird der seit vielen<br />
Jahren an unserer Schule<br />
erfolgreich für die<br />
SchülerInnen der<br />
Jahrgangsstufe 10<br />
angeboten. Das Interesse<br />
an<br />
dieser<br />
Arbeitsgemeinschaft, die<br />
10 Doppelstunden<br />
umfasst und gewöhnlich<br />
im ersten Halbjahr des<br />
Schuljahres stattfindet, ist<br />
sehr groß. Neben der<br />
Besprechung von rechtsrelevanten Themen, die zum Erfahrungsbereich der Schüler gehören,<br />
wird den Teilnehmern die Möglichkeit geboten, an einer Strafverhandlung beim Amtsgericht<br />
Warendorf oder Münster teilzunehmen. Die Rechtskunde AG leitet jeweils ein ausgebildeter<br />
Volljurist, der vom Präsidenten des Landgerichts Münster mit dieser Aufgabe betraut wird.<br />
Wer sich besonders für die englische Sprache interessiert, besucht die „discussion group“,<br />
wenn eine Fremdsprachenassistentin zur Verfügung steht, und wer harte mathematische<br />
Nüsse knacken will, ist in der Mathematik-AG willkommen.<br />
22 Vgl. 3.2 Entwicklungsziele
Einen Ausgleich zu all der geistigen Anstrengung gibt es in der Koch-AG und in<br />
verschiedenen Sport-AG’s. Bei den „Fit Kids wird unter fachkundiger Anleitung etwas für<br />
die Gesundheit und körperliche Fitness getan. Die alten Römer sagten „mens sana in corpore<br />
sano“, am MGW heißt das „Gesunde Schule“.<br />
47
48<br />
2.3.5 Teilnahme an Wettbewerben<br />
Um besonders begabte SchülerInnen zu fördern und um solche mit besonderen Interessen zu<br />
motivieren und zu ermutigen, unterstützt das <strong>Mariengymnasium</strong> besonders im sprachlichen,<br />
naturwissenschaftlichen, politisch/wirtschaftlichen und künstlerischen Bereich die Teilnahme<br />
an Wettbewerben. Oft ergibt sich die Teilnahme an einem aktuellen Wettbewerb, der gerade<br />
zum Unterrichtsgegenstand passt, z. B. wurden Geschichten bei diversen Wettbewerben<br />
eingereicht, und mehrere Klassen errangen Preise für ihre kreativen Beiträge bei dem<br />
Nichtraucherwettbewerb „Be Smart“.<br />
Regelmäßig und<br />
erfolgreich nehmen<br />
SchülerInnen an der<br />
Mathematik-Olympiade<br />
und<br />
am<br />
Bundeswettbewerb<br />
Fremdsprachen teil.<br />
Der Bundeswettbewerb<br />
Fremdsprachen richtet<br />
sich an besonders<br />
talentierte und befähigte<br />
junge Menschen, die ihre<br />
sprachlichen Fähigkeiten<br />
und Kenntnisse auch<br />
außerhalb des schulischen<br />
Rahmens unter Beweis<br />
stellen wollen. Er will<br />
einen möglichst großen<br />
Kreis junger Menschen auf die Bedeutung des Fremdsprachenlernens aufmerksam machen<br />
und leistungsfähige und leistungsbereite Jugendliche finden und fördern. Seit vielen Jahren<br />
werden die an der Teilnahme interessierten SchülerInnen jeweils nach den Sommerferien im<br />
Klassenverband ausführlich über den organisatorischen Ablauf informiert und hinsichtlich der<br />
Einschätzung ihrer fremdsprachlichen Kompetenz beraten. Den SchülerInnen der Klassen 9<br />
und 10, die besonders an Fremdsprachen interessiert sind und über fundierte Kenntnisse<br />
verfügen, wird die Möglichkeit angeboten, an einer AG teilzunehmen, in der sie auf die<br />
Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdsprachen vorbereitet werden. Anhand umfangreicher<br />
Aufgabenbeispiele aus den Vorjahren üben sie in Kleingruppen und gewinnen somit einen<br />
Einblick in die wettbewerbstypischen Aufgaben und Beurteilungskriterien. Diese<br />
Transparenz soll dazu beitragen, dass sie sicherer werden und gezielt auf den Prüfungstag<br />
vorbereitet werden.<br />
Dieses ist umso wichtiger, als bereits für den Wettbewerbslauf 2005 entscheidende<br />
Veränderungen im organisatorischen Ablauf und in der inhaltlichen Konzeption greifen, die<br />
den Wettbewerb noch attraktiver machen. Die Neuregelung verpflichtet unter anderem die<br />
Gymnasiasten der Klasse 10, neben ihrer ersten Wettbewerbssprache auch Kenntnisse einer<br />
zweiten Fremdsprache nachzuweisen.<br />
Zahlreiche Jungen und Mädchen des MGW haben sich in den vergangenen Jahren immer<br />
wieder den hohen sprachlichen Herausforderungen in diesem leistungsorientierten<br />
Wettbewerb gestellt und sind für ihre hervorragenden Sprachkenntnisse mit wertvollen<br />
Preisen auf Landes- und Bundesebene ausgezeichnet worden. So hat z.B. ein Lateinkurs der<br />
Klasse 8 ein lateinisch-italienisches Theaterstück als Wettbewerbsbeitrag eingereicht und<br />
damit einen beachtlichen, in der Geschichte des Wettbewerbs einmaligen hochdotierten<br />
Sonderpreis auf Landesebene errungen. Die von den Schülern und Schülerinnen erbrachten
49<br />
Leistungen fanden sowohl bei der altsprachlichen, als auch bei der neusprachlichen<br />
Landesjury große Beachtung.<br />
Es bleibt zu hoffen, dass auch in den folgenden Jahren viele sprachbegabte SchülerInnen des<br />
<strong>Mariengymnasium</strong>s für die Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdsprachen motiviert<br />
werden können. Gerade in einem Europa,<br />
das immer mehr zusammenwächst, sind<br />
junge Menschen, die bereit sind, über die<br />
Sprache den Weg zum Nachbarn zu suchen<br />
und dafür auch zusätzliche Belastungen auf<br />
sich nehmen, von unschätzbarer Bedeutung.<br />
Im sportlichen Bereich nimmt das MGW<br />
mit interessierten Schülern regelmäßig an<br />
diversen Wettkämpfen auf Kreis- bzw.<br />
Bezirksebene teil, z.B. im Schwimmen, in<br />
der Leichtathletik, im Tennis und im<br />
Volleyball.<br />
Einen naturwissenschaftlich ausgerichteten<br />
Schwerpunkt stellen die<br />
„Forscherwerkstätten“ in den Fächern<br />
Biologie und Physik dar.<br />
Hier bietet sich für die Schülerinnen und<br />
Schüler der Klassen 5 - 8 die Möglichkeit,<br />
sich selbständig, allein oder in Gruppen mit<br />
max. 3 Teilnehmern, mit einem<br />
naturwissenschaftlichen Thema auseinander<br />
zu setzen. Die Ergebnisse dieser eigenständigen Arbeit, bei der sie natürlich von den<br />
Kollegen, die diese Arbeitsgemeinschaften leiten, mit Rat und Tat unterstützt werden, können<br />
dann beim jährlich stattfindenden Wettbewerb „Schüler experimentieren“ präsentiert<br />
werden. 23 . Die Teilnahme am Wettbewerb erfolgt in sechs Schritten:<br />
• 1: Idee und Titel für ein Forschungsprojekt finden<br />
• 2: Teilnahmebedingungen beachten und mit großer Begeisterung in der<br />
Forscherwerkstatt und zu Hause am Thema arbeiten<br />
• 3: Bis zum 30. November anmelden<br />
• 4: Das Projekt weiterführen<br />
• 5: Die schriftliche Arbeit inkl. Kurzfassung anfertigen und Deckblatt ausfüllen<br />
• 6: Vortrag und Präsentation vorbereiten.<br />
Die Teilnehmer des <strong>Mariengymnasium</strong>s konnten bisher sehr gute Platzierungen erreichen.<br />
Eine konsequente Verknüpfung des christlichen Glaubens mit dem Leben der SchülerInnen<br />
ist das Anliegen einer korrelativen Didaktik des Religionsunterrichts am <strong>Mariengymnasium</strong><br />
Warendorf. In diesem Sinne haben Schülerinnen und Schüler der Religionskurse in den<br />
vergangenen Jahren immer wieder am Bundeswettbewerb zur politischen Bildung<br />
teilgenommen.<br />
23 Schirmherr des Wettbewerbs, der 1965 von der Stiftung „Jugend forscht“ ins Leben gerufen wurde, ist der<br />
Bundespräsident.
