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richtige investitionsprojekte umsetzen fachkompetenz professionelle ...

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RICHTIGE INVESTITIONSPROJEKTE UMSETZEN<br />

FACHKOMPETENZ<br />

PROFESSIONELLE PARTNER<br />

KUNDENORIENTIERUNG<br />

INNOVATIONSKRAFT<br />

BRANCHENKENNTNISSE<br />

PROJEKTERFAHRUNGEN<br />

EFFEKTIVE VERMARKTUNG<br />

STRATEGISCHE ZIELE<br />

INVESTITIONSPROJEKTE RICHTIG UMSETZEN<br />

KOMPETENZBROSCHÜRE FERIENHOTELLERIE


INHaLT<br />

1. VORWORT 3<br />

1.1. Warum eine Broschüre zum Thema „Investieren im Tourismus“? 5<br />

1.2. Wie sieht der optimale Ablauf Ihres Investitionsvorhabens aus? 6<br />

2. DIE RICHTIGE STRaTEGIE aLS ERFOLGSGaRaNT 7<br />

2.1. Braucht man wirklich eine Strategie? 8<br />

2.2. Wie kommt man zur geeigneten Strategie? 10<br />

2.3. Beispiel eines praktikablen Strategiekonzeptes 11<br />

2.4. Ist meine Zielgruppenorientierung ausreichend? 12<br />

2.5. Wie oft muss wirklich investiert werden? 14<br />

3. UMSETZUNG DES INVESTITIONSVORHaBENS 17<br />

3.1. Wie finde ich den passenden Architekten? 18<br />

3.2. Was beinhaltet das Briefing für meinen Architekten? 19<br />

3.3. Aktuelle Richtwerte & Baukennzahlen 20<br />

3.4. Warum es oft zu Kostenüberschreitungen kommt? 23<br />

4. SO ÜBERZEUGEN SIE IHRE BaNK 25<br />

4.1. Der perfekte Businessplan 26<br />

4.2. Wirtschaftlichkeitsberechnung & Praktikerformeln 28<br />

4.3. Tipps für ein überzeugendes Bankgespräch 30<br />

5. BENCHMaRKING – MEHR aLS EINE ZaHLENSPIELEREI 31<br />

5.1. Basis-Fitness-Check für Ihr Hotel 32<br />

5.2. Richtwerte: Auslastung nach Vollbelegungstagen 33<br />

5.3. Richtwerte: Gesamterlöse 34<br />

5.4. Richtwerte: Kosten-Struktur 35<br />

5.5. Richtwerte: Operative Ertragskraft (Gross Operating Profit) 38<br />

6. IHRE FINaNZIERUNG BEI DER VOLKSBaNK 39<br />

7. FÖRDERUNGEN LEICHT GEMaCHT 43


VORWORT<br />

1.<br />

VORWORT<br />

3


Dem Volksbanken-Verbund sowie dem Spitzeninstitut Österreichische<br />

Volksbanken-aG sind Tourismusfinanzierungen traditionell ein wichtiges<br />

anliegen.<br />

ebenso wesentliche Aspekte wie die enge Zusammenarbeit mit lokalen<br />

wie internationalen Netzwerken, die eine effektive Vermarktung und damit<br />

Auslastung gewährleistet.<br />

Über die Jahre haben die Mitarbeiter des Volksbanken-Verbundes eine<br />

ausgezeichnete Kombination von Fachkompetenz, Kundenorientierung<br />

und Vertrauen in den Tourismus entwickelt und stellen dieses gerne<br />

den Tourismusunternehmen bzw. –unternehmern zur Verfügung.<br />

Für Tourismusbetriebe ist es entscheidend, mit ihrem Angebot neue Wege<br />

zu gehen, welche die Region beleben und im Einklang mit der vorhandenen<br />

Infrastruktur stehen. Der Schlüssel liegt in der Innovationskraft von Eigentümern<br />

und Betreibern sowie dem frühzeitigen Erkennen internationaler<br />

Trends und sich wandelnder Gästebedürfnisse.<br />

Eine solide Eigenkapitalstruktur, welche die Finanzierung meist sehr hoher<br />

Investitionsvolumina ermöglicht, Nachhaltigkeit durch großes Engagement<br />

der Besitzer bzw. der Betreiber und <strong>professionelle</strong>s Management sind<br />

Durch <strong>richtige</strong> Herangehensweise mit <strong>professionelle</strong>n Partnern und einer<br />

optimalen Zusammenarbeit mit der Bank wird diesen Bedürfnissen Rechnung<br />

getragen. Diese Broschüre soll Unternehmen von der Planungsphase bis zur<br />

erfolgreichen Betreibung begleiten. Mit der Kohl & Partner Tourismusberatung<br />

wird dabei auf gemeinsame Projekterfahrungen und jahrelange Branchenkenntnis<br />

zurückgegriffen.<br />

Ein großes „Dankeschön“ an die Tourismusspezialisten der Volksbank<br />

Landeck, die mit ihrem profunden Branchen-Know How bei der Erstellung<br />

dieser Broschüre eine unschätzbare Hilfe waren.<br />

Bei der Gestaltung des Angebotes in der Tourismusfinanzierung hat sich die<br />

Volksbank einem gesamtheitlichen Ansatz verschrieben. Das Selbstverständnis<br />

ist es daher, Unternehmen und Unternehmer eine optimale Kombination von<br />

Top-Expertise, lokaler Bindung und internationaler Vernetzung zu bieten.<br />

4<br />

Eine Kooperation von<br />

Kohl & Partner, Consulting für Tourismus und Freizeit wirtschaft<br />

und<br />

Österreichische Volksbanken-aG, Mittelständische Unter nehmen und Tourismusfinanzierung


WaRUM EINE BROSCHÜRE ZUM THEMa<br />

„INVESTIEREN IM TOURISMUS“?<br />

1.1.<br />

VORWORT<br />

Steigende Anforderungen unserer Gäste und immer kürzer werdende<br />

Produktlebenszyklen üben starken Druck auf die anlagenintensive Tourismus -<br />

branche aus. Der Grund liegt neben den zunehmend gesättigten Märkten,<br />

vor allem im hohen Qualitätsbewusstsein der immer heterogener werdenden<br />

Zielgruppen.<br />

Eine attraktive und vor allem zielgruppengerechte Hardware wird zunehmend<br />

zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor. Hardwareschwächen können durch<br />

besonders gute Dienstleistung nur vorübergehend ausgeglichen werden. Um<br />

laufend im Betrieb investieren zu können, braucht es neben der strategischen<br />

und operativen Unternehmensführung auch eine nachhaltige Investitions- und<br />

Finanzplanung. Der Weg zu einem innovativen und wirtschaftlich erfolgreichen<br />

Hotelbetrieb ist nicht automatisch durch eine Investition geebnet. Die<br />

Erfahrung mit Neu-, Um- und Zubauprojekten zeigt neben der großen Chance<br />

einer Investition, immer auch ein besonderes unternehmerisches Risiko.<br />

Fehlinvestitionen zählen noch immer zu den häufigsten Ursachen für Misserfolge<br />

bei Tourismusbetrieben, auch wenn die Rechnung erst Jahre später<br />

serviert wird. Hat man früher oft noch aus dem Bauch heraus entschieden,<br />

ist eine entsprechende Planung heute unumgänglich. Dieser Leitfaden gibt<br />

Ihnen einen Überblick über den optimalen Investitions prozess von der<br />

Strategiefindung, über die Planung bis hin zum Bankgespräch. Neben der<br />

Sichtweise des Unternehmens wird auch die der Bank, des Architekten<br />

und des Beraters mit einbezogen.<br />

Ziel ist es, die mit einer Investition verbundenen Risiken<br />

am besten beherrschbar zu machen, indem Sie<br />

1. die <strong>richtige</strong>n Investitionsprojekte <strong>umsetzen</strong> &<br />

2. die Investitionsprojekte richtig <strong>umsetzen</strong>!<br />

10 GEBOTE<br />

FÜR IHRE INVESTITIONSVORHaBEN<br />

1. Hinterfragen Sie vor jeder Investition<br />

Ihre strategischen Ziele!<br />

2. Machen Sie dem architekten klare und detaillierte Vorgaben!<br />

3. Prüfen Sie zu Beginn die grundsätzliche<br />

Finanzierungsbereitschaft der Bank!<br />

4. Optimieren Sie Ihr Vorhaben laufend<br />

konzeptionell und wirtschaftlich!<br />

5. Hinterfragen Sie die nachhaltige<br />

Wirtschaftlichkeit des Vorhabens!<br />

6. Setzen Sie ausreichend Planungszeit an!<br />

7. Suchen Sie sich verlässliche und erfahrene Partner!<br />

8. Sichern Sie sich bestmöglich gegen<br />

Baukostenüberschreitungen ab!<br />

9. Erarbeiten Sie einen aussagekräftigen Business Plan!<br />

10. Vergessen Sie nicht auf das wichtige Pre-Opening!<br />

„Die Zukunft<br />

gehört denen, die<br />

sich heute darauf<br />

vorbereiten.“<br />

Malcolm Little<br />

5


1.2.<br />

WIE SIEHT DER OPTIMaLE aBLaUF<br />

IHRES INVESTITIONSVORHaBENS aUS?<br />

Allzu oft werden Investitionsvorhaben in die Umsetzung gebracht, ohne die<br />

erforderliche Reife zu haben. Neben dem Faktor Zeit spielt dabei der <strong>richtige</strong><br />

Ablauf eine wichtige Rolle. Natürlich ist jedes Investitionsprojekt in einem<br />

Hotelbetrieb für sich einzigartig, es gibt kein allgemein gültiges Standardrezept.<br />

Dieser optimale Investitions-Prozess sollte Ihnen<br />

als Leitfaden zur erfolgversprechenden Umsetzung<br />

der <strong>richtige</strong>n Investitionsprojekte dienen:<br />

INVESTITIONSVORHaBEN<br />

DIE RICHTIGE STRaTEGIE aLS ERFOLGSGaRaNT<br />

Hinterfragen &<br />

Optimieren des<br />

Bauprojektes<br />

von der Idee zum Raumbuch<br />

Suche nach dem Architekten<br />

Entwurfsplanung<br />

grobe Kostenschätzung<br />

konkrete Vorhaben vom Bauherrn<br />

optimales Architektenbriefing<br />

Planungskosten in dieser Phase gering halten<br />

anhand von Richtwerten & Baukennzahlen prüfen<br />

NEIN<br />

detaillierte<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung &<br />

Sicherung der Finanzierung<br />

Prüfung der wirtschaftlichen Machbarkeit &<br />

grundsätzlichen Finanzierungsbereitschaft<br />

Ja<br />

detaillierte<br />

ausschreibungen<br />

Baugenehmigungen usw.<br />

Phase der Grundsatzentscheidung<br />

BaUBEGINN<br />

<strong>professionelle</strong>s Baumanagement<br />

Pre-Opening-Aktivitäten<br />

Fokus auf Vertrieb & Marketing<br />

ERÖFFNUNG & LaUFENDER BETRIEB<br />

6


STRATEGIE<br />

aLS ERFOLGSGaRaNT<br />

2.DIE RICHTIGE STRaTEGIE<br />

7


2.1.<br />

BRaUCHT MaN WIRKLICH EINE STRaTEGIE?<br />

Gäste sind heute mehr denn je auf der Suche nach individuellen Urlaubs -<br />

produkten, die ihren Bedürfnissen entsprechen. So ist die Suche nach der<br />

passenden Unterkunft nicht mehr primär von der Destination, sondern zunehmend<br />

von der Ausrichtung und dem Angebot abhängig. Ist ein Betrieb<br />

hinsichtlich seines Angebotes weitgehend austauschbar, entscheidet sich der<br />

