21.06.2014 Aufrufe

Haushaltsrede der CDU - Stadt Salzgitter

Haushaltsrede der CDU - Stadt Salzgitter

Haushaltsrede der CDU - Stadt Salzgitter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

28.02.2008 08:27 rs-se<br />

<strong>Haushaltsrede</strong> 2008<br />

Ratssitzung vom 27. Februar 2008<br />

(Es gilt das gesprochene Wort)<br />

Redezeit: ca. 32 min.<br />

Rolf Stratmann<br />

<strong>CDU</strong>-Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Sehr geehrter Herr Ratsvorsitzen<strong>der</strong>,<br />

sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,<br />

meine sehr verehrten Damen und Herren,<br />

eine Gemeinde kann ihr Geld nicht besser<br />

anlegen, als indem sie Geld in Babys steckt.<br />

Dieser Ausspruch hätte ohne weiteres von<br />

Oberbürgermeister Klingebiel o<strong>der</strong> von mir<br />

kommen können, er ist aber schon wesentlich<br />

älter und stammt aus einer Zeit, als<br />

Kin<strong>der</strong>freundlichkeit noch nicht den heutigen<br />

Stellenwert hatte.<br />

Geprägt hat diesen Satz Winston Churchill,<br />

dem man ja so manches zuschreibt, aber nicht<br />

Seite 1 von 35


eben die Eigenschaft <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>freundlichkeit.<br />

Dennoch hatte er mit seiner Frau stolze 5<br />

Kin<strong>der</strong>, um die er sich sein Leben lang<br />

kümmerte.<br />

Churchill sprach schon vor 60 Jahren ein<br />

Problem an, das sich in den letzten<br />

Jahrzehnten immer weiter verschärft hat:<br />

Europa und insbeson<strong>der</strong>e Deutschland<br />

bekommen einfach zu wenig Kin<strong>der</strong>.<br />

Um junge Menschen zu ermutigen, wie<strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> zu bekommen und um junge Familien<br />

für unsere <strong>Stadt</strong> zu interessieren, haben wir<br />

hier in <strong>Salzgitter</strong> das Projekt kin<strong>der</strong>freundliche<br />

<strong>Stadt</strong> auf unsere Fahnen geschrieben.<br />

Wir haben in dieser Hinsicht seit dem Start vor<br />

über einem Jahr bereits einiges erreicht:<br />

Es geht los mit kleinen Maßnahmen wie etwa<br />

<strong>der</strong> Einrichtung einer Malecke für Kin<strong>der</strong> im<br />

Rathaus o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Testphase für Kurzzeitbetreuung<br />

von Kin<strong>der</strong>n in unserem Rathaus in<br />

Lebenstedt.<br />

Seite 2 von 35


Größere Maßnahmen waren etwa die<br />

Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze bei<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>, auf die ich noch geson<strong>der</strong>t eingehen<br />

werde, o<strong>der</strong> die Einrichtung einer Stelle für die<br />

Kin<strong>der</strong>beauftragte.<br />

Wir haben mit Frau Fiedler eine engagierte<br />

Frau gefunden, die die richtigen fachlichen und<br />

persönlichen Voraussetzungen mitbringt, um in<br />

ihrer neuen Position Erfolg zu haben. Wir<br />

erwarten viel von <strong>der</strong> Einrichtung dieser Stelle<br />

und wünschen Frau Fiedler für ihre Tätigkeit<br />

alles Gute.<br />

Um die Kin<strong>der</strong>beauftragte bei ihrer Tätigkeit<br />

nach Kräften zu unterstützen, beantragen wir<br />

für diesen Haushalt die Einstellung von<br />

Sachmitteln für ihre Tätigkeit. So erhält Frau<br />

Fiedler einen eigenen Fonds zur Deckung von<br />

Ausgaben, ohne den ihre Tätigkeit nahezu<br />

unmöglich wäre.<br />

Seite 3 von 35


Von unseren beantragten 30.000,-- €<br />

Sollen etwa Fachliteratur angeschafft o<strong>der</strong><br />

Veranstaltungen zum Thema Kin<strong>der</strong><br />

durchgeführt werden. Auch für die hausinterne<br />

Öffentlichkeitsarbeit ist ein eigenes Budget<br />

unerlässlich.<br />

Es reicht aber nicht, die Verantwortung für die<br />

Kin<strong>der</strong>freundlichkeit ein für alle mal bei <strong>der</strong><br />

Verwaltung abzuladen, auch Rat und Bürger<br />

müssen ihren Teil dazu beitragen.<br />

Deshalb hat sich meine Fraktion auf ihrer<br />

letzten Klausurtagung im November auf<br />

mehrere kleinere und größere Maßnahmen<br />

geeinigt, um <strong>Salzgitter</strong> in Sachen<br />

Kin<strong>der</strong>freundlichkeit noch weiter voranzubringen.<br />

Einen wichtigen Platz in unserer Konzeption<br />

nimmt dabei die Streichung <strong>der</strong> Elternbeiträge<br />

für Kin<strong>der</strong>gärten in Anspruch.<br />

Seite 4 von 35


Nach intensiver Diskussion und Abwägung des<br />

Für und Wi<strong>der</strong> hat sich die <strong>CDU</strong>-Fraktion<br />

bereits im November dazu entschlossen, den<br />

Besuch eines Kin<strong>der</strong>gartens ab dem nächsten<br />

Kin<strong>der</strong>gartenjahr komplett beitragsfrei zu<br />

stellen.<br />

Auf diese Weise erreichen wir nicht nur die<br />

sozial Schwächsten, für sie war <strong>der</strong> Besuch <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätten schon bisher kostenfrei, wir<br />

