Kapitel 1 Allgemeines _______________________________________________________________________________ 1 1. Allgemeines 1.1 Geographische Lage <strong>Salzgitter</strong> liegt – südöstlich von Hannover, südwestlich von Braunschweig und östlich von Hildesheim – im südöstlichen Niedersachsen im Harzvorland und damit im Übergangsbereich von der Norddeutschen Tiefebene zum Mitteldeutschen Berg- und Hügelland. Die Höhenlage reicht von 80 m NN im Norden der <strong>Stadt</strong> bis 275 m NN im <strong>Salzgitter</strong>- Höhenzug. Ein Großteil des <strong>Stadt</strong>gebietes weist Höhen um 100 m NN auf. <strong>Salzgitter</strong> ist eine Flächenstadt, das <strong>Stadt</strong>gebiet umfasst 22.393 Hektar, die größte Ausdehnung beträgt in Nord-Süd-Richtung ca. 22 Kilometer, in Ost-West-Richtung ca. 19 Kilometer. 1.2 Geologie Die <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> liegt im Übergangsgebiet des mitteldeutschen Berg- und Hügellandes zum norddeutschen Flachland. Von den äußerst fruchtbaren Ebenen, 80 m über NN, steigt das Gelände zum <strong>Salzgitter</strong>-Höhenzug und den Lichtenbergen bis auf 275 m über NN an. In <strong>Salzgitter</strong>, wie fast überall im Harzvorland, werden die älteren Gesteinsschichten von quartären Lockermassen überdeckt, ein Erbe der Eiszeiten, denen <strong>Salzgitter</strong> die umfangreichen Sand- und Kiesvorkommen sowie die Lössanreicherungen verdankt. Unter den tertiären und quartären Lockermassen stößt man auf die 2000 bis 3500 m mächtigen Schichten des Mesozoikums, des Erdmittelalters (250 bis 65 Millionen Jahre), die wiederum die Gesteine des Paläozoikums, des Erdaltertums (570 bis 250 Millionen Jahre) überlagern, wobei in <strong>Salzgitter</strong> nur die jüngste Formation des Erdaltertums, die Salzgesteine der Zechsteinzeit an der Erdoberfläche zu finden sind bzw. relativ nah an die Erdoberfläche kommen. Alle Schichten, die davor abgelagert worden sind, treten im <strong>Salzgitter</strong>gebiet nicht zu Tage. Die meisten mesozoischen Sedimentgesteine im heutigen <strong>Stadt</strong>gebiet sind mariner Herkunft, das heißt, dass <strong>Salzgitter</strong>, mit nur kurzen Unterbrechungen, im Laufe der Jahrmillionen immer wieder vom Meer bedeckt war und sich Sandsteine, Kalke, Tone und Mergel sowie die für die spätere Entwicklung <strong>Salzgitter</strong>s so wichtigen Eisenerze ablagerten. Vor ca. 150 Millionen Jahren, zur Zeit des Oberjura, kam es zur Bildung von oolithischem Eisenerz, das parallel zur damaligen Küstenlinie sedimentiert wurde (gefördert durch Schacht Konrad). Auch große Mengen von Toneisensteingeoden wurden küstennah abgelagert. 30 Millionen Jahre später, während der Unterkreidezeit, wurden diese Toneisensteingeoden im Gezeitenbereich aufgearbeitet und die so entstandenen Trümmererze in einer Matrix aus Mergelton bevorzugt an der Westflanke des heutigen <strong>Salzgitter</strong>- Höhenzuges in Gräben, sogenannten "Kolken", gespeichert (abgebaut im Tage- und Grubenbau u. a. Haverlahwiese, Hannoversche Treue, Finkenkuhle). In diesen Erzablagerungen wurde 1940 in der Grube Georg bei <strong>Salzgitter</strong>-Gitter das Skelett eines Ichthyosauriers Platypterygius hercynicus freigelegt, das heute, neben vielen anderen Millionen Jahre alten fossilen Lebensformen, in der erdgeschichtlichen Abteilung des Städtischen Museums Schloß Salder zu sehen ist.