50<br />
Den Schülerinnen der Klasse 7b gelang es 2001 unter 3673 Einsendungen einen vierten Platz<br />
zu erreichen. Sie hatten sich mit der Frage der Kinderarbeit beim Orangenpflücken<br />
auseinandergesetzt und ein Würfelspiel mit dem Namen Itàpolis, benannt nach einer<br />
brasilianischen Stadt, entwickelt, das zum Nachdenken über die Orangenernte und dem fairen<br />
Handel mit Orangensaft anregte.<br />
Einen ebensolchen Erfolg errangen die Schülerinnen und Schüler des Religionskurses der<br />
Klasse 10a/c im Jahre 2003 als sie unter 2732 Einsendungen auch an vierter Stelle landeten.<br />
Sie hatten Sich intensiv mit dem oskarprämierten Kurzfilm „Schwarzfahrer“ beschäftigt und<br />
eine bebilderte Broschüre zum Thema Toleranz und Ausländerfeindlichkeit erstellt, die<br />
intensiv den Fragen von Rassismus, Hass und Gewalt nachging und versuchte, Lösungswege<br />
zu besserem Verständnis aufzuzeigen.<br />
In den vergangenen 22 Jahren hat sich das Börsenspiel als Klassiker unter den ökonomischen<br />
Planspielen mit Wettbewerbscharakter am <strong>Mariengymnasium</strong> etabliert. Hunderte von<br />
SchülerInnen haben seit dem Start 1983 in Teams und begleitet von dem jeweiligen<br />
Fachlehrer in Politik und/oder Sozialwissenschaften die Chance genutzt das Börsengeschehen<br />
hautnah zu erleben.<br />
Dieses europäische Wirtschaftslernspiel der Sparkassen vermittelt fundierte Kenntnisse über<br />
das Wirtschaftsgeschehen: Wie hängen Konjunkturentwicklung und Kapitalmärkte<br />
zusammen? Wie reagieren Kurse auf Unternehmensnachrichten? Im Rahmen der<br />
ökonomischen Grundausbildung ist dieses inhaltlich immer weiterentwickelte Planspiel ein<br />
wichtiger Bestandteil für die Wirtschaftserziehung der SchülerInnen der Jahrgangsstufen 10,<br />
11 und 12.<br />
Attraktive Preise für die besten Teams sind zusätzliche Motivation und fördern die<br />
Lernbereitschaft der beteiligten Teams. Das <strong>Mariengymnasium</strong> hat mehrfach erfolgreich und<br />
mit Preisen ausgezeichnet teilgenommen.<br />
Beim diesjährigen „Planspiel Börse“ belegte die Spielgruppe „Fechdachs“ aus der<br />
Jahrgangsstufe 11 von 424 teilnehmenden Spielgruppen mit etwa 2000 SchülerInnen den 1.<br />
Platz bei der Sparkasse Münsterland Ost. Mit erwirtschafteten 60400 € von einem Startkapital<br />
von 50000 € reichte dies auf<br />
Verbandsebene sogar zu einem 4.<br />
Platz und auf Bundesebene von<br />
43000 Spielgruppen zu Platz 28.<br />
Jedes Jahr führen Mitglieder der<br />
Fachschaft Deutsch in<br />
Zusammenarbeit mit der SV den<br />
Vorlesewettbewerb für die<br />
Unterstufe durch. Dieser Wettbewerb<br />
ist eng verzahnt mit dem Lesetraining<br />
im Deutschunterricht und beim<br />
Methodentraining.
51<br />
2.3.6 Schülerbücherei<br />
Die Schülerbücherei, die sich seit dem Schuljahr 2005/06 im Zentrum der Schule neben der<br />
Eingangshalle befindet, ist ein wichtiges Instrument zur Förderung der Lesefreude und der<br />
Vermittlung von Lese- und Informationskompetenz und dient zudem der Unterstützung des<br />
eigenständigen Arbeitens der Kinder und Jugendlichen.<br />
In den letzten Jahren wurde der Bestand vollständig überprüft. Dank der Förderung durch<br />
Projektmittel der Gelsenwasser-AG, durch eine Spende der Sparkasse Münsterland-Ost und<br />
durch die kontinuierliche Unterstützung des Fördervereins der Schule konnte der Buchbestand<br />
in den letzten Jahren ständig erweitert werden. Besonders Kinder-, Jugend- und<br />
Jugendsachbücher wurden entsprechend den Wünschen der SchülerInnen und nach Absprache<br />
mit den Fachkonferenzen angeschafft.<br />
Die Schülerbücherei des <strong>Mariengymnasium</strong>s ist per Intranet mit der Stadtbücherei<br />
Warendorf vernetzt und alle Bücher werden mit Hilfe der Software BIBLIOTHECA 2000<br />
der Firma BOND verwaltet. Im Rahmen des Verbundes der Warendorfer Büchereien trägt ein<br />
eigens gestaltetes Internet-Portal zusätzlich dazu bei, dass die Suche nach bestimmten<br />
Büchern in der Bücherei des MGW und in allen anderen Büchereien des Verbundes möglich<br />
ist.<br />
SchülerInnen, die bereits den Benutzer-Ausweis der Stadtbücherei Warendorf besitzen,<br />
können damit in der Schülerbücherei ausleihen und vorbestellen. Alle anderen können am<br />
MGW einen Ausweis erwerben, der auch zur Ausleihe in der Stadtbücherei und den anderen<br />
zum Verbund gehörenden Büchereien berechtigt.<br />
Das Bibliotheksteam, das momentan aus Schülerinnen der Jahrgangsstufe 8, 9 und 11, sechs<br />
Elternvertreterinnen und drei Lehrerinnen besteht, führt die Ausleihe täglich in der Großen<br />
Pause durch.<br />
Auf Grund der Präsenz der Mütter kann die Bücherei am Vormittag zwischen 8.30 und 11.30<br />
Uhr im Rahmen des Fachunterrichts für „Unterricht in der Bibliothek“ genutzt werden.<br />
Besonders für das<br />
selbstverantwortliche<br />
und<br />
das<br />
projektorientierte<br />
Arbeiten und für die<br />
Vorbereitung der<br />
Facharbeit in der<br />
Jahrgangsstufe 12 soll<br />
der Bücherbestand als<br />
wichtige<br />
Materialbasis dienen<br />
Die Schule arbeitet<br />
auch im Rahmen des<br />
Projektes<br />
„Bildungspartner:<br />
Bibliothek und<br />
Schule“ intensiv mit<br />
der Stadtbücherei<br />
zusammen und hat gemeinsam mit anderen Warendorfer Schulen ein Spiralcurriculum<br />
„Förderung der Lese- und Informationskompetenz von Klasse 1 – 8“ (geplant ist: von 1-13)<br />
entwickelt.