Gast folglich oft für das kostengünstigere Angebot.<br />

Die Herausforderung besteht darin, als Betrieb für gewisse Zielgruppen eine<br />

Alleinstellung zu erreichen. Genau dabei sollte Ihnen die Strategiearbeit helfen.<br />

DIE VISION<br />

Sie sollte das langfristige Ziel darstellen und definiert, was Sie täglich zu neuen<br />

Höchstleistungen antreibt. So hatten vor ein paar Jahren einige Hoteliers in<br />

Österreich die Vision, ihre Hotelprodukte ausschließlich auf das Familiensegment<br />

auszurichten. Das Ergebnis zeigt sich heute in den überaus erfolgreichen<br />

Kinderhotels. In diesem Sinne sollte die Vision als roter Faden im Hotelalltag<br />

sicherstellen, dass an einem Strang gezogen wird.<br />

Wie im Bau selbst, braucht es ein starkes und zielgerichtetes Fundament, um<br />

nachhaltig standhaft zu sein. Eine Strategie bedeutet dabei keinesfalls Stillstand,<br />

sondern Stabilität und sollte sich stets den aktuellen Verhältnissen anpassen.<br />

DIE STRaTEGIE<br />

Nachdem die Vision das große Ganze umfasst, konkretisiert die Strategie mittel -<br />

fristige Ziele (3 bis 5 Jahre). Diese strategischen Ziele dürfen durchaus ambi -<br />

tioniert, sollten aber auch erreichbar sein. Beispielsweise könnte der Aufbau<br />

von attraktiven Angeboten für „Großeltern mit Enkeln“ eine Teilstrategie auf<br />

dem Weg zum führenden Kinderhotel sein.<br />

DIE WERTE<br />

8<br />

Die definierten Werte sind eng mit dem Ziel vor Augen verbunden und umfassen<br />

generelle Grundsätze und Spielregeln. Sie schaffen Identität für alle Mitwirkenden<br />

und bieten einen Orientierungsrahmen für die tägliche Arbeit. Meist werden<br />

Werte von der Unternehmerfamilie oder dem Management unbewusst vorgelebt.<br />

Niedergeschrieben und transparent gemacht reicht das Wertespektrum<br />

von „Tradition leben“, über „wertschätzender Umgang untereinander“ bis hin<br />

zur „Nachhaltigkeit“.


Investitionsprojekte sollten vor allem darauf ausgerichtet sein,<br />

die eigene Marktposition grundlegend zu verbessern.<br />

STRATEGIE<br />

Werte & Identität<br />

Strategie als<br />

Orientierungsrahmen<br />

für<br />

unternehmerische<br />

Entscheidungen.<br />

Strategie<br />

Ziel<br />

Strategie<br />

Ziel<br />

Ist-Situation<br />

Strategie<br />

Ziel<br />

Strategie<br />

Ziel<br />

VISION<br />

Strategie<br />

Ziel<br />

Strategie<br />

Ziel<br />

Werte & Identität<br />

9


2.2.<br />

WIE KOMMT MaN ZUR GEEIGNETEN STRaTEGIE?<br />

Die Erarbeitung einer Strategie ist ein Prozess bei dem es sich lohnt, sich eine<br />

bewusste Auszeit vom Tagesgeschäft zu nehmen. Das Profilierungs-Puzzle<br />

von Kohl & Partner verdeutlicht, dass eine nachhaltig erfolgsversprechende<br />

Ausrichtung des Betriebes von vier wesentlichen Faktoren abhängt.<br />

Anhand der Standortgegebenheiten und den betrieblichen Voraussetzungen<br />

werden zuerst die Stärken des Betriebes herausgearbeitet. Es können dann<br />

noch geeignete Interessen und Fähigkeiten der/des Hotelbetreiber/s mit einer<br />

lukrativen Zielgruppe kombiniert werden, daraus lassen sich unverwechselbare<br />

und authentische Leistungsangebote schaffen. Beispielsweise könnte ein Hotelier,<br />

der selbst Küchenchef im Betrieb ist und zudem eine große Affinität zu Bio hat,<br />

sich in Richtung „Bio Hotel“ entwickeln. Der Erfolg ist absehbar, wenn für diese<br />

strategische Zielrichtung passende Investitionen getätigt (z.B. Bio-Kräutergarten,<br />

Naturzimmer, Naturschwimmteich usw.) und für das Angebot entsprechend<br />

ausgerichtet werden. Gäste vertrauen nicht mehr auf vielversprechende Werbe -<br />

aussagen und Hochglanzprospekte. Die Glaubwürdigkeit wird heute vorab mit<br />

Instrumenten wie Bewertungsplattformen auf Herz und Nieren geprüft. Spätestens<br />

vor Ort spürt man, ob das Konzept authentisch gelebt wird und sich<br />

entsprechende Gäste im Haus befinden.<br />

Das Kohl & Partner Profilierungs-Puzzle<br />

FRaGEN ZUR EIGENEN STRaTEGIEENTWICKLUNG<br />

1. Wo soll Ihr Unternehmen in drei bis fünf Jahren stehen?<br />

2. auf welchen eigenen Stärken können Sie aufbauen?<br />

3. Welche Zielgruppenausrichtung passt zu Ihrer Lage?<br />

4. Welche betriebsrelevanten Leidenschaften gibt es in<br />

der Unternehmensführung?<br />

5. Welche ausrichtung passt zu bestehenden<br />

Hardware-Voraussetzungen?<br />

6. Welche neuen Zielgruppen möchten Sie erschließen?<br />

7. Was ist Ihr einzigartiger Verkaufsvorteil (= USP)<br />

gegenüber den Mitbewerbern?<br />

8. In welchen Bereichen müssen Maßnahmen dafür gesetzt werden?<br />

9. Welche Investitionen bringen das Unternehmen in<br />

die strategische Zielrichtung?<br />

10. Kann man mit dieser strategischen ausrichtung einen guten<br />

Return-on-Investment (ROI) erwirtschaften?<br />

Um auch den besten Unternehmer vor einer gewissen „Betriebsblindheit“ zu<br />

schützen, können in diesem Prozess der Strategiefindung stets Außenstehende<br />

miteinbezogen werden. Angebots- und Projektideen sollten mit Ihrem Betriebsberater,<br />

Kollegen, aber auch branchenfremden Querdenkern hinterfragt werden.<br />

10<br />

Lage<br />

Markt & Zielgruppen<br />

akteure<br />

Hardware<br />

Eine Unternehmensstrategie muss keine wissenschaftliche und komplexe Arbeit<br />

als vielmehr ein praktikables Werkzeug sein. Strategische Ziele geben den Weg<br />

des Unternehmens für die kommenden drei bis fünf Jahre vor. Dazu gehören<br />

durchaus auch das Verlassen von bisherigen Pfaden und die bewusste Entscheidung<br />

gegen bisherige Gewohnheiten.


BEISPIEL EINES PRaKTIKaBLEN STRaTEGIEKONZEPTES 2.3.<br />

Das Beispiel des Sattlerwirts, einem Traditionsbetrieb in Ebbs, zeigt die Wichtigkeit<br />

eines gut durchdachten Strategiekonzeptes. Vor zwei Jahren wurde im Zuge<br />

der Betriebsübergabe auch eine betriebliche Veränderung von der Unternehmerfamilie<br />

Astner angestrebt. „Besonders wichtig war uns ein strategischer<br />

Leitfaden, mit dem sich alle Familienmitglieder identifizieren können“, so die<br />

Gastgeberin Birgit Astner. Um den Ansprüchen der 4-Stern Gäste gerecht zu<br />

werden, dachte man ursprünglich – wie auch bei den Mitbewerbern – eine<br />

Investition in Wellnessinfrastruktur und großzügige Zimmereinheiten tätigen<br />

zu müssen. Nach ersten Überlegungen wurde aber deutlich, dass weder der<br />

Standort des Betriebes an der Straße noch das gut frequentierte Tiroler<br />

Wirtshaus für ein „Wellnesskonzept“ sprach. Im Zuge der Arbeit mit der<br />

Unter nehmerfamilie an einer 3-Jahres-Strategie, konzentrierte man sich daher<br />

auf die Stärken des Betriebes, den Leidenschaften der Familienmitglieder<br />

sowie den Potenzialen des Umfeldes. Die Familie wählte bewusst keine<br />

scharfe Gesamtspezialisierung des Hotels auf eine Zielgruppe, sondern eine<br />

4-Säulen-Strategie. Durch sich ergänzende Zielgruppen sollte versucht werden,<br />

eine Auslastungsmaximierung im Jahresverlauf zu erreichen.<br />

Dieses von allen Familienmitgliedern getragene Strategiekonzept sollte der<br />

Startschuss für das große Investitionsvorhaben sein. Besonders bei der Auswahl<br />

und dem Briefing des Architekten war eine klare Vorstellung der Zielrichtung<br />

für Familie Astner eine große Hilfestellung.<br />

So hat man sich beispielsweise mit kompakten, modernen und technisch voll<br />

ausgestatteten Zimmern der Zielgruppe Tagungsgäste und Geschäftsreisende<br />

angenähert. Außerdem ist ein multifunktionaler Seminarbereich entstanden,<br />

der heute genauso für gastronomische Veranstaltungen wie Hochzeiten<br />

eingesetzt werden kann. Die ursprüngliche Idee eines Wellnessbereiches hat<br />

sich aufgrund der Zielgruppenausrichtung auf einen funktionalen und äußerst<br />

ansprechenden Relaxbereich mit Saunen und Fitnessbereich reduziert.<br />

„Heute sind wir froh, eine Richtung eingeschlagen zu haben,<br />

die zu uns passt und auch den Bedürfnissen der angestrebten<br />

Zielgruppen entspricht“ ist Frau astner begeistert.<br />

STRATEGIE<br />

Dieses Strategiekonzept war die Basis für das Investitionsvorhaben:<br />

Die startegischen Säulen des Sattlerwirts<br />

Kohl & Partner<br />

Notizzettel-Strategie<br />

Beispiel:<br />

Strategiekonzept<br />

Hotel Sattlerwirt<br />

Der Sattler-Wirt ist im Jahr 2014<br />

der führende Betrieb in der Region<br />

Kufstein, wenn es um Seminare &<br />

Geschäftsreisende aber auch<br />

Gruppen & Urlaubsreisende geht.<br />

Einzigartig macht das Hotel<br />

sowohl für Einheimische als auch<br />

Gäste, die wahre Gastfreundschaft,<br />

die hochwertige regionale Küche im<br />

Tiroler Wirtshaus sowie die Symbiose<br />

aus Tradition und moderner Architektur.<br />

Seminare &<br />

Tagungen<br />

Sattler-Wirt<br />

Hotel & Wirtshaus<br />

****<br />

Business-<br />

Gäste<br />

Urlaubs-<br />

Gäste<br />

Gruppen-<br />

Reisen<br />

Tradition trifft moderne Architektur<br />

Tiroler Wirtshaus mit hoher Qualität<br />

11


2.4.<br />

IST MEINE ZIELGRUPPENORIENTIERUNG aUSREICHEND?<br />

Um in der Hotellerie nachhaltig erfolgreich zu sein, müssen neben den gebotenen<br />

Leistungen auch die Architektur und Ausstattung des Betriebes auf<br />

die besonderen Bedürfnisse der angestrebten Zielgruppe zugeschnitten sein.<br />

Je stärker die Konzentration auf wenige konkrete Zielgruppen, desto besser<br />

kann auf deren Vorstellungen eingegangen werden.<br />

Zielgruppen lassen sich heutzutage nicht mehr alleine über Familienstatus,<br />

Einkommen oder Reisezeit definieren. Vielmehr stehen konkrete Interessen,<br />

Einstellungen und Urlaubsmotive im Mittelpunkt der Betrachtung. Sogenannte<br />

Interessensgruppen (wie z.B. Bergsteiger, Kletterer, Mountainbiker, Reiter,<br />

