09.07.2014 Aufrufe

MANmagazin Ausgabe Truck 2/2014

Starkes Stück. Wir präsentieren unseren neuen Topmotor D38, der ein Highlight sein wird auf der diesjährigen IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. Lesen Sie außerdem in der neuen Ausgabe des MANmagazins, was MAN-Entwickler beschäftigt, die für den Stadtverkehr der Zukunft forschen, unter welchen harten Bedingungen MAN-Lkw in Südafrika tonnenschweres Chromerz auf zum Teil abenteuerlichen Wegen transportieren oder wie MAN Altteile zu hochwertigen Originalteilen aufbereitet.

Starkes Stück. Wir präsentieren unseren neuen Topmotor D38, der ein Highlight sein wird auf der diesjährigen IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. Lesen Sie außerdem in der neuen Ausgabe des MANmagazins, was MAN-Entwickler beschäftigt, die für den Stadtverkehr der Zukunft forschen, unter welchen harten Bedingungen MAN-Lkw in Südafrika tonnenschweres Chromerz auf zum Teil abenteuerlichen Wegen transportieren oder wie MAN Altteile zu hochwertigen Originalteilen aufbereitet.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

man magazin<br />

2/<strong>2014</strong><br />

Zwischenstopp: Michael Sipho macht auf<br />

seiner Tour eine kurze Pause bei seinen<br />

Schwestern in der Nähe von Pongola.<br />

1 500<br />

kilometer<br />

Die Strecke von Richards Bay nach<br />

Rustenburg und zurück ist anspruchsvoll:<br />

Höhenunterschiede von 1 250 Metern<br />

und ein sehr vielseitiges Gelände fordern<br />

Mensch und Maschine einiges ab.<br />

Namibia<br />

Südafrika<br />

Rustenburg<br />

Piet<br />

Retief<br />

Richards<br />

Bay<br />

Doppelpack: Die Zwillingsbereifung trägt den harten<br />

Einsatzbedingungen in Südafrika und der hohen Nutzlast<br />

Rechnung, trotzdem fällt manchmal ein Reifen aus.<br />

Die Nationalstraße 2, irgendwo<br />

zwischen Empangeni und Pongola,<br />

im Osten Südafrikas. Nach<br />

einigen Hundert Metern mit<br />

dicht gepflanzten Waldplantagen<br />

werden an einer Straßenkreuzung<br />

einzelne Hütten sichtbar. Eine Telegrafenleitung<br />

am windschiefen Holzmast<br />

überspannt die breite, gut ausgebaute Straße,<br />

im Schatten eines Baumes sitzt eine Familie.<br />

Michael Sipho stoppt seinen MAN in einer<br />

Bucht und schaltet die Warnblinkanlage ein.<br />

Zwei Mädchen in leuchtend bunten Kleidern<br />

stehen im Gras neben der Fahrbahn – sie haben<br />

auf ihn gewartet. „Das sind meine Schwestern“,<br />

sagt Michael. Der junge Fahrer unterstützt<br />

seine Eltern und die Geschwister, die<br />

hier im Osten des Landes in einem kleinen<br />

Dorf leben. Seit drei Jahren arbeitet er als Fernfahrer:<br />

„Ein guter Job“, betont der 29-Jährige,<br />

der vor wenigen Monaten seinen Arbeitgeber<br />

gewechselt hat. Jetzt fährt Michael für das<br />

Transportunternehmen Chrome Carriers auf<br />

einem neuen MAN, über den er sich begeistert<br />

äußert: „Für mich ist das die Nummer eins!“<br />

Seit Jahrzehnten ist Südafrika Motor der<br />

wirtschaftlichen Entwicklung eines ganzen<br />

Kontinents. In der boomenden Minenindustrie<br />

hat sich Chrome Carriers, ein Tochterunternehmen<br />

der Reinhardt Transport Group<br />

(RTG), als größter privater Logistikpartner<br />

von Bergbauunternehmen etabliert. Das Depot<br />

des Unternehmens liegt in der Hafenstadt<br />

Richards Bay in der Provinz KwaZulu-Natal.<br />

Die 284 Fahrer transportieren Chromerz aus<br />

den Minen im Norden des Landes nach<br />

Richards Bay, von wo aus es weltweit verschifft<br />

wird. Auf dem Rückweg laden die<br />

speziellen Seitenkipper Kohle oder andere<br />

Schüttgüter, die für die Aufbereitung des Metalls<br />

benötigt werden. Für Michael Sipho und<br />

seine Kollegen beginnt jede neue Tour immer<br />

im Depot in Richards Bay. Dort werden die<br />

beiden Tanks der Sattelzugmaschine gefüllt<br />

und die Reste der Chromerz-Ladung aus den<br />

Mulden gespritzt. Bei Bedarf erledigt ein Mechaniker<br />

noch kleinere Service- und Reparaturarbeiten<br />

an den <strong>Truck</strong>s.<br />

Neue Fahrer wie Michael Sipho werden bei<br />

Chrome Carriers gründlich ausgebildet, bevor<br />

sie selbstständig auf Tour gehen. Eine Schulung<br />