52<br />
Eine Einführung in Aufbau und Systematik der Bücherei erhalten die SchülerInnen im<br />
Rahmen des Methodentrainings mit dem Schwerpunkt „Lese- und Informationskompetenz“ in<br />
der Jahrgangsstufe 5. In der Jahrgangsstufe 6 wird ein intensives Recherche-Training in der<br />
Stadtbücherei durchgeführt, so dass die SchülerInnen darauf aufbauend in der Lage sind,<br />
eigenständige Recherchen für Referate und Hausaufgaben durchzuführen.<br />
Immer wieder werden Aktionen durchgeführt, um die Bibliothek noch stärker in das<br />
Bewusstsein der SchülerInnen zu rücken. (Lesenächte, Gestaltung von Vitrinen und Plakaten,<br />
Lesungen usw.). Regelmäßige Besprechungen des Bibliotheksteams zusammen mit Frau<br />
Höhling von der Stadtbücherei dienen dazu, derartige Aktivitäten zu koordinieren und alle<br />
auftretenden Probleme zu erörtern.<br />
Außerdem sollen Sponsoren für die Erweiterung des Buchbestandes gewonnen werden.<br />
Damit will sich das MGW der Vision einer Schülerbücherei als Lese- und<br />
Informationszentrum weiter annähern.
53<br />
2.4 Schulgemeinschaft/Förderung der Schulatmosphäre<br />
2.4.1 Projekttage, Schulfeste, Schulfahrten<br />
Projekttage, Schulfeste und Fahrten der ganzen Schule dienen in besonderem Maße der<br />
Stärkung des Gemeinschaftsgefühls aller SchülerInnen<br />
Im dreijährigen Rhythmus werden am<br />
MGW entweder ein Schulfest, Projekttage<br />
oder eine Fahrt der ganzen Schule z.B. als<br />
„Sonderzugfahrt“ durchgeführt.<br />
Projekttage fanden am<br />
<strong>Mariengymnasium</strong> im Jahr 1985 zum<br />
ersten Mal statt und wiederholen sich<br />
seitdem in einem (fast) regelmäßigen<br />
Abstand von 3 Jahren.<br />
Das jeweilige Rahmenthema und die zu<br />
diesem Thema angebotenen<br />
Einzelprojekte können von den Schülern<br />
klassen- und in gewissem Maße auch<br />
stufenübergreifend gewählt werden.<br />
Der traditionelle organisatorische Rahmen<br />
von Unterricht wird an Projekttagen völlig<br />
aufgehoben und von einem<br />
Organisationsteam neu gestaltet mit viel zeitlichem und örtlichem Gestaltungsraum für die<br />
einzelnen Projektgruppen. Diesem Organisationsteam gehören sowohl Lehrer als auch<br />
Schüler an. Es ist ferner möglich, außerschulische Fachleute einzuladen oder auch Eltern zu<br />
beteiligen.<br />
Projekttage sollen ermutigen zu selbstständigem, kreativem, zielorientiertem Lernen in<br />
heterogenen Gruppen - häufig mit ganzheitlichen modernen Methoden und ungewöhnlichem<br />
Arbeitsmaterial - kurz: zu einem Lernen, das Freude macht. Somit bedeuten Projekttage auch<br />
immer ganz besonders Kreativität, Leben, Exkursionen, Bastelmaterial, den Geruch nach<br />
Klebstoff, Tanz, Theater,<br />
Sport... und lauter bunt<br />
gemischte Schülergruppen<br />
und glückliche Gesichter<br />
und immer ein bisschen<br />
Chaos ... .<br />
Rahmenthemen in der<br />
Vergangenheit waren z.B. :<br />
„Mensch und Natur“,<br />
„Tüftler, Bastler und<br />
Erfinder“, „Fit für Europa“,<br />
„2000 – Blick in die<br />
Zukunft“.<br />
Im Sommer 2006 wurden<br />
die Projekttage im Rahmen<br />
des COMENIUS-Projekts<br />
unter dem Thema<br />
„Gesundheit und Kreativität“ durchgeführt werden.
54<br />
Sinnvoll vorbereitete und gut durchgeführte Projekttage sind eine große Bereicherung des<br />
schulischen Lebens, was die jeweiligen Auswertungen der einzelnen Projekttage<br />
eindrucksvoll unter Beweis stellen.<br />
Seit fast 30 Jahren hat sich am <strong>Mariengymnasium</strong> eine besondere Tradition entwickelt. Im<br />
Zwei-, später im Drei-Jahres-Rhythmus wurden und werden Schulfahrten mit dem<br />
Sonderzug durchgeführt, an denen alle SchülerInnen und LehrerInnen teilnehmen. Manchmal<br />
begleiten auch einige Mütter und Väter ihre Kinder in der Sexta.<br />
Die Reiseerlebnisse, das Gemeinschaftsgefühl, das sich in der Fahrtvorbereitung und durch<br />
die Reiseerinnerungen herausbildet, wirkt noch lange harmonisierend und<br />
gemeinschaftsbildend in den Schulalltag hinein, verbindet Eltern, Lehrer und Schüler. Lange<br />
bevor „Corporate Identity“ modern wurde, war es am <strong>Mariengymnasium</strong> gelebte Praxis.<br />
Die lange Reihe der Sonderzugfahrten begann 1977 mit einer Fahrt nach Haltern und<br />
Bochum. 1979 fuhr das MGW nach Winterberg in den Schnee, 1981 nach Altenbeken. Die<br />
„Reise in das Mittelalter“ fand 1983 zur Marxburg nach Braubach an der Lahn statt. Es folgte<br />
1986 der „Traumlandexpress“, dessen Ziel Schloss Dankern bei Haaren an der Ems war. 1989<br />
wurde Altenbeken noch einmal besucht. Und 1993 ging die Reise nach Kassel.<br />
Nach einer sechsjährigen Pause besuchte und besichtigte das ganze <strong>Mariengymnasium</strong> 1999<br />
Bonn, fuhr im Jahr 2000 – ausnahmsweise mit dem Bus - zur EXPO nach Hannover und 2004<br />
auf die Nordseeinsel Norderney.<br />
Die Organisation der nächsten Fahrt ist bereits angelaufen: Zum Höhepunkt und Abschluss<br />
der Feierlichkeiten des 100jährigen Schuljubiläums fährt das <strong>Mariengymnasium</strong> im Herbst<br />
2007 für eine Woche nach Rom.<br />
Wie in den Richtlinien vorgesehen finden im sportlichen Bereich jedes Jahr im Wechsel<br />
traditionelle Bundesjugendspiele oder Lauftage statt, die in einem unterschiedlich großen<br />
Rahmen organisiert werden.