tun auch etwas für die breite Mittelschicht in<br />

unserer <strong>Stadt</strong>.<br />

Ich denke da an all’ die hart arbeitenden Mütter<br />

und Väter, die jeden Morgen früh aufstehen und<br />

zur Arbeit gehen - und das häufig für ein<br />

schmales Entgelt. Trotzdem verdienen sie<br />

zuviel, um in den Genuss staatlicher und<br />

sonstiger Vergünstigungen zu kommen.<br />

Auch an diese Bürger, die letztlich das<br />

Rückgrat unserer Gesellschaft bilden und sich<br />

neben ihrer oft for<strong>der</strong>nden Tätigkeit noch häufig<br />

ehrenamtlich engagieren, sollte einmal jemand<br />

denken – und das tun wir mit unserem Antrag.<br />

Seite 5 von 35


Im Laufe <strong>der</strong> Zeit stellte sich heraus, dass auch<br />

die SPD die Abschaffung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gartengebühren<br />

anstrebte, allerdings nur mittelfristig<br />

und im Rahmen eines Stufenplanes.<br />

Da unsere beiden Ideen, komplette und<br />

sofortige Abschaffung zum 01.08. bei <strong>der</strong> <strong>CDU</strong><br />

und mittelfristige Abschaffung mit Stufenplan<br />

bei <strong>der</strong> SPD, doch nicht weit voneinan<strong>der</strong><br />

entfernt waren, haben wir uns schließlich auf<br />

einen gemeinsamen Antrag geeinigt. Für ein<br />

Projekt von diesen Ausmaßen, immerhin stellen<br />

wir für die Beitragsbefreiung über 1 Million Euro<br />

jährlich in den Haushalt ein, halte ich eine breite<br />

Mehrheit auch für unverzichtbar.<br />

Aber all den Zweiflern, die von Berliner<br />

Verhältnissen in <strong>Salzgitter</strong> sprechen, sage ich<br />

deutlich:<br />

Es gibt keine große Koalition im Rat <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Salzgitter</strong> und es wird auch für den Rest <strong>der</strong><br />

Ratsperiode keine geben.<br />

Seite 6 von 35


Sofern eine punktuelle Zusammenarbeit Sinn<br />

macht, sind wir gern dazu bereit. Aber davon<br />

abgesehen stehen <strong>CDU</strong> und SPD auch<br />

weiterhin im Wettstreit um die besseren Ideen<br />

und – das sage ich hier ganz selbstbewusst –<br />

wir haben zurzeit die Nase vorn.<br />

Ein weiteres wichtiges Thema in Sachen<br />

Kin<strong>der</strong>- und Familienfreundlichkeit, bei dem<br />

sich Gemeinsamkeiten mit <strong>der</strong> SPD auftaten,<br />

war die För<strong>der</strong>ung des Erwerbs von<br />

Wohneigentum durch junge Paare und<br />

Familien.<br />

Die <strong>CDU</strong>-Fraktion hatte zunächst im November<br />

ihren Antrag „Wohnstandort <strong>Salzgitter</strong>“<br />

eingebracht, mit dem die bereits vorhandenen<br />

Bauplätze <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> familienfreundlich<br />

vermarktet werden sollen. Pro Kind o<strong>der</strong><br />

min<strong>der</strong>jährigem Jugendlichen sollte ein<br />

Grundstückskäufer einen Nachlass auf den<br />

Quadratmeterpreis bekommen.<br />

Die SPD hatte mit einem an<strong>der</strong>en Antrag eine<br />

ähnliche Idee, so dass es nahe lag, das<br />

Seite 7 von 35


gemeinsame Ziel <strong>der</strong> familienfreundlichen<br />

Vermarktung von Baugrundstücken auch<br />

gemeinsam zu verfolgen.<br />

Grundidee des <strong>CDU</strong>-Antrages sowie des<br />

späteren gemeinsamen Antrages war<br />

Folgendes:<br />

Je mehr Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong> min<strong>der</strong>jährige Jugendliche<br />

ein Bauherr o<strong>der</strong> eine Bauherrin hat, umso<br />

günstiger soll es für ihn bzw. für sie sein, in<br />

<strong>Salzgitter</strong> zu bauen.<br />

Gegenstand <strong>der</strong> Einigung mit <strong>der</strong> SPD ist es<br />

zudem, dass alle bauwilligen Erwerber eine<br />

pauschale Grundför<strong>der</strong>ung in Höhe von<br />

2.000,-- € bekommen.<br />

Diese pauschale För<strong>der</strong>ung nach dem<br />

Gießkannenprinzip stellte für uns ein Problem<br />

dar und war schwer zu verdauen.<br />

Gießkannen sind im Garten zwar sehr hilfreich,<br />

in <strong>der</strong> Politik bringen sie aber selten den<br />

gewünschten Erfolg.<br />

Seite 8 von 35


Letztendlich haben wir aber die<br />

Pauschalför<strong>der</strong>ung akzeptiert, um unser<br />

übergeordnetes Ziel zu erreichen:<br />

Die Durchsetzung dieses Antrags, wie auch<br />

aller sonstigen <strong>CDU</strong>-Ideen und Anträge für den<br />

aktuellen Haushalt, in den interfraktionellen<br />

Gesprächen.<br />

Sämtliche Anträge <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion stoßen<br />

auf breite, wenn nicht sogar einstimmige,<br />

Zustimmung. Dies ist ein großer Erfolg meiner<br />

Fraktion, <strong>der</strong> die Mühen <strong>der</strong> Verhandlungen<br />

