Jugend debattiert - Staatliches Seminar für Didaktik und ...
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<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
2010/11<br />
... mehr als ein Wettbewerb<br />
Auf Initiative <strong>und</strong><br />
unter der Schirmherrschaft<br />
des B<strong>und</strong>espräsidenten<br />
In Kooperation mit der Kultusminister konferenz <strong>und</strong> den Kultusminis terien der Länder
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> – für alle ein Gewinn<br />
»Fairer Wettstreit tut unserer Demokratie<br />
gut. Die politische Willensbildung braucht<br />
möglichst viele unterschiedliche Bahnen,<br />
auf denen neue Ideen <strong>und</strong> Argumente ausgetauscht<br />
werden <strong>und</strong> auf denen immer<br />
wieder um neue Mehrheiten gerungen<br />
wird – von der Graswurzelebene bis hinein<br />
in die Parlamente <strong>und</strong> Kabinettssäle.<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> leistet einen wichtigen<br />
Beitrag dazu, dass <strong>Jugend</strong>liche schon in der<br />
Schule lernen, sich für politische Fragen zu<br />
interessieren <strong>und</strong> an politischen Debatten<br />
aktiv <strong>und</strong> kompetent mitzuwirken.«<br />
»B<strong>und</strong>espräsi dent Christian Wulff<br />
Schirmherr<br />
sprachliche Bildung<br />
durch Ausbildung<br />
in Rede, Gegenrede<br />
<strong>und</strong> Debatte<br />
Eine Demokratie braucht Menschen, die<br />
kritische Fragen stellen. Menschen, die aufstehen,<br />
ihre Meinung sagen <strong>und</strong> sich mit<br />
den Meinungen anderer auseinandersetzen.<br />
Menschen, die zuhören <strong>und</strong> reden<br />
können. Menschen, die fair <strong>und</strong> sachlich<br />
debattieren.<br />
Deshalb kommt es darauf an, dass jeder<br />
schon in der Schule lernt, wie <strong>und</strong> wozu<br />
man <strong>debattiert</strong>, <strong>und</strong> regelmäßig übt, auch<br />
selbst zu debattieren. <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
setzt genau hier an:<br />
n mit einem b<strong>und</strong>esweiten Wettbewerb<br />
für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ab Klasse 8<br />
an allgemeinbildenden <strong>und</strong> berufsbildenden<br />
Schulen<br />
n mit Unterrichtsreihen, die auf den Wett -<br />
bewerb vorbereiten <strong>und</strong> zugleich zeigen,<br />
wie vielfältig man Debattierfähigkeiten<br />
im Alltag nutzen kann<br />
n mit Fortbildungen für Lehrerinnen <strong>und</strong><br />
Lehrer, in denen die Lehrkräfte selbst das<br />
Debattieren trainieren<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
gewinnen, denn <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
n stärkt kommunikative Fähigkeiten<br />
n verbessert die Urteilsbildung<br />
n gibt mehr Sicherheit im Auftreten bei<br />
Prüfung <strong>und</strong> Bewerbung<br />
Lehrkräfte<br />
gewinnen, denn <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
n bietet Methodentraining für den<br />
kompetenzorientierten Unterricht<br />
n aktiviert alle Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
Schulen<br />
gewinnen, denn <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
n setzt Impulse für die Schulentwicklung<br />
n stärkt Profilbildung <strong>und</strong> Vernetzung<br />
Meinungsbildung<br />
durch Auseinandersetzung<br />
mit aktuellen<br />
Streitfragen<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
fördert<br />
politische Bildung<br />
durch Motivation<br />
zu demokratischem<br />
Handeln<br />
Persönlichkeitsbildung<br />
durch gegenseitigen<br />
Austausch <strong>und</strong><br />
Perspektivenwechsel<br />
3
Debatte bei <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
