09.07.2014 Aufrufe

MANmagazin Ausgabe Bus 2/2014

Starke Leistung. Bei der Entwicklung von Motoren setzt MAN auf mehr als 100 Jahre Kompetenz und Innovationskraft. Für Busse bieten wir den richtigen Antrieb für jede Anforderung. Lesen Sie außerdem in der Bus-Ausgabe des MANmagazins, was MAN-Entwickler beschäftigt, die für den Stadtverkehr der Zukunft forschen oder wie MAN Altteile zu hochwertigen Originalteilen aufbereitet. Zudem bieten wir Ihnen einen Vorgeschmack darauf, wie sich MAN auf der IAA präsentieren wird.

Starke Leistung. Bei der Entwicklung von Motoren setzt MAN auf mehr als 100 Jahre Kompetenz und Innovationskraft. Für Busse bieten wir den richtigen Antrieb für jede Anforderung. Lesen Sie außerdem in der Bus-Ausgabe des MANmagazins, was MAN-Entwickler beschäftigt, die für den Stadtverkehr der Zukunft forschen oder wie MAN Altteile zu hochwertigen Originalteilen aufbereitet. Zudem bieten wir Ihnen einen Vorgeschmack darauf, wie sich MAN auf der IAA präsentieren wird.

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man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

31<br />

partner<br />

Für das Forschungsprojekt UR:BAN kooperieren<br />

31 Unternehmen, Universitäten,<br />

Städte und Forschungseinrichtungen.<br />

„Im Fokus unserer<br />

Forschung steht<br />

immer der Fahrer.“<br />

Karlheinz Dörner, Abteilungsleiter Engineering<br />

Research Electronics bei MAN<br />

Forscher unterwegs:<br />

Karlheinz Dörner fährt gern<br />

mit dem Fahrrad vom Büro<br />

auf die Teststrecke.<br />

vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Energie gefördert wird, startete<br />

