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MagazinQ4-2014

MRI Austria, Mental Research Institute Austria, Mental Research Society, Psychologie, Psychotherapie, Coaching, Training, ambulante Therapie, Führungskräftetraining, Persönlichkeitsentwicklung, Langzeitarbeitssuchende,

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Q4 <strong>2014</strong> / Heft 5<br />

Psychologie der Macht - Teil 2<br />

Entzugserscheinungen mindern<br />

Sensation Seeking<br />

brauchen Sie den Kick?


Impressum:<br />

Herausgeber, Verlag und Redaktion: Mental Research Institute Austria, Verein für psychische Gesundheit<br />

Redaktionsadresse: A-1230 Wien, Breitenfurterstrasse 292/1/3<br />

E - mail der Redaktion: office@mri-at.org<br />

Redaktionsschluss und Anzeigenannahmeschluss: 5 Tage vor dem Erscheinungstermin<br />

Alle Rechte vorbehalten, Coverfoto: © Karin Gartner ArtPhotography<br />

Grafik & Layout: Karin Gartner, www.karingartner.at


Sensation Seeking<br />

Seite 5<br />

Macht der Belohnung<br />

Seite 10<br />

Problematische Wirklichkeiten<br />

Teil 2<br />

Wir stellen uns vor<br />

Seite 14<br />

Seite 16<br />

MRI-Award<br />

Seite 17<br />

Entzugserscheinungen mindern<br />

Seite 23


Es gibt Menschen, bei denen steht beim<br />

Kennenlernen das Wort „kennen“ im Vordergrund....bei<br />

den klügeren das Wort „lernen“<br />

( G.H. 2011 )<br />

Seite 4


Sensation Seeking<br />

brauchen Sie den Kick?<br />

Die Disposition, neue und intensive Erfahrungen zu suchen und dafür auch<br />

physische, finanzielle, soziale und möglicherweise gar legale Risiken einzugehen,<br />

wurde von Zuckermann 1988 mit dem Begriff „Sensation Seeking“<br />

beschrieben. Dieses Persönlichkeitsmerkmal der Suche nach Abwechslung,<br />

neuen Erlebnissen und Spannung kann physiologisch im Sinne eines optimalen<br />

Erregungsniveaus erklärt werden. Dabei suchen insbesondere Individuen mit<br />

niedrigem initialen oder Baseline Erregungsniveau herausfordernde, neue und<br />

