Foto: Amac Garbe - ad-rem
Foto: Amac Garbe - ad-rem
Foto: Amac Garbe - ad-rem
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<strong>ad</strong> libitum | Sonderausgabe 28. Juli 2010 SOMMERKUNST 11<br />
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Zum Künstler berufen<br />
Eine sommerliche Diplomausstellung der HfBK Dresden auf der Brühlschen Terrasse<br />
40 Diplomanden der HfBK<br />
Dresden haben nun einen<br />
berufsqualifizierenden<br />
Abschluss. „Ja, was ist das?“<br />
D<br />
as fragt Rektor Prof.<br />
Christian Sery mit verhaltenem<br />
Schmunzeln,<br />
als er die Eröffnungsrede der Diplomausstellung<br />
im Oktogon der<br />
HfBK Dresden hält. Gefeiert werden<br />
trotzdem, oder ger<strong>ad</strong>e darum,<br />
40 Kunstwerke der Absolventen.<br />
Doch schon auf den schwierigen<br />
Arbeitsmarkt drängen? Im Atelier<br />
101 hinter dem Oktogon stellt<br />
Woo Rim Chu aus. Die 26-jährige<br />
Südkoreanerin führte vor zwei<br />
Jahren ihr Kunststudium in<br />
Deutschland fort – freie Malerei<br />
und Grafik. Sie lernte nicht nur<br />
Deutsch, sondern auch eine andere<br />
Kunstsprache, die den Menschen<br />
heilen und zum Guten erziehen<br />
soll. Chu ist mutiger geworden,<br />
verbindet in ih<strong>rem</strong> Werk<br />
„Wunderschönes Ende“ koreani-<br />
Gegenwartskunst und<br />
Schlachthofcharme können in<br />
Dresden eng miteinander<br />
verknüpft sein.<br />
B<br />
is die Ostrale vom 27. August<br />
bis 19. September 150 ausstellende<br />
Künstler vereint, gibt es viel<br />
zu tun. Unterstützt wird das Kulturteam<br />
dabei von einer Reihe<br />
Studenten. Zu ihnen gehört die<br />
Dresdner TU-Kunstgeschichtsmasterstudentin<br />
Stefanie Meier.<br />
„Ich interessiere mich sehr für<br />
zeitgenössische Kunst. Das<br />
kommt bei uns im Studium eindeutig<br />
zu kurz“, erklärt sie. Im<br />
Rahmen eines halbjährigen Praktikums<br />
schnuppert sie in das Feld<br />
der Pressearbeit hinein und vertieft<br />
ihr Wissen in der Kulturpädagogik,<br />
die zum festen Bestandteil<br />
der Ostrale werden soll. Die<br />
Studentin knüpft dabei nicht nur<br />
neue Netzwerke, sondern arbeitet,<br />
anders als im Studium, ganz praktisch<br />
mit den Künstlern zusam-<br />
Doppelabschluss: Woo Rim Chu hat neben ihrer koreanischen nun auch die deutsche Kunstausbildung<br />
geschafft. <strong>Foto</strong>: <strong>Amac</strong> <strong>Garbe</strong><br />
sche Maltr<strong>ad</strong>ition mit westlichfrecher<br />
Sinnlichkeit. Im August<br />
stellt sie in London aus.<br />
Tanja Pohls düstere Bilder befinden<br />
sich im gleichen Atelier. Über<br />
einem Containerschiff gießt sich<br />
Sinnliches Kunstwahrnehmen<br />
Studenten engagieren sich für die Ostrale-Kulturpädagogik<br />
Teil der Ostrale-Kulturpädagogik: Stefanie Meier. <strong>Foto</strong>: AMG<br />
men. „Hier habe ich die einmalige<br />
Gelegenheit, die Auseinandersetzung<br />
von zeitgenössischer Kunst<br />
mit historischer Substanz mitzuerleben“,<br />
schwärmt die 23-Jährige.<br />
„Außerdem kann ich von Beginn<br />
an bis zur Präsentation der<br />
Ausstellung am Geschehen mitarbeiten.“<br />
Die Praktikanten stellen<br />
mit dem Kulturpädagogen Karl<br />
Philipp Schmitz das Material für<br />
Ausstellungsrundgänge und<br />
Schulklassenführungen zusammen,<br />
die sie später selbst durchführen.<br />
Dabei geht es nicht um ei-<br />
ein bleierner Himmel aus – Bilder<br />
industriellen Zerfalls. Eine Fachjury<br />
belohnt diesen „engagierten<br />
Gegenwartsbezug“ mit dem Förderpreis<br />
von 1 500 Euro, zum viertem<br />
Mal vom Freundeskreis der<br />
ne statische<br />
Wissensvermittlung,sondern<br />
um kreativenMeinungsaustausch<br />
und<br />
sinnliche<br />
Kunstwahrnehmung.<br />
Deshalb<br />
wird es während<br />
der Schau<br />
eine Publikumswerkstatt<br />
geben, wo die<br />
Besucher selbst kreativ werden<br />
können. | Susanne Magister<br />
Um der Besonderheit der Umgebung gerecht<br />
zu werden, arbeiten viele Künstler<br />
seit dem 26. Juli vor Ort; am 19. August öffnet<br />
das Gelände von 18 bis 22 Uhr anlässlich<br />
des 100. Jubiläums des Schlachthofes<br />
seine Pforten für Besucher; die Kulturpädagogik<br />
sucht noch studentische Unterstützer:<br />
kulturpaedagogik@ostrale.de; vom<br />
13. bis 17. September findet der kostenfreie<br />
Kreativ-Workshop „GG19“ zu den<br />
deutschen Grundrechten statt, der sich an<br />
Studenten richtet; Infos: www.ostrale.de<br />
Hochschule gestiftet.<br />
„Ich fasse<br />
es noch gar<br />
nicht“, freut<br />
sich die 25-jährigeMalereiundGrafikstudentin.<br />
Sie<br />
dankt ihrer<br />
Mentorin Prof.<br />
Elke Hopfe, die<br />
sie stets in der<br />
Ausarbeitung<br />
ihres Stils ermutigte.<br />
Das<br />
Geld kann Pohl<br />
gebrauchen für<br />
ihr anstehendes<br />
zweijähriges<br />
Meisterschülerstudium.<br />
Auch<br />
Woo Rim Chu<br />
wird ihre Ausbildung<br />
vertiefen. | Jana Schäfer<br />
Ausstellung bis 5. September im Oktogon,<br />
dem Senatssaal und einigen Ateliers (Zugang<br />
Georg-Treu-Platz), Di. bis So. von 11<br />
