Foto: Amac Garbe - ad-rem

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SOMMERSUBKULT ad libitum | Sonderausgabe 28. Juli 2010
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LIVEKULT.
● THE SMITTENS sind fünf
amerikanische, fast familiäre
Indiepop-Musiker, die auch
musiklose Tage am liebsten
zusammen beim Drachenfliegen
verbringen. Am Freitag
(30. Juli, 20 Uhr) verbreiten
sie diesen wohligen Gleichklang
im Dresdner Ostpol.
Vorab musizieren DARLIN‘
und ALLO (siehe auch ABSAH-
NEN, Seite 3).
● Am Samstag (31. Juli, 22
Uhr) nimmt die Alte Kartoffelsortieranlage
in Köhra bei
Leipzig tanzwütiges Elektround
Housevolk auf, das sich
von elf Plattendrehern wie
VORTEX, MARKUS LANGE oder
JANOSH bespielen lassen darf
(siehe auch ABSAHNEN, Seite
3).
● Die vier Indie-Rocker von
PORTUGAL. THE MAN besingen
mit ihrem aktuellen Album
„American Ghetto“ scheinbar
spontan alles, was ihnen in
den Sinn kommt mit noch
vielschichtigeren Melodien.
Am 10. August (21 Uhr) im
Dresdner Beatpol. Kanadische
Klänge erzeugen PLANTS AND
ANIMALS schon mal vorab.
● Auf ihrer „Gute Reise
Tour“ rastet das Popduo ICH +
ICH mit dem gleichnamigen
dritten Album am 13. August
(18 Uhr) an der Elbe bei den
Dresdner Filmnächten, um
seinen leichtfüßigen Album-
Proviant mit Gleichgesinnten
vom selben Stern zu teilen.
● „Selbstgemacht schmeckt
immer besser.“ Das finden
nicht nur Kochprofis, sondern
auch Räuber. Mehr als nur eine
gute Wegzehrung erhoffen
sich diese für die festivalesken
Räubertage vom 20. bis 22.
August. Um die 18 Musikvandalen
schlagen sich mit Punkrock
bis Elektro, von Ambient
bis Metal und anderen Räuberspielen
durch. Ein dazugehöriger
Ort wird sich bei Dresden
wohl noch erbeuten lassen.
● Auch ohne die BEEGEES
wandert Sänger, Komponist
und Texter ROBIN GIBB zielstrebig
weiter. Mit eigenen
Musikern im Schlepptau und
mit gewohnt unverkennbarer
Stimme schleicht er sich auf
seinen Solopfaden am 28. August
(19 Uhr) auf die sommernächtliche
Bühne der
Dresdner Filmnächte am Elbufer.
| Christiane Nevoigt
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Rhythmisches Jubiläum in Hellerau
Die 10. Internationale Rhythmikwerkstatt DALCROZE 2010 lädt Künstler nach Dresden
Im Festspielhaus Hellerau
steht das Thema „Körperlichkeit
in der zeitgenössischen
Musik“ vier Tage lang im
Mittelpunkt.
Vom 26. bis 29. August dürfen
zum zehnten Mal all
jene im Festspielhaus Hellerau
ihren Bewegungen freien
Lauf lassen, die sprichwörtlich
den Rhythmus im Blut haben. Der
Schwerpunkt liege auf der Erprobung
chereographischer Konzepte
im Zusammenhang mit musikalischen
Grundstrukturen, erzählt
Christine Straumer. Die Professorin
für Elementare Musikpädagogik
und Rhythmik lehrt an
der Dresdner Hochschule für Musik
und gründete im Jahr 2001 den
Verein Institut Rhythmik Hellerau.
„Die Rhythmikwerkstatt soll zeigen,
wie sich Elemente der Musik
in zeitgenössische Bewegungen
umsetzen lassen“, erklärt Prof.
Straumer, die die Veranstaltung
vor zehn Jahren ins Leben gerufen
hat und sie heute künstlerisch leitet.
„Ich wollte durch die Rhythmikwerkstätten
den Gründungsgedanken
ins Festspielhaus zurückbringen“,
beschreibt sie ihre
Motivation. Sie studierte einst
selbst Musikpädagogik und Klavier
in Dresden. Ihr Schlüsselerlebnis
war die einstige Begegnung
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SOFAECKE.
Lauschtipps
CARIBOU „Swim“ (City Slang/Universal)
Beim kanadischen Elektro-Musiker
Daniel Snaith ist der Albumtitel
Programm. Mit „Swim“ lässt er
sich in scheinbar unendliche psychedelische
Weiten treiben. Eine
gute Ausdauer, eine gewagte Abwechslung
und eine bis zum
Schluss hypnotisierende Wellenrhythmik
machen sein fünftes Album
aus. Der promovierte Mathematiker
Daniel Snaith experimentiert
eben gern. Und das merkt
man bis in die hintergründige
Gischt aus Harfen- und Glockenspiel.