55<br />
2.4.2 Die Arbeit der Schülervertretung (SV)<br />
An einer intakten und gestaltenden Schule müssen sich neben den Lehrern und Eltern auch<br />
die Schüler beteiligen. Sie formieren sich in der Schülervertretung.<br />
Die Schülervertretung (kurz SV) ist eine feste Institution für die SchülerInnen des<br />
<strong>Mariengymnasium</strong>s Warendorf. Die zwölf Mitglieder der SV, die jedes Jahr vom Schülerrat<br />
gewählt werden,<br />
werden von zwei<br />
SV-Lehrern<br />
unterstützt.<br />
Insgesamt sieben<br />
Mitglieder sind in<br />
der<br />
Schulkonferenz<br />
vertreten, wo sie<br />
die Rechte und<br />
Interessen der<br />
Schüler vertreten<br />
und so das<br />
Schulleben und<br />
dessen<br />
Entwicklung<br />
entscheidend<br />
beeinflussen<br />
können.<br />
Die SV wirkt an Entscheidungen der Schule durch die Teilnahme an weiteren Konferenzen<br />
mit. So benennt sie SchülerInnen aus dem Schülerrat, die mit beratender Funktion an den<br />
Fachkonferenzen teilnehmen. Gemeinsam mit Elternvertretern und LehrerInnen sind<br />
Schülervertreter in der Arbeitsgruppe „<strong>Schulprogramm</strong>“ an der <strong>Schulprogramm</strong>arbeit<br />
beteiligt.<br />
Der Wirkungsbereich der SV erstreckt sich über ein weites Feld. Zu diesem gehört allgemein<br />
die Befähigung der Schüler zu selbstständigem kritischem Urteil, zu eigenverantwortlichem<br />
Handeln und zur Wahrnehmung von Rechten und Pflichten im politischen und<br />
gesellschaftlichen Rahmen. Einen weiteren Beitrag zum Schulleben leistet die SV durch die<br />
Förderung von fachlichen, kulturellen, sportlichen, politischen und sozialen Interessen der<br />
SchülerInnen.<br />
Hier ein Überblick über derartige Aktivitäten:<br />
• Für die „Sextaner“ (Kinder der Jahrgangsstufe 5) werden von der SV<br />
Patentanten/Patenonkel in den Klassen 9 und 10 gesucht, die sich speziell um<br />
die „Neuen“ kümmern und ihnen helfen, sich in der neuen Schule zurecht zu<br />
finden. Die Organisation eines Spielnachmittags gehört ebenso zu der<br />
Eingliederung der Sextaner in die Schulgemeinschaft und trägt zur Festigung der<br />
Klassengemeinschaften bei. So wird die soziale Kompetenz der Schüler gefördert<br />
und sie lernen, für andere Menschen Verantwortung zu übernehmen.<br />
• Der Karnevalsball am MGW ist ein kultureller Höhepunkt im Schulleben. Er<br />
findet am Abend vor Weiberfastnacht statt und wird von der gesamten<br />
Schulgemeinschaft mit Tanz, Musik und Programm gestaltet und genossen. Die
56<br />
SchülerInnen können auf der Bühne ihre einstudierten Stücke und ihre Talente<br />
präsentieren.<br />
• Die Mittelstufenparty ist – wie der Name schon sagt- für die Mittelstufe gedacht<br />
und wird von einer Kommission aus SchülerInnen und SV-Mitgliedern organisiert.<br />
Sie gibt den SchülerInnen die Möglichkeit am Wochenende zu Musik auf dem<br />
Schulhof zu tanzen und Kontakte zu pflegen. Das Verbot von alkoholischen<br />
Getränken sowie ein angemessenes Ende müssen gewährleistet sein.<br />
• Mit diversen Arbeitsgemeinschaften versucht die SV, die SchülerInnen aktiv am<br />
Schulleben teilhaben zu lassen, wie zum Beispiel mit der SV-Radio-AG. Das Ziel<br />
dieser AG ist es, in der Gruppe eigenständig Berichte, Informationen und Musik<br />
zu erarbeiten und damit wöchentliche schulinterne Radiosendungen zu<br />
moderieren.<br />
• Die Nachhilfebörse ist ein beliebter und gut genutzter Aufgabenbereich der SV.<br />
Die Vermittlung von suchenden und anbietenden SchülerInnen findet schulintern<br />
und mittlerweile auch schulübergreifend statt. Neu hinzu kommt in diesem<br />
Schuljahr das Nachhilfeprogramm „Schüler helfen Schülern“: Dieses<br />
Programm, bei dem Schüler aus den oberen Jahrgangsstufen zu TutorInnen<br />
ausgebildet werden und in der Schule zu festen Zeiten Nachhilfe geben, trifft<br />
schon jetzt bei der Schülerschaft auf großes Interesse. 24<br />
• Für die SchülerInnen der Unterstufe wird ein Fußballturnier angeboten. Dabei<br />
bilden die einzelnen Klassen eigene Mannschaften und treten gegeneinander an.<br />
Das Turnier soll das Körper- und Gesundheitsbewusstsein stärken und die<br />
Klassengemeinschaft und die Teamfähigkeit fördern.<br />
• Um die Lesekompetenz der jüngeren SchülerInnen zu fördern, unterstützt die SV<br />
den Vorlesewettbewerb in Kooperation mit der Fachschaft Deutsch für die<br />
Quintaner. Sie betreut die Kinder mit Verpflegung und moralischer Unterstützung.<br />
• Das Interesse der SchülerInnen an politischen Vorgängen in der ganzen Welt zeigt<br />
sich an diversen Spendenaktionen und der tatkräftigen Unterstützung der<br />
„Aktion Kleiner Prinz“. Die SV informiert die SchülerInnen des<br />
<strong>Mariengymnasium</strong>s und nimmt die von den SchülerInnen mit Spielzeug und<br />
Kleidung gepackten Päckchen entgegen um sie weiterzuleiten.<br />
• Außerdem besteht an Nikolaus und am Valentinstag das Angebot, kleine Briefe<br />
mit Schoko-Nikoläusen oder Rosen an Freunde an allen weiterführenden Schulen<br />
zu verschicken. Auch diese Aktion erfährt positive Resonanz, denn ca. 1000 Briefe<br />
können jährlich verzeichnet werden.<br />
Die SV versucht, Ansprechpartner in erster Linie für die Schüler aber auch für die Lehrer<br />
zu sein und ein bindendes und vermittelndes Glied in der Schulgemeinschaft darzustellen<br />
24 Vgl. 3.2 Entwicklungsziele
57<br />
2.4.3 Zusammenarbeit mit den Eltern<br />
Ziel der Kooperation mit den Eltern ist es, eine partnerschaftliche Schulkultur am<br />
<strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf zu entwickeln. Dabei ist die aktive und engagierte<br />
Elternarbeit ein wesentliches Element, um das Schulleben positiv mitzugestalten und<br />
schulrelevante Problemstellungen mitzudiskutieren.<br />
Am <strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf sind die Grundlagen für eine konstruktive<br />
Zusammenarbeit mit den Eltern in vorbildlicher Weise gelegt: Eine vertrauensvolle,<br />
offene Atmosphäre seitens Schulleitung, Lehrerkollegium und Schülerschaft ermöglicht<br />
einen gleichberechtigten, kontinuierlichen Dialog mit den Eltern.<br />
Die schulrechtlich vorgeschriebenen Mitwirkungsgremien, in denen sich Elternarbeit<br />
insbesondere vollzieht, sind<br />
• Klassenpflegschaft<br />
• Schulpflegschaft und<br />
• Schulkonferenz.<br />
Die engagierte Mitarbeit der Eltern auf Klassenebene drückt sich dabei durch vielfältige<br />
Aktivitäten aus. Neben der Organisation der offiziellen Elternabende sind in mehreren<br />
Klassen „Stammtische“ gegründet worden, die dem eher informellen Austausch über<br />
Schulangelegenheiten zwischen den Eltern untereinander und dem Klassenlehrer dienen<br />
und die Kommunikation zwischen Schule und Elternhaus fördern.<br />
Fester Bestandteil in den Klassenpflegschaften ist darüber hinaus die Organisation von<br />
Zusammenkünften zu besonderen Anlässen, etwa in der Adventszeit, als „Kennenlern-<br />
Nachmittag“ bei Klassenneubildungen oder zum Ausklang des Schuljahres. Diese<br />
Aktivitäten stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des Klassenverbandes<br />
und tragen zu einer positiven Identifikation mit dem <strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf bei.<br />
Als eine äußerst kreative Form der Elternmitwirkung zeigt sich das Angebot an Eltern-<br />
Arbeitsgemeinschaften. Das Spektrum reicht dabei von Ernährungsthemen über<br />
Kochkurse und Lesen bis hin zum Umgang mit Computer und Internet.<br />
Auf der Ebene der Schulpflegschaft hat sich an unserer Schule ein Forum gebildet, das<br />
außerhalb der zu Beginn des Schuljahres stattfindenden, tagesordnungsmäßig<br />
strukturierten Schulpflegschaftssitzungen eine Plattform bietet, um klassen- und<br />
stufenübergreifend mit den Elternvertretern zu kommunizieren. Die<br />
Schulpflegschaftsvorsitzende lädt zu diesem „zwanglosen“ Austausch ein, der unter<br />
Beteiligung des Schulleiters in einer kommunikativen Atmosphäre in der Aula der Schule<br />
stattfindet. Im Mittelpunkt steht zum einen die Förderung des Kontaktes der Eltern<br />
untereinander; zum anderen werden aktuelle Schulinformationen gegeben, ebenso können<br />
Probleme auf dem „kurzen Dienstweg“ artikuliert und weitergeleitet werden.<br />
Ein weiteres wichtiges Element in der Zusammenarbeit der Schule mit den Eltern ist die<br />
„Steuerungsgruppe“, ein Informations- und Kooperationsinstrument, das sich vor etwa 2<br />
Jahren etabliert hat. Dieses Gremium spiegelt von der Zusammensetzung her die Struktur<br />
der Schulgemeinschaft – Lehrer – Schüler – Eltern – wider: Neben dem Schulleiter sind<br />
der Lehrerratsvorsitzende, die Schülersprecherin, der Vorsitzende des Fördervereins<br />
sowie die Schulpflegschaftsvorsitzende und deren Stellvertreter Mitglied der Gruppe.