extrem stimulierende Reize.<br />

Seite 5


Diese High Sensation Seekers erstreben<br />

neue Reize, um ihr optimales<br />

Erregungsniveau zu erreichen bzw.<br />

aufrechtzuerhalten. Das optimale<br />

Niveau der Erregung induziert quasi<br />

homöostatisch eine angenehm<br />

empfundene motorische und kognitive<br />

Aktivität sowie positive affektive<br />

Spannung. Menschen mit sehr hohem<br />

Baseline Erregungsniveau hingegen,<br />

vermeiden geradezu solch anregende<br />

Stimuli und scheuen risikobehaftete<br />

Situationen.<br />

Es überrascht nicht, dass das Persönlichkeitsmerkmal<br />

Sensation Seeking<br />

mit dem der Extraversion hochkorreliert<br />

ist und umgekehrt Menschen mit<br />

fehlender oder sehr geringer Tendenz<br />

zum Sensation Seeking eher den Persönlichkeitszug<br />

Introversion aufweisen.<br />

Auch hier spielt das Grundniveau<br />

der physiologischen Erregung die<br />

entscheidende Rolle: Extravertierte<br />

Menschen haben ein niedriges Erregungsniveau<br />

und versuchen, dieses<br />

durch ihr extravertiertes Verhalten<br />

anzuregen – introvertierte Menschen<br />

haben dagegen ein hohes Grundniveau<br />

der Erregung und versuchen,<br />

dieses durch ihr zurückgezogenes,<br />

introvertiertes Verhalten, nicht weiter<br />

zu erhöhen.<br />

Sensation Seeking findet insbesondere<br />

in den Verhaltenskomponenten<br />

Abenteuerlust, ungewöhnliche Lebensstile,<br />

Reiselust, intensive Sozial-<br />

und Sexualkontakte sowie der<br />

Tendenz zu Risikosportarten seinen<br />

Ausdruck. Studien haben auch empirische<br />

Evidenz geliefert, dass Sensation<br />

Seeking häufig mit riskantem Gesundheitsverhalten<br />

– insbesondere Tabak-,<br />

Alkohol- und Drogenkonsum – korreliert<br />

ist.<br />

Während die exakte neuronale Ätiologie<br />

des Sensation Seekings, d.h. die<br />

neurobiologischen Prozesse des optimalen<br />

Erregungsniveaus, noch nicht<br />

vollständig erschlossen ist, haben Studien<br />

mit eineiigen (monozygotischen)<br />

Zwillingen, die jeweils unter unterschiedlichen<br />

Umweltbedingungen aufwuchsen,<br />

eine Vorstellung über den<br />

Einfluss der Natur-Umwelt-Komponenten<br />

gegeben. Etwa 70% der Varianz<br />

des Sensation Seeking Persönlichkeitsmerkmals<br />

sind dabei genetisch<br />

erklärbar, während die verbleibenden<br />

30% auf Umwelt- und Lerneinflüsse<br />

zurückzuführen sind. Sensation Seeking<br />

ist bei Männern (insbesondere in<br />

der Altersgruppe zwischen 20 und 25<br />

Jahren) prävalenter als bei Frauen.<br />

Das gebräuchlichste Inventar zur Quantifizierung<br />

von Sensation Seeking stellt<br />

die 40 Items umfassende Sensation<br />

Seeking Skala, Form V, dar, welche vier<br />

Sub-Skalen oder Faktoren des Sensation<br />

Seeking misst:<br />

1. Gefahr- und Abenteuersuche<br />

Dieser Faktor stellt auf physisch riskante<br />

Aktivitäten ab und misst die Tendenz zu<br />

sportlichen und anderen Aktivitäten, die<br />

Risiko und Geschwindigkeit beinhalten<br />

wie bspw. Tauchen, Bungeejumping und<br />

Extremskifahren.<br />

2. Suche von neuer Erfahrung<br />

Diese Sub-Skala erfasst die Suche nach<br />

Abwechslung durch unkonventionelle<br />

und nonkonformistische Lebensstile wie<br />

etwa ausgedehntes Reisen, Drogen und<br />

„Hippiekultur“.<br />

3. Enthemmung<br />

Dieser Faktor misst die Tendenz zu<br />

enthemmten Verhalten im sozialen und<br />

sexuellen Kontext wie bspw. exzessive<br />

Partys und Promiskuität und misst die<br />

Neigung zu unkonventionellen oder<br />

gar illegalen Erfahrungen: „Ich möchte<br />

neue und unkonventionelle Erfahrungen<br />

machen, selbst wenn diese ein wenig<br />

unkonventionell oder illegal sind“ (Zuckerman,<br />

1994).<br />

4. Anfälligkeit für Langeweile<br />

Der Faktor misst die Abneigung gegenüber<br />

Langeweile durch Routine und Wiederholung<br />

und die Tendenz zur Unruhe,<br />

wenn die Umwelt keine stimulierende<br />

Abwechslung mehr bietet.<br />

Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind<br />

und etwas Stamina haben, können Sie<br />

Ihre Disposition zum Sensation Seeking<br />

anhand der Sensation Seeking Skala<br />

messen. Die Beantwortung der 40 Items<br />

und die nachfolgende Auswertung<br />

benötigen ca. 20 Minuten, aber es ist<br />

spannend – versprochen.<br />

Die Sensation Seeking Skala Form V –<br />

machen Sie den Test<br />

Anweisungen: Jede der folgenden Fragen<br />

beinhaltet zwei Antwortalternativen,<br />

A oder B. Bitte kreuzen Sie die Alternative<br />

an, die am besten ihre Präferenz<br />

beschreibt (A oder B). In einigen Fällen<br />

könnten beide Alternativen für Sie<br />

zutreffen (A und B) – bitte wählen Sie<br />

dann diejenige Alternative, welche Ihre<br />

Neigungen und Gefühle jeweils besser<br />

beschreibt. Falls Sie bei einer Frage<br />

weder A noch B mögen, wählen Sie<br />

bitte diejenige Alternative, die Ihnen am<br />

wenigsten missfällt.<br />

Versuchen Sie, jede Frage zu beantworten<br />

– mit nur einer Wahl, d.h. A oder B.<br />

Überlegen Sie dabei nicht zu lange, es<br />

gibt keine richtigen oder falschen Antworten<br />

– nur solche die Ihre Präferenzen<br />

und Gefühle am besten beschreiben.<br />

1 A. Ich mag wilde und zügellose Partys.<br />

B. Ich bevorzuge ruhige Partys mit guter Konversation.<br />

2 A. Es gibt Filme, die ich mir auch ein zweites oder drittes Mal anschauen würde.<br />

B. Filmwiederholungen zu sehen, langweilt mich meistens.<br />

3 A. Ich wünsche mir oft, ich könnte ein Bergsteiger sein.<br />

B. Ich kann Menschen nicht verstehen, die beim Bergsteigen ihren Hals riskieren.<br />

4 A. Körpergerüche finde ich unangenehm.<br />

B. Manche Körpergerüche rieche ich gern.<br />

5 A. Es langweilt mich, ständig dieselben Gesichter zu sehen.<br />

B. Ich mag die angenehme Vertrautheit mit Menschen, mit denen ich täglich zu tun habe.<br />

Seite 6


6 A. Ich erkunde gern eine fremde Stadt, selbst wenn ich mich verirren könnte.<br />

B. Wenn ich Orte nicht gut kenne, versuche ich. mich einer Reisegruppe anzuschließen.<br />

7 A. Ich mag keine Leute, die Dinge sagen oder tun, die andere schockieren oder verletzen.<br />

B. Wenn man bei jemandem fast alles voraussagen kann, was er/sie tun oder sagen wird, muss er/<br />

sie ein langweiliger Mensch sein.<br />

8 A. In der Regel begeistert es mich nicht, einen Film zu sehen, bei dem man sagen kann, was als<br />

nächstes passieren wird.<br />

B. Es macht mir nichts aus, einen Film zu sehen, bei dem man vorhersagen kann, was als nächstes<br />

passieren wir.<br />

9 A. Ich habe schon einmal Marihuana geraucht, oder ich würde es gerne tun.<br />

B. Ich würde niemals Marihuana rauchen.<br />

10 A. Ich würde keine Drogen nehmen, die gefährliche oder unbekannte Reaktionen in mir auslösen.<br />

B. Ich würde gern einmal eine der Drogen probieren, die Halluzinationen hervorrufen, wie z.B.<br />

LSD.<br />

11 A. Eine vernünftige Person vermeidet gefährliche Aktivitäten.<br />

B. Ich mache manchmal gerne Dinge, die ein bisschen Angst einflößend sind.<br />

12 A. Ich mag keine Menschen, die zu lockere Ansichten über Sex haben.<br />

B. Ich bin gern in der Gesellschaft nicht verklemmter Leute.<br />

13 A. Rauschmittel bewirken, dass ich mich unwohl fühle.<br />

B. Ich bin gerne im Rauschzustand (durch Alkohol oder eine andere Droge).<br />

14 A. Ich mag scharf gewürzte, fremdartige Speisen.<br />

B. Scharfe, ungewohnte Gerichte esse ich nicht so gern.<br />

15 A. Ich schaue mir gern die Erinnerungsfotos von Bekannten an.<br />

B. Erinnerungsfotos anderer Leute langweilen mich.<br />

16 A. Ich würde gerne Wasserskifahren lernen.<br />

B. Ich würde nicht gern Wasserskifahren lernen.<br />

17 A. Ich würde gerne Surfen ausprobieren.<br />

B. Ich würde nicht gern Surfen ausprobieren.<br />

18 A. Wenn ich Urlaub mache, fahre ich einfach los, halte dort, wo es mir gefällt, und bleibe solange<br />

ich Lust habe.<br />

B. Wenn ich auf Reisen gehe, plane ich meine Route und meinen Zeitplan ziemlich genau.<br />

19 A. Ich bevorzuge bodenständige Leute als Freunde.<br />

B. Ich würde gern Freundschaft mit ausgefallenen Leuten schließen, wie Künstler, Schauspieler,<br />

Hippies.<br />

20 A. Ich möchte nicht gern lernen, ein Flugzeug zu fliegen.<br />

B. Ich würde gern lernen, ein Flugzeug zu fliegen.<br />

21 A. Tiefseetauchen ist nichts für mich.<br />

B. Ich würde gern einmal Tiefseetauchen.<br />

22 A. Es macht mir nichts aus, Homosexuelle kennen zu lernen.<br />

B. Es ist mir unangenehm, Homosexuelle kennenzulernen.<br />

23 A. Ich würde gern einmal versuchen, Fallschirm zu springen.<br />

B. Ich würde nie aus einem Flugzeug springen, ob mit oder ohne Fallschirm.<br />

24 A. Ich mag am liebsten Freunde, deren Verhalten ich manchmal schwer vorhersagen kann.<br />

B. Ich bevorzuge Freunde, die berechenbar und deren Verhalten vorhersagbar ist.<br />

25 A. Ich bin nicht an Erfahrungen ihrer selbst willen interessiert.<br />

B. Ich liebe neue und aufregende Erfahrungen, auch wenn sie manchmal etwas unkonventionell<br />

oder illegal sind.<br />

Seite 7


26 A. Gute Kunst ist klar, symmetrisch in der Form und harmonisch in den Farben.<br />

B. Ich entdecke die Schönheit in den ausgefallenen Formen und den kontrastreichen Farben der<br />

modernen Malerei.<br />

27 A. Ich verbringe gern Zeit in der vertrauten Umgebung zuhause.<br />

B. Ich werde sehr unruhig, wenn ich für bestimmte Zeit zuhause bleiben muss.<br />

28 A. Ich würde gern einmal von einem hohen Sprungturm springen.<br />

B. Ich habe Angst, von hohen Sprungtürmen zu springen.<br />

29 A. Ich verabrede mich gern mit Menschen des anderen Geschlechts, die ich körperlich attraktiv finde.<br />

B. Ich treffe mich gern mit Menschen des anderen Geschlechts, die meine Werte teilen.<br />

30 A. Exzessives Trinken ruiniert gewöhnlich eine Party, weil einige Leute laut und lärmend werden.<br />

B. Gefüllte Gläser garantieren ein gelungenes Fest.<br />

31 A. Überdrehte Menschen nerven mich.<br />

B. Ich kann Langweiler nicht ausstehen.<br />

32 A. Jeder Mensch sollte möglichst viele sexuelle Erfahrungen sammeln.<br />

B. Ich finde, man kann mit einem oder wenigen Partnern ausreichende sexuelle Erfahrungen machen.<br />

33 A. Selbst wenn ich genug Geld hätte, würde ich mich nicht mit Leuten zusammentun, die das Leben<br />

eines "Jet-Setters“ führen.<br />

B. Ich könnte mir vorstellen, dass mir das Leben eines „Jet-Setter“ Spaß machen würde.<br />

34 A. Ich mag witzige und geistreiche Menschen, auch wenn sie manchmal auf Kosten anderer Witze<br />

machen.<br />

B. Ich mag Leute nicht, die Ihren Spaß auf Kosten anderer haben.<br />

35 A. Es ist mir unangenehm, so viele Sexszenen in Filmen zu sehen.<br />

B. Ich kann von Sexszenen gar nicht genug bekommen.<br />

36 A. Ich fühle mich nach einigen Gläschen Alkohol an wohlsten.<br />

B. Mit Leuten, die Alkohol brauchen, um sich wohl zu fühlen, ist etwas nicht in Ordnung.<br />

37 A. Menschen sollten sich entsprechend gewisser Standards des Geschmacks und Stils kleiden.<br />

B. Jeder Mensch sollte sich so kleiden, wie es ihm/ihr gefällt.<br />

38 A. Weite Distanzen mit einem Segelboot zurückzulegen ist großer Leichtsinn.<br />

B. Ich würde gern mit einem kleinen, aber hochseetüchtigen Boot über eine weite Strecke segeln.<br />

39 A. Ich habe mit dummen und langweiligen Menschen keine Geduld.<br />

B. Ich finde an fast allen Personen etwas Interessantes.<br />

40 A. Einen hohen Berg mit Skiern herunter zu fahren, ist ein guter Weg um auf Krücken zu enden.<br />

B. Es macht mir Spaß, eine schnelle Skiabfahrt von einem hohen Berg zu machen.<br />

Niemand muss aus seinem Herzen eine Mördergrube<br />

machen um seine Lebensqualität<br />

wesentlich negativ zu beeinträchtigen - es<br />

reichen Kratzer auf dem Spiegel......<br />

( G.H. 2009)<br />

Seite 8


Die Auswertung, das sog. „Scoring“,<br />

können sie anhand der folgenden<br />

Hilfstabelle vornehmen. Nur wenn<br />

Sie bei einem Item die jeweilige<br />

„High Sensation Seeking Alternative“<br />

(HSSA) gewählt haben, vergeben sie<br />

bitte eine 1 (ansonsten eine 0) und<br />

addieren sie dann alle Scores auf. Die<br />

maximale Summe beträgt 40, wobei<br />

höhere Werte eine größere Tendenz<br />

zum Sensation Seeking repräsentieren.<br />

Wenn Sie jetzt noch Ausdauer und Neugier haben, können Sie Ihre jeweiligen<br />

Scores für die vier Sub-Skalen oder Faktoren isoliert ermitteln – bitte addieren<br />

Sie Ihre Scores für die nachfolgenden Items:<br />

• Gefahr- und Abenteuersuche = 3 + 11 + 16 + 17 + 20 + 21 + 23 + 28 + 38 + 40.<br />

• Erfahrungssuche = 4 + 6 + 9 + 10 + 14 + 18 + 19 + 22 + 26 + 37.<br />

• Enthemmung = 1 + 12 + 13 + 25 + 29 + 30 + 32 + 33 + 35 + 36.<br />

• Anfälligkeit für Langeweile = 2 + 5 + 7 + 8 + 15 + 24 + 27 + 31 + 34 + 39.<br />

Da jeder Faktor 10 Items umfasst, liegt der Range jeder Sub-Skale zwischen 0<br />

und 10, wobei höhere Werte wiederum eine größere Tendenz zum Sensation<br />

Seeking repräsentieren.<br />

Enjoy the trill experience.<br />

Frage/<br />

Item Nr. HSSA<br />

1 Punkt, wenn<br />

HSSA<br />

Frage/<br />

Item Nr. HSSA<br />

1 A 21 B<br />

2 B 22 A<br />

3 A 23 A<br />

4 B 24 A<br />

5 A 25 B<br />

6 A 26 B<br />

7 B 27 B<br />

8 A 28 A<br />

9 A 29 A<br />

10 B 30 B<br />

11 B 31 B<br />

12 B 32 A<br />

13 B 33 B<br />

14 A 34 A<br />

15 B 35 B<br />

16 A 36 A<br />

17 A 37 B<br />

18 A 38 B<br />

19 B 39 A<br />

20 B 40 B<br />

Summe 1 Summe 2<br />

Gesamt-Score (Summe 1 + Summe 2)<br />

1 Punkt, wenn<br />

HSSA<br />

Referenzen/Literatur:<br />

Sensation Seeking – Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Sensation_Seeking<br />