Golfer, Fischer usw.) können unabhängig von Alter und finanziellem Status,<br />

jedoch durch gemeinsame Interessen charakterisiert werden.<br />

MaCHEN SIE DEN ZIELGRUPPEN SELBSTTEST<br />

SCHRITT 1<br />

Zählen Sie Ihre Zielgruppen auf<br />

Welche Zielgruppen sind momentan in Ihrem Betrieb bzw. möchten Sie<br />

gerne ansprechen? Nach welchen Urlaubsmotiven bzw. Merkmalen kann man<br />

diese Gäste unterscheiden?<br />

z.B. Familien, Wanderer, Kletterer, Mountain biker, Genussradler, Motorradfahrer,<br />

Reiter, Hundebesitzer, Fischer, Golfer, Allergiker, Romantik Wellness,<br />

Sport Wellness usw.<br />

Lohnenswert kann auch sein, den Fokus auf bestimmte Nischen zu setzen.<br />

Oder wussten Sie, dass es lt. Statistischem Bundesamt in Deutschland im Vergleich<br />

zu 8,04 Mio. Familienhaushalten (min. ein minderjähriges Kind) rund<br />

5,4 Mio. Haushalte mit Hunden gibt?<br />

Diesen Umstand hat sich ein Hotel in der Nähe des Wörthersees zu Nutzen<br />

gemacht und bietet heute erfolgreich Urlaub für Hundebesitzer an.<br />

Neben der entsprechenden Zimmerausstattung gehören ein eigener Hundeschwimmteich<br />

und eine Hundefibel mit speziellen Tourenvorschlägen usw.<br />

zu den Highlights.<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

12


SCHRITT 2<br />

Tragen Sie diese nun in der Matrix ein<br />

SCHRITT 3<br />

Leiten Sie nun Maßnahmen ab<br />

STRATEGIE<br />

1. Stufen Sie die Zielgruppe nach dem Anteil in Ihrem Betrieb ein<br />

(an der seitlichen Achse 0% - 100%)<br />

2. Nun stufen Sie ein, wie „einzigartig“ ihr Angebot im<br />

Mitbewerbervergleich für genau diese Zielgruppe ist<br />

Nun können Sie aus Ihrem Zielgruppenportfolio entsprechende Maßnahmen<br />

ableiten um eine stärkere Zielgruppenorientierung zu erreichen. Vergessen<br />

Sie dabei niemals auf mögliche Nischen.<br />

100%<br />

hoher<br />

Anteil<br />

Bsp.: Wanderer<br />

- hoher Anteil<br />

- austauschbar<br />

100%<br />

hoher<br />

Anteil<br />

Wie kann unser<br />

Angebot für diese<br />

Zielgruppen<br />

einzigartiger werden?<br />

Risikobereich<br />

<br />

stärkere Profilierung<br />

Zielbereich<br />

<br />

beibehalten<br />

Angebot und<br />

Vermarktung laufend<br />

weiterentwickeln und<br />

im Auge behalten!<br />

0%<br />

geringer<br />

Anteil<br />

austauschbar<br />

einzigartig<br />

Lohnt es sich eine<br />

dieser Zielgruppen<br />

für den Betrieb stärker<br />

auszubauen?<br />

0%<br />

geringer<br />

Anteil<br />

austauschbar<br />

Zufallsbereich<br />

<br />

Potenziale prüfen<br />

Chancenbereich<br />

<br />

stärkere Vermarktung<br />

einzigartig<br />

Wir haben eine Nische!<br />

Kann der Anteil<br />

durch Marketing<br />

erhöht werden?<br />

im Vergleich zu den Mitbewerbern<br />

im Vergleich zu den Mitbewerbern<br />

Anstehende Investitionsprojekte sollten deshalb vor allem darauf ausgerichtet<br />

sein, die eigene Marktpositionierung zu verbessern. Dies kann nur durch ein<br />

klar definiertes und zielgruppenorientiertes Strategiekonzept gelingen.<br />

13


2.5.<br />

WIE OFT MUSS WIRKLICH INVESTIERT WERDEN?<br />

Eine zeitgemäße und attraktive Hardware ist eine der wesentlichsten Voraussetzungen,<br />

um im Tourismus nachhaltig erfolgreich zu sein. Alle Produkte – und<br />

damit auch Ihr Betrieb – unterliegen einem eigenen Lebenszyklus. Demnach<br />

braucht ein Angebot bis zu 3 Jahre um sich zu etablieren, die sogenannte<br />

Einführungs-Phase. Ein wachsender Stammgastanteil kennzeichnet die nachfolgende<br />

Blüte-Phase, die etwa bis zum siebten Jahr besonders gute Erträge<br />

bringt.<br />

Von diesem Erfolg sollte man sich nicht täuschen lassen. Gerade in den letzten<br />

Jahren zeigt sich nämlich, dass Investitionszyklen immer kürzer werden. Der<br />

Druck durch Mitbewerber im gesamten Alpenraum steigt und die Neugier<br />

unserer Gäste lässt die Loyalität sinken. Als Gegenstrategie sollte daher alle<br />

5 bis 7 Jahre ein größerer Impuls gesetzt werden, um nicht in eine Abwärtsspirale<br />

zu gelangen. Gäste lieben innovative Betriebe!<br />

CHECKLISTE<br />

5 aNZEICHEN FÜR INVESTITIONSBEDaRF<br />

IN IHREM BETRIEB:<br />

1. Die Nachfrage stagniert oder geht stetig zurück<br />

Ja<br />

NEIN<br />

2. Mein Betrieb hat einen hohen Stammgastanteil,<br />

gewinnt aber kaum neue Gäste<br />

Ja<br />

NEIN<br />

3. Negative Rückmeldungen von Gästen, zum Beispiel<br />

auf Bewertungsplattformen häufen sich<br />

Ja<br />

NEIN<br />

4. Es wird immer schwieriger, die Preise regelmäßig zu<br />

Einführungs-<br />

Phase<br />

2 bis 3 Jahre<br />

Blüte-<br />

Phase<br />

3 bis 7 Jahre<br />

Re-Investitions-<br />

Phase<br />

erhöhen und durchzusetzen<br />

Ja<br />

NEIN<br />

5. Ihre Mitbewerber (regional und thematisch) ziehen Ihnen davon<br />

Ja<br />

NEIN<br />

Investitionszyklus Hotellerie<br />

Früher: 15 Jahre<br />

Heute: 5 bis 7 Jahre<br />

Wenn Sie mehrere dieser Anzeichen mit einem klaren „Ja“ beantwortet<br />

haben, sollten Sie sich intensiv damit auseinandersetzen, wo und wie Sie Ihren<br />

Betrieb durch gezielte Re-Investitionen wieder nach oben bringen können.<br />

14<br />

Neuinvestition<br />

Es besteht akute Gefahr, in eine Abwärtsspirale zu kommen. Je später Sie<br />

reagieren, desto größer und risikoreicher ist der Sprung nach vorn.


Beobachtet man wirtschaftlich erfolgreiche Hotelbetriebe<br />

mit attraktiver Hardware, so lassen sich folgende drei gewinnbringende<br />

Investitions-Strategien ableiten:<br />

STRATEGIE<br />

1. 10-JaHRESPLaNUNG DER INVESTITIONEN<br />

aUF BaSIS DES STRaTEGIEKONZEPTES<br />

Auf Basis der angestrebten strategischen Ziele sollte für künftige Investitionen ein<br />

Masterplan für 10 Jahre erstellt werden. Dieser Plan ist aus unternehmerischer<br />

Sicht keineswegs in Stein gemeißelt und sollte laufend adaptiert werden.<br />

Neben den betriebsnotwendigen Investitionen, wie z.B. Heizung, Küchenausstattung<br />

usw., müssen dabei alle 3 bis 5 Jahre Investitionen mit beim Gast<br />

„spürbarer“ Impulswirkung angedacht werden.<br />

Neben der wirtschaftlichen Machbarkeit spielt in der langfristigen Planung vor<br />

allem der Lebenszyklus eine wichtige Rolle. Denken Sie vor allem bei größeren<br />

Investitionen auch immer an die darauf folgenden Bauphasen, um zu verhindern,<br />

dass Sie sich die weitere Entwicklung im wahrsten Sinne des Wortes „verbauen“.<br />

Beispiel eines Investitionsplanes eines Hoteliers aus dem Tiroler Unterland:<br />

Investitionen: Masterplan 10 Jahre 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022<br />

Neubau 12 Suiten + Wellness 1.000m 2<br />

Sanierung Bestandszimmer Trakt 2<br />

Errichtung Schwimmteich + Außengestaltung<br />

Sanierung Restaurant- & Buffetbereich<br />

Erweiterung: 10 Zimmer + Relaxbereich<br />

15


2. INVESTITIONEN IN ETaPPEN PLaNEN<br />

Jede Investition verursacht eine Fülle von Veränderungen in der strategischen<br />

Positionierung, der internen Organisationsstruktur, der Preisgestaltung und auch<br />

in der Gästestruktur. Neben der strategischen und wirtschaftlichen Komponente<br />

hängt die Entscheidung der Veränderung immer daran, wie „mutig“ man sein will.<br />

So erging es beispielsweise einer Salzburger Hoteliersfamilie die ein erfolgreiches<br />

3-Stern Hotel geführt hat, bei einer groß dimensionierten Investition<br />

in Richtung 4-Stern Hotel mit Wellnessorientierung: Der aufgrund des großen<br />

Investitionsvolumens erforderliche Preissprung von bis zu 35% wurde von den<br />

Stammgästen nicht akzeptiert. Nachdem ein Großteil der Gäste verloren war,<br />

fing man mit Busgruppen und Billigangeboten an. Dies wiederum hat sich nicht mit<br />

den neuen anspruchsvollen Gästen vertragen, was zu großer Unzufriedenheit<br />

führte.<br />

3. MINDESTENS 2 BIS 3 KLEINE INNOVaTIONEN<br />

PRO JaHR UMSETZEN<br />

Wie schon erwähnt, lieben Gäste innovative Betriebe! Sogenannte Innovationen<br />

müssen nicht immer mit großen und teuren Investitionen verbunden sein. Vielmehr<br />

sollten den Gästen durch laufende Verbesserungen im Detail immer wieder<br />

„magische Momente“ mit Aha-Effekt geboten werden.<br />

Ein Hotel im Bregenzerwald hat es sich gemeinsam mit den Mitarbeitern zum<br />

Ziel gemacht, pro Jahr drei Produktinnovationen umzusetzen. In der aktuellen<br />