58<br />
In regelmäßigen Abständen finden Treffen statt, um schulrelevante Themenstellungen,<br />
Projekte und Probleme zu erörtern. So wird z.B. auch bereits im Vorfeld von<br />
Schulkonferenzen eine umfassende Information über Beratungsangelegenheiten<br />
gewährleistet und Transparenz hergestellt.<br />
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass am <strong>Mariengymnasium</strong> Warendorf eine sehr<br />
stabile, vertrauensvolle und konstruktive Partnerschaft mit den Eltern aufgebaut worden<br />
ist, die durch eine hohe Bereitschaft zum Engagement zum Wohle der Schulgemeinde<br />
gekennzeichnet ist.
59<br />
2.4.4 Aktivitäten des Fördervereins<br />
Der 1954 gegründete Verein wendet sich an alle Personen und Einrichtungen, die zu einer<br />
Förderung des <strong>Mariengymnasium</strong>s in Warendorf bereit sind, insbesondere an Eltern, Lehrer<br />
sowie ehemalige SchülerInnen.<br />
Vereinsziel ist die ideelle und materielle Förderung des <strong>Mariengymnasium</strong>s durch gezielte<br />
Maßnahmen, sofern diese nicht durch den Schulträger finanziert werden können oder müssen.<br />
In den letzten Jahren konnte aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit zwischen Vorstand,<br />
Eltern, Schülern, SV, Lehrerkollegium sowie Sponsoren eine deutliche Belebung der<br />
Aktivitäten, die stets auch pressewirksam dargestellt wurden, erreicht werden, so dass der<br />
VFFM eine wichtige Rolle im Schulleben des MGW spielt. Ohne diese Aktivitäten hätten<br />
zahlreiche Fördermaßnahmen nicht durchgeführt werden können.<br />
Nur einige der durchgeführten Aktivitäten und geförderten Projekte seien hier genannt:<br />
• Anschaffung von Musikinstrumenten und Noten für Band und Chor<br />
• Unterstützung der Musical-Aufführungen<br />
• Finanzierung von Autorenlesungen<br />
• Unterstützung von Vortragsveranstaltungen (u.a. Bewerber-Training, BAföG,<br />
Auslandsaufenthalte/-studium)<br />
• Gestaltung des Innen- und Schulhofs (u.a. Bänke, Tischtennisplatte)<br />
• Anschaffung von Vitrinen für eine geologische Gesteinssammlung<br />
• Beschaffung einer Beschallungsanlage<br />
• Ausstattung der Schülerbücherei<br />
• Anschaffung von PC-Tischen für den zweiten Informatikraum<br />
• T-Shirt-Verkauf<br />
• Durchführung der Schulbuchsammelbestellung<br />
• Finanzierung der Schülerzeitung<br />
Weitere Informationen über den Verein, der inzwischen rund 550 Mitglieder zählt, kann<br />
einem im Sekretariat ausgelegten Flyer entnommen werden. Der Förderverein hofft, unter<br />
dem Motto „Nur gemeinsam sind wir stark.“ weitere Mitglieder zu gewinnen.
60<br />
2.4.5 Schule und Öffentlichkeit<br />
So wie das <strong>Mariengymnasium</strong> sich seinem Umfeld öffnet und es in den Unterricht integriert,<br />
muss sich die Schule gegenüber diesem Umfeld als transparent erweisen. Das MGW versucht<br />
durch verschiedene Aktivitäten, der Öffentlichkeit Einblicke zu geben in die vielfältigen<br />
Aktivitäten der Schule.<br />
Ein wesentlicher Bestandteil dieses Bestrebens, Öffentlichkeit herzustellen, sind die<br />
regelmäßigen Kulturveranstaltungen, zu denen schulintern und in der Tageszeitung<br />
eingeladen wird.<br />
In der örtlichen Presse ist das <strong>Mariengymnasium</strong> durch informative Artikel präsent Über<br />
zahlreiche Schulereignisse – vom „Tag der offenen Tür“ über Klassenfahrten, Exkursionen<br />
und Projekte, den Abiturfeierlichkeiten bis zu den Aktivitäten des Fördervereins - wird<br />
berichtet, so dass die Öffentlichkeit kontinuierlich informiert ist.<br />
In der schulinternen Informationsschrift der Schulleitung „MGW intern“ werden<br />
SchülerInnen, Eltern, Lehrer und Ehemalige regelmäßig über schulinterne Vorgänge und<br />
Termine informiert<br />
Seit 1999 besitzt das <strong>Mariengymnasium</strong> im Internet eine eigene Domain mit einer Homepage,<br />
auf der es sich vorstellt. Die Homepage konnte im Laufe der Zeit fortentwickelt werden. So<br />
können Besucher sich in Gästelisten eintragen, Kommentare abgeben, mit der Schule Kontakt<br />
aufnehmen und einen regelmäßig erscheinenden Newsletter abonnieren. Auch<br />
Zeitungsberichte und ein Terminkalender sind ins Internet gestellt worden und werden<br />
regelmäßig aktualisiert, so dass Interessenten sich schnell einen aktuellen Überblick<br />
verschaffen können. Im Rahmen eines Content-Management-System, sollen alle an der<br />
Schulgemeinde beteiligten Gruppen Zugriffsmöglichkeiten auf die Homepage erhalten und<br />
ihre eigenen Beiträge direkt ins Netz stellen.<br />
Auch die Schulzeitschrift „Mary`s Magazine“, die von SchülerInnen des Literaturkurses der<br />
Stufe 12 betreut wird,<br />
erscheint seit 2005 online.<br />
Besonderer Wert wird dabei<br />
auf den Kontakt der<br />
Jungredakteure zur<br />
Außenwelt gelegt. So finden<br />
Leser häufig Reportagen<br />
über lokale und regionale<br />
Institutionen, Reflexionen<br />
über das aktuelle<br />
Weltgeschehen, aber<br />
natürlich<br />
auch<br />
Schulinternes.<br />
Im taz-Schülerzeitungs-<br />
Wettbewerb wurde die<br />
Printversion mit einem Preis<br />
ausgezeichnet.<br />
Der Flyer, der einen Überblick über das Schulprofil gibt, wird an alle Interessierten,<br />
besonders an Eltern, an die Abschlussjahrgänge der Grundschulen und an die Partnerschulen<br />
im Ausland verteilt. In den letzten Jahren ist dieser Flyer regelmäßig aktualisiert worden.<br />
Seit November 2005 liegt er in einem neuen Layout und mit überarbeiteten Texten vor.