U. Plum (2008), Testtheoretische Analyse der Sensation Seeking Skala V und<br />

Zusammenhänge mit Beziehungsqualität und beruflichem Commitment und<br />

Digit Ratio (2D:4D) bei Feuerwehrmännern, Universität Wien. http://othes.univie.<br />

ac.at/2536/1/2008-10-16_9603684.pdf<br />

Sensation Seeking Scale – Washington State University. http://wsm.wsu.<br />

edu/s/we.php?id=200<br />

(NB)<br />

Seite 9


Macht der Belohnung<br />

Der Erfolg dieser Machtbasis ist abhängig<br />

von der Fähigkeit des Machthabenden,<br />

Belohnungen zu vergeben.<br />

In Betracht kommen dabei aber nicht<br />

nur materielle und finanzielle Belohnungen<br />

sondern auch andere Formen<br />

wie Anerkennung, Aufmerksamkeit,<br />

Lob, Zuwendung etc. Diese Belohnungen<br />

müssen allerdings über das Maß<br />

der Konkurrenz hinausgehen. So kann<br />

ein normales, kollektivvertragliches<br />

oder im Unternehmen übliches Gehalt<br />

nicht als Belohnung angesehen werden<br />

sondern es muss ein Gehaltsteil<br />

sein, der zB. in Form einer Sonderprämie<br />

den zu Belohnenden gegenüber<br />

seinen Kollegen hervorhebt.<br />

Im Bereich des Staates sind solche<br />

Belohnungen vielfältig, begonnen<br />

bei diversen Orden für Bundesheer,<br />

Exekutive, Berufsfeuerwehr etc. über<br />

diverse finanzielle Prämien, Ehrungen<br />

für besondere Verdienste etc.<br />

Die Gefahr bei dieser Machtbasis<br />

liegt zunächst im Neid des jeweiligen<br />

Mitbewerbs, welcher dann durchaus<br />

Phänomene wie Mobbing etc. hervorbringen<br />

kann, wenn nicht darauf geachtet<br />

wird, dass Belohnungen gleichmäßig<br />

verteilt werden. Im Bereich<br />

des Staates sind solche Belohnungen<br />

zumeist systematisiert - sie treten zu<br />

gewissen Zeitpunkten oder zu gewissen<br />

Gelegenheiten und meist in der<br />

gleichen Form auf. So ist die Überreichung<br />

der Promotionsurkunde und<br />

die Sponsion nicht nur der Abschluss<br />

eines erfolgreichen Studiums sondern<br />

durch die Veröffentlichung und durch<br />

die entsprechende Feier auch eine<br />

Form der Belohnung durch öffentliche<br />

Anerkennung der vollbrachten Leistung.<br />

Eine weitere Gefahrenquelle ist die<br />

Tatsache, dass hier sehr leicht ein<br />

Machtmißbrauch, oft auch unbewusst<br />

passieren kann uns allen wohlbekannt<br />

als Bestechung bzw. Korruption. Über<br />

Legalität und Illegalität der Belohung<br />

entscheiden oft nur Zeitpunkt und<br />

Ziel der Belohnung. Eine Belohnung,<br />

die vor einer Leistung, also in Erwartung<br />

der entsprechenden Leistung<br />

erfolgt, kann als Bestechung aufgefasst<br />

werden aber auch als Motivation<br />

- klingt logisch? Lassen Sie sich nicht<br />

durch eine Wortwahl täuschen, die<br />

gut und böse zu unterscheiden sucht,<br />

denn auch eine Bestechung ist eine<br />

Motivation. Den Unterschied macht<br />

das Ziel aus. Wenn das Ziel, wie es<br />

juristisch so schön heißt, nicht den<br />

guten Sitten widerspricht, dann reden<br />

wir von einer positiven Motivation,<br />

andernfalls von Bestechung.<br />

Die Überlegung sollte allerdings dahin<br />

gehen ob es legitim ist, sich mittels<br />

Belohnung eine Machtposition auf zu<br />

bauen oder zu sichern. Eine Belohnung<br />

bereichert den Belohnten nicht<br />

nur durch das Mittel der Belohnung<br />

selbst sondern wertet seine Leistung<br />

und somit seine Person auf. Der Belohnende<br />

sichert sich dadurch Dankbarkeit<br />

und Loyalität.<br />

Sollte eine Belohnung, die Anerkennung<br />

einer Leistung aber nicht ohne<br />

eigennützige Hintergedanken des<br />

Belohnenden erfolgen, sozusagen<br />

selbstlos aus ehrlicher Anerkennung<br />

der Leistung des anderen? Können wir<br />

diese Faktoren überhaupt trennen?<br />

Wird das Belohnungssystem nicht<br />

dem Bestrafungssystem im Bereich<br />

Erziehung und Motivation bei weitem<br />

vorgezogen und als das Non-plus-ultra<br />

der Kindererziehung, des Tiertrainings<br />

und der Managementschulungen<br />

gehandelt? Bei dieser Überlegung<br />

müssen wir darauf achten, keiner<br />

gut - böse - Prägung auf zu sitzen und<br />

nicht einer Begriffsverwirrung zum<br />

Opfer zu fallen, wir müssen versuchen,<br />

die Begriffe absolut neutral zu<br />

betrachten.<br />

Eine Belohnung wirkt sich zunächst<br />

manipulativ aus, das kann als Axiom<br />

angenommen werden. Weitere<br />

Axiome sind die Tatsache, dass sich<br />

eine Belohnung motivierend auf den<br />

Belohnten, im Idealfall auch auf die<br />

Mitbewerber auswirkt und dass die<br />

dadurch zum Ausdruck kommende<br />

Anerkennung ein soziales Bedürfnis<br />

der Stufe vier auf Maslow´s Bedürfnispyramide<br />

darstellt, wobei Maslow den<br />

Fehler macht, keine Unterscheidung<br />

zwischen den Geschlechtern zu treffen,<br />

denn die gesellschaftliche Anerkennung,<br />

die Maslow in Stufe vier der<br />

Bedürfnispyramide einordnet wirkt in<br />

diesem Ausmaß nur auf Männer die<br />

wirksamste Belohnung und Motivation<br />

für Frauen ist Zuwendung, die<br />

bei Maslow allerdings auf Stufe drei<br />

anzutreffen ist.. Die bloße Tatsache,<br />

dass etwas manipulativ wirkt, darf<br />

uns nicht in die Falle locken, es automatisch<br />

als negativ ab zu lehnen. Das<br />

Grundwissen, dass eine Belohnung<br />

manipulative Wirkung hat, liefert<br />

uns die Basis zu entscheiden ob wir<br />

die Manipulation annehmen oder<br />

ablehnen wollen. Wenn dieses Basisbewusstsein<br />

vorhanden ist, können<br />

wir uns um das Motiv und um das Ziel<br />

des Belohnenden Gedanken machen.<br />

Einer der wohl bekanntesten Fälle,<br />

in denen Belohnung zur Umsetzung<br />

von Macht sehr wahrscheinlich genutzt<br />

wurde sind die Geschehnisse<br />

rund um den Ankauf der Eurofighter.<br />

Der Fall ist deshalb interessant weil<br />

Ziele, Mittel und auch Motive zum Teil<br />

Seite 10


positiv als auch zu einem anderen<br />

Teil negativ gesehen werden können<br />

sofern man dieser Kategorisierung<br />

folgen möchte:<br />

Das Mehrzweck- Kampfflugzeug „ Eurofighter<br />

„ soll, wie der Name bereits<br />

sagen will, als Gemeinschaftsproduktion<br />

der europäischen Union erscheinen.<br />

Schon die Bezeichnung soll<br />

Loyalität zum politischen Kunstgebilde<br />

„ europäische Union „ einfordern, die<br />

Politiker und auch die Bürger der EU<br />

mittels Suggestion einer erweiterten<br />

Form des Nationalstolzes auf Zusammenhalt<br />

einstimmen.<br />

Einerseits fördert dies natürlich die<br />

Wirtschaft des eigenen finanziellen<br />

Einzugsbereiches, sichert Arbeitsplätze<br />

und kurbelt die Konjunktur<br />

an andererseits widerspricht diese<br />

Vorgangsweise der freien Marktwirtschaft<br />

und den Grundlagen des<br />

sinnvollen, wirtschaftlichen Einkaufes.<br />

Die erste Lüge zum Zweck der Manipulation<br />

ist aber bereits im PR - und<br />

Imageträchtigen Namen des Projektes<br />

gegeben, denn der Eurofighter ist<br />

eigentlich eine Gemeinschaftsproduktion<br />

von Deutschland, Italien, Spanien<br />

und Großbritannien im Bezug auf<br />

die Entwicklung und die Produktion<br />

wobei zunächst angeblich die Absicht<br />

bestand, diese Jets auch nur an die<br />

Partner zu liefern. Die genannten<br />

Staaten bildeten die Eurofighter Jagdflugzeug<br />

GmbH. mit einem enormen<br />

Wettbewerbs- und Einflussvorteil<br />

gegenüber Unternehmen wie zB. der<br />

schwedischen SAAB AB, die als Mitglied<br />

der europäischen Union das Konkurrenzprodukt<br />

JAS 39 Gripen anbot<br />

sowie Frankreich die Dassault Raffale.<br />

Produziert wurde der Eurofighter von<br />

einem Konsortium folgender Unternehmen:<br />

EADS und DASA<br />

( Deutschland ), CASA ( Spanien ),<br />

