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Mit EMAS zu ökologisch aktiven Gemeinden, Verbänden und ...

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<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>,<br />

<strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öff entlichen Einrichtungen<br />

Verbesserungs- <strong>und</strong> Einsparungspotenziale<br />

in 10 einfachen Schritten<br />

Ein Projekt <strong>zu</strong>r Verbreitung von Umweltmanagementsystemen in <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> anderen öff entlichen Einrichtungen,<br />

initiiert <strong>und</strong> gefördert vom Lebensministerium in Kooperation mit dem Österreichischen Wasser- <strong>und</strong> Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV)


Verfasserinnen des Handbuches:<br />

Mag. Hermine Dimitroff-Regatschnig, eco4ward in Zusammenarbeit mit Mag. Christiana Meßner, Abfallwirtschaftsverband Graz-Umgebung<br />

A-8020 Graz, Nikolaiplatz 4/II<br />

E-mail: hermine.dimitroff@eco4ward.at<br />

Homepage: www.eco4ward.at<br />

Medieninhaber <strong>und</strong> Herausgeber:<br />

Lebensministerium (B<strong>und</strong>esministerium für Land- <strong>und</strong><br />

Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft)<br />

Abteilung VI/5 – Betrieblicher Umweltschutz <strong>und</strong> Technologie<br />

Leitung: DI Andreas Tschulik<br />

Tel: +43 1 51 522-1651<br />

Stubenbastei 5, A-1010 Wien<br />

Druck: Oktober 2007<br />

ISBN: 3-902338-96-2<br />

Das Handbuch kann als pdf-file unter www.emas.gv.at (<strong>EMAS</strong> Publikationen) herunter geladen werden.


VORWORT<br />

Dieses Handbuch ist aus dem Projekt „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>,<br />

<strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen“ entstanden, das vom Lebensministerium<br />

in Kooperation mit dem ÖWAV nun bereits <strong>zu</strong>m zweiten Mal durchgeführt<br />

wird. Es soll diesen Einrichtungen helfen ein Umweltmanagement nach <strong>EMAS</strong><br />

ein<strong>zu</strong>richten.<br />

Die bisherigen Erfahrungen in den beiden <strong>EMAS</strong>-Workshop-Reihen zeigen, dass<br />

mit einem Umweltmanagement nach <strong>EMAS</strong> in öffentlichen Einrichtungen beachtliche<br />

Verbesserungen aufgezeigt <strong>und</strong> umgesetzt werden können sowie<br />

Rechtssicherheit sichergestellt wird. Dies wird durch die Überprüfung von<br />

bestehenden Organisationsstrukturen, die systematische, objektive <strong>und</strong><br />

regelmäßige Bewertung der Umweltaspekte, den Aufbau eines Rechtsregisters,<br />

eine verbesserte Kommunikation, etc. erreicht.<br />

In zehn Kapiteln wird in diesem Handbuch dargestellt, was für die Einführung eines<br />

Umweltmanagements nach <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> tun ist <strong>und</strong> wie dies in <strong>Gemeinden</strong> <strong>und</strong> <strong>Verbänden</strong><br />

umgesetzt wurde. Die Musterbeispiele kommen von folgenden Einrichtungen,<br />

die an der ersten <strong>EMAS</strong>-Workshopreihe teilgenommen haben:<br />

� Abfallwirtschaftsverband Hartberg, Abfallwirtschaftsverband Schladming<br />

� Abfallwirtschaftsverband Weiz<br />

� Abwasserverband Wiener Neustadt-Süd<br />

� Gemeinde Seiersberg, Marktgemeinde St. Andrä-Wördern<br />

� Marktgemeinde Telfs, Stadtgemeinde Weiz<br />

� Stadtgemeinde Klosterneuburg<br />

An dieser Stelle bedankt sich das Lebensministerium bei den Verantwortlichen der<br />

Einrichtungen, die bereit waren, ihre Beispiele <strong>zu</strong>r Verfügung <strong>zu</strong> stellen.<br />

DI Andreas Tschulik, Leiter der Abteilung VI/5 – Betrieblicher<br />

Umweltschutz <strong>und</strong> Technologie, B<strong>und</strong>esministerium für Land-<br />

<strong>und</strong> Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft<br />

(Lebensministerium)<br />

Der Österreichische Wasser- <strong>und</strong> Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) als unabhängige<br />

<strong>und</strong> neutrale Plattform der österreichischen Wasser-, Abwasser- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft<br />

unterstützt die Einführung eines Umweltmanagements nach <strong>EMAS</strong> in<br />

kommunalen Einrichtungen, damit Verbesserungen in allen Bereichen erkannt <strong>und</strong><br />

umgesetzt werden können, aber auch Rechtssicherheit im Umweltbereich<br />

sichergestellt wird.<br />

Als Kooperationspartner des Lebensministeriums führte der ÖWAV nach 2006<br />

auch 2007 die Workshopreihe „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong><br />

<strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen“ durch. Die bisherigen Ergebnisse dieser<br />

Workshops zeigen, dass <strong>EMAS</strong> das Instrument ist, um eine nachhaltige Entwicklung<br />

in <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> anderen Einrichtungen <strong>zu</strong> fördern. Bestätigt<br />

wird dies durch die in diesem Handbuch veröffentlichten Beispielen aus kommunalen<br />

Einrichtungen. Der ÖWAV möchte allen TeilnehmerInnen der Workshopreihe<br />

<strong>zu</strong> den bisher erfolgreich durchgeführten Arbeiten, die <strong>zu</strong>m Aufbau eines Umweltmanagement<br />

in ihren Einrichtungen führen, gratulieren, wird dafür sorgen, dass<br />

dieses Handbuch verbreitet wird, um weitere kommunale <strong>und</strong> öffentliche Einrichtungen<br />

für <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> gewinnen.<br />

Der ÖWAV ladet Interessierte ein, bei der nächsten vom Lebensministerium großzügig<br />

geförderten Workshopreihe „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>,<br />

<strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen“ teil<strong>zu</strong>nehmen <strong>und</strong> die bisherigen<br />

Erfahrungen <strong>zu</strong> nutzen. Besonderer Dank gilt an dieser Stellen den überaus engagierten<br />

<strong>und</strong> kompetenten LeiterInnen der Workshopreihe Mag. Hermine Dimitroff-<br />

Regatschnig <strong>und</strong> DI Dr. Christian Plas <strong>und</strong> den VertreterInnen des Lebensministeriums<br />

DI Andreas Tschulik <strong>und</strong> Elisabeth Seifert.<br />

DI Manfred Assmann, Geschäftsführer des Österreichischen<br />

Wasser- <strong>und</strong> Abfallwirtschaftsverbandes (ÖWAV)


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

EINLEITUNG ............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................1<br />

KAPITEL 1 ALLGEMEINE INFORMATION ZUR EINRICHTUNG ...........................................................................................................................................................................................................................................................................3<br />

KAP. 1.1 ALLGEMEINE DATEN ..................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................3<br />

KAP. 1.2 POLITIK UND VERWALTUNG ........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................3<br />

KAP. 1.3 UMWELTPOLITIK ........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................3<br />

KAP. 1.4 BEREITS IN DER UMSETZUNGSPHASE BEFINDLICHE UMWELTPROJEKTE .......................................................................................................................................................................................................................................................3<br />

KAP. 1.5 MUSTERBEISPIEL: ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUM ABFALLWIRTSCHAFTSVERBAND WEIZ .......................................................................................................................................................................................................................4<br />

KAPITEL 2 ORGANISATION DES UMWELTMANAGEMENTS ..............................................................................................................................................................................................................................................................................8<br />

KAP. 2.1 DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER STANDORTE ........................................................................................................................................................................................................................................................................................8<br />

KAP. 2.2 VERANTWORTLICHKEITEN, AUFGABEN UND ZUSAMMENWIRKEN ..................................................................................................................................................................................................................................................................8<br />

KAP. 2.3 AUS- UND WEITERBILDUNG IM UMWELTBEREICH ........................................................................................................................................................................................................................................................................................8<br />

KAP. 2.4 MUSTERBEISPIEL: ORGANISATION DES UMWELTMANAGEMENTS IM AWV SCHLADMING ...............................................................................................................................................................................................................................9<br />

KAPITEL 3 IST-ANALYSE/ERSTE UMWELTPRÜFUNG (DIREKTE, INDIREKTE, WESENTLICHE UMWELTASPEKTE) ............................................................................................................................................................................... 14<br />

KAP. 3.1 PLANUNG DER IST-ANALYSE FÜR ALLE BEREICHE .................................................................................................................................................................................................................................................................................... 14<br />

KAP. 3.2 ERMITTLUNG VON UMWELTASPEKTEN – UMWELTAUSWIRKUNGEN – VERBESSERUNGSPOTENZIALEN ........................................................................................................................................................................................................ 15<br />

KAP. 3.3 MUSTERBEISPIEL: IST-ANALYSE/ERSTE UMWELTPRÜFUNG (DIREKTE, INDIREKTE, WESENTLICHE UMWELTASPEKTE) DER GEMEINDE SEIERSBERG..................................................................................................................................... 17<br />

KAPITEL 4 LEGAL COMPLIANCE ........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................ 26<br />

KAP. 4.1 VERANTWORTLICHE IM LEGAL COMPLIANCE BEREICH ............................................................................................................................................................................................................................................................................. 26<br />

KAP. 4.2 LEGAL COMPLIANCE VERFAHREN............................................................................................................................................................................................................................................................................................................ 26<br />

KAP. 4.3 DOKUMENTATION IM UMWELTRECHTSREGISTER ...................................................................................................................................................................................................................................................................................... 27<br />

KAP. 4.4 MUSTERBEISPIEL: LEGAL COMPLIANCE DES AWV HARTBERG (AUSZUG) ................................................................................................................................................................................................................................................. 28<br />

KAPITEL 5 UMWELTPROGRAMM / ÖKOLOGISCHE BESCHAFFUNG ............................................................................................................................................................................................................................................................ 31<br />

KAP. 5.1 DAS UMWELTPROGRAMM ....................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 31<br />

KAP. 5.2 MUSTERBEISPIEL: DAS UMWELTPROGRAMM DER MARKTGEMEINDE TELFS FÜR DAS JAHR 2007............................................................................................................................................................................................................... 32<br />

KAP. 5.3 ÖKOLOGISCHE BESCHAFFUNG ................................................................................................................................................................................................................................................................................................................ 33<br />

KAP. 5.4 MUSTERBEISPIEL: ÖKOLOGISCHE BESCHAFFUNG IN DER MARKGEMEINDE TELFS ..................................................................................................................................................................................................................................... 34<br />

KAPITEL 6 ÜBERWACHUNG UND DARSTELLUNG DER UMWELTLEISTUNGEN ......................................................................................................................................................................................................................................... 36<br />

KAPITEL 7 INTERNE/EXTERNE KOMMUNIKATION ........................................................................................................................................................................................................................................................................................... 41<br />

KAP. 7.1 DAS UMWELT-KOMMUNIKATIONSKONZEPT .............................................................................................................................................................................................................................................................................................. 41<br />

KAP. 7.2 MUSTERBEISPIEL: DAS UMWELTKOMMUNIKATIONSKONZEPT DER STADTGEMEINDE WEIZ FÜR DEN BAU- UND WIRTSCHAFTSHOF .............................................................................................................................................................. 42<br />

KAP. 7.3 NOTFALLKOMMUNIKATION ....................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 43<br />

KAP. 7.4 MUSTERBEISPIEL: NOTFALLKOMMUNIKATION IN DER STADTGEMEINDE KLOSTERNEUBURG ....................................................................................................................................................................................................................... 45<br />

KAPITEL 8 BESCHREIBUNG DES UMWELTMANAGEMENTSYSTEMS (UMS) – DOKUMENTATION ........................................................................................................................................................................................................... 45<br />

KAPITEL 9 INTERNES AUDIT, MANAGEMENT REVIEW, KORREKTUR- UND VORBEUGEMAßNAHMEN .................................................................................................................................................................................................. 48<br />

KAP. 9.1 INTERNES AUDIT..................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 48<br />

KAP. 9.2 MANAGEMENT REVIEW ........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 50<br />

KAP. 9.3 KORREKTUR- UND VORBEUGEMAßNAHMEN ............................................................................................................................................................................................................................................................................................. 50<br />

KAP. 9.4 MUSTERBEISPIEL: INTERNES AUDIT, MANAGEMENT REVIEW, KORREKTUR- UND VORBEUGEMAßNAHMEN FÜR DEN ABWASSERVERBAND WIENER NEUSTADT-SÜD ............................................................................................................ 51<br />

KAPITEL 10 UMWELTERKLÄRUNG ....................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 59


Einleitung<br />

<strong>Mit</strong> diesem Handbuch wird in zehn Kapiteln erläutert, welche Schritte erforderlich<br />

sind, um ein Umweltmanagement nach der <strong>EMAS</strong>-Verordnung auf<strong>zu</strong>bauen. Zum<br />

besseren Verständnis sind diese Kapitel mit Praxisbeispielen aus der Workshopreihe<br />

„<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen<br />

Einrichtungen“ hinterlegt. Das Handbuch <strong>und</strong> die Leervorlage für die Musterbeispiele<br />

können Sie unter www.emas.gv.at (<strong>EMAS</strong> Publikationen) herunterladen.<br />

Was ist <strong>EMAS</strong>?<br />

<strong>EMAS</strong> steht für „Eco-Management and Audit Scheme“ <strong>und</strong> ist eine Verordnung der<br />

Europäischen Union (EG Nr. 761/2001 geändert durch V0 Nr. 196/2006). Sie regelt<br />

die freiwillige Beteiligung von Organisationen an einem Umweltmanagement. <strong>Mit</strong><br />

diesem freiwilligen Instrument werden die notwendigen organisatorischen Strukturen<br />

eingerichtet, um die Umweltleistungen der sich daran beteiligenden Einrichtungen<br />

kontinuierlich <strong>zu</strong> verbessern, die umweltrelevanten Verpflichtungen aus<br />

Gesetzen, Normen, Bescheiden, etc. <strong>zu</strong> ermitteln, deren Einhaltung sicher<strong>zu</strong>stellen<br />

<strong>und</strong> alle Beteiligten dabei ein<strong>zu</strong>binden, damit dieses System gelebt wird. <strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong><br />

wird dies eigenverantwortlich <strong>und</strong> kontinuierlich gemacht <strong>und</strong> dadurch organisatorische,<br />

<strong>ökologisch</strong>e <strong>und</strong> ökonomische Verbesserungen erzielt. Somit ist es ein<br />

optimales Planungs-, Kontroll- <strong>und</strong> Steuerungsinstrument, das derzeit verstärkt in<br />

kommunalen <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen implementiert wird.<br />

Die <strong>EMAS</strong>-Initiative des Lebensministeriums für <strong>Gemeinden</strong>, Verbände <strong>und</strong><br />

weitere öffentliche Einrichtungen<br />

Vielen dieser Einrichtungen fehlen oft die zeitlichen <strong>und</strong> personellen Ressourcen,<br />

um ein Umweltmanagement nach <strong>EMAS</strong> ein<strong>zu</strong>richten. Es gibt aber auch <strong>zu</strong> wenige<br />

Gelegenheiten für einen Erfahrungsaustausch mit anderen kommunalen Einrichtungen,<br />

die <strong>EMAS</strong> implementieren wollen bzw. bereits implementiert haben, um<br />

voneinander <strong>zu</strong> lernen <strong>und</strong> so bestehende erprobte Lösungen übernehmen <strong>zu</strong><br />

können. Diese Problematik wurde vom Lebensministerium erkannt. Es wurde<br />

daher das Projekt „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

1<br />

öffentlichen Einrichtungen“ initiiert <strong>und</strong> im Juni 2006 gestartet. <strong>Mit</strong>tlerweile findet<br />

das Projekt bereits <strong>zu</strong>m zweiten Mal in Kooperation mit dem ÖWAV statt.<br />

Damit werden VertreterInnen von <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> anderen öffentlichen<br />

Einrichtungen im Zuge einer 6-tägigen Workshopreihe unterstützt, <strong>EMAS</strong> mit<br />

vertretbarem Aufwand ein<strong>zu</strong>richten <strong>und</strong> die Basis für eine nachhaltige, umweltgerechte<br />

<strong>und</strong> ökonomische Ausrichtung in ihren Einrichtungen <strong>zu</strong> schaffen. Weiters<br />

wird ein intensiver Erfahrungsaustausch zwischen den TeilnehmerInnen unterschiedlichster<br />

Einrichtungen ermöglicht <strong>und</strong> in der Praxis bewährte Lösungen<br />

gef<strong>und</strong>en.<br />

In drei zweitägigen Workshops, die immer in einer teilnehmenden Einrichtung<br />

stattfinden, wird das Wissen vermittelt, das notwendig ist, um ein Umweltmanagement<br />

nach <strong>EMAS</strong> auf<strong>zu</strong>bauen. <strong>Mit</strong> der Durchführung von praktischen Arbeiten<br />

zwischen den Workshops <strong>zu</strong> den zehn Kapiteln dieses Handbuches setzen die<br />

TeilnehmerInnen das erworbene Wissen in ihren Einrichtungen um. Im folgenden<br />

Workshop wird über die dabei gemachten Erfahrungen berichtet <strong>und</strong> die Ergebnisse<br />

mit den KollegInnen diskutiert, wodurch ein reger Erfahrungsaustausch<br />

gegeben ist. Jede teilnehmende Einrichtung wird <strong>zu</strong>sätzlich einen Tag vor Ort vom<br />

fachlichen Betreuungsteam des Projektes Mag. Hermine Dimitroff-Regatschnig,<br />

eco4ward <strong>und</strong> Dr. Christian Plas, denkstatt bei der Umset<strong>zu</strong>ng ihrer Arbeiten<br />

unterstützt.<br />

Abb. 1: Gruppenarbeiten <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch in den <strong>EMAS</strong>-Workshopreihen


Bei der im Projekt vorgesehenen Abschlussveranstaltung präsentieren die TeilnehmerInnen<br />

ihre Arbeiten einem hochkarätigen ExpertInnenteam <strong>und</strong> werden<br />

vom Lebensministerium für ihre vorbildlichen Leistungen ausgezeichnet. <strong>Mit</strong> dem<br />

Besuch der Workshopreihe <strong>und</strong> der Durchführung der praktischen Arbeiten qualifizieren<br />

sich die TeilnehmerInnen auch <strong>zu</strong>m/<strong>zu</strong>r internen UmweltauditorIn.<br />

Abb. 2: Abschlussveranstaltung der ersten <strong>EMAS</strong>-Workshopreihe im März 2007<br />

Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass in den Einrichtungen die an der Workshopreihe<br />

teilgenommen haben bzw. gerade daran teilnehmen, Verbesserungspotenziale<br />

erkannt <strong>und</strong> umgesetzt wurden. Zudem wurden die Kooperation <strong>und</strong> die<br />

Zusammenarbeit der Einrichtungen stark gefördert, die auch nach der Beendigung<br />

der Workshopreihe weitergeführt werden.<br />

Die <strong>EMAS</strong>-Workshopreihe 2006 wurde durch eco4ward <strong>und</strong> KWI betreut. Folgende<br />

Einrichtungen <strong>und</strong> Personen haben daran teilgenommen:<br />

1. Abfallwirtschaft Tirol <strong>Mit</strong>te Ges.m.b.H, Ing. Alexander Würtenberger<br />

2. Abfallwirtschaftsverband Hartberg, GF Mag. Alfred Ertl <strong>und</strong> Ing. Rudolf<br />

Waron<br />

3. Abfallwirtschaftsverband Schladming, GF Ing. Johann Hinterschweiger<br />

<strong>und</strong> Wolfgang Rüscher<br />

4. Abfallwirtschaftsverband Weiz, Dipl. Päd. Bianca Moser-Bauernhofer<br />

5. Abwasserverband Wiener Neustadt-Süd, GF DI Dr. Wolfgang Scherz <strong>und</strong><br />

GF-Stv. Bmstr. Ing. Bruno Kohlert<br />

6. B<strong>und</strong>esamt für Weinbau, Ing. Helmut Oswald <strong>und</strong> Ing. ADir. Herbert<br />

Krenn<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

2<br />

7. Gemeinde Seiersberg, GR in Silvia Glatz <strong>und</strong> Reinhard Pöttler<br />

8. Marktgemeinde St. Andrä-Wördern, GR Andreas Spannagl <strong>und</strong> GR<br />

Andreas Theurer<br />

9. Marktgemeinde Telfs, Ing. Christoph Schaffenrath MSc<br />

10. Stadtgemeinde Klosterneuburg, Ing. Alexander Weber<br />

11. Stadtgemeinde Mödling (ARA), Herbert Huber <strong>und</strong> Andreas Grühbaum<br />

12. Stadtgemeinde Weiz, GR in Barbara Kulmer<br />

Der zweite Durchgang der Workshopreihe „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong><br />

<strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen“ startete im Juni 2007 mit<br />

folgenden Einrichtungen:<br />

1. Abwasserverband Schwechat, Ing. Hermann Terscinar<br />

2. Amt der Steiermärkischen Landesregierung FA 19D – Abfall- <strong>und</strong><br />

Stoffflusswirtschaft, Wolfgang Pauly <strong>und</strong> Robert Ritter<br />

3. Abfallwirtschaftsverband Graz-Umgebung, Mag. Christiana Meßner <strong>und</strong><br />

Heidi Weinhandl<br />

4. Bezirksabfallverband Freistadt, Gottlinde Lehner<br />

5. Bezirksabfallverband Rohrbach, Ing. Ursula Salomon<br />

6. B<strong>und</strong>esamt für Weinbau, Erwin Samwald<br />

7. Gemeinde Deutsch Wagram, Vzbgm. in Amrita Enzinger<br />

8. Gemeinde Zwentendorf, Bgm. Ing. Hermann Kühtreiber <strong>und</strong> GR Gerhard<br />

Popper<br />

9. Gemeindeverband Abfall- <strong>und</strong> Umweltberatung Flachgau, GF Franz<br />

Kendler<br />

10. Oberösterreichischer Landesabfallverband, Ing. Horst Mertens<br />

11. Technisches Büro für Wasserwirtschaft, DI Helga Reibenberger<br />

Das Lebensministerium <strong>und</strong> der ÖWAV bedanken sich für das Engagement der<br />

VertreterInnen dieser Einrichtungen im Hinblick darauf <strong>EMAS</strong> in ihren Einrichtungen<br />

<strong>zu</strong> implementieren. Alle Interessierten werden herzlich eingeladen, an der<br />

2008 geplanten weiteren Workshopreihe teil<strong>zu</strong>nehmen. Auskünfte: Elisabeth<br />

Seifert, Tel: 01 51 522 1723 bzw. elisabeth.seifert@lebensministerium.at.


Kapitel 1 Allgemeine Information <strong>zu</strong>r Einrichtung<br />

<strong>Mit</strong> diesem Kapitel wird ein Überblick über jene Einrichtung gegeben, für die ein<br />

Umweltmanagement aufgebaut werden soll. Es enthält aber auch die Umweltpolitik<br />

<strong>und</strong> es werden die bereits in der Umset<strong>zu</strong>ng befindlichen Umweltprojekte der Einrichtung<br />

<strong>zu</strong>sammengefasst dargestellt.<br />

Kap. 1.1 Allgemeine Daten<br />

Damit sich interne <strong>und</strong> externe Zielgruppen ein Bild von der Einrichtung machen<br />

können, sind in Kapitel 1.1 ausgewählte allgemeine Informationen <strong>und</strong> Strukturdaten<br />

<strong>zu</strong>r gesamten Einrichtung <strong>zu</strong> finden. Auch wenn nur für einen Teil der Einrichtungen<br />

der Gemeinde bzw. des Verbandes ein Umweltmanagement implementiert<br />

wird, ist es für die strategische Planung des Umweltbereiches von Bedeutung, die<br />

gesamte Gemeinde bzw. den gesamten Verband im Hintergr<strong>und</strong> mit <strong>zu</strong> betrachten.<br />

In diesem Kapitel ist auch angegeben, wer für das Projekt „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong><br />

<strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen“ <strong>zu</strong>ständig ist<br />

<strong>und</strong> für Fragen kontaktiert werden soll, wer die Unterlagen erstellt hat <strong>und</strong> wer bis<br />

wann die Unterlagen aktualisiert.<br />

Kap. 1.2 Politik <strong>und</strong> Verwaltung<br />

In diesem Teil finden Sie Informationen über Politik <strong>und</strong> Verwaltung, aber auch<br />

eine Beschreibung der Aufgaben der Einrichtung <strong>und</strong> eine Auflistung der verschiedenen<br />

Standorte der Einrichtung. Aus der Angabe der <strong>Mit</strong>arbeiterInnenanzahl an<br />

den verschieden Standorten sehen Sie, ob z.B. ein Abfallwirtschaftskonzept nach §<br />

10 AWG 2002 idgF (bei mehr als 20 <strong>Mit</strong>arbeiterInnen am Standort) für den Standort<br />

<strong>zu</strong> erstellen ist. Vermerken Sie auch, für welchen Standort ein Umweltmanagement<br />

aufgebaut wird bzw. welcher Standort bereits an <strong>EMAS</strong> teilnimmt.<br />

Kap. 1.3 Umweltpolitik<br />

Die Umweltpolitik ist das Bekenntnis Ihrer Einrichtung <strong>zu</strong> den gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

Vorgaben, Zielen <strong>und</strong> Maßnahmen im Umweltbereich <strong>und</strong> sollte sich auf die<br />

gesamte Einrichtung beziehen. Daher ist die Umweltpolitik die Leitlinie für das<br />

Handeln aller <strong>Mit</strong>arbeiterInnen im Umweltbereich <strong>und</strong> transportiert Werte, Normen<br />

<strong>und</strong> Ideale. Sie ist aber auch die Gr<strong>und</strong>lage für ständige strategische Verbesse-<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

3<br />

rungen <strong>und</strong> Kontrollen in der Einrichtung. Neben der Umweltpolitik der Einrichtung<br />

finden Sie hier auch Informationen darüber, wann die Umweltpolitik erstellt, in welchem<br />

Gremium z.B. Gemeinderat diese wann beschlossen wurde, wann die Aktualisierung<br />

erfolgt, wer dafür <strong>zu</strong>ständig ist <strong>und</strong> wie die Umweltpolitik intern <strong>und</strong><br />

extern bekannt gemacht wird.<br />

Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO an den Inhalt der Umweltpolitik<br />

� Bekenntnis <strong>zu</strong>r Einhaltung der umweltrelevanten Rechtsbestimmungen (Legal<br />

Compliance)<br />

� Kontinuierliche Verbesserungen erreichen - Umweltbelastungen vermeiden<br />

� Berücksichtigung aller für die Umwelt wichtigen Bereiche <strong>und</strong> Aktivitäten<br />

� Einsatz von EVABAT (der besten verfügbaren Technik unter Berücksichtigung<br />

der ökonomischen Rahmenbedingungen)<br />

Tipps <strong>zu</strong>r Erstellung der Umweltpolitik<br />

� Erstellen Sie die Umweltpolitik im Team <strong>und</strong> holen Sie sich da<strong>zu</strong> ein Feedback<br />

der KollegInnen <strong>und</strong> BürgerInnen ein. Stimmen Sie den Entwurf der Umweltpolitik<br />

mit den politischen VertreterInnen ab, nehmen Sie Ergän<strong>zu</strong>ngen auf<br />

<strong>und</strong> lassen Sie die Umweltpolitik im dafür <strong>zu</strong>ständigen Gremium Ihrer Einrichtung<br />

(z.B. Gemeinderat, Verbandsversammlung) beschließen.<br />

� Legen Sie auch den Einführungs- <strong>und</strong> Bekanntmachungsprozess für die<br />

Umweltpolitik fest <strong>und</strong> überarbeiten Sie die Umweltpolitik regelmäßig.<br />

Kap. 1.4 Bereits in der Umset<strong>zu</strong>ngsphase befindliche Umweltprojekte<br />

Zahlreiche Umweltprojekte werden in fast allen <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong>, etc.<br />

umgesetzt. Um einen Überblick <strong>zu</strong> bekommen, was bereits gemacht wird <strong>und</strong> wie<br />

die Akzeptanz der Zielgruppen dafür ist, werden alle Projekte <strong>zu</strong>sammengefasst<br />

<strong>und</strong> grob bewertet. So können bereits in dieser Phase Handlungsschwerpunkte für<br />

Umweltprojekte abgeleitet werden.<br />

Das Musterbeispiel für Kapitel 1 wurde uns vom AWV Weiz <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt,<br />

von dem wir Auszüge veröffentlichen.


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kap. 1.5 Musterbeispiel: Allgemeine Informationen <strong>zu</strong>m Abfallwirtschaftsverband Weiz<br />

Kap. 1.5.1 Verbandsdaten des Abfallwirtschaftsverbandes Weiz<br />

Stammdaten<br />

Name: AWV Weiz B<strong>und</strong>esland: Steiermark Bezirk: Weiz Anschrift: Göttelsberg 290/1, 8160 Weiz<br />

Telefon: 03172/41 04 1 Fax: 03172/41 04 13 E-mail: awv.weiz@abfallwirtschaft.steiermark.at Web: www.abfallwirtschaft.steiermark.at/weiz<br />

Ein<strong>zu</strong>gsgebiet: 54 <strong>Gemeinden</strong> EinwohnerInnen: 86.007 (VZ 2001) Haushalte: 24.550 (VZ 2001) Fläche: 1.070,48 km²<br />

Wirtschaft<br />

Unternehmen: Gesamt: 4.171 (01.01.2006) Gewerbe: 1.202 Transport/Verkehr: 263 Industrie: 111<br />

Tourismus: 718 Handel: 1.328 Inform./Consult.: 532 Bank/Vers.: 17<br />

Beschäftigte: Gesamt: 19.136 (07/2005) Gewerbe: 6.195 Transport/Verkehr: 1.032 Industrie: 6.347<br />

Verbandsmitglieder (Aus<strong>zu</strong>g von insgesamt 54 <strong>Gemeinden</strong>)<br />

Tourismus: 1.682 Handel: 2.772 Inform./Consult.: 745 Bank/Vers.: 363<br />

Gemeinde/Marktgemeinde Kleinregion EinwohnerInnen (VZ 2001) Haushalte (VZ 2001)<br />

Albersdorf Gleisdorf 1.691 912<br />

Information <strong>zu</strong>r Konzepterstellung<br />

Konzepterstellung: Dipl. Päd. Bianca Moser-Bauernhofer E-mail: moser-bauernhofer@abfallwirtschaft.steiermark.at<br />

Telefon: 03172/41 04 11 Zeitraum der Konzepterstellung: 05/2006 - 03/2007<br />

Verbandsbeschluss: 28.03.2007, Stück: „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong>m <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong><br />

Verband“<br />

Weitere Informationen <strong>zu</strong>m AWV Weiz: Kurzbeschreibung des Bezirkes<br />

Aktualisierung/Verantwortlich: Dipl. Päd. Bianca Moser-Bauernhofer, 03/2008<br />

Charakteristisches Merkmal des Bezirkes Weiz ist seine große Nord/Südausdehnung mit unterschiedlichen Landschaftstypen. Der Norden des<br />

Bezirkes besteht aus einer Reihe bewaldeter Hügelketten. Davon gehören die westlichen Erhebungen <strong>zu</strong>m Grazer Bergland <strong>und</strong> die nördlichen<br />

Erhebungen <strong>zu</strong> den Fischbacher Alpen bzw. dem oststeirischen Hügelland. Das schmale Feistritztal im Norden sowie das Raabtal im Süden des<br />

Bezirkes bilden die Hauptentwicklungsachsen. Der nördliche Teil des Bezirkes mit dem Feistritztal ist verkehrsmäßig nicht gut erreichbar,<br />

während der südliche Teil durch die Südautobahn sowie die steirische Ostbahn an das Verkehrsnetz angeschlossen ist <strong>und</strong> an der Grenze <strong>zu</strong>m<br />

Zentralraum Graz liegt. Der Nordteil des Bezirkes ist geprägt von Alm- <strong>und</strong> Forstwirtschaft. Im südlichen Teil ist die Obstbauwirtschaft stark<br />

vertreten. Im Talraum zwischen den regionalen Zentren Weiz <strong>und</strong> Gleisdorf existiert eine dynamisch wachsende industriellgewerbliche<br />

Entwicklung. 17 <strong>Gemeinden</strong> im Süden des Bezirkes sind im regionalen Entwicklungsverband Weiz-Gleisdorf organisiert, der für die Regionsentwicklung<br />

eine wichtige übergemeindliche Plattform darstellt. Der Schwerpunkt des Tourismus liegt vor allem im oberen Feistritztal <strong>und</strong> im Bereich Teichalm/Sommeralm, dieser ist vor allem für<br />

den Ausflugsverkehr von großer Bedeutung.<br />

4


Kap. 1.5.2 Politik <strong>und</strong> Verwaltung<br />

Politik des AWV Weiz<br />

Obmann<br />

Bgm. Alois Breisler<br />

Verwaltung des AWV Weiz<br />

Obmannstellvertreter<br />

Bgm. Ing. Johann Schaffler<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kassier<br />

VzBgm. Robert Reitbauer<br />

Anzahl der Bediensteten: 3 <strong>Mit</strong>arbeiterInnen, davon eine derzeit <strong>zu</strong> 25% beschäftigt<br />

Der Abfallwirtschaftsverband Weiz unterstützt Maßnahmen <strong>zu</strong>r Abfallvermeidung <strong>und</strong> ergreift die erforderli-<br />

chen Maßnahmen <strong>zu</strong>r Qualitätssicherung im Bereich der getrennten Sammlung verwertbarer Siedlungs-<br />

abfälle. Da<strong>zu</strong> werden vom AWV Weiz drei entsprechend ausgebildete Umwelt- <strong>und</strong> AbfallberaterInnen<br />

eingesetzt.<br />

5<br />

Weitere <strong>Mit</strong>glieder des Vorstandes:<br />

GR Mag. Oswin Donnerer, GR Ing. Walter Feldgrill,<br />

GR Ing. Otmar Hiebaum, GR Ing. Karl Hierzer,<br />

GR Rosa Reisenhofer, Bgm. Franz Rosenberger,<br />

GR Karl Purkarthofer, Bgm. Ewald Weghofer<br />

Verbandsorgane sind gemäß § 17 des Gemeindeverbandsorganisationsgesetzes 1997<br />

(GVOG 1997), LGBl. Nr. 53/2002 die Verbandsversammlung, der Verbandsvorstand, die<br />

Verbandsobfrau/der Verbandsobmann sowie der Prüfungsausschuss. Darüber hinaus ist<br />

gemäß Steiermärkische Gemeindeordnung 1967, LGBl. Nr. 115/1967 idgF ein Kassier bestellt.<br />

Michaela Sperl<br />

Mag. Nicola Luschnigg<br />

Dipl. Päd. Bianca<br />

Moser-Bauernhofer<br />

Aufgaben der Umwelt- <strong>und</strong> Abfallberatung: Die Aufgabe der Umwelt- <strong>und</strong> Abfallberatung besteht aus der Planung <strong>und</strong> Durchführung einer nachhaltigen Umwelt- <strong>und</strong> Abfallberatung<br />

Verbandseigene Einrichtungen des AWV Weiz<br />

sowie in der Förderung <strong>und</strong> Umset<strong>zu</strong>ng abfallvermeidender Maßnahmen.<br />

Die Tätigkeit der Umwelt- <strong>und</strong> AbfallberaterInnen umfasst folgende Aufgabenbereiche:<br />

� Beratung <strong>und</strong> Bewusstseinsbildung<br />

� Planungsaufgaben, Kontrolltätigkeiten<br />

� Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

� Verwaltung <strong>und</strong> Organisation<br />

Büro (Sitz des AWV Weiz): Göttelsberg 290/1, 8160 Weiz <strong>Mit</strong>arbeiterInnen: 3 Umweltmanagement – Vorbereitung: x <strong>EMAS</strong>: -


Kap. 1.5.3 Umweltpolitik des AWV Weiz<br />

Umweltpolitik des AWV Weiz<br />

Aktualisierung/<br />

Verantwortlichkeit:<br />

Legal Compliance<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Der Abfallwirtschaftsverband Weiz hat sich <strong>zu</strong>r Anlaufstelle der Öffentlichkeit für Fragen <strong>zu</strong>r nachhaltigen Entwicklung<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ng für unsere Tätigkeiten sind die Einhaltung der<br />

gesetzlichen Vorschriften, die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung unserer<br />

<strong>Mit</strong>arbeiterInnen <strong>und</strong> die aktive <strong>und</strong> offene Kommunikation mit<br />

den <strong>Mit</strong>gliedsgemeinden, den Schulen, der Bevölkerung <strong>und</strong> den<br />

Umwelt<br />

in allen umweltrelevanten Fragen in der Region (regionales Kompetenzzentrum) entwickelt.<br />

Der AWV Weiz unterstützt im Verbandsbereich Maßnahmen <strong>zu</strong>r<br />

Abfallvermeidung (z.B. Organisation abfallarmer Veranstaltungen<br />

nach den Gr<strong>und</strong>sätzen von g´scheit feiern, Vernet<strong>zu</strong>ng von<br />