ganz schnell vergessen macht.<br />

Bei all diesen Bestrebungen, <strong>Salzgitter</strong><br />

attraktiver und lebenswerter zu gestalten,<br />

vergessen wir aber nicht die immer noch hohe<br />

Verschuldung unserer <strong>Stadt</strong>.<br />

Die <strong>CDU</strong>-Fraktion bietet für die beantragten<br />

Mehrausgaben durchweg eine solide<br />

Gegenfinanzierung an. Wir verlassen uns dabei<br />

nicht einfach auf steigende Gewerbesteuereinnahmen,<br />

son<strong>der</strong>n setzen auf<br />

Seite 9 von 35


Umschichtungen durch Min<strong>der</strong>ausgaben an<br />

an<strong>der</strong>er Stelle.<br />

Es ist auch keine Augenwischerei, wie manch<br />

einer meint, denn unsere Deckungsvorschläge<br />

bedeuten, dass tatsächlich das Geld in 2008<br />

nicht ausgegeben wird. Ob es später einmal<br />

ausgegeben wird, bleibt den folgenden<br />

Haushalten und damit dem Rat überlassen.<br />

Aber wahrscheinlich will die Kritik an unseren<br />

Finanzierungsvorschlägen nur von <strong>der</strong> eigenen<br />

Schwäche, dass man darauf nicht gekommen<br />

ist, ablenken.<br />

Wir, als <strong>CDU</strong>-Fraktion betreiben solide<br />

Haushaltspolitik!<br />

Meine Damen und Herren,<br />

Der im Wesentlichen von den bürgerlichen<br />

Fraktionen beschlossene Haushalt 2007<br />

sowie das umsichtige Vorgehen von<br />

Oberbürgermeister Klingebiel führten dazu,<br />

dass die Gesamtverschuldung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> von<br />

322 Millionen Euro Ende 2005 auf 221 Millionen<br />

Euro im Januar 2008 zurückgeführt werden<br />

Seite 10 von 35


konnte. Diese konsequente<br />

Entschuldungspolitik wird weiterhin soweit<br />

irgend möglich fortgesetzt.<br />

Wenn es nach uns geht, wird die <strong>Stadt</strong> auch im<br />

kommenden Haushaltsjahr das Geld nicht mit<br />

vollen Händen ausgeben. Dies ist umso nötiger,<br />

da wir seit Einbringung des Haushaltes im<br />

letzten September gegenüber dem<br />

Ursprungsentwurf mit Einnahmeausfällen aus<br />

dem Finanzausgleich und unerwarteten<br />

Steuerrückzahlungen zu leben hatten.<br />

Dieser ungünstige Umstand än<strong>der</strong>t aber nichts<br />

daran, dass wir auch weiterhin lieber Kredite<br />

tilgen als sie aufzunehmen.<br />

Daher warne ich vor dem Beschluss <strong>der</strong> noch<br />

strittigen Anträge zum Haushalt. Sie sind<br />

sowieso nur Schauanträge, da bei ihrer<br />

Einbeziehung nämlich <strong>der</strong> Haushalt 2008 völlig<br />

auf den Kopf gestellt würde!<br />

Doch jetzt zurück zu unseren Anträgen, die im<br />

Übrigen alle auf breite Zustimmung stoßen:<br />

Seite 11 von 35


Eine kleine Maßnahme, die mit wenig Aufwand<br />

viel bewirken kann, ist unser Antrag zur<br />

Vergabe von <strong>Salzgitter</strong>briefen an Jugendliche.<br />

Es ist eine alte Weisheit, dass die Chancen von<br />

Jugendlichen auf ein verantwortungsvolles und<br />

erfolgreiches Leben erheblich steigen, wenn sie<br />

in ihr Umfeld und die Gesellschaft integriert<br />

sind.<br />

Indem wir ehrenamtliches Engagement von<br />

Jugendlichen för<strong>der</strong>n, sie quasi dazu anstiften,<br />

sich für die Gemeinschaft um sie herum<br />

einzusetzen, geben wir ihnen nicht nur eine<br />

klare Perspektive, son<strong>der</strong>n tun auch noch<br />

etwas für ihre Entwicklung.<br />

Die Richtlinien für die Verleihung sowie die<br />

Modalitäten <strong>der</strong> Aushändigung können sich am<br />

<strong>Salzgitter</strong>brief für Senioren orientieren. Dieser<br />

Preis wird bereits seit langem mit großem<br />

Erfolg für ehrenamtlich tätige Senioren<br />

ausgelobt.<br />

Seite 12 von 35


Unser Ziel ist es, dass jetzt auch engagierte<br />

Jugendliche von diesem Preis profitieren.<br />

Beim Thema Jugendliche in <strong>Salzgitter</strong> denkt<br />

man zudem schnell an die Querelen um den<br />

Jugendtreff Kreml Ende 2007.<br />

Die Propstei, bisheriger Träger <strong>der</strong> Einrichtung,<br />

sah sich nicht länger in <strong>der</strong> Lage, einen<br />

ordnungsgemäßen Betrieb zu finanzieren. Sie<br />

kündigte deshalb schweren Herzens die<br />

Schließung des Jugendtreffs an.<br />

Dies rief den Jugendhilfeausschuss <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

auf den Plan, <strong>der</strong> von seinem beson<strong>der</strong>en<br />

Antragsrecht Gebrauch machte und den<br />

Jugendtreff von Seiten <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> stärker för<strong>der</strong>n<br />

wollte.<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> des Jugendhilfeausschusses<br />

leisteten daraufhin Überzeugungsarbeit in ihren<br />

Fraktionen und so kam es schließlich nach<br />

einigem hin und her zu einem gemeinsamen<br />

Antrag von <strong>CDU</strong> und SPD zum Thema,<br />

Seite 13 von 35


nachdem die SPD unserer Argumentation<br />

gefolgt war.<br />

Demnach bleiben Standort und pädagogische<br />

Konzeption des Kremls erhalten, ebenso bleibt<br />

die Trägerschaft bei <strong>der</strong> Propstei. Die<br />

Personalkosten für die bisherigen zwei<br />

Halbtagskräfte, die die Jugendlichen im Kreml<br />

betreuen, werden jedoch nunmehr vollständig<br />

und unbefristet von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> übernommen.<br />