De battieren heißt: Stellung nehmen,<br />
Grün de nennen, Kritik vortragen – gegen<strong>und</strong><br />
mit einander. In der modernen Kom -<br />
munika tions ge sell schaft braucht jeder<br />
diese Fähig keiten. Und jeder braucht sie,<br />
um politisch mit reden zu können. Gu te<br />
Debatten sind eine Voraus setzung lebendiger<br />
Demokratie.<br />
Die Regeln der Debatte bei <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
sind auf ein Minimum reduziert <strong>und</strong><br />
so gesetzt, dass ein konzentriertes, sachbezogenes<br />
Streitgespräch entstehen kann.<br />
Wer diesen Regeln folgt, hört andere an<br />
<strong>und</strong> lernt, berechtigte Interessen vernünftig<br />
zu vertreten.<br />
Dreiteilige Debatte<br />
Jede Debatte bei <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
gliedert sich in drei Teile:<br />
n Eröffnungsr<strong>und</strong>e<br />
n Freie Aussprache<br />
n Schlussr<strong>und</strong>e<br />
Debattiert wird zu viert. Einen Ge sprächs -<br />
leiter gibt es nicht. Eine Debatte dauert<br />
24 Minuten.<br />
Eröffnungsr<strong>und</strong>e<br />
In der Eröffnungsr<strong>und</strong>e hat jeder Debattant<br />
die Debat ten frage aus seiner Sicht begründet<br />
zu beantworten. Zwischen fragen sind<br />
nicht erlaubt. Pro beginnt.<br />
Redezeit jeweils 2 Minuten,<br />
d.h. Gesamtdauer 4 x 2 = 8 Minuten.<br />
Freie Aussprache<br />
In der Freien Aussprache wird die Debatte<br />
in freiem Wechsel fortgesetzt. Die<br />
Reihenfolge der Debat tenbeiträge müssen<br />
die Debattanten unter sich aus handeln.<br />
Soll-Fragen<br />
Debattiert werden politische Streitfragen,<br />
die Schü ler in teressieren. Jede Frage ist so<br />
gestellt, dass sie nach einer konkreten<br />
Maßnahme fragt <strong>und</strong> nur mit »Ja« (= pro)<br />
oder »Nein« (= contra) be ant wortet werden<br />
kann, z.B.: Soll einheitliche Schul kleidung<br />
eingeführt werden?<br />
Zeitwächter<br />
Die Redezeiten werden durch einen<br />
Zeitwächter überwacht. Er zeigt das Ende<br />
einer Rede zeit durch ein zweimaliges<br />
Klingelzeichen an. Fünfzehn Sek<strong>und</strong>en vor<br />
dem Ende einer Redezeit wird einmal ge -<br />
klingelt. Das Überschreiten der Rede zeit<br />
wird durch Dauerklingeln unterb<strong>und</strong>en.<br />
Gesamtdauer: 12 Minuten.<br />
Schlussr<strong>und</strong>e<br />
In der Schlussr<strong>und</strong>e reden die Debattanten<br />
in der gleichen Reihenfolge wie in der<br />
Eröffnungsr<strong>und</strong>e. Zwischen fragen sind<br />
nicht erlaubt.<br />
Redezeit jeweils 1 Minute,<br />
d.h. Gesamtdauer 4 x 1 = 4 Minuten.<br />
Freiheit der Meinungs änderung<br />
Zwei sprechen sich für, zwei gegen das<br />
Ge fragte aus. In der Schlussr<strong>und</strong>e hat<br />
jeder die Streitfrage noch einmal, jetzt<br />
im Lichte der eben geführten Aussprache<br />
zu beantworten. Dabei darf er seine Mei -<br />
nung auch verändern.<br />
Kriterien der Wertung<br />
n Sachkenntnis<br />
n Ausdrucksvermögen<br />
n Gesprächsfähigkeit<br />
n Überzeugungskraft<br />
Bewertet wird in Punkten (0 – 5)<br />
nach vier Kriterien. Gewonnen hat,<br />
wer am meisten Punktepro Debatte<br />
erhält (max. 20).<br />
4<br />
5
Training <strong>und</strong> Wettbewerb<br />
Jede Debatte ist Wettbewerb: Wettstreit um<br />
das bessere Argument. Wer mitreden will,<br />
muss die Fakten kennen <strong>und</strong> blitzschnell<br />
reagieren können. Gute Debatten verlangen<br />
gute Vorbereitung <strong>und</strong> ständige Übung.<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> verbindet Wettbewerb<br />
mit Training. Jeder Stufe des Wettbe -<br />
werbs geht eine Trainingseinheit voraus.<br />
Wer teilnimmt, beginnt mit einer Unter -<br />