Saison war es beispielsweise die Einführung von „Moonlight Spa“, mit einmal<br />

wöchentlich verlängerten Öffnungszeiten bis Mitternacht, Kerzenromantik<br />

und kostenlosem Prosecco. Geringer Aufwand mit großem Effekt für den<br />

Wellnessgast im Haus.<br />

Der Vorteil einer Investition in Etappen wäre bei diesem Betrieb der längere Zeitraum<br />

zum Aufbau neuer Gästeschichten gewesen. Durch eine kontinuierliche<br />

„Evolution“ über mehrere Jahre hätte diese Unternehmerfamilie mehr Zeit gehabt,<br />

sich den strukturellen Veränderungen anzupassen, die erforderlichen Preissprünge<br />

in Etappen durchzusetzen und parallel dazu den Markt aufzubauen.<br />

16


UMSETZUNG<br />

DES<br />

INVESTITIONSVORHaBENS<br />

3.UMSETZUNG<br />

17


3.1.<br />

WIE FINDE ICH DEN PaSSENDEN aRCHITEKTEN?<br />

Das „Mise en Place“<br />

für den architekten<br />

ist als Bauherr Ihre<br />

aufgabe!<br />

Investitionsprojekte prägen das Geschehen eines Hotelbetriebes über lange<br />

Zeiträume und dennoch wird häufig dem Architekten freie Hand gelassen<br />

und entsprechend große Verantwortung übertragen.<br />

Als Unternehmer und Bauherr sind Sie alleine für die wirtschaftlichen, konzeptiven<br />

und fachbezogenen Anforderungen verantwortlich. Dem Architekten<br />

sein ureigenes Aufgabengebiet sind die künstlerische Oberleitung, die Fachplanung<br />

und die Umsetzung.<br />

MIT WELCHEN HONORaREN MUSS KaLKULIERT WERDEN?<br />

Meist sind Architekten im Sinne einer erfolgreichen Zusammenarbeit bereit,<br />

kleine Vorleistungen (z.B. Entwurfsskizze) kostenlos oder für ein geringes<br />

Honorar zu erstellen. Bei Architekten ist im Allgemeinen die Vereinbarung<br />

eines Prozentsatzes der Herstellungskosten üblich, kann aber auch als Pauschal -<br />

honorar definiert werden. Seriöse Architekten nehmen keinerlei Provisionen<br />

von engagierten Handwerkern oder Lieferanten.<br />

Vereinbaren Sie<br />

Pauschal- und<br />

Fixhonorare mit<br />

architekten<br />

und Fachplanern!<br />

18<br />

Die Beziehung zwischen Ihnen als Bauherr und dem Architekten kann von<br />

der Planung über die Ausführung bis hin zur Mängelbehebung mehrere Jahre<br />

dauern. Wie in jeder Beziehung spielt dabei das Vertrauen eine überaus<br />

wichtige Rolle. Die Wahl des <strong>richtige</strong>n Architekten braucht ausreichend Zeit<br />

und sollte gut überlegt sein.<br />

Neben der Stilrichtung und Hotelerfahrung des Architekten gibt es eine Reihe<br />

von Dingen, die bei der Auswahl zu berücksichtigen sind. Wenn Sie beispielsweise<br />

durch die zahlreichen Fachmagazine für Architektur im Tourismus auf<br />

bestimmte Architekten aufmerksam geworden sind, lohnt sich das Gespräch<br />

mit Ihren Kollegen. Erkundigen Sie sich bei ehemaligen Bauherren, wie zufrieden<br />

sie waren. Versuchen Sie auch heraus zu finden, ob es in der Zusammenarbeit<br />

mit dem jeweiligen Architekten zu Termin- oder sogar Kostenüberschreitungen<br />

gekommen ist.<br />

Bedenken Sie auch die Möglichkeit, die Planungen und deren Koordination an<br />

einen Generalplaner zu vergeben. Mit nur einem Ansprechpartner bekommen<br />

Sie neben der Architektur und Innenarchitektur, auch Elektro-, Heizungs-,<br />

Klima-, Lüftungs- und Sanitärplanung aus einer Hand.<br />

KaNN MaN aUCH EINEN aRCHITEKTENWETTBEWERB<br />

aUSSCHREIBEN?<br />

Geht es um ein größeres und komplexeres Investitionsvorhaben, macht die<br />

Einladung mehrerer Architekten zu einem Wettbewerb durchaus Sinn. In der<br />

Vorentwurfsphase kann man gegen eine vorab definierte Aufwandsent -<br />

schädigung unterschiedliche Ideen und Ausführungsvorschläge gewinnen. Solche<br />

Wettbewerbe unterliegen gewissen Regeln und Sie sollten sich für eine <strong>professionelle</strong><br />

Ausschreibung einen Experten mit ins Boot holen.<br />

5 TIPPS FÜR DIE aUSWaHL DES aRCHITEKTEN<br />

1. Beginnen Sie früh genug mit der Suche nach dem architekten!<br />

2. Recherchieren Sie nach den architekten von Hotelbetrieben<br />

die Ihnen gefallen!<br />

3. Holen Sie sich Erfahrungsberichte Ihrer Kollegen hinsichtlich<br />

Verlässlichkeit & Kostentreue ein!<br />

4. Beauftragen Sie zu Beginn lediglich einen Entwurf<br />

mit Pauschalhonorar!<br />

5. Nicht zu vergessen: Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl!


WaS BEINHaLTET DaS BRIEFING FÜR MEINEN aRCHITEKTEN? 3.2.<br />

Als Bauherr sind Sie der verantwortliche Auftraggeber wenn es um die Ausführung<br />

des Bauvorhabens geht. Je genauer Sie dem Architekten mitteilen, welche<br />

Angebotsbestandteile für Ihr Strategiekonzept benötigt werden, desto besser<br />

wird das Ergebnis Ihren eigenen und vor allem den Erwartungen Ihrer Gäste ent -<br />

sprechen. Idealerweise enthält ein Architektenbriefing folgende Informationen:<br />

STRaTEGIE-KONZEPT & ZIELGRUPPENINFORMaTION<br />

Erklären Sie Ihrem Architekten, welches Ziel Sie mit der Investition erreichen<br />

wollen und welche Zielgruppen Sie speziell damit ansprechen möchten. Stellen<br />

Sie dem Architekten auch Informationen über Erwartungen, Bedürfnisse und<br />

Konsumwelten der angestrebten Gästeschicht zur Verfügung. Besonders bewährt<br />

hat sich in diesem Zusammenhang auch ein Verweis auf Referenzbetriebe, jedoch<br />

nicht unmittelbar aus der eigenen Region. Teilen Sie dem Architekten auch<br />

mit, was Ihnen bei diesen Betrieben gut beziehungsweise weniger gut gefällt.<br />

aNGEBOTSQUaLITäT & STILRICHTUNG<br />

Architektur und Stil leisten einen großen Beitrag zur Identitätsbildung und<br />

Profilierung eines Hotelbetriebes. Versuchen Sie daher möglichst genau zu<br />

beschreiben, welche Stilrichtung eingeschlagen werden soll und welche Qualität<br />

bei Materialien usw. letzten Endes in Ihrem Betrieb angeboten wird. Bilder<br />

und Beispiele eignen sich für diesen Zweck am besten. Dadurch können Sie<br />

vermeiden, dass die Architektur an den Vorstellungen Ihrer Gäste vorbei produziert<br />

wird.<br />

RaUM- UND FUNKTIONSPROGRaMM<br />

Das Raumprogramm steht zu Beginn Ihres Vorhabens und ist sozusagen das<br />

Drehbuch für den Architekten. Führen Sie darin eine konkrete Auflistung der<br />

benötigten Bereiche mit Flächenangaben sowie Funktionsverbindungen an.<br />

Denken Sie dabei an erforderliche Zonierung zwischen Ruhe- und Kommuni ka -<br />

tionsbereichen, aber auch an Abläufe aus Gäste- und Mitarbeitersicht.<br />

Im Raumprogramm sollte auch eine mögliche Erweiterung zu einem späteren<br />

Zeitpunkt und eine etwaige Umsetzung in Etappen berücksichtigt werden.<br />

KaPaZITäTEN & aNGEBOTSBESTaNDTEILE<br />

Geben Sie vor, welche Zimmer-, Betten-, Sitzplatz-, Wellness-Kapazitäten usw.<br />

Sie für einen wirtschaftlich rentablen Betrieb benötigen. Um Fehlinvestitionen<br />

zu vermeiden, hinterfragen Sie stets Relationen, wie beispielsweise der Wellnessfläche<br />

zur Anzahl der Betten.<br />

Denken Sie bei Angaben zu Kapazitäten, Ausstattung und Angebotsbestandteilen<br />

stets an die Kriterien der österreichischen Hotelklassifizierung. (Download<br />

unter www.hotelsterne.at)<br />

MaxIMaLES INVESTITIONSVOLUMEN<br />

Immer noch werden Architekten allzu oft mit vagen Vorgaben und ohne Einschränkung<br />

für die Planung beauftragt. Das böse Erwachen kommt meist im<br />

Zuge der ersten Kostenschätzungen. Anhand einer groben wirtschaftlichen<br />

Vorprüfung des Investitionsvorhabens sollten Sie die maximalen Investitionskosten<br />

ermitteln und dem Architekten als Limit vorgeben.<br />

Nicht vergessen sollte man dabei sämtliche Kosten, die zusätzlich zu den reinen<br />

Baukosten entstehen. Dies reicht vom Kleininventar (Dekoration, Besteck,<br />

Wäsche, TV usw.) über Aufschließungskosten (Kanal, Strom usw.) bis hin zu<br />

Reserven für Unvorhergesehenes. Planen Sie zusätzlich immer 10% an Reserven<br />

ein.<br />

Planen Sie<br />

genügend Zeit für<br />

Gespräche mit Ihrem<br />

architekten ein!<br />

Konkrete<br />

Bilderwelten für<br />

das Briefing des<br />

architekten<br />

zusammenstellen!<br />

Jeden Quadratmeter<br />

auf die Notwendigkeit<br />

hinterfragen!<br />

Inhaltlich klare<br />

Vorgaben machen,<br />

ohne die Kreativität<br />

des architekten<br />

einzuschränken!<br />

Genaue Vorgaben<br />

einer maximalen<br />

Investitionssumme<br />

machen!<br />

UMSETZUNG<br />

19


3.3.<br />

aKTUELLE RICHTWERTE & BaUKENNZaHLEN<br />

Beachten Sie<br />

neben den reinen<br />

Baukosten und<br />

Honoraren auch<br />

das Kleininventar,<br />

sämtliche<br />

Nebenkosten sowie<br />

Grundstücks-,<br />

Finanzierungs- und<br />

Pre-Opening-Kosten.<br />

20<br />

Besonders in der Phase der Grundsatzentscheidung für Ihr Investitionsvorhaben<br />

können Baukennzahlen die notwendige Orientierung bieten. Die nachfolgenden<br />

Richtwerte basieren auf Erfahrungswerten und zahlreichen nachkalkulierten<br />

Bauvorhaben der letzten 2 Jahre, die Kohl & Partner begleitet hat. Je nach<br />

Standort, Ausrichtung, Ausstattung und Ausführung gibt es generell starke<br />

Schwankungen in diesem Bereich.<br />

ERRICHTUNGS- & INVESTITIONSKOSTEN<br />

Kohl & Partner zieht, anders als Architekten, immer die gesamten Errichtungskosten<br />

(netto, ohne Umsatzsteuer) heran. Diese Kosten beinhalten neben<br />

den reinen Baukosten und Einrichtungskosten, auch Honorare, Nebenkosten<br />

sowie enthaltene Reserven.<br />

Zusätzlich sind Kosten für etwaige Tiefgaragenplätze, Kosten rund um den<br />

Grunderwerb, der Grundstücksaufbereitung, der Finanzierung und des Pre-<br />

Openings zu berücksichtigen.<br />

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Errichtungskosten eines Hotels zu schätzen<br />

oder auf Plausibilität zu prüfen. Bewährt haben sich neben der Hochrechnung<br />

anhand der Fläche (m²), auch anhand des umbauten Raumes (m³) und anhand<br />

der Zimmeranzahl (bei Neubauten).<br />

Errichtungskosten gesamt pro Zimmer in € von bis<br />

Luxus- bzw. Premium-Kategorie 240.000 ++<br />

Profiliertes 4 Sterne Superior Hotel 180.000 225.000<br />

Standard 4 Sterne Hotel 140.000 185.000<br />

Standard 3 Sterne Hotel 85.000 105.000<br />

Budget Hotel 45.000 70.000<br />

Die gesamten Errichtungskosten, nach der Anzahl der Zimmer, basieren unter<br />

Annahme einer Neuerrichtung und sind abhängig von der Ausstattung und<br />

Betriebsgröße. Reine Zubauten von Zimmereinheiten sollten anhand des<br />

konkreten Flächenbedarfs hochgerechnet werden.<br />

Errichtungskosten pro m 2 (BGF) in € von bis<br />

Luxus- bzw. Premium-Kategorie 2.100 ++<br />

Profiliertes 4 Sterne Superior Hotel 1.900 2.200<br />

Standard 4 Sterne Hotel 1.700 2.000<br />

Standard 3 Sterne Hotel 1.500 1.750<br />

Budget Hotel 1.550 1.800<br />

Die Bruttogeschossfläche (BGF) entspricht der Gesamtfläche inklusive Mauer -<br />

werk, Schächte und Stiegenhäuser.<br />

Die verbleibende Nutzfläche beziehungsweise Nettogeschossfläche (NGF) liegt<br />

bei Hotelbetrieben erfahrungsgemäß 20% bis 25% unter diesem Wert.<br />

Errichtungskosten pro m 3 (BRI) in € von bis<br />

Luxus- bzw. Premium-Kategorie 590 ++<br />

Profiliertes 4 Sterne Superior Hotel 560 620<br />

Standard 4 Sterne Hotel 490 570<br />

Standard 3 Sterne Hotel 430 490<br />

Budget Hotel 440 500<br />

Der Bruttorauminhalt (BRI) wird zumeist von Architekten für die Schätzung<br />

der Kosten herangezogen und errechnet sich aus der Bruttogeschossfläche<br />

multipliziert mit der jeweiligen Geschosshöhe (Durchschnitt: 3,0 bis 3,5 Meter).


