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Doch wenn es um Machtstreben und<br />
Gewalt geht, dann stehen wir auf<br />
der selben Stufe mit den meisten<br />
Säugetieren obwohl es unser Gehirn<br />
es erlauben würde, Macht auf das<br />
erforderliche Maß zu bescheiden und<br />
notwendige Gewalt im Vorhinein ab<br />
zu wenden. Während Delphinen die<br />
Vergewaltigung beim Liebesspiel nicht<br />
bewusst ist, die Stockentenerpel nicht<br />
wissen, dass das begehrte Weibchen<br />
beim aufgezwungenen Gangbang<br />
Gefahr läuft zu ertrinken, während<br />
Nacktmulle und Schimpansen in Ermangelung<br />
von Pille und Kondom Ihre<br />
Jungen oder Artgenossen töten um einer<br />
Überbevölkerung und somit einer<br />
ausreichen würde, sozial und gewaltfrei<br />
zu regieren?<br />
mit Gewalt erkämpfen und er muss<br />
sie mit Gewalt sichern und erhalten.<br />
Er ist inkompetent, machtbesessen,<br />
willkürlich und herrschsüchtig. Seine<br />
Untertanen folgen ihm nicht vertrauensvoll<br />
sondern aus Angst vor Repressalien<br />
und Strafen.<br />
Dieser Königsarchetyp mit seinen<br />
verschiedenen Seiten ist in jedem von<br />
uns, meinte Jung, als Teil eines kollektiven<br />
Unterbewusstseins verankert.<br />
In welcher Auswirkung dieser Archetyp,<br />
ob als König oder Tyrann, und<br />
in welcher Kombination mit anderen<br />
Wesensarten er auftritt, resultiert aus<br />
der Prägung der Person, der Persönlichkeitsentwicklung<br />
und vor allem<br />
Gefährdung der ganzen Art entgegen<br />
zu wirken, stellt uns unser Gehirn<br />
Mittel zur Verfügung um all das gewaltlos<br />
zu handhaben, vor allem das<br />
Bewusstsein über unser Handeln und<br />
die Auswirkungen unseres Handelns.<br />
Worin aber liegt das Mysterium der<br />
Macht? Welche Macht ist die wirksamere?<br />
Wer sind die wirklich Mächtigen?<br />
Was entlarvt Ohnmacht? Welche<br />
menschlichen Eigenschaften bewirken<br />
Macht? Werden wir von Macht<br />
oder Ohnmacht regiert? Wer sind die<br />
menschlichen Alphatiere, deren Macht<br />
Der Schweizer Mediziner, Psychologe<br />
und Begründer der analytischen Psychologie,<br />
Carl Gustav Jung meint, in<br />
jedem von uns ein Alphatier gefunden<br />
zu haben und es benannt. In den von<br />
Ihm formulierten Archetypen ( aus<br />
dem Griechischen: Urbilder – Mehrdeutige<br />
Sinnbilder, die in den meisten<br />
Kulturen ähnliche Assoziationen auslösen<br />
wie zB: Engel, Krieger, Feuer etc.<br />
) existiert die Definition des Königs.<br />
Seine negative Seite, der Tyrann und<br />
seine positive Seite, der König.<br />
Der König muss Macht nicht erkämpfen<br />
und umsetzen, sie wird ihm von<br />
seinen Untertanen zuerkannt. Sie<br />
vertrauen auf seine Souveränität, seine<br />
Kompetenz, seine Menschlichkeit,<br />
seine Güte, seinen Sinn für Gerechtigkeit.<br />
Der König fördert seine Untertanen,<br />
bringt Ihnen Vertrauen entgegen,<br />
unterstützt sie in Richtung Selbständigkeit<br />
und persönlicher Freiheit. Er<br />
fördert seinen Nachfolger nach Kräften<br />
und geht, wenn es an der Zeit ist,<br />
um sich anderen Aufgaben zu zuwenden<br />
und seinem legitimen Nachfolger<br />
Platz zu machen.<br />
Der Tyrann hingegen muss sich Macht<br />
der Fähigkeit zur Metakognition.<br />
Da die archetypischen Ausrichtungen<br />
aber nicht individuell sondern kollektiv<br />
existent sind, zeigen sie sich nicht nur<br />
in Gesellschaften, die von einzelnen<br />
Führern ( zB. Monarchien oder Diktaturen<br />
) geleitet werden sondern auch in<br />
Gesellschaften, die von einem Kollektiv<br />
geleitet werden wie zB. unsere Demokratie.<br />
Tendiert die Mehrheit dieses Führungskollektivs<br />
zum Tyrannen und zu den<br />
Wesensarten eines zweiten Archetypen,<br />
zum Krieger dann entstehen Phasen<br />
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