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Sie möchte den Gründungsgedanken ins Festspielhaus Hellerau zurückbringen: Rhythmikliebhaberin
Prof. Christine Straumer. Foto: Amac Garbe
mit einer alten Dame. „Ihre Art,
mit Menschen umzugehen, hat
mich begeistert. Ihr Wunsch an
mich war es, die Rhythmik nach
Hellerau zurückzubringen.“
Im Jahr 2000 veranstaltete Prof.
Straumer dann ihre erste Rhythmikwerkstatt
genau zum 50. Todestag
des Schweizers Émile Jaques-Dalcroze,
des Begründers
der Rhythmik, der bereits Anfang
des vergangenen Jahrhunderts am
Festspielhaus Hellerau wirkte.
Nur ein Jahr später gründete sie
dann mit dem Institut Rhythmik
PARLOVR „Parlovr“ (Dine Alone
Records/Soulfood)
Debütalben sind Spielzeug. Vor
allem für die Debütmusiker. Bei
ihnen darf man noch ganz nach
Belieben und mit vollem Körpereinsatz
toben, mit Dreck schmeißen
und einfach mal rausschreien,
was einem auf der Seele
brennt. Das kanadische Trio PAR-
LOVR hat den Dreh raus. Sein
Rundling ist unrund und das mit
voller Absicht. Sie nehmen es
leicht und verbreiten sommerlaunigen
Indiepop, der auf Spielregeln
verzichtet. Ein Soundtrack,
zu dem man gern im Matsch
wühlt und danach auf das nächste
Spielabenteuer wartet. | CN
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Hellerau einen Verein, der mittlerweile
aus 18 Mitgliedern besteht
und sich durch Fördergelder
finanziert.
Die Werkstatt erreicht eine europaweite
Klientel und bringt jedes
Jahr circa 60 Menschen aus Norwegen,
Italien oder auch Russland
nach Dresden – darunter viele
junge Leute und Studierende,
aber auch Berufstätige. Schließlich
ist die Werkstatt als Weiterbildung
für Lehrerinnen und Erzieherinnen
anerkannt. „Teilnehmen
kann jeder, der Interesse an
Sommmersonnenlese
Redeinferno auf Dresdner Hörspielwiese
D
ie Dresdner Scheune lässt
junge Literatur durch Lautsprecher
auf ihrer Hörspielwiese
gedeihen. Mit seinen Zimmerpflanzen
soll man angeblich ab
und zu Smalltalk halten, damit sie
besser wachsen. Bei einer ganzen
Wiese kann diese akustische
Pflanzenpflege schonmal zum
Redeinferno werden. Eine entspannte
Variante, die nebenbei
noch die eigenen Gedanken
düngt, bietet die Hörspielwiese
der Dresdner Scheune am 7. und
14. August.
Auf die Ohren gibt’s dann junge
Hörspiel- wie Literaturstücke von
Musik und Bewegung
hat“,
erklärt Prof.
Straumer. Lediglich
die Teilnahmegebühr
muss bezahlt
werden, um bei
den Workshops
zu Komposition,Choreographie,Improvisation
und
Rhythmik, Demonstrationen
und Vorträgen
dabei sein zu
können. Insgesamt
sorgen elf
Dozenten aus
Polen, Schweden
und
Deutschland
dafür, dass
Körper, Seele
und Geist in
Einklang schwingen können.
Am letzten Tag der Werkstatt gibt
es offene Diskussionen im World
Rhythmic Café, bei der neue Projekte
für 2011 ausgewählt und
Konzeptionen erarbeitet werden
sollen.
Im kommenden Jahr feiert das
Festspielhaus unter dem Namen
„Rhythmik 100“ sein hundertjähriges
Jubiläum. | Isabelle Starruß
Ermäßigt kostet die Teilnahme 80 Euro.
Anmeldung & Netzinfos: www.rhythmikwerkstatt-hellerau.de
intensiven drei Minuten bis hin
zu langspieligen Horchoffensiven
über eine Stunde. Auf eine maximale
Entspannung bereiten Stücke
von Phonofix, Nora Gomringer,
Jens Jarisch oder auch die
72-Minuten-Frage „Was war eigentlich
morgen?“ vom Berliner
Surfpoeten Ahne vor.
Ab 16 Uhr tönt dann an beiden
Samstagen literarischer Dünger
für ein wenig innerliches Blumenpflücken
durch die Lautsprecher
der Scheune. Der Eintritt ist immer
frei. | Christiane Nevoigt
Netzinfo: www.scheune.org