LB 3-2012 - Selbsthilfe OÃ
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02<br />
lichtblick<br />
<strong>Selbsthilfe</strong>freundliche<br />
Krankenhäuser in OÖ<br />
gearteten Projekten zeigen, dass <strong>Selbsthilfe</strong>freundlichkeit<br />
im Krankenhaus nur<br />
dann Erfolg versprechend aufgenommen<br />
werden kann, wenn die individuellen<br />
Gegebenheiten vor Ort sorgfältig in<br />
Betracht gezogen und mit den potenziell<br />
zu Beteiligenden koordiniert werden<br />
können. Von einer systematischen und<br />
nachhaltigen Zusammenarbeit sollen<br />
beide Seiten profitieren - das Krankenhaus<br />
und die <strong>Selbsthilfe</strong>.<br />
© Stephen Coburn− Shutterstock<br />
Eine Initiative des Dachverbandes selbsthilfe oö in kooperation mit den<br />
oö. krankenhäusern – auf dem weg zu mehr Patientenorientierung!<br />
Um die Kooperation zwischen Krankenhäusern<br />
und <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen<br />
dauerhaft und systematisch zu etablieren<br />
hat die <strong>Selbsthilfe</strong> Oberösterreich,<br />
als Dachverband der gesundheitsbezogenen<br />
<strong>Selbsthilfe</strong>gruppen in Oberösterreich,<br />
das Gütesiegel „<strong>Selbsthilfe</strong>freundliches<br />
Krankenhaus“ ausgelobt.<br />
Vertreter aus <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen und<br />
-organisationen sind in erster Linie<br />
ExpertInnen in eigener Sache. Als<br />
Betroffene oder Angehörige haben<br />
sie sich themenspezifisch zu einem<br />
medizinischen oder psychosozialen<br />
Indikationsgebiet zusammengeschlossen<br />
und verfügen über vielfältige und<br />
oft langjährige Erfahrungen im Kontakt<br />
mit ÄrztInnen und Pflegekräften. Sie<br />
unterstützen sich gegenseitig und geben<br />
ihr Wissen auf ihrem speziellen Gebiet<br />
an andere Betroffene, aber auch an Vertreter<br />
der professionellen medizinischen<br />
Versorgung weiter. Nach wie vor gibt es<br />
jedoch wenige dauerhafte Kooperationen<br />
zwischen <strong>Selbsthilfe</strong> und professioneller,<br />
stationärer Versorgung, die von<br />
beiden Seiten als erfolgreich empfunden<br />
werden. Die Zusammenarbeit ist oft<br />
punktuell und auf das besondere Engagement<br />
einzelner Ärzte und Ärztinnen<br />
in der Fachabteilung und dem Sprecher,<br />
der Sprecherin einer <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe<br />
zurückzuführen. Wechselt der Arzt, brechen<br />
die guten Kontakte häufig wieder<br />
zusammen, da es weder eine formale<br />
Vereinbarung noch eine strukturelle Verankerung<br />
für die Zusammenarbeit gibt.<br />
Das Ziel ist die bestehende Zusammenarbeit<br />
zwischen Vertretern von<br />
<strong>Selbsthilfe</strong>gruppen und -organisationen,<br />
den medizinischen und pflegerischen<br />
Fachkräften und der Verwaltungsebene<br />
des Krankenhauses zu verbessern und<br />
daraus resultierend eine "selbsthilfebezogene<br />
Patientenorientierung" zu<br />
erhalten. Die Erfahrungen aus gleich<br />
Ein "<strong>Selbsthilfe</strong>freundliches Krankenhaus"<br />
zeichnet sich dadurch aus, dass<br />
es sein ärztliches und pflegerisches<br />
Handeln durch das Erfahrungswissen<br />
der <strong>Selbsthilfe</strong> erweitert, den Kontakt<br />
zwischen Patienten und <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen<br />
fördert und kooperationsbereite<br />
<strong>Selbsthilfe</strong>gruppen aktiv unterstützt!<br />
Die Grundlage für die Verleihung des<br />
Gütesiegels „<strong>Selbsthilfe</strong>freundliches<br />
Krankenhaus“ definiert sich über die<br />
Erfüllung der „acht Qualitätskriterien“.<br />
Die Qualität der Zusammenarbeit mit<br />
den Krankenhäusern kann dadurch<br />
bewertet und durch die Vergabe dieses<br />
Qualitätssiegels honoriert werden. Das<br />
Konzept wurde von der ARGE <strong>Selbsthilfe</strong><br />
Österreich, basierend auf einem<br />
Hamburger Modellprojekt, entwickelt.<br />
Die Vergabe erfolgt durch ein Gremium,<br />
das sich aus Vertretern des Landes OÖ,<br />
der Stadt Linz, der OÖ. Gebietskrankenkasse,<br />
des Instituts für Soziologie an<br />
der Universität Linz und der <strong>Selbsthilfe</strong><br />
OÖ zusammensetzt. Das Vergabeprozedere<br />
gliedert sich in zwei Schritte:<br />
Selbstbewertung und Fremdbewertung.<br />
Das teilnehmende Krankenhaus gibt in<br />
einem Selbstbeurteilungsbogen über die<br />
Erfüllung der Qualitätskriterien Auskunft.<br />
Dieser dient dem Vergabegremium als<br />
Grundlage für die Bewertung der auf drei<br />
Jahre begrenzten Vergabe der Auszeichnung.<br />
Gütesiegel wurden bereits in den<br />
Bundesländern Kärnten, Salzburg und<br />
Niederösterreich vergeben.<br />
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