MITTELALTER IN WINTERTHUR - Schule Winterthur

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Mittelalter in Winterthur Ein Streifzug durch die Stadt auf den Spuren der Frauen 4. Nach einem Spaziergang durch die Hinterhöfe der Neustadt erzählt Annegret vor einem Häuschen von ihrem Leben als Handwerksgattin im Spätmittelalter. Ein Spottbild mit einem windelwaschenden Mann aus dieser Zeit wirft ein Licht auf die Geschlechterverhältnisse. 5. Kindsmörderin Im Tösserhaus kam im Zusammenhang mit archäologischen Grabungen vor ein paar Jahren im Keller ein Neugeborenenskelett aus dem 16. Jh. zum Vorschein; das Kind muss kurz vor oder nach der Geburt gestorben sein. Dieser Fund ist der Aufhänger, um die Geschichte von Barbara Schälchlin zu erzählen; sie starb 1611 durch das Schwert, weil sie angeblich ihr neugeborenes Kind ertränkt hatte. 6. Elsbetha von Bach Sie wurde in der Stadtkirche begraben, und die schöne Grabplatte ist Anlass, ihre aussergewöhnliche Geschichte zu erzählen. Sie stand unter dem Verdacht, ihren Mann ermordet zu haben. Alle Daumenschrauben und sonstige Folterinstrumente nützten nichts: sie legte kein Geständnis ab und musste darum freigelassen werden. Sie lebte noch viele Jahre als wohlhabende Frau in Winterthur. Kontaktadressen und Preise Die Frauenstadtrundgänge werden vom Verein Frauenstadtrundgang Winterthur erarbeitet und angeboten. Diesem Rundgang für die Schulen liegt der Rundgang «Ehrbare Frauen – fehlbare Töchter. Sittlichkeitsvorstellungen im Winterthur des 15. und 16. Jahrhunderts» zugrunde. Kontaktadresse Verein Frauenstadtrundgang Winterthur Postfach 1804 8401 Winterthur Ort Der Rundgang findet in der Winterthurer Altstadt statt. Dauer 60 Minuten Preis Pauschal Fr. 150.– www.frauenrundgang.ch Über die Homepage kann man direkt auch eine Anfrage machen, falls ein solcher Schulrundgang gebucht werden soll. Frau Rüegg kümmert sich um die Koordination und klärt ab, ob am gewünschten Datum jemand frei ist. Wer als Lehrperson einen Rundgang im Vorfeld besuchen will, findet auf der Homepage die Daten der aktuellen Rundgänge. Vorverkauf der Karten Winterthur Tourismus im Hauptbahnhof Winterthur, Telefon 052 267 67 00. 2 Lösungen des Arbeitsblattes Stadtrundgang - Mittelalter in Winterthur 1. 2200/90 000 2. P/Ch/B/H 3. mündl. 4. Haube 5. He/Sch/Na 6. ≠ Elektroschock 7. ≠ Spaghetti M ENSCH UND U MWELT
Stadtrundgang – Mittelalter in Winterthur Mit Sittenmandaten (Verordnungen, Vorschriften) versuchte man im Mittelalter, das öffentliche und das private Leben zu regeln. Ein Beispiel sind diese Kleidervorschriften: Ferner haben der Bürgermeister und der Rat beschlossen, dass keine Ehefrau oder Witwe, noch irgendeine Frau, einen andersfarbigen Saum an ein Tuch oder an einen Schleier ansetzen darf. Vielmehr sollen sie es tragen und lassen, wie es zuerst gewoben worden ist. Dazu soll keine von ihnen irgendeine Art Kopfschmuck aus Seide, Gold, Silber oder einem edlen Gestein tragen. Keine soll mehr eine Kappe tragen, an welcher Seide, Gold oder irgendein Edelstein dran ist. Töchter und Jungfrauen sind von diesen Vorschriften ausgenommen. Es soll keine Frau, weder Ehefrau noch eine ledige Tochter, ein Obergewand tragen, ohne dass das Knopfloch zwei Finger breit auf der Achsel liegt. Es soll keine Ehefrau noch Witwe Gold, Silber, Edelstein oder Seide auf diesen Gewändern tragen. Töchter hingegen mögen wohl auf ihrem Gewand Gold, Silber, Perlen und Seide tragen, wie sie es bisher getan haben. Es soll keine Ehefrau oder Witwe mehr einen Rock machen aus mehr als aus einer Farbe. Diese Jungfrau aus Zürich («Frauentrachtenbuch» von Jost Amman, 1586) trägt kostbare Kleidung, was einer verheirateten oder verwitweten Frau damals nicht erlaubt war. Heute existieren keine solchen Mandate mehr. Doch auch in unserer Zeit gibt es Regeln, welche die Art und Weise, wie wir uns kleiden, bestimmen. Sie werden natürlich nicht mehr von der Kanzel verlesen oder öffentlich aufgehängt wie im Mittelalter. Überlege, was heute für Kleidervorschriften gelten. Was wird bei der Arbeit getragen resp. nicht getragen? (Bank, Werkstatt, Spital, Büro, im Freien…) Was trägst du in der Freizeit? (Sport, Fitness, Konzert, Disco, Theater, Kirche…) Was wird bei Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen getragen resp. nicht getragen? Gelten die gleichen Regeln für Männer und Frauen, für junge und alte Menschen? Notiere! Vom Mittelalter über die heutige Zeit werfen wir einen Blick in die Zukunft. Erfinde ein futuristisches Mandat (eine Kleidervorschrift) für das Jahr 2495. Wie werden sich die Menschen dann kleiden? Notiere und zeichne! 3 A RBEITSBLATT
Seite 1: «Sie werden aufgefordert mitzumach

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