Betrieben <strong>und</strong> Einrichtungen, Schulprojekte, etc.).<br />

Durch stoffstromspezifische Behandlungswege werden Abfälle<br />

entsprechend ihren Qualitäten den am besten entsprechenden<br />

Anlagen <strong>zu</strong>geführt, sodass die aus der Behandlung<br />

verbleibenden Rückstände nach Möglichkeit wiederum einer<br />

Die Umweltpolitik wird jährlich im Rahmen des internen Umweltaudits <strong>und</strong> des Manage-<br />

ment Reviews überprüft <strong>und</strong> gegebenenfalls angepasst. Da<strong>zu</strong> ist die Abstimmung mit<br />

dem Vorstand notwendig. Die angepasste Umweltpolitik wird dann erneut in der Ver-<br />

bandsversammlung eingebracht <strong>und</strong> beschlossen.<br />

Dipl. Päd. Bianca Moser-Bauernhofer ist dafür <strong>zu</strong>ständig, dass die Umweltpolitik in<br />

dieser Art regelmäßig überprüft, angepasst, mit dem Vorstand abgesprochen <strong>und</strong> in die<br />

Gemeinderatssit<strong>zu</strong>ng eingebracht wird.<br />

6<br />

Ausschreibungen<br />

Bei Ausschreibungen wird die<br />

beste verfügbare Technik unter<br />

Berücksichtigung der ökonomi-<br />

schen Rahmenbedingungen ver-<br />

Kontinuierliche Verbesserung<br />

Zur stetigen Verbesserung setzen<br />

wir uns regelmäßig Ziele,<br />

überprüfen <strong>und</strong> bewerten unsere<br />

Bekanntmachung: Intern: Vorstellung <strong>und</strong> Beschluss bei der<br />

Verbandsversammlung <strong>Mit</strong>te März 2007<br />

Extern: Vorstellung bei der Büroeinweihung am<br />

07.03.2007 (detaillierte Informationen siehe 7.3<br />

Kommunikationskonzept)<br />

Verbandsbeschluss: Geplant für 28.03.2007, Stück: „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong>m<br />

<strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> Verband“<br />

Fassung vom: 03/2007 Aktualisierung: 03/2008 Zuständig: Dipl. Päd. Bianca Moser-Bauernhofer


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kap. 1.5.4 Bereits in der Umset<strong>zu</strong>ngsphase befindliche Projekte im AWV Weiz<br />

Beschreibung der laufenden Projekte im Umweltbereich des AWV Weiz (Aus<strong>zu</strong>g von insgesamt 20 Projekten)<br />

Nr. Umweltrelevante Tätigkeiten Ziele/Zielgruppe Ergebnisse Beginn/Ende Zuständig Anmerkungen<br />

1<br />

Teilnahme am interkommunalen<br />

Erfahrungsaustausch.<br />

2 NAWIG - Entwicklung von<br />

nachhaltigen Abfallwirtschaftskonzepten<br />

in <strong>Gemeinden</strong>.<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

Information der BürgerInnen <strong>und</strong><br />

Gewerbebetriebe <strong>zu</strong> Umweltthemen.<br />

Organisation von allen Veranstaltungen<br />

in den <strong>Gemeinden</strong> nach<br />

den Kriterien von „g´scheit feiern“<br />

– Reduktion des<br />

Abfallaufkommens, Verwendung<br />

von regionalen Produkten.<br />

Motivation von Schulen <strong>zu</strong>r Teilnahme<br />

am ÖKOLOG-Netzwerk<br />

<strong>und</strong> <strong>zu</strong>r Auszeichnung mit dem<br />

Österreichischen Umweltzeichen.<br />

Hilfestellung bei der Erstellung von<br />

Abfallwirtschaftskonzepten <strong>und</strong><br />

Betreuung von Schulprojekten.<br />

Durchführung einer Schulwoche <strong>zu</strong><br />

Umweltthemen. Dabei wird 700<br />

SchülerInnen des Bezirkes die<br />

Teilnahme ermöglicht.<br />

Hinführung <strong>zu</strong> Gemeindekooperationen,<br />

bessere Zusammenarbeit<br />

zwischen den <strong>Gemeinden</strong>.<br />

Ausführliche Ist-Analyse <strong>und</strong><br />

Erarbeitung von Verbesserungsmaßnahmen.<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Abfallberatung forcieren.<br />

Abwicklung von Gemeindeveranstaltungen<br />

nach den Kriterien von<br />

„g´scheit feiern“.<br />

Ökologisierung von Schulen.<br />

Nachhaltige Schulerlebniswoche in<br />

Schulen. Umweltinformation in<br />

Schulen.<br />

Zielgruppe <strong>Mit</strong>gliedsgemeinden<br />

Positives Feedback der teilnehmenden<br />

GemeindevertreterInnen.<br />

Bisher haben zwei <strong>Mit</strong>gliedsgemeinden<br />

am Projekt teilgenommen. Ein kostenloser<br />

Einführungsworkshop in Kooperation<br />

mit eco4ward ist für den 18.04.2007<br />

geplant.<br />

Zielgruppe BürgerInnen<br />

7<br />

2006 Dipl. Päd. Bianca Moser-<br />

Bauernhofer<br />

Beginn 2005 Dipl. Päd. Bianca Moser-<br />

Bauernhofer<br />

Wird gut angenommen. Beginn 1989 Mag. Nicola Luschnigg,<br />

Dipl. Päd. Bianca Moser-<br />

Bauernhofer,<br />

Sperl<br />

Michaela<br />

80% aller Veranstaltungen in den<br />

<strong>Gemeinden</strong> werden nach diesen Kriterien<br />

durchgeführt.<br />

Zielgruppe MultiplikatorenInnen<br />

2006 wurden sechs Schulen mit dem<br />

Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.<br />

Schulprojekte 2006: Müllkunstprojekt<br />

mit SchülerInnen der HS<br />

Weiz I <strong>und</strong> Volksschule Weiz II. Projektbetreuung<br />

HS: „Der lange Weg der<br />

Aludose“. Vorstellung der umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />

Schultasche in fünf Schulen.<br />

Zusammenarbeit mit dem lokalen<br />

Papierfachhandel.<br />

Die nachhaltige Schulerlebniswoche<br />

wird vom Land Steiermark gefördert <strong>und</strong><br />

soll regelmäßig angeboten werden.<br />

Muss über einen längeren Zeitraum<br />

beobachtet werden.<br />

Einige <strong>Gemeinden</strong> sind am Kosten-,<br />

Nutzencheck interessiert.<br />

Beim Workshop werden Vertreter-<br />

Innen aus 10 <strong>Gemeinden</strong> erwartet.<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Abfalltelefon.<br />

Beginn 2000 Mag. Nicola Luschnigg Die Fortführung des Projektes<br />

hängt von der Förderung des<br />

Landes ab.<br />

Beginn 2004 Mag. Nicola Luschnigg Wird gut angenommen.<br />

2007 Mag. Nicola Luschnigg Wird gut angenommen.


Kapitel 2 Organisation des Umweltmanagements<br />

In diesem Kapitel werden die Organisation der Standorte der Einrichtung, die<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten sowie das Zusammenwirken zwischen den<br />

verschiedenen Personen <strong>und</strong> Ebenen sowie die Vorgangsweise <strong>zu</strong>r Festlegung<br />

<strong>und</strong> Adaptierung des Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsbedarfs detailliert dargestellt.<br />

Kap. 2.1 Detaillierte Beschreibung der Standorte<br />

Hier beschreiben Sie die Standorte der Einrichtung näher, damit klar ersichtlich ist,<br />

welche Tätigkeiten dort umgesetzt <strong>und</strong> welche Personen für umweltrelevante Fragen<br />

kontaktiert werden sollen.<br />

Kap. 2.2 Verantwortlichkeiten, Aufgaben <strong>und</strong> Zusammenwirken<br />

Klären Sie <strong>zu</strong>nächst, wie die Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> Aufgaben im Umweltbereich<br />

bisher geregelt waren, wie diese Personen <strong>zu</strong>sammenarbeiten <strong>und</strong> überlegen Sie,<br />

welche Erweiterungen für ein Umweltmanagement noch benötigt werden. In allen<br />

Einrichtungen gibt es neben den Verantwortlichen im Umweltbereich noch eine<br />

Reihe von weiteren gesetzlich vorgeschriebenen Beauftragten, die mit dem<br />

Umweltbereich eng verb<strong>und</strong>en sind <strong>und</strong> bei der Beschreibung von Aufgaben, Verantwortung<br />

<strong>und</strong> Zusammenwirken im Umweltbereich mit erfasst werden sollten.<br />

Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO an Organisationsstruktur u. Verantwortlichkeit<br />

� Aufgaben, Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> Befugnisse müssen festgelegt, dokumentiert<br />

<strong>und</strong> bekannt gemacht werden. Die oberste Leitung der Organisation muss<br />

die für die Implementierung <strong>und</strong> Überwachung des Umweltmanagementsystems<br />

benötigten <strong>Mit</strong>tel freistellen. Zu den <strong>Mit</strong>teln gehören auch das erforderliche<br />

Personal <strong>und</strong> spezielle Fähigkeiten, Technologie <strong>und</strong> Finanzmittel.<br />

� Die oberste Leitung muss einen oder mehrere Beauftragte der obersten<br />

Leitung (hier: Umweltmanagementbeauftragte) bestellen <strong>und</strong> deren Aufgaben,<br />

Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> Befugnisse festlegen.<br />

Tipps <strong>zu</strong>r Festlegung von Verantwortlichkeiten, Aufgaben, Zusammenwirken<br />

� Erweitern Sie die bestehende Organisationsstruktur um Umweltverantwortlichkeiten<br />

<strong>und</strong> stellen Sie dies im Organigramm der Einrichtung dar.<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

8<br />

� Beschreiben Sie kurz Zuständigkeiten, Aufgaben, Verantwortung <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />

der Beteiligten im Umweltbereich <strong>und</strong> machen Sie dies intern <strong>und</strong><br />

extern bekannt.<br />

� Ergänzen Sie die Stellenbeschreibungen, wenn die Umwelttätigkeiten noch<br />

nicht enthalten sind.<br />

Kap. 2.3 Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung im Umweltbereich<br />

Damit ein Umweltmanagement erfolgreich ist <strong>und</strong> auch lebt, muss es von allen<br />

<strong>Mit</strong>arbeiterInnen <strong>und</strong> vor allem von der obersten Leitung mitgetragen werden. Um<br />

dies sicher<strong>zu</strong>stellen, ist zielgruppenorientiert der Qualifizierungsbedarf im Umweltbereich<br />

<strong>zu</strong> ermitteln <strong>und</strong> die für jede Zielgruppe notwendigen Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsmaßnahmen<br />

im Rahmen des dafür <strong>zu</strong>r Verfügung stehenden Ausbildungsbudgets<br />

fest<strong>zu</strong>legen.<br />

Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO an die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

� Es ist sicher<strong>zu</strong>stellen, dass jede Person, die für Ihre Einrichtung oder in deren<br />

Auftrag Tätigkeiten ausübt, von denen bedeutende Umweltauswirkungen ausgehen<br />

können, durch Ausbildung, Schulung <strong>und</strong> Erfahrung qualifiziert ist.<br />

� Es ist der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsbedarf <strong>zu</strong> ermitteln, der mit den Umweltaspekten<br />

<strong>und</strong> dem Umweltmanagement verb<strong>und</strong>en ist. Daraus sind adäquate<br />

Qualifizierungsmaßnahmen fest<strong>zu</strong>legen.<br />

� Aufzeichnungen über die Sicherstellung des Ausbildungsbedarfs <strong>und</strong> über die<br />

Ermittlung des Schulungsbedarfs sind <strong>zu</strong> führen.<br />

Tipps <strong>zu</strong>r Festlegung des Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsbedarfs<br />

� Legen Sie den Qualifizierungsbedarf <strong>und</strong> die notwendigen internen bzw. externen<br />

Qualifizierungsmaßnahmen nach den umweltrelevanten Tätigkeiten der<br />

Personen fest.<br />

� Wenn Sie Qualifizierungsmaßnahmen selbst durchführen, achten Sie darauf,<br />

dass Sie nicht schulmeistern!<br />

Das Musterbeispiel für Kapitel 2 wurde uns vom Abfallwirtschaftsverband<br />

Schladming <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt, von dem wir Auszüge veröffentlichen.


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kap. 2.4 Musterbeispiel: Organisation des Umweltmanagements im AWV Schladming<br />

Kap. 2.4.1 Detaillierte Beschreibung der Standorte des AWV Schladming<br />

Detaillierte Beschreibung der Standorte<br />

Einrichtung Adresse MA Zeitplan UM <strong>EMAS</strong><br />

Standort 1: Geschäftsstelle (Geschäftsführung, Verwaltung, Umwelt- <strong>und</strong> Abfallberatung) Abfallverwertungsanlage Aich, 8967 Haus im Ennstal 3 bis 07/2007 -<br />

Standort 2: Verwaltung, Buchhaltung Stadtamt Schladming, Coburgstr. 45, 8970 Schladming 2 - -<br />

Standort 3: Sortieranlage (inkl. Fuhrpark, Lagerplatz) Abfallverwertungsanlage Aich, 8967 Haus im Ennstal 6 - -<br />

Standort 4: Mechanisch-biologische Aufbereitung (MBA), Kompostanlage Abfallverwertungsanlage Aich, 8967 Haus im Ennstal 2 bis 07/2007 -<br />

Standort 5: Gewerbemüllsortierhaus Abfallverwertungsanlage Aich, 8967 Haus im Ennstal 1 - -<br />

Standort 1: Geschäftsstelle (Geschäftsführung, allgemeine Verwaltung, Umwelt- <strong>und</strong> Abfallberatung)<br />

Abfallverwertungsanlage Aich, 8967 Haus im Ennstal Tel.: 03686/51 19 E-mail: awv.schladming@abfallwirtschaft.steiermark.at<br />

<strong>Mit</strong>arbeiterInnen: 3 Fax: 03686/51 19 2 Web: www.abfallwirtschaft.steiermark.at/Schladming<br />

Am Standort „Geschäftsstelle“ befinden sich die Geschäftsführung, ein Teil der Verwaltung <strong>und</strong> die Umwelt- <strong>und</strong> Abfallberatung für den AWV Schladming. Die Geschäftsstelle verfügt über<br />

einen PKW.<br />

Geschäftsführung Ing. Johann Hinterschweiger Tel: 03686/51 19 14 E-mail: awv.schladming@abfallwirtschaft.steiermark.at<br />

GF Ing. Johann Hinterschweiger,<br />

Umweltmanagementbeauftragter<br />

Der Geschäftsführer des AWV Schladming, Herr Ing. Hinterschweiger, ist für den ordnungsgemäßen Betrieb der MBA, der Sortieranlage, der Kompostierung<br />

<strong>und</strong> der Geschäftsstelle <strong>zu</strong>ständig <strong>und</strong> vertritt den Verband nach innen <strong>und</strong> außen. Er hat auch die Funktion des Umweltmanagementbeauftragten.<br />

Die Tätigkeiten des Geschäftsführers umfassen sowohl unmittelbar auf die Standorte bezogene Aufgaben (Bauvorhaben, etc.), als<br />

auch Verwaltungsaufgaben (Ausschreibungen, Verhandeln von Vereinbarungen, Personalverwaltung, etc.). Alle internen Organisationsstrukturen,<br />

Entscheidungsabläufe <strong>und</strong> Arbeitsabläufe werden in Zusammenarbeit mit Ing. Hinterschweiger festgelegt.<br />

In regelmäßigen Teamsit<strong>zu</strong>ngen mit den <strong>Mit</strong>arbeiterInnen der Abfallverwertungsanlage Aich werden Informationen ausgetauscht, Zuständigkeiten<br />

<strong>und</strong> Aufgaben festgelegt, sowie <strong>zu</strong>künftige Projekte <strong>und</strong> Vorhaben besprochen. Von GF Ing. Hinterschweiger werden die Dienstreisen <strong>zu</strong>r Vertretung<br />

des AWV Schladming, <strong>zu</strong>r Informationsbeschaffung, <strong>zu</strong>m Besuch der <strong>Gemeinden</strong>, etc. ausschließlich mit dem Dienstauto unternommen, da<br />

der AWV abseits der öffentlichen Verkehrsrouten liegt. Im Jahr 2005 waren ca. 15.000 km Dienstfahrten von Ing. Hinterschweiger nötig.<br />

Verwaltung Erich Bodenwinkler Tel: 03686/51 19 10 E-mail: awv.schladming@abfallwirtschaft.steiermark.at<br />

Erich Bodenwinkler<br />

Herr Bodenwinkler ist für den Bürobetrieb des AWV Schladming verantwortlich. Neben der Annahme von Telefonaten, der Rechnungsprüfung,<br />

Verrechnung mit den <strong>Gemeinden</strong>, Führung der Buchhaltung, Lohnverrechnung <strong>und</strong> Schriftverkehr, ist Herr Bodenwinkler für die Beschaffung der<br />

Büromaterialien, Reinigungsmittel <strong>und</strong> des Sanitärbedarfs des AWV Schladming <strong>zu</strong>ständig.<br />

Ökologische Kriterien werden beim Einkauf berücksichtigt (siehe Beschaffung, Kapitel 5.2). Firmen, deren Produkte für den AWV Schladming<br />

beschafft, verwendet oder weiterverteilt werden, werden jährlich einer Lieferantenbewertung unterzogen. Neben dem Bürobetrieb ist Herr Bodenwinkler<br />

für die Verwiegung der anliefernden <strong>und</strong> abholenden Fahrzeuge sowie die Eingangskontrolle <strong>zu</strong>ständig.<br />

9


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Abfallberatung Wolfgang Rüscher Tel: 03686/5119 18 E-mail: wolfgang.ruescher@abfallwirtschaft.steiermark.at<br />

Wolfgang Rüscher<br />

Führungen von Schulklassen in der<br />

Abfallverwertungsanlage Aich<br />

Öffentlichkeitsarbeit in den <strong>Gemeinden</strong><br />

Event-Entsorgung<br />

(Planung <strong>und</strong> Durchführung)<br />

Der AWV Schladming beschäftigt einen Abfallberater, dessen Aufgabe in der Planung <strong>und</strong> Durchführung einer nachhaltigen Umwelt- <strong>und</strong> Abfallberatung<br />

sowie in der Förderung <strong>und</strong> Umset<strong>zu</strong>ng von abfallvermeidenden Maßnahmen besteht. Herr Wolfgang Rüscher ist der Umweltbeauftragte für<br />

den Standort Geschäftsstelle. Die Umwelt- <strong>und</strong> Abfallberatung umfasst folgende Aufgabenbereiche:<br />

Beratung <strong>und</strong> Bewusstseinsbildung<br />

- Durchführung Projekten <strong>und</strong> Beratung in <strong>Gemeinden</strong>, Schulen, Kindergärten, Unternehmen, Haushalten, etc. <strong>zu</strong>r Abfalltrennung <strong>und</strong><br />

Vermeidung (z.B. Altspeiseöl, Elektroaltgeräte, g’scheit feiern, Ökobox, etc.)<br />

- Durchführung von Kompostberatungen, Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Optimierung der Abfallsammlung in der Gemeinde; Betreuung der Sammlung<br />

von sperrigen Siedlungsabfällen, Altstoffen, Problemstoffen, etc.<br />

- Teilnahme an Gemeinderats- <strong>und</strong> Umweltausschusssit<strong>zu</strong>ngen, Förderung des Informationsaustausches in <strong>und</strong> zwischen den <strong>Gemeinden</strong><br />

Planungsaufgaben<br />

- <strong>Mit</strong>hilfe bei der Planung von Altstoffsammelzentren, Planen von Projekten <strong>zu</strong>r Abfallvermeidung <strong>und</strong> -trennung<br />

- Erstellung von regionalen Abfallwirtschaftsplänen, <strong>Mit</strong>hilfe bei der Umset<strong>zu</strong>ng von Gesetzen (z.B. Erstellung der Abfuhrordnung,<br />

<strong>Mit</strong>hilfe bei der Erstellung von Gemeindeabfallwirtschaftskonzepten, etc.)<br />

- Einbringen von Vorschlägen für nachhaltigkeitsrelevante Aktionen <strong>und</strong> Projekte<br />

Kontrolltätigkeiten<br />

- Kontrolle der Sammlung von Siedlungsabfällen, Abfallanalysen<br />

- Kontrolle der Gelben-Sack-Sammlung <strong>und</strong> Analysen<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

- Schulungen von ASZ-Personal vor Ort oder zentral, Organisation von Seminaren <strong>und</strong> Infoveranstaltungen; Durchführung <strong>und</strong> Planung von<br />

Veranstaltungen, Exkursionen <strong>und</strong> Führungen<br />

Verwaltung <strong>und</strong> Organisation<br />

- Erheben von Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Daten (z.B. Durchführen der jährlichen Abfallerhebung)<br />

- Aufbereiten von Informationen <strong>und</strong> Daten <strong>zu</strong>r Entscheidungsfindung hinsichtlich abfallwirtschaftlicher Maßnahmen<br />

- Vorbereiten von Vorstands- <strong>und</strong> Verbandsversammlungen, Teilnahme an Versammlungen (z.B. Bürgerversammlungen)<br />

- <strong>Mit</strong>hilfe bei der Erstellung <strong>und</strong> Aktualisierung des abfallwirtschaftlichen Kennzahlensystems im Verband, Erstellen von Abfallberichten<br />

<strong>und</strong> Tätigkeitsberichten<br />

- Verwalten von Altstoffsammelplätzen (z.B. mittels EDV), Koordination mit Regionalpartnern<br />

- Unterstüt<strong>zu</strong>ng bei Verhandlungen mit Entsorgern, Behörden, etc.<br />

- Erheben <strong>und</strong> Vergleichen von Entsorgungspreisen, Betreuen des Abfalltelefons im AWV Schladming<br />

- Betreuung <strong>und</strong> Aktualisierung der verbandseigenen Website im Internet<br />

- Konzipieren von Informationsmaterialien (Flugblätter, Plakate, etc.)<br />

- Durchführen von notwendiger Medienarbeit (Artikel für Zeitungen, etc.)<br />

- Dienstreisen, um die <strong>Gemeinden</strong> vor Ort betreuen <strong>zu</strong> können, werden ausschließlich mit dem Dienstauto unternommen.<br />

10


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kap. 2.4.2 Verantwortlichkeiten, Aufgaben <strong>und</strong> Zusammenwirken im Umweltbereich im AWV Schladming<br />

Beschreibung der Organisation des Umweltbereiches<br />

Organigramm<br />

<strong>Gemeinden</strong><br />

Aich<br />

Gössenberg<br />

Gröbming<br />

Großsölk<br />

Haus<br />

Kleinsölk<br />

Michaelerberg<br />

<strong>Mit</strong>terberg<br />

Niederöblarn<br />

Öblarn<br />

Pichl-Preunegg<br />

Pruggern<br />

Ramsau<br />

Rohrmoos<br />

St. Martin<br />

St. Nikolai<br />

Schladming<br />

Stadtgemeinde<br />

Schladming<br />

Jörg Hofmann<br />

Christian Adler<br />

(Buchhaltung)<br />

Bürgermeister<br />

Franz Danklmaier<br />

Helmut Reinbacher<br />

Alfred Pichler<br />

Albert Holzinger<br />

Johann Resch<br />

Ernst Daum<br />

Albert Trinker<br />

Fritz Zefferer<br />

Walter Greimeister<br />

Anton Knerzl<br />

Johann<br />

Spielbichler<br />

Hannes Huber<br />

Helmut Schrempf<br />

Peter Pilz<br />

Manfred<br />

Danklmaier<br />

Hermann<br />

Lengdorfer<br />

Jürgen Winter<br />

<strong>Mit</strong>glieder<br />

Verbandsversammlung<br />

Franz Danklmaier (ÖVP)<br />

Helmut Reinbacher (ÖVP)<br />

DI Wolfram Steiner (ÖVP)<br />

Martin Pilz (SPÖ)<br />

Albert Holzinger (ÖVP)<br />

Johann Resch (ÖVP)<br />

Robert Tritscher (SPÖ)<br />

Ernst Daum (ÖVP)<br />

Albert Trinker (SPÖ)<br />

Raim<strong>und</strong> Planitzer (ÖVP)<br />

Walter Greimeister (ÖVP)<br />

Fridolin Kiendler (BZÖ)<br />

Johann Spielbichler (ÖVP)<br />

Hannes Huber (ÖVP)<br />

Helmut Schrempf (ÖVP)<br />

Gottfried Kraml (FPÖ)<br />

Peter Pilz (NBL)<br />

Manfred Danklmaier (ÖVP)<br />

Hermann Lengdorfer (ÖVP)<br />

Jürgen Winter (ÖVP)<br />

Ing. Anton Streicher (ÖVP)<br />

Geschäftsführung: Ing. Johann Hinterschweiger<br />

Wiegung/Verrechnung: Erich Bodenwinkler<br />

Abfallberatung: Wolfgang Rüscher<br />

Abfallverwertungsanlage Aich<br />

Manfred Hinterschweiger (Vorarbeiter),<br />

Franz Egger, Gerald Stranimaier, Ehrenfried Martinek,<br />

Ernst Seggl, Gerfried Rojer, Roland Griesser, Gerhard Rojer,<br />

Ludwig Leinweber,<br />

Sabine Weichbold (Reinigungskraft)<br />

11<br />

Vorstand AWV<br />

Obmann: Ing. Anton Streicher<br />

Stv.: Ernst Daum<br />

Kassier: Walter Greimeister<br />

Franz Danklmaier<br />

Johann Resch<br />

Helmut Schrempf<br />

Martin Pilz<br />

Kooptiert: Engelbert Wieser<br />

Prüfungsausschuss<br />

Obmann: Peter Pilz<br />

Stv.: Gottfried Kraml<br />

Schriftführer: Robert Tritscher<br />

Hannes Huber<br />

Wolfram Steiner<br />

Albert Holzinger<br />

Die Organisation des Abfallwirtschaftsverbandes ist durch das<br />

GVOG (1997) sowie die Sat<strong>zu</strong>ng des AWV Schladming<br />

festgeschrieben. Gr<strong>und</strong>lage für die Sat<strong>zu</strong>ng des AWV<br />

Schladming ist der § 14 des StAWG 2004 idgF, in dem auch die<br />

Bezeichnung für den Verband festgelegt ist.<br />

Die Verbandsversammlung setzt sich aus 21 Delegierten<br />

<strong>zu</strong>sammen <strong>und</strong> tagt mindestens zweimal jährlich. Für jede(n)<br />

VertreterIn wird ein Ersatzmitglied festgelegt.<br />

Aus der <strong>Mit</strong>te der Verbandsversammlung wird <strong>zu</strong>nächst der<br />

Vorstand gewählt. Die Verbandsversammlung bestimmt dann<br />

aus der <strong>Mit</strong>te des Verbandsvorstandes einen Obmann, einen<br />

Obmannstellvertreter sowie einen Kassier. Die Anzahl der<br />

<strong>Mit</strong>glieder des Prüfungsausschusses bestimmt die Verbands-<br />

versammlung. Die Amtsperiode dauert fünf Jahre.<br />

Konstituierende Sit<strong>zu</strong>ng, AWV Schladming 2005


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Beschreibung der umweltrelevanten Funktionen – Zusammenwirken der Verantwortlichen im AWV Schladming<br />

Beauftragte, umweltrelevante Funkti-<br />

onen im AWV Schladming<br />

Umweltmanagementbeauftragter<br />

für alle Standorte<br />

Name Funktion Beschreibung der umweltrelevanten Tätigkeit <strong>und</strong> Verantwortung<br />

Wolfgang Rüscher Umwelt- <strong>und</strong> Abfallberater Unterstützt die Umset<strong>zu</strong>ng <strong>und</strong> kontinuierliche Verbesserung des Umweltma-<br />

Weitere Verantwortliche Gerhard Rojer Fachk<strong>und</strong>ige Personen nach § 26<br />

Sicherheitsvertrauensperson (SVP)<br />

Sicherheitsfachkraft,<br />

Arbeitsmediziner<br />

(4) AWG 2002 idgF für die Problem-<br />

stoffsammelstelle<br />

12<br />

nagements, informiert den Geschäftsführer, den Verbandsvorstand <strong>und</strong> die Ver-<br />

bandversammlung über die Ergebnisse des Umweltmanagements <strong>und</strong> vertritt den<br />

AWV in umweltrelevanten Angelegenheiten nach außen. Jährlich wird gemein-<br />

sam mit dem Geschäftsführer des AWV das Management Review durchgeführt.<br />

Er ist <strong>Mit</strong>glied im Umweltkernteam <strong>und</strong> seine weiteren Aufgaben sind dem Doku-<br />

ment „Aufgabenverteilung für die Umset<strong>zu</strong>ng des Umweltmanagements an den<br />

Standorten des AWV Schladming“ <strong>zu</strong> entnehmen.<br />

Wolfgang Rüscher Umwelt- <strong>und</strong> Abfallberater Für den AWV Schladming gilt nach Abklärung mit dem Arbeitsinspektorat das<br />

Steiermärkische Bedienstetenschutzgesetz. Die SVP informiert alle <strong>Mit</strong>arbeiterIn-<br />

nen <strong>und</strong> die Geschäftsleitung über sicherheitsrelevante Aspekte <strong>und</strong> achtet auch<br />

auf die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen.<br />

Dr. Manfred Hausmann Chefarzt, Expositur Gröbming Für die sicherheitstechnische <strong>und</strong> arbeitsmedizinische Betreuung der Standorte<br />

Brandschutzbeauftragter Franz Egger <strong>Mit</strong>arbeiter Abfallverwertungsanlage<br />

Aich<br />

des AWV Schladming wird der Chefarzt der Politischen Expositur Gröbming in<br />

Anspruch genommen.<br />

Der Brandschutzbeauftragte ist <strong>zu</strong>ständig für die ordnungsgemäße Handhabung<br />

<strong>und</strong> Wartung der Brandschutzausrüstung.<br />

Alle <strong>Mit</strong>arbeiterInnen sind für die Umweltauswirkungen verantwortlich, die mit ihrem Aufgabenbereich <strong>und</strong> ihrer inhaltlichen Tätigkeit im Zusammenhang stehen.<br />

Beschreibung der Zusammenarbeit<br />

zwischen den verschiedenen Verant-<br />

wortlichen:<br />

Im Rahmen der Dienstbesprechungen <strong>und</strong> bei Bedarf anberaumten Besprechungen, werden die Arbeiten <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng des Umweltmanagements<br />

für die Standorte des AWV Schladming koordiniert, kontrolliert, weitere Maßnahmen festgelegt <strong>und</strong> dies im Dokument „Aufgabenverteilung für die<br />

Umset<strong>zu</strong>ng des Umweltmanagements an den Standorten des AWV Schladming“ vermerkt. Der Umweltmanagementbeauftragte informiert den<br />

Obmann über die Ergebnisse des Umweltmanagements. Der Umweltmanagementbeauftragte <strong>und</strong> der Geschäftsführer des AWV prüfen jährlich im<br />

Rahmen des Management Reviews, ob das Umweltmanagement funktioniert, legen die notwendigen neue Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen im<br />

Umweltprogramm fest <strong>und</strong> informieren den Verbandsvorstand <strong>und</strong> die Verbandsversammlung.<br />

Erstellt am: 13.02.2006 Verantwortlich für die Aktualisierung: Wolfgang Rüscher Nächste Aktualisierung: Nach internem Audit, 06/2007


Kap. 2.4.3 Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung im Umweltbereich im AWV Schladming<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsplan im Umweltbereich im AWV Schladming<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Verfahren <strong>zu</strong>r Festlegung des Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsbedarfs im AWV Schladming: Am Ende des Jahres werden bei der Sit<strong>zu</strong>ng des Umweltkernteams die für das nächste Jahr not-<br />

wendigen Aus- <strong>und</strong> Weitebildungsmaßnahmen für alle <strong>Mit</strong>arbeiterInnen aufgr<strong>und</strong> der bekannten Anforderungen festgelegt. Da die Schnelllebigkeit des Abfallrechts laufend neue Anforderungen<br />

an die Verantwortlichen des AWV Schladming stellt, steht auch ein Budget von € 3.000,00 für externe Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsmaßnahmen <strong>zu</strong>r Verfügung. Die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsmaß-<br />

nahmen für die Umweltmanagementbeauftragten (Obmann <strong>und</strong> Geschäftsführer) werden kurzfristig festgelegt <strong>und</strong> orientieren sich am aktuellen Veranstaltungsangebot. Der Besuch dieser<br />

Veranstaltungen, die in vielen Fällen auch mit der Vertretung des AWV Schladming <strong>zu</strong>sammenfallen, wird im Kapitel 7 „Interne/externe Kommunikation“ dokumentiert.<br />

Information von AuftragnehmerInnen über die Umweltanforderungen des AWV Schladming: Da der Beschaffungsvorgang nach <strong>ökologisch</strong>en Kriterien ausgerichtet ist (siehe Kapitel 5.4),<br />

werden bei der Vergabe von Aufträgen bereits umweltbewusste Unternehmen kontaktiert. Alle externen AuftragnehmerInnen erhalten bei Auftragserteilung ein Informationsblatt über die<br />

Umweltleistungen des AWV Schladming mit dem Hinweis, diese Anforderungen, soweit wie möglich auch in Ihren Arbeiten <strong>zu</strong> berücksichtigen.<br />

Bezieht sich auf alle Standorte des AWV Schladming Erstellt am: 01/2007 Nächste Aktualisierung: 12/2007 Verantwortlich: Ing. Johann Hinterschweiger<br />

Zielgruppe Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsmaßnahme Intern Extern Termin Dauer Externe<br />

Ing. Johann Hinterschweiger,<br />

Umweltmanagementvertreter<br />

Wolfgang Rüscher,<br />

Umweltbeauftragter<br />

Alle <strong>Mit</strong>arbeiterInnen des<br />

AWV Schladming<br />

Teilnahme an den GeschäftsführerInnentreffen <strong>und</strong> Arbeitskreistreffen des<br />

Dachverbandes der Steirischen Abfallwirtschaftsverbände, an Treffen in der FA 19D,<br />

Amt der Stmk. LR <strong>und</strong> diversen Veranstaltungen<br />

Ausbildung <strong>zu</strong>r Sicherheitsvertrauensperson<br />

Teilnahme an den AbfallberaterInnen-Treffen<br />

Weiterbildungsmaßnahmen der FA 19D<br />

ARA-Schulung<br />

Der Umweltbeauftragte des Standortes Verwaltung & Abfallberatung ist für die<br />

internen Schulungen aller <strong>Mit</strong>arbeiterInnen des AWV Schladming verantwortlich. Da<strong>zu</strong><br />

wird standortbezogen 4 x jährlich eine interne Schulung <strong>zu</strong> umweltrelevanten Themen<br />

<strong>und</strong> <strong>zu</strong>m Umweltmanagement durchgeführt. Die Themen werden im Umweltkernteam<br />

festgelegt (Dauer: ca. 1 St<strong>und</strong>e pro Schulung). Neue <strong>Mit</strong>arbeiterInnen werden von<br />

Wolfgang Rüscher <strong>zu</strong>m Umweltmanagement informiert <strong>und</strong> eingeschult.<br />

13<br />

Kosten 1<br />

X X laufend -<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

03/2007<br />

laufend<br />

laufend<br />

1x pro Jahr<br />

Manfred Hinterschweiger Staplerkurs X 02/2007 3 Tage 370,00<br />

Franz Egger Ausbildung <strong>zu</strong>m Brandschutzbeauftragten X 01/2007 2 Tage 270,00<br />

<strong>Mit</strong>geltende Dokumente: Auditberichte, Protokolle des Umweltteams<br />

1 Externe Kosten, in €: Seminargebühr, Fahrtkosten <strong>und</strong> Übernachtung<br />

X<br />

01/2007-<br />

12/2007<br />

25 h<br />

2 Tage<br />

4 h<br />

pro Jahr<br />

250,00<br />

-


Kapitel 3 Ist-Analyse/Erste Umweltprüfung (direkte, indirekte, wesentliche Umweltaspekte)<br />

In diesem Kapitel wird Ihnen gezeigt, wie Sie die Ist-Analyse optimal planen können<br />

<strong>und</strong> was Sie bei der Ermittlung <strong>und</strong> Bewertung der Umweltaspekte <strong>und</strong><br />

Umweltauswirkungen berücksichtigen sollten. Die Ist-Analyse wird in der <strong>EMAS</strong>-<br />

VO als erste Umweltprüfung bezeichnet <strong>und</strong> ist das Herzstück jedes Umweltmanagements.<br />

<strong>Mit</strong> der Ist-Analyse wird ermittelt, welche umweltrelevanten Auswirkungen von den<br />

Tätigkeiten der Einrichtung <strong>und</strong> von den Standorten ausgehen, ob Rechtskonformität<br />

besteht <strong>und</strong> wie die Organisation im Umweltbereich, einschließlich der Kommunikation<br />

aufgebaut ist. Damit wird offen gelegt, in welchen Bereichen noch<br />

Handlungsbedarf besteht <strong>und</strong> Verbesserungen möglich <strong>und</strong> notwendig sind.<br />

Die im Rahmen der Ist-Analyse durch<strong>zu</strong>führenden Arbeiten werden im Handbuch<br />

„<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen“<br />

in folgenden Kapiteln beschrieben:<br />

� Verantwortlichkeiten, Aufgaben, Zusammenwirken (Kap. 2.2)<br />

� Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung im Umweltbereich (Kap. 2.3)<br />

� Ermittlung der Umweltaspekte - Bewertung der Umweltauswirkungen (Kap. 3.2)<br />

� Legal Compliance (Kap. 4)<br />

� Interne/externe Kommunikation (Kap. 7)<br />

Kap. 3.1 Planung der Ist-Analyse für alle Bereiche<br />

Die Ist-Analyse ist umfangreich <strong>und</strong> zeitintensiv, verlangt in vielen Bereichen spezielles<br />

fachliches Wissen <strong>und</strong> Kommunikationsfähigkeit. Sie ist im Team durch<strong>zu</strong>führen<br />

<strong>und</strong> daher gut <strong>zu</strong> planen.<br />

Legen Sie <strong>zu</strong>nächst fest, was ihm Rahmen der Ist-Analyse <strong>zu</strong> tun ist, wer für die<br />

verschiedenen Kapitel hauptverantwortlich ist, wer mitarbeitet, bis wann die<br />

Arbeiten <strong>zu</strong> erledigen sind, ob externe Hilfestellung benötigt wird, etc. Achten Sie<br />

darauf, dass der geplante Ablauf der Ist-Analyse nachvollziehbar ist <strong>und</strong> <strong>zu</strong>r Information<br />

von KollegInnen verwendet werden kann.<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

14<br />

Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO an die Ist-Analyse<br />

� Überprüfung <strong>und</strong> Sicherstellung der „Legal Compliance“ (Rechtskonformität).<br />

� Überprüfung des Umweltmanagements:<br />

- Überprüfung der Aufbau-/Ablauforganisation hinsichtlich Informationsflüssen<br />

(interne, externe Kommunikation), Verantwortung <strong>und</strong> Befugnissen.<br />

- Überprüfung der festgelegten Abläufe <strong>und</strong> Anforderungen auf Angemessenheit<br />

(Qualität, Zweckmäßigkeit, Kosten/Nutzen) <strong>und</strong> deren Umset<strong>zu</strong>ng durch die<br />

<strong>Mit</strong>arbeiterInnen.<br />

� Ermittlung der direkten/indirekten Umweltaspekte <strong>und</strong> Bewertung der Umweltauswirkungen,<br />

um daraus die wesentlichen Umweltaspekte für eine Einrichtung<br />

fest<strong>zu</strong>legen.<br />

- Bei der Ermittlung <strong>und</strong> Bewertung der Umweltauswirkungen sind diese nicht nur<br />

unter normalen Betriebsbedingungen (Normalbetrieb) <strong>zu</strong> betrachten, sondern es<br />

sind auch die Bedingungen bei Aufnahme bzw. Abschluss der Tätigkeiten sowie<br />

in Notfallsituationen, mit denen realistischerweise gerechnet werden muss, mit <strong>zu</strong><br />

berücksichtigten. Dabei fließen vergangene, gegenwärtige <strong>und</strong> geplante Tätigkeiten<br />

ein.<br />

- Festlegung der für die Einrichtung wesentlichen Umweltaspekte <strong>und</strong> die Einführung<br />

eines Verfahrens, um neue wesentliche Umweltaspekte für die Einrichtung<br />

erkennen <strong>zu</strong> können. Die Nachvollziehbarkeit der Erhebungen <strong>und</strong> Bewertungen<br />

muss gegeben sein.<br />

Tipps <strong>zu</strong>r Planung der Ist-Analyse<br />

� Planen Sie die Durchführung der Ist-Analyse gemeinsam mit dem Umweltteam<br />

<strong>und</strong> orientieren Sie sich bei der Planung am Musterbeispiel der<br />

Gemeinde Seiersberg am Ende dieses Kapitels.<br />

� Sehen Sie für die Erhebungen interdisziplinäre Teams vor <strong>und</strong> ziehen Sie<br />

eventuell auch externe BeraterInnen oder ExpertInnen bei. Setzen Sie für die<br />

Ist-Analyse genügend Zeit an.<br />

� Weisen Sie auch auf weitere mitgeltende Dokumente für die verschiedenen<br />

Teile der Ist-Analyse hin, die <strong>zu</strong>m Teil in anderen Kapiteln <strong>zu</strong> finden sind.