richtsreihe in der Klasse. Wer Regionaloder<br />
Landes sieger wird, gewinnt ein Se -<br />
minar mit professionellen Trainern, das<br />
auf die nächste Stufe des Wettbewerbs<br />
vorbereitet.<br />
Was sich die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in<br />
Unterricht <strong>und</strong> <strong>Seminar</strong> erarbeiten, trägt<br />
über den Wettbewerb hinaus: Wer gelernt<br />
hat, genau zuzuhören, frei zu sprechen,<br />
sorgfältig zu argumentieren <strong>und</strong> auch im<br />
Streit konstruktiv zu bleiben, hat Fähig kei -<br />
ten gewonnen, die nicht nur in Debatten<br />
von Nutzen sind.<br />
Unterrichtsreihe<br />
<strong>Seminar</strong>e für<br />
Regionalsieger<br />
<strong>Seminar</strong> für<br />
Landessieger<br />
Schulwettbewerb<br />
Altersgruppe I:<br />
Klassen 8–9/10,<br />
Altersgruppe II:<br />
Jahrgangsstufen 10/11–13<br />
Regionalwettbewerb<br />
Landes wettbewerb<br />
Auf Schulebene führen die Lehrkräfte das<br />
Projekt im Rah men einer Unterrichtsreihe<br />
in ihren Klas sen ein. Die beiden besten<br />
Debattan ten einer Klasse nehmen am<br />
Schulwettbewerb teil. Im Schulwettbewerb<br />
ermittelt jede Schule pro Altersgruppe zwei<br />
Schüler für den Wettbewerb des Regional -<br />
verb<strong>und</strong>es.<br />
Ab Regionalebene treten alle Teilnehmer<br />
einer Altersgruppe zunächst in zwei Quali -<br />
fikationsr<strong>und</strong>en gegeneinander an. Die vier<br />
Punktbesten erreichen das Finale. Wer dort<br />
Platz 1 oder 2 belegt, ist für den Landes -<br />
wettbewerb qualifiziert. Im <strong>Seminar</strong> trai ni e-<br />
ren alle Regionalsieger gemeinsam.<br />
Die beiden Besten der Landesfinale, d.h.<br />
zwei pro Altersgruppe, vier pro Land, sind<br />
für die B<strong>und</strong>esebene qualifiziert. Gemein -<br />
sam trainieren sie im <strong>Seminar</strong> für Landessieger.<br />
Akademiewoche<br />
für B<strong>und</strong>es sieger <strong>und</strong><br />
Alumni-Programm<br />
B<strong>und</strong>eswettbewerb<br />
Wer nach dem B<strong>und</strong>esentscheid zu den<br />
besten Sechs seiner Altersgruppe gehört,<br />
nimmt an einer sechstägigen Akademie -<br />
woche teil <strong>und</strong> wird in das Alumni-Pro -<br />
gramm von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> aufgenommen.
Zeitplan<br />
Preise<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember<br />
Lehrerfortbildungen<br />
in der staatlichen Lehrer -<br />
bildung der Länder<br />
Unterrichtsreihen in Klassen<br />
Auf den oberen Ebenen des Wettbewerbs<br />
winken besondere Preise. Diese Preise<br />
ge winnt, wer nach Ansicht der Juroren die<br />
Kriterien Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen,<br />
Gesprächsfähigkeit <strong>und</strong> Über zeugungs kraft<br />
in den Debatten am besten erfüllt.<br />
Der Preis für Regionalsieger<br />
Januar<br />
Februar<br />
März<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
<strong>Seminar</strong>e für Regionalsieger<br />
<strong>Seminar</strong> für Landessieger<br />
Schul- <strong>und</strong><br />
Regionalwettbewerbe<br />
Landeswettbewerbe<br />
B<strong>und</strong>esfinale<br />
In jedem Regionalverb<strong>und</strong> gewinnen vier<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler (die beiden Bes -<br />
ten jeder Altersgruppe) ein dreitägiges<br />
Se minar mit professionellen Trainern<br />
von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>. Daran nehmen<br />
alle Siegerinnen <strong>und</strong> Sieger der Regional -<br />
ver bünde des jeweiligen Landes teil. Das<br />
<strong>Seminar</strong> ist zugleich Vorbereitung auf den<br />
Landeswettbewerb.<br />
Der Preis für Landessieger<br />
Aus jedem B<strong>und</strong>esland gewinnen vier<br />