Für die <strong>CDU</strong>-Fraktion war es dabei von<br />

Bedeutung, dass die Jugendlichen und<br />

insbeson<strong>der</strong>e die russisch stämmigen<br />

Jugendlichen im Fredenberg auch weiterhin<br />

eine Anlaufstelle behalten, wo sie ihre Freizeit<br />

sinnvoll verbringen und ihre Probleme mit<br />

beson<strong>der</strong>s geschultem Personal besprechen<br />

können.<br />

Wenn wir Kin<strong>der</strong> und Jugendliche stärker<br />

för<strong>der</strong>n wollen, kommen wir um einen<br />

Themenkomplex nicht herum:<br />

Seite 14 von 35


Ich meine die Themen Schule und Ausbildung.<br />

Hier setzt die <strong>CDU</strong>-Fraktion einen weiteren<br />

Schwerpunkt für das Haushaltsjahr 2008.<br />

Sie haben wahrscheinlich in <strong>der</strong> Zeitung<br />

gelesen, dass sich in Watenstedt eine<br />

Grundschule in privater Trägerschaft gründen<br />

möchte.<br />

Der Trägerverein dieser Schule unter Leitung<br />

von Herrn Meiborg – <strong>der</strong>zeit Leiter <strong>der</strong><br />

Hauptschule Am Fredenberg – treibt die<br />

Gründung und Einrichtung mit großem<br />

Engagement voran und verdient die<br />

Unterstützung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>.<br />

Die Schule soll einen evangelischen Einschlag<br />

haben und sich nach dem so genannten Jena-<br />

Plan-Prinzip richten. Der Jena-Plan ist ein<br />

beson<strong>der</strong>es Erziehungskonzept aus den<br />

zwanziger Jahren des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts, das<br />

ohne feste Stunden- und Pausenvorgaben<br />

auskommt. Weiterhin wird in jahrgangsübergreifenden<br />

Gruppen unterrichtet.<br />

Seite 15 von 35


Da wir ein <strong>der</strong>artiges Angebot in <strong>Salzgitter</strong><br />

zurzeit nicht haben, bereichert die geplante<br />

Schule das Bildungsangebot unserer <strong>Stadt</strong>.<br />

Wir, die <strong>CDU</strong>-Ratsfraktion, stehen für<br />

Wahlfreiheit im Bildungswesen, aber auch<br />

Wettbewerb und befürworten deshalb diese<br />

sinnvolle Ergänzung.<br />

Es ist diese Wahlfreiheit, die uns im<br />

Bildungswesen voranbringt, nicht die<br />

Zwangseinheitsschule für alle. Diejenigen, die<br />

alles und jeden über einen Kamm scheren, sind<br />

blind für die Vielfalt, die das Leben bietet.<br />

Um die Vielfalt zu för<strong>der</strong>n, beantragt die <strong>CDU</strong>-<br />

Fraktion eine Anschubfinanzierung für die<br />

evangelische Grundschule Watenstedt in Höhe<br />

von 30.000,-- €.<br />

Wir hoffen und wünschen, dass die Schule trotz<br />

gewisser Anfangsprobleme ein Erfolgsmodell<br />

wird.<br />

Wie die geplante evangelische Grundschule<br />

sind inzwischen viele unserer Schulen<br />

Seite 16 von 35


Ganztagsschulen. Das hat zum einen den<br />

Vorteil, dass die Eltern ihre Kin<strong>der</strong> in<br />

Ganztagsbetreuung geben können, zum<br />

an<strong>der</strong>en aber den Nachteil, dass die Kin<strong>der</strong><br />

sich mittags selbst verpflegen müssen.<br />

Die <strong>Stadt</strong> hat zur gesunden Mittagsverpflegung<br />

flächendeckend Mensen an den Ganztagsschulen<br />

eingerichtet, kann das Essen aber aus<br />

Kostengründen nicht zum Nulltarif anbieten.<br />

Dies wie<strong>der</strong>um birgt Probleme für Kin<strong>der</strong> von<br />