Kap. 3.2 Ermittlung von Umweltaspekten – Umweltauswirkungen –<br />

Verbesserungspotenzialen<br />

Jetzt gehen Sie daran, die für Ihre Einrichtung <strong>zu</strong>treffenden direkten <strong>und</strong> indirekten<br />

Umweltaspekte <strong>und</strong> die davon ausgehenden Umweltauswirkungen <strong>zu</strong> ermitteln<br />

<strong>und</strong> <strong>zu</strong> bewerten. Dafür führen Sie detaillierte Erhebungen durch <strong>und</strong> versuchen<br />

dabei immer darauf <strong>zu</strong> achten, ob Verbesserungen möglich oder sofort Korrekturmaßnahmen<br />

<strong>zu</strong> setzen sind. <strong>Mit</strong> einer Bewertung legen Sie im Anschluss an die<br />

Erhebungen die wesentlichen Umweltaspekte für Ihre Einrichtung fest, die hinsichtlich<br />

kurz-, mittel- <strong>und</strong> langfristiger Maßnahmen <strong>zu</strong>r Verbesserung weiter<br />

untersucht werden. Sie werden sich aber auch überlegen, wie neue Umweltaspekte<br />

<strong>und</strong> deren Umweltauswirkungen, die in Zukunft z.B. durch neue Tätigkeiten<br />

oder Anlagen entstehen, ermittelt werden, um auf Veränderungen rechtzeitig reagieren<br />

<strong>zu</strong> können.<br />

In der Praxis haben sich folgende Arbeitsschritte <strong>zu</strong>r Ermittlung der Umweltaspekte<br />

<strong>und</strong> <strong>zu</strong>r Bewertung der Umweltauswirkungen bewährt, die wir folgendermaßen<br />

beschreiben:<br />

� Beschreibung der Vorgangsweise <strong>zu</strong>r Ermittlung der Umweltaspekte <strong>und</strong><br />

Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

� Grobcheck: Zutreffende direkte <strong>und</strong> indirekte Umweltaspekte<br />

� Detailerhebung: Direkte/indirekte Umweltaspekte – Ermittlung der<br />

Umweltauswirkungen - Verbesserungspotenziale<br />

� Bewertung der Umweltauswirkungen – Darstellung der Ergebnisse<br />

a) Beschreibung der Vorgangsweise <strong>zu</strong>r Ermittlung der Umweltaspekte <strong>und</strong><br />

Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

Planen Sie den Ablauf der Arbeiten <strong>zu</strong>r Ermittlung der Umweltaspekte <strong>und</strong> <strong>zu</strong>r<br />

Bewertung der Umweltauswirkungen sorgfältig <strong>und</strong> beschreiben Sie ihn so, dass<br />

daraus eindeutig hervorgeht, welche Arbeitsschritte <strong>zu</strong> tun sind, welche Checklisten<br />

<strong>und</strong> Erhebungsformulare verwendet werden, wie neue Umweltaspekte erkannt<br />

werden, etc.<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

15<br />

b) Grobcheck: Zutreffende direkte <strong>und</strong> indirekten Umweltaspekte<br />

In der <strong>EMAS</strong>-VO werden im Anhang VI eine Reihe von direkten <strong>und</strong> indirekten<br />

Umweltaspekten beispielhaft angeführt, die für Ihre Einrichtung relevant sein können,<br />

oder die um weitere spezifische Aspekte <strong>zu</strong> ergänzen sind. Im Vorfeld sollten<br />

Sie daher prüfen, welche der in der <strong>EMAS</strong>-VO angeführten direkten <strong>und</strong> indirekten<br />

Umweltaspekte für Ihre Einrichtung überhaupt <strong>zu</strong>treffen, um die relevanten<br />

Aspekte in dem Formular für die Detailerhebungen aufnehmen <strong>zu</strong> können.<br />

c) Detailerhebung: Direkte/indirekte Umweltaspekte – Ermittlung der<br />

Umweltauswirkungen – Verbesserungspotenziale<br />

<strong>Mit</strong> diesem Arbeitsschritt ermitteln Sie alle Umweltauswirkungen, die durch die<br />

Tätigkeiten oder Anlagen der Einrichtung entstehen <strong>und</strong> ordnen Sie diese den mit<br />

dem Grobcheck festgestellten Umweltaspekten <strong>zu</strong>. Bei diesen detaillierten<br />

Erhebungen ermitteln Sie Umweltauswirkungen, die im Normalbetrieb entstehen<br />

<strong>und</strong> überlegen Sie dabei auch, welche Umweltauswirkungen bei abnormalen<br />

Betriebsbedingungen auftreten können. Legen Sie daher fest, was unter<br />

Notfallsituationen oder anderen abnormalen Betriebsbedingungen <strong>zu</strong> verstehen ist.<br />

d) Bewertung der Umweltauswirkungen – Darstellung der Ergebnisse<br />

Um die Umweltauswirkungen im Normalbetrieb <strong>und</strong> bei abnormalen Betriebs<strong>zu</strong>ständen<br />

bewerten <strong>zu</strong> können, die von einem Standort einer Einrichtung <strong>und</strong> von<br />

dessen Tätigkeiten ausgehen, ist eine einfache <strong>und</strong> nachvollziehbare Bewertung<br />

erforderlich. Die Ergebnisse der Bewertung müssen die Prioritäten für den Handlungsbedarf<br />

aufzeigen. Es gibt dafür kein standardisiertes Verfahren <strong>und</strong> es werden<br />

unterschiedlichste Bewertungsmethoden eingesetzt. Eine einfache <strong>und</strong> gut<br />

nachvollziehbare Bewertungsmethode ist die ABC-Analyse, oder eine daran<br />

angelehnte Methode.<br />

Definieren Sie die für Ihre Einrichtung ausgewählten Bewertungskriterien <strong>und</strong><br />

beachten Sie dabei, dass die Bewertungskriterien umfassend, unabhängig, nachprüfbar,<br />

reproduzierbar <strong>und</strong> für die Öffentlichkeit <strong>zu</strong>gänglich sein müssen. Im Zuge<br />

der Festlegung der Bewertungskriterien wird auch definiert, wann ein wesentlicher<br />

Umweltaspekt vorliegt. Dies ist von Bedeutung, da die Umweltauswirkungen der


wesentlichen <strong>und</strong> beeinflussbaren Umweltaspekte durch das Umweltmanagement<br />

kontinuierlich verbessert werden sollen. Wesentliche Umweltaspekte werden daher<br />

laufend auf Verbesserungsmöglichkeiten untersucht. Führen Sie nun die Bewertung<br />

der Umweltauswirkungen anhand der festgelegten Bewertungskriterien durch<br />

<strong>und</strong> stellen Sie die Ergebnisse <strong>zu</strong>sammengefasst in einer Bewertungsmatrix, wie<br />

im Musterbeispiel der Gemeinde Seiersberg dar.<br />

Es ist auch sinnvoll in einer Kurzbeschreibung die Umweltauswirkungen komprimiert<br />

dar<strong>zu</strong>stellen, um KollegInnen, Vorgesetzte, PolitikerInnen, die Öffentlichkeit<br />

<strong>und</strong> andere externe AnsprechpartnerInnen informieren <strong>zu</strong> können. Wenn Sie eine<br />

Umwelterklärung nach der <strong>EMAS</strong>-VO oder einen Umweltbericht erstellen, so<br />

benötigen Sie diese Informationen ebenfalls.<br />

Eine weitere Form die Ergebnisse dar<strong>zu</strong>stellen, ist eine Input-/Output-Darstellung,<br />

in der aufgelistet ist, was Sie in der Einrichtung einsetzen, um die Leistung oder<br />

das Produkt (z.B. Kompost) <strong>zu</strong> erstellen <strong>und</strong> welche Abfälle <strong>und</strong> Emissionen dabei<br />

entstehen. Beachten Sie hier den Erhaltungssatz von Energie <strong>und</strong> Masse: Alles<br />

was in die Einrichtung hineingeht (Input), muss als Dienstleistung/Produkt, Abfall<br />

oder Emission (Output) wieder herauskommen. In der Leervorlage „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong><br />

<strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen“ finden<br />

Sie das Formular für eine Input-/Outputanalyse.<br />

Abb. 3: Input-/Outputanalyse<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

16<br />

Tipps <strong>zu</strong>r Durchführung der Ist-Analyse<br />

� Setzen Sie interdisziplinäre Teams für die Erhebungen bei der Durchführung<br />

der Ist-Analyse ein <strong>und</strong> ziehen Sie eventuell auch externe BeraterInnen oder<br />

ExpertInnen bei. Weisen Sie auch hier auf weitere mitgeltende Dokumente für<br />

die verschiedenen Teile der Ist-Analyse hin, die <strong>zu</strong>m Teil in anderen Kapiteln<br />

<strong>zu</strong> finden sind.<br />

� Planen Sie für die Ist-Analyse genügend Zeit ein.<br />

� Ermitteln Sie die für Ihre konkrete Einrichtung <strong>zu</strong>treffenden relevanten direkten<br />

<strong>und</strong> indirekten Umweltaspekte <strong>und</strong> die davon ausgehenden Umweltauswirkungen.<br />

Bewerten Sie diese <strong>und</strong> legen Sie die wesentlichen Umweltaspekte<br />

für Ihre Einrichtung fest. Definieren Sie auch ein Verfahren, um neue wesentliche<br />

Umweltaspekte für die Einrichtung immer sofort erkennen <strong>zu</strong> können.<br />

� Gehen Sie bei der Überprüfung in die Tiefe, das ist ausschlaggebend dafür,<br />

dass Sie Verbesserungen im Umweltbereich erkennen <strong>und</strong> sinnvolle Ziele <strong>und</strong><br />

geeignete Maßnahmen festlegen können. Prüfen Sie immer, ob Verbesserungen<br />

möglich oder sofortige Korrekturmaßnahmen <strong>zu</strong> setzen sind <strong>und</strong> überlegen<br />

Sie bei der Ermittlung aller Umweltauswirkungen, welche Maßnahmen <strong>zu</strong>r<br />

Vermeidung oder Reduzierung notwendig wären.<br />

� Legen Sie fest, was unter normalem <strong>und</strong> abnormalem Betriebs<strong>zu</strong>stand <strong>zu</strong><br />

verstehen ist.<br />

� Wählen Sie eine einfache Bewertungsmethode <strong>und</strong> beschreiben Sie verständlich<br />

die Bewertungskriterien.<br />

� Wenn Sie Erhebungsformulare von anderen Einrichtungen übernehmen, passen<br />

Sie diese für Ihre Einrichtung an.<br />

� Gewährleisten Sie die Nachvollziehbarkeit der Erhebungen <strong>und</strong> Bewertungen.<br />

Das Musterbeispiel für Kapitel 3 wurde uns von der Gemeinde Seiersberg <strong>zu</strong>r<br />

Verfügung gestellt, von dem wir Auszüge veröffentlichen.


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kap. 3.3 Musterbeispiel: Ist-Analyse/erste Umweltprüfung (direkte, indirekte, wesentliche Umweltaspekte) der Gemeinde Seiersberg<br />

Kap. 3.3.1 Planung der Ist-Analyse für alle Bereiche<br />

Planung der Ist-Analyse für das Gemeindeamt Seiersberg, Feldkirchner Straße 21, 8054 Seiersberg<br />

1. Ermittlung der direkten/indirekten Umweltaspekte – Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

Hauptverantwortung: Reinhard Pöttler Termin: 07.11.2006 Kapitel: 3.2, 5.4 Status: erledigt Zusammenarbeit: Mag. Christiana Meßner, AWV-GU<br />

<strong>Mit</strong>geltende Dokumente: 3.2 Dokument „Vorgangsweise <strong>zu</strong>r Ermittlung der Umweltaspekte <strong>und</strong> <strong>zu</strong>r Bewertung der Umweltauswirkungen“, Checkliste „Welche direkten <strong>und</strong> indirekten<br />

Umweltaspekte sind <strong>zu</strong> berücksichtigen?“, Erhebungsformular „Direkte/indirekte Umweltaspekte – Ermittlung der Umweltauswirkungen –<br />

Verbesserungspotenziale“, Dokument „Bewertungskriterien – Festlegung der wesentlichen Umweltaspekte“, Matrix „Bewertung der Umweltauswirkungen“,<br />

Dokument „Beschreibung der Umweltauswirkungen“, Dokument „Input-/Outputdarstellung“, Kapitel 5.4 Ökologische Beschaffung<br />

2. Legal Compliance<br />

Hauptverantwortung: Reinhard Pöttler Termin: 07.11.2006 Kapitel: 4.1-4.3 Status: erledigt Zusammenarbeit: Mag. Christiana Meßner, AWV-GU<br />

<strong>Mit</strong>geltende Dokumente: Kapitel 4.1 Verantwortliche Legal Compliance, Kapitel 4.2 Verfahren Legal Compliance, Kapitel 4.3 Rechtsregister<br />

3. Verantwortlichkeiten, Aufgaben <strong>und</strong> Zusammenwirken im Umweltbereich<br />

Hauptverantwortung: Reinhard Pöttler Termin: 07.11.2006 Kapitel: 2.1-2.2 Status: erledigt Zusammenarbeit: Mag. Christiana Meßner, AWV-GU<br />

<strong>Mit</strong>geltende Dokumente: Kapitel 2.1 Detaillierte Beschreibung der Standorte, Kapitel 2.2. Beschreibung der Organisation des Umweltbereiches, Beschreibung der umweltrelevanten<br />

Funktionen, Aufgabenverteilung für die Umset<strong>zu</strong>ng des Umweltmanagements<br />

4. Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung im Umweltbereich<br />

Hauptverantwortung: Reinhard Pöttler Termin: 07.11.2006 Kapitel: 2.3 Status: erledigt Zusammenarbeit: Mag. Christiana Meßner, AWV-GU<br />

<strong>Mit</strong>geltende Dokumente: Kapitel 2.3 Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsplan<br />

5. Interne/externe Kommunikation<br />

Hauptverantwortung: Reinhard Pöttler Termin: 07.11.2006 Kapitel: 7.2-7.3 Status: erledigt Zusammenarbeit: Mag. Christiana Meßner, AWV-GU<br />

<strong>Mit</strong>geltende Dokumente: Kapitel 7.2 Kommunikationskonzept, Kapitel 7.3 Notfallkommunikation<br />

Die im Rahmen der Ist-Analyse bereits durchgeführten bzw. noch durch<strong>zu</strong>führenden Arbeiten <strong>und</strong> deren Ergebnisse sind in den Dokumenten der oben angeführten Kapitel des Konzeptes „<strong>Mit</strong><br />

<strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong>r <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> Gemeinde“ detailliert beschrieben. Die Ist-Analyse erfolgt durch die <strong>Mit</strong>glieder des Umweltkernteams, wobei für jeden Arbeitsschwerpunkt der Hauptverantwortliche<br />

nominiert wurde, der dafür <strong>zu</strong>ständig ist, dass die inhaltlichen Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO bei der Ist-Analyse berücksichtigt, die Arbeiten fristgerecht erstellt werden <strong>und</strong> der Schwerpunkt<br />

in der Ermittlung von Verbesserungspotenzialen liegt. Die Festlegung des Hauptverantwortlichen <strong>und</strong> die Termine sind mit dem Dokument „Aufgabenverteilung für die Umset<strong>zu</strong>ng des<br />

Umweltmanagements der Gemeinde Seiersberg“ in Kapitel 2.2 abgestimmt, in dem alle Aufgaben, die für die Erstellung <strong>und</strong> Aktualisierung des Konzeptes „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong>r <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong><br />

Gemeinde“ notwendig sind, festgelegt werden.<br />

Erstellt: 07.11.2006, Reinhard Pöttler, Mag. Christiana Meßner Aktualisierung: Nach Durchführung der Ist-Analyse<br />

17


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kap. 3.3.2 Umweltaspekte – Umweltauswirkungen – Verbesserungspotenziale<br />

Vorgangsweise <strong>zu</strong>r Ermittlung der Umweltaspekte <strong>und</strong> Bewertung der Umweltauswirkungen in der Gemeinde Seiersberg<br />

Standort: Gemeindeamt Seiersberg, Feldkirchner Straße 21, 8054 Seiersberg<br />

Hauptverantwortung: Reinhard Pöttler, Umweltbeauftragter<br />

Fertigstellungstermin: 05.12.2006 – Terminplan wurde eingehalten<br />

In Zusammenarbeit mit Frau Mag. Christiana Meßner (AWV-GU) erarbeitete Reinhard Pöttler diesen Teil der Ist-Analyse.<br />

<strong>Mit</strong> der Checkliste: „Welche direkten <strong>und</strong> indirekten Umweltaspekte sind <strong>zu</strong> berücksichtigen?“ wurde <strong>zu</strong>nächst grob überprüft, welche der in der <strong>EMAS</strong>-VO angeführten Aspekte, für die<br />

genannten Bereiche <strong>und</strong> Tätigkeiten des Gemeindeamtes überhaupt <strong>zu</strong>treffen bzw. <strong>zu</strong> ergänzen sind.<br />

Aus den Ergebnissen dieses Grobchecks wurde das an die Gemeinde Seiersberg angepasste Erhebungsformular „Direkte/indirekte Umweltaspekte – Ermittlung der Umweltauswirkun-<br />

gen“ erstellt, das für die detaillierten Erhebungen der Umweltaspekte <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen Umweltauswirkungen in allen Bereichen der Gemeinde Seiersberg eingesetzt wurde. Das<br />

Formular wurde so aufgebaut, dass bei den Erhebungen bereits ermittelt werden konnte, welche Umweltauswirkungen im Normalbetrieb <strong>und</strong> im Störfall (Unfall, Ausfall von Maschinen, weitere<br />

betriebsabnormale Zustände) auftreten können, um Vorsorgemaßnahmen noch fest<strong>zu</strong>legen bzw. bereits implementierte Maßnahmen verbessern <strong>zu</strong> können. Ein Schwerpunkt bei den Erhebun-<br />

gen war alle Bereiche <strong>und</strong> Tätigkeiten kritisch nach Verbesserungspotenzialen <strong>zu</strong> durchleuchten.<br />

Nach Abschluss dieser Ersterhebungen wurden die Ergebnisse <strong>und</strong> die ermittelten Maßnahmen besprochen <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>lagen für die Bewertung der Umweltauswirkungen festgelegt. Die vom<br />

Team gewählte Methode, die Bewertungskriterien <strong>und</strong> die Beschreibung des Vorgangs <strong>zu</strong>r Bewertung sind im Dokument „Bewertungskriterien – Festlegung der wesentlichen Umweltas-<br />

pekte“ detailliert dargestellt.<br />

Die Ergebnisse der Bewertungen wurden in der Matrix „Bewertung der Umweltauswirkungen“ <strong>zu</strong>sammengefasst, woraus auch die wesentlichen Umweltaspekte aufgr<strong>und</strong> der festgelegten<br />

Kriterien leicht erkennbar sind. Bei der Zusammenfassung der Ergebnisse wurden die bereits erkannten Maßnahmen <strong>zu</strong>r Reduzierung der Umweltauswirkungen diskutiert <strong>und</strong> die Ergebnisse in<br />

der Vorlage für das Umweltprogramm <strong>zu</strong>r weiteren Aufbereitung skizziert. Die Umset<strong>zu</strong>ng von sofort notwendigen Korrekturmaßnahmen wurde in die Wege geleitet <strong>und</strong> im Dokument „Korrek-<br />

turmaßnahmen“ in Kapitel 9 vermerkt.<br />

Um die Umweltaspekte <strong>und</strong> die davon ausgehenden Umweltauswirkungen auch besser intern/extern kommunizieren <strong>zu</strong> können, wurden diese im Dokument „Beschreibung der Umwelt-<br />

aspekte <strong>und</strong> Umweltauswirkungen“ <strong>zu</strong>sammengefasst. <strong>Mit</strong> einer groben Input-/Outputdarstellung werden die Umweltauswirkungen im Vergleich <strong>zu</strong> den Inputströmen der Gemeinde<br />

Seiersberg erstmals für 2006 dargestellt. Input-/Outputdaten werden jährlich ermittelt, sodass eine Gegenüberstellung der jährlichen operativen Umweltleistungen möglich ist.<br />

Jährlich werden mit der Checkliste: „Welche direkten <strong>und</strong> indirekten Umweltaspekte sind <strong>zu</strong> berücksichtigen?“ die Tätigkeiten des Gemeindeamtes dahingehend überprüft, ob neue<br />

Umweltaspekte da<strong>zu</strong>gekommen oder bereits berücksichtigte Aspekte weggefallen sind <strong>und</strong> eventuelle Änderungen in allen Dokumenten von Kapitel 3 vermerkt.<br />

<strong>Mit</strong>geltende Unterlagen: Checkliste „Welche direkten <strong>und</strong> indirekten Umweltaspekte sind <strong>zu</strong> berücksichtigen?“, Erhebungsformular „Direkte/indirekte Umweltaspekte – Ermittlung der Umwelt-<br />

auswirkungen – Verbesserungspotenziale“, Dokument „Bewertungskriterien – Festlegung der wesentlichen Umweltaspekte“, Matrix „Bewertung der Umweltauswirkungen“, Dokument „Beschrei-<br />

bung der Umweltauswirkungen“, Dokument „Input-/Outputdarstellung“, Auditberichte<br />

Erstellt: 07.11.2006, Reinhard Pöttler, Mag. Christiana Meßner Aktualisierung: Nach dem ersten internen Umweltaudit<br />

18


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Checkliste: Welche direkten <strong>und</strong> indirekten Umweltaspekte sind in der Gemeinde Seiersberg <strong>zu</strong> berücksichtigen?<br />

Standort: Gemeindeamt Seiersberg<br />

Feldkirchner Straße 21, 8054 Seiersberg<br />

Trifft <strong>zu</strong><br />

Bezeichnung der<br />

Aspekte im<br />

Gemeindeamt<br />

1. Direkte Umweltaspekte 2. Indirekte Umweltaspekte<br />

Emissionen in die Atmosphäre � Luft Alle Projekte <strong>und</strong> Förderungen, die von<br />

Einleitung <strong>und</strong> Ableitung in die Kanalisation � Abwasser<br />

Feste <strong>und</strong> andere Abfälle, insbesondere gefährliche Abfälle<br />

(Vermeidung, Verwertung, Wiederverwendung, Verbringung),<br />

Nut<strong>zu</strong>ng <strong>und</strong> Verunreinigung von Böden<br />

Nut<strong>zu</strong>ng von natürlichen Ressourcen <strong>und</strong> Rohstoffen (ein-<br />

schließlich Energie)<br />

� Abfall, Boden<br />

� Energie, Ressourcen<br />

19<br />

der Gemeinde Seiersberg abgewickelt<br />

werden, um die Umweltsituation <strong>zu</strong><br />

verbessern (Auflistung siehe Bewer-<br />

tungsmatrix).<br />

Lokale Phänomene (Lärm, Gerüche, Staub, etc.) � Lärm, Gerüche Verwaltungs- <strong>und</strong> Planungsentscheidun-<br />

Verkehr (sowohl im Hinblick auf Waren <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

als auch auf die <strong>Mit</strong>arbeiterInnen)<br />

Gefahren von Umweltunfällen <strong>und</strong> von Umweltauswirkungen,<br />

die sich aus Vorfällen, Unfällen, Ausfällen <strong>und</strong> potenziellen<br />

Notfallsituationen ergeben (können)<br />

� Verkehr<br />

� Vergleich: im Normbetrieb<br />

<strong>und</strong> im Störfall<br />

gen (politische Gr<strong>und</strong>satzentscheidun-<br />

gen, die nicht sofort Niederschlag in<br />

Projekten finden).<br />

Umweltleistung bzw. Umweltverfahren<br />

von AuftragnehmerInnen, Unterauftrag-<br />

nehmerInnen, Lieferanten.<br />

Auswirkungen auf die Biodiversität - - Auswahl <strong>und</strong> Zusammenset<strong>zu</strong>ng von<br />

Weitere gemeinde-/verbandsspezifische direkte Umweltaspekte - -<br />

<strong>Mit</strong>geltende Unterlagen: Vorgangsweise <strong>zu</strong>r Ermittlung der Umweltaspekte <strong>und</strong> Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

Dienstleistungen (z.B. Verkehr, Buslinie<br />

78).<br />

Trifft <strong>zu</strong><br />

�<br />

Bezeichnung der<br />

Aspekte im<br />

Gemeindeamt<br />

Luft, Abwasser,<br />

Abfall, Landschafts-<br />

schutz, Energie<br />

Ressourcen, Lärm,<br />

Gerüche<br />

� Planung<br />

� Beschaffung<br />

� Verkehr<br />

Erstellt: 07.11.2006, Reinhard Pöttler, Mag. Christiana Meßner Aktualisierung: Nach dem ersten internen Umweltaudit


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Erhebungsformular: Direkte/indirekte Umweltaspekte – Ermittlung der Umweltauswirkungen für das Gemeindeamt Seiersberg (Aus<strong>zu</strong>g)<br />

Gemeindeamt Direkte Umweltauswirkungen Umweltaspekte<br />

Tätigkeiten/Anlagen Im Normalbetrieb Im Störfall Luft Abwasser Abfall<br />

Boden<br />

Allgemeine Verwaltungsarbeiten,<br />

Amtsleitung, Fachbereich<br />

Verwaltung, Fachbereich<br />

Dienstleistung<br />

Gefährliche <strong>und</strong> nicht gefährliche Abfälle<br />

im Bürobetrieb: EAG, Druckfarbenreste,<br />

Kopiertoner, Altpapier, Altglas, Metallverpackungen,<br />

Leichtfraktion, Altmetall,<br />

Bioabfall, Restabfall, etc., Wärmeverluste<br />

Sanitäreinrichtungen Frischwasserverbrauch: Ortswasserleitung,<br />

Reinigungsmittel für WC, Waschbecken,<br />

Dusche, Abwasser, verunreinigte<br />

Papierhandtücher, Restabfall<br />

Gebäudereinigung Frischwasser <strong>und</strong> Reinigungsmittel für die<br />

Reinigung des Gebäudes, Abwasser,<br />

Energieeinsatz<br />

Abfallsammelplatz für<br />

Altpapier, Altglas, Leichtfraktion,Metallverpackungen,<br />

Bioabfall, Restabfall<br />

Sozialräume, Küche, Raucherraum<br />

Trennung der verwertbaren Abfälle,<br />

Reduktion des Restabfalls<br />

Gefährliche <strong>und</strong> nicht gefährliche Abfälle:<br />

Altpapier, Altglas, Metallverpackungen,<br />

Leichtfraktion, Altmetall, Bioabfall, Restabfall;<br />

schlechte Luft im Raucherraum;<br />

Verbrauch von Frischwasser <strong>und</strong> Reinigungsmittel<br />

für den Betrieb der Küche;<br />

Abwasser; Energieverluste durch unnötiges<br />

Einschalten der Beleuchtung<br />

20<br />

Energie<br />

Ressourcen<br />

Lärm<br />

Gerüche<br />

Verkehr<br />

Planung<br />

Projekte<br />

Beschaffung Landschaft<br />

- - - x x - - - - -<br />

- - x x x - - - x -<br />

- - x x x - - - x -<br />

- - - x - x - x - x<br />

Brandgefahr<br />

durch Einbringung<br />

von Zigarettenasche<br />

x x x x x - - - -


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Erhebungsformular: Direkte/indirekte Umweltaspekte – Ermittlung der Umweltauswirkungen für das Gemeindeamt Seiersberg<br />

Gemeindeamt Indirekte Umweltauswirkungen Umweltaspekte<br />

Tätigkeiten/Anlagen Im Normalbetrieb Im Störfall Luft Abwasser<br />

Politische Tätigkeit Beeinflussung der Gestaltung umwelt-<br />

relevanter Entscheidungsprozesse<br />

Ökologische Beschaffung Einkauf teilweise nach <strong>ökologisch</strong>en<br />

Umweltunterricht in Kinder-<br />

garten <strong>und</strong> Schule<br />

Kriterien – Entlastung der Umwelt<br />

Kinder <strong>und</strong> LehrerInnen werden über<br />

umweltgerechtes Verhalten informiert<br />

<strong>und</strong> motiviert, dieses um<strong>zu</strong>setzen<br />

Mehrwegwindeln Reduzierung des Abfallaufkommens –<br />

Sammlung/Wiederverwer-<br />

tung von Abfällen<br />

Restmüllverwiegecontainer<br />

für Siedlungen<br />

Bewusstseinsbildung<br />

Altspeiseölsammlung, Tetrapack-<br />

sammlung, Altkleidersammlung, Abfall-<br />

trennung <strong>und</strong> Wiederverwertung<br />

Optimale Abfalltrennung, Reduzierung<br />

der Restabfallmengen, verursacherge-<br />

rechte <strong>und</strong> mengenbezogene Abrech-<br />

nungen<br />

Bürgerkarte EDV unterstützte Registrierung von<br />

BürgerInnen <strong>und</strong> Altstoffen am ASZ,<br />

Kontrolle der Anlieferer, Auswertung der<br />

Mengen (dadurch können von der<br />

Gemeinde Schwerpunktaktionen durch-<br />

geführt werden)<br />

H<strong>und</strong>ekotständer Für saubere Grünflächen <strong>und</strong> Straßen:<br />

H<strong>und</strong>ekot soll von den BesitzerInnen<br />

mit den bereitgestellten Sackerln auf-<br />

gehoben <strong>und</strong> in den Restabfall einge-<br />

bracht werden<br />

21<br />

Abfall<br />

Boden<br />

Energie<br />

Ressourcen<br />

Lärm<br />

Gerüche<br />

Verkehr<br />

Planung<br />

Projekte<br />

Beschaffung Landschaft<br />

- x - - x - x x - -<br />

- - x x x - x - x -<br />

- x x x x x x x x x<br />

- - - x - - - - - -<br />

- x x x - x - - - x<br />

Ausfall der Ver-<br />

wiegung: keine<br />

Mengen<strong>zu</strong>ord-<br />

nung möglich<br />

Ausfall des<br />

Erfassungssys-<br />

tems: keine<br />

Mengen<strong>zu</strong>ord-<br />

nung möglich<br />

Keine Säcke<br />

vorhanden<br />

- - x - x x x - x<br />

- - x - - x x - -<br />

- - x - x - x x x


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Erhebungsformular: Direkte/indirekte Umweltaspekte – Ermittlung der Umweltauswirkungen für das Gemeindeamt Seiersberg<br />

Gemeindeamt Indirekte Umweltauswirkungen Umweltaspekte<br />

Tätigkeiten/Anlagen Im Normalbetrieb Im Störfall Luft Abwasser<br />

Maisstärkesäcke Für die Sammlung von Bioabfall,<br />

Geruchsverminderung, Reduzierung<br />

des Plastikanteils im Bioabfall<br />

Aufforstung, Bepflan<strong>zu</strong>ng Gemeindewald: Verschönerung <strong>und</strong><br />

Erhaltung des ländlichen Raumes,<br />

Schutz der H<strong>und</strong>szahnwiese<br />

Flurreinigung Saubere Gemeinde - Ablagerungen<br />

entlang von Straßen, Wegen, Bächen<br />

werden entfernt<br />

Abholaktion Grünschnitt Abholung Grünschnitt von privaten<br />

Haushalten, Entlastung Gemeindearbeiter<br />

am ASZ<br />

Alternativenergieförderung Förderung des Einsatzes von alternativen<br />

Energieträgern<br />

Förderung Dieselpartikel-<br />

filter<br />

Reduktion von Feinstaub<br />

22<br />

Abfall<br />

Boden<br />

Energie<br />

Ressourcen<br />

Lärm<br />

Gerüche<br />

Verkehr<br />

Planung<br />

Projekte<br />

Beschaffung Landschaft<br />

- - - x - x - x x x<br />

- x - x - - - x x x<br />

Zu wenige freiwillige<br />

Sammler - x x - x - x - x<br />

- - - x - - x x - x<br />

- x - x x x - x x x<br />

- x - - - x x x x x<br />

Lärmschutzwände Verbesserung der Wohnqualität - - - - - x x x - x<br />

Klimabündnisgemeinde Aktionsprogramme <strong>zu</strong>m Klimaschutz - x x x x x x x x x<br />

Mobilitätsmaßnahmen Gemeindeeigene Buslinie 78, Reduzierung<br />

des Individual-PKW-Verkehrs<br />

Buslinie fällt aus,<br />

erhöhtes Verkehrsaufkommen<br />

x - - x x x x x -<br />

Anmerkungen <strong>zu</strong>r Maßnahmenfestlegung: Dienstreisen mit öffentlichen Verkehrsmittel; Verstärkung der Abfallvermeidung, Verbesserung der Abfalltrennung (Fehlkopien als Konzeptpapier verwenden);<br />

Beschaffung nach <strong>ökologisch</strong>en Kriterien; Reduzierung des Frischwasserverbrauches (z.B. Einsatz wassersparender Armaturen <strong>und</strong> WC-Spülkästen); Ankauf von Reinigungsmitteln nach <strong>ökologisch</strong>en Kriterien;<br />

Rauchverbot in den Gebäuden; effiziente Nut<strong>zu</strong>ng der Beleuchtung<br />

Erstellt: 07.11.2006, Reinhard Pöttler, Mag. Christiana Meßner Aktualisierung: Nach dem ersten Internen Umweltaudit


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

„Bewertungskriterien - Festlegung der wesentlichen Umweltaspekte“ für den Standort Gemeindeamt Seiersberg, Feldkirchner Straße 21, 8054 Seiersberg<br />

Methode <strong>zu</strong>r Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