Schü ler innen <strong>und</strong> Schüler (die beiden Bes -<br />
ten jeder Altersgruppe) ein dreitägiges<br />
<strong>Seminar</strong> mit professionellen Trainern, das<br />
zugleich auf den B<strong>und</strong>esentscheid in Berlin<br />
vorbereitet – auf der Burg Rothenfels am<br />
Main.<br />
Juli<br />
August<br />
»Die <strong>Seminar</strong>e sind Preise, die auch langfristig<br />
etwas bringen. Was man dort lernt, nützt einem<br />
überall. Super finde ich das Gemeinschafts -<br />
gefühl <strong>und</strong> den interessanten Austausch mit<br />
den anderen Teilneh mern zu The men, die weit<br />
über die Schule hinausgehen.«<br />
Akademiewoche für B<strong>und</strong>essieger<br />
Der Preis für B<strong>und</strong>essieger<br />
Die besten Zwölf des B<strong>und</strong>eswett bewer -<br />
bes (d.h. Platz 1–6 aus jeder Altersgruppe)<br />
gewinnen eine gemeinsame Akademie -<br />
woche mit rhetorischer Einzelberatung,<br />
Gesprächen mit Prominenten, Exkur sio<br />
nen u.a.m. – in Kloster Volkenroda in<br />
Thüringen. Außerdem wer den sie in das<br />
Netz der Ehemaligen (»<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>-<br />
Alumni«) aufgenommen. Die B<strong>und</strong>essieger<br />
der Alters gruppe II (Platz 1–6) werden<br />
zur Aufnahme in die Studienstiftung des<br />
Deutschen Volkes vorgeschlagen.<br />
»Franziska Rauber, Freiburg im Breisgau<br />
(B<strong>und</strong>esfinalistin 2009)<br />
8<br />
9
Teilnahme an <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> wendet sich an allgemeinbildende<br />
<strong>und</strong> berufsbildende Schulen <strong>und</strong><br />
kann in vielen Schulfächern eingesetzt werden.<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler nehmen im<br />
Klassenverband nach Anmeldung durch ihre<br />
Lehrkraft teil.<br />
Die teilnehmenden Schulen sind schulartübergreifend<br />
in Regionalverbünden organisiert<br />
<strong>und</strong> bilden gemeinsam das Schulnetz<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>. Zusammensetzung,<br />
Größe <strong>und</strong> Entwicklung des Schulnetzes<br />
bestimmen die Kultusministerien der<br />
Länder.<br />
Schulen, die sich an <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> beteiligen<br />
wollen, haben die Möglichkeit, sich an<br />
bestehende Verbünde anzugliedern. Die für<br />
die Teilnahme notwendigen Fortbildungen<br />
für Lehrkräfte sind in der Lehrerfortbildung<br />
der Länder abrufbar. Die Fortbildungen werden<br />
von besonders erfahrenen Projektlehr -<br />
kräften, sogenannten Lehrer-Trainern,<br />
durchgeführt. Sie zeigen, wie das Debattieren<br />
im Unterricht eingeführt <strong>und</strong> eingesetzt<br />
werden kann.<br />
Informationen zur Teilnahme <strong>und</strong> zum<br />
Fort bil dungs angebot für Lehrkräfte sowie<br />
Kon takt zum nächsten Regionalverb<strong>und</strong><br />
erhalten Sie durch den Landesbe auftrag ten<br />
Ihres Bun des landes. Er berät Sie gern!<br />
Kontaktdaten <strong>und</strong> Informationen unter:<br />
www.jugend-<strong>debattiert</strong>.de/teilnahme<br />
Im Schuljahr 2010/11 sind dabei:<br />
n über 100 000 Schüler innen <strong>und</strong> Schüler<br />
n mit r<strong>und</strong> 4 500 Lehrkräften<br />
n an r<strong>und</strong> 700 Schu len<br />
n in 120 Verbünden<br />
»<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> fordert einen anderen Blick<br />
auf den Unterricht <strong>und</strong> bringt dem Lehrer<br />
bei, den Schüler als Ganzes in den Blick zu<br />
nehmen. Das Projekt bildet die Persönlichkeit<br />
der Schüler aus, es bildet für den späteren<br />
Berufs weg, für die Teilnahme an der Demo -<br />
kratie. Man merkt, dass man diese komplexen<br />