erfolgt in den Minen, in denen rigide Sicherheitsvorschriften<br />

gelten. Noch wichtiger<br />

ist jedoch das Training in sicherem und ökonomischem<br />

Fahren. Die RTG hat eine moderne<br />

Flotte von fast 500 Einheiten. Die Division<br />

Chrome Carriers hat den Fuhrpark 2012 nach<br />

einem ausführlichen Praxistest mit 140 MAN<br />

TGS teilerneuert. „Ausschlaggebend für die<br />

Vergabe an MAN war für uns die Tatsache,<br />

dass die Fahrzeuge nach mehr als 200 000 Kilometern<br />

im Dauerbetrieb keinerlei technische<br />

Mängel aufwiesen. Außerdem waren der geringe<br />

Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge, das<br />

gute Preis-Leistungs-Verhältnis, der Komfort<br />

für den Fahrer sowie die Service- und Garantieleistungen<br />

von MAN entscheidende Faktoren<br />

bei unserer Wahl des Anbieters“, erklärt<br />

Derick Reinhardt, CEO der RTG. Die Fahrzeuge<br />

werden in Südafrika unter harten Bedingungen<br />

gefahren, sie sind beispielsweise oft mit<br />

Tandem-Sattelaufliegern unterwegs. Diese sogenannten<br />

Interlinks der Siebenachser sind<br />

für eine hohe Nutzlast von 34 Tonnen ausgelegt.<br />

Zudem werden die Einsatzbedingungen<br />

durch die anspruchsvolle Topografie Südafrikas<br />

verschärft. Die punktgenaue Wartung im<br />

dichten Netz von MAN-Servicestützpunkten<br />

ist daher unerlässlich. Chrome Carriers hat<br />

mit MAN einen „Vollwartungsvertrag“ abge-<br />

Fotos: Richard Kienberger<br />

schlossen, der Service und Wartung sowie<br />

erweiterte Garantieleistungen abdeckt. Nach<br />

drei Jahren und bis zu 700 000 gefahrenen Kilometern<br />

werden die Lkw gegen Neufahrzeuge<br />

ausgetauscht.<br />

die erste etappe führt Michael Sipho von<br />

Richards Bay in die Außenbezirke der Bergbaustadt<br />

Piet Retief. Die Straße windet sich an<br />

Nationalparks und Stauseen vorbei, durchschneidet<br />

Weideland, Städte und Dörfer, markiert<br />

die Grenze zu Swasiland und wird zwischendurch<br />

zur Passstraße. Die Tour ist auch<br />

durch die starken Gefälle eine Herausforderung<br />

für die maximal beladenen <strong>Truck</strong>s.<br />

Richards Bay liegt auf Meereshöhe, Piet Retief<br />

auf 1 250 Metern im Hochland der Provinz<br />

Mpumalanga – in der Bantusprache der hier<br />

lebenden Menschen bedeutet das „der Ort, an<br />

dem die Sonne aufgeht“. Der kurze Halt am<br />

Wohnort seiner Familie bleibt Michaels einziger<br />

Stopp bis zum Etappenziel. Nach fünf<br />

Stunden Fahrt hat er Piet Retief erreicht – eine<br />

Stadt, deren Straßen und Häuser ganz anders<br />

aussehen als die herausgeputzten Boulevards<br />

von Richards Bay. Kohlestaub bedeckt den<br />

rohen, schlammigen Boden, eine aufziehende<br />

Gewitterfront lässt den Parkplatz neben dem<br />

Minengelände noch schwärzer aussehen. Die<br />

Zufahrten zu den Minen sind die einzigen<br />

Offroad-Passagen auf den Touren, doch sie<br />

sind nicht immer so kurz wie hier in Piet<br />

Retief. Michael rollt zunächst über die Waage,<br />

ehe er seinen siebenachsigen Zug neben eine<br />

der großen Kohlehalden rangiert. Ein Radlader<br />

schaufelt die Kohle in die Mulden, die<br />

nach wenigen Minuten voll sind. Bei der Ausfahrt<br />

wird der Lkw erneut gewogen. „Gute<br />

Fahrt!“, wünscht ein Mitarbeiter des Bergbauunternehmens,<br />

während er Michael die Dokumente<br />

aushändigt. Knapp 500 Ki lo meter<br />

sind es, bis er das nächste Ziel erreicht – eine<br />

Chrommine in der Nähe von Rustenburg,<br />

westlich von Pretoria. Dort wird er die Kohle<br />

gegen Chromerz tauschen, einige Stunden<br />

schlafen und dann wieder Richtung<br />

Osten fahren – zurück nach Richards Bay, von<br />

wo aus seine Fracht auf dem Seeweg in die<br />

ganze Welt gelangt.<br />

Mehr Informationen zu MAN Südafrika<br />

gibt es unter > www.man-south-africa.co.za/truck<br />

Flexibler Transporter: Die MAN TGS von Chrome Carriers sind<br />

mit speziellen Seitenkippern ausgestattet.<br />

„Für mich ist MAN<br />

die Nummer eins!“<br />

Michael Sipho, Lkw-Fahrer bei Chrome Carriers<br />

24<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!