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Faszination Golf Ausagbe 02/2014

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Tech Talk:<br />

SCHUHE<br />

Passform<br />

UMDENKEN – von der (gar nicht so wichtigen)<br />

Länge. Grundsätzlich gilt, dass vorwiegend nicht die Länge,<br />

sondern die richtige Leistenbreite und –form, sowie die Beschaffenheit<br />

der Ferse den Halt im Schuh gibt. Es ist durchaus ein<br />

gangbarer Weg, Schuhe eine halbe Nummer größer zu kaufen,<br />

wenn die Breite und Form besser passt, als sich auf eine bestimmte<br />

Längenangabe zu versteifen. Gerade bei Sportschuhen<br />

ist dies der Fall: Die Zehennägel dürfen, auch beim Bergab-<br />

Gehen oder Laufen, nicht vorne anstoßen. Darüber hinaus ist<br />

es unabdinglich, die Leistenbreite beim Schuhkauf anpassen zu<br />

lassen. Klassische Schuhhersteller stellen verschiedene Leisten<br />

eines Modells, oder auch verschiedene Modelle auf verschiedenen<br />

Leisten her. Es ist sicher die klügere Wahl, dem passenden<br />

Leisten denn der schönen Optik den Vorzug zu geben – der<br />

hübscheste Schuh, gequält getragen, kann nicht so viel Freude<br />

bereiten wie ein perfekt passender.<br />

Schuh-Fachberater wissen zudem welche Herstel-<br />

Vom richtigen Schuhwerk. Bereits seit Aschenputtel wissen wir, dass es<br />

Schuhe gibt, die wie angegossen passen und alle unsere Anforderungen<br />

erfüllen - und eben welche die das nicht tun. Den grundlegenden Voraussetzungen<br />

für erstere Variante - besonders im Bezug auf <strong>Golf</strong>, aber keinesfalls<br />

nur - soll hier auf den Grund gegangen werden.<br />

Wann passt ein Schuh? Jeder von uns kauft im Laufe<br />

seines Lebens eine große Anzahl von Schuhen, meist<br />

nach optischen Kriterien und sehr oft einfach nach<br />

Schuhgröße, und erwartet automatisch dass sie passen.<br />

Was angesichts der gegebenen Vielfalt gar nicht<br />

funktionieren kann.<br />

ler Schuhe eher schmal, und welche eher weit schneiden. Im<br />

<strong>Golf</strong> offerieren Top-Anbieter wie FootJoy, Genuin und teils auch<br />