Hartz IV-Empfängern, da für sie pro Mittagessen<br />

nur 1,37 € angesetzt sind – ein Mittagsessen in<br />

einer Schulmensa kostet aber durchschnittlich<br />

2,50 €.<br />

Als erste hat sich die Landesregierung unter<br />

Christian Wulff dieses Problems angenommen<br />

und den Kommunen ein Co-Finanzierungsprogramm<br />

vorgeschlagen, nachdem das Land<br />

die Hälfte des über 1,37 € hinausgehenden<br />

Essenbetrages übernimmt. Voraussetzung ist<br />

dabei nur, dass die Kommune die an<strong>der</strong>e Hälfte<br />

hinzu schießt.<br />

Seite 17 von 35


Da sowohl <strong>CDU</strong>- wie auch SPD-Fraktion von<br />

diesem Landesprogramm überzeugt waren,<br />

haben wir gemeinsam beantragt, im städtischen<br />

Haushalt Mittel bereitzustellen.<br />

Herr Ratsvorsitzen<strong>der</strong>,<br />

meine Damen und Herren,<br />

ich sehe in diesem Programm ausschließlich<br />

Vorteile und keine Nachteile für alle Beteiligten.<br />

Wie ich aus Gesprächen erfahren habe,<br />

bestehen Zweifel, dass ärmere Kin<strong>der</strong> durch<br />

diese Landesinitiative diskriminiert werden, ja<br />

als arm gebrandmarkt werden.<br />

Diese Bedenken kann ich nicht teilen. Es gibt<br />

ausreichend Möglichkeiten, wie die<br />

Bedürftigkeit eines Schulkindes<br />

diskriminierungsfrei geprüft werden kann.<br />

Dies geschieht auch heute schon in an<strong>der</strong>en<br />

Bereichen.<br />

Niemand spricht davon, dass sich Kin<strong>der</strong>, die<br />

unter das Programm fallen, ihren Mitschülern<br />

zu erkennen geben müssen, sei es an <strong>der</strong><br />

Kasse o<strong>der</strong> sonst wie.<br />

Seite 18 von 35


Je<strong>der</strong> soll sich ein Schulmittagessen leisten<br />

können, aber niemand muss fürchten, dass<br />

seine finanziellen Verhältnisse öffentlich<br />

werden.<br />

Wir werden auch die erfolgreich begonnene<br />

Sanierung <strong>der</strong> Schulen in <strong>Salzgitter</strong> mit den<br />

nötigen Mitteln für den Eigenbetrieb<br />

vorantreiben. Hier ist <strong>der</strong> Werksleiter<br />

Grunewald auf dem richtigen Weg und er<br />

bekommt dabei unsere volle Unterstützung.<br />

Meine Damen und Herren,<br />

Ein Angebot, das allen Kin<strong>der</strong>n zu Gute kommt,<br />

unabhängig vom Geldbeutel <strong>der</strong> Eltern, ist die<br />

Junioruniversität in <strong>Salzgitter</strong>-Calbecht.<br />

Diese Bildungseinrichtung begeistert schon seit<br />

2003 junge Menschen für die Bereiche Energie,<br />

Umwelt und Mobilität.<br />

Der Hauptanteil <strong>der</strong> Juniorstudenten kommt mit<br />

über 30 % aus <strong>Salzgitter</strong>. Die <strong>Stadt</strong> sollte daher<br />

ein Interesse daran haben, ihren jungen<br />

Seite 19 von 35


Bürgern ein <strong>der</strong>artiges und nicht ganz<br />

alltägliches Bildungsangebot zu erhalten.<br />

Die Gelegenheit bietet sich insbeson<strong>der</strong>e in<br />

diesem Moment, da die Trägergesellschaft <strong>der</strong><br />

Junioruniversität sich neu gründet.<br />

Hauptgesellschafter wird die AWO sein.<br />

Die <strong>CDU</strong>-Fraktion kann sich eine<br />

Min<strong>der</strong>heitsbeteiligung vorstellen, steht aber<br />

auch einem einmaligen Sachzuschuss offen<br />

gegenüber.<br />

Nach unserem Antrag entscheidet <strong>der</strong><br />

Verwaltungsausschuss abschließend darüber,<br />

welche <strong>der</strong> beiden Optionen verwirklicht wird.<br />

Vorbereitet wird diese Entscheidung durch<br />

Verhandlungen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung mit <strong>der</strong><br />

Geschäftsführung <strong>der</strong> Junioruniversität.<br />

Unabhängig von <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Option<br />

beantragen wir auf jeden Fall die Einstellung<br />

von 20.000,-- € für diese Einrichtung in den<br />

Haushalt.<br />

Seite 20 von 35


Von <strong>der</strong> Junioruniversität, die <strong>der</strong>zeit in<br />

Calbecht angesiedelt ist, ist es nur ein<br />

Katzensprung zur im selben Ort beheimateten<br />

Fachhochschule.<br />

Lei<strong>der</strong> kein Katzensprung ist es bis zur<br />

nächsten Bushaltestelle. Die Anbindung von<br />

Junioruniversität und Fachhochschule an den<br />

öffentlichen Personennahverkehr in <strong>Salzgitter</strong><br />

ist – man muss das so deutlich sagen – richtig<br />

schlecht.<br />

Daher ist die <strong>CDU</strong>-Ratsfraktion für eine direkte<br />

Anbindung <strong>der</strong> FH an das KVG-Netz, ohne<br />

überflüssige Fußmärsche.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Lehrkörper sowie<br />