61<br />
2.4.6 Gestaltung des Schulumfeldes<br />
Auch außerhalb von Klassen- und Fachräumen stellt das Schulumfeld einen wichtigen Ort<br />
von Lernen und Begegnungen dar. Dabei tragen die zu Grunde liegenden Planungen aber<br />
auch besonders die sich ständig weiter entwickelnde Gestaltung wesentlich zu einer insgesamt<br />
freundlichen Atmosphäre sowie einem angenehmen Lernklima bei. Die Beteiligung der<br />
SchülerInnen an gemeinsamen Planungen und aktiver Gestaltung „ihrer“ Schule bewirkt<br />
einen gewissen Stolz auf ihre Aktivitäten sowie eine hohe Wert-Schätzung der Resultate.<br />
So wurden bereits in den vergangenen Jahren im Rahmen von Umwelt-AGs und Projekttagen<br />
diverse Anpflanzungen auf dem Schulgelände vorgenommen und gemütliche Sitzecken<br />
erstellt.<br />
Zu einem besonderen Accent mit vielerlei Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten hat sich<br />
der Innenhof der Schule entwickelt. Gefördert durch das „Gelsenwasser Schulprojekt“ wurde<br />
der Innenhof in einer konzertierten Aktion von Schülern, Lehrern, Eltern sowie fachkundiger<br />
Hilfe von außen nahezu<br />
völlig umgestaltet. An der<br />
Bewältigung der<br />
Vorarbeiten waren<br />
SchülerInnen der Mittelund<br />
Oberstufe mit<br />
Engagement beteiligt.<br />
Auch<br />
die<br />
vorzunehmenden<br />
Pflanzungen wurden nach<br />
eingehender Planung<br />
sorgfältig durchgeführt<br />
Das Ergebnis der<br />
gestalterischen<br />
Maßnahmen sind gut<br />
strukturierte Beete und<br />
Pflanzungen, dauerhafte<br />
Sitzgelegenheiten sowie<br />
eine erhöhte plattierte<br />
Bühne.<br />
Die offizielle Einweihung des neu gestalteten Innenhofes fand im Juli 2004 unter dem Thema<br />
„Sommernachtstraum“ mit Theateraufführungen und Darbietungen von Chor und Schulband<br />
statt.<br />
Die kontinuierliche Betreuung, Pflege und Weiterentwicklung übernehmen die verschiedenen<br />
Fachbereiche und Jahrgangsstufen. So übernimmt z.B. der Fachbereich Biologie die<br />
„gärtnerisch“ pflegenden und gestaltenden Aktivitäten. Ästhetisch – gestalterische Aspekte<br />
fallen dem Fachbereich Kunst zu. Schulveranstaltungen wie Lesungen, Theateraufführungen,<br />
musikalische Events liegen in gemeinsamer Organisation der Fachbereiche Deutsch, Literatur<br />
und Musik. In alle Aspekte wird die SV mit eingebunden.<br />
Das <strong>Mariengymnasium</strong> hat eine lange Tradition der Ausstellung von Schülerarbeiten im<br />
Schulgebäude. Neben der wechselnden Gestaltung der Präsentationsmöglichkeiten im Foyer,<br />
die besonders für die Ausstellung von Skulpturen und Objekten geeignet sind, bieten die<br />
Pinnwände in der Aula großzügigen Raum für wechselnde Einblicke in das künstlerische<br />
Schaffen aller Jahrgangsstufen. Aber auch größere Projekte - wie das als<br />
Gemeinschaftsprojekt konzipierte Madonnenbild in der Aula, die Bildnisse der Köpfe großer<br />
Denker, die im ganzen Schulgebäude verteilt sind, oder in Projektwochen entstandene
62<br />
Wandbilder – lassen sich an vielen Stellen der Schule entdecken, wo sie längerfristig<br />
verweilen dürfen. Zusammen mit der Nutzung diverser Vitrinen und weiterer Pinnwände auf<br />
den Fluren bemüht sich die Fachschaft Kunst darum, ein lebendiges Abbild des<br />
Arbeitsprozesses aufzuzeigen. Dabei soll es nicht darum gehen nur die besten Ergebnisse<br />
eines Klasse / eines Kurses zu zeigen, es sollen vielmehr alle SchülerInnen in die Konzeption<br />
und Gestaltung der Ausstellungen eingebunden werden.<br />
Im Rahmen der fortschreitenden Renovierungsarbeiten verschiedener Gebäudeteile sind<br />
weitere Orte für Präsentationen angedacht. Hierzu zählen neben der Ausgestaltung der Flure<br />
vor dem Kunstraum auch die Gestaltung des Innenhofes, für dessen „künstlerische Nutzung“<br />
wechselnde Projekte in Planung sind, und die Ausgestaltung der Bücherei und einer<br />
zugehörigen Leseecke. Über die im Kunstunterricht entstandenen Arbeiten hinaus bieten die<br />
genannten Orte auch die Gelegenheit, in anderen Fächern oder im Rahmen<br />
fächerverbindender Projekte entstandene Arbeitsergebnisse im Schulleben präsent zu machen,<br />
wie dies eindrucksvoll zum Schillerjubiläum gelungen ist.<br />
Vom Schuljahr 2006/2007 an gibt es im <strong>Mariengymnasium</strong> das „Cafe im MGW“. Es hat von<br />
Montag bis Freitag von 7.00 – 15.00 Uhr geöffnet. So ist die Versorgung der SchülerInnen<br />
über die Mittagszeit gewährleistet.<br />
In gemütlicher Atmosphäre werden neben Obst und belegten Brötchen täglich wechselnde,<br />
frisch zubereitete Mittagsmenüs zum Preis von 2.50 € – 3.50 € angeboten.
63<br />
2.4.7 Tag der offenen Tür<br />
Der „Tag der offenen Tür“(ToffT) hat im schulischen Leben des MGW eine zentrale<br />
Bedeutung. An diesem Tag präsentiert sich die Schule den SchülerInnen der vierten Klassen<br />
der Grundschulen und deren Eltern. Aber auch die MarienschülerInnen selbst, die Elternschaft<br />
des <strong>Mariengymnasium</strong>s und nicht zuletzt die Ehemaligen zeigen durch ihren regen Besuch<br />
das große Interesse, das sie der Schule entgegenbringen. Wenn auch die Viertklässler im<br />
Mittelpunkt stehen, stellt das <strong>Mariengymnasium</strong> am Tag der Offenen Tür einer breiten<br />
Öffentlichkeit die<br />
Neuigkeiten der Schule vor<br />
und präsentiert, was die<br />
Klassen erarbeitet und<br />
produziert haben.<br />
Dieser Tag bietet daher der<br />
interessierten Öffentlichkeit<br />
die Möglichkeit, sich über<br />
das Angebot und die<br />
Besonderheiten der Schule<br />
zu informieren und sich<br />
einen Eindruck vom<br />
schulischen Leben und von<br />
Lernatmosphäre zu<br />
verschaffen. So stehen die<br />
Unterstufen-Mittelstufenund<br />
Oberstufenkoordinatoren und die VertreterInnen der Sprachen, der Natur- und<br />
Gesellschaftswissenschaften sowie die Schulleitung zu informativen Gesprächen zur<br />
Verfügung. Um die Schule vorzustellen, bieten MarienschülerInnen Führungen an, die<br />
„Insiderwissen“ weitergeben. Und schließlich sind an diesem Tag Elternvertreter und<br />
Mitglieder des Fördervereins zugegen, die auch aus ihrer Sicht die „neuen“ Eltern zusätzlich<br />
informieren und beraten können.<br />
Ein weiteres Anliegen besteht darin, eine realitätsnahe Vorstellung vom Ablauf des<br />
Unterrichts am Gymnasium zu vermitteln. In der Mit-Mach-Schule können zukünftige<br />
Sextaner den Unterricht<br />
der Jahrgangsstufe 5/6 in<br />
den Fächern Deutsch,<br />
Mathematik, Englisch,<br />
Französisch, häufig auch<br />
Kunst und Musik, aktiv<br />
miterleben.<br />
Weiterhin werden neue<br />
Unterrichtsfächer wie<br />
Biologie, Chemie, Physik<br />
durch Experimente und<br />
andere spezifische<br />
Arbeitsweisen (wie<br />
beispielsweise<br />
Mikroskopieren)<br />
veranschaulicht.