Als Methode <strong>zu</strong>r Bewertung der Umweltauswirkungen im Normalbetrieb <strong>und</strong> im Störfall wurde ein Bewertungsschema mit Farbleitsystem gewählt <strong>und</strong> festgelegt, welche Maßnahmen aufgr<strong>und</strong><br />

der Ergebnisse der Bewertungen <strong>zu</strong> setzen sind.<br />

���� hohe Relevanz: Maßnahmen sind dringend erforderlich <strong>und</strong> in das Umweltprogramm bzw. sofort in Arbeitsanweisungen auf<strong>zu</strong>nehmen. Die <strong>Mit</strong>arbeiterInnen müssen<br />

geschult <strong>und</strong> unterwiesen werden. <strong>Mit</strong>tel- oder langfristig wird geprüft, ob eine Änderung des Prozesses möglich ist, um die davon ausgehenden Umweltauswirkungen<br />

<strong>zu</strong> minimieren.<br />

���� mittlere Relevanz: Regelmäßige Kontrollen durch speziell unterwiesene <strong>Mit</strong>arbeiterInnen oder durch das Umweltteam sind erforderlich. Kurz- oder mittelfristig sind Maßnahmen<br />

<strong>zu</strong> setzen.<br />

���� geringe Relevanz: Kein unmittelbarer Handlungsbedarf. Im Sinne der kontinuierlichen Verbesserung sollten jedoch Maßnahmen weiterhin überlegt <strong>und</strong> umgesetzt werden.<br />

���� nicht relevant: Keine Umweltrelevanz, kein Risiko oder nicht <strong>zu</strong>treffend.<br />

Normalbetrieb: keine Störungen Störfall: Unfall, Ausfall von Maschinen, weitere betriebsabnormale Zustände, etc.<br />

Festlegung der wesentlichen Umweltaspekte<br />

���� hohe Relevanz: wesentlicher Umweltaspekt ���� mittlere Relevanz: wesentlicher Umweltaspekt<br />

Alle Umweltaspekte deren Umweltauswirkungen eine hohe oder mittlere Relevanz haben, werden als wesentliche Umweltaspekte eingestuft <strong>und</strong> kontinuierlich auf Verbesserungsmöglichkeiten<br />

untersucht.<br />

Bewertungskriterien für Umweltauswirkungen<br />

Menge: Mengen, Ausmaß, Toxizität der Umweltauswirkung Gefährlichkeit: Umweltgefährdungspotenzial eines Prozesses oder einer Handlung<br />

Umwelt<strong>zu</strong>stand: Auswirkungen auf die lokale, regionale <strong>und</strong> globale Umwelt Rechtliche Anforderungen: Anforderungen von Umweltbestimmungen, Verschärfungen<br />

Gesellschaftliche Anforderungen: Bedeutung für BürgerInnen, PolitikerInnen, Beschäftige, andere interessierte Kreise<br />

Verbesserungen: Verbesserungs- <strong>und</strong> Einsparungspotenziale vorhanden<br />

Gemeinsam im Erhebungsteam werden anhand der festgelegten Bewertungskriterien die bereits ermittelten Umweltauswirkungen in Verbindung mit ihren Umweltaspekten für den Normalbetrieb<br />

<strong>und</strong> Störfall bewertet. Gr<strong>und</strong>lage dafür ist das Erhebungsformular „Direkte/indirekte Umweltaspekte – Ermittlung der Umweltauswirkungen – Verbesserungspotenziale“.<br />

Dafür wird jede Tätigkeit <strong>und</strong> die dadurch bewirkten Umweltauswirkungen dahingehend durchleuchtet, welche Relevanz sich aus den festgelegten Bewertungskriterien ergibt, sowie die<br />

Bewertung im Team festgelegt. Dabei werden bereits erkannte Verbesserungsmaßnahmen diskutiert <strong>und</strong> mögliche Lösungen vorgemerkt. Die Ergebnisse der Einzelbewertungen werden in<br />

die Matrix „Bewertung der Umweltauswirkungen/Umweltaspekte“ eingetragen. Der Bewertungsvorgang wird protokolliert, um diesen nachvollziehen <strong>zu</strong> können. Die Ergebnisse, der notwendige<br />

Handlungsbedarf <strong>und</strong> die wesentlichen Umweltaspekte sind eindeutig aus der Bewertungsmatrix erkennbar <strong>und</strong> können so gut kommuniziert werden. Die regelmäßige Überprüfung, ob<br />

neue Umweltaspekte für die Gemeinde hin<strong>zu</strong>gekommen sind, erfolgt jährlich durch Herrn Pöttler mit der Checkliste „Welche direkten <strong>und</strong> indirekten Umweltaspekte sind <strong>zu</strong> berücksichtigen“.<br />

<strong>Mit</strong>geltende Unterlagen: Erhebungsformular „Direkte/indirekte Umweltaspekte – Ermittlung der Umweltauswirkungen – Verbesserungspotenziale“, Checkliste „Welche direkten <strong>und</strong> indirekten<br />

Umweltaspekte sind <strong>zu</strong> berücksichtigen“, Protokolle<br />

Erstellt: 07.11.2006, Reinhard Pöttler, Mag. Christiana Meßner Aktualisierung: Nach dem ersten internen Umweltaudit<br />

23


Matrix „Bewertung der Umweltauswirkungen für das Gemeindeamt Seiersberg“ (Aus<strong>zu</strong>g)<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Tätigkeiten/Anlagen Bewertung im Normalbetrieb Bewertung im Störfall<br />

Gemeindeamt<br />

Luft<br />

Abwasser<br />

Abfall<br />

Boden<br />

Energie<br />

Ressource<br />

Lärm<br />

Gerüche<br />

Verkehr<br />

Planung<br />

Projekte<br />

BeschaffungLandschaft<br />

Luft<br />

Abwasser<br />

Abfall<br />

Boden<br />

Energie<br />

Ressource<br />

Lärm<br />

Gerüche<br />

Verkehr<br />

Planung<br />

Projekte<br />

BeschaffungLandschaft<br />

Direkte Umweltauswirkungen/-aspekte<br />

Verwaltungsarbeiten ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Sanitäreinrichtungen ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Gebäudereinigung ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Abfallsammelplatz ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Sozialräume, Küche ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Indirekte Umweltauswirkungen/-aspekte<br />

Umweltunterricht ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Mehrwegwindeln ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Sammlung, Verwertung ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Restmüllverwiegung<br />

Siedlungen<br />

in ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Bürgerkarte ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

H<strong>und</strong>ekotständer ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Maisstärkesäcke ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Aufforstung <strong>und</strong> Bepflan<strong>zu</strong>ng<br />

Gemeindewald<br />

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Flurreinigung ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Abholaktion Grünschnitt ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Alternativenergieförderung ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Förderung Dieselpartikelfilter<br />

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Lärmschutzwände, ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Klimabündnisgemeinde ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Buslinie 78 ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Erstellt: 07.11.2006, Reinhard Pöttler, Mag. Christiana Meßner Aktualisierung: Nach dem ersten internen Umweltaudit<br />

24


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Beschreibung der Umweltauswirkungen für den Standort Gemeindeamt Seiersberg, Feldkirchner Straße 21, 8054 Seiersberg<br />

Luft<br />

Die Luft wird durch Verkehr <strong>und</strong> Hei<strong>zu</strong>ngsanlagen beeinträchtigt. Durch die Förderung des Partikelfiltereinbaues in dieselbetriebene Fahrzeuge soll die Belastung der Luft durch Feinstaub reduziert werden.<br />

Weiters soll durch die Förderung von Alternativenergieanlagen der CO2 Ausstoß reduziert werden.<br />

Abwasser<br />

Abwasser entsteht im Sozialraum <strong>und</strong> bei den Sanitäranlagen sowie bei der Reinigung des Gebäudes. Durch Einsatz von wassersparenden Armaturen soll die Abwassermenge reduziert <strong>und</strong> durch richtige Dosierung<br />

der Reinigungsmittel die Belastung des Abwassers verringert werden.<br />

Abfall, Boden<br />

Abfälle (nicht gefährliche <strong>und</strong> gefährliche Abfälle) fallen durch den Bürobetrieb an. Durch richtige Abfalltrennung können der Restabfall reduziert <strong>und</strong> Altstoffe einer Wiederverwertung <strong>zu</strong>geführt werden. Im<br />

Gemeindeamt gibt es Sammelsysteme für die getrennte Sammlung von Altpapier, Glasverpackungen, Metallverpackungen, Leichtfraktion, Restabfall <strong>und</strong> Bioabfall. Gefährliche Abfälle (Batterien, Toner, etc.)<br />

werden getrennt gesammelt <strong>und</strong> beim ASZ abgegeben.<br />

Energie, Ressourcen<br />

Die Behei<strong>zu</strong>ng des Gemeindeamtes erfolgt durch Fernwärme. Der Großteil des Strombe<strong>zu</strong>ges wird für den Betrieb der technischen Geräte, Klimaanlagen <strong>und</strong> der Beleuchtung verwendet.<br />

Einsparungsmöglichkeiten bestehen durch bedachten Einsatz der Beleuchtung <strong>und</strong> der Regelung der Raumtemperatur in der Heizperiode sowie dem kontrollierten Einsatz der Klimaanlagen in den<br />

Sommermonaten.<br />

Lärm, Gerüche<br />

• Der Hauptverursacher für Lärm ist der Verkehr. Durch die gemeindeeigene Buslinie 78, die <strong>zu</strong>m Nahverkehrsknoten Puntigam führt, wurden die Umsteigmöglichkeiten zwischen Bus, Straßenbahn <strong>und</strong> Bahn<br />

ermöglicht. Damit soll von den BürgerInnen von Seiersberg das öffentliche Verkehrsnetz häufiger genutzt <strong>und</strong> das Verkehrsaufkommen reduziert werden. Fällt die Buslinie aus, ist der Individualverkehr stärker,<br />

wodurch ein höheres Aufkommen an Lärm <strong>und</strong> Luftbeeinträchtigungen (Geruch) verursacht wird.<br />

• Zur Verbesserung der Wohnqualität entlang der Feldkirchner Straße wurde den LiegenschaftseigentümerInnen <strong>zu</strong>r Errichtung von Lärmschutzwänden eine Förderung durch die Gemeinde gewährt.<br />

• Um die Geruchsbelästigung in Biotonnen <strong>zu</strong> vermeiden, verkauft die Gemeinde Maisstärkesäcke <strong>zu</strong> reduzierten Preisen an die BürgerInnen.<br />

• Die aufgestellten H<strong>und</strong>ekotständer dienen der Reduzierung der Verunreinigungen <strong>und</strong> der Geruchsbelästigung im Siedlungsbereich <strong>und</strong> auf Allgemeinflächen. Bei Erfolg <strong>und</strong> Annahme soll das gesamte<br />

Gemeindegebiet damit ausgestattet werden.<br />

Verkehr<br />

<strong>Mit</strong> der Einführung des Betriebes der Buslinie 78, soll das verstärkte Verkehrsaufkommen durch das Shoppingcenter Seiersberg verringert werden <strong>und</strong> den Pendlern eine <strong>zu</strong>sätzliche Möglichkeit für den Weg <strong>zu</strong>r<br />

<strong>und</strong> von der Arbeit geboten werden (siehe auch Lärm, Gerüche).<br />

Planung<br />

Die Planung erfolgt auf politischer Ebene <strong>und</strong> liefert die Gr<strong>und</strong>lagen für eine nachhaltige Umweltpolitik.<br />

Beschaffung<br />

Die Beschaffung der Büro- <strong>und</strong> Reinigungsmittel wird bereits zentral durchgeführt. Durch diese Vorgangsweise sollen unnötige Einkaufsfahrten <strong>und</strong> Fehleinkäufe vermieden werden. Der Einkauf erfolgt nach<br />

<strong>ökologisch</strong>en Kriterien. Verbesserungspotenzial liegt in der Dosierung der Reinigungsmittel.<br />

Landschaft<br />

Förderungen: Energie, Lärmschutzwand, Maisstärkesäcke, H<strong>und</strong>ekotständer. Einmal im Jahr wird eine gemeinsame Flurreinigung in Zusammenarbeit mit dem Umweltausschuss <strong>und</strong> der Berg- <strong>und</strong> Naturwacht<br />

durchgeführt. Gemeinsam soll das Ortsbild verschönert werden. Da sich immer weniger Personen bereit erklären bei dieser Aktion mit<strong>zu</strong>machen, muss diese Aktion beworben werden. Seit 2004 fördert die<br />

Gemeinde Aufforstung <strong>und</strong> Bepflan<strong>zu</strong>ng des Gemeindewaldes. Zweck ist die Verschönerung <strong>und</strong> Erhaltung des ländlichen Raumes, sowie der Schutz der H<strong>und</strong>szahnwiese.<br />

Erstellt: 07.11.2006, Reinhard Pöttler, Mag. Christiana Meßner Aktualisierung: Nach dem ersten internen Umweltaudit<br />

25


Kapitel 4 Legal Compliance<br />

Legal Compliance ist ein Begriff, der seit der Einführung von Umweltmanagementsystemen<br />

verstärkt verwendet wird. Man versteht darunter, dass alle für die jeweilige<br />

Einrichtung <strong>zu</strong>treffenden umweltrelevanten Gesetze, Verordnungen,<br />

Bescheide <strong>und</strong> sonstige Vorgaben eingehalten werden. Diese Verpflichtung gilt<br />

prinzipiell für jede österreichische Einrichtung. Bei einer Begutachtung nach <strong>EMAS</strong><br />

muss Legal Compliance, aber auch das Verfahren bzw. das System <strong>zu</strong>r Erfüllung<br />

dieser Anforderungen, nachgewiesen werden.<br />

<strong>Mit</strong> diesem Kapitel wird Ihnen gezeigt, wie Sie vorgehen können, um Rechtssicherheit<br />

in Ihrer Einrichtung sicher<strong>zu</strong>stellen.<br />

Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO an Legal Compliance<br />

Die <strong>EMAS</strong>-VO enthält eine Reihe von Anforderungen an Legal Compliance, die<br />

<strong>zu</strong>sammengefasst folgende Punkte umfassen:<br />

� Aus den österreichischen <strong>und</strong> europäischen Umweltrechtsvorschriften, aber<br />

auch aus sonstigen Anforderungen (z.B. die Beteiligung einer Gemeinde am<br />

Klimabündnis) sind die für die jeweilige Einrichtung relevanten Verpflichtungen<br />

<strong>zu</strong> ermitteln <strong>und</strong> dahingehend <strong>zu</strong> überprüfen, ob sie eingehalten werden.<br />

� Es müssen Verfahren eingerichtet <strong>und</strong> gewartet werden, die die Erfassung,<br />

Dokumentation, regelmäßige Bewertung <strong>und</strong> Fortschreibung aller für die Einrichtung<br />

relevanten Rechts- <strong>und</strong> Verwaltungsvorschriften ermöglichen. Das<br />

Umweltmanagementsystem ist daher so <strong>zu</strong> gestalten, dass die für die Einrichtung<br />

<strong>zu</strong>treffenden rechtlichen Pflichten aus Gesetzen, Verordnungen,<br />

Bescheiden, sonstigen Forderungen erkannt <strong>und</strong> in einem Rechtsregister<br />

dokumentiert werden, die Einhaltung überprüft wird <strong>und</strong> bei etwaigen Abweichungen<br />

sofort Korrekturmaßnahmen eingeleitet werden.<br />

� Die Umweltpolitik hat ein Bekenntnis <strong>zu</strong>r Einhaltung aller einschlägigen<br />

Umweltvorschriften <strong>zu</strong> enthalten.<br />

Legen Sie <strong>zu</strong>nächst die Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> die Verfahren <strong>zu</strong>r Sicherstellung<br />

von Legal Compliance fest. Dann überlegen Sie den Aufbau des Umweltrechtsregisters,<br />

überprüfen, ob die umweltrelevanten Vorschriften eingehalten werden <strong>und</strong><br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

26<br />

dokumentieren Sie dies im Umweltrechtsregister. Bei Abweichungen legen Sie die<br />

notwendigen Korrekturmaßnahmen fest.<br />

Kap. 4.1 Verantwortliche im Legal Compliance Bereich<br />

Zunächst werden Sie festlegen, wer in Ihrer Einrichtung die Hauptarbeiten <strong>zu</strong>r<br />

Ermittlung <strong>und</strong> Sicherstellung von Legal Compliance übernimmt <strong>und</strong> welche Personen<br />

noch da<strong>zu</strong> eingeb<strong>und</strong>en werden müssen. Das sind in erster Linie einmal<br />

diejenigen Personen, die für die Erstellung <strong>und</strong> Aktualisierung des Umweltrechtsregisters<br />

<strong>zu</strong>ständig sind.<br />

Denken Sie auch daran, die gesetzlich vorgeschriebenen Beauftragten ein<strong>zu</strong>beziehen,<br />

wie z.B. Abfallbeauftragte, fachk<strong>und</strong>ige Personen für die Problemstoffsammlung,<br />

Sicherheitsfachkräfte, die Sicherheitsvertrauenspersonen, ArbeitsmedizinerInnen,<br />

sowie weitere <strong>Mit</strong>arbeiterInnen oder auch externe Personen wie<br />

z.B. AbfallberaterInnen.<br />

Dokumentieren Sie dies in den Stellen- <strong>und</strong> Funktionsbeschreibungen der<br />

jeweiligen Personen. Geben Sie an, für welche Aufgaben der/die Betreffende<br />

<strong>zu</strong>ständig ist <strong>und</strong> überlegen Sie auch welche Vorausset<strong>zu</strong>ngen <strong>und</strong> wie viel Zeit für<br />

diese Aufgaben notwendig sind.<br />

Kap. 4.2 Legal Compliance Verfahren<br />

Dann legen Sie die Verfahren <strong>zu</strong>r Sicherstellung von Legal Compliance fest, in<br />

denen Sie die Vorkehrungen da<strong>zu</strong> beschreiben <strong>und</strong> so dokumentieren, wie Sie die<br />

Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO erfüllen. In diesen Verfahren werden Sie daher<br />

folgende Prozesse regeln <strong>und</strong> beschreiben:<br />

� Erstellung <strong>und</strong> Führung des Umweltrechtsregisters<br />

� Aktualisierung des Umweltrechtsregisters<br />

� Regelmäßige Überprüfung der Einhaltung der Rechtsvorschriften<br />

� Korrekturmaßnahmen bei festgestellten Rechtsmängeln


Kap. 4.3 Dokumentation im Umweltrechtsregister<br />

Im Umweltrechtsregister werden Sie alle Ihre Einrichtung betreffenden Rechtsvorschriften<br />

anführen sowie die daraus resultierenden Verpflichtungen <strong>und</strong> wie Sie<br />

diese erfüllen kurz beschreiben. Darin werden Sie auch die Verantwortlichkeiten<br />

bzw. Zuständigkeiten für die Einhaltung dieser Verpflichtungen, aber auch die<br />

Termine für die nächste Überprüfung anführen. Das Umweltrechtsregister sollte<br />

einfach, verständlich, nachvollziehbar <strong>und</strong> effizient sein, sodass der damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Aufwand im Verhältnis <strong>zu</strong>m Nutzen steht.<br />

Das von uns vorgeschlagene Umweltrechtsregister, das Sie im Musterbeispiel<br />

finden, ist eine einfache Wordtabelle mit folgenden Spalten:<br />

� Einrichtung mit Standort, Stand, letzte Prüfung, nächste Prüfung, fortlaufende<br />

Nummer der Pflicht.<br />

� Rechtsvorschrift oder Bescheid: Dieser Punkt gibt Auskunft, woher die Verpflichtung<br />

kommt <strong>und</strong> wo man gegebenenfalls nähere Ausführungen finden<br />

kann.<br />

� Verpflichtung: Verständliche kurze Beschreibung der wesentlichen Inhalte der<br />

Verpflichtung, um den Handlungsbedarf ableiten <strong>zu</strong> können.<br />

� Wie wird die ermittelte Verpflichtung erfüllt: Hier wird verständlich beschrieben,<br />

wie die jeweilige Verpflichtung in Ihrer Einrichtung erfüllt wird.<br />

� Verantwortliche/er oder Zuständigkeit: Damit ist die/derjenige gemeint, die/der<br />

sich um die Einhaltung der Verpflichtung kümmert, nicht aber, wer strafrechtlich<br />

für die Einhaltung haftet. Letzteres ist gesetzlich geregelt <strong>und</strong> braucht<br />

daher nicht festgelegt <strong>zu</strong> werden.<br />

Häufige Fehler: Verantwortlichkeiten, Verfahren – Umweltrechtsregister<br />

� Bei der Festlegung von Verantwortlichkeiten werden oft Aufgabenbereiche in<br />

der Beschreibung vergessen <strong>und</strong> diese nicht erledigt.<br />

� Die Verfahren <strong>zu</strong>r Sicherstellung von Legal Compliance umfassen oft nicht alle<br />

von der <strong>EMAS</strong>-VO verlangten Anforderungen.<br />

� Man arbeitet <strong>zu</strong> lange nicht mit dem Rechtsregister <strong>und</strong> verliert den Überblick.<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

27<br />

� Es werden nur Gesetze, Verordnungen oder Bescheide angeführt, jedoch<br />

nicht die daraus resultierenden Verpflichtungen <strong>und</strong> es ist nicht erkennbar wie<br />

diese Verpflichtungen erfüllt werden.<br />

� Weitere Anforderungen außerhalb der gesetzlichen Vorschriften wie z.B.<br />

Normen, Verpflichtung als Klimabündnisgemeinde, etc. werden vergessen.<br />

Tipps <strong>zu</strong>r Dokumentation im Umweltrechtsregister<br />

� Sprechen Sie bei der Festlegung der Verantwortlichkeiten die Aufgabenbereiche<br />

mit den betroffenen Personen durch. Machen Sie diesen auch klar, dass<br />

die/der BürgermeisterIn bzw. GeschäftsführerIn, etc. der Einrichtung immer für<br />

die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften verantwortlich ist <strong>und</strong> daher für<br />

die <strong>Mit</strong>arbeiterInnen – außer diese handeln grob fahrlässig – keine strafrechtlichen<br />

Auswirkungen damit verb<strong>und</strong>en sind.<br />

� Beschreiben Sie in den Verfahren <strong>zu</strong>r Sicherstellung von Legal Compliance<br />

den Vorgang so, wie dieser in Ihrer Einrichtung gemacht wird <strong>und</strong> testen Sie<br />

auch, ob die <strong>Mit</strong>arbeiterInnen dies nachvollziehen können.<br />

� Passen Sie die Stellen- <strong>und</strong> Funktionsbeschreibungen sowie die festgelegten<br />

Verfahren regelmäßig an.<br />

� Halten Sie das Umweltrechtsregister aktuell. Ideal wäre, jede notwendige<br />

Änderung sofort vor<strong>zu</strong>nehmen bzw. legen Sie ein vernünftiges Intervall dafür<br />

fest.<br />

� Setzen Sie auch Umweltrechtsinformationssysteme <strong>zu</strong>r Ermittlung der<br />

Verpflichtungen ein. Darunter versteht man Informationen über umweltrelevante<br />

Rechtsbestimmungen in gedruckter Form, als CD-ROM, als EDV-<br />

Programm, im Internet abrufbar, etc.<br />

� Vergessen Sie nicht: Jede Person, die im Register eine Verantwortung trifft,<br />

muss davon informiert werden <strong>und</strong> sollte Zugang <strong>zu</strong>m Rechtsregister haben.<br />

Legen Sie auch fest, wer im Umweltrechtsregister etwas verändern darf.<br />

Das Musterbeispiel für Kapitel 4 wurde uns vom AWV Hartberg <strong>zu</strong>r Verfügung<br />

gestellt, von dem wir Auszüge veröffentlichen.


Kap. 4.4 Musterbeispiel: Legal Compliance des AWV Hartberg (Aus<strong>zu</strong>g)<br />

Kap. 4.4.1 Verantwortliche für Legal Compliance im AWV Hartberg<br />

Stellen- <strong>und</strong> Funktionsbeschreibungen – Legal Compliance<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Name: Mag. Alfred Ertl Stelle, Funktion: Geschäftsführer des AWV Hartberg, Legal Compliance Beauftragter<br />

Für Fragen <strong>und</strong> Rückmeldungen erreichbar unter Telefonnummer: 03332/654 56-21<br />

Mag. Alfred Ertl<br />

Der Legal Compliance Beauftragte ist der Geschäftsführer <strong>und</strong> ist <strong>Mit</strong>glied im Umweltteam.<br />

Die Aufgaben sind:<br />

� Führung des Umweltrechtsregisters<br />

� Veranlassung <strong>und</strong> Durchführung der regelmäßigen Prüfung der Einhaltung der Umweltvorschriften<br />

� Rechtsberatung für den gesamten Betrieb, Abfallberatung <strong>und</strong> Gemeindeberatung<br />

� Bericht an den Vorstand<br />

� Aktualisierung der Rechtsvorschriften (Bei Bedarf in Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen der Steiermärkischen Landesregierung).<br />

Bestellung am: 01.06.2006 Durch: Vorstand des AWV Hartberg<br />

Stellen- <strong>und</strong> Funktionsbeschreibungen – Legal Compliance<br />

Name: Ing. Rudolf Waron Stelle, Funktion: Betriebsleiter des AWV Hartberg, Legal Compliance Beauftragter-Stellvertreter<br />

Für Fragen <strong>und</strong> Rückmeldungen erreichbar unter Telefonnummer: 03332/654 56-52<br />

Ing. Rudolf Waron<br />

Der Legal Compliance Beauftragte-Stellvertreter ist <strong>Mit</strong>glied im Umweltteam.<br />

Die Aufgaben sind:<br />

� Vertretung des Geschäftsführers in allen rechtlichen Belangen<br />

� Unterstüt<strong>zu</strong>ng bei der Durchführung der regelmäßigen Prüfung der Einhaltung der Umweltvorschriften<br />

� Hinweis auf Abweichungen von der Norm bei allen betrieblichen Vorgängen, insbesondere Abweichungen bei Sicherheitsbestimmungen<br />

� Berichtspflicht im Umweltteam des AWV Hartberg<br />

� <strong>Mit</strong>hilfe bei der Aktualisierung der Rechtsvorschriften<br />

Bestellung am: 01.06.2006 Durch: Vorstand des AWV Hartberg<br />

28


Kap. 4.4.2 Legal Compliance – Verfahren des AWV Hartberg<br />

Erstellung <strong>und</strong> Führung des Rechtsregisters<br />

Beschreibung des Verfahrens<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Das Umweltrechtsregister wird ausschließlich vom Legal Compliance Beauftragten geführt. Die Text-Datei ist mit einem Passwort schreibgeschützt, sodass der Verbandsvorstand <strong>und</strong> die VerbandsmitarbeiterInnen<br />

das Verzeichnis zwar einsehen, aber nicht versehentlich verändern können. Das Passwort ist neben Herrn Mag. Ertl noch Frau Winkler <strong>und</strong> Herrn Ing. Waron bekannt. Das Register wurde im Zuge der Einführung<br />

von <strong>EMAS</strong> vom Geschäftsführer erstellt. Nach Fertigstellung werden alle als verantwortlich genannten Personen schriftlich über ihre Pflichten unterrichtet <strong>und</strong> vom Legal Compliance Beauftragten im Detail über die<br />

Normen unterrichtet <strong>und</strong> eingeschult. Jede Änderung wird mit den Verantwortlichen abgestimmt. Dadurch ist sichergestellt, dass allen die Pflichten jederzeit bekannt sind. Der Stand der letzten Überprüfung ist im<br />

Umwelthandbuch des AWV Hartberg dokumentiert. Der aktuelle Stand kann im Intranet unter F:/Umwelt/Legal Compliance eingesehen werden.<br />

<strong>Mit</strong>geltende Unterlagen, Aufzeichnungen: Aufzeichnung erfolgt in Kapitel „Umweltrechtsregister“ (Kapitel 4.3) <strong>und</strong> in Kapitel „Stellenbeschreibungen“ (Kapitel 4.1)<br />

Aktualisierung des Rechtsregisters<br />

Beschreibung des Verfahrens<br />

Der AWV Hartberg bezieht für den Abfallbereich den Kodex des österreichischen Rechts, Abfallrecht <strong>und</strong> Wasserrecht. Mag. Ertl bezieht regelmäßig in <strong>zu</strong>mindest zweimonatlichen Abständen im<br />

Rechtsinformationssystem des B<strong>und</strong>eskanzleramtes die Information, ob neue Vorschriften herausgekommen sind. Darin unterstützt ihn auch der Obmann, Bgm. Grassl. Jeder neue Bescheid wird vom<br />

Beauftragten in das Rechtsregister eingetragen. Neue Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen aber auch Erlässe werden in Kurzform im Legal Compliance System abgelegt, die Pflichten bzw. deren Erfüllung angegeben.<br />

Neue Rechtsmaterien bespricht Mag. Ertl mit Ing. Waron, dem Obmann <strong>und</strong> dem Abfallberater, veranlasst die Information an die Betroffenen <strong>und</strong> stellt die Durchführung sicher. Die Information der Betroffenen wird<br />

in einer eigenen Liste dokumentiert.<br />

<strong>Mit</strong>geltende Unterlagen, Aufzeichnungen: Aufzeichnung erfolgt in Kapitel „Umweltrechtsregister“ (Kapitel 4.3) <strong>und</strong> in Kapitel „Stellenbeschreibungen“ (Kapitel 4.1)<br />

Regelmäßige Überprüfung der Einhaltung der Rechtsvorschriften<br />

Beschreibung des Verfahrens<br />

Einmal jährlich, im Oktober, kontrolliert das Legal Compliance Team (GF, BL <strong>und</strong> Abfallberater) mit dem Umweltrechtsregister als Checkliste, ob wirklich alle Vorschriften <strong>und</strong> Verpflichtungen eingehalten werden.<br />

Für einige Bereiche, z.B. Sicherheit, sind in den Stellen- <strong>und</strong> Funktionsbeschreibungen SpezialistInnen genannt, der Rest der Prüfung wird vom Team gemeinschaftlich durchgeführt. Alle dabei <strong>zu</strong>tage tretenden<br />

Rechtsmängel <strong>und</strong> Verbesserungsvorschläge werden aufgelistet. Anschließend wird das Umweltrechtsregister vom Legal Compliance Beauftragten aktualisiert, unter der aktuellen Jahreszahl abgespeichert,<br />

ausgedruckt <strong>und</strong> nach den Regeln für die Dokumentation im Handbuch ausgetauscht. Die Auflistung der Mängel <strong>und</strong> Vorschläge wird mit einer Stellungnahme des Legal Compliance Beauftragten bis spätestens<br />

Anfang Oktober an das Umweltteam weitergeleitet. Die Überprüfung aller hier dargestellten Verfahren erfolgt im internen Audit (siehe Kapitel 9).<br />

<strong>Mit</strong>geltende Unterlagen, Aufzeichnungen: Weitere Details <strong>zu</strong>r Überprüfung <strong>und</strong> Berichterstattung siehe Kapitel 9 unter „Internes Audit/Management Review“. Die Aufzeichnung bei erkannten Mängeln erfolgt in Kapitel 4.3 „Umwelt-<br />

Korrekturmaßnahmen bei festgestellten Rechtsmängeln<br />

Beschreibung des Verfahrens<br />

rechtsregister“, weitere Aufzeichnungen in den Kapiteln „Schriftliche <strong>Mit</strong>teilung der Überprüfungsergebnisse“, „Auditberichte“ (Kapitel 9), „Bericht <strong>zu</strong>m Management Review“ (Kapitel 9)<br />

Wird bei einer Überprüfung ein Rechtsmangel festgestellt, so setzt sich <strong>zu</strong>nächst der Rechtsbeauftragte mit dem/der Verantwortlichen des betroffenen Bereiches unter Information des Betriebsleiters in Verbindung,<br />

klärt die Ursache für den Mangel <strong>und</strong> bespricht die Maßnahmen <strong>zu</strong>r Abhilfe. Gemeinsam wird vereinbart, was bis <strong>zu</strong> welchem Zeitpunkt unternommen werden soll, wer den Mangel behebt <strong>und</strong> wann der Rechtsbe-<br />

auftragte das nächste Mal die Einhaltung der fraglichen Verpflichtung überprüft.<br />

<strong>Mit</strong>geltende Unterlagen, Aufzeichnungen: Aufzeichnung erfolgt in Kapitel „Umweltrechtsregister“ (Kapitel 4.3), weitere Aufzeichnungen siehe Kapitel „Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen“ (Kapitel 5)<br />

29


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kap. 4.4.3 Rechtsregister des Abfallwirtschaftsverbandes Hartberg (Aus<strong>zu</strong>g von insgesamt 370 Rechtsvorschriften bzw. Bescheiden)<br />

Rechtsregister des AWV Hartberg<br />

Stand: November 2006<br />

Nr.<br />

Rechtsvorschrift /<br />

Bescheidauflage<br />

1. § 1 AWG 2002,<br />

BGBI 102/2002 idgF<br />

2. § 9 AWG 2002,<br />

BGBl 102/2002 idgF,<br />

Ziele der<br />

nachhaltigen<br />

Abfallvermeidung<br />

3. § 10 AWG 2002,<br />

BGBl 102/2002 idgF,<br />

50.<br />

Abfallwirtschaftskonzept<br />

§ 1 Deponieverordnung,<br />

BGBI 1996/164<br />

71. Bioabfallverordnung,<br />

BGBl Nr. 68/1992 idgF<br />

30<br />

Letzte Überprüfung: November 2006<br />

Nächste Überprüfung: Dezember 2007<br />

Verpflichtungen Wie wird die ermittelte Verpflichtung erfüllt?<br />

Die Abfallwirtschaft ist im Sinne des Vorsorgeprinzips<br />

unter Nachhaltigkeit aus<strong>zu</strong>richten, dass<br />

- schädliche oder nachteilige Einwirkungen vermieden<br />

bzw. so gering wie möglich gehalten,<br />

- Emissionen möglichst gering gehalten,<br />

- Ressourcen geschont <strong>und</strong><br />

- Abfälle möglichst verwertet werden.<br />

Durch die Umset<strong>zu</strong>ng der Ziele der nachhaltigen Abfallvermeidung<br />

<strong>und</strong> Verwertung sollen der Rohrstoffbedarf<br />

<strong>und</strong> die Mengen <strong>und</strong> Schadstoffinhalte der Abfälle verringert<br />

<strong>und</strong> <strong>zu</strong>r Nachhaltigkeit beigetragen werden.<br />

Betriebe mit mehr als 20 ArbeitnehmernInnen haben ein<br />

Abfallwirtschaftskonzept <strong>zu</strong> erstellen.<br />

(1) Diese Verordnung regelt die im Sinne des § 1 Abs. 3<br />

AWG gebotene, dem Stand der Technik entsprechende<br />

Ausstattung <strong>und</strong> Betriebsweise der Ablagerung von Abfällen<br />

auf Deponien gemäß den §§ 28 <strong>und</strong> 29 AWG.<br />

(3) Verpflichteter im Sinne dieser Verordnung ist der<br />

Deponiebetreiber <strong>und</strong> nach Maßgabe des § 25 der Leiter<br />

der Eingangskontrolle sowie nach Maßgabe des § 32 das<br />

Deponieaufsichtsorgan.<br />

Die Abfallbehandlungsanlage wird nach dem Stand der Technik betrieben, die<br />

Anlieferer werden angehalten, möglichst viele Stoffgruppen getrennt <strong>zu</strong> sammeln.<br />

Durch die Sortierung der Siedlungsabfälle wird die stoffliche Nut<strong>zu</strong>ng<br />

verstärkt. Dies geschieht durch Einhaltung der Gr<strong>und</strong>sätze:<br />

- Weiterverwendung<br />

- Stoffliche Verwertung<br />

- Rohstoffliche Verwertung<br />

- Energetische Verwertung<br />

- Deponierung<br />

Da<strong>zu</strong> werden vom AWV Hartberg die im NAWIG Kapitel 2.2.1 detailliert<br />

beschriebenen Maßnahmen <strong>zu</strong>r Abfallvermeidung <strong>und</strong> Verringerung<br />

durchgeführt, die in folgende Gruppen unterteilt sind:<br />

� Nachhaltige Umwelt- <strong>und</strong> Abfallberatung (Kap. 2.2.1.1)<br />

� Beschaffung im eigenen Bereich (Kap. 2.2.1.2)<br />

� Beschreibung weiterer bereits umgesetzter bzw. laufender Maßnahmen<br />

<strong>zu</strong>r Abfallvermeidung (Kap. 2.2.1.3)<br />

� Maßnahmen <strong>zu</strong>r Abfalltrennung <strong>und</strong> stofflichen Verwertung<br />

� Optimierung der Logistik<br />

Erstellung des AWK: 2006 im Rahmen des NAWIG-Projektes<br />

Fortschreiben des AWK: 10/2007<br />

Der AWV Hartberg kümmert sich bei der Behandlung <strong>und</strong> Deponierung der<br />

Abfälle um fortschrittlichste Verfahren. Vor allem nimmt er Einfluss auf das<br />

Verhalten der BürgerInnen im Wege der Abfall- <strong>und</strong> Umweltberatung <strong>und</strong><br />

erreicht auf diese Weise Ergebnisse, die sich besonders günstig auf das<br />

Verhalten der <strong>zu</strong> behandelnden Abfälle auswirkt. So ist die Gasbildungsrate<br />

der MBA-Abfälle auffallend gering, weil die Trennmoral besser ist. Der<br />

Nachweis erfolgt durch laufende Müllanalysen in jeder der sechs Regionen<br />

<strong>und</strong> Rückmeldung von Qualitätsproblemen an die <strong>zu</strong>ständige Gemeinde.<br />