Adidas sowieso verschiedene Leistenbreiten (bis zu 3 verschiedenen<br />

pro Modell), hier werden auch breitere Füße oder höhere<br />

Riste leicht fündig.<br />

PLATZANGST – vom zu engen Schuh. Der erste<br />

Blick auf den Fuß im Schuh zeigt im Allgemeinen bereits wie der<br />

Schuh im Zusammenspiel mit dem Fuß beschaffen ist: Steht der<br />

Fuß über die Grundfläche, also die Sohle hinaus, ist in aller Regel<br />

der Fuß zu breit für den Leisten. Oder aber es liegt eine Fehlstellung<br />

beim Gehen vor, wobei dann auf der jeweils anderen Seite<br />

des Schuhes noch Platz sein müsste, der nicht ausgefüllt wird.<br />

Diese Fälle von falschem Auftreten (im orthopädischen Sinne)<br />

können wiederum nur mit festem Schuhwerk mit gutem Halt<br />

korrigiert werden.<br />

Auch ein Blick auf die Schnürung zeigt den Sachverhalt:<br />

Ist die Schnürung, bereits beim neuen Schuh, sehr<br />

weit offen, ist der Schuh meist zu eng. Die Art der Schnürung<br />

hilft jedenfalls schmerzhafte Komplikationen zu vermeiden: der<br />

„Blattschnitt“, bei dem die Lederteile wie mit dem Messer aufgeschnitten<br />

aussehen, bei passender Schnürung wie durchgehend<br />

wirken und offen wie ein V auseinander springen, sind für hohen<br />

Rist ein Risiko, weil der Schuh an der Stelle, wo die Schnürung<br />

beginnt, immer drücken wird. Besser ist hier die sogenannte<br />

„Budapester“-Schnürung, die von oben nach unten gleich verläuft,<br />

die Schnürung kann so der Fußform angepasst werden.<br />

Der Rist ist überhaupt eine klassische Soll-Bruchstelle bei zu<br />

engen Schuhen. Wenn über dem Rist Nähte eingearbeitet sind,<br />

dehnen sich diese im Gegensatz zum umgebenden Leder nicht<br />

aus, der Fuß schwillt am Rist an, die Naht sperrt das Blut ab und<br />

das Gefühl wird noch enger, man kann es kaum erwarten, aus<br />

dem Schuh herauszukommen. Daher ist es bei breiten Füßen<br />

oder hohem Rist grundsätzlich ratsam, Nähte über dem Rist zu<br />

vermeiden.<br />

RUTSCHGEFAHR – vom zu breiten Schuh. Die<br />

wichtigsten Indizien dafür, dass der Leisten zu breit gewählt<br />

wurde sind ebenfalls mit freiem Auge ersichtlich: wenn die<br />

Laschen der Schnürung ganz eng aneinander stehen ist das<br />

Schuhaufbau. So<br />

wichtig wie die äußere<br />

Machart ist das Innenleben<br />

des Schuhes.<br />

Ergonomisch angepasste<br />

Hochtechnologie<br />

- Lage für Lage.<br />

ein deutliches Indiz für einen zu breiten Schuh, in dem der Fuß<br />

„herumschwimmt“. Dieser Fall liegt auch vor, wenn beim Abrollen<br />

das Leder am Vorfuß sehr starke Falten schlägt. Hier ist einfach<br />

zu viel Material vorhanden, der Fuß füllt das Volumen des<br />

Schuhs nicht aus, der Schuh ist zu breit oder zu hoch gewählt.<br />

Oft kommt es dann vor, dass diese Gehfalten an den Zehen<br />

reiben, was unter Umständen schmerzhafte Stellen oder Blasen<br />

oben auf dem Fuß oder den Zehen hervorruft. Auch hier einzige<br />

Abhilfe: Von vornherein zum richtigen Leisten beraten lassen.<br />

BEQUEMLICHKEIT – von der Unart der „Latschen“.<br />

Die Stammtischweisheit, dass ein ganz weicher<br />

Schuh gleich ein guter Schuh ist, gehört ganz klar in das Reich<br />

der klassischen Märchen verbannt. Bequemlichkeit wird allzu oft<br />

mit weichem Leder und instabiler Machart verwechselt. Wir alle<br />

kennen das Gefühl der brennenden Sohlen, in diesen Fällen ist<br />

normalerweise weder die Inneneinlage falsch, noch die Sohle so<br />

empfindlich, sondern der Schuh ist einfach zu weich (geworden),<br />

man rutscht bei jedem Schritt ein Stückchen drin herum, keinem<br />

Fuß tut das gut.<br />

Des Weiteren lässt das Fußgewölbe bei anhaltender<br />

Belastung ohne Halt, der das Fußbett stabilisiert, nach. Das<br />

Gewölbe wird, auch bei gutem Fußbett, durch unser Gewicht<br />

durchgedrückt, der Fuß verbreitert sich automatisch und die<br />

Wirbelsäule kommt in eine angestrengte Fehlstellung. Besonders<br />

beim Stadtbummel oder einem Bürotag, wenn die Muskelvorspannung<br />

auch noch niedriger ist als beim Sport, rühren oft<br />

schnelle Müdigkeit und Rückenschmerzen von schlechter Fußführung<br />

in zu weichem Schuhwerk her. Umgekehrt ist es gerade<br />

so, dass feste Schuhe nicht drücken oder reiben weil das Leder<br />

zu hart ist, sondern die Form einfach nicht zum Fuß passt. Kappe<br />

und Ferse von guten Schuhen sind immer versteift, um die<br />

lange Haltbarkeit der Form zu gewährleisten. Daher gilt: Je straffer<br />

die Führung im Schuh, desto genauer muss er auch passen.<br />

Speziell im <strong>Golf</strong> ist natürlich die seitliche Stabilität das<br />

wichtigste Maß. Rutscht man im Schuh, ist dies mit dem<br />

Schwung kaum zu kompensieren und überträgt sich auf das<br />

Schlägerblatt. Der Fuß muss komplett umhüllt sein, der Schuh<br />

darf seitlich keinesfalls nachgeben. Nachdem Leder genau das<br />

aber mit der Zeit tut, wird nahezu jeder Schuh mit fortschreitender<br />

Lebensdauer instabiler. Die effektivste Variante, lang anhaltende<br />

Stabilität im Schuh mit idealer Passform zu verbinden sind<br />

rahmengenähte Schuhe. Dabei wird zwischen Sohle und Außenmaterial<br />

ein Lederriemen als Rahmen mit dem Obermaterial und<br />

der Sohle vernäht. Nach innen nicht spürbar und nach außen<br />

nicht sichtbar, verleiht er die ideale Stabilität und garantiert die<br />

Langlebigkeit derselben. Zu erleben einzig in handgemachten<br />

Schuhen – nicht günstig aber best you can get.<br />

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