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ootswelt aktuell Nr. Nr. 2 3 Februar März 2012 POLITIK UND VERBÄNDE CHARTER dürfte jetzt Schluss sein. Wenn die türkische Regierung das neue, ab 1. Februar geltende Gesetz – mit dem unter anderem Schwarzarbeit bekämpft werden soll – nicht zu Gunsten der Freizeitskipper korrigiert. Denn dieses neue Gesetz zum Aufenthalt von Ausländern sieht vor, das zwischen zwei „90-Tages-Aufenthalten“ eben auch eine „Pause“ von 90 Tagen liegen muss. Damit das Ganze zusätzlich kompliziert wird, gibt es zu dem „90 Tage Zeitfenster“ (solange dürfen sich Ausländer zu touristischen Zwecken weiterhin ohne Aufenthaltsgenehmigung in der Türkei aufhalten) noch eine zugrunde gelegte 180 Tage Frist. Innerhalb dieser 180 Tage Frist (sie beginnt ab der ersten Einreise in die Türkei) können die 90 Tage am Stück oder in Form von kürzeren Aufenthalten, die addiert werden, „abgewohnt“ werden. Sechs Monate nach der ersten Einreise beginnt eine weitere, neue 180 Tage Frist. Skippern, die einen längerfristigen Liegeplatzvertrag mit einer Marina vorweisen können, räumt das Gesetz zwar die Möglichkeit ein, eine Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen, mit den damit einhergehenden Rahmenbedingungen (vom persönlichen Erscheinen, über die dafür anfallenden Gebühren, bis hin zu möglicherweise gefordertem Einkommensnachweis oder einer türkischen Krankenversicherung) dürfte sich die Regierung allerdings kaum Freunde machen. Griechenland erhöht Steuern und Liegeplatzgebühren und vertreibt Yachtbesitzer Auch in Griechenland sollen Yachteigner die Staatsverschuldung reduzieren, mit dem Ergebnis, dass bereits im letzten Jahr viele Bootsbesitzer (Einheimische wie Touristen) dem Land den Rücken gekehrt haben. Jetzt droht die nächste „Austrittswelle“, denn Steuern und Liegeplatzgebühren sollen in diesem Jahr nochmals erhöht werden. Einsicht und logisches Denken scheint nicht die Stärke der griechischen Regierung zu sein, denn nach Expertenschätzung sind dem Staat bereits in 2011 über 100 Millionen Euro an Einnahmen aus dem Bereich Wassersport verloren gegangen. Darüber hinaus will Griechenland seinen Kampf gegen die illegale Charter verschärfen. Das sieht zumindest ein Gesetzentwurf vor, mit dem die Regierung in Zukunft noch schärfer gegen Privatleute und Charterunternehmen vorgehen will, die Einnahmen aus der Yachtcharter am Fiskus vorbeischleusen. Ein Schwerpunkt sollen die Yachten unter ausländischer Flagge sein, deren Eigner in Griechenland zahlende Passagiere aufnehmen, aber keine Steuern zahlen. Ihnen sollen dem Gesetzentwurf entsprechend hohe Geldstrafen oder sogar Gefängnis drohen. Schon das Schalten von Anzeigen soll unter Strafe gestellt werden. Da das Gesetz aber noch vom griechischen Parlament beschlossen werden muss, dürfte das Vorhaben erst zur Saison 2013 greifen. ➟
ootswelt aktuell Nr. 3 März 2012 CHARTER In Kroatien droht Nachversteuerung Wenn Kroatien am 1. Juli 2013 in die EU aufgenommen wird, dürfte es deutliche Unruhe unter den Yachtbesitzern mit Schiffen unter ausländischer Flagge geben. Denn mit dem EU-Beitritt droht die Zahlung der Einfuhrumsatzsteuer. Eine Expertenkommission versucht jetzt bereits Lösungswege zu erarbeiten, die die Interessen des Landes und die EU-Vorgaben berücksichtigt, gleichzeitig aber ermöglicht, dass die Yachteigner von bislang unversteuerten Yachten im Lande bleiben. Sicherlich eine sinnvolle Kommission, denn würde die bisherige Gesetzeslage greifen – diese sieht vor, dass auf den Schiffswert 25 Prozent Umsatzsteuer plus 5 Prozent Luxussteuer zu zahlen sind – kann davon ausgegangen werden, dass viele ausländische Yachten Kroatien verlassen. Vielleicht doch neue Yachthäfen auf den Balearen? Obwohl nach Aussagen von Experten mehrere tausend Yachtliegeplätze fehlen, stand der Neu- oder Ausbau von Marinas auf den Balearen nie im Fokus der alten Regierung. Jetzt sieht alles ganz anders aus, die neue Landesregierung hat ein Herz für Skipper und will nach Prüfung durch die Kommunen und die Umweltbehörde nicht nur zwölf bereits bestehende Bauanträge für Erweiterungen genehmigen, sondern spricht sogar über einen Neubau von drei bis vier Marinas. Nachdem der Charterbereich sich in den vergangenen Jahren als ausgesprochen krisenfest und stabil erwiesen hat, ist der Blick in die Saison 2012 voller Zuversicht. Generell für den Chartermarkt gilt: Der Trend nach hochwertig und komfortabel ausgestatteten Charterbooten hält an. Autopilot, Bugstrahlruder und elektrisch betriebene Ankerwinde stehen ebenso auf der Wunschliste der Charterer wie genügend Schlafkabinen, damit niemand im Salon übernachten muss. Erfahrene Charterer entscheiden sich in der Regel für größere Yachten ab zwölf Meter Länge. Neueinsteiger bevorzugen kleinere Boote. Die Törndauer ist in nahe gelegenen Revieren oder in denen, die preiswert angeflogen werden können, eher kürzer. Dann wird oft auch zweimal im Jahr gebucht. Sind die Flüge deutlich teurer, mietet der Charterer häufig nur einmal im Jahr für einen zweiwöchigen Törn. Aktuell setzen Charterkunden für die Saison 2012 auf altbekannte und bewährte Reviere, bei denen auch die Infrastruktur an Land stimmt. Segler zieht es vor allem auf die Ostsee und in Mittelmeer-Destinationen, wo nach wie vor Kroatien als das gefragteste Revier gilt, gefolgt von Griechenland, Balearen, Türkei, Italien und Frankreich. In der Karibik – auf Rang acht – zählen die französischen Inseln Guadeloupe und Martinique zu den beliebtesten Destinationen, von denen man in die Inselwelt der Windward Islands mit längeren Tagestörns bis hinunter nach Grenada aufbricht.
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