64<br />
Ein Schwerpunkt liegt in der Präsentation von Unterrichtsergebnissen und Produkten, die<br />
während der schulischen Arbeit entstanden sind, wie Theaterszenen, Ausstellungen zu<br />
bestimmten Themen, sportliche Aktivitäten, künstlerische Werke und Ergebnisse des<br />
selbstständigen und projektorientierten Arbeitens. Ausgestellt werden auch<br />
Wettbewerbsbeiträge, mit denen das MGW mehrfach Preise gewonnen hat.<br />
Die Musik spielt auch an diesem Tag eine besondere Rolle. Der Chor und die Big Band<br />
„Groovin`Mary“ bringen ihr umfangreiches Repertoire zu Gehör. Hier wird schulisches<br />
Leben und Arbeiten sichtbar und hörbar deutlich.<br />
Eine besondere Note hat der Tag der Offenen Tür auch dadurch gewonnen, dass<br />
Elternvertreter und Mitglieder des Fördervereins an diesem Tag zugegen sind und somit auch<br />
aus ihrer Sicht die „neuen“ Eltern informieren und beraten können.<br />
Da die konkrete Ausformung des Tags der Offenen Tür aus dem schulischen<br />
Leben und Alltag erwächst, hat er auch fast jedes Jahr eine andere thematische Ausrichtung.
65<br />
3 Das MGW plant die Zukunft<br />
3.1 Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit<br />
Seit dem Schuljahr 1997/98 arbeiten am <strong>Mariengymnasium</strong> LehrerInnen, SchülerInnen und<br />
Eltern gemeinsam am <strong>Schulprogramm</strong>, zunächst in den Arbeitsgruppen „Außenwirkung“,<br />
„Gestaltung des Schulraums“, „Unterricht und außerunterrichtliche Aktivitäten“. Nach einer<br />
Bestandsaufnahme mündeten diese Aktivitäten im Jahre 2000 in die Erarbeitung eines<br />
schriftlichen <strong>Schulprogramm</strong>s unter der Federführung der aus den verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen gebildeten „Arbeitsgruppe: <strong>Schulprogramm</strong>“.<br />
Im Schuljahr 2003/04 wurde eine Neukonstituierung der Steuergruppe „<strong>Schulprogramm</strong>“<br />
vorgenommen, die seitdem kontinuierlich an der Weiterentwicklung und Evaluation des<br />
<strong>Schulprogramm</strong>s arbeitet.<br />
Mehrfach wurden Pädagogische Konferenzen zu den verschiedenen<br />
Entwicklungsschwerpunkten durchgeführt<br />
Dabei wird die <strong>Schulprogramm</strong>arbeit von folgendem Selbstverständnis bestimmt:<br />
• <strong>Schulprogramm</strong>arbeit ist ein kontinuierlicher Prozess; ein <strong>Schulprogramm</strong> wird<br />
niemals fertig.<br />
• Zentrum aller Planungen zur Schulentwicklung ist der Unterricht.<br />
• Die Arbeit am <strong>Schulprogramm</strong> wird gemeinsam von Lehrern, Schülern und Eltern<br />
getragen.<br />
• Die Arbeitsgruppe „<strong>Schulprogramm</strong>“ diskutiert und formuliert den pädagogischen<br />
Grundkonsens der Schule im Kontext der schulischen Gremien.<br />
• <strong>Schulprogramm</strong>arbeit bedeutet, Initiativen aus den verschiedenen Gremien und<br />
einzelner KollegInnen (auch Ideen des „Runden Tisches“ des Kollegiums)<br />
aufzugreifen und zu fördern und selbst Weiterentwicklungen zu initiieren.<br />
• Vorhandene und neue Aktivitäten der Schule werden gesammelt und dokumentiert.<br />
Diese Dokumentation und Veröffentlichung des <strong>Schulprogramm</strong>s soll für Transparenz<br />
sorgen und die „Corporate identity“ aller am Schulleben Beteiligten stärken.<br />
• Die Arbeitsgruppe „<strong>Schulprogramm</strong>“ unterstützt und plant die Evaluation.<br />
• <strong>Schulprogramm</strong>arbeit macht damit sichtbar, welche<br />
Weiterentwicklungsnotwendigkeiten und -möglichkeiten es gibt. (An welche Stärken<br />
soll angeknüpft werden? Welche Probleme sollen gelöst werden?)<br />
• Die Arbeitsgruppe formuliert also Visionen, Absichtserklärungen und Ziele und plant<br />
ihre Umsetzung.<br />
Bei der Arbeit am <strong>Schulprogramm</strong> haben sich folgende Schwerpunkte der Arbeit am MGW<br />
herauskristallisiert:<br />
• Das eigenständige und projektorientierte Arbeiten bildet eine wichtige Säule der<br />
schulischen Arbeit. Integriert in dieses Konzept ist die Förderung der<br />
Basiskompetenzen beim Methodentraining mit dem Schwerpunkt „Förderung der<br />
Lese- und Informationskompetenz“ und bei der Einführung in die Nutzung der neuen<br />
Medien. Auch der systematische Ausbau der Schülerbücherei und die<br />
Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei sind in diesem Zusammenhang zu sehen.<br />
• Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt der schulischen Arbeit ist die Berufs- und<br />
Lebensorientierung. Die Unterstützung der SchülerInnen in der Phase der<br />
Berufsfindung- und -planung erfolgt am <strong>Mariengymnasium</strong> mit einem strukturierten
66<br />
und ständig optimierten Programm, in dem ab der Jahrgangsstufe 8 kontinuierlich<br />
Entscheidungs- und Bewerbungskompetenzen aufgebaut werden. Dieses Programm<br />
zeichnet sich durch das Zusammenwirken von Unterricht,<br />
Informationsveranstaltungen, Praktika und Beratungsgesprächen aus und stößt auf<br />
breite Zustimmung bei der Schülerschaft, bei der Elternschaft und im<br />
Lehrerkollegium.<br />
• Das Verständnis, eine gesundheitsfördernde Schule zu sein, prägt die Arbeit am<br />
<strong>Mariengymnasium</strong> seit vielen Jahren. Viele Aktionen außerhalb und innerhalb des<br />
Unterrichts dienen dazu, Gesundheitsprophylaxe zu betreiben und soziale<br />
Kompetenzen zu fördern. Dieser Aspekt wird in den nächsten Jahren das Schulleben<br />
noch stärker bestimmen, da das MGW 2005 von der EU im Rahmen des<br />
„Sokratesprojektes“ zur „COMENIUS-Schule“ ernannt wurde und gemeinsam mit<br />
einer litauischen und einer türkischen Partnerschule Richtlinien für eine „Gesunde<br />
Schule“ erarbeitet. 25<br />
• Schon die Ernennung zur „COMENIUS-Schule“ weist auf einen weiteren<br />
Schwerpunkt der Arbeit am <strong>Mariengymnasium</strong> hin, auf das interkulturelle und<br />
bilinguale Lernen. Deutlich wird dieser Schwerpunkt, wenn man das große<br />
Sprachenangebot der Schule und die mit Unterrichtsprojekten verbundenen<br />
vielfältigen Austauschveranstaltungen mit europäischen Ländern und Fahrten im Fach<br />
Latein in den Blick nimmt. Auch die Studienfahrten in der Oberstufe sind dem<br />
interkulturellen Lernen verpflichtet.<br />
Die fremdsprachliche Kompetenz vieler MarienschülerInnen, die durch besondere<br />