Kosten Errichtung pro Zimmer in € von bis<br />

Luxus- bzw. Premium-Kategorie 19.800 ++<br />

Profiliertes 4 Sterne Superior Hotel 13.600 24.300<br />

Standard 4 Sterne Hotel 10.100 16.900<br />

Standard 3 Sterne Hotel 8.400 11.300<br />

Budget Hotel 5.600 7.316<br />

Bei Kosten für die Einrichtung eines Zimmers zeigen sich große Unterschiede,<br />

die stark abhängig vom Badezimmer sowie der Ausführung (Qualität und Materialien)<br />

sind. Wenn es sich um eine Generalsanierung samt Fenster, Fassade,<br />

Heizung, Wasser, Elektrik und etwaigen Baumeisterarbeiten handelt, muss mit<br />

Kosten in der Höhe von 40% und 60% der Neubaukosten gerechnet werden.<br />

Errichtungskosten Wellness pro m 2 (BGF) in € von bis<br />

Wellnessfläche allgemein/durchschnittlich 2.500 3.200<br />

pro m 2 Schwimmbadbereich 2.700 3.100<br />

pro m 2 Saunabereich 2.600 3.100<br />

pro m 2 Anwendungsräume 2.800 3.800<br />

pro m 2 Ruheräume 1.400 2.000<br />

Im Bereich Wellness hängen die Errichtungskosten stark von der jeweiligen<br />

Ausstattung und Dimensionierung ab.<br />

FLäCHENBEDaRF & RICHTWERTE<br />

Der größte Kostentreiber im Hotelbau ist die Fläche bzw. der umbaute Raum.<br />

Aufbauend auf die angestrebte Strategie und den entsprechenden Anforderungen,<br />

sollte der Flächenbedarf in sämtlichen Betriebsbereichen stets kritisch<br />

hinterfragt werden.<br />

Die Gesamtfläche eines Hotels fällt häufig zwischen den verschiedenen Kategorien<br />

sehr unterschiedlich aus. Innerhalb einer Hotelkategorie variiert der Flächenbedarf<br />

wiederum nach der Ausrichtung des Betriebes.<br />

Gesamtfläche (BGF) pro Zimmereinheit von bis<br />

Luxus- bzw. Premium-Kategorie 110 m 2 125 m 2<br />

Profiliertes 4 Sterne Superior Hotel 85 m 2 105 m 2<br />

Standard 4 Sterne Hotel 75 m 2 95 m 2<br />

Standard 3 Sterne Hotel 50 m 2 60 m 2<br />

Budget Hotel 25 m 2 40 m 2<br />

Diese Flächen entsprechen klassischen Ferienhotels. Für die Ermittlung des Gesamtflächenbedarfs<br />

kann die Faustformel „Fläche Zimmertrakt (Zimmer und<br />

Gänge) x 2“ herangezogen werden. Bei spezialisierten Hotelbetrieben ergänzt<br />

man die zusätzliche Infrastruktur wie Tagungs-, Wellness- oder Kin der bereich. In<br />

der Stadthotellerie kann der Flächenbedarf aufgrund höherer Zimmerkapazitäten<br />

und geringerer Zusatzausstattung deutlich unter diesen Werten liegen.<br />

Das Beispiel eines 4-Sterne Ferienhotels mit 40 Zimmern zeigt die<br />

Verteilung der Gesamtfläche (rund 3.700 m²) innerhalb des Betriebes:<br />

Kinderspielräume 2%<br />

Wellness & Fitness 16%<br />

Seminarräumlichkeiten 2%<br />

Wirtschaftsräume 14%<br />

Gastronomie 10%<br />

Lobby & Rezeption 5%<br />

Zimmer 41%<br />

Gänge 10%<br />

Jeden Quadratmeter<br />

konsequent hinterfragen<br />

und dadurch<br />

die Investitionskosten<br />

optimieren!<br />

Bedeutend sind<br />

die Flächenrelationen<br />

der unterschiedlichen<br />

Bereiche.<br />

UMSETZUNG<br />

21


Optimale<br />

Betriebsgrößen<br />

hängen neben der<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

von persönlichen<br />

und familiären<br />

aspekten ab.<br />

Da Wellness<br />

zunehmend zur<br />

Basisausstattung wird,<br />

müssen neben dem<br />

Konzept vor allem die<br />

Relationen der<br />

Hotelstrategie<br />

entsprechen.<br />

22<br />

Im Zusammenhang mit den Flächen stellt sich natürlich die Frage nach der<br />

optimalen Betriebsgröße. In den letzten Jahren zeigt sich vor allem bei neuen<br />

Hotelprojekten tendenziell ein Größenwachstum auf 100 Zimmer und mehr.<br />

Das bedeutet jedoch nicht, dass kleinere familiengeführte Hotelbetriebe langfristig<br />

am Markt keine Chance haben. Ganz im Gegenteil: „small is beautiful“ und wird<br />

es auch in Zukunft bleiben. In der Nische lässt es sich gut leben!<br />

Dennoch muss es für einen Hotelbetrieb das Ziel sein, seine optimale<br />

Betriebsgröße zu finden. Zu den wesentlichen Einflussfaktoren einer<br />

Betriebsgrößenoptimierung gehören:<br />

– Bessere Relation zwischen Zimmerflächen und Infrastrukturflächen<br />

– Fixkosten-Degression bei Betriebs- und Mitarbeiterkosten<br />

– aufbau eines <strong>professionelle</strong>n Vermarktungs- und Vertriebssystems<br />

– aufbau von abteilungsleitern zur Entlastung von operativen<br />

Tagesaufgaben<br />

Bei bestehenden Betrieben spricht man vor allem dann von einer Betriebsgrößenoptimierung,<br />

wenn im Hotel bereits ausreichend große allgemeine Flächen<br />

(Küche, Restaurant, Wellness, Küche usw.) bestehen. Mit einem Investitionsimpuls<br />

in zusätzliche Zimmereinheiten kann dadurch die Ertragskraft deutlich<br />

gesteigert werden. Solche Schritte sollten intensiv durchdacht und geplant<br />

werden. Neben rein betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten spielen auch<br />

persönliche und meist familiäre Aspekte eine große Rolle. Hier muss man<br />

sich die Frage stellen: „Können und wollen wir den Sprung nach vorne wagen<br />

und ein Hotel mit 80 Zimmern führen?“. Viele Unternehmer haben dabei<br />

unterschätzt, wie sehr sich die Aufgaben und Anforderungen verändern können.<br />

WIE VIEL WELLNESS BRaUCHT EIN HOTEL?<br />

Ein Basisangebot im Wellness- & Spa-Bereich wird ab einer bestimmten Kategorie<br />

bereits vorausgesetzt. So erwartet sich der Gast von heute, neben der Möglichkeit<br />

eine Massage oder sonstige Anwendung zu bekommen auch ein Hallenbad,<br />

sowie mehrere Sauna- und Wärmekabinen.<br />

Je nach Ausrichtung beziehungsweise Wellnessfokus des Betriebes zeigen die<br />

aktuellen Erhebungen der Kohl & Partner Wellness & Spa Benchmarks © in<br />

der österreichischen Hotellerie folgende Ausprägungen:<br />

Wellnessfläche in m 2 pro Zimmereinheit von bis<br />

Klassisches Ferienhotel 8 m 2 12 m 2<br />

Ferienhotel mit Wellnessfokus 13 m 2 20 m 2<br />

Spezialisiertes Wellnesshotel 20 m 2 ++<br />

Wesentlich ist jedoch, dass nicht die Größe alleine, sondern vor allem das<br />

Konzept und die <strong>richtige</strong>n Relationen auf Basis der strategischen Ausrichtung des<br />

Hotels berücksichtigt werden. So haben in den letzten Jahren häufig Betriebe<br />

Behandlungsräume und Saunakabinen geschaffen, ohne dabei auf entsprechende<br />

Bereiche für Erholung und Entspannung zu achten. Ein von Beginn an<br />

durchdachtes, wirtschaftlich sinnvolles Wellness- & Spa-Konzept sowie wirtschaftlich<br />

sinnvolle Größen sind jedoch die Basis für den späteren Erfolg.<br />

Reichen beispielsweise bei einem Ferienhotel mit Wellnessfokus 8 – 10 Liegen<br />

pro 10 Gästezimmer aus, erwartet sich der Gast in spezialisierten Wellnesshotels<br />

pro Bett eine Liegemöglichkeit. Bei der Planung des Wellness- und Spa-Bereiches<br />

beginnt die Wirtschaftlichkeit bereits in der Konzeptions-Phase. Somit sind<br />

ein klares Profil und eine wirtschaftlich sinnvolle Größe das Gebot der Stunde.


WaRUM ES OFT ZU KOSTENÜBERSCHREITUNGEN KOMMT? 3.4.<br />

Erfahrungsgemäß kommt es im Hotelbau nach wie vor zu Kostenüberschreitungen<br />

bis zu 20% der veranschlagten Investitionskosten. Dieser Umstand<br />

stellt sowohl den Unternehmer als auch die finanzierende Bank immer wieder<br />

vor unangenehme Situationen. Neben Planungs- und Baufehler liegt die Verantwortung<br />

dafür meist beim Bauherrn selbst.<br />

Hier die wesentlichsten Ursachen und wie sie schon<br />

im Vorfeld effektiv vermieden werden können:<br />

ZU KURZE PLaNUNGSPHaSE<br />

Aus Zeitdruck und mangelnder Planungsmentalität fällt die Planungsphase bei<br />

Bauprojekten oft zu kurz aus. Ist der Bau bereits weit fortgeschritten, sind<br />