2012 und ist auf vier Jahre angelegt. In diesem<br />

Jahr ist Halbzeit, und die ersten Ergebnisse der<br />

MAN-Entwickler können sich sehen lassen.<br />

Das Entwickler-Team der Abteilung Engineering<br />

Research Electronics am MAN-<br />

Standort in München leitet Karlheinz Dörner.<br />

Der Elektro- und Regelungstechniker ist seit<br />

1998 bei MAN, war erst in der Vorentwicklung,<br />

später dann in der Forschung als Abteilungsleiter<br />

zuständig für Assistenzsysteme<br />

und Elektronik. Er bringt daher viel Erfahrung<br />

mit in die UR:BAN-Projektarbeit. „Wir<br />

arbeiten gleichzeitig in den Teilbereichen<br />

‚Vernetztes Verkehrssystem‘, ‚Kognitive Assistenz‘<br />

und ‚Mensch im Verkehr‘ “, erklärt Dörner.<br />

„Im Fokus unserer Forschung steht dabei<br />

immer der Nutzer.“ Zum Beispiel beim „Verzögerungs-<br />

und Grüne-Welle-Assistenten“, den<br />

der Berufskraftfahrer Klaus-Dieter Habedank<br />

gerade als Proband in einer frühen Prototyp-<br />

Fassung getestet hat. Auf dem Fahrplan der<br />

Entwickler steht eines der wichtigsten Nutzfahrzeug<br />

themen: den Kraftstoffverbrauch zu<br />

reduzieren. Dazu gehört, unnötige Stopps<br />

und Beschleunigungsvorgänge zu vermeiden,<br />

indem Schaltzeit- und Haltepunktpro-<br />

Ergebnisorientiert: Walter Schwertberger (r.)<br />

und Michael Reule (l.) prüfen die Bilder der<br />

Bird-View-Kameras im Testbus.<br />

gnosen für Ampeln einbezogen werden. Die<br />

Aufgabe sei komplex, erklärt Andreas Zimmermann,<br />

der eines der UR:BAN-Teilprojekte<br />

betreut. „Wir lassen die Ampelanlage über<br />

Mobilfunk oder WLAN mit dem Fahrzeug<br />

kommunizieren. Aus dem Datenaustausch<br />

errechnen unsere Steuergeräte die Fahrstrategie<br />

für ein optimales Erreichen der grünen<br />

Welle“, fasst der Elektroingenieur das Konzept<br />

zusammen. Das soll sich später in barer<br />

Münze auszahlen: Denn durch häu figes Halten<br />

und Beschleunigen auf innerstädtischen<br />

Straßen bleibt die hohe Effizienz moderner<br />

Nutzfahrzeuge allzu oft auf der Strecke. Dies<br />

bestätigt auch eine Studie des Verbands der<br />

deutschen Automobilindustrie zur Effizienz<br />

von Nutzfahrzeugen. Sie zeigt auf, dass sich<br />

allein durch zwei Stopps pro Kilometer der<br />

Durchschnittsverbrauch eines voll beladenen<br />

40-Tonners verdreifacht.<br />

Im Simulator und auf einer Feldversuchsstrecke<br />

in Düsseldorf werden dazu wichtige<br />

Erkenntnisse für das Projekt gewonnen. Die<br />

Rückkopplung mit den Fahrern ist den Forschern<br />

dabei genauso wichtig wie den Fahrern<br />

selbst: „Die Zusammenarbeit mit den<br />

Forschern und Entwicklern von der Hochschule<br />

und von MAN macht viel Spaß“, so<br />

Klaus-Dieter Habedank. „Die Fahrsituation im<br />

Fotos: Sorin Morar<br />

Simulator erlebe ich trotz Verkabelung fast<br />

real. So kann ich dann auch gut beurteilen,<br />

welche neuen Systeme das Fahren leichter<br />

machen oder wo sie vielleicht noch optimiert<br />

werden sollten.“<br />

Die situationsgerechte Fahrerunterstützung<br />

steht auch im Mittelpunkt des UR:BAN-<br />

Teilprojekts „Kognitive Assistenz“. Über Kamerasysteme<br />

soll der Fahrzeuglenker bei<br />

Bedarf die gesamte unmittelbare Fahrzeugumgebung<br />

auf einem Monitor erkennen<br />

können. Die Forscher untersuchen hierzu<br />

unterschiedliche Anzeigekonzepte am Beispiel<br />

von Stadtbussen. „Die Fahrer sehen sich<br />

in ihrer Arbeitsumgebung mit besonderen<br />

Heraus forderungen konfrontiert“, sagt Projektleiter<br />

Walter Schwertberger. „Dazu gehören<br />

vor allem Haltestellen, Kreuzungen mit<br />

Fußgängern und Radfahrern, Engstellen sowie<br />

Gegenverkehr und Spurwechsel.“ Für<br />

eine bessere Übersicht untersuchen die Forscher<br />

eine Darstellung der Umgebung aus einer<br />

virtuellen Vogelperspektive. Sie arbeiten<br />

dazu mit dem sogenannten Bird-View-System,<br />

das zu Testzwecken in einen Stadtbus<br />