Getrennte Sammlung von biogenen Abfällen. Biogene Abfälle werden getrennt gesammelt <strong>und</strong> einer Kompostierung in der<br />

Abfallbehandlungsanlage Hartberg <strong>zu</strong>geführt.<br />

Verantwortlich<br />

OBM, GF, BL<br />

OBM, GF, BL<br />

GF, BL<br />

BL, GF,<br />

Hagen, AUB<br />

GF, Deponieaufsicht,<br />

Planer<br />

BL


Kapitel 5 Umweltprogramm / Ökologische Beschaffung<br />

Kap. 5.1 Das Umweltprogramm<br />

Das Umweltprogramm mit konkreten Zielen <strong>und</strong> Maßnahmen ist das Instrument<br />

mit dem laufend (kontinuierlich) Verbesserungen <strong>zu</strong>r nachhaltigen Gestaltung des<br />

Umweltbereiches in Ihrer Einrichtung umgesetzt werden. Bei der Ist-Analyse haben<br />

Sie eine Reihe von Verbesserungspotenzialen erkannt. Vom Erhebungsteam<br />

wurden in eigenen Arbeitssit<strong>zu</strong>ngen daraus klare Umweltziele <strong>und</strong> konkrete<br />

Umweltmaßnahmen festgelegt, die ins Umweltprogramm aufgenommen werden.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist fest<strong>zu</strong>halten, dass, je genauer die Ist-Analyse durchgeführt wurde<br />

desto konkreter können spezifische Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen für die Einrichtungen<br />

festgelegt werden.<br />

Die Erreichung der Ziele wird im Rahmen von Selbstüberprüfungen, internen<br />

Umweltaudits, <strong>und</strong> des Management Reviews regelmäßig kontrolliert (siehe da<strong>zu</strong><br />

Kapitel 9). Daher ist eine Quantifizierung der Ziele unbedingt notwendig. Setzen<br />

Sie auch Kennzahlen, wie in Kapitel 6 genau beschrieben, <strong>zu</strong>r Überprüfung der<br />

Zielerreichung ein. Bei diesen Überprüfungen <strong>und</strong> aus anderen Situationen werden<br />

laufend neue Ziele <strong>und</strong> Schwerpunkte <strong>und</strong> die <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng notwendigen Maßnahmen<br />

festgelegt. Damit wird eine kontinuierliche Verbesserung sichergestellt.<br />

Beim Management Review wird das neue Umweltprogramm beschlossen <strong>und</strong> die<br />

<strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng der Maßnahmen notwendigen finanziellen <strong>und</strong> personellen Ressourcen<br />

freigegeben. Die Umset<strong>zu</strong>ng des Umweltprogrammes garantiert, dass die<br />

Umweltpolitik nicht nur ein politisches Bekenntnis ist, sondern dass ihre Gr<strong>und</strong>sätze<br />

<strong>und</strong> Oberziele mit konkretisierten Zielen <strong>und</strong> Maßnahmen tatsächlich umgesetzt<br />

werden.<br />

Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO an Ziele, Maßnahmen <strong>und</strong> Umweltprogramm<br />

� Es sind Umweltziele fest<strong>zu</strong>legen, die nach Möglichkeit quantifiziert werden<br />

sollen, damit sie messbar sind.<br />

� Es sind Maßnahmen <strong>und</strong> Abläufe <strong>zu</strong>r Erreichung der Umweltziele unter<br />

Angabe der Verantwortlichkeiten, Termine, notwendiger <strong>Mit</strong>tel <strong>und</strong><br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

31<br />

Ressourcen fest<strong>zu</strong>legen.<br />

� Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen sind im Umweltprogramm dar<strong>zu</strong>stellen.<br />

Tipps <strong>zu</strong>r Darstellung von Zielen <strong>und</strong> Maßnahmen im Umweltprogramm<br />

� Allgemeine Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> Oberziele im Umweltbereich gehören in die<br />

Umweltpolitik <strong>und</strong> nicht ins Umweltprogramm.<br />

Allgemeiner<br />

Gr<strong>und</strong>satz<br />

Oberziel<br />

Ziel<br />

Maßnahme<br />

Beispiel<br />

Abb. 4: Darstellung der Zielhierarchie<br />

Reduktion der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Energieeinsparung,<br />

soweit technisch, organisatorisch<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlich möglich<br />

Reduktion des<br />

Stromverbrauchs um 5% bis<br />

Ende 2008<br />

In den in der Gemeinderatssit<strong>zu</strong>ng vom<br />

4. 5.2007 festgelegten zehn Bereichen<br />

im Gemeindeamt werden bis Oktober<br />

2007 Bewegungs- <strong>und</strong><br />

Helligkeitssensoren installiert.<br />

Umweltpolitik<br />

Umweltprogramm<br />

� Ziele müssen im Einklang mit der Umweltpolitik der Einrichtung stehen <strong>und</strong><br />

sollen spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch, terminisiert <strong>und</strong> erreichbar<br />

sein.<br />

� Die Zielvereinbarung ist ein Dialog. Nur wenn Ziele verstanden <strong>und</strong> akzeptiert<br />

werden, ist die Basis für eine Identifizierung mit den Zielen geschaffen.<br />

Beschäftigte sowie Belegschaftsvertretung sollen aktiv bei der Planung <strong>und</strong><br />

Festlegung der Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen eingeb<strong>und</strong>en werden.<br />

� Formulieren Sie Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen verständlich <strong>und</strong> legen Sie fest, wer<br />

bis wann für die Umset<strong>zu</strong>ng der Maßnahmen verantwortlich ist. Achten Sie<br />

darauf, dass die notwendigen finanziellen <strong>und</strong> personellen Ressourcen <strong>zu</strong>r<br />

Umset<strong>zu</strong>ng der Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen sichergestellt sind.<br />

Für das Praxisbeispiel hat uns die Marktgemeinde Telfs einen Aus<strong>zu</strong>g aus ihrem<br />

Umweltprogramm <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt, wofür wir uns herzlich bedanken.


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kap. 5.2 Musterbeispiel: Das Umweltprogramm der Marktgemeinde Telfs für das Jahr 2007<br />

Nr. Ziel Beschreibung der Maßnahme Termin Zuständig Zielerreichung, Anmerkungen 2<br />

Gemeindestrategie<br />

1.<br />

2.<br />

Bestellung einer eigenen SFK für die Marktgemeinde<br />

Telfs.<br />

Verbesserung der Übersicht im Recyclinghof für<br />

die BürgerInnen.<br />

Ausbildung von Herrn Schaffenrath <strong>zu</strong>r SFK. IV/2007 Herr Schaffenrath<br />

Anbringung von Tafeln im Problemstofflager bzgl. Gefahren.<br />

Beschriftung der einzelnen Abfallfraktionen im<br />

Recyclinghof.<br />

32<br />

I/2007 Herr Sailer<br />

3. Verbesserung der Gefahrstofflagerung. Neuorganisation der Lagerung. 2007 Herr Sailer<br />

4.<br />

Verminderung der Geruchsbelästigung durch die<br />

Kompostanlage.<br />

Vereinbarung von konkreten Vertragsbedingungen mit<br />

dem Entsorgungspartner bzgl. Verbesserung des Kompost-Prozesses.<br />

2008 Herr Schaffenrath<br />

5. Lückenlose Aufzeichnungen am Recyclinghof. Anschaffung einer Registrierkassa. I/2007 Herr Sailer<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

Implementierung der Arbeitsanweisungen. Information an <strong>Mit</strong>arbeiterInnen, Durchführung von<br />

Schulungen.<br />

Altholz – neue Vertragspartner für kostengünstigere<br />

Entsorgung bzw. um Erlöse <strong>zu</strong> erzielen.<br />

Verbesserung der Lagerung der nicht gefährlichen<br />

Abfälle am Recyclinghof.<br />

Zentrale <strong>ökologisch</strong>e Beschaffung für das<br />

gesamte Gemeindeamt.<br />

Verhandlungen mit Altholzentsorgern. Alternative, evtl.<br />

sogar erlösbringende Verwertungsschienen eruieren.<br />

I/2007 Herr Schaffenrath,<br />

Herr Sailer<br />

2008 Herr Schaffenrath<br />

Installierung von verschließbaren Containern. 2007 Herr Schaffenrath,<br />

Information an alle Zuständigen über die <strong>ökologisch</strong>e<br />

Beschaffung. Beschaffung nach definierten Schritten.<br />

Ermöglichung der Ressourcen-Erfassung. Installation von Messeinrichtungen (z.B. Strom-, Wasserverbrauch)<br />

bei Neubauten.<br />

Verbesserung <strong>und</strong> Optimierung der Zustellung<br />

von Sammelbehältern.<br />

Verbesserung der Abfallqualität <strong>und</strong> Abfalltrennung<br />

am Recyclinghof.<br />

2 Diese Spalte wird im Rahmen der Überprüfung der Zielerreichung ausgefüllt<br />

Erstellung einer Arbeitsanweisung <strong>und</strong> Schulung für die<br />

<strong>Mit</strong>arbeiterInnen.<br />

Optimierung der Eingangskontrolle, Erstellung einer<br />

Arbeitsanweisung.<br />

Herr Sailer<br />

2009 Herr Schaffenrath<br />

2007 Herr Schaffenrath<br />

I/2007 Herr Sailer<br />

I/2007 Herr Sailer,<br />

Herr Müller


Kap. 5.3 Ökologische Beschaffung<br />

Das Beschaffungswesen, das auch das Umweltverhalten von AuftragnehmerInnen<br />

<strong>und</strong> Lieferanten beinhaltet, ist bei der Ermittlung der Umweltaspekte, der Umweltauswirkungen<br />

<strong>und</strong> bei der Festlegung der wesentlichen Umweltaspekte <strong>zu</strong> durchleuchten.<br />

Wie die Praxis zeigt, werden Möglichkeiten <strong>zu</strong>r <strong>ökologisch</strong>en Beschaffung<br />

in <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> anderen öffentlichen Einrichtungen oft nicht<br />

ausreichend analysiert <strong>und</strong> in vielen Fällen ist der Beschaffungsvorgang noch nicht<br />

nach <strong>ökologisch</strong> orientierten Kriterien ausgerichtet. Das liegt vor allem darin, dass<br />

Beschaffungsstrukturen gewachsen sind <strong>und</strong> die dafür <strong>zu</strong>ständigen Personen nicht<br />

über die Vorteile der <strong>ökologisch</strong>en Beschaffung informiert bzw. motiviert wurden,<br />

um diese auch um<strong>zu</strong>setzen. Eine <strong>ökologisch</strong> aktive öffentliche Einrichtung sollte<br />

sich aber auch darum kümmern, wie es ihre Lieferanten mit der Umwelt halten <strong>und</strong><br />

dies bei der Bestellung der Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen berücksichtigen.<br />

Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO an die <strong>ökologisch</strong>e Beschaffung<br />

� Die Einrichtung muss nachweisen können, dass die wesentlichen Umweltaspekte<br />

im Zusammenhang mit dem Beschaffungswesen ermittelt wurden <strong>und</strong><br />

im Managementsystem berücksichtigt werden.<br />

� Bei der Ermittlung der indirekten Umweltaspekte sind die Umweltleistungen<br />

<strong>und</strong> das Umweltverhalten von AuftragnehmerInnen, UnterauftragnehmerInnen<br />

<strong>und</strong> Lieferanten <strong>zu</strong> berücksichtigen.<br />

� Die Einrichtung muss dafür sorgen, dass Lieferanten <strong>und</strong> alle sonst im Auftrag<br />

Handelnden bei der Ausführung ihres Auftrags der Umweltpolitik genügen.<br />

Tipps <strong>zu</strong>r <strong>ökologisch</strong>en Beschaffung<br />

� Überlegen Sie gemeinsam mit den in Ihrer Einrichtung für die Beschaffung<br />

Zuständigen, wie die Beschaffungsvorgänge <strong>zu</strong>künftig nach <strong>ökologisch</strong> ausgerichteten<br />

Kriterien durchführt werden können. Versuchen Sie am Beispiel der<br />

Checkliste auf der nächsten Seite ab<strong>zu</strong>klären, was in Ihrer Einrichtung bereits<br />

da<strong>zu</strong> gemacht wird bzw. noch möglich wäre. Passen Sie die Checkliste an die<br />

Gegebenheiten Ihrer Einrichtung an.<br />

� Dann legen Sie gemeinsam mit den für die Beschaffung <strong>zu</strong>ständigen Perso-<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

33<br />

nen die Vorgangsweise für einen <strong>ökologisch</strong> ausgerichteten Beschaffungsvorgang<br />

fest, der auch das Umweltverhalten der Lieferanten <strong>und</strong> anderer AuftragnehmerInnen<br />

berücksichtigt. Orientieren Sie sich dafür am Musterbeispiel<br />

auf den nächsten Seiten.<br />

� Die Beschreibung des <strong>ökologisch</strong>en Beschaffungsvorgangs sollte in den Gremien<br />

der Gemeinde, des Verbandes oder anderen öffentlichen Einrichtungen<br />

beschlossen werden, wie es viele bereits tun, damit dieser auch verbindlich ist.<br />

� Bewerten Sie bei der Vergabe der Aufträge auch das Umweltverhalten ihrer<br />

Lieferanten.<br />

Zusätzlich <strong>zu</strong>r <strong>EMAS</strong>-VO verlangen das Abfallwirtschaftsgesetz – AWG 2002 idgF<br />

<strong>und</strong> <strong>zu</strong>m Teil auch die Landesabfallwirtschaftsgesetze, dass der B<strong>und</strong> <strong>und</strong> die<br />

Länder selbst bei der Beschaffung von Arbeitsmaterialien <strong>und</strong> Gebrauchsgütern<br />

nach Möglichkeit solche Materialien verwenden, die sowohl bei der Erzeugung <strong>und</strong><br />

Verwendung als auch bei der Entsorgung möglichst geringe Umweltbelastungen<br />

hervorrufen. Diese Anforderungen sollen auch von <strong>Gemeinden</strong> <strong>und</strong> <strong>Verbänden</strong><br />

berücksichtigt werden. Die Rechtsgr<strong>und</strong>lage für alle Vergabeverfahren von öffentlichen<br />

AuftraggeberInnen ist das B<strong>und</strong>esvergabegesetz 2006. Damit wird auch<br />

festgelegt, dass auf die Umweltgerechtigkeit der Leistung insbesondere durch die<br />

Berücksichtigung <strong>ökologisch</strong>er Kriterien Bedacht <strong>zu</strong> nehmen ist. Das öffentliche<br />

Beschaffungswesen ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor <strong>und</strong> damit auch Steuerungsinstrument<br />

<strong>zu</strong>r Förderung des Umweltschutzes.<br />

Informationen für eine umweltfre<strong>und</strong>liche Beschaffung:<br />

Kriterienkatalog „Check it“! <strong>zu</strong>r umweltfre<strong>und</strong>lichen Beschaffung: www.oekoeinkauf.at<br />

Umweltleistungsblätter: http://umwelt.lebensministerium.at/article/articleview/31296/1/7338<br />

Produkte mit dem Österreichischen Umweltzeichen: www.umweltzeichen.at<br />

Das Praxisbeispiel <strong>zu</strong>r <strong>ökologisch</strong>en Beschaffung wurde uns von der Marktgemeinde<br />

Telfs <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt.


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kap. 5.4 Musterbeispiel: Ökologische Beschaffung in der Markgemeinde Telfs<br />

Checkliste: Ökologische Beschaffung in der Marktgemeinde Telfs<br />

Bereich Beschaffungskriterien Ja Nein<br />

Bürobereich Verwendung von <strong>zu</strong>mindest chlorfrei gebleichtem Papier für Prospekte, Schreib- <strong>und</strong> Kopierpapier, Kuverts � �<br />

Büroordner aus Altpapier bzw. auf Altpapierbasis � �<br />

Anschaffung von langlebigen <strong>und</strong> reparaturfähigen Büromaschinen (Drucker, Computer, etc.) � �<br />

Ankauf von wiederbefüllbaren Tonern � �<br />

Einkauf von Büromaterialen nach <strong>ökologisch</strong>en Gesichtspunkten � �<br />

Reinigungsmittel Keine Verwendung von chemischen Abfluss- <strong>und</strong> Rohrreinigern � �<br />

Kein Einsatz von automatischen Spülreinigern <strong>und</strong> Beckensteinen � �<br />

Kein Einsatz von automatischen Duftsprays � �<br />

Toilettenpapier <strong>und</strong> Papierhandtücher ausschließlich aus 100% Altpapier � �<br />

Verwendung von treibgasfreien Sprays � �<br />

Einsatz von Reinigungstüchern aus Mikrofaser � �<br />

Einkauf von Wasch- <strong>und</strong> Reinigungsmitteln in abfallarmen Verpackungen bzw. wiederbefüllbaren Systemen � �<br />

Verwendung umweltverträglicher Wasch- <strong>und</strong> Reinigungsmittel � �<br />

Einsatz eines Dosierautomaten für Reinigungsmittel � �<br />

Keine Verwendung von bioziden Pflanzen- <strong>und</strong> Schädlingsbekämpfungsmittel � �<br />

Keine Verwendung von Streusalz � �<br />

Keine Verwendung von Mineraldünger <strong>und</strong> Torf sowie torfhältigen Blumenerden � �<br />

Verwendung von Biodiesel für Gemeindefahrzeuge � �<br />

Bauausführung/Ausstattung Verzicht auf den Einsatz von asbesthältigen Bau- <strong>und</strong> Isolierstoffen � �<br />

Verwendung schadstoffarmer Farben <strong>und</strong> Lacke � �<br />

PVC-freie Ausstattung: Böden, Tapeten, Möbel, etc. � �<br />

Verzicht auf die Verwendung von Holz aus tropischen oder borealen (nordischen) Primärwäldern � �<br />

Verwendung <strong>ökologisch</strong> verträglicher Baustoffe � �<br />

Sonstiges Raumeinrichtung <strong>und</strong> Ausstattung <strong>zu</strong>mindest aus schadstoffarmen Spanplatten � �<br />

Verzicht auf Elektrodirekthei<strong>zu</strong>ng � �<br />

Einsatz von energiesparender Beleuchtungstechnik � �<br />

Wärmelieferung durch eine bäuerliche Gemeinschaft, die ein Heizwerk mit Hackschnitzel betreibt � �<br />

34


Beschreibung der Beschaffung in der Marktgemeinde Telfs<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Beschaffung heißt für uns nicht nur der Einkauf von Materialien <strong>und</strong> Geräten, sondern auch die Auswahl von Dienstleistungen <strong>und</strong> Lieferanten. Neben Kosten<br />

<strong>und</strong> Qualität stehen bei uns auch <strong>ökologisch</strong>e Überlegungen im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Derzeit führt jede Abteilung/jedes Referat den Einkauf selbstständig durch. Außerdem gelten die allgemeinen Ausschreibungsrichtlinien gemäß Vergabegesetz<br />

(→ AA-Ausschreibungen).<br />

Im Umweltprogramm ist für die Zukunft eine zentrale Beschaffung unter Berücksichtigung von <strong>ökologisch</strong>en Beschaffungskriterien geplant. Derzeit kann man<br />

sich schon unter www.umweltzeichen.at bzw. www.oekoeinkauf.at informieren.<br />

Umweltverhalten der Lieferanten <strong>und</strong> AuftragnehmerInnen<br />

Um eine einheitliche, kostengünstige <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>liche Beschaffung <strong>zu</strong> gewährleisten, werden bei uns Lieferanten nach vorgegebenen Kriterien ausgewählt <strong>und</strong> laufend beurteilt. Diese<br />

Kriterien umfassen:<br />

� Regionalität (Lieferant bzw. gelieferte Produkte wenn möglich aus der Region)<br />

� Zertifizierungen (QM- oder UM-System)<br />

� Zuverlässigkeit<br />

� Termintreue<br />

� Angebot <strong>ökologisch</strong>er Produkte<br />

Unsere wichtigsten Lieferanten werden in unserer → Lieferantenbewertung geführt <strong>und</strong> bewertet. Werden mehrere Kriterien nicht eingehalten, so wird für die jeweiligen Produkte ein anderer<br />

Lieferant ausgewählt.<br />

Auch bei der Auswahl von Dienstleistern werden von uns die Kriterien unserer → Lieferantenbewertung angewendet.<br />

Es gelten die allgemeinen Ausschreibungsrichtlinien gemäß Vergabegesetz (→ AA-Ausschreibungen).<br />

Bei der Beauftragung von Dienstleistern, die im Auftrag von oder in Einrichtungen der Marktgemeinde Telfs tätig werden, ist unser Umweltbeauftragter bei<strong>zu</strong>ziehen. Er informiert diese Personen<br />

vor Arbeitsantritt über unsere Umweltpolitik <strong>und</strong> das damit in Zusammenhang stehende umweltgerechte Verhalten <strong>und</strong> unsere Sicherheitsvorkehrungen. Somit stellen wir sicher, dass<br />

externe AuftragnehmerInnen über unsere Sicherheits- <strong>und</strong> Umweltanforderungen ausreichend informiert werden.<br />

<strong>Mit</strong>geltende Dokumente: Checkliste „Ökologische Beschaffung in der Marktgemeinde Telfs“, Lieferantenbewertung,<br />

AA-Ausschreibung<br />

35<br />

Erstellt: Ing. Christoph Schaffenrath MSc, 12/2006<br />

Aktualisierung: Einmal jährlich wird von unserem Umweltbeauftragten unsere Beschaffung überprüft <strong>und</strong> Neuerungen gegebenenfalls ergänzt. Außerdem werden alle Beschaffungsvorgänge<br />

mit Kosten mehr als € 25.000,-- <strong>zu</strong>r Beschlussfassung im Gemeinderat vorgelegt. Abweichungen werden gegebenenfalls im Formular →<br />

Verbesserungen (Kapitel 5) vermerkt <strong>und</strong> mit Korrekturmaßnahmen versehen.


Kapitel 6 Überwachung <strong>und</strong> Darstellung der Umweltleistungen<br />

Umweltkennzahlen sind wichtige Planungs-, Steuerungs- <strong>und</strong> Kontrollinstrumente,<br />

die Sie bei der Festlegung von Umweltzielen unterstützen <strong>und</strong> sind die Gr<strong>und</strong>lage,<br />

um das was Sie im Umweltbereich gemacht haben (Umweltleistung) nach innen<br />

<strong>und</strong> außen <strong>zu</strong> kommunizieren. <strong>Mit</strong> Kennzahlen ist ein Vergleich mit Vorjahreswerten,<br />

mit anderen Standorten oder ähnlichen Einrichtungen möglich <strong>und</strong> sie sind die<br />

Gr<strong>und</strong>lage, um die Verbesserungen Ihrer Einrichtung <strong>zu</strong> bewerten.<br />

Die Darstellung der Umweltleistungen anhand von Kennzahlen hilft Ihnen, die<br />

Datenvielfalt überschaubar <strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>fassen <strong>und</strong> gibt Ihnen Auskunft über die<br />

Erreichung der Umweltziele, sowie über weitere Verbesserungspotenziale. In<br />

diesem Kapitel zeigen wir Ihnen, was Sie bei der Festlegung von Umweltkennzahlen<br />

berücksichtigen sollen <strong>und</strong> wie Sie dies optimal planen können.<br />

Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO an Umweltkennzahlen<br />

� Im Rahmen eines Umweltmanagements muss die Umweltleistung einer<br />

Organisation – bezogen auf die wesentlichen Umweltaspekte – jährlich messbar<br />

verbessert werden.<br />

� Die Umweltleistung soll durch Kennzahlen unverfälscht dargestellt werden.<br />

� Kennzahlen sollen Vergleiche ermöglichen <strong>und</strong> Änderungen aufzeigen.<br />

� Kennzahlen sollen ausgewogen sein, Erfolge <strong>und</strong> Schwachstellen abbilden.<br />

� Kennzahlen sollen so festgelegt werden, dass ein Vergleich über einen längeren<br />

Zeitraum möglich ist.<br />

� Die Kennzahlen sollen daher klar <strong>und</strong> verständlich sein.<br />

� Kennzahlen müssen regelmäßig aktualisiert werden, um rechtzeitig Maßnahmen<br />

setzen <strong>zu</strong> können.<br />

In der Empfehlung der Europäischen Kommission bezüglich der Auswahl <strong>und</strong> Verwendung<br />

von Umweltkennzahlen 3 finden Sie darüber weitere Informationen.<br />

3 Empfehlung der Kommission vom 10.07.2003 über Leitlinien <strong>zu</strong>r Durchführung der Verordnung (EG)<br />

Nr.761/2001 des Europäischen Parlaments <strong>und</strong> des Rates über die freiwillige Beteiligung von<br />

Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement <strong>und</strong> die<br />

Umweltbetriebsprüfung (<strong>EMAS</strong>) in Be<strong>zu</strong>g auf die Auswahl <strong>und</strong> Verwendung von<br />

Umweltleistungskennzahlen<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

36<br />

Welche Umweltkennzahlen gibt es?<br />

Nach der Empfehlung der Europäischen Kommission bezüglich der Auswahl <strong>und</strong><br />

Verwendung von Umweltkennzahlen sowie der DIN EN ISO 14031 <strong>zu</strong>r Planung,<br />

Überwachung <strong>und</strong> Kommunikation der kontinuierlichen Verbesserung der<br />

Umweltleistung kann man folgende Umweltkennzahlen unterscheiden:<br />

1) Umweltleistungskennzahlen (Environmental Performance Indicator – EPIs)<br />

a. Operative Leistungskennzahlen (Operational Performance Indicator – OPIs)<br />

b. Managementleistungskennzahlen (Management Performance Indicator – MPIs)<br />

2) Umwelt<strong>zu</strong>standskennzahlen (Environmental Condition Indicator – ECIs)<br />

Operative Leistungskennzahlen (OPIs) beziehen sich auf die täglichen Arbeitsabläufe.<br />

Sie beschreiben input- <strong>und</strong> outputbezogene Stoff- <strong>und</strong> Energieströme (wie<br />

z.B. Energie- <strong>und</strong> Kraftstoffverbrauch, Angaben <strong>zu</strong> technischen Anlagen <strong>und</strong> <strong>zu</strong>r<br />

Ausstattung bzw. Abfallaufkommen oder Emissionen) <strong>und</strong> geben Ihnen Auskunft<br />

über die Entwicklung der Umweltleistung. Die operativen Kennzahlen bilden die<br />

Umweltauswirkungen Ihrer Einrichtung ab. Daher sind sie für die Beurteilung der<br />

Umweltleistung sowie <strong>zu</strong>r Kommunikation der Umweltdaten ausschlaggebend. Zu<br />

den operativen Leistungskennzahlen gehören die Input-Kennzahlen, die Kennzahlen<br />

für technische Anlagen <strong>und</strong> Ausstattung sowie die Output-Kennzahlen.<br />

Hingegen stellen Managementleistungskennzahlen (MPIs) dar, welche organisatorischen<br />

Aktivitäten unternommen werden, um die notwendigen Strukturen für<br />

das Umweltmanagement auf<strong>zu</strong>bauen bzw. weiter <strong>zu</strong> verbessern. Hier<strong>zu</strong> zählen<br />

unter anderem Anzahl <strong>und</strong> Ergebnisse der internen Audits oder<br />

Standortbesichtigungen, umweltorientierte Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsprogramme,<br />

Anreizsysteme sowie die Beziehung <strong>zu</strong>r Öffentlichkeit. Diese Zahlen geben jedoch<br />

nur mittelbar Auskunft über die tatsächliche Umweltleistung Ihrer Einrichtung <strong>und</strong><br />

dienen <strong>zu</strong>r internen Kontrolle. Hier unterscheidet man zwischen Systemkennzahlen<br />

wie z.B. fünf Verbesserungsvorschläge pro <strong>Mit</strong>arbeiterIn <strong>und</strong> Funktionskennzahlen<br />

wie z.B. vier <strong>Mit</strong>arbeiterInnenunfälle pro Jahr.


Umwelt<strong>zu</strong>standskennzahlen (ECIs) beschreiben die Beschaffenheit der Umwelt<br />

in der Umgebung einer Gemeinde, eines Verbandes oder sonstigen öffentlichen<br />

Einrichtung. Dies können z.B. die Wassergüte eines Sees, die lokale Luftqualität,<br />

die Konzentration von Luftschadstoffen oder die Anreicherung bestimmter Schadstoffe<br />

im Boden sein. Gr<strong>und</strong>sätzlich können Kennzahlen für die Bereiche Luft,<br />

Wasser, Boden, Landschaft, Mensch sowie Flora & Fauna gebildet werden. Über<br />

den Umwelt<strong>zu</strong>stand können Sie Rückschlüsse darauf ziehen, welche Belastungen<br />

für die Umwelt von Ihrer Einrichtung ausgehen. Hier sind z.B. die Wasser- oder<br />

Luftqualität an<strong>zu</strong>führen, die für Luftkurorte oder Tourismusregionen besonders<br />

wichtige Kriterien darstellen. Umfassende Informationen darüber sind hier von<br />

Bedeutung. Ein weiteres Beispiel ist die Feinstaubproblematik. Umwelt<strong>zu</strong>standskennzahlen<br />

werden in der Regel von Behörden oder Forschungsinstituten erhoben.<br />

Sie geben Ihnen für die Festlegung der eigenen Kennzahlen <strong>und</strong> Zielset<strong>zu</strong>ngen<br />

einen Rahmen vor.<br />

Nutzen von Umweltkennzahlen<br />

Kennzahlen bilden die Gr<strong>und</strong>lage, um Verbesserungen dar<strong>zu</strong>stellen bzw. jene<br />

Bereiche erkennen <strong>zu</strong> können, wo man als Gemeinde, Verband oder sonstige<br />

öffentliche Einrichtung etwas machen muss. Oft haben Sie eine wichtige Kontrollfunktion,<br />

um die Einrichtung vor Schaden <strong>zu</strong> bewahren: Wenn eine Kennzahl<br />

plötzlich einen Sprung macht wie z.B. wenn sich der Heizenergieverbrauch im<br />

Gemeindeamt plötzlich verdoppelt, sollte das einen Alarm auslösen. Umweltkennzahlen<br />

sind aber auch wichtige Informationsträger sowohl nach außen für die<br />

Öffentlichkeit, als auch nach innen für die <strong>Mit</strong>arbeiterInnen.<br />

Sie sollten die Darstellung der Umweltleistung als fortlaufenden Prozess beschreiben<br />

<strong>und</strong> die Kennzahlen so auswählen, dass Sie Ihre tägliche Arbeit erleichtern.<br />

Überlegen Sie daher, wie Sie an die Darstellung der Umweltleistung herangehen,<br />

wie Sie die Kennzahlen auswählen <strong>und</strong> wie Sie die Kennzahlen kommunizieren.<br />

Nur so können Sie Ihre Kennzahlen den <strong>Mit</strong>arbeiterInnen als auch anderen externen<br />

Zielgruppen wie z.B. K<strong>und</strong>Innen <strong>und</strong> EinwohnerInnen gut kommunizieren.<br />

Orientieren Sie sich bei diesem Planungsvorgang am Musterbeispiel der<br />

Marktgemeinde St. Andrä-Wördern.<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

37<br />

Tipps <strong>zu</strong>r Festlegung von Umweltkennzahlen<br />

� Umweltleistungskennzahlen müssen klar, verständlich <strong>und</strong> immer aktuell sein.<br />

Nur so können Sie daraus die richtigen Maßnahmen rechtzeitig setzen.<br />

� Sehen Sie die Umweltleistungsbewertung mit Umweltkennzahlen als<br />

fortlaufenden Prozess <strong>zu</strong>r Auswahl, Erfassung <strong>und</strong> Auswertung von Daten <strong>und</strong><br />

Informationen.<br />

� Wählen Sie Ihre Umweltkennzahlen so aus, dass sie der Größe <strong>und</strong> Art Ihrer<br />

Einrichtung <strong>und</strong> deren Bedürfnissen entsprechen <strong>und</strong> vor allem aussagekräftig<br />

sind.<br />

� Achten Sie darauf, dass Sie auch Umweltkennzahlen festgelegt haben, die in<br />

Zusammenhang mit jenen Umweltauswirkungen stehen, die wesentlich <strong>und</strong><br />

beeinflussbar sind. Dadurch können Änderungen in den Umweltauswirkungen<br />

aufgezeigt werden.<br />

� Verwenden Sie die Umweltkennzahlen (OPIs, MPIs, ECIs) für direkte <strong>und</strong><br />

indirekte Umweltaspekte, sodass alle wesentlichen Umweltauswirkungen<br />

abgebildet werden.<br />

� Das Umweltkennzahlensystem soll so beschrieben sein, dass es für alle involvierten<br />

Personen klar <strong>und</strong> verständlich ist (Auswahl der Kennzahlen, Datenerfassung,<br />

Überprüfung der Kennzahlen, etc.).<br />

� Hinterlegen Sie auch die Umweltzielerreichung mit Kennzahlen, um diese<br />

messen <strong>zu</strong> können.<br />

� Bedenken Sie, dass Kennzahlen einerseits <strong>zu</strong>r Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Entscheidungsträger<br />

bei der Steuerung des Umweltmanagements <strong>und</strong> andererseits <strong>zu</strong>r<br />

Information der interessierten Kreise herangezogen werden.<br />

Das Musterbeispiel <strong>zu</strong>r Planung <strong>und</strong> Festlegung von Umweltkennzahlen wurde uns<br />

von der Marktgemeinde St. Andrä-Wördern für das Altstoffsammelzentrum (ASZ)<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung gestellt, wofür wir uns herzlich bedanken.