Änderungswünsche nicht mehr möglich oder mit sehr hohen Kosten verbunden.<br />

Auch Sonderwünsche während der Bauphase tragen oft zu Kostenüberschreitungen<br />

bei.<br />

TIPP VOM ExPERTEN<br />

Nach dem Motto „lange planen & kurz bauen“ sollte bereits ein bis<br />

anderthalb Jahre vor Baubeginn die Planungsphase des Projektes<br />

beginnen. Durch die intensive Auseinandersetzung mit Details kann<br />

ein Großteil von späteren Planungsfehlern ausgeschlossen werden.<br />

Außerdem können Sie bei ausreichenden Zeitreserven, beispielsweise<br />

in der Aus schreibungs- und Vergabephase, deutlich mehr an Qualität<br />

zu vernünftigen Kosten erzielen.<br />

Überschreitungen<br />

der Baukosten<br />

lähmen Betriebe<br />

über viele Jahre.<br />

UMSETZUNG<br />

hoch<br />

änderungskosten<br />

Je später,<br />

desto teurer sind<br />

änderungen.<br />

änderungsmöglichkeiten<br />

gering<br />

Zeitachse<br />

Idee Planung Auftrag Bau<br />

23


Planen Sie<br />

ausreichend<br />

Reserven ein!<br />

„DO IT yOURSELF“ BaUMaNaGEMENT<br />

Auch wenn man das eine oder andere Bauvorhaben als Bauherr schon erfolg -<br />

reich abgewickelt hat, können kostenintensive Fehler auftreten.<br />

Beispielsweise führen Verzögerungen einzelner Gewerke gegen Ende der<br />

Bauphase, aufgrund des entstandenen Zeitdrucks, oft zu überhöhten Kosten.<br />

TIPP VOM ExPERTEN<br />

Besonders in der Hotellerie handelt es sich meist um kurze Bauphasen,<br />

die eine entsprechende Koordination erfordern. Greifen Sie bei Ihren<br />

Projekten daher auf ein erfahrenes Baumanagement zurück, das Ihnen<br />

in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten die Verantwortung für<br />

Qualitäten, Kosten und Termine abnimmt.<br />

UNBEDaCHTE „KLEINIGKEITEN“<br />

Trotz Einhaltung des Baukostenbudgets wird der Finanzierungsrahmen bei<br />

Neu-, Um- und Zubauten oft gesprengt. Es sind neben unvorhersehbaren<br />

Kosten (wie z.B. Bauschäden) auch kalkulierbare Kosten, die im Zusammenhang<br />

mit der Inbetriebnahme stehen.<br />

TIPP VOM ExPERTEN<br />

Hinterfragen Sie akribisch bei der Erfassung der gesamten Projektkosten<br />

alle Bereiche rund um Grunderwerb, Erschließung, Außenanlagen,<br />

Kleininventar, Betriebsmittel, Pre-Opening und Finanzierung auf zusätzliche<br />

Kosten. Weiters sollte ein großzügiger Polster für unvorhersehbare<br />

Positionen kalkuliert werden.<br />

BLINDES VERTRaUEN STaTT CONTROLLING<br />

Oft beginnt es schon mit mangelhaften Kostenschätzungen, meist entstanden<br />

durch schlechte Ausschreibungen oder laienhaften Vergabegespräche.<br />

Oder es sind Vergaben an „Hoflieferanten“ ohne Einladung neuer Anbieter,<br />

eine fehlerhafte Bauausführung oder Ungereimtheiten in der Abrechnung.<br />

24<br />

TIPP VOM ExPERTEN<br />

Ein externes Baucontrolling erweist sich immer wieder als gutes<br />

Werkzeug, um den Überblick zu behalten und Einsparungspotenziale<br />

aufzuspüren. Besprechen Sie mit Ihrem Architekten die Möglichkeit<br />

einer begleitenden Kontrolle des gesamten Vertrags-, Kosten-, Terminund<br />

Qualitätsmanagements.


ÜBERZEUGEN<br />

SIE IHRE BaNK<br />

4.SO<br />

IHRE BANK<br />

25


4.1.<br />

DER PERFEKTE BUSINESSPLaN<br />

Der Businessplan sollte ein einfaches und praktikables Werkzeug eines Unter -<br />

nehmers sein. Es geht darum, das eigene Geschäftsmodell systematisch zu<br />

durchdenken und die künftigen Erfolgsfaktoren zu definieren.<br />

Ein Businessplan zwingt Sie gewissermaßen – abseits vom operativen, meist<br />

stressigen Tagesgeschäft – am und nicht nur im Unternehmen zu arbeiten.<br />

Erarbeiten Sie Ihren roten Faden rund um die Themen Strategie, Marketing,<br />

Organisation und wirtschaftliche Mehrjahresplanung. Anleitung und Vorlage<br />

für Ihren Businessplan finden Sie als Download unter www.kohl.at.<br />

INHaLTE EINES BUSINESSPLaNES<br />

1. Management Summary<br />

2. ausgangssituation & Projektdarstellung<br />

3. Organisation & Betreiberstruktur<br />

4. Mitbewerber & Potenziale<br />

5. Strategie- & angebotskonzept<br />

6. Marketing & Vertrieb<br />

7. Wirtschaftliche Vorschaurechnung<br />

8. Finanzbedarf & Kapitalstruktur<br />

Ein glaubwürdiger<br />

und nachvollziehbarer<br />

Businessplan<br />

überzeugt<br />

die Bank!<br />

26<br />

In einem Businessplan wird das Gesamtkonzept eines Unternehmens<br />

kurz und prägnant zusammengefasst, um folgende wesentliche Fragen<br />

zu beantworten:<br />

– Wo steht das Unternehmen heute?<br />

– Welche Ziele werden in Zukunft angestrebt?<br />

– Wie sollen diese Ziele erreicht werden?<br />

– Welche Maßnahmen werden dafür gesetzt?<br />

Ein aussagekräftiger, durchdachter und professionell aufbereiteter Businessplan<br />

ist die wichtigste Grundlage für Finanzierungsgespräche. Daher sollten Sie sich<br />

intensiv damit beschäftigen!<br />

Ein Businessplan verfügt über einen strukturierten Aufbau, der es erforderlich<br />

macht, sich systematisch mit der strategischen Entwicklung seines Unternehmens<br />

auseinander zu setzen - vor allem mit den Schwachpunkten im Konzept bzw.<br />

den eigenen Wissenslücken!<br />

In der Management Summary werden das Projektvorhaben, die wirtschaftlichen<br />

Eckpfeiler sowie der Finanzierungsbedarf auf maximal 1-2 Seiten dargestellt.<br />

Darauf folgt in der Regel bei bestehenden Betrieben eine kurze Darstellung<br />

der Ausgangs-Situation des Unternehmens. Dabei sind Finanzierungspartner<br />

zunächst an folgenden Aspekten interessiert: derzeitiges Angebot im Betrieb,<br />

Firmengeschichte und Ergebnisse der letzten Jahre (Bilanz, GuV, Auslastung).<br />

Ebenso sollten Sie hier die Stärken und Schwächen Ihres Betriebes, sowie die<br />

Entwicklung der Region darstellen, um daraus schlüssig ableiten zu können,<br />

warum das Investitionsvorhaben verfolgt wird.<br />

Für die Entscheidung Ihres Finanzierungspartners spielt die Organisation und<br />

Betreiberstruktur eine wesentliche Rolle. Neben der gesellschaftsrechtlichen<br />

Konstellation geht es insbesondere darum, die Fähigkeiten und Qualitäten<br />

des Führungsteams beziehungsweise der Unternehmerfamilie darzustellen.<br />

Stellen Sie sich auch die Frage, wer das Unternehmen in 15 Jahren erfolgreich<br />

führen wird.


Ein Bereich beschäftigt sich intensiv mit den Mitbewerbern. Neben den regionalen<br />

Mitbewerbern soll der Fokus auch auf Betriebe mit ähnlicher Ausrichtung<br />

(Best Practice Betriebe) gelegt werden. Zusätzlich zur Analyse des Angebots,<br />

der Ausstattung und des Preisniveaus, sollten daraus Potenziale für den eigenen<br />

Betrieb abgeleitet werden.<br />

Ein wichtiger Abschnitt des Businessplanes beschäftigt sich mit dem angestrebten<br />

Strategie- und Angebotskonzept des Hotelbetriebes. Besonders wichtig ist<br />

eine schlüssige und verständliche Darstellung der Wettbewerbsvorteile Ihres<br />

Betriebes. Fragen Sie sich, wie Ihr Betrieb künftig positioniert und welche Zielgruppen<br />

speziell angesprochen werden. Skizzieren das künftige Angebot des<br />

Hotels.<br />

Das beste Produkt nützt nichts, wenn es nicht professionell vermarket wird.<br />

Aufbauend auf dem Strategiekonzept sollten die wichtigsten Aspekte der<br />

Marketing- und Vertriebspolitik präsentiert werden. Ein Marketingplan mit<br />

den wichtigsten Maßnahmen und entsprechenden Kosten unterstreicht Ihre<br />

Vermarktungskompetenz entscheidend.<br />

Zeigen Sie glaubwürdig auf, mit welchen Errichtungskosten zu rechnen ist und<br />

was Sie für eine Absicherung der Baukosten getan haben. Treffen Sie klare<br />

Aussagen, wann Sie von der Bank welchen Betrag benötigen.<br />

HäUFIGE FEHLER IN BUSINESSPLäNEN<br />

1. Tolle grafische Darstellung übertüncht inhaltliche Schwächen!<br />

2. Unternehmer(-familie) identifiziert sich nicht mit dem Businessplan!<br />

3. Unrealistische auslastungsprognose!<br />

4. Budget nach Preislistenpreise vs. zu erwartender Preisdurchsetzung!<br />

5. Zu kurze anlaufzeiten berücksichtigt!<br />

6. Zu wenig Reserven bei den Projektkosten eingeplant!<br />

Beim Marketing auch<br />

an das notwendige<br />

Pre-Opening<br />

während der<br />

Bauphase denken!<br />

IHRE BANK<br />

Die wirtschaftliche Vorschaurechnung enthält in der Regel für einen Zeitraum<br />

von mindestens 5 Jahren eine Gewinn- und Verlustrechnung, die Planbilanz,<br />

sowie die Plan-Cashflow-Rechnung. Am besten ist, wenn Sie vorab mit Ihrem<br />

potenziellen Finanzierungspartner sprechen, welche Unterlagen er benötigt,<br />

um punktgenau dessen Erwartungen zu entsprechen. Aus den zu erwartenden<br />

liquiden Überschüssen der Prognoserechnung lassen sich Rückschlüsse auf<br />

die erforderliche Kapitalstruktur und den Finanzbedarf ableiten.<br />

27


4.2.<br />

WIRTSCHaFTLICHKEITSBERECHNUNG & PRaKTIKERFORMELN<br />

Das Bauchgefühl<br />

durch Fakten<br />

checken!<br />

Bei bestehenden Betrieben bringt jede Investition auch wirtschaftliche Veränderungen<br />

mit sich. Sofern eine größere Investition durch Fremdkapital finanziert<br />

werden soll, ist eine aussagekräftige Vorschaurechnung unumgänglich. Aber<br />

auch für die eigene Absicherung ist es gut, sich mit den Zahlen intensiv ausein -<br />

ander zu setzen.<br />

Wenn man eine Wirtschaftlichkeitsrechnung selbst erstellt, muss diese kein seitenlanger<br />

„Zahlenfriedhof“ sein. Wichtig ist aber, dass man die entscheidenden<br />

Ansätze der Prognose-Rechnung nachvollziehen und belegen kann. Immer<br />

mehr Banken und Förderstellen verlangen heute „integrierte Planrechnungen“.<br />

Dabei sollte man auf die Erfahrung des Steuer- oder Betriebsberaters seines<br />

Vertrauens zurückgreifen.<br />

SCHRITT 1<br />

Preispotenziale genau ermitteln<br />

Recherchieren Sie genau, welche Preise vergleichbare Betriebe anbieten und<br />

leiten Sie daraus für jede Saisonzeit und Zimmerkategorie gesondert die Preispotenziale<br />

ab. Hinterfragen Sie, welcher Preisimpuls durch Ihre Investition im<br />

Zimmerbestand zu erwarten ist. Beachten Sie grundsätzlich, dass aufgrund<br />

von Angeboten, herangezogener Reiseveranstalter und eigenen Sonder an -<br />

geboten die durchschnittliche Preisdurchsetzung erfahrungsgemäß bis zu 15%<br />

unter den Preislistenpreisen liegt.<br />

SCHRITT 2<br />

auslastungserwartung realistisch planen<br />

Vor allem in der Anlaufzeit (dauert in der Regel bis zu drei Jahren) sollte die<br />

Auslastung entsprechend vorsichtig angesetzt werden. Zu berücksichtigen<br />

sind auch Stammgäste, die aufgrund eines hohen Preissprungs wegfallen könnten.<br />

28<br />

Schritte zur wirtschaftlichen Beurteilung des Investitionsvorhabens:<br />

Preispotenziale genau ermitteln Auslastung realistisch ansetzen<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

Fixe & variable Kosten budgetieren Re-Investitionsreserven ansetzen<br />

KREDITBELaSTUNGSOBERGRENZE<br />

Sollte die prognostizierte Auslastung über dem regionalen Durchschnitt liegen,<br />

bereiten Sie schlüssige und nachvollziehbare Argumente vor.<br />

SCHRITT 3<br />

Nach fixen und variablen Kosten budgetieren<br />

Bei der Betriebskostenprognose die Fixkosten nicht unterschätzen. Ein großer<br />

Teil der Kosten eines Hotel- und Gastronomie-Betriebes haben einen Fixkosten-Charakter.<br />

Vor allem bei schlechter Auslastung können diese Fixkostenberge<br />

dem Betrieb schnell zum Problem werden!<br />

Empfohlen wird daher die beiden größten Kostenpositionen im Hotel im Detail<br />

zu planen. So sollten nach dem tatsächlichen Mitarbeiterbedarf ein Mitarbeiter -<br />

kostenbudget erstellt und die Wareneinsätze anhand von Erfahrungswerten,<br />

mit den prognostizierten Nächtigungen hochgerechnet werden.


