Jahrgang 11 ISSN 1611-227X 21. Dezember 2013 ... - Schibri-Verlag
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Nr. 12/<strong>2013</strong> - 49 - PASEWALKER NACHRICHTEN<br />
tet sie. „Trotzdem ist was Anständiges aus<br />
uns geworden“, sagt sie. 1970 wurde sie<br />
als Stadtverordnete gewählt. Ihren Ausweis<br />
von damals hat sie noch. Er trägt noch die<br />
Unterschrift von Eberhard Schmidt. Mandatsträger<br />
war der FDGB (Freier Deutscher<br />
Gewerkschaftsbund), erinnert sich Gerda<br />
Striecker. Seit 1980 gehörte sie zum Kreistag.<br />
Auch den Ausweis hat sie noch. Sie<br />
kennt aber auch die Arbeitslosigkeit aus<br />
erster Hand. Am 15.03.1991 erhielt sie den<br />
Auftrag den Arbeitslosenverband aufzubauen.<br />
Die ersten Räumlichkeiten befanden<br />
sich in der Oskar-Picht-Straße. Große Hilfe<br />
und Unterstützung erhielt sie von den damaligen<br />
Lokalpolitikern Bärbel Steinmüller,<br />
Heinz-Georg Eckleben, Horst Sander<br />
und der jetzigen stellvertretenden Bürgermeisterin<br />
Gudrun Baganz. Nach einem halben<br />
Jahr dann der Umzug zur Festwiese.<br />
Dann der Schicksalsschlag: Am 08.03.2002<br />
brannte das Gebäude an der Festwiese ab.<br />
Gerda Striecker gab nicht auf, Umzug zur<br />
Scheringer Straße 6 und Neuanfang. Es<br />
folgten viele Projekte für hilfebedürftige<br />
Bürger in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamtschef<br />
Klingebiel, der Sozialamtsleiterin<br />
Monika Buse und der stellvertretenden<br />
Bürgermeisterin, Gudrun Baganz. Am<br />
01.08.20<strong>11</strong> Übergabe des Staffelstabes als<br />
Kreisvorsitzende. Doch sie ist noch immer<br />
ehrenamtlich im ALV tätig.<br />
Frau Striecker: Warum sind Sie Stadtvertreter<br />
geworden? Ich war immer gewerkschaftlich<br />
organisiert. Der FDGB<br />
schlug mich als Mandatsträger für die<br />
Stadtverordneten vor. Ich wollte ganz einfach<br />
etwas für die Menschen und ganz im<br />
speziellen für die Eisenbahner tun.<br />
Was wollen Sie für Pasewalk bewirken?<br />
Ich will, dass die Schere zwischen Arm<br />
und Reich nicht so weit auseinandergeht.<br />
Ich finde, dass die Reichen etwas abgeben<br />
könnten. Deswegen bin ich auch im Sozialausschuss.<br />
Keine Kinder sollten hungern.<br />
Für den 5.12. haben wir uns etwas<br />
Besonderes ausgedacht. Wir werden in allen<br />
acht Ausgabestellen der Tafeln Tüten<br />
mit Lebensmitteln ausgeben. Diese haben<br />
einen Wert von fünf Euro. Gespendet haben<br />
39 Stück der Rewe und 16 der Nah<br />
Kauf Markt.<br />
Was wünschen Sie sich für die Zukunft<br />
von Pasewalk? Ich wünsche mir, dass die<br />
Kultur in Pasewalk nicht den Bach heruntergeht.<br />
Das Historische U liegt mir am<br />
Herzen. Es hat ein wunderbares Ambiente.<br />
Bei der Namensfindung habe ich mitgemacht.<br />
Aber auch das Lindenbad, die Stadtbibliothek,<br />
das Museum müssen erhalten<br />
werden. Es ist wichtig, dass auch nicht so<br />
gut betuchte Menschen diese Einrichtungen<br />
nutzen können. Wir als Stadtvertreter<br />
müssen eine kostengünstige Variante für<br />
den Erhalt finden.<br />
Vereine<br />
Heimliches und Unheimliches zwischen Ueckermünde und Penkun<br />
(PN/EE). „Heute ist es wieder so weit. Es<br />
gibt eine Buchlesung und zwar eine ganz<br />
Besondere“, freuen sich die Heimbewohner<br />
und die Gäste vom betreuten Wohnen<br />
und dem Schwerhörigenverein, die ins Cura-Seniorencentrum<br />
gekommen sind. Einige<br />
Tische und Stühle sind auch bereits zurechtgerückt.<br />
Dahinter haben Renate Kroll<br />
und Adelheid Stegemann Platz genommen.<br />
Wenige Schritte weiter haben es sich Ulrich<br />
Diedrich und Ottokar Krüger mit ihren Akkordeons<br />
bequem gemacht. „Wir wollen<br />
heute den Besuchern die Sagen und Legenden<br />
unserer Region vermitteln“, meint<br />
Renate Kroll vom Senioren- und Behindertenbeirat<br />
der Stadt. Dieser hat auch die Veranstaltung<br />
organisiert. Viele Senioren stammen<br />
aus den umliegenden Orten und da sind<br />
sie sehr wissbegierig, etwas aus ihrer alten<br />
Heimat zu hören, erläutern die beiden Frauen.<br />
Und schon geht es los. Adelheid Stegemann<br />
überrascht die Zuhörer mit Ausführungen<br />
über die plattdeutsche Sprache und<br />
das natürlich in dieser Mundart. Ich habe die<br />
Sprache immer nur gehört, nie gesprochen“,<br />
entschuldigt sie sich, wenn es einmal mit<br />
der Aussprache nicht so klappt. Außerdem<br />
ist Pommern ein so großes Land, da können<br />
die Menschen, die nur wenige Kilometer<br />
voneinander entfernt sind, schon wieder<br />
eine ganz andere Aussprache haben. Dann<br />
gibt es Geschichten, Erzählungen, Sagen<br />
und Legenden von der Irmtrudseiche, die<br />
die meisten als 1.000-jährige Eiche kennen,<br />
Ottokar Krüger freut sich über die fröhlichen und zufriedenen Gesichter der Senioren. Foto: Ernst<br />
von der Tempelsburg und dem Leichensee.<br />
Die Frauen lesen aus dem Buch von Hartmuth<br />
Stange „Heimliches und Unheimliches<br />
zwischen Ueckermünde und Penkun“.<br />
Begeistert sind die Gäste auch von den Liedern,<br />
die die beiden Männer zwischen den<br />
Geschichten mit ihrem Akkordeon präsentieren.<br />
Vieles sind alte Volkslieder, die sie<br />
ganz genau kennen. Und da heißt es auch<br />
schon mal mitsingen. Ich komme schon einige<br />
Jahre hier her und spiele Akkordeon<br />
für die Heimbewohner, erinnert sich Ulli<br />
Dietrich. Es begann, als meine Tante hier<br />
wohnte. Ich sah und hörte, dass die Bewohner<br />
gern sangen und da dachte ich, mit dem<br />
Akkordeon geht das doch viel besser. „Besonders<br />
schön ist es auf den Wohnetagen“,<br />
schwärmt Dietrich. Der Zweite in der Runde<br />
ist Ottokar Krüger. Er ist nicht nur der<br />
Chorleiter des Jatznicker Chores, sondern<br />
auch der Akkordeonlehrer des anderen. Beide<br />
Männer haben die Freude in den Herzen<br />
der Frauen und Männer bei ihren Auftritten<br />
gespürt und sich kurzerhand entschlossen,