BAE Systems( Großbritannien ) und<br />

Alenia Aeronautica ( Italien ). Hier haben<br />

wir, gut getarnt bereits das erste<br />

Belohnungssystem in Form des wirtschaftlichen<br />

Inzests unter Umgehung<br />

der Regeln der freien Marktwirtschaft.<br />

Um nicht in die Verlegenheit zu<br />

kommen mit einem Angebot eines<br />

Herstellers aus einem anderen als der<br />

4 beteiligten Staaten konfrontiert zu<br />

werden treten die Hauptzulieferer als<br />

Anteilseigner des offiziellen Produzenten<br />

auf. Als Belohnung für die Beteiligung<br />

am Basiskonstrukt Eurofighter<br />

GmbH. werden also die Aufträge an<br />

die beteiligten Staaten verschoben<br />

ohne zu einer EU - weiten Ausschreibung<br />

gezwungen zu sein, deren<br />

objektive Beurteilung auf Grund der<br />

Befangenheit der „Geschäftsführung“<br />

ohnehin mehr als fragwürdig gewesen<br />

wäre. Das einzig wirksame Institut<br />

das einschreiten hätte können, wäre<br />

das Kartellrecht gewesen, welches<br />

sich aber in vornehmer Zurückhaltung<br />

geübt hat.<br />

Man entschied sich dann, den Eurofighter<br />

auch an nicht beteiligte Länder<br />

Seite 11


zu verkaufen, unter anderem auch<br />

an Österreich, wo dieses Geschäft für<br />

einigen Wirbel sorgte und politisch in<br />

alle möglichen Richtungen weidlich<br />

ausgeschlachtet wurde und sogar<br />

einen parlamentarischen Untersuchungsausschuß<br />

ins Leben rief.<br />

Mehrere Politiker gerieten damals in<br />

den Verdacht der Geschenkannahme,<br />

lt. Medien allen voran der damalige<br />

Finanzminister Karl Heinz Grasser bei<br />

dem man sogar vermeinte den Weg<br />

der Bestechungsgelder aufgeschlüsselt<br />

zu haben. Als offizieller Empfänger<br />

wurde damals jene Werbeagentur<br />

geortet, die, geführt von einem<br />

persönlichen Freund Grassers, für die<br />

Erstellung der privaten Homepage<br />

Grassers über 250 000 Euro verrechnete,<br />

eine Leistung die im Normalfall<br />

für 10 000 - 20 000 Euro erhältlich<br />

ist. Das Bauernopfer wurde aber<br />

nicht Grasser sondern Generalmayor<br />

Erich Wolf. Die Schutzbehauptung der<br />

Regierung gegenüber der Opposition<br />

und anderen Kritikern lautete damals,<br />

dass der Kaufvertrag Gegengeschäfte<br />

für die Republik enthielte, deren Erlös<br />

den Kaufpreis sogar noch übersteigen<br />

würde.<br />

Die massive lanzierte Informationsflut<br />

und die von der gesamten Regierung<br />

verursachte Verwirrung täuschte über<br />

das Wesentliche hinweg.<br />

1) Der Vertrag wurde niemals im Original<br />

veröffentlicht obwohl es keinen<br />

nachvollziehbaren Grund gegeben<br />

hätte, diesen geheim zu halten,<br />

sofern die Angaben der Verantwortlichen<br />

den Tatsachen entsprochen<br />

haben.<br />

2) Die Antwort, warum Gegengeschäfte,<br />

deren Erlös die Kosten des Ankaufes<br />

übersteigen sollten Vertragsgegenstand<br />

gewesen sein sollten, blieb<br />

man schuldig. Nachdem die Eurofighter<br />

GMBH als Gemeinschaftskonstruktion<br />

von 4 demokratischen Staaten<br />

gesehen werden will, also die jeweiligen<br />

Bürger dieser Staaten das Budget<br />

für Entwicklung und Produktion<br />

stellen, stellt sich die Frage, warum<br />

aus demselben Budget mehr an den<br />

Kunden bezahlt werden sollte, als von<br />

diesem eingenommen wurde. Soweit<br />

zur Theorie, die von den Fakten natürlich<br />

weit entfernt ist. Aber auch die<br />

faktische Abwicklung dieser Gegengeschäfte<br />

ist legal nicht zu bewerkstelligen,<br />

denn es müssen Geschäfte<br />

sein, die in den finanziellen Rahmen<br />

der zwangsweisen EU - weiten Ausschreibungen<br />

fallen und können somit<br />

nicht im Vorhinein einem bestimmten<br />

Unternehmen, einer bestimmten Industrievereinigung<br />

zugesagt werden.<br />

Die Gegengeschäfte sind übrigens bis<br />

heute nicht bekannt.<br />

3) Der Nachweis, dass keine Belohnungen<br />

ausbezahlt wurden wäre<br />

denkbar einfach gewesen - der<br />

Vergleich von Soll und Haben bei allen<br />

Beteiligten und Verdächtigen hätte<br />

Aufschluss gebracht. Dazu hätte die<br />

Angelegenheit in Österreich nur statt<br />

vor einem Untersuchungsausschuß<br />

vor Gericht geregelt werden müssen,<br />

wie das geltendem Recht entsprechen<br />

würde, denn ein Gericht hätte<br />

die Legitimation gehabt, Konten und<br />

Vermögenswerte der Beteiligten offen<br />

zu legen. Damit das aber bei Regierungsmitgliedern<br />

nicht passieren<br />

kann, werden solche Angelegenheiten<br />

vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuß<br />

geklärt. Die Rechnungskontrollinstanzen<br />

der an der<br />

Eurofighter GmbH. beteiligten Staaten<br />

müssten die Einnahmen des Unternehmens<br />

und die daraus gewonnenen<br />

Gelder eigentlich offen legen, da es<br />

sich nicht um ein privates Unternehmen<br />

handelt sondern von Geldern der<br />

Bevölkerung der beteiligten Staaten<br />

finanziert wurde, die entsprechend<br />

gewinnbeteiligt werden müssen<br />

womit die Gewinne der Eurofighter<br />

GmbH. gemäß der Aufteilung der<br />

Eigentumsverhältnisse wieder in die<br />

öffentliche Hand der entsprechenden<br />

Staaten fließen müsste.<br />

Gehen wir davon aus, dass Belohnungen,<br />

in diesem Fall Bestechungsgelder<br />

genannt, an Entscheidungsträger<br />

ausbezahlt wurden. Welche Machtposition<br />

haben sich die Produktionsländer<br />

somit gesichert und was war das<br />

Motiv? Das offensichtlichste Argument<br />

ist die Rentabilität der Entwicklungsund<br />

Produktionskosten, denn die sind<br />

natürlich nicht gedeckt, wenn die Entwicklungs-<br />

und Produktionskosten von<br />

4 Staaten getragen werden und das<br />

Produkt dann nur an diese 4 Staaten<br />

verkauft wird. Wenn wir die Zutaten<br />

für ein Kilo Brot einkaufen, dieses Brot<br />

produzieren und dann an uns selbst<br />

verkaufen hat unser Haushaltsbudget<br />

allenfalls Schluckauf vom Geldkreislauf<br />

aber keine Kostendeckung, von<br />

Gewinn gar nicht zu sprechen. Bisher<br />

hat sich nur Baron Münchhausen<br />

am eigenen Schopf aus dem Sumpf<br />

gezogen.<br />

Also musste das Produkt auch anderweitig<br />

verkauft werden. Interessant<br />

wird dieser Plan durch die Steuerungselektronik<br />

und die dazu passenden<br />

Serviceverträge, denn damit sind<br />

alle Käufer vom Produzenten abhängig<br />

ohne den der Eurofighter nicht<br />

einsatzfähig bleibt und somit sinnlos<br />

würde. Somit sichert sich die Europäische<br />

Union die Loyalität der europäischen<br />

Länder und diese Machtposition<br />

war die geflossenen Belohnungen<br />

wert, womit wir wieder beim Thema<br />

wären. Wodurch unterscheidet sich<br />

nun die hier geflossene Belohnung<br />

von jener Belohnung, die selbstlos im<br />

Sinne einer entsprechend hervorragenden<br />

Leistung vergeben wird?<br />

Zunächst fehlt die hervorragende<br />

Leistung. Weder Schüssel oder Gusenbauer<br />

noch Darabos noch Grasser<br />

oder Plattner noch sonst ein Beteiligter<br />

in Österreich hat eine Mehrleistung<br />

für den Einkauf der Eurofighter<br />

erbracht. Eine Mehr „ leistung „ liegt<br />

allenfalls im Aussitzen der nachfolgenden<br />

Kritiken und Verfahren, die<br />

für den einen oder anderen zweifellos<br />

den zwangsweisen Verzicht auf seinen<br />

offiziellen Status bedeutet hat - keine<br />

Regierungsmannschaft wurde nach<br />

Neuwahlen dermaßen restlos gesprengt<br />

wie die zum Ankaufszeitpunkt<br />

regierende Schwarz - Blau Regierung.<br />

Die „ Belohnung „, vielmehr die<br />

Motivation erfolgte für die politische<br />

Durchsetzung des Einkaufes<br />

der Eurofighter von dem aber auch<br />