Bildungsziele nicht nur bei <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
umsetzen möchte, sondern auch insgesamt<br />
im Unterricht.«<br />
»Torsten Jansen, Projektlehrer,<br />
Gymnasium Lohr (Bayern)<br />
»<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> ist ein Programm, das<br />
in der Konzentration auf sprachliche <strong>und</strong><br />
politische Kompetenzen ein zentrales Ziel<br />
der Bildung von <strong>Jugend</strong>lichen verfolgt, das<br />
massive Unterstützung verdient. <strong>Jugend</strong><br />
<strong>debattiert</strong> zeigt, wie Debatte lehr- <strong>und</strong><br />
lernbar ist.«<br />
Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth,<br />
Humboldt-Universität zu Berlin,<br />
Institut für Erziehungswissenschaften<br />
10<br />
11
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> im Unterricht<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> beginnt im Unterricht –<br />
zum Beispiel mit einer Unterrichtsreihe zur<br />
Vorbereitung auf den Wettbewerb. Viele<br />
kleine Übungen ermöglichen jedem, der<br />
teil nimmt, sich persönlich zu verbessern.<br />
Unterricht mit <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> ist handlungs-<br />
<strong>und</strong> kompetenzorientiert. Die einzelnen<br />
Übungen können auch unabhängig<br />
vom Wettbewerb ganzjährig eingesetzt<br />
wer den. Erst dann entfalten sie ihre volle<br />
Wirkung. Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler erwerben<br />
bei <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> rhetorische Fähig -<br />
keiten, die sie auch bei anderen schulischen<br />
Aufgabenstellungen, z.B. Erörterung<br />
oder Referat, gut anwenden können.<br />
An vielen Schulen gibt es außerdem eine<br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
oder einen Debattierclub.<br />
»Bei uns in der Schule wird regelmäßig im<br />
Unterricht <strong>debattiert</strong>. Dass ich Spaß daran<br />
habe, habe ich erst hier festgestellt, <strong>und</strong> ich<br />
hätte mir anfangs nie träumen lassen, auch<br />
nur im Landeswettbewerb zu stehen.<br />
Deshalb: Nur Mut, es lohnt sich!«<br />
Lukas Barth, Koblenz (B<strong>und</strong>essieger 2006)<br />
Ergänzend zum Unterricht gibt es für alle<br />
Schüler innen <strong>und</strong> Schüler, die an <strong>Jugend</strong><br />
<strong>debattiert</strong> teilnehmen, ein Forum zum<br />
Debattieren im Inter net: »debatte-digital«.<br />
Hier kann jeder seine bes ten Argumente<br />
online testen – schul- <strong>und</strong> länderübergreifend:<br />
www.jugend-<strong>debattiert</strong>.debatte-digital.de<br />
12<br />
13
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> im Schulalltag ...<br />
... <strong>und</strong> darüber hinaus<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> bereichert nicht nur<br />
den Unterricht, sondern auch das Schul -<br />
leben:<br />
n Entscheidungen, die in der Klassenge<br />
mein schaft anstehen, können durch<br />
Debatten vorbereitet werden.<br />
n Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler entdecken<br />
die Schülervertretung neu. <strong>Jugend</strong><br />
<strong>debattiert</strong>-Sieger engagieren sich oft<br />
als Klassensprecher.<br />
n Am Wettbewerb in der Schule, der mehreren<br />
Jahrgangsstufen offen steht <strong>und</strong><br />
öffentlich durchgeführt wird, kann die<br />
ganze Schule Anteil nehmen.<br />
n Auch in Schaudebatten, z.B. zu Schulfest<br />
Das Schulnetz <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> eröffnet<br />
Kontakte <strong>und</strong> Kooperationsmöglichkeiten<br />
mit anderen Schulen, schulart- <strong>und</strong> länderübergreifend<br />
– sogar in das europäische<br />