den Studenten <strong>der</strong> Fachhochschule haben wir<br />

in den vergangenen Monaten eine Umfrage<br />

unter den Studenten zur Bedarfs- und<br />

Potenzialermittlung durchgeführt.<br />

Das Ergebnis:<br />

Es besteht nicht nur Potenzial, da die meisten<br />

Studenten aus dem <strong>Stadt</strong>gebiet anreisen, es<br />

Seite 21 von 35


esteht auch realer Bedarf an verbessertem<br />

Zugang zum Busnetz.<br />

Meine Damen und Herren, dies sind klare<br />

Anzeichen dafür, dass wir zum Erhalt und zur<br />

Steigerung <strong>der</strong> Attraktivität unserer<br />

Fachhochschule die ÖPNV-Anbindung<br />

verbessern müssen.<br />

Wir können im Wettbewerb <strong>der</strong> Universitäten<br />

und Fachhochschulen um intelligente und<br />

engagierte Studenten nur bestehen, wenn wir<br />

auch das Lernumfeld so attraktiv wie möglich<br />

gestalten.<br />

Im vergangenen Haushaltsjahr haben wir<br />

bereits damit angefangen, indem wir Mittel für<br />

den Bau eines Radweges entlang <strong>der</strong> Karl-<br />

Scharfenberg-Straße in Calbecht durchgesetzt<br />

haben.<br />

Unsere Bemühungen setzen wir für diesen<br />

Haushalt damit fort, dass wir Geld für eine<br />

bessere Anbindung <strong>der</strong> Fachhochschule an den<br />

ÖPNV einstellen.<br />

Seite 22 von 35


Zu einem anziehenden Umfeld gehört aber<br />

nicht nur eine gute Anbindung an den ÖPNV,<br />

son<strong>der</strong>n auch ein lebendiges soziales Leben in<br />

einer <strong>Stadt</strong>.<br />

Die <strong>CDU</strong> steht seit Jahren für die För<strong>der</strong>ung<br />

eines lebendigen sozialen Lebens in <strong>Salzgitter</strong><br />

sowie für die För<strong>der</strong>ung des bürgerschaftlichen<br />

Engagements.<br />

Schon im letzten Kommunalwahlkampf hatten<br />

wir das Motto „Durch das Ehrenamt sparen und<br />

nicht am Ehrenamt“ – dieses Motto schreiben<br />

wir uns seitdem auf die Fahnen und wir<br />

entsprechen ihm auch im Jahr 2008.<br />

So för<strong>der</strong>n wir die Bücherfreunde Thiede mit<br />

einem Betrag von 5.000,-- € zur Anschaffung<br />

aktueller Literatur für alle Altersgruppen.<br />

Wir möchten zudem diejenigen DLRG-<br />

Ortsverbände stärker för<strong>der</strong>n, die am<br />

<strong>Salzgitter</strong>see Aufsicht führen. Die<br />

Seite 23 von 35


Rettungsschwimmer <strong>der</strong> DLRG ermöglichen auf<br />

ehrenamtlicher Basis den sicheren Badebetrieb<br />

am See und dafür gebührt ihnen unser Dank<br />

und unsere Anerkennung.<br />

Als weitere Hilfestellung für die DLRG möchten<br />

wir den Weg vom Parkplatz am <strong>Salzgitter</strong>see<br />

bis zum DLRG-Turm beleuchten lassen.<br />

Gleichzeitig soll die Verwaltung ein Konzept zur<br />

Anbindung aller Seeanrainer an das<br />

Beleuchtungsnetz erarbeiten.<br />

An dieser Stelle möchte ich aber noch einmal<br />

eines wie<strong>der</strong>holen:<br />

Alle <strong>CDU</strong>-Anträge sind solide gegenfinanziert.<br />

Was wir an <strong>der</strong> einen Stelle mehr ausgeben,<br />

sparen wir an einer An<strong>der</strong>en wie<strong>der</strong> ein. An den<br />

oben angesprochenen Mehrbelastungen in<br />

Höhe von mehreren Millionen Euro sind wir mit<br />

keinem Cent beteiligt.<br />

Wir stehen nicht nur zum Ehrenamt, wir stehen<br />

auch weiterhin zur Haushaltskonsolidierung!<br />

Seite 24 von 35


Ich komme jetzt zum letzten Schwerpunkt<br />

meiner diesjährigen <strong>Haushaltsrede</strong>, <strong>der</strong> sich<br />

dem Thema Städtebau widmet.<br />

Auf Initiative <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Ratsfraktion hat <strong>der</strong><br />

Verwaltungsausschuss anlässlich des 18.<br />

Tages <strong>der</strong> Deutschen Einheit im letzten Jahr<br />

beschlossen, <strong>der</strong> ehemaligen Zentralen<br />

Erfassungsstelle <strong>der</strong> Landesjustizverwaltungen<br />

in <strong>Salzgitter</strong>-Bad in Form eines Denkmals o<strong>der</strong><br />

einer Plakette zu gedenken.<br />

Um Planung und Durchführung <strong>der</strong> Maßnahme<br />

zügig und effektiv zu bearbeiten, möchten wir<br />

<strong>der</strong> Verwaltung den Betrag von 10.000,-- € für<br />

das Denkmal zur Verfügung stellen.<br />

Die Zentrale Erfassungsstelle als ein<br />

bedeutendes Stück deutsch-deutscher<br />

Geschichte hat es allemal verdient.<br />

Als neueste Entwicklung kann ich hinzufügen,<br />

dass die Verwaltung <strong>der</strong>zeit an <strong>der</strong> Auktion<br />

eines 3 m hohen und 2 m breiten Originalstücks<br />

Berliner Mauer teilnimmt. Ein<br />

Seite 25 von 35


symbolträchtigeres Denkmal lässt sich meiner<br />

Meinung nach nicht finden.<br />

Eng verbunden mit dem Denkmal für die<br />

Zentrale Erfassungsstelle ist unser Antrag,<br />

wesentliche Denkmäler in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> zu<br />

kennzeichnen und mittels Themenrouten für<br />

Wan<strong>der</strong>er o<strong>der</strong> Radfahrer miteinan<strong>der</strong> zu<br />

