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Ausländische Ärzte in Sachsen - Sächsische Landesärztekammer

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s<strong>in</strong>kenden E<strong>in</strong>wohnerzahlen führte. 25 In den Jahren zwischen 1990 und 2009 hatte<br />

<strong>Sachsen</strong> e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>wohnerrückgang um 15% zu verzeichnen. Das entspricht e<strong>in</strong>em<br />

M<strong>in</strong>us von 720.000 Bürgern. Dieser Trend sche<strong>in</strong>t auch weiterh<strong>in</strong> nicht abzureißen.<br />

Der Bevölkerungsprognose für <strong>Sachsen</strong> zu folge, werden sich die E<strong>in</strong>wohnerzahlen<br />

bis 2025 um weitere 391.000 bis 522.000 Personen verr<strong>in</strong>gern. Resultierend aus der<br />

Abwanderung ehemals junger Bürger und dem darauffolgenden Geburtenrückgang<br />

präsentiert sich derzeit e<strong>in</strong> Bevölkerungsdefizit auf der gesamten Breite des<br />

erwerbsfähigen Alters von 20 bis 65 Jahren. Das wirkt sich wiederum auf die Anzahl<br />

und den Bedarf an Fachkräften aus. Denn ausgebildet werden können nur jene<br />

Personen, die dafür auch zur Verfügung stehen. Im Bereich der Mediz<strong>in</strong> stellt diese<br />

Konstellation e<strong>in</strong> besonderes Problem dar, da ohne e<strong>in</strong>e ausreichende Anzahl an<br />

<strong>Ärzte</strong>n die mediz<strong>in</strong>ische Versorgung nicht flächendeckend sichergestellt werden<br />

kann. Davon besonders betroffen s<strong>in</strong>d die peripheren Regionen und somit die<br />

ländliche Bevölkerung. Die mangelnde berufliche Attraktivität ländlicher Regionen<br />

trägt dazu bei, dass dort ansässige Hausarztpraxen kont<strong>in</strong>uierlich geschlossen<br />

werden. 26 Immer mehr Mediz<strong>in</strong>er versuchen dem Mangel an Kollegen damit<br />

entgegen zu wirken, dass sie selbst bis <strong>in</strong> das hohe Alter praktizieren. 2002 gab es <strong>in</strong><br />

<strong>Sachsen</strong> 1.893 <strong>Ärzte</strong>, die 66 Jahre und älter waren. Im Vergleich dazu belief sich die<br />

Zahl der 66- und über 66- jährigen im Jahr 2012 auf 5.397 Mediz<strong>in</strong>er. 27 Doch dieser<br />

Lösungsversuch ist nur von kurzer Dauer und verlangt nach Alternativen. Um die<br />

mediz<strong>in</strong>isch unterversorgten Gebiete mit <strong>Ärzte</strong>n nachbesetzen zu können, erfolgten<br />

dazu mit dem Inkrafttreten des Versorgungsstrukturgesetzes im Januar 2012 e<strong>in</strong>ige<br />

Änderungen <strong>in</strong> der Gesetzgebung, die unter anderem auf f<strong>in</strong>anzielle Anreize<br />

setzten. 28 Erweisen sich derartige Ansätze als unfruchtbar, so wird folgendes<br />

Szenario unweigerlich e<strong>in</strong>treten. Der ständig steigende Altersdurchschnitt der Bürger<br />

<strong>Sachsen</strong>s (s. Abb. 1) wird den zunehmenden Bedarf an mediz<strong>in</strong>ischer Versorgung<br />

zur Folge haben. Da jedoch auch das Durchschnittsalter der <strong>Ärzte</strong> zunimmt, werden<br />

diese auf kurz oder lang aus dem System austreten und e<strong>in</strong>e Lücke h<strong>in</strong>terlassen.<br />

Ohne ausreichend Nachwuchs kann dieser steigende Bedarf dann nicht mehr<br />

gedeckt werden.<br />

25 Vgl. Der Beauftragte der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer (2011), S. 3 f.<br />

26 Vgl. <strong>Sächsische</strong>s Staatsm<strong>in</strong>isterium für Soziales und Verbraucherschutz (2012), S. 8 f.<br />

27 Vgl. <strong>Sächsische</strong> <strong>Landesärztekammer</strong> (2012)<br />

28 Vgl. Bundesm<strong>in</strong>isterium für Gesundheit (2013)

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