Ausland: zu Schulen in Polen, Tschechien,<br />
Estland, Lettland, Litauen, in der Ukraine<br />
<strong>und</strong> in Russland, die über ihren Deutsch -<br />
unterricht am Wett bewerb <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
international teilnehmen.<br />
Seit 2004 debattieren Landes- <strong>und</strong> Bun des -<br />
finalisten von <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> vor Land -<br />
tags wahlen mit Spitzenkandidaten oder<br />
Spitzen politikern der im jeweiligen Land -<br />
tag vertretenen Parteien. Diese Debatten<br />
sind eine gemeinsame Veranstaltung von<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> <strong>und</strong> Juniorwahl. Die<br />
Junior wahl, die vom Kumulus e.V. Berlin<br />
ausgerichtet wird, ist eine Wahlsimulation,<br />
die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler mit dem<br />
Wahl vorgang vertraut macht. <strong>Jugend</strong><br />
<strong>debattiert</strong>-Schulen werden dazu bevorzugt<br />
angesprochen.<br />
www.juniorwahl.de<br />
Seit Oktober 2008 hält das Haus der Ge -<br />
schichte, Bonn, ein besonderes museumspädagogisches<br />
Angebot für <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>-Schulen<br />
bereit: <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> im<br />
B<strong>und</strong>esrat. Klassen, die bereits am Wett -<br />
bewerb teilgenommen haben, erhalten<br />
die Möglichkeit, den B<strong>und</strong>esrat an seinem<br />
historischen Sitz in Bonn kennenzulernen<br />
<strong>und</strong> in seinen Räumen aktuelle politische<br />
Streitfragen zu debattieren – nach dem<br />
gleichen Verfahren, wie es im B<strong>und</strong>esrat<br />
in Berlin üblich ist.<br />
www.hdg.de/bonn/besucherinformation/<br />
Schule/jugend-<strong>debattiert</strong><br />
oder Elternsprechtag, können Schüler in -<br />
nen <strong>und</strong> Schüler ihre Fähigkeiten zeigen.<br />
»<strong>Jugend</strong>liche in meinem Alter glauben<br />
oft nicht daran, dass sie Veränderungen<br />
herbeiführen können – die Debatte<br />
bietet eine Chance, diese Einstellung zu<br />
verändern.«<br />
Auch bei anderen par lamentarischen<br />
Anlässen, wie z.B. dem jährlichen Festakt<br />
des Thüringer Land tags zum Tag der<br />
Verfassung, sind <strong>Jugend</strong> de battiert-Sieger<br />
gefragte Redner.<br />
»Durch <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> hat sich mein<br />
Wunsch bestätigt, mich später beruflich<br />
aktiv in der Politik zu engagieren. Schon<br />
jetzt bin ich in eine Partei eingetreten. Die<br />
Teilnahme am Wettbewerb gab für mich<br />
den letzten Anstoß. Was ich bei <strong>Jugend</strong><br />
<strong>debattiert</strong> gelernt habe, hilft mir, mich in<br />
Versammlungen <strong>und</strong> Sitzungen verstärkt<br />
einzubringen.«<br />
Tim Stadtaus, Fulda<br />
(B<strong>und</strong>esfinalist 2010)<br />
Lennart Feix, Pinneberg<br />
(Landessieger Schleswig-Holstein 2009)<br />
14<br />
15
Stiftungen – Träger des Projekts<br />
Kuratorium<br />
Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung baut<br />
auf dem Le bens werk des 1972 verstorbenen<br />
Stifters Georg Karg, Inhaber der Hertie<br />
Waren- <strong>und</strong> Kaufhaus GmbH, auf. Mit ihrem<br />
Vermögen von r<strong>und</strong> 800 Mio. Euro <strong>und</strong><br />
einem jährlichen Fördervolumen zwischen<br />
20 <strong>und</strong> 30 Mio. Euro gehört die Hertie-<br />
Stiftung zu den größten privaten Stiftun gen<br />
Deutsch lands. Seit 1998 besteht keinerlei<br />
Unternehmens bindung mehr. Die Hertie-<br />
Stiftung versteht sich als Reformstiftung. Sie<br />
möchte mit modellhafter Arbeit in der vorschulischen<br />
<strong>und</strong> schulischen Erziehung, der<br />
