Neubau Studentenwohnheim mit Kinderhaus ... - Competitionline
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<strong>Neubau</strong> <strong>Studentenwohnheim</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderhaus</strong> Campus Nord Universität Kassel<br />
Protokoll der Preisgerichtssitzung am 19. Mai 2011<br />
Arbeit 1013<br />
Das städtebauliche Konzept basiert auf der Grundidee Wohnheim und Kita in zwei<br />
voneinander getrennte Baukörper zu organisieren, deren räumliche Ausformulierung<br />
aus dem jeweiligen Kontext entwickelt wird.<br />
Das <strong>Studentenwohnheim</strong> formuliert <strong>mit</strong> einem langgestreckten Baukörper eine klare<br />
Grenze zum öffentlichen Raum. Es tritt <strong>mit</strong> diesem über die transparente<br />
Erdgeschosszone sowie die richtig platzierten Ein- und Aufgänge in einen Dialog.<br />
Die Kita reagiert <strong>mit</strong> der Bauflucht auf die Nachbarschaft und staffelt sich nach Süden<br />
terrassenförmig ab. Die äußere Gestaltung folgt der gewünschten horizontalen<br />
Gliederung der Gestaltungsvorgaben für den Campus. Eine strenge architektonische<br />
Gliederung zum öffentlichen Raum wird spannungsvoll ergänzt durch eine<br />
aufgelockerte lebendige Fassadengestaltung zum Innenbereich.<br />
Das Wohnheim ist zoniert in einem Bereich <strong>mit</strong> Appartements, die unterschiedlich<br />
kombinierbar sind und eine rückwärtige Erschließung und Aufenthaltszone.<br />
Die Wohnungstypen bieten vielfältige Kombinationsmöglichkeiten, es bleiben Fragen<br />
in Bezug auf die Abgrenzung der Privatsphäre. Die Grundeinheit bietet jedoch eine<br />
gute Struktur für die individuelle Organisation der unterschiedlichen Wohnfunktionen.<br />
Die nach Westen ausgerichteten Laubengänge bieten große Aufenthaltsqualitäten<br />
und sind über Außentreppen un<strong>mit</strong>telbar <strong>mit</strong> dem Freiraum verbunden.<br />
Zugleich sind die Laubengänge frei zugänglich und da<strong>mit</strong> stellt sich ein<br />
Sicherheitsproblem für die Bewohner. Der nördliche Kopf des Gebäuderiegels wird<br />
<strong>mit</strong> seiner Gemeinschaftsnutzung funktional und räumlich überzeugend gestaltet.<br />
Die Verwaltung ist zentral angeordnet und entsprechend der Anforderung gut<br />
organisiert; die <strong>mit</strong>tlere Kommunikationszone wirft Fragen der Abtrennbarkeit auf.<br />
Die Kita, die in Teilen dreigeschossig organisiert ist, bietet eine überzeugende<br />
Verknüpfung von Innen -und Außenraum, insbesondere auch durch die Terrassen.<br />
Während die Gruppenräume ideal angeordnet und ausgerichtet sind, weisen die<br />
Schlafräume funktionale Defizite auf (Lüftung und Belichtung). Andere Räume haben<br />
ungünstige Zuschnitte. Auch die Kita ist nicht barrierefrei. Der zweite Rettungsweg<br />
scheint nicht geklärt.<br />
Insgesamt ist die Barrierefreiheit über alle Ebenen nicht gegeben (fehlende Aufzüge,<br />
Zugänglichkeit zu sanitären Anlagen und in den Verwaltungsbereich). Der hohe<br />
Glasanteil gewährleistet einerseits Transparenz, andererseits kann er den Wünschen<br />
nach privater Abgrenzung in den Wohnbreichen nicht hinreichend gerecht werden.<br />
Die Realisierungskosten liegen nicht ganz im unteren Bereich. Hierzu trägt der hohe<br />
Anteil an Glasfassaden bei. Das Wohnheim wird dennoch aufgrund seiner<br />
kompakten Bauweise und des sparsamen Erschließungsaufwandes als wirtschaftlich<br />
bewertet.<br />
Kita und <strong>Studentenwohnheim</strong> sind aufgrund der Entwurfskonzeption unabhängig<br />
voneinander realisierbar. Insgesamt stellt der Entwurf einen überzeugenden Beitrag<br />
zur gestellten Aufgabe dar.<br />
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