die politische Opposition profitierte,<br />

deren Wahlsieg hauptsächlich auf<br />

dem Wahlversprechen beruhte, aus<br />

dem Kaufvertrag aus zu steigen,<br />

wobei Gusenbauer zum Zeitpunkt<br />

des Wahlversprechens bereits wusste,<br />

dass er dies nicht wollte, was er<br />

einem Radiojournalisten nach einem<br />

entsprechenden Interview gestand als<br />

er ihm auf den Hinweis „ aber Herr<br />

Gusenbauer, das geht doch soweit ich<br />

weiß gar nicht, wir können aus dem<br />

Vertrag nicht raus „ antwortete: „ Das<br />

wissen Sie und das weiß ich aber die<br />

da draußen ( die Hörer ) wissen das<br />

nicht „.<br />

Seite 12


Fakt ist aber, dass der Ausstieg denkbar<br />

einfach gewesen wäre. Gegen<br />

EADS wie auch gegen BAE - Systems<br />

und weitere beteiligte Unternehmen<br />

wurden in Person der jeweils maßgeblich<br />

einflussreichen Personen mehrmals<br />

wegen Bestechungsvorfällen<br />

und verbotener Intervention ermittelt<br />

bzw. wurden einige rechtskräftige<br />

Urteile, immer auf Basis desselben<br />

modus operandi, ausgesprochen. Das<br />

Auftragnehmerkataster der Republik<br />

Österreich verbietet dem Staat Österreich<br />

als Einkäufer oder Auftraggeber<br />

die Geschäfte mit dubiosen Unternehmen.<br />

Skurril ist die Identifizierung dessen,<br />

der die Fähigkeit hatte, zu belohnen<br />

- das war das Österreichische<br />

Volk in Form der öffentlichen Hand.<br />

Der Eurofigter kostete Österreich<br />

als Komplettsystem 100 Millionen<br />

Euro während dasselbe Flugzeug in<br />

Deutschland nur mit 86 Millionen Euro<br />

zu Buche schlug. Der zunächst für<br />

Österreich veröffentlichte Preis von<br />

63 Millionen Euro war der Preis für ein<br />

flugunfähiges Flugzeug - ohne Logistik,<br />

ohne EuroDASS ( DASS = Defensive<br />

Aids Subsystem) bezeichnet das<br />

Selbstschutzsystem des Eurofighters<br />

und ohne MIDS (dt.: Multi-Funktionales<br />

Informationsverteilungssystem)<br />

bezeichnet ein militärisches multifunktionales<br />

Datenfunksystem der<br />

NATO, welches die Dienste Datenfunk,<br />

digitale Sprachübertragung, Flugnavigation,<br />

relative Navigation und Identifizierung<br />

umfasst. Es bleiben also<br />

bei 15 Stk. gesamt 210 Millionen Euro<br />

an Überzahlung übrig, stammend aus<br />

der öffentlichen Hand, verwendet<br />

von der Eurofighter GmbH., geflossen<br />

zu.....?<br />

Schlussendlich - wer hat sich damit<br />

Macht erkauft? Dazu müssen wir die<br />

Unternehmen aufschlüsseln. EADS<br />

steht als zweitgrößter Rüstungskonzern<br />

zu 30% im Besitz der Daimler<br />

AG und damit im Falle des Eurofighters<br />

in der absoluten Mehrheit, denn<br />

der zweite 30% Eigentümer neben<br />

Streubesitz ist die französische<br />

Aerospartiale - Matra, die jedoch im<br />

Namen Frankreichs aus dem Eurofighterprojekt<br />

ausgestiegen ist. EADS<br />

ist auch Mehrheitseigentümer der<br />

ebenfalls deutschen Firma AIRBUS<br />

und hat in dieser Kombination folglich<br />

mehr faktischen Einfluss auf das<br />

Unternehmensgeschick bei EADS<br />

als der französische Partner. Die als<br />

Holding funktionierende deutsche<br />

DASA steht wieder zu gleichen Teilen<br />

in deutschem und französischem<br />

Besitz + Streubesitz. Die militärische<br />

Luftmacht haben sich also in erster<br />

Linie Deutschland und in zweiter Linie<br />

Frankreich gesichert.<br />

Ein kurioser Fall, den ich dem Leser<br />

als Aufheiterung nicht vorenthalten<br />

will, ereignete sich im Zusammenhang<br />

mit „ Belohnungszahlungen „<br />

der Rüstungsindustrie 2010 in England.<br />

Gerade war der österreichische<br />

Waffenlobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly,<br />

Ehemann der ehemaligen österreichischen<br />

Ministerin Maria Rauch<br />

- Kallat in England auf Betreiben der<br />

Anti - Korruptionsbehörde SFO wegen<br />

dubioser Geldflüsse des Rüstungskonzerns<br />

BAE - Systems verhaftet,<br />

wurde er auch schon wieder enthaftet.<br />

Der Grund: Die Antikorruptionsbehörde<br />

entschloss sich gemeinsam<br />

mit der englischen Justiz und BAE<br />

- Systems ( ja, sie lesen richtig, das<br />

ist KEIN Druckfehler ), dass der Fall<br />

der Schmiergeldzahlungen nicht<br />

mehr von öffentlichem Interesse sei.<br />

Für diesen Wegfall des öffentlichen<br />

Interesses „belohnte“ BAE - Systems<br />

die Anti - Korruptionsbehörde und<br />

die englische Justiz mit 30 Millionen<br />

Pfund. Während also vor Jahren noch<br />

ein enormer Aufwand betrieben<br />

wurde und Regierungen an die Macht<br />

gesetzt wurden, die man dann zur<br />

Tarnung boikottierte, werden solche<br />

Geschäfte heute ganz offen ausgetragen.<br />

Der Machtgewinn und Machterhalt<br />

durch Belohnung ist die ehrlichste<br />

Machtbasis, denn sie tritt ohne Umschweife<br />

für den Belohnten als Ziel in<br />

Erscheinung. Auf lange Sicht gesehen<br />

ist sie die erfolgreichste Machtbasis,<br />

da gleichmäßig verteilte Belohnung<br />

Zufriedenheit erzeugt, und sie ist die<br />

sanfteste Machtbasis. Sie vergewaltigt<br />

weder mental noch körperlich.<br />

Erfolg ist, nicht darüber nachdenken zu müssen<br />

was Erfolg denn wohl sein könnte, denn<br />

nur dann ist Erfolg latent präsent.<br />

( G.H.2009 )<br />

Seite 13


Problematische Wirklichkeiten - Teil 2<br />

Nachdem wir uns im ersten Teil dieser<br />

Serie der schizoiden Persönlichkeitstendenz<br />

zugewandt haben, wollen<br />

wir uns nun um jene Persönlichkeitstendenz<br />

kümmern, die der schizoiden<br />

quasi gegenüber steht, der depr4essiven<br />

Persönlichkeitstendenz. Um es<br />

nochmals fest zu halten, wir sprachen<br />

im ersten Teil der Serie nicht von der<br />

Krankheit Schizophrenie, sondern von<br />

einer Tendenz, hier ist es genauso –<br />

wir sprechen nicht über Depressionen<br />

sondern über die Neigung dazu.<br />

Die Tendenz entsteht in den meisten<br />

Fällen ursprünglich aus einer Angst<br />

heraus – nämlich der Angst, ein eigenständiges<br />

Ich zu werden, das in diesem<br />

Fall zutiefst als das Herausfallen<br />

aus Geborgenheit erlebt wird. Der, an<br />

sich uns allen innewohnende Wunsch<br />

nach Nahkontakt, die Sehnsucht lieben<br />

zu können und geliebt zu werden,<br />

initiiert durch den Mutter – Kindkontakt<br />

wird in diesem Fall übermächtig.<br />

Der Wunsch nach Verschmelzung<br />

blockiert die natürliche Entwicklung,<br />

die in diesem Entwicklungsbereich<br />

auch ein „ich“ vorsieht. Ein Besinnen<br />

auf den Wert des eigenen Ich, eine<br />

gewisse Trennung zwischen dem Ich<br />

und dem Du auch wenn gleichzeitig<br />

ein liebendes Geben und Nehmen<br />

existiert – in der Pubertät kennen wir<br />

diesen Vorgang gemeinhin als „abnabeln“<br />

.<br />

Wird dieses Abnabeln angstvoll erlebt,<br />

entstehen die sehr viel bekannteren<br />

Trennungsängste. Jedes Lebewesen,<br />

auf das der Betroffene seine Liebe<br />

projiziert bekommt in seinem Denken<br />

Überwert. Sei es Mutter, Vater,<br />

Kinder, Partner Hund oder Katze. Oft<br />

hören wir, dass manchen Menschen<br />

ihr Haustier lieber ist als ein Partner,<br />

weil dieses Haustier sie vermeintlich<br />

bedingungslos liebt. Tatsache ist<br />

aber, dass das Haustier genau in das<br />

Liebeskonzept des Betroffenen passt<br />

– Abhängigkeit! Das Tier ist völlig<br />

vom Betroffenen abhängig und kann<br />

ihn daher nicht verlassen. Dies wird<br />

als Liebe fehlinterpretiert. So gehen<br />

Betroffene aber auch mit Menschen<br />

um. Oft entscheiden sich verlassene<br />

Frauen dafür, keine Beziehung mehr<br />

mit einem Mann einzugehen sondern<br />

mit dem Kind aus dieser Verbindung<br />

allein zu bleiben. Sie erleben jene<br />