akademischen Bildung <strong>und</strong> der For schung<br />
neue, intelligente Lösungen aufspüren <strong>und</strong><br />
zu deren praktischer Umsetzung beitragen.<br />
www.ghst.de<br />
Die Robert Bosch Stiftung ist eine der großen<br />
unternehmensverb<strong>und</strong>enen Stiftungen<br />
in Deutschland. Ihr gehören 92 Prozent<br />
des Stammkapitals der Robert Bosch GmbH.<br />
Sie wurde 1964 gegründet <strong>und</strong> setzt die<br />
gemeinnützigen Bestrebungen des Fir men -<br />
gründers <strong>und</strong> Stifters Robert Bosch (1861–<br />
1942) fort. Die Stiftung konzentriert sich in<br />
ihrer Arbeit auf die Bereiche Wis senschaft,<br />
Ges<strong>und</strong>heit, Völkerverständigung, Bildung,<br />
Gesellschaft <strong>und</strong> Kultur. Sie betreibt in<br />
Stuttgart das Robert-Bosch-Krankenhaus,<br />
das Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut<br />
für klinische Pharmakologie <strong>und</strong> das Insti tut<br />
für Geschichte der Medizin. Im Bereich<br />
Bildung <strong>und</strong> Erziehung setzte die Stif tung<br />
frühzeitig einen Akzent in der projektbezogenen<br />
Zusammenarbeit zwischen Schu -<br />
len <strong>und</strong> in der Schul entwicklung.<br />
www.bosch-stiftung.de<br />
Die Stiftung Mercator gehört zu den großen<br />
deutschen Stiftungen. Sie initiiert <strong>und</strong><br />
unterstützt Projekte für bessere Bildungs -<br />
möglichkeiten an Schulen <strong>und</strong> Hoch schulen.<br />
Im Sinne Gerhard Mercators fördert sie<br />
Vor haben, die den Gedanken der Weltoffen -<br />
heit <strong>und</strong> To leranz durch interkulturelle<br />
Begegnungen mit Leben erfüllen <strong>und</strong> die<br />
den Austausch von Wissen <strong>und</strong> Kultur an -<br />
regen. Die Stiftung zeigt neue Wege auf<br />
<strong>und</strong> gibt Beispiele, damit Menschen<br />
– gleich welcher nationalen, kulturellen<br />
<strong>und</strong> sozialen Herkunft – ihre Persön lichkeit<br />
entfalten, Engagement entwickeln <strong>und</strong><br />
Chancen nutzen können. So möchte sie<br />
Ideen beflügeln. Ihre Arbeitsweise ist ge -<br />
prägt von einer unternehmerischen, internationalen<br />
<strong>und</strong> professionellen Haltung.<br />
Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifter -<br />
familie, fühlt sie sich in besonderer Weise<br />
verb<strong>und</strong>en.<br />
www.stiftung-mercator.de<br />
Die Heinz Nixdorf Stiftung ist – neben der<br />
Stiftung Westfalen – eine von zwei unternehmensunabhängigen<br />
gemeinnützigen<br />
Stiftungen, die aus dem Nachlass des 1986<br />
verstorbenen Unternehmers Heinz Nixdorf<br />
hervorgegangen sind. Aus den Erträgen<br />
dieses Vermögens werden gefördert die<br />
berufliche Aus- <strong>und</strong> Fortbildung, insbesondere<br />
auf dem Gebiet moderner Techno -<br />
logie, die Wissenschaft in Forschung <strong>und</strong><br />
Lehre, vornehmlich auf dem Gebiet der<br />
Informationstechnik, das freiheitliche de -<br />
mo kratische Staatswesen mit der Sozialen<br />
Marktwirtschaft, die Ges<strong>und</strong>heit der Be -<br />
völ kerung <strong>und</strong> der Sport. Der Stifterwille<br />
hat im Heinz Nixdorf MuseumsForum<br />
in Paderborn einen besonderen Ausdruck<br />
gef<strong>und</strong>en.<br />
www.heinz-nixdorf-stifung.de<br />
Zur Unterstützung des Projekts hat der Bun des prä sident das Kura torium<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> berufen. Das Kurato ri um berät über die Themen des Wett be werbs<br />
<strong>und</strong> un ter stützt das Projekt in seinen An liegen.<br />
Vorsitzende<br />
Dr. Lothar Hagebölling<br />
Staatssekretär, Chef des<br />
B<strong>und</strong>espräsidialamtes<br />