bis 18 Uhr.<br />
Ohne Trauschein<br />
Kunstfestival ORNÖ im alten Standesamt Dresden<br />
Wo einst DDR-Ehen<br />
geschlossen wurden, finden<br />
für kurze Zeit Kunst und<br />
Künstlerisches ganz<br />
ungezwungen zueinander.<br />
G<br />
emäß der erklärten Devise<br />
hat das ORNÖ Kunstfestival<br />
samt Dresdner Biennale in diesem<br />
Jahr mit dem klassizistischen<br />
Standesamt in der Inneren Neust<strong>ad</strong>t<br />
wieder einen historisch bedeutsamen<br />
Veranstaltungsort gefunden.<br />
Vom 6. bis 15. August<br />
stellen 30 bildende Künstler in<br />
den seit der Wende leer stehenden<br />
Räumen der Villa und im angrenzenden<br />
Park ihre Werke aus.<br />
Besonders draußen wird es spektakulär<br />
mit dem fünf Meter hohen<br />
Wasserfall der Glaskünstlerin Marion<br />
Hempel, der Weidenrutenverhüllung<br />
von Muriel Cornejo<br />
und einem Kunstturm von Christian<br />
Schmit.<br />
Zur Vernissage (6.8., 20.30 Uhr)<br />
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● KUNSTQUICKIES.<br />
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● ● Was die Teilnehmer der In-<br />
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● ternationalen Dresdner Som-<br />
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● merak<strong>ad</strong>emie fabrizieren, zei-<br />
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● gen sie in der Dresdner Moto-<br />
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● renhalle: nach der Vernissage<br />
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● am Freitag (30.7., 19 Uhr) bis<br />
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● 15. August, Di. bis Fr. 16 bis 20<br />
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● Uhr und Sa. 14 bis 18 Uhr.<br />
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● ● „Vis-à-vis“ mit den <strong>Foto</strong>-<br />
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● grafie-Dozentinnen der Inter-<br />
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● nationalen Dresdner Sommer-<br />
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● ak<strong>ad</strong>emie? Das gibt’s im<br />
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● Dresdner Projektraum bautz-<br />
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● ner69. Die Arbeiten sind zu<br />
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● sehen bis Freitag (30.7.), täg-<br />
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● lich 18 bis 20 Uhr. Am 12. Au-<br />
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● gust (Eröffnung 20 Uhr) folgt<br />
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● „temporär – Annette Jonak“.<br />
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● Dabei wird ebenfalls der <strong>Foto</strong>-<br />
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● grafie gefrönt: bis 25. Septem-<br />
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● ber, Di. 10 bis 12 Uhr, Do. 18<br />
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● bis 20 Uhr & Sa. 15 bis 18 Uhr.<br />
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● ● „RADIAL – Kunst in der<br />
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● Kunstbibliothek“ ist das Mot-<br />
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● to, unter dem Kunstpädago-<br />
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● gen der TU Dresden ihre Ar-<br />
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● beiten im Residenzschloss<br />
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● Dresden zeigen. Die <strong>Foto</strong>gra-<br />
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● fien, Installationen, Künstler-<br />
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● bücher etc. sind bis Mitte Ok-<br />
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● tober, Mo. bis Fr. 10 bis 18 Uhr<br />
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● zu begutachten. | NaF<br />
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gibt sich die diesjährige Hegenbarth-Stipendiatin<br />
und HfBK-Studentin<br />
Elisabeth Rosenthal mit einer<br />
Dachperformance die Ehre<br />
und macht dabei der Schreibox<br />
im Keller und einer Live-Graffiti-<br />
Show Konkurrenz. Die restlichen<br />
Tage füllen sich mit „Tanz- und<br />
Kreativwörkshops“, „Ö-Brunch“<br />
am Sonntag (8.8.) und vor allem<br />
mit dem „ÖhrchesterFreitag“<br />
(13.8.) als Tag für die Ohren mit<br />
viel konzertantem Klang und dem<br />
„Sönnabend“ (14.8.) als inszeniertem<br />
(Mode-)Hochzeitstag. Für<br />
abendliche Kunstgucker gibt es<br />
die „AfterWörk-Lounge“, deren<br />
Baröffnungszeit sich nach dem<br />
Sonnenstand richtet. Das Ja-Sagen<br />
dürfte bei dem Angebot nicht<br />
schwerfallen. | Susanne Magister<br />
„Wörkshop“-Reservierungen bis 5. August:<br />
reservierung@ornoe.de; Tickets: Vernissage<br />
5 Euro, Ausstellung 4 Euro, Festivalpass<br />
ermäßigte 18 Euro, „ÖhrchesterFreitag“<br />
(13.8.) ermäßigte 8 Euro, „Sönnabend“<br />
(14.8.) ermäßigte 12 Euro. Netzinfos:<br />
www.ornoe.de