Seite 14<br />

Jahre, in denen das Kind völlig von Ihnen<br />

abhängig ist als beglückend und<br />

entwickeln sich zu den sogenannten<br />

„Helikoptereltern“, deren größte Angst<br />

es ist, dass dieses Kind sich abnabelt,<br />

selbständig wird, aus der gemeinsamen<br />

Wohnung auszieht.<br />

Liebendes sich – hingeben<br />

wollen bedarf<br />

eines Partners, ist<br />

gebunden an das<br />

Vorhanden sein eines<br />

anderen Menschen<br />

und ohne Ihn nicht<br />

möglich. Und hier<br />

stoßen wir auf das<br />

zentrale Problem depressiver<br />

Tendenzen.<br />

Sie sind mehr als Andere<br />

auf ein Subjekt<br />

angewiesen, an dem<br />

sie ihre Bedürfnisse<br />

ausleben können.<br />

Einmal brauchen<br />

sie jemanden um<br />

ihre Liebesfähigkeit<br />

ausleben zu können,<br />

oder sie brauchen<br />

den Anderen weil<br />

sie geliebt werden<br />

wollen. Bedürfnisse<br />

also, die die Betroffenen<br />

glauben aus sich<br />

selbst heraus nicht<br />

erfüllen zu können.<br />

Diese Abhängigkeit<br />

von einem anderen<br />

Lebewesen löst das<br />

Bestreben aus, dem<br />

Anderen immer so<br />

nah wie möglich<br />

zu sein, Trennende<br />

Ich – Du Sequenzen<br />

möglichst völlig auf<br />

zu heben. Je weniger<br />

der Betroffene sein<br />

eigenständiges Ich<br />

entwickelt hat, desto<br />

mehr erlebt er jegliche<br />

räumliche oder<br />

emotionale Entfernung<br />

vom Anderen<br />

als bedrohlich und<br />

wird versuchen, es<br />

nicht dazu kommen<br />

zu lassen.<br />

Die Betroffenen betrauern<br />

zum Beispiel<br />

den Tod eines geliebten Menschen<br />

oder Tieres in einem völlig übertriebenen<br />

Ausmaß, versuchen, nach einer<br />

Trennung von einem Partner, wenn<br />

sie ihn schon nicht halten konnten mit<br />

allen Mitteln und unter Selbstaufgabe<br />

eine enge Freundschaft aufrecht zu<br />

erhalten, egal unter welchen Umstän-


den die Partnerschaft geendet hat,<br />

auch wenn der ehemalige Partner<br />

sich einer Beachtung im Grunde, sei<br />

es durch Seitensprünge, sei es durch<br />

Diebstahl oder was auch immer, als<br />

unwürdig erwiesen hat. Ähnlich handhaben<br />

die Betroffenen die Situation<br />

wenn es um einen erträumten Partner<br />

geht, zu dem sich eine Liebesbeziehung<br />

als unmöglich erwiesen hat.<br />

Die Betroffenen kennen 2 Wege um<br />

die Abhängigkeit eines Anderen zu<br />

verfestigen. Entweder sie machen<br />

sich selbst zum Kind, möglichst hilflos<br />

und damit abhängig, denn wer kann<br />

schon so hartherzig sein und ein hilfloses<br />

Wesen verlassen oder aber sie<br />

machen den Anderen zum hilflosen<br />

Kind, der sie nicht verlassen kann.<br />

Die Motivation ist in beiden Fällen die<br />

selbe: Möglichst zu garantieren, dass<br />

der andere sie nicht verlassen kann.<br />

Der zum Depressiven<br />

tendierende<br />

Mensch neigt<br />

dazu, die Menschen<br />

und Tiere<br />

in seiner Umgebung,<br />

vor allem<br />

Nahestehende,<br />

zu idealisieren.<br />

Er will nichts<br />

Erschreckendes<br />

oder Beunruhigendes<br />

an ihnen<br />

wahrnehmen, er<br />

verharmlost und<br />

entschuldigt ihre<br />

dunklen Seiten<br />

und ist stets um<br />

Harmonie bemüht,<br />

er lässt Zweifel<br />

und Kritik nicht bewusst<br />

werden und<br />

weicht Auseinandersetzungen<br />

wie<br />

auch Spannungen<br />

„um des lieben<br />

Friedens willen“<br />

aus. Er neigt dazu,<br />

Vogel – Strauss –<br />

Politik zu betreiben<br />

und seinen Kopf<br />

vor der Unbill und<br />

den Abgründen<br />

des Lebens in den<br />

Sand zu stecken<br />

um seinen Glauben,<br />

dass jedes<br />

Lebewesen gut sei<br />

irgendwie aufrecht<br />

zu erhalten.<br />

Dadurch verfolgt<br />

der Betroffene<br />

hartnäckig alle<br />

Tugenden, die als<br />

„gut„ gelten. Er<br />

ist oft Bescheiden,<br />

Verzichtsbereit,<br />

Hilfsbereit, Selbstlos,<br />

scheint sich<br />

durch Mitgefühl<br />

und Mitleid auszuzeichnen,<br />

was<br />

überaus problematische Formen<br />

annehmen kann. Begonnen von der<br />

übermäßigen Bescheidenheit, die für<br />

sich nichts fordert, über die Überanpassung<br />

und Unterordnung bis hin zu<br />

masochistisch – hörigen Verhaltensweisen<br />

bis zur Selbstaufgabe, nur um<br />

sich der gefürchteten Ich – werdung<br />

und der drohenden Einsamkeit zu<br />

entziehen.<br />

In diesen Bestrebungen unterliegt<br />

der Betroffene oft einer gefährlichen<br />

Selbsttäuschung indem er aus diesen<br />

Verhaltensweisen eine Ideologie<br />

macht, verbirgt er nicht nur deren<br />

Motivation vor sich selbst sonder<br />

er kann sich noch jenen gegenüber<br />

moralisch überlegen vorkommen, die<br />

weniger bescheiden, friedfertig und<br />

altruistisch sind. Er macht aus seiner<br />

Not eine Tugend und meint, etwas hin<br />

zu geben was er noch nicht entwickelt<br />

hat und somit gar nicht besitzt: sein<br />

Ich.<br />

Der Preis dafür ist allerdings hoch.<br />

Alles was im Betroffenen an Wünschen,<br />

Impulsen, Affekten und Trieben<br />

vorhanden ist, wagt er nicht zu leben,<br />

denn damit würde er sich individualisieren<br />

und sich möglicherweise von<br />

irgendjemanden entfernen oder gar<br />

verlassen werden. Er ist immer darauf<br />

angewiesen, dass im seine Wünsche<br />

und Erwartungen von Anderen erfüllt<br />

werden – ohne dass er jemals auf die<br />

Idee käme, sie sich zu nehmen, denn<br />

er kann ja nicht genau das machen<br />

wofür er die anderen zuvor verurteilt<br />

hat.Wer nicht nehmen kann, hofft<br />

zu bekommen, vielleicht sogar als<br />

Belohnung für sein Bescheidenheit<br />

und seine Hilfsbereitschaft und seine<br />

Selbstlosigkeit. Und wenn nicht auf<br />

Erden dann zumindest im Himmel wie<br />

es die Religionen versprechen.<br />

Seite 15


Wir stellen uns vor ...<br />

Mag.a Claudia Poje<br />

klinische - und Gesundheitspsychologie, zertifizierte Arbeitspsychologie, dipl.<br />

Notfallspsychologie, dipl. Mediation, dipl.<br />

Organisations- und Personalentwicklung, Unternehmensberatung<br />

Spezialgebiete<br />

Schnittstelle zwischen Gesundheits- und Arbeitspsychologie (Stress, Burnout,<br />

etc.), affektive Störungen, Psychosomatik, Suchterkrankungen, Zwangsstörungen,<br />

Persönlichkeitsstörungen, arbeitspsychologische Begutachtung<br />

Website(s)<br />

www.betriebspsychologie.at<br />

www.krisenbewaeltigung.at<br />

Mag.a Claudia Poje<br />

MSc Jana Felber<br />

Diplomkrankenschwester, Familiensystemische Psychotherapeutin<br />

Spezialgebiete<br />

Einzel-, Paar- und Familientherapie, Systemisches Coaching, Gerontopsychotherapie,<br />

Psychische Störungen nach ICD 10, Verhaltensstörungen im Kinder/<br />

Jugendalter<br />

Fremdsprachen<br />

Tschechisch, Slowakisch<br />

MSc Jana Felber<br />

Ingrid Görblich<br />

Psychotherapeutin<br />

systemische Therapie, Coaching, Gruppentherapie<br />

Spezialgebiete<br />

Burnout-Prozesse und Prävention<br />

Depressionen und Ängste<br />

Krisen und neue Lebensphasen<br />

Website(s)<br />

www.ingrid-goerblich.at<br />

Ingrid Görblich<br />

Seite 16


Platz für Ihre Werbung<br />

Jeden Tag sehe ich mindestens 100 Berufe,<br />

die ich weniger gern machen würde als meinen<br />

- das nennt sich dann vermutlich positive<br />

Bestätigung der richtigen Berufswahl<br />

(Johann Filzer 2010)<br />

Seite 17


Seite 18


Anzeigenschaltungen<br />

Seite 19


<strong>2014</strong>-09-25/ Rogaška Slatina – Das Bad Ischl des Südens<br />

Rogaška Slatina in der slowenischen Steiermark ist nicht irgendein Kurort. Er hat das magnesiumreichste<br />

Mineral- und Heilwasser der Welt, eines der besten Therapiezentren Europas,<br />