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kap. 6.1 Musterbeispiel: Überwachung <strong>und</strong> Darstellung der Umweltleistungen in der Marktgemeinde St. Andrä-Wördern für das ASZ<br />

Kap 6.1.1. Planung des Arbeitsablaufes <strong>zu</strong>r Ermittlung der Umweltleistung<br />

Planung des Arbeitsablaufes <strong>zu</strong>r Ermittlung der Umweltleistung des ASZ der Marktgemeinde St. Andrä-Wördern (Wienerstraße 24, 3423 St. Andrä-Wördern)<br />

Verwaltung: Bauhofleiter - Adolf Schreiber<br />

1. Auswahl Umweltkennzahlen <strong>und</strong> Analyse der interessierten Kreise<br />

Hauptverantwortung: Bgm. Alfred Stachelberger Termin: 15.10.2007 Erledigt: Kapitel: 6.1 In Zusammenarbeit mit: GR Andreas Spannagl, GR Andreas Theurer<br />

<strong>Mit</strong>geltende Dokumente: Kapitel 3.2: Erhebungsformular „Direkte/indirekte Umweltaspekte – Ermittlung der Umweltauswirkungen – Verbesserungspotenziale“, Dokument „Input-/Outputdarstellung“,<br />

Kapitel 6.1: Erhebungsformular „Analyse der interessierten Kreise“, Erhebungsformular „Analyse der Umweltaspekte“, Erhebungsformular „Festlegung der Kriterien für die Umweltkennzahlen“<br />

2. Verwendung von Daten <strong>und</strong> Informationen<br />

Hauptverantwortung: Gemeindevorstand Termin: 15.10.2007 Erledigt: Kapitel: 6.1 In Zusammenarbeit mit: GR Andreas Spannagl, GR Andreas Theurer<br />

<strong>Mit</strong>geltende Dokumente: Kapitel 3.2: Erhebungsformular „Direkte/indirekte Umweltaspekte – Ermittlung der Umweltauswirkungen – Verbesserungspotenziale“, Dokument „Input/Outputdarstellung“,<br />

Kapitel 6.1: Erhebungsformular „Umweltkennzahlen“<br />

3. Interne/externe Kommunikation<br />

Hauptverantwortung: Ferdinand Deibl, Adolf Schreiber, Andreas Spannagl, Gerhard Reisinger Termin: 01.04.2004 Erledigt: Kapitel: 7.2-7.3 In Zusammenarbeit mit: Ing. Schönbauer<br />

<strong>Mit</strong>geltende Dokumente: Kapitel 7.2 Kommunikationskonzept<br />

4. Überprüfung <strong>und</strong> Korrektur der Darstellung der Umweltleistung<br />

Hauptverantwortung: GR Andreas Spannagl Termin: 01.01.2008 Erledigt: Kapitel: 6.1 In Zusammenarbeit mit: GR Andreas Theurer<br />

<strong>Mit</strong>geltende Dokumente: Kapitel 6.1: Erhebungsformular „Analyse der interessierten Kreise“, Erhebungsformular „Analyse der Umweltaspekte“, Erhebungsformular „Festlegung der Kriterien für die Umweltkennzahlen“,<br />

Erhebungsformular „Umweltkennzahlen“<br />

ad 1) Zuerst werden die Umweltaspekte analysiert. Diese Aufgabe wurde bereits im Kapitel 3 (Ist-Analyse/Erste Umweltprüfung) durchgeführt. Auf dessen Ergebnisse beziehen wir uns <strong>zu</strong>r Darstellung der Umweltleistung.<br />

Aus dieser Untersuchung werden die erforderlichen Umweltkennzahlen abgeleitet. Anschließend werden die Anliegen der interessierten Kreise untersucht <strong>und</strong> davon der Bedarf an Umweltkennzahlen abgeleitet.<br />

<strong>Mit</strong> „interessierten Kreisen“ sind z.B. BürgerInnen, <strong>Mit</strong>arbeiterInnen, Nachbargemeinden, andere regionale Verbände oder B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Land gemeint. Weitere Quellen für den Informationsbedarf der interessierten<br />

Kreise sind z.B. Beschwerdebriefe, Anfragen oder Berichte über Arbeitsunfälle. All unsere Überlegungen da<strong>zu</strong> werden in den oben genannten Dokumenten <strong>und</strong> Formularen festgehalten.<br />

ad 2 + 3) Die Datenerhebung erfolgte bereits im Kapitel 3 (Ist-Analyse/Erste Umweltprüfung) auf dessen Ergebnisse wir uns beziehen. Danach werden die Richtlinien für die Erfassung <strong>und</strong> Abgren<strong>zu</strong>ng der Umweltkennzahlen<br />

sowie die Erfassungskriterien festgelegt; letztere sind: Bezeichnung der Umweltkennzahl, Abgren<strong>zu</strong>ng der Basisdaten <strong>und</strong> der Be<strong>zu</strong>gsgrößen, Datenquelle, Häufigkeit der Kennzahlenbildung, Verantwortlichkeit<br />

für die Datenerfassung. Die Eingabe der Daten <strong>zu</strong>r Berechnung der Umweltkennzahlen erfolgt im Erhebungsformular „Umweltkennzahlen“. Danach wird die Datenqualität überprüft <strong>und</strong> die ermittelten Umweltkennzahlen<br />

kommuniziert.<br />

ad 4) Abschließend werden die Ergebnisse besprochen, Informationslücken gesucht, Verbesserungsvorschläge der <strong>Mit</strong>arbeiterInnen eingearbeitet <strong>und</strong> der Auswahlprozess der Umweltkennzahlen überdacht <strong>und</strong> auf<br />

Schwachstellen hin überprüft.<br />

Die Darstellung der Umweltleistung liegt im Aufgabenbereich des Umweltteams, wobei für jeden Arbeitsschritt ein/e Hauptverantwortliche/r nominiert wurde. Diese/r ist dafür <strong>zu</strong>ständig, dass die inhaltlichen Anforderungen<br />

der <strong>EMAS</strong>-VO berücksichtigt <strong>und</strong> die Arbeiten fristgerecht erledigt werden. Zur Unterstüt<strong>zu</strong>ng des Umweltteams wird für den Teil „Kommunikation“ jemand von der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit beigestellt.<br />

Erstellt: 30.08.2007, GR Andreas Spannagl, GR Andreas Theurer Aktualisierung: Nach dem ersten internen Audit<br />

38


Analyse der interessierten Kreise des ASZ der Marktgemeinde St. Andrä-Wördern<br />

AnrainerInnen<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Wer gehört diesem Personenkreis an? In der direkten Umgebung wohnt nur Herr Kienbichler (Wienerstraße 26, 3423 St. Andrä-Wördern).<br />

Welche Informationen sind für diesen Personenkreis wichtig? Öffnungszeiten, Häufigkeit der Anlieferung außerhalb der üblichen Arbeitszeiten (3mal pro Woche), was<br />

gesammelt wird, eventuelle Belastungen durch Staub, Lärm <strong>und</strong> Geruch.<br />

Was hat die Gemeinde davon, diese Informationen bereit<strong>zu</strong>stellen? Bürgernähe, Transparenz, guten Kontakt mit den AnrainerInnen – es entstehen keine Unklarheiten.<br />

BürgerInnen, die im Ein<strong>zu</strong>gsbereich der Anlage wohnen<br />

Wer gehört diesem Personenkreis an? Sieben Liegenschaften<br />

Welche Informationen sind für diesen Personenkreis wichtig?<br />

Öffnungszeiten, Häufigkeit der Anlieferung außerhalb der üblichen Arbeitszeiten (3x pro Woche), eventuelle<br />

Belastungen durch Staub, Lärm <strong>und</strong> Geruch.<br />

Was hat die Gemeinde davon, diese Informationen bereit<strong>zu</strong>stellen? Bürgernähe, Missverständnissen vorbeugen, rechtzeitiges Vorbereiten von Maßnahmen <strong>zu</strong>r Vorbeugung.<br />

Erstellt: 30.08.2007, Ing. Siegfried Schönbauer Aktualisierung: Nach dem ersten internen Audit<br />

Einfahrt <strong>zu</strong>m ASZ Problemstoffsammlung EAG-Sammlung Baum- <strong>und</strong> Strauchschnittplatz Altmetall<br />

39


Umweltkennzahlen für das ASZ der Marktgemeinde St. Andrä-Wördern<br />

Öffnungszeiten <strong>und</strong> Sammelmengen im Jahr 2006<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Öffnungszeiten: <strong>Mit</strong>twoch 13.00 – 16.00 Uhr, Samstag 8.00 – 12.00 Uhr, jeden 1. Samstag im Monat 8.00 – 15.00 Uhr<br />

Gesamtöffnungszeiten: 391 St<strong>und</strong>en Angeschlossene EinwohnerInnen gesamt: 9.971<br />

Altstoffe (Altholz, Altmetall (Alteisen, Kabelschrott, NE-Metalle), Glas (Flachglas, Autoglas), Kunststoffe (ausgenommen Verpackungen), Altspeiseöl, -fett bzw. Altreifen, Grün-, Strauch-,<br />

Grasschnitt)<br />

Altstoffe gesamt: 2.853.432 kg Sammelmenge/pro St<strong>und</strong>e Öffnungszeit: 7.297,78 kg/h Sammelmenge/angeschlossene EinwohnerInnen: 286,16 kg/EW<br />

Problemstoffe<br />

Problemstoffe gesamt: 34.530 kg Sammelmenge/pro St<strong>und</strong>e Öffnungszeit: 88,31 kg/h Sammelmenge/angeschlossene EinwohnerInnen: 3,46 kg/EW<br />

Elektroaltgeräte<br />

EAG gesamt: 69.829 kg Sammelmenge/pro St<strong>und</strong>e Öffnungszeit: 178,59 kg/h Sammelmenge/angeschlossene EinwohnerInnen: 7,00 kg/EW<br />

Verpackungen<br />

Verpackungen gesamt: 263.100 kg Sammelmenge/pro St<strong>und</strong>e Öffnungszeit: 672,89 kg/h Sammelmenge/angeschlossene EinwohnerInnen: 26,39 kg/EW<br />

� Datenquelle: ABV Tulln<br />

� Häufigkeit der Kennzahlenbildung/Kennzahlenart: 1mal pro Jahr<br />

� Verantwortlichkeit für die Datenerfassung: ABV Tulln<br />

� Bemerkung: Ansprechperson im ABV-Tulln ist Herr Ing. Siegfried Schönbauer<br />

Durchschnittlicher jährlicher Zeitaufwand für umweltrelevante Schulungen pro <strong>Mit</strong>arbeiterIn<br />

� ca. 10 St<strong>und</strong>en pro <strong>Mit</strong>arbeiterIn im Jahr<br />

� Aufzeichnungen der Personalabteilung über Schulungen, Schulungspläne, Rechnungen im<br />

Gemeindeamt (Altgasse 30, 3423 St. Andrä-Wördern)<br />

� Häufigkeit der Kennzahlenbildung/Kennzahlenart: 2mal pro Jahr<br />

� Verantwortlichkeit für die Datenerfassung: Amtsleiter Peter Ohnewas.<br />

� Bemerkung: Die jährliche St<strong>und</strong>enanzahl für umweltrelevante Schulungen soll durchschnittlich<br />

pro <strong>Mit</strong>arbeiterIn nicht geringer als 8 St<strong>und</strong>en sein. Ferdinand Deibl, Adolf Schreiber, Andreas<br />

Spannagl, Gerhard Reisinger haben die Ausbildung <strong>zu</strong>m Kommunalen Problemstoffsammler<br />

für das ASZ. Zusätzlich wird an den jährlichen Informationsveranstaltungen des Abfallverbandes<br />

teilgenommen.<br />

Erstellt: 30.08.2007, GR Andreas Spannagl, GR Andreas Theurer Aktualisierung:<br />

Das ASZ-Team<br />

Nach dem ersten internen Audit<br />

40


Kapitel 7 Interne/externe Kommunikation<br />

In diesem Kapitel zeigen wir Ihnen, wie Sie die interne/externe Kommunikation<br />

gestalten können, um die Umweltaktivitäten der Einrichtung bei <strong>Mit</strong>arbeiterInnen,<br />

PolitikerInnen, BürgerInnen, etc. bestens bekannt <strong>zu</strong> machen <strong>und</strong> auf was Sie bei<br />

der Notfallkommunikation achten sollten.<br />

Kap. 7.1 Das Umwelt-Kommunikationskonzept<br />

Im Umwelt-Kommunikationskonzept legen Sie Maßnahmen fest, mit denen Sie<br />

interne <strong>und</strong> externe Zielgruppen über die Umweltleistungen <strong>und</strong> die Umweltauswirkungen<br />

der Tätigkeiten der Einrichtung informieren wollen. <strong>Mit</strong> der internen/externen<br />

Kommunikation versuchen Sie aber auch die Akzeptanz bei Ihren<br />

Zielgruppen <strong>und</strong> das <strong>Mit</strong>wirken bei der Umset<strong>zu</strong>ng der Umweltmaßnahmen sicher<strong>zu</strong>stellen.<br />

<strong>Mit</strong> der Festlegung der Kommunikationsmaßnahmen, stellen Sie aber<br />

auch sicher, dass Ihre Einrichtung offen ist für interne <strong>und</strong> externe Anfragen <strong>und</strong><br />

Anregungen.<br />

Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO an die interne/externe Kommunikation<br />

� Im Hinblick auf ihre Umweltaspekte <strong>und</strong> ihr Umweltmanagementsystem muss<br />

die Organisation Verfahren für die interne Kommunikation zwischen den verschiedenen<br />

Ebenen <strong>und</strong> Funktionen der Organisation <strong>und</strong> für die Entgegennahme,<br />

Dokumentation <strong>und</strong> Beantwortung relevanter <strong>Mit</strong>teilungen von externen<br />

interessierten Kreisen einführen <strong>und</strong> aufrechterhalten.<br />

� Die Organisation muss Verfahren für die externe Kommunikation über ihre<br />

bedeutenden Umweltaspekte in Betracht ziehen <strong>und</strong> ihre Entscheidungen<br />

dokumentieren.<br />

Legen Sie daher <strong>zu</strong>nächst fest, was Sie mit der Kommunikation erreichen wollen<br />

<strong>und</strong> welche Zielgruppen z.B. Politik, <strong>Mit</strong>arbeiterInnen Ihrer Einrichtung, BürgerInnen,<br />

etc. Sie dafür ansprechen müssen bzw. möchten. Erst dann können Sie die<br />

da<strong>zu</strong> geeigneten Kommunikationsmaßnahmen im Rahmen der <strong>zu</strong>r Verfügung<br />

stehenden <strong>Mit</strong>tel auswählen. Wenn Sie die Zielgruppen festlegen, die Sie mit Ihrer<br />

Kommunikation erreichen wollen, überlegen Sie sich auch, warum Sie diese Zielgruppe<br />

informieren wollen (Motive) <strong>und</strong> an welchen Informationen diese Zielgrup-<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

41<br />

pen interessiert sind. Diese Informationen sind für die inhaltliche Aufbereitung des<br />

Informationsmaterials hinsichtlich Umfang, Sprache <strong>und</strong> Form besonders wichtig.<br />

Ziele, Zielgruppen <strong>und</strong> die von der Einrichtung geplanten Kommunikationsmaßnahmen<br />

werden im Umwelt-Kommunikationskonzept dargestellt. Um die Umset<strong>zu</strong>ng<br />

sicher<strong>zu</strong>stellen, sind darin auch Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> die dafür notwendigen<br />

finanziellen <strong>Mit</strong>tel <strong>und</strong> Termine für die Umset<strong>zu</strong>ng festgelegt. Orientieren Sie<br />

sich am Musterbeispiel der Stadtgemeinde Weiz für den Bau- <strong>und</strong> Wirtschaftshof<br />

auf der nächsten Seite.<br />

Tipps <strong>zu</strong>r Festlegung des Umwelt-Kommunikationskonzeptes<br />

� Kommunizieren Sie das, was in der Einrichtung derzeit im Rahmen des<br />

Umweltmanagement für den Umweltbereich getan wird.<br />

� Erstellen Sie ein auf ihre Einrichtung abgestimmtes Umwelt-Kommunikationskonzept<br />

<strong>und</strong> setzen Sie dieses um!<br />

� Stimmen Sie das Umwelt-Kommunikationskonzept mit der Werbestrategie der<br />

Einrichtung ab.<br />

� Die Inhalte der Kommunikation sind so aus<strong>zu</strong>wählen, auf<strong>zu</strong>bereiten <strong>und</strong> <strong>zu</strong><br />

streuen, dass die von Ihnen festgelegten Zielgruppen tatsächlich erreicht <strong>und</strong><br />

angesprochen werden.<br />

� Vermeiden Sie allgemeine Aussagen, berichten Sie über „hard facts“, das<br />

heißt über das, was tatsächlich umgesetzt bzw. für das laufende Jahr geplant<br />

ist.<br />

� Kommunikation kostet etwas, daher ist es sinnvoll, die Kommunikationsmaßnahmen<br />

rechtzeitig <strong>zu</strong> planen <strong>und</strong> <strong>zu</strong> überlegen, welche Maßnahmen wie viel<br />

kosten, um mit dem dafür <strong>zu</strong>r Verfügung stehenden Budget aus<strong>zu</strong>kommen.<br />

� Interne/externe Kommunikation ist nur erfolgreich, wenn sie glaubwürdig ist.<br />

Das Musterbeispiel für Kapitel 7.1 wurde uns von der Stadtgemeinde Weiz für den<br />

Bau- <strong>und</strong> Wirtschaftshof <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt, von dem wir Auszüge veröffentlichen.


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kap. 7.2 Musterbeispiel: Das Umweltkommunikationskonzept der Stadtgemeinde Weiz für den Bau- <strong>und</strong> Wirtschaftshof<br />

Ziele der Umweltkommunikation der Stadtgemeinde Weiz für den Bau- <strong>und</strong> Wirtschaftshof<br />

1. Erhöhung der Transparenz bezüglich der Tätigkeiten des Bau- <strong>und</strong> Wirtschaftshofes <strong>und</strong> des Büros für Umwelt-, Abfall- <strong>und</strong> Energieberatung durch offenen Umgang <strong>und</strong> Zusammenarbeit mit<br />

Medien <strong>und</strong> den BürgerInnen der Gemeinde.<br />

2. Einnehmen einer Vorbildrolle, um andere Institutionen für den Umweltbereich <strong>zu</strong> sensibilisieren <strong>und</strong> das Image einer <strong>ökologisch</strong> nachhaltigen Gemeinde <strong>zu</strong> stärken.<br />

3. Aktive Informationsverbreitung von umweltrelevanten Nachrichten für Gemeindeorganisationen, GemeindebürgerInnen <strong>und</strong> Unternehmen der Gemeinde aber auch überregionaler Institutionen<br />

durch die Wahl geeigneter Informationsträger <strong>und</strong> Medien.<br />

4. Gegenüber der Öffentlichkeit tatsächliche Umweltleistungen präsentieren <strong>und</strong> auf Rückmeldungen geeignet eingehen.<br />

5. Die Sinnhaftigkeit des Umweltmanagements gegenüber den <strong>Mit</strong>arbeiterInnen aufzeigen, Bewusstsein für die Notwendigkeit schaffen, um Akzeptanz <strong>und</strong> Motivation <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> fördern.<br />

6. Übereinstimmung des Umweltkommunikationskonzeptes mit der Werbestrategie der Gemeinde.<br />

Nr. Interne Kommunikationsmaßnahmen (Aus<strong>zu</strong>g von insgesamt 7 Maßnahmen) Zuständig Termin<br />

1. Zur Motivation der <strong>Mit</strong>arbeiterInnen wird ein betriebliches Vorschlagswesen eingeführt. Ing. Leitgeb<br />

Stadtamtsdir. Mag. Bauer<br />

2. In der <strong>Mit</strong>arbeiterInnenzeitung wird über die Weiterführung <strong>und</strong> Fortschritte der Umset<strong>zu</strong>ng des Umweltmanagementkonzepts<br />

periodisch berichtet.<br />

3. Im Eingangsbereich des Bau- <strong>und</strong> Wirtschafthofes wird die <strong>EMAS</strong>-Tafel angebracht, welche den Standort als <strong>EMAS</strong> begutachtet<br />

ausweist.<br />

4. Die Auszeichnung des Lebensministeriums für die Teilnahme am Projekt „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong>r <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> Gemeinde“ wird<br />

im Bau- <strong>und</strong> Wirtschaftshof im Eingangsbereich ausgehängt.<br />

42<br />

03/2007<br />

Kosten<br />

(extern, EUR)<br />

Umweltberaterin LTU Kulmer 03/2007 -<br />

Umweltberaterin LTU Kulmer 03/2007 -<br />

Umweltberaterin LTU Kulmer 03/2007 -<br />

Nr. Externe Kommunikationsmaßnahmen (Aus<strong>zu</strong>g von insgesamt 11 Maßnahmen) Zuständig Termin<br />

1. Die Umwelt-, Abfall- <strong>und</strong> Engergieberaterin der Gemeinde hält mehrmals wöchentlich Sprechst<strong>und</strong>en im Umweltbüro ab <strong>und</strong><br />

ist auch telefonisch leicht über das Abfalltelefon <strong>zu</strong> erreichen. Sie steht für Anfragen von BürgerInnen <strong>und</strong> Interessierten <strong>zu</strong>r<br />

Verfügung <strong>und</strong> kann auch Informationsmaterial <strong>zu</strong>kommen lassen.<br />

2. Teilnahme an Weiterbildungen <strong>und</strong> Repräsentanz des Bau- <strong>und</strong> Wirtschaftshofes an umweltorientierten Veranstaltungen des<br />

Landes oder des Ministeriums durch die Umwelt-, Abfall- <strong>und</strong> Energieberaterin.<br />

3. Sofern umweltrelevante Projekte oder Veranstaltungen in der Gemeinde oder vom Bau- <strong>und</strong> Wirtschaftshof durchgeführt werden,<br />

werden Presseaussendungen an lokale Zeitungen (Kleine Zeitung, WeizPräsent, etc.) <strong>zu</strong>r Veröffentlichung geschickt.<br />

4. Werden größere umweltrelevante Projekte durchgeführt, werden Presseartikel an Fachzeitschriften, abhängig vom betreffenden<br />

Fachbereich, <strong>zu</strong>r Veröffentlichung versandt (z.B. Naturschutzb<strong>und</strong>).<br />

-<br />

Kosten<br />

(extern, EUR)<br />

Umweltberaterin LTU Kulmer 01/2007 300,00<br />

Umweltberaterin LTU Kulmer 01/2007 -<br />

StR. Mag. Donnerer<br />

Umweltberaterin LTU Kulmer<br />

StR. Mag. Donnerer<br />

Umweltberaterin LTU Kulmer<br />

Lfd. -<br />

Lfd. -<br />

Erstellt: 30.08.2007, Barbara Kulmer Aktualisierung: Bei Umset<strong>zu</strong>ng der Maßnahmen, internes Umweltaudit, Management Review<br />

<strong>Mit</strong>geltende Dokumente: „Beschreibung der umweltrelevanten Funktionen – Zusammenwirken der Verantwortlichen“ <strong>und</strong> „Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsplan im Umweltbereich“, Kapitel 2<br />

4 Diese Spalte wird erst nach Umset<strong>zu</strong>ng der jeweiligen Kommunikationsmaßnahme ausgefüllt.<br />

Erfüllt <strong>und</strong><br />

Anmerkung 4<br />

Erfüllt <strong>und</strong><br />

Anmerkung 5<br />

Erfüllt <strong>und</strong><br />

Anmerkung


Kap. 7.3 Notfallkommunikation<br />

Wenn etwas in der Gemeinde, im Verband oder in anderen Einrichtungen passiert,<br />

ist es meist <strong>zu</strong> spät, um sich Gedanken <strong>zu</strong> machen, wie man reagieren sollte.<br />

Daher müssen für diese Fälle Maßnahmen gut geplant <strong>und</strong> verständlich aufbereitet<br />

werden. Es ist aber besonders wichtig, alles <strong>zu</strong> unternehmen, dass Notfälle nicht<br />

auftreten können <strong>und</strong> Schäden an Mensch <strong>und</strong> Umwelt vermieden werden.<br />

Wenn Sie sich mit der Notfallkommunikation in diesem Kapitel befassen, bedenken<br />

Sie, dass das Verhalten bei Not- <strong>und</strong> Unfällen in Ihrer Einrichtung größtenteils<br />

durch andere gesetzliche Anforderungen schon geregelt ist <strong>und</strong> in diesem Kapitel<br />

nur die Informationen darüber <strong>zu</strong>sammengefasst werden. Es soll aber auch überlegt<br />

werden, ob diese ausreichend sind <strong>und</strong> ob eventuell neue Notfallsituationen<br />

aufgenommen werden sollen. In vielen Fällen wird es jedoch notwendig sein, die<br />

Beteiligten besser <strong>zu</strong> informieren, wie sie sich in derartigen Situationen <strong>zu</strong> verhalten<br />

haben.<br />

Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO an die Notfallkommunikation<br />

� Die Einrichtung muss Verfahren einführen <strong>und</strong> aufrechterhalten, um mögliche<br />

Unfälle <strong>und</strong> Notfallsituationen <strong>zu</strong> ermitteln <strong>und</strong> um darauf entsprechend<br />

reagieren <strong>zu</strong> können, aber auch, um Umweltauswirkungen, die damit verb<strong>und</strong>en<br />

sein könnten, <strong>zu</strong> verhindern <strong>und</strong> <strong>zu</strong> begrenzen.<br />

� Die Einrichtung muss ihre bestehende Notfallvorsorge <strong>und</strong> die dafür festgelegten<br />

Notfallmaßnahmen überprüfen <strong>und</strong> falls erforderlich überarbeiten, insbesondere<br />

nach Unfällen oder Notfallsituationen.<br />

� Die für die Notfallvorsorge eingerichteten Verfahren sind, sofern möglich,<br />

regelmäßig <strong>zu</strong> erproben.<br />

Tritt ein Notfall ein, so kann im Ernstfall nur schnell <strong>und</strong> richtig geholfen werden,<br />

wenn festgelegt wurde, was <strong>zu</strong> tun ist, diese Informationen bekannt sind <strong>und</strong> der<br />

Einsatz geübt wurde.<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

43<br />

In der Praxis kommt es oft vor, dass<br />

� keine <strong>zu</strong>sammenfassende Übersicht aufliegt, wie man sich bei Notfällen bzw.<br />

bei Unfällen <strong>zu</strong> verhalten hat <strong>und</strong> an wen man sich wenden kann,<br />

� Informationen <strong>und</strong> Verhaltensanweisungen nicht verständlich aufbereitet sind,<br />

� <strong>Mit</strong>arbeiterInnen die Notfallmaßnahmen nicht kennen <strong>und</strong> auch keine erste<br />

Hilfe leisten können,<br />

� die Notfallausrüstung nicht gewartet wird, (z.B. Verbandskästen werden nicht<br />

nachgefüllt, Feuerlöscher sind abgelaufen, Ölbindemittel sind nicht griffbereit).<br />

Die notwendigen Maßnahmen <strong>und</strong> Informationen, die natürlich von der Form der<br />

Einrichtung abhängen, sind <strong>zu</strong>m Teil schon in Katastrophen- <strong>und</strong> Brandschutzplänen,<br />

in Sicherheitsdokumenten, etc. der Einrichtung geregelt. Oft fehlt in vielen<br />

Fällen den Beteiligten jedoch die Information, wo was <strong>zu</strong> finden ist.<br />

Klären Sie daher <strong>zu</strong>nächst, welche Notfallsituationen in Ihrer Einrichtung eintreten<br />

können, wer dafür <strong>zu</strong>ständig ist <strong>und</strong> welche Informationen <strong>und</strong> Verhaltensanweisungen<br />

es bereits da<strong>zu</strong> gibt, ob diese verbessert werden sollen, wo diese aufliegen,<br />

ob alle mögliche Situationen beachtet <strong>und</strong> die da<strong>zu</strong> notwendigen Maßnahmen<br />

festgelegt wurden.<br />

Tipps für die Notfallkommunikation<br />

� Informationen <strong>und</strong> Verhaltensanweisungen für Not- <strong>und</strong> Unfälle<br />

<strong>zu</strong>sammenführen <strong>und</strong> prüfen, ob alles beachtet wurde.<br />

� Kurze, übersichtliche <strong>und</strong> verständliche Aufbereitung dieser Informationen.<br />

� Auf Zuständigkeiten <strong>und</strong> bestehende Dokumente für die verschiedenen<br />

Notfallsituationen hinweisen.<br />

� <strong>Mit</strong>arbeiterInnen <strong>und</strong> anderen Betroffenen Informationen <strong>zu</strong>r Verfügung stellen,<br />

bei Bedarf schulen <strong>und</strong> vorgesehene Einsatzübungen durchführen.<br />

Das Musterbeispiel für Kapitel 7.2 wurde uns von der Stadtgemeinde Klosterneuburg<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung gestellt, von dem wir Auszüge veröffentlichen.


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kap. 7.4 Musterbeispiel: Notfallkommunikation in der Stadtgemeinde Klosterneuburg<br />

Nr. Notfallsituationen Geregelt Zuständig Information der Betroffenen Anmerkungen<br />

1. Katastrophen Im Katastrophenschutzplan <strong>und</strong> Sonderkatastrophenschutzplan<br />

„Donauhochwasser“, der<br />

im Büro des Zivilschutzbeauftragten, im<br />

Kommando der freiwilligen Feuerwehr <strong>und</strong> in der<br />

Alarmzentrale der freiwilligen Feuerwehr<br />

aufliegt.<br />

2. Brand In der Brandschutzordnung <strong>und</strong> im Brandschutzplan.<br />

3. Störungen <strong>und</strong><br />

Notrufe<br />

Eine ständige Rufbereitschaft ist eingerichtet.<br />

Die Telefonnummer wird vom Anrufbeantworter<br />

der Gemeinde bekannt gegeben.<br />

4. Unfälle Die Gemeinde informiert alle <strong>Mit</strong>arbeiterInnen<br />

regelmäßig, wie sie sich bei Unfällen verhalten<br />

sollen. Da<strong>zu</strong> werden auch regelmäßig Erste<br />

Hilfe Kurse durchgeführt.<br />

5. Sicherheit <strong>und</strong><br />

besondere Gefahrenquellen<br />

In den Dokumenten der Arbeitsplatzevaluierung<br />

<strong>und</strong> Verfahrensanweisungen.<br />

Zivilschutzbeauftragter<br />

Ing. Alexander<br />

Weber<br />

Brandschutzbeauftragter<br />

Baudirektor<br />

Dipl. Ing.<br />

Edwin Kleiber<br />

SFK <strong>und</strong> SVP<br />

44<br />

Die Ratgeber <strong>zu</strong> den Themen „Grippepandemie,<br />

Hochwasser, Gefährliche Stoffe, Selbstschutz,<br />

Störfallschutz, Strahlenschutz, Erdbebenschutz,<br />

Brandschutz“ liegen bei der Information im Rathaus<br />

sowie im Büro des Zivilschutzbeauftragten auf. Die<br />

Bevölkerung wird über das Amtsblatt einmal jährlich <strong>zu</strong><br />

den Warn- <strong>und</strong> Alarmsignalen im Katastrophenfall<br />

informiert bzw. kann das Sicherheitsinformationszentrum<br />

im Büro des Zivilschutzbeauftragten für Auskünfte<br />

aufgesucht werden.<br />

Katastrophenübungen werden von der Feuerwehr<br />

durchgeführt <strong>und</strong> neu erkannte Gefahren besprochen.<br />

Infoblatt „Verhalten im Brandfall“ mit den wichtigsten<br />

Telefonnummern ist in jedem Stock ausgehängt.<br />

<strong>Mit</strong>arbeiterInnen werden bei denen mit der Feuerwehr<br />

durchgeführten Brandschutzübungen informiert.<br />

Die Bekanntgabe der Störfall- bzw. Notrufnummer der<br />

Gemeinde erfolgt über das Amtsblatt.<br />

Bei allen <strong>Mit</strong>arbeiterInnen liegt das Infoblatt „Bei Unfällen<br />

rasch <strong>und</strong> richtig helfen“ auf, in dem das Einleiten von<br />

lebensrettenden Sofortmaßnahmen beschrieben ist <strong>und</strong><br />

in dem auch die Telefonnummern von Arzt, Rettung,<br />

Feuerwehr <strong>und</strong> Polizei enthalten sind.<br />

SFK <strong>und</strong> SVP Durch regelmäßige Unterweisungen der <strong>Mit</strong>arbeiterInnen.<br />

Weitere Ratgeber werden bis<br />

7/2007 aufgelegt.<br />

Wird <strong>zu</strong>rzeit neu organisiert, soll<br />

<strong>zu</strong>künftig von einem externen<br />

Brandschutzbeauftragten überwacht<br />

werden.<br />

Wird <strong>zu</strong>rzeit neu organisiert, soll<br />

<strong>zu</strong>künftig von einem externen<br />

Sicherheitsbeauftragten übernommen<br />

werden.<br />

Wird <strong>zu</strong>rzeit neu organisiert, soll<br />

<strong>zu</strong>künftig von einem externen<br />

Sicherheitsbeauftragten übernommen<br />

werden.<br />

Nach jeder Brandschutz- <strong>und</strong> Katastrophenübung sowie nach jedem Unfall oder Beinaheunfall werden von den oben angeführten Verantwortlichen für alle Bereiche Verbesserungsmaßnahmen<br />

überlegt, die Umset<strong>zu</strong>ng in die Wege geleitet <strong>und</strong> dieser Vorgang in einem Verbesserungsblatt festgehalten. Somit ist sichergestellt, dass die Notfallvorsorge laufend verbessert wird.<br />

Erstellt: 24.01.2007, Ing. Alexander Weber Aktualisierung: Bei Umset<strong>zu</strong>ng der Maßnahmen, internes Umweltaudit, Management Review<br />

<strong>Mit</strong>geltende Dokumente: Katastrophenschutzplan, Sonderkatastrophenschutzplan „Donauhochwasser“, Brandschutzordnung, Brandschutzpläne, Dokumente <strong>zu</strong>r Arbeitsplatzevaluierung, Ratgeber <strong>zu</strong> den<br />

Themen „Grippepandemie, Hochwasser, Gefährliche Stoffe, Selbstschutz, Störfallschutz, Strahlenschutz, Erdbebenschutz, Brandschutz“, Informationsblatt „Verhalten bei Unfällen <strong>und</strong><br />

Verhalten im Evakuierungsfall“, Informationsblatt „Verhalten im Brandfall“, Informationsblatt „Bei Unfällen rasch <strong>und</strong> richtig helfen“, Dokumentation der Verbesserungen


Kapitel 8 Beschreibung des Umweltmanagementsystems (UMS) –<br />

Dokumentation<br />

Das Umweltmanagementsystem (UMS) ist der organisatorische Rahmen, mit dem<br />

Abläufe <strong>und</strong> Verfahren <strong>zu</strong>r Festlegung, Umset<strong>zu</strong>ng <strong>und</strong> Anpassung der Umweltpolitik<br />

<strong>und</strong> der Umweltziele festgelegt werden. Daher ist es „das Instrument“ <strong>zu</strong>r Planung,<br />

Führung, Steuerung <strong>und</strong> Bewertung des Umweltbereichs.<br />

<strong>Mit</strong> diesem Kapitel wird Ihnen gezeigt, welche Prozesse, Abläufe <strong>und</strong> Verfahren für<br />

ein Umweltmanagement unbedingt fest<strong>zu</strong>legen <strong>und</strong> schriftlich <strong>zu</strong> dokumentieren<br />

sind. Den Großteil davon haben Sie ja bereits in den verschiedenen Kapiteln Ihres<br />

Handbuches „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen<br />

Einrichtungen“ erarbeitet. Hier sollen Sie daher kurz beschreiben, wie Ihr<br />

UMS aufgebaut ist <strong>und</strong> dokumentiert wird, aber auch welche Verfahren eingeführt<br />

wurden, um das UMS aktuell <strong>zu</strong> halten. So können Sie dies auch anderen gegenüber<br />

gut erläutern. Aus der Beschreibung der Verfahren muss auch hervorgehen,<br />

wie Arbeits- <strong>und</strong> Verfahrensanweisungen in Ihrer Einrichtung erstellt, verwaltet <strong>und</strong><br />

aktualisiert werden.<br />

Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO an das UMS <strong>und</strong> die Dokumentation<br />

� Einrichtung der notwendigen Organisationsstruktur, die auch Verantwortungen,<br />

Informationsflüsse <strong>und</strong> interne Anweisungen einschließt, um die Umweltpolitik<br />

<strong>und</strong> die im Umweltprogramm festgelegten Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

um<strong>zu</strong>setzen <strong>und</strong> alle umweltrelevanten Prozesse <strong>zu</strong> erfassen.<br />

� Erstellung der notwendigen Arbeits- <strong>und</strong> Verfahrensanweisungen, die sicherstellen,<br />

dass es <strong>zu</strong> keinem Verstoß gegen die Umweltpolitik kommt <strong>und</strong> die für<br />

das erfolgreiche <strong>und</strong> fortgesetzte Funktionieren des Umweltmanagementsystems<br />

notwendig sind. Für folgende Verfahren sind Arbeits- bzw. Verfahrensanweisungen<br />

immer erforderlich:<br />

- Ermittlung, Überprüfung, Dokumentation, Aktualisierung von Legal Compliance<br />

- Ermittlung <strong>und</strong> Bewertung der wesentlichen Umweltaspekte<br />

- Erstellung des Umweltprogramms mit Zielen <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

- Lenkung von Dokumenten<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

45<br />

- Beschaffung<br />

- Entgegennahme interner <strong>und</strong> externer <strong>Mit</strong>teilungen<br />

- Notfallvorsorge (Vermeidung <strong>und</strong> Maßnahmenplanung, inklusive Unfallvorsorge)<br />

- Kontrollmaßnahmen, Korrekturmaßnahmen bei Abweichungen<br />

- Interne Audits<br />

- Interne <strong>und</strong> externe Kommunikation (inkl. Erstellung der Umwelterklärung)<br />

� Sinnvolle Dokumentation des UMS, die die nachfolgend angeführten Punkte<br />

enthält <strong>und</strong> regelmäßig aktualisiert wird:<br />

- Anwendungsbereich des UMS<br />

- Umweltpolitik<br />

- Wesentliche Elemente des UMS<br />

- Aufgaben, Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> Befugnisse der Verantwortlichen<br />

- Alle Verfahren, bei denen das Fehlen einer Dokumentation da<strong>zu</strong> führen könnte,<br />

dass Sie Ihre Vorgaben bzw. die Umweltpolitik nicht einhalten können.<br />

� Weiters müssen beispielsweise <strong>zu</strong>sätzliche Aufzeichnungen geführt werden<br />

über:<br />

- Umweltaspekte<br />

- Umweltziele<br />

- Schulungen <strong>und</strong> Qualifizierungsmaßnahmen - Ermittlung des Schulungsbedarfs<br />

- Eichung/Kalibrierung/Justierung, Wartung <strong>und</strong> Instandhaltung der für Umwelt-<br />

messungen verwendeten Messmittel<br />

- Regelmäßige Bewertung der Rechtsvorschriften<br />

- Korrektur- <strong>und</strong> Vorbeugemaßnahmen<br />

- Planung, Durchführung <strong>und</strong> die Ergebnisse von internen Audits<br />

- Bewertung des Managementsystem im Management Review<br />

- Umwelterklärung<br />

- Alle gesetzlich oder per Bescheid vorgeschriebenen Aufzeichnungen, z.B.<br />

Aufzeichnungspflicht für Abfälle, regelmäßig wiederkehrende Prüfpflichten, Emis-<br />

sionsmessungen an Hei<strong>zu</strong>ngen <strong>und</strong> Feuerungsanlagen, etc.