SCHRITT 4<br />

ausreichend Re-Investitionen ansetzen<br />

Ein wichtiger Schritt ist die Ermittlung des Cash-Flows, welcher für die spätere<br />

Finanzierung der Investition verbleibt. Nach dem operativen Betriebsergebnis<br />

(GOP = Ergebnis vor Zinsen, Abschreibung, Ertragssteuern und Privatentnahmen)<br />

sollten neben den bereits enthaltenen Instandhaltungskosten (3 - 4%) weitere 4 - 5%<br />

vom Umsatz als Re-Investitionsreserve für größere Attraktivierungs-Investitionen vor -<br />

gesehen werden! Sind dann noch etwaige Ertragssteuern und Privatentnahmen ab ge -<br />

zogen, verbleibt ein für den Kapitaldienst (Zins und Tilgung) verfügbarer Freibetrag.<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

Budgetierter Gesamterlös € 1.000.000 100%<br />

Wareneinsatz € 130.000 13%<br />

Mitarbeiterkosten € 330.000 33%<br />

Sachkosten € 280.000 28%<br />

GOP (vor Zins, afa und Ertragssteuern) € 260.000 26%<br />

– abzüglich Privatentnahmen € 45.000<br />

– abzüglich Re-Investitionsreserve € 40.000 4%<br />

Freibetrag für Kapitaldienste € 175.000<br />

SCHRITT 5<br />

Ermitteln der Kreditbelastungsobergrenze<br />

Berechnung der Kreditbelastungsobergrenze (KBO)<br />

Kreditlaufzeit<br />

15 Jahre<br />

Kalkulierter Zinssatz (langfristig) 5,50%<br />

Annuitätenrate 10%<br />

Freibetrag für Kapitaldienste<br />

€ 0,175 Mio.<br />

max. Kreditbelastungsobergrenze € 1,8 Mio.<br />

Praktikerformeln zur Ermittlung der Finanzierbarkeit einer Investition:<br />

Jedes Investitionsprojekt ist anders, daher sind allgemeine Branchenrichtwerte<br />

immer mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Manche „Daumenregeln“<br />

bieten aber in frühen Projektphasen eine gute Grundlage für eine ungefähre<br />

Abschätzung der Wirtschaftlichkeit bzw. der wirtschaftlichen Tragkraft einer<br />

Investition:<br />

Umsatz-Multiplikator für die maximale Verschuldungs-Obergrenze<br />

Hotel Gesamterlös x 2 = maximale Verschuldung<br />

GOP x 7 bis 8 = maximale Verschuldung<br />

Gastronomie Gesamterlös x 1,2 = maximale Verschuldung<br />

„Promille-Regel“ für Hotelinvestitionen:<br />

Netto-Logis-Erlös (ohne USt. und anteiliger Halbpensions-Erlöse)<br />

pro Zimmer und Nacht (nicht pro Person!) x 1000 = maximales<br />

Investitionsvolumen pro Zimmer<br />

IHRE BANK<br />

Unter der Annahme eines Abstattungskredites und einer der Nutzungsdauer<br />

entsprechenden Kreditlaufzeit lässt sich die sogenannte Annuitätenrate errechnen.<br />

In diesem Betriebsbeispiel liegt die maximale Kreditbelastungsobergrenze für<br />

das Investitionsvorhaben bei € 1,8 Mio.<br />

Hier ein Beispiel: Der durchschnittliche (Brutto-)Halbpensions-Preis von € 120,–<br />

abzüglich des HP-Anteiles von € 40,– entspricht einem verbleibenden Netto-<br />

Erlös von rund € 73,– pro Nächtigung bzw. € 146,– pro Zimmer. Dies ergibt<br />

ein maximales Investitionsvolumen pro Zimmer von € 144.000,–.<br />

29


4.3.<br />

TIPPS FÜR EIN ÜBERZEUGENDES BaNKGESPRäCH<br />

Unterlagen für das<br />

Bankgespräch:<br />

– Zeitnahe Bilanzen<br />

– Nächtigungen und<br />

auslastungszahlen<br />

– aktueller<br />

Soll-Ist-Vergleich<br />

– Langfristiges<br />

Budget für die<br />

kommende Saison<br />

Unterlagen für das<br />

Finanzierungsgespräch:<br />

– Businessplan samt<br />

Planrechnung<br />

– Kostenschätzung<br />

des architekten<br />

– Baupläne und<br />

Bescheide,<br />

Hotelprospekte<br />

– Verträge wie<br />

z.B. Kauf- oder<br />

Mietverträge<br />

– etc.<br />

30<br />

Beim Bankgespräch muss man zwischen einem Finanzierungsgespräch für ein kon -<br />

kretes Investitionsvorhaben und dem regelmäßigen Bankgespräch unterscheiden.<br />

Das Bankgespräch sollte mindestens einmal jährlich mit Ihrem Kunden betreuer<br />

stattfinden und trägt dazu bei, eine gute Geschäftsbeziehung aufzubauen.<br />

Mit diesen Tipps sind Sie dafür bestens gerüstet:<br />

1. Gute Vorbereitung und ausreichend Vorlaufzeit ist die halbe Miete!<br />

Bereiten Sie für das anstehende Bankgespräch die wichtigsten Unterlagen<br />

vor. Damit der Bank ausreichend Zeit für eine gute Vorbereitung bleibt,<br />

sollten die Unterlagen einige Tage vorab an den <strong>richtige</strong>n Ansprechpartner<br />

übermittelt werden. Bei der Vereinbarung des Gesprächstermins<br />

sollte außerdem ein Zeitfenster von 2 bis 3 Stunden eingeplant sein.<br />

2. Bankgespräche im eigenen Betrieb ansetzen!<br />

Um ein gutes Klima zu schaffen, hat sich die Durchführung des Bankgespräches<br />

im eigenen Hotelbetrieb bewährt. Neben einer Führung<br />

durch sämtliche Räumlichkeiten gehört auch die Vorstellung der<br />

wichtigsten Akteure im Betrieb (Unternehmerfamilie, Abteilungsleiter<br />

usw.) als vertrauensbildende Maßnahme.<br />

3. als Unternehmer(familie) überzeugen!<br />

Die Betriebsnachfolge ist bei vielen Hotelbetrieben auch für die finan -<br />

zierende Bank ein großes Thema in der Risikoeinschätzung.<br />

Daher sollten sich alle beteiligten Familienmitglieder beim Gespräch<br />

einbringen und aus dem eigenen Verantwortungsbereich präsentieren.<br />

4. Eine Partnerschaft braucht dauerhafte Beziehungspflege!<br />

Wie auch mit den Lieferanten, handelt es sich beim Finanzierungspartner<br />

um eine Geschäftsbeziehung, die wie jede gute Freundschaft<br />

ihre Kraft aus der regelmäßigen Pflege schöpft! In saisonalen, aber<br />

mindestens jährlichen Bankgesprächen sollte die Bank für den aktuellen<br />

Geschäftsverlauf und vor hersehbare Entwicklungen informiert werden.<br />

Zusätzlich sollten Soll-Ist- Vergleiche monatlich mit kurzer Erläuterung<br />

an den Bankbetreuer übermittelt werden.<br />

5. Serviceleistungen der Bank nutzen!<br />

Erkundigen Sie sich vor Ihrem Bankgespräch nochmals bei Ihrem<br />

Volksbank-Betreuer hinsichtlich gewünschter Informationen und Unter -<br />

lagen. Lassen Sie sich bei Fragen rund um Ihre Finanzierung und möglichen<br />

Förderungen unterstützen. Ihre Volksbank übernimmt gerne<br />

auch die Antragstellung.<br />

Planen Sie eine konkrete Investition, informieren Sie Ihre Volksbank zeitnah<br />

über Ihr Vorhaben. Zur Vorbereitung für das Finanzierungsgespräch sollten<br />

Sie sich folgende wichtige Fragen stellen:<br />

1. Steht die geplante Investition mit der Strategie des Unternehmens<br />

in Einklang und kann die darin definierte Zielgruppe durch die<br />

Investition angesprochen werden?<br />

2. Erhöht die geplante Investition die Rentabilität des Unternehmens?<br />

3. Wie hoch sind die Baukosten und wie wurden diese ermittelt? In<br />

der vorliegenden Broschüre finden Sie aktuelle Richtwerte und<br />

Baukennzahlen. auch Ihr Volksbank-Betreuer unterstützt Sie gerne<br />

mit Erfahrungswerten aus der Branche.<br />

4. Wie soll die Finanzierung des Investitionsvorhabens erfolgen?


EINE ZaHLENSPIELEREI<br />

5.BENCHMaRKING – MEHR aLS<br />

BENCHMARKING<br />

31


5.1.<br />

BaSIS-FITNESS-CHECK FÜR IHR HOTEL<br />

Unterschiedliche<br />

und individuelle<br />

Hotelbetriebe<br />

verlangen auch eine<br />

spezifische<br />

Betrachtung<br />

der Erlös- und<br />

Kostenstruktur.<br />

Die eigenen Zahlen zu kennen und sich mit vergleichbaren Betrieben zu messen,<br />

stellt eine wichtige Basis für operative als auch strategische Entscheidungen<br />

dar. Branchenrichtwerte sind ein unterstützendes Instrument für die <strong>professionelle</strong>,<br />

zahlenbasierte Planung und Führung des Unternehmens. Wichtig ist<br />

in jedem Fall, dass einheitlich aufbereitetes Zahlenmaterial aus vergleichbaren<br />

Betrieben für die Benchmarking-Arbeit herangezogen wird.<br />

Generell empfiehlt es sich, dass ein direkter Benchmark-Vergleich nicht ausschließlich<br />

aus einer Vielzahl von Betrieben bestehen muss – sondern vielmehr<br />

auf die Vergleichbarkeit innerhalb der Betriebs- und Angebotsstruktur geachtet<br />

wird. Nur so können aussagekräftige Ergebnisse für Ihren Betrieb aus dem<br />

Benchmarking gewonnen werden.<br />

Kohl & Partner setzt zur Gewährleistung einer Vergleichbarkeit innerhalb der<br />