Top-Hotels und noch den Charme der k & k-Monarchie<br />

Der „Heilige Tempel“ von<br />

Rogaška Slatina ist die<br />

Trinkhalle. Ein Panoramaverglaster<br />

Rundbau. Innen<br />

stehen Sitzbänke aus istrischem<br />

Marmor, dazwischen die Grals<br />

der Gesundheit: Marmor-<br />

Brunnen, aus denen das<br />

kostbare Heilwasser fließt.<br />

Täglich zwei bis drei Mal pilgern<br />

die Kurgäste hier her, sitzen<br />

meist schweigend auf den<br />

Bänken und trinken – je nach<br />

Gesundheitsproblem – zwei<br />

bis acht Deziliter. Rogaška hat<br />

nämlich das magnesiumreichste<br />

Mineralwasser der Welt,<br />

das „Rogaška Mg“. Studien<br />

beweisen: Es hilft bei<br />

Verstopfung, Sodbrennen,<br />

Diabetes, hohem Blutdruck,<br />

Blähungen, Stressbeschwerden.<br />

Auch bei Erkrankungen der<br />

Bauchspeicheldrüse, bei<br />

Leber-, Gallen-, Magen- und<br />

Darmbeschwerden. Die<br />

Einheimischen scheren sich<br />

nicht um diese Studien. Sie<br />

wissen seit Jahrhunderten<br />

um die positive Wirkung ihres<br />

Wassers. Beim Bau der neuen<br />

Pfarrkirche „Heiligen Kreuz“<br />

im Jahr 1866 fand man in den<br />

Archiven Schriften über das<br />

erstaunlich hohe Alter der<br />

Ortsbewohner. Viele seien 100<br />

Jahre und älter geworden, heißt<br />

es.<br />

In den Zeiten der Monarchie<br />

stand Rogaška Slatina bei<br />

Prominenz und Adel hoch<br />

im Kurs – wie Karlsbad in<br />

Tschechien oder Bad Ischl.<br />

Kaiser Franz Joseph kurte in<br />

Rogaška, Bertha von Suttner,<br />

Franz Liszt. Und bekannte Ärzte<br />

ordinierten hier. In Wien gab<br />

es das begehrte Wasser nur in<br />

Apotheken zu kaufen.<br />

Jetzt erlebt der Kurort in der<br />

slowenischen Steiermark, 60<br />

km von der österreichischen<br />

Grenze entfernt, wieder einen<br />

Aufschwung. Es wird renoviert<br />

und gebaut als ob es keine<br />

Wirtschaftskrise gäbe. Es<br />

gibt einige Tophotels wie das<br />

4*-Grand Hotel Sava. Der<br />

Glanz der alten Zeit lebt mit<br />

modernem Komfort neu auf.<br />

Vor allem der Geldadel aus dem<br />

Osten entdeckt den mondänen<br />

Kurort. Opernsänger und<br />

Schauspieler aus Russland,<br />

Geschäftsleute aus Israel und<br />

Aserbaidschan, Prominente aus<br />

Ungarn flanieren in den Alleen<br />

des von k & k-Prachtbauten<br />

gesäumten Kurparks. Man<br />

hört Italienisch, Russisch,<br />

Englisch, Deutsch, Hebräisch,<br />

Arabisch, Slowenisch. Rogaška<br />

ist heute internationaler denn<br />

je. Die Preise in den Hotels sind<br />

gehoben, das Publikum<br />

dementsprechend gut<br />

situiert.<br />

Auch Italiener und<br />

Österreicher kommen<br />

wieder verstärkt.<br />

Sie alle schwören<br />

auf das besondere<br />

kühl-mediterrane<br />

Mikroklima, die ruhigelitäre<br />

Kur-Atmosphäre,<br />

das top-ausgestattete<br />

Therapiezentrum und die<br />

Wirkungen des heilenden<br />

Wassers. Karl Brenner aus Wien<br />

kommt schon seit 30 Jahren.<br />

„Seine Blutwerte bessern sich<br />

nach jeder Trinkkur deutlich“,<br />

sagt seine Frau.<br />

Das Herzstück des Kurortes<br />

ist der Kurpark mit seinen<br />

blumengeschmückten<br />

Promenaden, Alleen und<br />

Cafés, den prächtigen k<br />

& k-Bauwerken und den<br />

Thermal-Pools der so<br />

genannten Rogaška Riviera.<br />

Er ist eine Slow-Down-Zone<br />

zum Entstressen, Genießen,<br />

Lustwandeln und Schauen, in<br />

der man unweigerlich in den<br />

360-Grad-Spazierschritt verfällt:<br />

Man schaut nach rechts, dreht<br />

sich nach links und nach hinten<br />

– den überall entdeckt man<br />

schöne Details.<br />

Vieles ist noch wie zu Kaisers<br />

Zeiten. Etwa das einstige<br />

Kurhaus, in dem heute das<br />

5*-Grand Hotel Rogaška<br />

untergebracht ist. Im<br />

berühmten Kristallsaal hängen<br />

kunstvoll handgefertigte<br />

Rogaška Slatina ist der ideale Ort für ein romantisches Wochenende.<br />

Drei Tage/ zwei Nächte inklusive vieler Extras bietet das Grand Hotel<br />

Sava mit der kostenlosen Club Sava Card bereits ab 287,30 Euro für<br />

zwei (!) Personen.<br />

Fotonachweis: Grand Hotel Sava**** Superior, Abdruck honorarfrei!<br />

Für weitere Fotos, Podcasts und ein Video siehe auch www.prplus.at.<br />

Allge<br />

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Roga<br />

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Stres<br />

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Seite 20


Kristallluster, die in der damals<br />

schon legendären und heute<br />

noch existierenden Glas-<br />

Manufaktur von Rogaška<br />

gefertigt wurden. Heute<br />

produziert die Fabrik auch<br />

Riedel-Gläser. Bei Führungen<br />

kann man den Glasbläsern<br />

zuschauen und im Shop günstig<br />

einkaufen.<br />

Einen Besuch wert ist auch<br />

das kleine neue Museum<br />

„Anin Dvor“, benannt nach der<br />

Heiligen Anna, Schutzpatronin<br />

von Rogaška Slatina. Es zeigt<br />

historische Bilder des Kurortes,<br />

die frühe Vermarktung des<br />

Heilwassers, Prachtstücke der<br />

Rogaška-Glas-Manufaktur,<br />

Fotos und Unterschriften<br />

prominenter Kurgäste sowie<br />

eine Heilwasser-Erlebnis-<br />

Installation, bei der man sich<br />

wie im kühlen Bauch des<br />

Berges fühlt.<br />

Aber es muss einem nicht<br />

unbedingt ein Leiden plagen,<br />

um Rogaška zu besuchen.<br />

Der mondäne Kurort ist<br />

auch ideales Urlaubsziel für<br />

Ruhesuchende. Die Umgebung<br />

ist bezaubernd schön.<br />

Sanfte Hügel, Weinberge,<br />

ausgedehnte Laubwälder und<br />

charmante Dörfer prägen<br />

das Landschaftsbild. Es gibt<br />

herrliche Wander- und Radwege<br />

und ein paar lohnenswerte<br />

Sehenswürdigkeiten.<br />

Im abgeschiedenen Tal<br />

„Johannes des Täufers“ zum<br />

Beispiel haben sich Mönche<br />

des Kartäuser-Ordens um die<br />

Mitte des 12. Jahrhunderts das<br />

prächtige Kloster Žiče sponsern<br />

lassen. Die noch gut erhaltenen<br />

Ruinen lohnen einen Besuch.<br />

Mittels Audio-Guide erfährt<br />

man viel über das besondere<br />

Klosterleben der Kartäuser.<br />

Etwa, dass es ihnen verboten<br />

war vierbeinige Tiere zu essen<br />

– und sie deshalb versuchten,<br />

dreibeinige zu züchten.<br />

Nicht weit entfernt liegt am<br />

Rande des Städtchens Konjice<br />

Sloweniens modernster<br />

Weinkeller inmitten musterhaft<br />

gepflegter Weingärten, die<br />

sich in streng grafischen<br />

Mustern über die Hügel<br />

ziehen. Die Weine des<br />

Gutes „Zlati Grič“ (Goldener<br />

Hügel) schmecken leicht und<br />

zitronenfruchtig. Verkosten<br />

zahlt sich aus. 600 Meter<br />

weiter thront am nächsten<br />

Hügel das zum Weingut<br />

gehörende gleichnamige<br />

Restaurant mit herrlichem<br />

Ausblick auf die Weingärten<br />

und den dazwischen liegenden<br />

Golfplatz.<br />

Weitere interessante<br />

Ausflugsziele sind das<br />

Minoritenkloster von Olimje,<br />

in dem noch Mönche wohnen,<br />

die nach alten Rezepturen<br />

Heilmittel produzieren und<br />

in der alten Kloster-Apotheke<br />

verkaufen sowie der Kreuzweg<br />

in Šmarje pri Jelša, der sich<br />

gesäumt von Kapellen hinauf<br />

zur prächtigen Barockkirche<br />

„Heiliger Rochus“ zieht. Und<br />

im „Kakteen-Pavillon“ am<br />

Ortsrand von Rogaška Slatina<br />

sind mehr als 5.000 Kakteen<br />

und Sukkulenten aus aller<br />

Welt zu bewundern. Es ist eine<br />

der größten Sammlungen in<br />

Europa.<br />

Fad wird einem nicht im „Bad<br />

Ischl des Südens“. Auch<br />

wenn die Hotels vermehrt<br />

mit Wellness-Kurzurlauben<br />

werben, bietet Rogaška Slatina<br />

vor allem die Infrastruktur für<br />

einen ausgedehnten Kur- und<br />

Erholungsurlaub. Daran hat<br />

sich seit Kaisers Zeiten nichts<br />

geändert. Franz Joseph würde<br />

auch heute noch sagen können:<br />

Es war sehr schön, es hat mich<br />

sehr gefreut.<br />

meine Information über das Grand Hotel Sava**** Superior<br />

pannende Atmosphäre, Gastfreundlichkeit sowie ein traditionelles und neues<br />

nessangebot garantieren den perfekten Aufenthalt im Grand Hotel Sava**** Superior<br />

ška Slatina, Slowenien. Der seit k.u.k. Zeiten berühmte Kurort ist für sein Mikroklima<br />

tten unversehrter Natur sowie das einzigartige Mineralwasser bekannt. Das Rogaškaasser<br />

ist eines der reichhaltigsten magnesiumhaltigen Mineralwasser der Welt und<br />

t bei Beschwerden wie Verstopfung, Sodbrennen, Diabetes, erhöhter Blutdruck, bei<br />

s und in der Schwangerschaft. Das mitten im Kurpark gelegene Grand Hotel Sava****<br />

rior mit seinen 233 Zimmern und Suiten sowie dem Lotus Center Health & Beauty<br />

t seinen Gästen die ideale Verbindung zwischen Natur, Geschichte und königlichem<br />

fort. Mehr Information unter www.rogaska.si/de/.<br />

Information und Buchung:<br />

Grand Hotel Sava**** Superior Rogaška Slatina<br />

Zdraviliški trg 6,3250 Rogaška Slatina, Slowenien<br />

Tel.: +386 (0) 3811 40 00, Fax: +386 (0) 3811 43 90<br />

Email: info@hotel-sava-rogaska.si, Internet: www.rogaska.si/de/<br />

Seite 21


Hotel-Tipp:<br />

Das rundum neu renovierte<br />

4*-Superior-Grand Hotel Sava<br />

bewertet sich selbst als das „beste“<br />

in Rogaška Slatina bezogen auf das<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. Zu Recht.<br />