verbinden.<br />

Wir wollen mit diesem Antrag, den wir<br />

zusammen mit <strong>der</strong> SPD stellen, auf die vielen<br />

Bau- und sonstigen Denkmäler hinweisen, die<br />

<strong>Salzgitter</strong> zu bieten hat. Oft ist es unseren<br />

Bürgern gar nicht bewusst, welche Schätze<br />

unsere <strong>Stadt</strong> beherbergt o<strong>der</strong> welche<br />

historische Bedeutung dieses o<strong>der</strong> jenes<br />

Bauwerk hat.<br />

Mit dem Antrag schaffen wir hier Abhilfe<br />

Und leisten so einen Beitrag zur<br />

stadtgeschichtlichen Bildung von <strong>Salzgitter</strong>s<br />

Einwohnern. Durch die Vernetzung mittels<br />

Themenrouten für Wan<strong>der</strong>er und Radfahrer<br />

möchten wir aber auch Familien und an<strong>der</strong>en<br />

Seite 26 von 35


Interessierten Vorschläge für sinnvolle und<br />

lehrreiche Tagesausflüge machen.<br />

Das können z. B. Ausflüge sein, die ihren<br />

Abschluss etwa im Ratskeller in <strong>Salzgitter</strong>-Bad<br />

o<strong>der</strong> im Herrenhaus in Gebhardshagen finden.<br />

Unser Ziel ist es, für beide Orte langfristig<br />

erfolgreiche Betreiber zu finden und dadurch<br />

auch die Ortsteile Bad und Gebhardshagen<br />

attraktiver zu machen.<br />

Für <strong>Salzgitter</strong>-Bad for<strong>der</strong>n wir daher die<br />

Einstellung von 50.000,-- € in den Haushalt, um<br />

ein Gesamtkonzept für die Umgestaltung des<br />

Marktplatzes sowie des Ratskeller-Areals zu<br />

erarbeiten. Das mit großem bürgerschaftlichem<br />

Engagement geplante Gradierwerk möchten wir<br />

dabei in die Planungen einbezogen wissen.<br />

Das Herrenhaus sowie den Rest <strong>der</strong><br />

Wasserburg in Gebhardshagen wollen wir nach<br />

Jahren des Stillstandes endlich zu einem<br />

lebendigen Mittelpunkt des Ortes<br />

weiterentwickeln.<br />

Seite 27 von 35


Hierzu fanden bereits viele Gespräche auf<br />

verschiedenen Ebenen statt, ohne dass<br />

allerdings etwas geschehen ist, zudem steht ein<br />

möglicher Investor schon bereit.<br />

Denkbar ist etwa eine Kombination aus<br />

Veranstaltungszentrum, Einkaufszentrum und<br />

Jugendherberge.<br />

Um die Fortentwicklung <strong>der</strong> Wasserburg<br />

seitens <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> mit flankierenden<br />

Baumaßnahmen begleiten zu können,<br />

beantragen wir die Einstellung von 150.000,-- €<br />

für diese Maßnahmen in den Haushalt 2008.<br />

Auf diese Weise bekommen die gewachsenen<br />

Ensembles Marktplatz/Ratskeller in <strong>Salzgitter</strong>-<br />

Bad sowie Wasserburg in Gebhardshagen die<br />

Bedeutung und Attraktivität für die Bürger<br />

zurück, die ihnen zusteht.<br />

Herr Ratsvorsitzen<strong>der</strong>,<br />

meine Damen und Herren,<br />

Seite 28 von 35


evor ich zum Schluss komme, möchte ich<br />

noch kurz Position zum Stellenplan 2008<br />

beziehen.<br />

Zunächst begrüßt die <strong>CDU</strong>-Ratsfraktion<br />

die Ausweisung neuer Ausbildungsplätze bei<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung. Damit reden wir nicht nur<br />

davon, dass man jungen Leuten eine Chance<br />

geben müsse, wir gehen auch mit gutem<br />

Beispiel voran.<br />

Wir sind mit <strong>der</strong> Aufstellung des Stellenplanes<br />

durch die Verwaltung sehr zufrieden und sehen<br />

den städtischen Apparat für die kommenden<br />

Aufgaben gut gerüstet.<br />

Dennoch haben wir zwei kleine Anmerkungen:<br />

Zum einen möchten wir den Stellenplan um<br />

eine halbe Stelle für einen Medienassistenten<br />

im Fachdienst Kultur erweitern.<br />

Wie uns <strong>der</strong> Fachdienst Kultur mitteilte, besteht<br />

dort Bedarf für einen halbtags Angestellten<br />

Medienassistenten, <strong>der</strong> auch Videojournalist<br />

Seite 29 von 35


genannt wird. Benötigt wird dieser<br />

Medienassistent etwa für die filmische<br />

Dokumentation des gesellschaftlichen,<br />

kulturellen o<strong>der</strong> etwa politischen Geschehens in<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> sowie zum Erstellen von<br />

Dokumentarfilmen über <strong>Salzgitter</strong>. Weiterhin<br />

soll er bei Ausstellungen sowie bei <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit des Medienzentrums<br />

allgemein mitwirken. Schließlich ist er für die<br />

Medienarbeit mit Schulklassen und<br />

Kin<strong>der</strong>gärten sowie an<strong>der</strong>en Vereinen und<br />

ehrenamtlichen Gruppen zuständig.<br />

Wir versprechen uns von <strong>der</strong> neuen Stelle<br />

eine bessere Außendarstellung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>.<br />