Dr. Michael Endres<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Gemeinnützige Hertie-Stiftung<br />
Vertreter der Partner<br />
Dr. Ludwig Spaenle<br />
Präsident der<br />
Kultusministerkonferenz 2010<br />
Rüdiger Frohn<br />
Beiratsvorsitzender<br />
Stiftung Mercator<br />
Dr. Ingrid Hamm<br />
Geschäftsführerin<br />
Robert Bosch Stiftung<br />
Dr. Bernd Klein<br />
Vorstandsmitglied<br />
Heinz Nixdorf Stiftung<br />
»Ich bin immer wieder ganz beeindruckt,<br />
welch’ hohes Niveau dieser Wettbewerb<br />
hervorbringt.«<br />
Sandra Maischberger, Journalistin<br />
»Ich bin in einem Staat groß geworden, in<br />
dem man seine Meinung nicht äußern<br />
durfte <strong>und</strong> nicht gelernt hat, sich öffentlich<br />
zu streiten. Deshalb ist mir so wichtig,<br />
dass jeder in der Schule die Kunst der Rede<br />
<strong>und</strong> Debatte lernen kann. Darum unterstütze<br />
ich <strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong>.«<br />
Dagmar Schipanski, Präsidentin des<br />
Thüringer Landtags a.D.<br />
Benannte Mitglieder<br />
Prof. Dr. Ulrich von Alemann<br />
Heinrich-Heine-Universität<br />
Düsseldorf<br />
Prof. Dr. Gottfried Honnefelder<br />
Vorsteher des Börsenvereins<br />
des Deutschen Buchhandels<br />
Prof. Dr. Klaus Hurrelmann<br />
Hertie School of Governance, Berlin<br />
Dr. Salomon Korn<br />
Vizepräsident des Zentralrats der<br />
Juden in Deutschland<br />
Michael Krüger<br />
Verleger, München<br />
Antje Kunstmann<br />
Verlegerin, München<br />
Sandra Maischberger<br />
Journalistin, Berlin<br />
Prof. Dr. Herfried Münkler<br />
Humboldt-Universität Berlin<br />
Prof. Dr. Dagmar Schipanski<br />
Präsidentin des Thüringer<br />
Landtags a.D.<br />
Dr. h.c. Heike Schmoll<br />
Politik-Redakteurin, Berlin<br />
Prof. Dr. Gert Ueding<br />
Eberhard-Karls-Universität Tübingen<br />
Vertreter der Partner<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong> international<br />
Prof. h.c. Dr. Hans-Georg Knopp<br />
Generalsekretär Goethe-Institut<br />
Günter Saathoff<br />
Vorstand Stiftung Erinnerung,<br />
Verantwortung <strong>und</strong> Zukunft<br />
»Die Fähigkeit, Fakten, Wissen <strong>und</strong> Mei -<br />
nungen sprachlich variantenreich, sach<strong>und</strong><br />
adressatenbezogen überzeugend<br />
präsentieren zu können, ist in der heutigen<br />
Zeit eine wichtige Schlüsselqualifikation.<br />
Neben dem Wettbewerb bietet sich <strong>Jugend</strong><br />
<strong>debattiert</strong> auch ausgezeichnet als Unter -<br />
richts methode an.«<br />
Henry Tesch, Kultusminister Mecklenburg-<br />
Vorpommern, Präsident der Kultusminister -<br />
konferenz 2009<br />
16<br />
17
Partner<br />
Kooperationspartner auf Länderebene<br />
Hessisches<br />
Kultusministerium<br />
Bayerisches Staatsministerium<br />
für Unterricht <strong>und</strong> Kultus<br />
Ministerium für Bildung,<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur<br />
Niedersächsisches<br />
Kultusministerium<br />
Weitere Partner<br />
SACHSEN-ANHALT<br />
Kultusministerium<br />
Stiftung Haus der Geschichte<br />
der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />
18<br />
Wir danken allen Medienpartnern <strong>und</strong><br />
regionalen Förderern für ihre Unterstützung.
Weitere Informationen<br />
zum Projekt<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>debattiert</strong><br />
c/o Gemeinnützige Hertie-Stiftung<br />
Grüneburgweg 105<br />
D-60323 Frankfurt am Main<br />
p 0 69.66 07 56 146<br />
f 0 69.66 07 56 303<br />
e info@jugend-<strong>debattiert</strong>.de<br />
w www.jugend-<strong>debattiert</strong>.de<br />
© Gemeinnützige Hertie-Stiftung 2010/11, Gestaltung: werkzwei, Bielefeld<br />
2010/11<br />
www.jugend-<strong>debattiert</strong>.de