Zu Preisen ab ca. 75 € pro Nacht und<br />

Person im Doppelzimmer bietet es<br />

eindeutig am meisten. Als einziges<br />

Hotel in Rogaška hat es einen eigenen<br />

Thermalwasserpool. Die Atmosphäre<br />

ist angenehm ruhig. Die modernen<br />

Zimmer sind in edlen Beige- und<br />

Brauntönen gehalten. Das Personal<br />

ist stets bemüht und sympathisch,<br />

die Küche fantastisch. Abends gibt es<br />

Unterhaltung mit Live-Musik, tagsüber<br />

Ausflüge und geführte Wanderungen.<br />

Das mit dem Grand Hotel verbundene<br />

„Hotel Zagreb“ wird demnächst auf<br />

5*-Standard gehoben.<br />

Wellness & Beauty: Das hoteleigene<br />

Wellness- und Beauty-Center „Lotus<br />

Zentrum“ offeriert um die 100<br />

Anwendungen – von Massagen bis<br />

Ayurveda, Antischmerztherapien<br />

und Lifting. Im „Fitness-Park“ ist<br />

das tägliche Programm enorm<br />

umfangreich. Es bietet neben Yoga,<br />

Pilates auch Sauerstoffverbrauchstest<br />

und individuelle Fitnessprogramme.<br />

Kur-Angebote: Gebucht werden<br />

können diverse Packages<br />

mit Wellness-, Therapie- und<br />

Beautyanwendungen sowie<br />

Trinkkuren. Ein Renner ist die<br />

„1000-Kalorien-Diät“, bei der das<br />

Abnehmen sogar garantiert wird.<br />

Gastronomie: Im Hauptrestaurant<br />

„Kristal“ sind Auswahl und Qualität<br />

am Buffet erstaunlich. Ein- bis<br />

zwei Mal pro Woche gibt es frisch<br />

zubereitete WOK-Gerichte und<br />

Sushi, das aus Wien geliefert wird.<br />

Noch ein paar Zacken drüber ist<br />

das À la carte-Restaurant „Kaiser“.<br />

Allein schon die Weinkarte verrät<br />

hier das Niveau: 140 Sorten stehen<br />

zur Auswahl, die teuerste Flasche<br />

Wein kostet 2500 Euro. „Lobby-Bar“<br />

und „Cafè Cappuccino“ sind eine<br />

ständige Verführung. In der Bar mixt<br />

eine sympathische Dame perfekte<br />

Smoothies, das „Cappuccino“ serviert<br />

köstliche, zuckerarme Konditoreien.<br />

Kostenlose Mitgliedschaft beim<br />

Programm CLUB SAVA mit Treuekarte:<br />

Die Club Sava Treuekarte ist kostenlos<br />

im Internet erhältlich und belohnt<br />

jeden Gast für seinen Urlaub im<br />

Grand Hotel Sava**** Superior und<br />

Hotel Zagreb****. Mindestens fünf<br />

Prozent vom Wert des Aufenthalts<br />

bzw. der Leistungen im Lotus Zentrum<br />

für Gesundheit und Schönheit sowie<br />

der Therme werden auf den nächsten<br />

Aufenthalt übertragen. Wenn jemand<br />

länger als zwei Wochen im Hotel<br />

bleibt, erhält er auf die zusätzlichen<br />

Tage eine Ermäßigung von zehn<br />

Prozent. Über einen Newsletter<br />

werden Club Sava Mitglieder exklusiv<br />

über besondere Ereignisse, Angebote,<br />

Jahrestage, kulinarische Höhepunkte<br />

benachrichtigt bzw. erhalten sie<br />

spezielleVergünstigungen.<br />

Mehr Information unter http://www.<br />

rogaska.si/de/treuekarte.<br />

Romantik-Wochenende<br />

(3 Tage/2 Nächte) im Grand Hotel Sava****Superior<br />

in Rogaška Slatina mit Club Sava Karte ab 287,30 Euro für zwei Personen inklusive:<br />

• Willkommensgruß bei Ankunft mit Liebescocktail<br />

• Samstag und Sonntag reichhaltiges Buffet-Frühstück im Restaurant Kristal bis 11.00 Uhr<br />

• 1 kulinarischer Abend im Restaurant Kristal – show cooking<br />

• 1 romantisches Abendessen zu zweit mit ausgewähltem kulinarischem Menü im À-la-carte-Restaurant Kaiser<br />

• 1 x Entspannungsmassage (20 Min.)<br />

• freier Eintritt in die Lotus Terme (Thermalbad und Saunas)<br />

• freier Eintritt ins Fitnesscenter<br />

• Bademantelbenutzung und extra Badetuch für das Thermalbad<br />

• 1 Flasche Magnesium-Heilwasser pro Zimmer am Ankunftstag<br />

•<br />

am Freitag und Samstag Tanzabend im Kaffeehaus Cappuccino<br />

romantisches Nachtbaden in der Lotus Terme bei Kerzenschein und einem Glas Sekt<br />

interessantes Animationsprogramm (organisierte Spaziergänge, Workshops, Tanzabende im Kaffeehaus Cappuccino mit<br />

Livemusik)<br />

Programm zum seelischen und sportlichen Erwachen: »Gruß an den Morgen«, Aqua-Aerobic, Yoga, Morgengymnastik<br />

freier Eintritt ins Hit Casino Fontana<br />

free wifi<br />

kostenlose Parkplätze vor dem Hotel<br />

Preis: im DZ Classic ab 287,30.- mit Club Sava Karte für 2 Personen (kostenlos um Internet erhältlich). Normalpreis:<br />

360,80 Euro.<br />

Buchbar bis 21.12.<strong>2014</strong>.<br />

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Entzugserscheinungen mindern...<br />

Das Verlangen im Rahmen einer<br />

Sucht nach bestimmten Substanzen<br />

beruht auf einer natürlichen und<br />

lebenswichtigen Funktion des Gehirns<br />

– dem Belohnungssystem. Im<br />

Falle eines Suchtgeschehens nennen<br />

einige Wissenschaftler das Belohnungssystem<br />

in diesem besonderen<br />

Fall Suchtgedächtnis.<br />

Verschiedene Reize führen zu neuen<br />

Verknüpfungen von Nervenzellen. Das<br />

menschliche Gehirn ist ein äußerst<br />

anpassungsfähiges Organ. Seine<br />

Nervenzellen können untereinander<br />

verschiedene Verknüpfungen eingehen.<br />

Ständig bilden sich neue Verbindungen<br />

und Schaltkreise als Folge<br />

neuer oder regelmäßig auftretender<br />

Reize (Grundlage jeglicher Psychotherapie).<br />

Dies ist die Grundlage für das<br />

Lernen und das Gedächtnis - auch für<br />

das Suchtgedächtnis.<br />

Das Belohnungssystem des Gehirns<br />

schüttet auf bestimmte Reize hin<br />

Dopamin aus.<br />

Sucht beginnt mit Verlangen (tritt bei<br />

verschiedenen Sucht – und Rauschmitteln<br />

in verschiedenen Stadien des<br />

– anfänglichen – Genusses auf ). Bei<br />

Verlangen handelt es sich im Grunde<br />

um erfolgreiches Lernen durch<br />

Belohnung. Und das spielt sich in<br />

einem besonderen Hirnareal ab: dem<br />

Belohnungssystem. Dieses hat eine<br />

überlebenswichtige Funktion: Werden<br />

existenzielle Bedürfnisse wie Essen,<br />

Schlafen oder auch Sex befriedigt,<br />

führt dies zu Wohlbefinden. Daraufhin<br />

schütten die Nervenzellen im Belohnungssystem<br />

vermehrt Dopamin aus.<br />

Dopamin ist ein Botenstoff, mit dem<br />

die Nervenzellen untereinander kommunizieren.<br />

Aufgabe des Dopamins<br />

ist es, unsere Aufmerksamkeit auf die<br />

Reize zu lenken, deren Befriedigung<br />

zu Wohlbefinden führt. Es markiert<br />

also die entsprechenden Reize als<br />

besonders „wichtig“.<br />

Das Dopamin dockt an spezielle Rezeptoren<br />

an.<br />

Das Entstehen von Sucht basiert auf<br />

der Anregung des Belohnungssystems.<br />

Dort wird immer eine gewisse<br />

Basismenge an Dopamin ausgeschüttet.<br />

Drogen erhöhen diese Ausschüttung<br />

zum Teil dramatisch. Das bedeutet:<br />

Wird beispielsweise Alkohol<br />

getrunken, führt das kurzfristig zu<br />

Wohlbefinden. Aufgrund dieses Wohlbefindens<br />

schütten die sendenden<br />

Nervenzellen im Belohnungssystem<br />

etwa 200 Mal mehr Dopamin aus als<br />

normalerweise. Diese hohe Dopaminmenge<br />

dockt an speziellen Stellen der<br />

Empfängerzellen an, den sogenannten<br />

Rezeptoren. Damit ist das von<br />

einer Zelle zur nächsten Zelle weitergeleitete<br />

Signal sehr viel stärker als<br />

üblich. Durch dieses verstärkte Signal<br />

lernt das Hirn relativ schnell, eine<br />

Alkoholflasche oder ein Weinglas als<br />

sehr wichtigen Reiz wahrzunehmen.<br />

Bei Kokain schütten die Zellen noch<br />

mehr Dopamin aus und besonders<br />

viel ist es bei Amphetaminen, was<br />

deren hohes Suchtpotenzial erklärt.<br />

Nach einer Weile „wehren“ sich die<br />

Nervenzellen gegen diese Dopaminflut,<br />

indem die Zahl der Rezeptoren<br />

reduziert wird. Sind nicht so viele<br />

Rezeptoren vorhanden, kann auch<br />

nicht so viel Dopamin andocken. Das<br />

führt zu einer Abschwächung des<br />

weitergeleiteten Signals. Da sich das<br />

Hirn aber bereits an stärkere Signale<br />

gewöhnt hat, empfindet es so etwas<br />

wie ein Belohnungsdefizit. Sprich: Der<br />

Mensch bekommt Verlangen nach der<br />

jeweiligen konsumierten Droge – oder<br />

aber einer Ersatz“Droge“ die den<br />

selben Reiz auslöst. Wir empfehlen in<br />

unseren Suchtentwöhnungsprogrammen<br />

deshalb dopaminausschüttungsfördernde<br />

Tätigkeiten und Nahrungsmittel.<br />

Zu den Nahrungsmitteln<br />

zählen: Mandeln, Bananen, Avocados,<br />

Milchprodukte, Schokolade, Blaubeeren,<br />

Pute, Fisch, Äpfel, Spargel, Brokkoli,<br />

Orangen und Grüner Tee. Zu den<br />

Tätigkeiten das Setzen von (kleinen)<br />

Zielen, denn das Erreichen dieser<br />

Ziele sorgt für eine Dopaminausschüttung,<br />

Sex und Bewegung. Eine der erfolgreichsten<br />

Ersatz“drogen“ ist Sport.<br />

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