Weiterhin möchten wir, dass die erfolgreiche<br />

Seniorenbetreuung in den Tagesstätten<br />

Lebenstedt und Bad, die <strong>der</strong>zeit durch ABM-<br />

Maßnahmen zusätzlich gewährleistet wird,<br />

auch nach Auslaufen <strong>der</strong> Maßnahmen<br />

fortgesetzt wird. Dieses Betreuungsangebot<br />

wird sehr gut angenommen, zudem sind die<br />

<strong>der</strong>zeitigen Betreuer von den Senioren<br />

vollkommen akzeptiert.<br />

Seite 30 von 35


Wir haben uns daher entschieden, den<br />

diesbezüglichen SPD-Antrag zum Stellenplan<br />

zu unterstützen.<br />

Alles in allem bin ich sehr zufrieden über die<br />

breite Zustimmung, die <strong>der</strong> Haushaltsentwurf<br />

von Oberbürgermeister Klingebiel im<br />

Allgemeinen und die <strong>CDU</strong>-Anträge im<br />

Beson<strong>der</strong>en erfahren. Wir bringen hier ein<br />

Gesamtpaket auf den Weg, das den Test <strong>der</strong><br />

Zeit im folgenden Jahr gut überstehen wird.<br />

Die breite Zustimmung lässt aber auch ein paar<br />

Fragen offen: Gibt es jetzt keine Unterschiede<br />

mehr zwischen den Parteien?<br />

Haben wir jetzt etwa auch in <strong>Salzgitter</strong> das<br />

„ Ende <strong>der</strong> Geschichte“ erreicht, von dem ein<br />

amerikanischer Politikwissenschaftler im<br />

Hinblick auf den Ausgang des Ost-West-<br />

Konfliktes gesprochen hat?<br />

Nun, so wie sich die Geschichte seit den<br />

neunziger Jahren des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

Seite 31 von 35


weiterentwickelt hat, gibt es auch in <strong>Salzgitter</strong><br />

weiterhin unterschiedliche Grundauffassungen<br />

zur Politik und beson<strong>der</strong>s zur Ratspolitik.<br />

Ich verweise hier nur auf ein gutes Dutzend<br />

Einzelanträge von SPD- und LAS/Grüne-<br />

Fraktion, über die keine Einigung erzielt werden<br />

konnte. Hier sind weiterhin streitige<br />

Abstimmungen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Die LAS/Grüne-Fraktion dachte beim Verfassen<br />

ihrer Anträge wahrscheinlich schon an die<br />

Olympischen Spiele in diesem Jahr:<br />

Höher, schneller, weiter, wenn es um die<br />

Verteilung von Wohltaten geht. Ihr Antrag zum<br />

Stellenplan allein for<strong>der</strong>t ganze zwanzig neue<br />

Stellen.<br />

Und es kommen immer neue Anträge vor<br />

Toresschluss dazu!<br />

Das ist purer Sozialismus und wenn man an<br />

Äußerungen <strong>der</strong> in den Landtag gewählten<br />

Linken Abgeordneten Christel Wegner denkt,<br />

dann wissen wir endlich, was die Linken<br />

tatsächlich wollen!<br />

Seite 32 von 35


Da än<strong>der</strong>t auch <strong>der</strong> Fraktionsausschluß von<br />

Frau Wegner nichts daran.<br />

Da kann man nur vor warnen.<br />

Ich hoffe, dass die SPD sich an ihr Wort hält<br />

und nicht aus purer Machtgier nun mit den<br />

Linken in Land und Bund paktiert!<br />

Herr Ratsvorsitzen<strong>der</strong>,<br />

ich möchte jetzt noch einen kleinen Ausblick<br />

auf das Jahr 2008 jenseits des<br />

Haushaltsbeschlusses wagen.<br />

Bundespräsident Köhler hat in einem Interview<br />

mit <strong>der</strong> FAZ Ende Dezember angemahnt,<br />

Deutschland müsse sich für seine<br />

Wettbewerbsfähigkeit noch stärker ins Zeug<br />

legen.<br />

Wenngleich dieses im Wesentlichen bundesund<br />

landespolitische Aufgaben sind, ist die<br />

<strong>CDU</strong>-Ratsfraktion dazu bereit, ihren Beitrag auf<br />

kommunaler Ebene zu leisten.<br />

Seite 33 von 35


Daher werden wir in den kommenden Monaten<br />

ein Mittelstandsprogramm auflegen, dessen<br />

Leitbild die mittelstandsfreundliche Verwaltung<br />

ist. So för<strong>der</strong>t die <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> nicht nur als<br />

kin<strong>der</strong>freundliche Kommune junge Familien und<br />

den Nachwuchs, sie sichert als<br />

mittelstandsfreundliche Verwaltung zugleich<br />

ihre Arbeitsplätze.<br />

Weiterhin werden wir uns neben dem<br />

Engagement für das Mittelstandsprogramm<br />

auch im kommenden Jahr für das Ziel <strong>der</strong><br />

kindgerechten <strong>Stadt</strong> einsetzen und es mit<br />

eigenen Anträgen för<strong>der</strong>n.<br />

Meine Damen und Herren, Sie sehen, hat man<br />

einen Berg bestiegen, sieht man erst, wie viele<br />

An<strong>der</strong>e es noch zu bezwingen gilt.<br />

In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass<br />

wir zum Wohl <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> und damit<br />

zum Wohl <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger auch in<br />

diesem Jahr noch so manchen Berg erklimmen.<br />

Seite 34 von 35


Abschließend gilt mein Dank <strong>der</strong> Kämmerei<br />

unter Herrn <strong>Stadt</strong>kämmerer Ekkehard Grunwald<br />

und seinem Amtsleiter Rainer Langner, die<br />

diesen Haushalt vorbereitet haben. Die<br />

Mitarbeiter des Fachdienstes 20 haben in oft<br />

mühevoller Kleinarbeit fristgerecht einen<br />

abstimmungsfähigen Haushaltsentwurf<br />

vorgelegt, trotz vieler Papiere für den<br />

Papierkorb.<br />

Dafür gilt ihnen <strong>der</strong> Dank und die Anerkennung<br />

<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Ratsfraktion.<br />

Meine sehr verehrten Damen und Herren,<br />

ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.<br />

Seite 35 von 35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!