Angebote unterstützt werden muss, zeigt sich bei der Beteiligung an den<br />
Fremdsprachenwettbewerben. Die Angebote im fremdsprachlichen Bereich sollen in<br />
den nächsten Jahren durch die Einführung bilingualer Module kontinuierlich erweitert<br />
werden.<br />
• Vielfältige kulturelle Aktivitäten prägen das Schulleben am <strong>Mariengymnasium</strong>.<br />
Regelmäßig werden Ergebnisse des Fachunterrichts aller Jahrgangsstufen und von<br />
Arbeitsgemeinschaften präsentiert. Dabei wirken die Fächer Musik, Kunst, Deutsch<br />
und Fremdsprachen bei Kulturveranstaltungen oft zusammen. Konzerte und Musicals<br />
begleiten den Ablauf des Schuljahres, Kunstausstellungen prägen das Schulgebäude,<br />
besondere Jahrestage werden adäquat gewürdigt.<br />
Diese vielfältigen kulturellen Veranstaltungen, die von den entsprechenden<br />
Fachschaften und den StufenkoordinatorInnen organisiert werden, gilt es zu pflegen.<br />
25 Vgl. 3.2 Entwicklungsziele und Arbeitspläne
67<br />
3.2 Entwicklungsziele<br />
Aus den Ausführungen zu den Arbeitsschwerpunkten der Schule ergeben sich als zentrale<br />
Entwicklungsschwerpunkte: Weiterentwicklung des Medienkonzepts, Verankerung des<br />
projektorientierten Arbeitens, Entwicklung der bilingualen Module und Erweiterung der<br />
gesunden und sozialen Schule im Rahmen des COMENIUS-Projekts.<br />
Folgende Entwicklungsziele werden die <strong>Schulprogramm</strong>arbeit also in den nächsten ein bis<br />
zwei Jahren bestimmen:<br />
• Das in Teilbereichen schon existierende Medienkonzept soll systematisch entwickelt<br />
werden und dabei in das Konzept des selbstverantwortlichen Arbeitens, des<br />
Methodentrainings, des projektorientierten Arbeitens in der Mittelstufe integriert<br />
werden und an die Anforderungen der Kernlehrpläne in der Sekundarstufe I und an die<br />
Anforderungen der Oberstufe ausgerichtet werden.<br />
• Das im Schuljahr 2004/05 von der Lehrerkonferenz beschlossene „Projektorientierte<br />
Arbeiten in der Mittelstufe“ soll fest im schulischen Alltag verankert werden.<br />
• Die kontinuierliche Einführung und Erprobung bilingualer Module soll die<br />
Kompetenzen der SchülerInnen im fremdsprachlichen Bereich vergrößern.<br />
• Als „Comeniusschule“ sollen die Angebote im Bereich der gesundheitsfördernden<br />
Schule in den kommenden Schuljahren ausgeweitet werden. Anknüpfend an das<br />
kulturelle Potential der Schule und verbunden mit den Aspekten des interkulturellen<br />
Lernens sollen die zu entwickelnden Comenius-Projekte unter dem Thema<br />
„Gesundheit und Kreativität“ mit dem Schwerpunkt „Ernährung“ stehen.<br />
• Auf Initiative der SV und der Erprobungsstufenkoordinatorin soll die Förderung<br />
leistungsschwacher Kinder der Jahrgangsstufen 5 und 6 weiter ausgebaut werden.<br />
Gleichzeitig sollen leistungsstarke SchülerInnen höherer Klassen gefordert werden.<br />
Anlass ist die Regelung in NRW, dass bei mangelhaften Leistungen auf dem Zeugnis<br />
eine Förderempfehlung ausgesprochen wird. Dabei werden die Schwächen der<br />
SchülerInnen benannt und es erfolgt eine Beratung, wie sie zu beheben sind. Oft<br />
stehen die SchülerInnen mit diesen Empfehlungen allein da. Das Anliegen der SV ist<br />
es, SchülerInnen mit Schwächen über den Unterricht hinaus auf ihrem Lernweg zu<br />
begleiten und die Förderung ganz eng an ihre Bedürfnisse anzulehnen, um sie in den<br />
einzelnen Fächern erfolgreich und kostengünstig fördern zu können.<br />
Als Tutorinnen fungieren ältere Schülerinnen, die sich auf diese Weise ein<br />
zusätzliches Taschengeld verdienen.<br />
• Für leistungsstarke SchülerInnen der Jahrgangsstufen 10 – 13 soll ein zusätzliches<br />
attraktives Lernangebot geschaffen werden: die Schüleruniversität. Ziele des<br />
Projektes sind, den Blick der SchülerInnen auf ein bestimmtes Thema zu richten und<br />
ihnen die weitreichenden Querverbindungen in den verschiedenen Fachbereichen<br />
aufzuzeigen (Stichwort: „Vernetzung des Wissens“) Außerdem sollen die<br />
SchülerInnen einen möglichen zukünftigen Lernort – die Universität – in Ansätzen<br />
schon einmal hautnah erleben.
68<br />
Neben diesen Entwicklungsschwerpunkten werden in den verschiedenen Bereichen Konzepte<br />
und Arbeitsgebiete weiterentwickelt und optimiert. So soll das SESAM-Konzept in der 6.<br />
Klasse organisatorisch durchdacht werden und will das SESAM-Team neue<br />
Unterrichtsvorhaben abgestimmt auf die neuen Kernlehrpläne planen. In das<br />
Methodentraining sollen weitere Bausteine zum Teamtraining (Arbeit in der Gruppe, Gutes<br />
Zuhören) integriert werden.<br />
Die vielfältigen Angebote im Bereich der Berufs- und Lebensorientierung sollen beibehalten<br />
werden und beim Oberstufenpraktikum sollen die Ergebnisse der Evaluation umgesetzt<br />
werden.<br />
Im naturwissenschaftlichen Bereich stellt der Ausbau des Forscherarbeitsplatzes, der auf<br />
Grund von Fördergeldern realisiert werden konnte, ein zentrales Anliegen dar.<br />
Die weitere Ausgestaltung der Homepage soll die Arbeit im Bereich von „Schule und<br />
Öffentlichkeit“ optimieren. Eine Lehrerin hat diese Aufgabe verantwortlich übernommen.<br />
Geplant sind im Bereich der Prävention in naher Zukunft Programme, die Mobbingprobleme<br />
betreffen, zu institutionalisieren. Der nächste „Pädagogische Tag“ des Kollegiums wird sich<br />
u. a. mit dem Thema „Soziales Lernen“ beschäftigen.<br />
Im November 2006 wird das <strong>Mariengymnasium</strong> 100 Jahre „jung“. Zu diesem besonderen<br />
Geburtstag findet im Frühjahr 2007 (8. – 10. Juni) eine Festwoche/ ein Festwochenende statt.<br />
Ein Schulfest, ein Schulball, Musical- und Theateraufführungen, Ausstellungen,<br />
Ehemaligentreffen sind bereits in der Vorbereitung.<br />
Eine Festschrift, die sich insbesondere auf die letzten zwanzig Jahre des <strong>Mariengymnasium</strong>s<br />
beziehen wird, und ein Schulkalender werden erscheinen. Warendorfer Persönlichkeiten des<br />
öffentlichen Lebens, Vertreter der Bezirksregierung Münster und internationale Gäste sind<br />
eingeladen.<br />
Als besonderer Abschluss des Jubiläums ist eine Schulfahrt aller SchülerInnen und<br />
LehrerInnen nach Rom für eine Woche im Oktober 2007 durch die Schulkonferenz<br />
beschlossen.