Regeln Sie mit einem Verfahren die Lenkung Ihrer Aufzeichnungen, damit nachvoll-<br />

ziehbar ist, wo diese abgelegt sind, wann <strong>und</strong> wie Aufzeichnungen <strong>zu</strong>rückgezogen<br />

oder vernichtet werden.<br />

� Informationen <strong>zu</strong>r internen Präsentation des Umweltmanagements <strong>und</strong> der<br />

Schulungen im Bereich Umweltmanagement.<br />

� Kontrolle des Umweltmanagementsystems durch das interne Audit <strong>und</strong><br />

Beurteilung durch die oberste Leitung durch das Management Review.<br />

Tipps für die Erstellung eines UMS <strong>und</strong> die Dokumentation<br />

� Wenn Sie ein Umweltmanagement nach der <strong>EMAS</strong>-VO <strong>und</strong> nach den Vorlagen<br />

dieses Handbuches aufbauen, haben Sie damit bereits den Großteil der<br />

von <strong>EMAS</strong> gestellten Anforderungen an das UMS <strong>und</strong> die Dokumentation<br />

umgesetzt.<br />

� Um intern <strong>und</strong> extern kommunizieren <strong>zu</strong> können, wie Ihr UMS aufgebaut ist,<br />

aktualisiert wird <strong>und</strong> wer dafür verantwortlich ist, empfiehlt sich eine kurze allgemeine<br />

Beschreibung <strong>und</strong> die Festlegung der Verfahren <strong>zu</strong>r Aktualisierung,<br />

wie Sie dies im fiktiven Musterbeispiel auf den nächsten Seiten sehen können.<br />

Daraus ist ersichtlich, welche Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO an ein UMS in<br />

welchen Kapiteln ihres Handbuches geregelt <strong>und</strong> dokumentiert sind.<br />

� In weiteren Verfahren werden Sie auch festhalten, wie Verfahrens- <strong>und</strong><br />

Arbeitsanweisungen in Ihrem Unternehmen erstellt, freigegeben, verwaltet <strong>und</strong><br />

aktualisiert werden.<br />

� Durch diese Vorgangsweise stellen Sie sicher, dass Ihr Umweltmanagement<br />

nicht unnötig aufgeblasen wird, unübersichtlich oder <strong>zu</strong> formalisiert ist. Bedenken<br />

Sie, dass alle <strong>Mit</strong>arbeiterInnen das System verstehen sollen. Haben Sie<br />

auch Mut <strong>zu</strong>r Lücke <strong>und</strong> behalten Sie die Zielset<strong>zu</strong>ng des Systems im Auge.<br />

� Bedenken Sie, dass es keine formalen Vorgaben für die Dokumentation eines<br />

UMS gibt. Daher kann die Dokumentation den Bedürfnissen der Organisation<br />

angepasst werden, wie wir dies auch bei der Erstellung der Musterbeispiele in<br />

diesem Handbuch gemacht haben. Natürlich bleibt die Verpflichtung <strong>zu</strong>r Füh-<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

46<br />

rung von rechtlich vorgesehenen Dokumenten <strong>und</strong> Aufzeichnungen z.B. Aufzeichnung<br />

der Abfälle, Messungen, etc. davon unberührt.<br />

� Für die Verfahren <strong>zu</strong>r Lenkung der Dokumente beachten Sie folgende Punkte:<br />

- Alle Anforderungen müssen in der Dokumentation enthalten sein oder es muss<br />

<strong>zu</strong>mindest auf sie verwiesen werden.<br />

- Dokumente müssen <strong>zu</strong> Beginn <strong>und</strong> auch später regelmäßig wiederkehrend auf<br />

Aktualität <strong>und</strong> Richtigkeit geprüft <strong>und</strong> freigegeben werden.<br />

- Stellen Sie sicher, dass alle betroffenen <strong>Mit</strong>arbeiterInnen Zugang <strong>zu</strong> den aktuel-<br />

len Dokumenten, die für sie relevant sind, haben. Auch müssen sie erkennen<br />

können, dass sie eine gültige Version vor sich haben.<br />

- Legen Sie auch genau fest, wann <strong>und</strong> wie Anweisungen <strong>zu</strong>rückgezogen oder<br />

vernichtet werden. Achten Sie dabei darauf, dass alte Dokumente tatsächlich<br />

eingezogen werden, damit diese nicht weiter verwendet werden, obwohl sie nicht<br />

mehr aktuell sind.<br />

- Achten Sie darauf, dass die Dokumente kurz <strong>und</strong> verständlich formuliert sind.<br />

Bildliche Darstellungen können dabei sehr hilfreich sein.<br />

- Starten Sie vor der Freigabe neuer Dokumente gemeinsam mit den betroffenen<br />

KollegInnen Ihrer Einrichtung einen Probelauf! Überprüfen Sie, ob der Inhalt des<br />

neuen Dokumentes für die KollegInnen nachvollziehbar <strong>und</strong> verständlich ist.<br />

- Achten Sie darauf, dass Veränderungen in den Dokumenten erkennbar sind, z.B.<br />

durch Markierung der geänderten Stellen (z.B. Fettdruck, farbliche Kennzeich-<br />

nung, etc.).<br />

- Denken Sie bei einer elektronischen Ablage <strong>und</strong> Verwaltung Ihrer Dokumente an<br />

einen möglichen Verlust der Daten <strong>und</strong> legen Sie Sicherungskopien an.<br />

Auf den folgenden Seiten finden Sie ein fiktives Musterbeispiel, wie Sie Ihr UMS<br />

beschreiben <strong>und</strong> die notwendigen Verfahren da<strong>zu</strong> festlegen können.


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kap. 8.1 Musterbeispiel: Beschreibung des UMS <strong>und</strong> der Dokumentation in der fiktiven Gemeinde Muster<br />

Beschreibung des UMS <strong>und</strong> der Dokumentation in der fiktiven Gemeinde Muster<br />

Das Umweltmanagement in der Gemeinde Muster wurde nach denen im Handbuch der Marktgemeinde Muster „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong>r <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> Gemeinde“ festgelegten Prozessen <strong>und</strong> Strukturen aufgebaut<br />

<strong>und</strong> umfasst folgende Kapitel, die die von der <strong>EMAS</strong>-VO gestellten Anforderungen an den Inhalt eines UMS beinhalten:<br />

Kapitel 1: Informationen <strong>zu</strong>r Gemeinde Muster<br />

1.1 Allgemeine Daten<br />

1.2 Politik, Verwaltung, eigene Einrichtung<br />

1.3 Umweltpolitik<br />

1.4 Aktuelle Umweltprojekte<br />

Kapitel 2: Organisation des Umweltmanagements in der Gemeinde Muster<br />

2.1 Detaillierte Beschreibung der Standorte der Gemeinde<br />

2.2 Verantwortlichkeiten, Aufgaben <strong>und</strong> Zusammenwirken im Umweltbereich<br />

2.3 Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung im Umweltbereich<br />

Kapitel 3: Ist-Analyse/erste Umweltprüfung (direkte, indirekte, wesentliche Umweltaspekte)<br />

3.1 Planung der Ist-Analyse für alle Bereiche<br />

3.2 Umweltaspekte – Umweltauswirkungen – Verbesserungspotenziale<br />

Kapitel 4: Legal Compliance<br />

4.1 Verantwortliche im Legal Compliance Bereich<br />

9.3 Korrektur- <strong>und</strong> Vorbeugemaßnahmen<br />

4.2 Verfahren <strong>zu</strong>r Sicherstellung von Legal Compliance 4.3 Umweltrechtsregister<br />

Kapitel 10: Umwelterklärung<br />

Aktualisierung der Beschreibung des UMS: Die Beschreibung des UMS wird 1x jährlich durch den Umweltbeauftragten Max Moser einen Monat vor Durchführung des internen Audits angepasst.<br />

47<br />

Kapitel 5: Umweltprogramm <strong>und</strong> <strong>ökologisch</strong>e Beschaffung in der Gemeinde Muster<br />

5.1 Umweltprogramm<br />

5.2 Ökologische Beschaffung<br />

Kapitel 6: Überwachung <strong>und</strong> Darstellung der Umweltleistungen der Gemeinde Muster<br />

6.1 Planung des Arbeitsablaufes <strong>zu</strong>r Ermittlung der Umweltleistungen<br />

6.2 Festgelegte Umweltkennzahlen<br />

Kapitel 7: Interne/externe Kommunikation – Notfallkommunikation<br />

7.1 Kommunikationskonzept<br />

7.2 Notfallkommunikation<br />

Kapitel 8: Beschreibung des Umweltmanagementsystems <strong>und</strong> der Dokumentation<br />

Kapitel 9: Internes Audit, Management Review, Korrektur-, Vorbeugemaßnahmen<br />

9.1 Internes Audit (Auditprogramm, Auditdetailplanung)<br />

9.2 Management Review<br />

Dokumentation: Die Dokumentation erfolgt in der Weise, dass in jedem der oben angeführten zehn Kapitel die Verfahren <strong>und</strong> Abläufe <strong>zu</strong>r Umset<strong>zu</strong>ng beschrieben werden <strong>und</strong><br />

folgende Information in den Kapiteln angeführt sind:<br />

� Version (gekennzeichnet mit Version 1, 2, etc.) - durch wen <strong>und</strong> wann die Freigabe des Dokumentes erfolgte<br />

� nächste Aktualisierung <strong>und</strong> wer dafür <strong>zu</strong>ständig ist<br />

� welche weiteren mitgeltenden Dokumente <strong>zu</strong> jedem Prozess gehören - hier wird auch der Hinweis <strong>zu</strong> den für den jeweiligen Prozess geltenden Verfahrens-<br />

<strong>und</strong> Arbeitsanweisungen, Aufzeichnungen, etc. gegeben<br />

Prozessbeschreibungen, Verfahrens-, Prozessbeschreibungen, Verfahrens- <strong>und</strong> Arbeitsanweisungen werden von den dafür beauftragten Personen erstellt <strong>und</strong> bei Bedarf auch von diesen geändert.<br />

Arbeitsanweisungen, Aufzeichnungen: Die Abstimmung mit weiteren Verantwortlichen, das Aussehen, die Freigabe, Verteilung, der Ein<strong>zu</strong>g von alten Anweisungen, etc. ist prozessbezogen geregelt.<br />

Aufbewahrung <strong>und</strong> Archivierung von<br />

Dokumenten:<br />

Der aktuelle Ausdruck des Handbuches der Gemeinde Muster „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong>r <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> Gemeinde“ mit den Kapitel 1-10 befindet sich in einem Ordner<br />

beim Umweltbeauftragen der Gemeinde Herrn Max Moser <strong>und</strong> ist als EDV-Fassung im Intranet für alle <strong>Mit</strong>arbeiterInnen der Gemeinde <strong>zu</strong>gänglich. Die Unterlagen<br />

sind auch auf einer CD gesichert. Alle weiteren Dokumente wie Verfahrens-, Arbeits-, Betriebsanweisungen, etc. liegen beim Verantwortlichen der jeweiligen<br />

Prozesse auf <strong>und</strong> werden im Normalfall für sieben Jahre, außer es gibt andere rechtliche Vorgaben, aufbewahrt. Alle <strong>Mit</strong>arbeiterInnen haben Einsicht in<br />

diese Dokumente.<br />

Version 1 vom: Freigabe durch: Bekanntmachung: Nächste Aktualisierung: Verantwortlich:<br />

01.01.2007 Bgm. Heinz Schmid 01.01.2007 12/2007 Max Moser<br />

<strong>Mit</strong>geltende Dokumente: Hier alle mitgeltenden Dokument anführen


Kapitel 9 Internes Audit, Management Review, Korrektur- <strong>und</strong><br />

Vorbeugemaßnahmen<br />

Das interne Audit <strong>und</strong> das Management Review sind bewährte Instrumente mit<br />

denen ermittelt wird, ob Ihr Umweltmanagement wie geplant funktioniert, die<br />

Umweltpolitik umgesetzt <strong>und</strong> die Umweltziele erreicht wurden <strong>und</strong> ob das<br />

Umweltmanagement den Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-Verordnung entspricht. Damit<br />

wird aber auch festgestellt <strong>und</strong> dokumentiert, was <strong>zu</strong> tun ist, um ermittelte Mängel<br />

<strong>zu</strong> beseitigen <strong>und</strong> weitere Verbesserungen <strong>zu</strong> erzielen.<br />

Über das Management Review wird dabei die oberste Leitung (Bürgermeister,<br />

Verbandsobmann, etc.) verstärkt eingeb<strong>und</strong>en. In diesem Kapitel zeigen wir Ihnen<br />

mit einem Beispiel des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd, was Sie bei der<br />

Planung, Durchführung <strong>und</strong> Nachbereitung der internen Audits <strong>und</strong> des Management<br />

Reviews beachten sollen <strong>und</strong> wie Sie Verfahren festlegen können, um Fehler<br />

im System <strong>zu</strong>verlässig <strong>zu</strong> beseitigen (Korrektur- <strong>und</strong> Vorbeugemaßnahmen).<br />

Mehr Informationen <strong>zu</strong> den Anforderungen an interne Umweltaudits <strong>und</strong> an das<br />

Management Review finden Sie im Handbuch „Interne Umweltaudits <strong>und</strong> Management<br />

Review (<strong>EMAS</strong>-VO/ISO 14001)“, das Sie als gedrucktes Exemplar im<br />

Lebensministerium (elisabeth.seifert@lebensministerium.at) bestellen bzw. unter<br />

www.emas.gv.at (<strong>EMAS</strong> Publikationen) als pdf-file herunterladen können.<br />

Kap. 9.1 Internes Audit<br />

<strong>Mit</strong> dem internen Audit werden Sie feststellen, ob die festgelegten Regelungen <strong>und</strong><br />

Vorgaben eingehalten werden oder nicht. Sie werden damit aber auch überprüfen,<br />

ob diese Regelungen <strong>und</strong> Vorgaben sinnvoll, adäquat, umsetzbar <strong>und</strong> geeignet<br />

sind, das gr<strong>und</strong>legende Ziel – die Umweltbelastungen <strong>zu</strong> verringern – auch tatsächlich<br />

<strong>zu</strong> erreichen.<br />

Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO an das interne Audit<br />

� Es muss geprüft werden, ob das Umweltmanagement wie geplant funktioniert,<br />

den Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO entspricht <strong>und</strong> festgelegt werden, was <strong>zu</strong><br />

tun ist, um die festgelegten Mängel <strong>zu</strong> beseitigen <strong>und</strong> weitere Verbesserungen<br />

<strong>zu</strong> erzielen.<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

48<br />

� Interne Audits müssen von qualifizierten, unabhängigen <strong>und</strong> objektiven<br />

AuditorInnen durchgeführt werden.<br />

� Es ist ein Auditprogramm <strong>zu</strong> erstellen, das alle umweltrelevanten Tätigkeiten<br />

<strong>und</strong> Bereiche, sowie die Ergebnisse aus dem vorangegangenen Audit berücksichtigt.<br />

� Es sind Verfahren fest<strong>zu</strong>legen mit denen folgende Punkte geregelt werden:<br />

- Verantwortlichkeiten für Planung <strong>und</strong> Durchführung des Audits<br />

- Aufzeichnung <strong>und</strong> Aufbewahrung der Ergebnisse (Auditbericht)<br />

- Auditkriterien (an welchen Verfahren <strong>und</strong> Anforderungen werden die<br />

Ergebnisse gemessen)<br />

- Anwendungsbereich <strong>und</strong> Häufigkeit der Audits (wo <strong>und</strong> wann)<br />

- Vorgehensweisen (wie wird auditiert)<br />

- Auswahl der AuditorenInnen (qualifiziert, unabhängig, objektiv)<br />

Interne Audits können von <strong>Mit</strong>arbeiterInnen Ihrer Einrichtung oder von externen<br />

Personen durchgeführt werden. Externe AuditorInnen werden Sie heranziehen,<br />

wenn in Ihrer Einrichtung noch keine ausreichend qualifizierten AuditorInnen vorhanden<br />

sind bzw. deren Unabhängigkeit nicht gegeben ist. Sowohl interne, als<br />

auch externe AuditorInnen müssen über eine fachliche Qualifikation verfügen <strong>und</strong><br />

deren Unabhängigkeit gegenüber den geprüften Tätigkeiten muss groß genug<br />

sein, damit eine objektive Beurteilung möglich ist. Vermerken Sie Anforderungen<br />

<strong>und</strong> Aufgaben Ihrer AuditorInnen in einer Stellenbeschreibung.<br />

Gesamtplanung der internen Audits<br />

Obwohl jedes einzelne interne Umweltaudit sorgfältig geplant werden muss, ist es<br />

sinnvoll <strong>und</strong> notwendig, einen Gesamtrahmen für die Auditierung der Einrichtung<br />

<strong>zu</strong> schaffen, um damit die Qualität <strong>und</strong> die Effektivität der Umweltaudits <strong>zu</strong> erhöhen.<br />

Folgende Punkte sollten Sie in der Gesamtplanung der internen Umweltaudits<br />

festlegen:<br />

� Audit-Gesamtziele (Jahresthema), Prüfungsumfang, Auditzyklus, Ressourcen<br />

� Korrekturmaßnahmen, Berichterstattung, Management Review


Durch eine gut überlegte Gesamtplanung der internen Umweltaudits haben Sie die<br />

organisatorischen Rahmenbedingungen für die Auditierung aller Bereiche Ihrer<br />

Einrichtung definiert. Dann beginnen Sie mit der Detailplanung, mit der der Ablauf<br />

der einzelnen durch<strong>zu</strong>führenden Umweltaudits genau festgelegt wird<br />

(Betriebsprüfungs-/Auditverfahren). In der Praxis hat es sich bewährt, die Detailplanung<br />

der internen Umweltaudits in folgende Phasen <strong>zu</strong> unterteilen:<br />

Gesamtplanung der internen Umweltaudits<br />

���� ���� ���� ���� ���� ���� ���� ����<br />

Detailplanung der internen Umweltaudits<br />

1. Vorbereitung des internen Umweltaudits<br />

� Auswahl des Bereiches aus der Gesamtplanung der internen Umweltaudits<br />

� Auditschwerpunkte festlegen<br />

� AuditorInnenteam für den Bereich festlegen<br />

� Erforderliche Dokumente, Dokumentenprüfung<br />

� Auditleitfaden erstellen<br />

� Ablauf/Zeitplan<br />

� Auditverständigung<br />

2. Durchführung des internen Umweltaudits<br />

� Eröffnungsr<strong>und</strong>e<br />

� Sammlung von Prüfbeweisen<br />

� Abweichungen, Korrekturmaßnahmen, Hinweise - Feedback<br />

� Abschlussgespräch<br />

3. Nachbereitung des internen Umweltaudits<br />

� Erstellung des Umweltauditberichts<br />

� Überprüfung der Korrekturmaßnahmen (Nachaudit), Hinweise<br />

Abb. 5: Detailplanung der internen Umweltaudits<br />

Die sorgfältige Planung dieser drei Phasen ist für eine erfolgreiche Durchführung<br />

der internen Umweltaudits von besonderer Bedeutung. Für die Planung, Durchführung<br />

<strong>und</strong> Auswertung der einzelnen Umweltaudits ist der im Gesamtauditplan<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

49<br />

genannte leitende Auditor <strong>zu</strong>ständig. Ob ein internes Umweltaudit oder mehrere<br />

Audits notwendig sind, hängt von der Größe <strong>und</strong> der Komplexität der Einrichtung<br />

<strong>und</strong> der <strong>zu</strong> prüfenden Bereiche ab.<br />

Tipps <strong>zu</strong>r Planung <strong>und</strong> Durchführung der internen Audits<br />

� Bereiten Sie das interne Audit gut vor <strong>und</strong> setzen Sie Prioritäten, indem Sie<br />

Probleme <strong>und</strong> Schwerpunkte herausgreifen.<br />

� Schicken Sie die Auditverständigung rechtzeitig aus. Fordern Sie die<br />

notwendigen Unterlagen rechtzeitig an <strong>und</strong> arbeiten Sie diese durch.<br />

� Bereiten Sie betriebsspezifische Auditfragen vor, definieren Sie die<br />

Auditschwerpunkte <strong>und</strong> informieren Sie sich über den auditierten Bereich.<br />

� Wählen Sie einen angenehmen Ort für das Auditgespräch <strong>und</strong> achten Sie auf<br />

eine gute Gesprächsführung.<br />

� Legen Sie das Audit nicht <strong>zu</strong> lange an <strong>und</strong> halten Sie festgelegte Zeiten ein.<br />

� Klären Sie im Vorfeld, wie mit Telefonaten während des Audits umgegangen<br />

wird.<br />

� Achten Sie auf nonverbale Kommunikation – Körpersprache <strong>und</strong> agieren Sie<br />

nicht als SchulmeisterIn.<br />

� Begehungen <strong>und</strong> Gespräche mit den KollegInnen zeigen Interesse an deren<br />

Tätigkeiten <strong>und</strong> bieten die Möglichkeit, wichtige Verbesserungen <strong>zu</strong> erkennen.<br />

� Nutzen Sie die Chance, Empfehlungen vor<strong>zu</strong>schlagen.<br />

� Besprechen Sie die Ergebnisse des internen Audits mit den<br />

GesprächspartnerInnen <strong>und</strong> versuchen Sie, Akzeptanz für die Ergebnisse <strong>zu</strong><br />

erzielen.<br />

� Dokumentieren Sie Fragen <strong>und</strong> Antworten so präzise, dass beide Seiten ihre<br />

Standpunkte wieder erkennen.


Kap. 9.2 Management Review<br />

Das Management Review ist das Instrument mit dem die oberste Leitung mindestens<br />

einmal jährlich anhand von vorbereiteten Unterlagen prüft, ob das Umweltmanagement<br />

in der Praxis funktioniert <strong>und</strong> damit die in der Umweltpolitik <strong>und</strong> im<br />

Umweltprogramm festgelegten Ziele umgesetzt werden.<br />

Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO an das Management Review<br />

� Prüfung der Wirksamkeit des Umweltmanagementsystems durch die oberste<br />

Leitung in von ihr festgelegten Abständen.<br />

� Bewertung der Umweltpolitik <strong>und</strong> des Umweltmanagementsystems.<br />

� Verabschiedung des neuen Umweltprogramms mit den Maßnahmen <strong>zu</strong>r kontinuierlichen<br />

Verbesserung der Dienstleistungen <strong>und</strong> den dafür notwendigen<br />

Ressourcen.<br />

Beim Management Review wird auch das Umweltprogramm für die Folgeperiode<br />

verabschiedet <strong>und</strong> bei Bedarf die Umweltpolitik angepasst. Die Ergebnisse des<br />

Management Review werden schriftlich festgehalten. Durch die tatsächliche Einbindung<br />

der „Obersten Leitung“ beim Management Review wird die Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

für das betriebliche Umweltmanagement garantiert.<br />

Tipps <strong>zu</strong>r Planung <strong>und</strong> Durchführung der Management Reviews<br />

� Wichtig ist, dass das Management Review wirklich von der obersten Leitung<br />

durchgeführt <strong>und</strong> als Managementinstrument verstanden wird.<br />

� Gute Vorbereitung, um mit dem begrenzten Zeitbudget aus<strong>zu</strong>kommen <strong>und</strong> der<br />

obersten Leitung die Ist-Situation im Umweltbereich <strong>zu</strong> vermitteln.<br />

Kap. 9.3 Korrektur- <strong>und</strong> Vorbeugemaßnahmen<br />

Korrekturmaßnahmen sind notwendig, um Abweichungen von den Vorgaben<br />

bzw. Fehler im System <strong>zu</strong> beseitigen <strong>und</strong> dafür Vorsorge <strong>zu</strong> treffen, dass diese<br />

Fehler in Zukunft nicht mehr auftreten. Wenn die Ursache bekannt ist, können die<br />

Korrekturmaßnahmen formuliert werden. Da<strong>zu</strong> sollten, wie bei den bereits<br />

bekannten Maßnahmen aus dem Umweltprogramm, stets Verantwortliche<br />

bestimmt <strong>und</strong> ein Umset<strong>zu</strong>ngstermin festgelegt werden.<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

50<br />

Vorbeugemaßnahmen sind im Prinzip dasselbe, der einzige Unterschied ist, dass<br />

man sich Gedanken über Maßnahmen macht, damit Fehler verhindert werden<br />

können. Das verlangt ein bestimmtes Verfahren <strong>zu</strong>r Risikoermittlung. Vorbeugemaßnahmen<br />

können aber auch dadurch ausgelöst werden, dass Sie in der Zeitung<br />

über einen Unfall lesen, der auch bei Ihnen hätte stattfinden können. Besonders<br />

wichtig ist bei beiden Arten von Maßnahmen, immer fest<strong>zu</strong>legen, was das eigentliche<br />

Ziel der Maßnahme ist, <strong>und</strong> wann es erreicht ist. Daher werden Sie ein Verfahren<br />

festlegen, wie es gemacht werden soll <strong>und</strong> wer sich um die Maßnahmen kümmern<br />

muss.<br />

Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO an Korrektur- <strong>und</strong> Vorbeugemaßnahmen<br />

� Festlegung eines Verfahrens mit dem sichergestellt wird, dass<br />

- die Fehler <strong>und</strong> deren Ursachen festgestellt werden können <strong>und</strong> der Vorgang<br />

festgelegt ist, wie Maßnahmen gesetzt werden, um die Fehler <strong>zu</strong><br />

beseitigen <strong>und</strong> das Wiederauftreten dieser Fehler <strong>zu</strong> vermeiden.<br />

- die ergriffen Korrekturmaßnahmen aufgezeichnet werden.<br />

- eine Überprüfung der Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen erfolgt.<br />

Tipps <strong>zu</strong>r Festlegung von Korrektur- <strong>und</strong> Vorbeugemaßnahmen<br />

� Schulen Sie Ihre <strong>Mit</strong>arbeiterInnen oder KollegInnen darauf, tatsächliche oder<br />

mögliche Fehler jederzeit <strong>zu</strong> melden. Je eher Sie davon erfahren, umso eher<br />

können die Missstände abgeschafft werden. Oft dauert es viel <strong>zu</strong> lange, auf<br />

das nächste Audit <strong>zu</strong> warten.<br />

� Machen Sie es Ihren KollegInnen leicht, die Fehler <strong>zu</strong> melden – sie sollten die<br />

Möglichkeit haben, das beliebig (mündlich, per Telefon, E-mail oder schriftlich)<br />

tun <strong>zu</strong> können. Wenn Ihnen die Meldung unklar ist, können Sie immer noch<br />

genauer nachfragen, Hauptsache Sie erfahren davon.<br />

Die Musterbeispiele für die Planung <strong>und</strong> Durchführung der internen Umweltaudits,<br />

des Management Reviews <strong>und</strong> für die Korrektur- <strong>und</strong> Vorbeugemaßnahmen wurden<br />

uns vom Abwasserverband Wiener Neustadt-Süd <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt,<br />

wofür wir uns herzlich bedanken.


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kap. 9.4 Musterbeispiel: Internes Audit, Management Review, Korrektur- <strong>und</strong> Vorbeugemaßnahmen für den Abwasserverband Wiener Neustadt-Süd<br />

Kap. 9.4.1 Internes Audit für den Abwasserverband Wiener Neustadt-Süd<br />

Stellen- <strong>und</strong> Funktionsbeschreibungen der Auditoren<br />

Name: GF DI Dr. Wolfgang Scherz Funktion: Auditteam-Leiter <strong>und</strong><br />

Interner Umweltauditor<br />

Aufgaben, Rechte <strong>und</strong> Pflichten<br />

DI Dr. Wolfgang Scherz<br />

51<br />

Für Fragen <strong>und</strong> Rückmeldungen<br />

erreichbar unter:<br />

Interne Telefonnummer: DW 12<br />

Handy: 0664/322 39 36<br />

Durch die Absolvierung der Workshopreihe „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen“, veranstaltet vom<br />

Lebensministerium in Kooperation mit dem ÖWAV wurde die Vorausset<strong>zu</strong>ng für die Stelle erfüllt.<br />

Die Aufgaben des Auditteam-Leiters sind:<br />

� Planung des jährlichen Umweltaudits gemeinsam mit Bruno Kohlert bis spätestens Ende Juni jeden Jahres nach den Vorgaben der ISO 19011 <strong>und</strong> dieser<br />

Anweisung, Erstellung des Auditprogramms (Freigabe durch den Vorstand des AWV WN-S)<br />

� Terminabsprache mit den Betriebsleitern<br />

� Einteilung der AuditorInnen<br />

� Erstellung des Berichts <strong>zu</strong>m internen Audit gemeinsam mit den AuditorInnen<br />

� Teilnahme am Management Review<br />

� Information des Obmanns <strong>und</strong> Vorstandes des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd<br />

Bestellung am: 30.03.2007, durch Beschluss des Vorstandes<br />

Name: GF-Stv. Bmstr. Ing. Bruno Kohlert Funktion: Interner Umweltauditor Für Fragen <strong>und</strong> Rückmeldungen<br />

erreichbar unter:<br />

Aufgaben, Rechte <strong>und</strong> Pflichten<br />

Bmstr. Ing.<br />

Bruno Kohlert<br />

Interne Telefonnummer: DW 26<br />

Handy: 0664/400 15 49<br />

Durch die Absolvierung der Workshopreihe „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen“, veranstaltet vom<br />

Lebensministerium in Kooperation mit dem ÖWAV wurde die Vorausset<strong>zu</strong>ng für die Stelle erfüllt.<br />

Die Aufgaben eines Umweltauditors sind:<br />

� Selbstständige Durchführung von Audits im Verbandsbereich<br />

� Erstellung der Auditdetailplanung (Die Auditpläne sind bis <strong>zu</strong>m Beginn des Auditzeitraumes <strong>zu</strong> erstellen <strong>und</strong> den jeweiligen Bereichen per Auditverständigung<br />

bekannt <strong>zu</strong> geben.)<br />

� Gegebenenfalls Adaptierung der Auditleitfäden<br />

� Erstellung der Audit<strong>zu</strong>sammenfassung für den auditierten Teilbereich<br />

� Erhebung der relevanten Umweltkennzahlen in den einzelnen Bereichen im Zuge der Audits<br />

� Kontrolle der Wirksamkeit der Korrekturmaßnahmen aus Audits<br />

Bestellung am: 30.03.2007, durch Beschluss des Vorstandes


Auditprogramm des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

AuditorInnen (Abkür<strong>zu</strong>ngen) GF DI Dr. Wolfgang Scherz (GF) Bmstr. Ing. Bruno Kohlert (KB) Ing. Armin Eitzenberger (in Ausbildung) (AE)<br />

Thema Umweltbeauftragte Umweltteam Kläranlage<br />

52<br />

Hauptsammler,<br />

RÜB, PW<br />

Umweltpolitik GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38<br />

Umweltaspekte GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38<br />

Legal Compliance GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38<br />

Umweltziele/Umweltprogramm GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38<br />

Ressourcen/Verantwortlichkeiten/Befugnisse GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38<br />

Schulung <strong>und</strong> Bewusstseinsbildung GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38<br />

Kommunikation GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38<br />

Dokumentation <strong>und</strong> Dokumentenlenkung GF, KB in KW 38<br />

Spezifische Verfahren des Bereichs (Ablauflenkung) GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38<br />

Notfallplanung GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38<br />

Überwachung <strong>und</strong> Messung, Kennzahlen GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38<br />

Korrekturmaßnahmen (auch aus dem letzten Audit) GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38<br />

Aufzeichnungen GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38<br />

Managementbewertung GF, KB in KW 38 GF, KB in KW 38<br />

Auditausmaß in St<strong>und</strong>en: 2 2 3 2<br />

Auditfreigabe durch den Obmann des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd<br />

22.06.2007 H ubinger<br />

Herrn Bgm. Dir. Franz Hubinger:<br />

Anmerkungen:<br />

Datum Unterschrift<br />

Das regelmäßige interne Audit wird jeweils im September durchgeführt. Dabei werden alle Bereiche des Managementsystems einmal jährlich auditiert. Die Grobplanung erfolgt durch den<br />

Auditteamleiter im Auditprogramm spätestens bis Ende Juni jeden Jahres. Er stellt dabei sicher, dass<br />

� das Auditteam ausreichend qualifiziert <strong>und</strong> unabhängig ist<br />

� alle auditierten Bereiche <strong>und</strong> AuditorInnen dem vorläufigen Zeitplan <strong>zu</strong>stimmen<br />

� alle Anforderungspunkte der <strong>EMAS</strong>-VO <strong>zu</strong>mindest stichprobenartig auditiert werden<br />

Die Zuteilung der AuditorInnen auf die einzelnen Bereiche erfolgt in Absprache zwischen Auditteamleiter <strong>und</strong> den AuditorInnen.<br />

Wenn alle Punkte geklärt sind, legt der Auditteamleiter das fertige Programm dem Obmann <strong>zu</strong>r Freigabe vor.


Auditdetailplanung des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Vorbereitung des internen Umweltaudits Umweltauditdetailplanung für das Audit am 19.09.2007 Erstellt: 18.07.2007 von Wolfgang Scherz <strong>und</strong> Bruno Kohlert<br />

Vorbereitungsphasen Beschreibung der <strong>zu</strong> prüfenden Bereiche, Abläufe bzw. Regelungen verantwortlich<br />

1 Auswahl des auditierten Bereiches Kläranlage – Ablaufqualität <strong>und</strong> Regelungen; Einhaltung der wasserrechtlichen Vorschriften GF<br />

2 Festlegung der Auditschwerpunkte � Erfüllung/Dokumentation der Aufzeichnungspflichten<br />

3 AuditorInnen bzw. AuditorInnenteam für<br />

diesen Bereich – Anforderungen<br />

4 Erforderliche Dokumente <strong>und</strong> Dokumenten-<br />

prüfung<br />

� Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte<br />

� Ermittlung des Informationsstandes/der Motivation der <strong>Mit</strong>arbeiterInnen hinsichtlich der Wichtigkeit der Einhaltung<br />

der gesetzlichen Vorschriften<br />

AuditorInnen: GF DI Dr. Scherz <strong>und</strong> GF-Stv. Bmstr. Ing. Kohlert, weiterer Auditor: Ing. Eitzenberger (in Ausbildung)<br />

Beide Auditoren erfüllen die Anforderungen an interne Umweltauditoren: DI Dr. Scherz <strong>und</strong> Bmstr. Ing. Kohlert absol-<br />

vierten von Mai 2006 – Frühjahr 2007 die Workshopreihe „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong><br />

<strong>und</strong> öffentliche Einrichtungen“.<br />

� Gültiger Wasserrechtsbescheid<br />

� Relevante Verordnungen<br />

� Tages-, Wochen-, Monats- <strong>und</strong> Jahresprotokolle, Betriebstagebuch<br />

5 Auditleitfaden für diesen Bereich Der Auditleitfaden ist so strukturiert, dass dieser als Leitfaden für die Durchführung des internen Umweltaudits <strong>und</strong> als<br />

Vorlage für den detaillierten Auditbericht verwendet wird.<br />

6 Termin, Auditverständigung <strong>Mit</strong> einer internen schriftlichen <strong>Mit</strong>teilung <strong>und</strong> durch Bekanntmachung auf der Anschlagtafel im Aufenthaltsraum der<br />

Klärwärter werden ca. zwei Wochen vor dem stattfindenden Audit die Beteiligten (Umweltbeauftragter, Betriebsleiter,<br />

Betriebsleiter-Stv., Hauptdienst) über das Audit informiert.<br />

Inhalt der Auditverständigung: Thema, Zeitpunkt, Ort, Ablauf, AuditorInnenteam, vor<strong>zu</strong>bereitende bzw. <strong>zu</strong><br />

übermittelnde Unterlagen, Verteilung, Datum der Verständigung, Unterschrift.<br />

7 Ablauf-/Zeitplanung - Audit 19.09.2007 Zeit Thema GesprächspartnerInnen Auditoren<br />

09.00 – 09.15 Begrüßung, Erläuterung der Ziele <strong>und</strong> des Ablaufs des<br />

Audits<br />

09.15 – 11.30 Durchführung des Audits mit Auditleitfaden (Gespräch,<br />

Begehung, Sichtung der Unterlagen, Befragung der <strong>Mit</strong>ar-<br />

beiterInnen)<br />

11.30 – 12.00 Zusammenfassung, Abschlussgespräch, Festlegung Ter-<br />

mine, etc.<br />

53<br />

Umweltbeauftragter, Betriebsleiter,<br />

Betriebsleiter-Stv., Hauptdienst<br />

Umweltbeauftragter, Betriebsleiter,<br />

Betriebsleiter-Stv., Hauptdienst<br />

Umweltbeauftragter, Betriebsleiter,<br />

Betriebsleiter-Stv., Hauptdienst<br />

GF<br />

GF<br />

GF<br />

GF<br />

GF<br />

GF, KB<br />

GF, KB<br />

GF, KB


Auditleitfaden des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd<br />

Umweltauditleitfaden – Umweltauditbericht<br />

Kläranlage (Aus<strong>zu</strong>g)<br />

Fragen/Anforderungen<br />

1. Wie ist garantiert, dass die wasserrechtlichen Auflagen eingehalten<br />

werden <strong>und</strong> eine kontinuierliche Verbesserung der Reinigungsleistung<br />

erreicht wird?<br />

2. Gibt es schriftliche Festlegungen für den Betrieb der einzelnen Stufen der<br />

Kläranlage?<br />

3. Welche Maßnahmen werden bei erkannten Mängeln im Bereich der<br />

Reinigungsleistung <strong>und</strong> Regelung getroffen?<br />

4. Wie sind die Schulungen geregelt?<br />

Wie wird der Bedarf ermittelt?<br />

5. Wann erfolgt die Schulung <strong>und</strong> Information der <strong>Mit</strong>arbeiterInnen?<br />

6. Kennen die <strong>Mit</strong>arbeiterInnen die positiven Umweltauswirkungen einer<br />

effizienten Abwasserreinigung (Befragung <strong>Mit</strong>arbeiterInnen)?<br />

7. Sind sich die <strong>Mit</strong>arbeiterInnen über die Gefahren beim Umgang mit<br />

Abwasser bewusst?<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Auditorenteam:<br />

GF DI Dr. Wolfgang Scherz, GF-Stv. Bmstr. Ing. Bruno Kohlert<br />

Beurteilung/Anmerkung<br />

����: Erfüllt; A: Abweichung, H: Hinweis, NR: nicht relevant<br />

Lfd. Kontrolle Prozessleitsystem, tägl. Kontrolle der Ablaufwerte <strong>und</strong><br />

Kontrolle der Entwicklung der Werte. ����<br />

In der Betriebsordnung für die Kläranlage des Verbandes festgelegt.<br />

Verständigung des Betriebsleiters <strong>und</strong> bei Notwendigkeit in weiterer<br />