integriert wurde. Sechs Kameras entlang des<br />

Fahrzeugs liefern Bilder für eine 360-Grad-<br />

Detektion. Diese Bilder werden dann vom<br />

Computer in ein Gesamtbild des Fahrzeugs<br />

Vogelperspektive: Auf dem Monitor sieht der<br />

Fahrer die gesamte unmittelbare Umgebung<br />

seines <strong>Bus</strong>ses von oben und in 3D.<br />

und seiner unmittelbaren Umgebung in 2-D<br />

und 3-D umgerechnet.<br />

Bis aus einer Idee wie dieser eine serienreife<br />

Anwendung wird, muss viel Grundlagenarbeit<br />

geleistet werden. „Wo sind die richtigen<br />

Positionen für die Kameras, welche Perspektive<br />

ist notwendig, um ein realistisches<br />

Bild von einem Hindernis zu bekommen? Wie<br />

lassen sich dynamische Winkeländerungen<br />

beispielsweise bei Gelenkbussen korrekt darstellen?<br />

Es gibt in dieser Projektphase vor<br />

allem viele Fragen“, stellt Karlheinz Dörner<br />

fest. Bei den Antworten darauf unterstützen<br />

sein Team Experten aus dem Unternehmen<br />

und die Projektpartner des Lehrstuhls für<br />

Fahrzeugtechnik an der Technischen Universität<br />

(TU) München. Mit den Forschungsergebnissen<br />

geht es – wenn sich das Projekt<br />

schließlich als aussichtsreich erweist – dann<br />

zunächst in die Vor- und später in die Serien -<br />

entwicklung.<br />

Die Forscher wissen: Technologien sind<br />

immer nur so gut wie ihre Anwendung in der<br />

Praxis. Bei allen Möglichkeiten intelligenter<br />

Automatisierung rund um den Fahrbetrieb<br />

spielt noch immer der Mensch eine Schlüsselrolle.<br />

Sonja Stockert arbeitet als Doktorandin<br />

der TU München am UR:BAN-Teilprojekt<br />

„Mensch im Verkehr“. Ihren Schwerpunkt<br />

setzt die Medieninformatikerin auf das Zusammenwirken<br />

von Mensch und Maschine,<br />

um dadurch für den Fahrer eine entspannte,<br />

effiziente und sichere Fahrt im städtischen<br />

Verkehr zu erreichen. Einer von 33 Probanden<br />

ist Harald Rauschmayr. Der 53-jährige Beamte<br />

ist nebenberuflich Lkw-Überführungsfahrer<br />

und seit vier Jahren regelmäßig bei den<br />

Simulator-Testfahrten dabei: „Es ist ein gutes<br />

Gefühl, meine Erfahrungen als Kraftfahrer<br />

zur Entwicklung neuer Technologien im<br />

Fahrzeug beizusteuern.“ Die Rückmeldungen<br />

der Fahrer sind für Sonja Stockert sehr wichtig:<br />

„Die Profis wissen selbst am besten,<br />

was sie unterwegs an Informationen brauchen.“<br />

So bleibt die Forschung praxisnah –<br />

zum Nutzen der Menschen, die ihre Ergebnisse<br />

anwenden.<br />

Weitere Informationen zum UR:BAN-Projekt<br />

gibt es unter > www.urban-online.org<br />

„Meilensteine für<br />

den Stadtverkehr“<br />

Eberhard Hipp, Leiter des Bereichs<br />

Research bei MAN, über Innovationen<br />

im Stadtverkehr der Zukunft<br />

Wie können Assistenzsysteme die<br />

Wirtschaftlichkeit und Sicherheit<br />

von Nutzfahrzeugen im innerstädtischen<br />

Verkehr erhöhen?<br />

Es geht uns um die Vernetzung von Informationen,<br />

über die der Fahrer nicht<br />

verfügt, zum Beispiel die Schaltzeiten<br />

von Ampeln oder aktuelle Verkehrsstörungen.<br />

Weil Assistenzsysteme solche<br />

Informationen in Echtzeit verarbeiten,<br />

können sie vorausschauender als der<br />

Fahrer reagieren und ihn in kritischen<br />

Situationen warnen oder auch automatisch<br />

eingreifen.<br />

Welche Bedeutung haben die Ergebnisse<br />

von UR:BAN für MAN-Kunden?<br />

Unser Ziel ist es, mit innovativen Systemen<br />

und neuen Technologien das immer<br />

komplexere Verkehrsgeschehen<br />

um das Fahrzeug herum zu analysieren.<br />

Wir wollen daraus verbrauchsoptimale<br />

Fahrstrategien ableiten und den<br />

Fahrer bestmöglich unterstützen. Das<br />

ist unser Beitrag zu mehr Effizienz und<br />

Sicherheit im Straßenverkehr.<br />

Das ganze Interview lesen Sie auf<br />

> www.man.eu/mankannurban<br />

Ein Video-Interview<br />

mit Eberhard Hipp<br />

finden Sie in der App.<br />

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