rgb 007 - Die Schriftleitung
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ündische Maßstäbe nachgerade kühnen Projektes gewaltig Gewicht verloren<br />
hat, blieb so gut wie nichts erspart bis zu jenem Pfingstmontag des Jahres<br />
1966, als der schmucke Bau – der erste Spatenstich war im August 1965<br />
erfolgt – seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Hatten doch einige<br />
Neunmalkluge den Bund bis zur Zerreißprobe strapaziert. Sie ahnten wohl<br />
nicht, daß in Hofgeismar ein Zentrum zu entstehen im Begriffe war, das es<br />
sehr schwer machen würde, den Bund in seinen Grundfesten später noch einmal<br />
zu erschüttern.<br />
<strong>Die</strong> Idee war denkbar einfach: <strong>Die</strong> Bauhütte der Nerother sollte auf die Großen<br />
Jäger zugeschnitten und ein bißchen auf solidere Füße gestellt werden.<br />
Das ist nun geschehen. Und jeder, der nach Hofgeismar kommt, findet dort<br />
alltäglich zwanzig Große Jäger vor, die das Internat wie das benachbarte,<br />
vor mehr als einem Jahrzehnt entstandene Landheim mit Leben füllen, die zur<br />
Gemeinschaft des Bundes gehören, mit anpacken, wo es not tut, die die Erfüllung<br />
ihrer schulischen Pflichten als pfadfinderisches Gebot betrachten, in den<br />
- in einem Kurzschuljahr freilich etwas knapper bemessenen – Mußestunden<br />
in freiwilligen Arbeitsgruppen werken, singen, musizieren.<br />
Über die endgültige Aufnahme eines Jungen in das Internat entscheidet die<br />
Gemeinschaft nach vierwöchiger Probezeit. Allein ausschlaggebend für die<br />
Aufnahme ist der Gesamteindruck, den ein Junge während dieser vier<br />
Wochen macht, seine Bereitschaft, sich den Gesetzen des Internats zu unterwerfen,<br />
niemals der Einfluß oder das Vermögen der Eltern, rassische, parteipolitische<br />
oder konfessionelle Erwägungen. Horst Schweitzer ist an dieser<br />
Stelle unmißverständlich deutlich: „Doofe Söhne reicher Eltern sind nicht<br />
gefragt. Unser Internat ist vornehmlich für Jungen gedacht, die mehr aus sich<br />
machen wollen, von der Volks- zur Realschule, von der Realschule zur Oberschule<br />
überwechseln wollen; für Jungen, denen die häusliche Betreuung und<br />
Aufsicht fehlt oder deren schulische Entwicklung durch den Wechsel des<br />
Wohnorts oder durch Krankheit gehemmt wurde. Wir booten jeden aus, der<br />
nicht zu uns paßt, und da sowohl Internatsleitung wie die Verwaltung ehrenamtlich<br />
geschehen, haben wir es nicht nötig, auf den schnöden Mammon zu<br />
sehen.“ Solche Grundsätze werden ernst genommen: einigen Jungen, die<br />
sich nicht recht einfügen wollten, wies man die Tür.<br />
<strong>Die</strong> Internatsschüler besuchen die Albert-Schweitzer-Schule oder die Volksund<br />
Realschule Hofgeismar. <strong>Die</strong> Oberschule versteht sich als Realgymnasium<br />
mit sprachlichem und naturwissenschaftlichem Zweig und einer Obersekunda<br />
speziell für die Weiterführung von Realschülern zum Abitur. Das Internat<br />
unterstützt die Jungen in ihrer schulischen Arbeit durch die tägliche Aufgabenbetreuung<br />
und durch Förderkurse in den Sprachen oder in den naturwissenschaftlichen<br />
Fächern. Horst Schweitzer besorgt die Gesamtleitung des<br />
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