Folge der Geschäftsführung – Maßnahmenfestlegung –<br />

Erfolgskontrolle<br />

Angebote des ÖWAV werden lfd. geprüft, abhängig vom Betäti-<br />

gungsfeld der <strong>Mit</strong>arbeiterInnen, Festlegung im Schulungsplan.<br />

1 x jährliche Unterweisung im Sinne des ASchG<br />

1 x jährliche Unterweisung im Sinne <strong>EMAS</strong><br />

Allen <strong>Mit</strong>arbeiterInnen bekannt.<br />

Allen <strong>Mit</strong>arbeiterInnen bewusst - Kennzeichnung der Rohrleitungen<br />

verbessern, um deren Inhalt <strong>und</strong> event. Gefahren durch den Lei-<br />

tungsinhalt erkennen <strong>zu</strong> können.<br />

54<br />

����<br />

����<br />

����<br />

����<br />

����<br />

����<br />

H<br />

Termin des internen Umweltaudits: 19.09.2007<br />

Korrekturvorschlag<br />

Korrektur<br />

va: verantwortlich<br />

durchgeführt<br />

Maßnahme va Frist Dat. Unt.<br />

- - - - -<br />

- - - - -<br />

- - - - -<br />

- - - - -<br />

- - - - -<br />

- - - - -<br />

Leitungskennzeichnung<br />

vervollständigen<br />

BL 12/2007<br />

8. Gibt es aussagekräftige Kennzahlen für den Betriebsmitteleinsatz? Listen für den Betriebsmitteleinsatz vorhanden. ���� - - - - -<br />

9. Wie wird der Aufzeichnungspflicht (Werte ARA) nachgekommen <strong>und</strong> wo<br />

werden die Aufzeichnungen aufbewahrt?<br />

10. Werden alle wasserrechtlichen Auflagen eingehalten?<br />

11. Werden Kontrollen über die Reinigungsleistung durchgeführt? Welche<br />

Aufzeichnungen gibt es darüber?<br />

12. Gibt es ein betriebsspezifisches Informationsblatt <strong>zu</strong>r Abfalltrennung, wird<br />

es von <strong>Mit</strong>arbeiterInnen <strong>und</strong> Reinigungskräften verstanden, um eine<br />

optimale Abfalltrennung um<strong>zu</strong>setzen? (Befragung <strong>Mit</strong>arbeiterInnen)<br />

13. Sind die Behälterausstattung <strong>zu</strong>r Abfalltrennung <strong>und</strong> die Kennzeichnung<br />

der Behälter ausreichend, um eine optimale Trenndisziplin <strong>zu</strong> erreichen?<br />

Gibt es Verbesserungsvorschläge? (Befragung <strong>Mit</strong>arbeiterInnen)<br />

Tages-, Wochen- <strong>und</strong> Monatsprotokolle<br />

Aufbewahrung Büro BL<br />

Der gültige wasserrechtliche Bewilligungsbescheid wird eingehalten.<br />

Lfd. Kontrolle Prozessleitsystem <strong>und</strong> tägl. Kontrolle der Ablaufwerte,<br />

Aufzeichnung erfolgt in Tages-, Wochen- <strong>und</strong> Monatsprotokollen.<br />

Derzeit ist ein solches Informationsblatt NICHT vorhanden.<br />

Abfallwirtschaftskonzept (AWK) – sollte unbedingt erstellt werden<br />

(freiwillig).<br />

Derzeit ist die Behälterausstattung <strong>und</strong> Kennzeichnung für eine<br />

optimale Trenndisziplin nicht ausreichend.<br />

����<br />

����<br />

����<br />

- - - - -<br />

- - - - -<br />

- - - - -<br />

A Erstellung Infoblatt <strong>und</strong><br />

AWK für die KA, HSK,<br />

RÜB <strong>und</strong> PW<br />

A Behälter besorgen <strong>und</strong><br />

kennzeichnen<br />

BL-<br />

Stv.<br />

BL-<br />

Stv.<br />

12/2007<br />

12/2007


Auditverfahren des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd<br />

Durchführung des Audits<br />

Beschreibung des Verfahrens<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Der/die eingeteilte AuditorIn führt ein Eröffnungsgespräch mit dem/der LeiterIn des auditierten Bereichs, bevor die Interviews stattfinden.<br />

Der weitere Ablauf erfolgt gemäß dem vorbereiteten Auditdetailplan unter Zuhilfenahme des Auditleitfadens. Festgestellte Abweichungen werden von dem/der AuditorIn im Leitfaden protokolliert. Bereits beim<br />

Aufspüren der Abweichung wird mit den betroffenen <strong>Mit</strong>arbeiterInnen über Lösungsmöglichkeiten gesprochen <strong>und</strong> das Ergebnis ebenfalls im Leitfaden notiert. Nach Möglichkeit sollten dabei bereits die Verantwortlichkeiten<br />

<strong>und</strong> der Termin <strong>zu</strong>r Erledigung vereinbart werden.<br />

Verpflichtende Themen in jedem Bereich sind:<br />

� Stichprobenartige Prüfung der Legal Compliance<br />

� Kontrolle der Erreichung der eigenen Umweltziele<br />

� Der Stand aller Korrektur-, Vorbeuge- <strong>und</strong> Verbesserungsmaßnahmen<br />

Weitere Aufgaben des Auditors sind die Aufnahme von Beschwerden <strong>und</strong> Verbesserungsgedanken seitens der <strong>Mit</strong>arbeiterInnen, sowie die Abgabe von Empfehlungen.<br />

Außerdem ermittelt der Auditor die aktuellen Umweltkennzahlen <strong>und</strong> Daten des Bereichs.<br />

In einem Abschlussgespräch werden dem Leiter des auditierten Bereichs die Ergebnisse sowie die vorläufige Bewertung vorgestellt <strong>und</strong> noch offene Punkte <strong>und</strong> Korrekturmaßnahmen abgesprochen.<br />

Der Auditor verfasst über das Audit eine Zusammenfassung, die gemeinsam mit dem ausgefüllten Auditleitfaden den Auditbericht darstellt.<br />

Der Bericht wird dem auditierten Bereich <strong>zu</strong>r Information übersandt. Sind die <strong>Mit</strong>arbeiterInnen mit einem Punkt des Berichtes nicht einverstanden, können sie nach vorheriger Absprache mit der/dem AuditorIn<br />

eine eigene Stellungnahme da<strong>zu</strong> anschließen. Danach wird der Bericht per E-mail an die/den AuditorIn übermittelt, die/der alle Berichte <strong>zu</strong>sammenfasst, dies mit der/dem AuditteamleiterIn abspricht <strong>und</strong> danach<br />

an den Obmann weiterleitet. Alle schriftlichen Unterlagen <strong>zu</strong>m Audit werden von Bruno Kohlert archiviert.<br />

Zusammenfassung des internen Umweltaudits<br />

Kläranlage<br />

Auditorenteam:<br />

Auditierter Bereich: Kläranlage – Ablaufqualität <strong>und</strong> Regelungen; Einhaltung der wasserrechtlichen Vorschriften<br />

Ziele des internen Umweltaudits:<br />

� Erfüllung/Dokumentation der Aufzeichnungspflichten über die Reinigungsleistung der Verbandskläranlage<br />

� Ermittlung des Informationsstandes/der Motivation der <strong>Mit</strong>arbeiterInnen <strong>und</strong> Reinigungskräfte<br />

Bereichsverantwortlicher: Walter Stefl (Betriebsleiter) Ort: Kläranlage Betriebsgebäude, Schaltwarte<br />

GF DI Dr. Scherz, GF-Stv. Bmstr. Ing. Kohlert<br />

Vorgelegte Unterlagen Wr. Bescheid, Tages-, Wochen- <strong>und</strong> Monatsprotokolle, Schulungsmatrix, Betriebsordnung, Betriebsmittellisten<br />

Ergebnisse<br />

55<br />

Durchgeführt:<br />

19.09.2007, 14:30 bis 16:15<br />

1. Abweichungen: Infoblatt <strong>zu</strong>r Abfalltrennung fehlt – soll mit Abfallwirtschaftskonzepterstellung kombiniert werden. Anschaffung eines neuen Abfalltrennsystems <strong>und</strong> ordnungsgemäße Beschriftung.<br />

2. Hinweise: Kennzeichnung der Rohrleitungen vervollständigen<br />

Nachaudit: 01/2008 Korrekturen kontrolliert am: nach Kontrolle eintragen Auditor/Unterschrift: GF, KB<br />

Zusammenfassung erstellt von: GF, KB GF, KB Datum: nach Kontrolle eintragen Unterschrift: Scherz, K ohlert


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kap. 9.4.2 Managementbewertung (Management Review) für den Abwasserverband Wiener Neustadt-Süd<br />

Management Review<br />

Beschreibung des Verfahrens:<br />

Einmal jährlich nach dem internen Audit wird das Managementsystem durch die oberste Leitung bewertet.<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>zu</strong>r Bewertung ist der Bericht <strong>zu</strong>m internen Umweltaudit, der vom Auditteam erstellt wurde, sowie die Auswertungen <strong>zu</strong> Umweltaspekten, Kennzahlen, etc. die vom Umweltbeauftragten<br />

<strong>zu</strong>sammengestellt <strong>und</strong> dem Bewertungsteam vorab übermittelt werden.<br />

Die Bewertung führt der Obmann des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd <strong>zu</strong>sammen mit der Geschäftsführung <strong>und</strong> der Betriebsleitung durch. Dabei sind die folgende Punkte <strong>zu</strong><br />

bewerten:<br />

� Die Wirksamkeit des Umweltmanagementsystems<br />

� Zielerreichung der Umweltprogramme<br />

� Die Aktualität <strong>und</strong> Reichweite der Umweltpolitik<br />

� Die Ergebnisse des internen Audits<br />

� Die Ergebnisse der letzten Begutachtung<br />

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Bewertung ergeht, in Form eines Berichtes <strong>zu</strong>r Genehmigung an den Vorstand.<br />

<strong>Mit</strong>geltende Unterlagen, Aufzeichnungen: Bericht <strong>zu</strong>m Management Review<br />

Bericht <strong>zu</strong>m Management Review des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd<br />

Management Review<br />

Datum: 05.10.2007 Dauer: 15.00 Uhr bis 16.00 Uhr Ort: Büro Obmann<br />

Beteiligte Personen: Bgm. Dir. Franz Hubinger, Obmann des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd<br />

GF DI Dr. Wolfgang Scherz, Geschäftsführer des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd<br />

GF-Stv. Bmstr. Ing. Bruno Kohlert, GF-Stellvertreter des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd<br />

Ing. Armin Eitzenberger, Umweltbeauftragter des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd<br />

BL Walter Stefl, Betriebsleiter des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd<br />

Beurteilungszeitraum: 01.10.2006 – 30.09.2007<br />

Ziel des Management Reviews:<br />

Auf Basis der Unterlagen wird vom Obmann des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd, unterstützt durch die Geschäftsführung <strong>und</strong> die Betriebsleitung, geprüft, ob das eingerichtete<br />

Umweltmanagementsystem geeignet ist, die Umweltpolitik <strong>und</strong> das Umweltprogramm um<strong>zu</strong>setzen. Dabei wird auch das Umweltprogramm für das nächste Jahr festgelegt <strong>und</strong> die für die<br />

Umset<strong>zu</strong>ng notwendigen <strong>Mit</strong>tel im Umweltbudget angesetzt.<br />

Unterlagen:<br />

� Umweltmanagementhandbuch sowie die Umweltaktivitätenliste 2006-2007 (Umweltpolitik, Umweltprogramm 2006 <strong>und</strong> 2007, Vorschlag für das Umweltprogramm 2008, Verbesserungspunkte<br />

von internen Audits, Beurteilung der Legal Compliance)<br />

� Zusammenfassung der Umweltleistungen 2006-2007 (Kennzahlen, aktuelle Bewertung der Umweltaspekte)<br />

� Zusammenfassung der Ergebnisse der internen Umweltaudits 2006 <strong>und</strong> 2007<br />

56


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Management Review - Wichtige Punkte aus den vorgelegten Unterlagen <strong>und</strong> Handlungsbedarf des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd<br />

Umweltmanagementhandbuch:<br />

� Es ergaben sich keine großen Änderungen <strong>zu</strong> 2006.<br />

� Die Erstellung eines Abfallwirtschaftskonzeptes ist dringend erforderlich.<br />

Aktuelles Umweltprogramm:<br />

� Aus dem aktuellen Umweltprogramm 2007 konnten bislang 2 von 5 Zielen erreicht werden.<br />

� Von den restlichen werden 3 ins Umweltprogramm 2008 übernommen, da sie ohnehin langfristig waren.<br />

Interne Audits/Begutachtung:<br />

� Bei den internen Audits kam es <strong>zu</strong> 3 Abweichungen, an deren Behebung bereits gearbeitet wird.<br />

� Finanzielle <strong>Mit</strong>tel für die Vervollständigung der Kennzeichnung der Rohrleitungen sind bereit<strong>zu</strong>stellen.<br />

Legal Compliance:<br />

� 2007 wurden in der Legal Compliance Überprüfung keine Mängel im Bereich der Arbeitssicherheit festgestellt. In Umset<strong>zu</strong>ng der Indirekteinleiterverordnung wurden 85 neue<br />

Indirekteinleiterverträge mit Unternehmen abgeschlossen. Kein Handlungsbedarf.<br />

Kennzahlen/Umweltaspekte:<br />

� Die vorgelegten Kennzahlen liegen, mit einigen Ausnahmen, besser als die Zielwerte.<br />

� Die Abstellung dieser Ausnahmen kann nur durch die behördlich vorgeschriebene Anpassung der Verbandskläranlage an den Stand der Technik mit Frist bis 30.11.2011 erfolgen.<br />

Allgemein:<br />

� Allgemein war das Jahr im Umweltmanagementsystem des Verbandes geprägt durch die Übernahme von CO-Substraten <strong>und</strong> deren ordnungsgemäße Behandlung.<br />

Änderungsbedarf an der Umweltpolitik:<br />

� Die Politik hat sich bewährt <strong>und</strong> wird so beibehalten.<br />

Anpassung des Umweltmanagementsystems:<br />

� Größere Änderungen im Managementsystem selber sind nicht notwendig. Im Zuge der Korrekturmaßnahmen werden kleinere Änderungen bereits umgesetzt.<br />

Verbesserungspotenziale:<br />

� Die Durchführung des internen Audits hat sich bewährt. Verbesserungspotenziale sind derzeit nicht ersichtlich.<br />

Umweltprogramm 2008:<br />

� Der beim MR besprochene Vorschlag für das Umweltprogramm 2008 wurde im Anschluss an das Management Review nach dem festgestellten Handlungsbedarf adaptiert <strong>und</strong> dem<br />

Vorstand <strong>zu</strong>r Genehmigung vorgelegt.<br />

Fazit:<br />

Nach Sichtung der bezeichneten Unterlagen, sowie der Erörterung von Vorgängen <strong>und</strong> Abläufen stellt die Geschäftsführung fest, dass das eingeführte Umweltmanagementsystem für den<br />

Abwasserverband Wiener Neustadt-Süd geeignet, angemessen <strong>und</strong> wirksam ist. Die in diesem Protokoll vorgegebenen Maßnahmen werden in das Umweltprogramm 2008 bzw. in die<br />

Tabelle mit den Korrekturmaßnahmen aufgenommen. Das nächste Management Review wird im November 2008 durchgeführt.<br />

Unterschriften der Beteiligten: Scherz K ohlert<br />

H ubinger e.h. E itzenberger Stefl<br />

57


<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

Kap. 9.4.3 Korrektur- <strong>und</strong> Vorbeugemaßnahmen für den Abwasserverband Wiener Neustadt-Süd<br />

Korrektur- <strong>und</strong> Vorbeugemaßnahmen im Abwasserverband Wiener Neustadt-Süd<br />

Beschreibung des Verfahrens:<br />

Korrektur- <strong>und</strong> Vorbeugemaßnahmen dienen:<br />

� <strong>zu</strong>r Vermeidung von Fehlern, Unfällen <strong>und</strong> Notfällen die eine negative Auswirkung auf die Umwelt <strong>und</strong> auf die Ges<strong>und</strong>heit der <strong>Mit</strong>arbeiterInnen <strong>und</strong> BürgerInnen haben oder haben könnten sowie<br />

� <strong>zu</strong>m Erkennen von Schwachstellen beim Umweltmanagement.<br />

Bei Korrekturmaßnahmen geht es darum, wie mit Fehlern umgegangen wird. Da<strong>zu</strong> gehören mehrere Schritte:<br />

� Die Behebung von aufgetretenen fehlerhaften Abläufen bzw. von Fehlern im Aufbau des Systems.<br />

� Die Analyse von aufgetretenen Fehlern.<br />

� Die Durchführung von Korrekturmaßnahmen, die das erneute Auftreten des Fehlers vermeiden.<br />

� Die Überprüfung der Wirksamkeit der eingesetzten Maßnahmen.<br />

z.B. Es wird während des internen Audits festgestellt, dass nicht mehr gültige Handbücher verwendet werden. Als Korrekturmaßnahme wird eine Nachschulung bezüglich der Dokumentation für alle Umweltbeauftragten<br />

organisiert.<br />

Bei Vorsorgemaßnahmen geht es darum, Fehler <strong>zu</strong> vermeiden, die noch gar nicht eingetreten sind. <strong>Mit</strong> Hilfe solcher Maßnahmen, werden<br />

� die Ursachen für mögliche Fehler identifiziert <strong>und</strong> gegebenenfalls Abläufe adaptiert, um Fehlern vor<strong>zu</strong>beugen. z.B. Bei der Planung einer neuen Tätigkeit wird eine Notfallplanung durchgeführt, um<br />

mögliche Notfälle <strong>zu</strong> identifizieren <strong>und</strong> einen entsprechenden Notfallplan <strong>zu</strong> erstellen.<br />

Durchführung <strong>und</strong> Aufzeichnung<br />

Alle <strong>Mit</strong>arbeiterInnen sind aufgefordert, Fehler <strong>und</strong> Fehlermöglichkeiten an den Umweltbeauftragten <strong>zu</strong> melden (interne DW: 14, Mobil 0664/85 37 232) oder a.eitzenberger@awvwns.at). Für alle Korrektur- <strong>und</strong><br />

Vorbeugungsmaßnahmen, für die es kein eigenes Verfahren in den vorangegangenen Kapiteln gibt, sorgt die Umweltbeauftragte für die Umset<strong>zu</strong>ng <strong>und</strong> Aufzeichnung. Die Aufzeichnung erfolgt dabei in den 2<br />

Tabellen „Korrekturmaßnahmen“ <strong>und</strong> „Vorbeugungsmaßnahmen“.<br />

Korrektur <strong>und</strong> Vorbeugungsmaßnahmen für den Abwasserverband Wiener Neustadt-Süd (Aus<strong>zu</strong>g)<br />

Korrekturmaßnahmen - Aus<strong>zu</strong>g 2007<br />

Anlass Beurteilung/Anmerkung<br />

1. 13.03.2007: Nach einem Ölaustritt beim BHKW wurde<br />

festgestellt, dass kein Ölbindemittel vor Ort vorhanden ist<br />

Gefahr der Verunreinigung von Erdreich <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser<br />

durch austretendes Mineralöl<br />

58<br />

Korrekturvorschlag<br />

Korrektur durch-<br />

va = verantwortlich<br />

geführt<br />

Maßnahme va Frist Dat. Unt.<br />

Ölbindemittel vor Ort beim BHKW bereitstel- BL 30.03. 15.03. BL-Stv.<br />

len<br />

2007 2007<br />

Vorbeugemaßnahmen – Aus<strong>zu</strong>g 2007<br />

Anlass Beurteilung/Anmerkung<br />

1. 30.05.2007: Im Stiegenhaus Faulanlage im 1. Stock hat<br />

es sich bereits länger eingebürgert, den Platz <strong>zu</strong>r Lagerung<br />

von diversen Rohren, Staffelhölzern, etc. <strong>zu</strong> nutzen<br />

Lagerungen in Stiegenhäusern sind verboten, weil im<br />

Notfall der Fluchtweg dadurch behindert werden<br />

könnte. Insbesondere im Brandfall stellen diese<br />

Lagerungen eine immense Gefahr dar, da dadurch ein<br />

Entkommen aus dem oberen Bereich der Faulanlage<br />

unmöglich ist.<br />

Korrekturvorschlag<br />

Korrektur durch-<br />

va = verantwortlich<br />

geführt<br />

Maßnahme va Frist Dat. Unt.<br />

Die Lagerungen wurden sofort entfernt. Alle SVP 01.08. 01.06. SVP<br />

<strong>Mit</strong>arbeiterInnen wurden über die Gefahren<br />

belehrt <strong>und</strong> es wurde eine schriftliche DA<br />

verfasst. Die SVP wurde informiert <strong>und</strong><br />

2007 2007<br />

angewiesen, die Einhaltung der DA<br />

regelmäßig <strong>zu</strong> kontrollieren.


Kapitel 10 Umwelterklärung<br />

Eines der wichtigsten Kommunikationsinstrumente eines Umweltmanagements<br />

nach der <strong>EMAS</strong>-VO ist die Umwelterklärung. Damit werden BürgerInnen, NachbarInnen,<br />

Politik, Behörden, <strong>Mit</strong>arbeiterInnen, Lieferanten, etc. über die<br />

Umweltleistungen Ihrer Einrichtung informiert. Die Umwelterklärung muss daher<br />

verständlich formuliert sein <strong>und</strong> ist somit eine Werbung in eigener Sache. Machen<br />

Sie sich das <strong>zu</strong>nutze! Anforderungen der <strong>EMAS</strong>-VO an die Umwelterklärung<br />

� Die Umwelterklärung muss darauf eingehen, welche Ergebnisse im Hinblick<br />

auf die kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistungen erreicht wurden<br />

<strong>und</strong> mindestens enthalten:<br />

- eine prägnante Beschreibung der Organisation <strong>und</strong> ihrer Tätigkeiten, Produkte<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen,<br />

- die Umweltpolitik <strong>und</strong> eine kurze Beschreibung des Umweltmanagements,<br />

- eine Beschreibung aller wesentlichen direkten <strong>und</strong> indirekten Umweltaspekte, die<br />

<strong>zu</strong> wesentlichen Umweltauswirkungen führen,<br />

- eine Beschreibung der Umweltziele im Zusammenhang mit den wesentlichen<br />

Umweltaspekten <strong>und</strong> -auswirkungen,<br />

- eine Zusammenfassung der Umweltleistung (Emission von Schadstoffen, Abfall-<br />

<strong>und</strong> Lärmaufkommen, Verbrauch von Rohstoffen, Energie <strong>und</strong> Wasser, etc.),<br />

- Hinweis <strong>zu</strong>r Einhaltung von Rechtsvorschriften im Hinblick auf die wesentlichen<br />

Umweltauswirkungen,<br />

- Name <strong>und</strong> Zulassungsnummer der UmweltgutachterIn/des Umweltgutachters<br />

sowie Datum der Gültigkeitserklärung.<br />

� Die Umwelterklärung muss von einem/r UmweltgutachterIn geprüft, für gültig<br />

erklärt <strong>und</strong> dann an das Umweltb<strong>und</strong>esamt übermittelt werden.<br />

� Die Umwelterklärung soll für alle daran interessierten Personen verständlich<br />

geschrieben <strong>und</strong> allen interessierten Kreisen öffentlich <strong>zu</strong>gänglich sein.<br />

� Die gesamte Umwelterklärung muss nach Eintragung der Einrichtung ins<br />

<strong>EMAS</strong>-Standorteverzeichnis alle drei Jahre aktualisiert werden <strong>und</strong> in einer<br />

konsolidierten, gedruckten (Papierform!) Fassung erstellt werden.<br />

� Jährlich sind Teile der Umwelterklärung <strong>zu</strong> aktualisieren, durch den/die<br />

GutachterIn für gültig <strong>zu</strong> erklären, an das Umweltb<strong>und</strong>esamt <strong>zu</strong> übermitteln<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

59<br />

<strong>und</strong> öffentlich <strong>zu</strong>gänglich <strong>zu</strong> machen. Folgende Informationen sind jährlich <strong>zu</strong><br />

aktualisieren:<br />

- Organisationsbeschreibung – falls erforderlich<br />

- Umweltleistung (Input-/Outputliste)<br />

- Umweltprogramm (neue Ziele, neue Maßnahmen, etc.)<br />

- Gültigkeitserklärung/Validierung des Gutachters<br />

Bei kleinen Einrichtungen kann die jährliche Aktualisierung seitenweise für<br />

jene Bereiche erfolgen, die sich tatsächlich geändert haben, doch auch hier ist<br />

die Bestätigung durch die/den GutachterIn erforderlich.<br />

Tipps <strong>zu</strong>r Erstellung der Umwelterklärung<br />

� In den neun Kapiteln „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong><br />

<strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen“ haben Sie bereits den Großteil der Inhalte<br />

der Umwelterklärung ermittelt <strong>und</strong> müssen diese nur mehr <strong>zu</strong>sammenfassen.<br />

� Die unterschiedlichen Personenkreise, die an den Umweltleistungen Ihrer<br />

Gemeinde oder Ihres Verbandes interessiert sind, benötigen verschiedene<br />

Arten von Informationen. Berücksichtigen Sie das bei der Entscheidung über<br />

den Inhalt <strong>und</strong> die Form der Erklärung (digitale oder gedruckte Version).<br />

� Wenn Zahlen in der Umwelterklärung stark von den Vorjahren abweichen,<br />

begründen Sie die Abweichungen.<br />

� Formulieren Sie die Umwelterklärung so, dass sie von allen Ihren Zielgruppen<br />

verstanden wird <strong>und</strong> erklären sie Fachbegriffe <strong>und</strong> Abkür<strong>zu</strong>ngen.<br />

Ein Beispiel für eine Umwelterklärung aus dem Projekt „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong><br />

<strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen“ ist die Umwelterklärung<br />

der Marktgemeinde Telfs, die Sie unter<br />

http://www.telferblatt.at/user/files/emas_erkl.pdf herunterladen können.


<strong>EMAS</strong>-PreisträgerInnen 2007 – European <strong>EMAS</strong> Awards<br />

Am 19. November 2007 wurden in Lissabon die European <strong>EMAS</strong>-Awards 2007<br />

vergeben. Dabei wurden auch zwei österreichische <strong>EMAS</strong>-Betriebe vom portugiesischen<br />

Umweltminister Francisco Nunes Correia <strong>und</strong> dem Direktor der Generaldirektion<br />

Umwelt in der EU-Kommission, Timo Makela, ausgezeichnet.<br />

„Es freut mich, dass sich immer mehr österreichische Unternehmen für das<br />

Umweltmanagementsystem <strong>EMAS</strong> <strong>und</strong> somit auch für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung<br />

entscheiden. Ich gratuliere der Marktgemeinde Telfs <strong>und</strong> der<br />

Firma Multiprint Elektronik GmbH & SKE Ing.Karl Koberger Spezial Elektronik <strong>zu</strong><br />

dieser internationalen Auszeichnung“, so Umweltminister Josef Pröll anlässlich der<br />

Preisverleihung. In der Kategorie „Mikro-Unternehmen“ wurde neben zwei anderen<br />

<strong>Mit</strong>bewerbern die Marktgemeinde Telfs mit dem <strong>EMAS</strong>-registrierten Umweltbüro<br />

<strong>und</strong> dem Wertstoffsammelzentrum mit dem Europäischen <strong>EMAS</strong>-Preis 2007 ausgezeichnet.<br />

Abb. 6: Die PreisträgerInnen (v.l.n.r.): Jörgen Hjelesen (Gr<strong>und</strong>fos A/S, Dänemark),<br />

Monika Koberger (Multiprint Ltd., Österreich), Helena Källström <strong>und</strong> Mats<br />

Anderson (Gustavsberg AB, Schweden), VBgm. Michael Raffelsberger <strong>und</strong> Ing.<br />

Christoph Schaffenrath MSc (Marktgemeinde Telfs, Österreich)<br />

Die Marktgemeinde Telfs mit ca. 15.000 EinwohnerInnen hat seit der <strong>EMAS</strong>-Einführung<br />

große Erfolge bei der Eindämmung des Abfallaufkommens <strong>zu</strong> verzeichnen.<br />

Dies ist vor allem der besonders <strong>aktiven</strong> Informationsarbeit des Umweltbüros<br />

<strong>zu</strong> verdanken. So wurde dadurch beispielsweise die Sammlung der Kunststoffabfälle<br />

deutlich verbessert <strong>und</strong> es ist gelungen, die verwendeten Speiseöle <strong>zu</strong> 85<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

60<br />

Prozent einer Verwertung als „Biodiesel“ <strong>zu</strong><strong>zu</strong>führen. Die Marktgemeinde Telfs, die<br />

an dem Projekt des Lebensministeriums „<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong><br />

<strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen“ teilgenommen hat, ist<br />

damit richtungweisend für den öffentlichen Bereich.<br />

Abb. 7: Umwelterklärung der Marktgemeinde Telfs<br />

Die zweite prämierte österreichische Organisation ist die Firma Multiprint Elektronik<br />

GmbH & SKE Ing.Karl Koberger Spezial Elektronik. Das Wiener Unternehmen, das<br />

Leiterplatten <strong>und</strong> elektronische Geräte anfertigt, ist Preisträger in der Kategorie<br />

„Kleinbetrieb“. Auch bei Multiprint konnten seit der Einführung von <strong>EMAS</strong> der<br />

Energieverbrauch <strong>und</strong> der Wasserbedarf für die Produktion der Leiterplatten in den<br />

vergangenen Jahren stetig verringert werden. Die Oberflächenbehandlung wurde<br />

auf eine bleifreie Zinnbeschichtung umgestellt, wodurch Zyanide eingespart<br />

werden.<br />

Sowohl die Marktgemeinde Telfs als auch die Firma Multiprint Elektronik GmbH &<br />

SKE Ing.Karl Koberger Spezial Elektronik wurden bereits mit dem nationalen<br />

<strong>EMAS</strong>-Preis im Rahmen der <strong>EMAS</strong>-Konferenz 2007 in Salzburg ausgezeichnet.<br />

Erwähnenswert ist, dass die voestalpine Schienen AG im Rahmen der Award<br />

Ceremony der European Member State Award verliehen wurde.


Weitere <strong>EMAS</strong>-Publikationen des Lebensministeriums:<br />

Integriertes Management – Kosten-/Nutzencheck<br />

Zusammenführung der Bereiche Sicherheit/Ges<strong>und</strong>heit, Umwelt <strong>und</strong> Qualität <strong>zu</strong><br />

einem Integrierten Management <strong>und</strong> Ermittlung von Kosten, Nutzen <strong>und</strong> Einsparungspotenzialen<br />

in diesen Bereichen<br />

<strong>Mit</strong> diesem Handbuch wird Ihnen gezeigt, wie Sie die Bereiche Sicherheit, Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Umwelt <strong>und</strong> Qualität mit vernünftigem Aufwand <strong>zu</strong> einem Integrierten Management<br />

<strong>zu</strong>sammen führen <strong>und</strong> gleichzeitig Kosten, Nutzen <strong>und</strong> realistische Einsparungspotenziale<br />

in diesen Bereichen ermitteln können.<br />

<strong>Mit</strong> Hilfe des Excel-Sheets können Sie den Kosten-/Nutzencheck für die Bereiche<br />

Sicherheits-, Ges<strong>und</strong>heits-, Umwelt- <strong>und</strong> Qualitätsmanagementsystemen durchführen <strong>und</strong><br />

die damit verb<strong>und</strong>enen Vorteile betriebswirtschaftlicher darstellen.<br />

Interne Umweltaudits (<strong>EMAS</strong>-VO / ISO 14001) <strong>und</strong> Management Review<br />

Erfolgreiche Planung <strong>und</strong> Umset<strong>zu</strong>ng in der Praxis<br />

Dieses Handbuch soll Betriebe <strong>und</strong> Organisationen unterstützen, die internen Umweltaudits<br />

<strong>und</strong> das Management Review erfolgreich, ressourcen- <strong>und</strong> zeitsparend um<strong>zu</strong>setzen. <strong>Mit</strong><br />

diesem Handbuch wird Ihnen Schritt für Schritt – hinterlegt mit Beispielen aus der betrieblichen<br />

Praxis – gezeigt, was bei der Planung, Durchführung <strong>und</strong> Nachbereitung der internen<br />

Umweltaudits <strong>und</strong> des Management Reviews beachtet werden sollte.<br />

Legal Compliance (<strong>EMAS</strong>-VO / ISO 14001) in der Praxis<br />

Ermittlung, Überprüfung, Dokumentation der umweltrelevanten Rechtsvorschriften<br />

Ein Umweltmanagement nach <strong>EMAS</strong> bzw. ISO 14001 verlangt auch, dass die Umweltpolitik<br />

ein Bekenntnis <strong>zu</strong>r Einhaltung aller einschlägigen Umweltvorschriften enthält. Dieses<br />

Handbuch soll Betriebe <strong>und</strong> Organisationen unterstützen, Legal Compliance für Ihre Einrichtung<br />

ressourcen- <strong>und</strong> zeitsparend sicher<strong>zu</strong>stellen. <strong>Mit</strong> Praxisbeispielen wird Ihnen<br />

gezeigt, wie Legal Compliance in verschiedenen Betreiben/Organisationen, die ein<br />

Umweltmanagementsystem nach der <strong>EMAS</strong>-VO implementiert haben, sichergestellt wurde.<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong> <strong>ökologisch</strong> <strong>aktiven</strong> <strong>Gemeinden</strong>, <strong>Verbänden</strong> <strong>und</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

61<br />

Kosten-/Nutzencheck im Umweltbereich<br />

Ermittlung von Vermeidungs- <strong>und</strong> Einsparungspotenzialen<br />

Dieses Handbuch soll Betriebe <strong>und</strong> Organisationen unterstützen, die wirklichen Kosten <strong>und</strong><br />

den echten Nutzen ihrer betrieblichen Umweltaktivitäten <strong>zu</strong> ermitteln <strong>und</strong> aus dem Kosten-<br />

/Nutzencheck relevante Kennzahlen ab<strong>zu</strong>leiten. <strong>Mit</strong> den Ergebnissen des Kosten-<br />

/Nutzenchecks kann die Leitung mit ökonomischen Daten der Stellenwert der betriebsspezifischen<br />

Umweltaktivitäten dargestellt <strong>und</strong> dadurch die Unterstüt<strong>zu</strong>ng für weitere kontinuierliche<br />

Verbesserungen im Umweltbereich sichergestellt werden.<br />

Das Lebensministerium setzt auf <strong>EMAS</strong><br />

Zielgruppen dieses Folders sind Verwaltungen <strong>und</strong> Unternehmen, da auch in diesen Einrichtungen<br />

der Nutzen freiwilliger Umweltmanagementsysteme <strong>und</strong> die Teilnahme an<br />

<strong>EMAS</strong> nachhaltig wirken, sowie Kostensenkungen <strong>und</strong> Einsparungen in vielen Bereichen<br />

möglich sind. Im Folder werden die Ziele <strong>und</strong> Vorteile beschrieben sowie die „SIEBEN<br />

erforderlichen SCHRITTE“ für die Implementierung von <strong>EMAS</strong> erklärt.<br />

<strong>Mit</strong> <strong>EMAS</strong> <strong>zu</strong>m Erfolg<br />

Innovation, Sicherheit <strong>und</strong> Glaubwürdigkeit für Ihr Unternehmen<br />

Der Folder soll da<strong>zu</strong> dienen, den Nutzen des <strong>EMAS</strong>-Umweltmanagementsystems stärker<br />

ins Bewusstsein Ihres Unternehmens <strong>zu</strong> rücken <strong>und</strong> <strong>zu</strong>r Teilnahme an <strong>EMAS</strong> anregen. In<br />

diesem Informationsfolder werden die vielen Vorteile von <strong>EMAS</strong> verdeutlicht <strong>und</strong> mit<br />

Berichten aus der Praxis betont, dass Vereinfachungen, Kostenersparnisse, etc. in vielen<br />

Bereichen möglich sind.<br />

Diese Publikationen stehen als pdf-file auf der <strong>EMAS</strong>-Homepage www.emas.gv.at<br />

(<strong>EMAS</strong> Publikationen) <strong>zu</strong>m Download bereit oder können bei Elisabeth Seifert<br />

(Abteilung VI/5 – Betrieblicher Umweltschutz <strong>und</strong> Technologie) Tel: +43 1 51 522-<br />

1723, E-mail: elisabeth.seifert@lebensministerium.at als gedruckte Exemplare<br />

bestellt werden.


Weitere Informationen <strong>zu</strong> <strong>EMAS</strong> ("eco-management and audit scheme") <strong>zu</strong>m Umweltmanagement, <strong>zu</strong> Förderungen, <strong>zu</strong> Gesetzen <strong>und</strong> Veranstaltungen finden Sie unter<br />

www.emas.gv.at.<br />

Lebensministerium (B<strong>und</strong>esministerium für Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft)<br />

Stubenbastei 5, A-1010 Wien<br />

AnsprechpartnerInnen: DI Andreas Tschulik <strong>und</strong> Elisabeth Seifert, Abteilung VI/5 – Betrieblicher Umweltschutz <strong>und</strong> Technologie<br />

Tel: +43 1 51 522-1723, E-mail: andreas.tschulik@lebensministerium.at, elisabeth.seifert@lebensministerium.at<br />

Homepage: www.emas.gv.at<br />

Der Standort Stubenbastei ist seit März 2000 ein registrierter <strong>EMAS</strong>-Standort.

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