Erlös- und Kosten struktur auf „STAHR“, einem österreichischen Abrechnungs -<br />

standard für die Hotellerie und Gastronomie. Nur so kann sichergestellt werden,<br />

dass nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden.<br />

Der Basis-Fitness-Check für Ihr Hotel soll Ihnen einen Vergleich<br />

mit Betrieben z.B. nach folgenden Betriebs-Typen ermöglichen:<br />

– Ferienhotel 3-Stern mit à la carte Restaurant<br />

– Klassisches Ferienhotel 4-Stern mit à la carte Restaurant<br />

– Familien-/Kinder-Hotel<br />

– Wellnesshotel (4-Sterne / 4-Sterne Superior)<br />

32<br />

Vor dem Vergleich mit den zahlreichen und unterschiedlichen<br />

am Markt vorhandenen Benchmarks empfiehlt sich eine Selektion<br />

nach folgenden Kriterien:<br />

– Lage und Standort<br />

– Betriebsgröße<br />

– anteil Hotel- und Gastronomieerlöse<br />

– Offenhaltetage bzw. Saisonal- oder Ganzjahres-Betriebe<br />

– Spezialisierung / Positionierung<br />

– Vergleichsjahr<br />

IHR KENNZaHLEN-VERGLEICH ZUM SELBST-CHECK<br />

Im Vergleich mit ähnlichen Betrieben und Benchmark-Daten muss mit der<br />

Interpretation sehr differenziert umgegangen werden. Vergleichszahlen müssen<br />

daher nach einem einheitlichen Standard ausgewertet werden.<br />

Was müssen Sie beim Kohl & Partner Fitness-Check für Ihr Hotel berücksichtigen?<br />

Die Auswertung sieht vor, dass Sie Ihre eigenen Ergebnisse mit ausgewählten<br />

Benchmarks vergleichen können. Die farbliche Gliederung ermöglicht erste<br />

Rückschlüsse zu den einzelnen Erlös-, Kosten- und Ertragsposition:<br />

Sie liegen unter dem Durchschnitt ähnlicher Betriebe.<br />

Starten Sie die Ursachenforschung hinsichtlich Ihrer ungenutzten<br />

Potenziale!<br />

Sie befinden sich im Benchmark-Mittelfeld, aber verbessern<br />

kann man sich immer!<br />

Sie verzeichnen einen höheren Wert als der Durchschnitt<br />

der Betriebe. Setzen Sie auf eine langfristige Absicherung<br />

dieser Erfolgspotenziale!


RICHTWERTE: aUSLaSTUNG NaCH VOLLBELEGUNGSTaGEN 5.2.<br />

Die Darstellung der saisonal gegliederten Auslastungsrichtwerte bezieht sich auf<br />

Vollbelegungstagen der verfügbaren Normalbetten (ohne Zusatz- und Zustellbetten).<br />

Bei hochspezialisierten Familien-/Kinder-Hotels mit hohem Kinderanteil<br />

(> 35%) muss eine ergänzende Betrachtung der Auslastung auf Basis der Erwach -<br />

senen- als auch Kinderbetten herangezogen werden. Die Vollbelegungstage errechnen<br />

sich aus den Gesamtnächtigungen, geteilt durch die Anzahl der Normalbetten.<br />

auslastung<br />

in VBT-Betten 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 105 110 115 120 125 130 135 140 145 150 155 160 165 170 175 180 185 190 195 200 ++<br />

einsaisonaler Betrieb<br />

SOMMER<br />

<br />

Ø<br />

einsaisonaler Betrieb<br />

WINTER<br />

<br />

Ø<br />

Mein Wert:<br />

Speziell bei Betrieben mit einsaisonaler Öffnung ist es notwendig, Betriebe<br />

hinsichtlich der Sommer- und Winterausprägung zu unterscheiden. Betriebe<br />

mit Sommer fokus verfügen zum Teil über eine deutlich längere Öffnungszeit<br />

und können dadurch mehr Vollbelegungstage als vergleichbare Betriebe in<br />

Winter-Lagen erreichen.<br />

auslastung<br />

in VBT-Betten 140 145 150 155 160 165 170 175 180 185 190 195 200 205 210 215 220 225 230 235 240 245 250 255 260 265 270 275 280 285 290 295 300 ++<br />

zweisaisonaler<br />

Öffnung<br />

<br />

Ø<br />

ganzjährige<br />

Öffnung<br />

<br />

Ø<br />

Mein Wert:<br />

BENCHMARKING<br />

Eine allgemeine Annäherung bei zweisaisonalen Hotelbetrieben lässt die Aussage<br />

zu, dass für einen nachhaltig profitablen Betrieb eine Mindestauslastung von<br />

180 Betten-Vollbelegungstagen erforderlich ist. Unumgänglich für hohe Auslastungswerte<br />

sind neben einem soliden Urlaubsprodukt auch <strong>professionelle</strong><br />

Marketing- und Vertriebsstrukturen. Ein volles Hotel zu haben ist mit Sicherheit<br />

das Ziel eines jeden Hoteliers, aber nicht zu jedem Preis! Achten Sie auf Ihre<br />

Preisdurchsetzung und hinterfragen Sie Ihre Preis- und Vertriebspolitik kritisch.<br />

33


5.3.<br />

RICHTWERTE: GESaMTERLÖSE<br />

Eine aussagekräftige Kennzahl im Bereich der Erlöse ist der Gesamterlös<br />

(netto, ohne Umsatzsteuer) Ihres Betriebes pro Zimmer und Jahr. Ergänzend<br />

sollten die durchschnittlich erzielten Gesamterlöse pro Nächtigung im Auge<br />

behalten werden, um wertvolle Rückschlüsse auf die Preisdurchsetzung zu<br />

gewinnen.<br />

Mein Wert:<br />

Gesamterlös in € Tsd.<br />

pro Zimmer und Jahr 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59 61 63 65 67 69 71 ++<br />

Ferienhotel 3-Stern<br />

mit à la carte <br />

Ø<br />

Klassisches Ferienhotel 4-Stern<br />

mit à la carte <br />

Ø<br />

Familien-Kinder-Hotel<br />

<br />

Ø<br />

Wellnesshotel<br />

4-Stern / 4-Stern<br />

Superior<br />

<br />

Ø<br />

34


RICHTWERTE: KOSTEN-STRUKTUR 5.4.<br />

WaRENEINSaTZKOSTEN<br />

Wareneinsatz in %<br />

der Gesamterlöse 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 ++<br />

Ferienhotel 3-Stern<br />

mit à la carte <br />

Ø<br />

Klassisches Ferienhotel 4-Stern<br />

mit à la carte <br />

Ø<br />

Familien-Kinder-Hotel<br />

<br />

Ø<br />

Wellnesshotel<br />

4-Stern / 4-Stern<br />

Superior<br />

<br />

Ø<br />

Mein Wert:<br />

Die Wareneinsatzkosten in Hotels zeigen zum Teil stark differenzierte Erge b -<br />

nisse. Ausschlaggebend für die großen Bandbreiten bei den Wareneinsätzen<br />

können neben der Angebotsstruktur, das Qualitätsniveau und die Höhe des<br />

zusätzlichen á la carte Geschäftes sein.<br />

Betriebe mit guten Wareneinsätzen (in % der Gesamt-Erlöse sowie pro<br />

Näch tigung) verfügen erfahrungsgemäß über eine <strong>professionelle</strong> Menüplanung<br />

mit Kalkulationen und einer gut organisierten Warenwirtschaft (Einkauf, Eingangskontrollen,<br />

Lagerhaltung, etc.).<br />

Neben dem positiven Effekt auf den Wareneinsatz ist dadurch auch eine langfristige<br />

und personenunabhängige Qualitätssicherung für den Hotelbetrieb<br />

möglich.<br />

BENCHMARKING<br />

35


MITaRBEITERKOSTEN<br />

Mein Wert:<br />

Mitarbeiterkosten in %<br />

der Gesamterlöse 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 ++<br />

Ferienhotel 3-Stern<br />

mit à la carte <br />

Ø<br />

Klassisches Ferienhotel 4-Stern<br />

mit à la carte <br />

Ø<br />

Familien-Kinder-Hotel<br />

<br />

Ø<br />

Wellnesshotel<br />

4-Stern / 4-Stern<br />

Superior<br />

<br />

Ø<br />

Die Mitarbeiterkosten sind die größte Kostenposition in einem Hotelbetrieb und<br />

dadurch die maßgebliche Kerngröße für wirtschaftlichen (Miss-)Erfolg. Steigende<br />

Quali tätsansprüche und zunehmendes Angebot in den Betrieben führen in diesem<br />

Bereich zu einem kontinuierlichen Kostendruck.<br />

Privat geführte Hotels profitieren hier meist vom hohen persönlichen Einsatz der<br />

Unternehmerfamilie selbst. Eine effiziente Mitarbeiterplanung ist dabei ausschlaggebend<br />

für positive Kennzahlen in diesem Bereich.<br />

Dabei gilt es im Speziellen die folgenden Bereiche<br />

zu analysieren und zu hinterfragen:<br />

– Zusammensetzung der Teams je abteilung<br />

– Optimierung der Saisonrandzeiten<br />

– Erarbeitung eines Mitarbeiter-Budgets je Saison<br />

– Flexible Mitarbeitereinsatzplanung<br />

– Optimierung und attraktivierung der Dienstpläne<br />

36


OPERaTIVE SaCHKOSTEN<br />

Sachkosten in %<br />

der Gesamterlöse 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 ++<br />

Ferienhotel 3-Stern<br />

mit à la carte <br />

Ø<br />

Klassisches Ferienhotel 4-Stern<br />

mit à la carte <br />

Ø<br />

Familien-Kinder-Hotel<br />

<br />

Ø<br />

Wellnesshotel<br />

4-Stern / 4-Stern<br />

Superior<br />

<br />

Ø<br />

Mein Wert:<br />

Die Sachkosten bilden nach STAHR die Bereiche Kommunikation, Betriebssteuern,<br />

Provisionen, Verwaltung, Marketing, Instandhaltung, Energie sowie<br />

die sonstigen operativen Kosten ab. Zeigen sich bereits bei diesem Vergleich<br />

erkennbare Abweichungen, ist eine Detailanalyse der enthaltenen Kosten -<br />

positionen empfehlenswert.<br />

So können Kostentreiber gezielt aufgespürt und geeignete Maßnahmen zur<br />

Korrektur eingeleitet werden. Häufig zeigen sich große Abweichungen in den<br />

Bereichen Dienstleistung (beispielsweise enthaltene Mietwäsche), Marketing<br />

(spezielle Aktionen gesetzt), Instandhaltung (versteckte, nicht aktivierte<br />

Investitionen) und Energie.<br />

Generell sollten sich bei abweichungen, die aus den regelmäßigen<br />

analysen hervorgehen, folgende Fragen gestellt werden:<br />

– Worauf können die abweichungen zurückgeführt werden?<br />

– Handelt es sich dabei um geplante oder schleichende<br />

Entwicklungen?<br />

BENCHMARKING<br />

37


5.5.<br />

RICHTWERTE: OPERaTIVE ERTRaGSKRaFT (GROSS OPERaTING PROFIT)<br />

Mein Wert:<br />

GOP in %<br />

der Gesamterlöse 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 ++<br />

Ferienhotel 3-Stern<br />

mit à la carte <br />

Ø<br />

Klassisches Ferienhotel 4-Stern<br />

mit à la carte <br />

Ø<br />

Familien-Kinder-Hotel<br />

<br />

Ø<br />

Wellnesshotel<br />

4-Stern / 4-Stern<br />

Superior<br />

<br />

Ø<br />

Mein Wert:<br />

GOP in € Tsd.<br />

pro Zimmer und Jahr 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 ++<br />

Ferienhotel 3-Stern<br />

mit à la carte <br />

Ø<br />

Klassisches Ferienhotel 4-Stern<br />

mit à la carte <br />

Ø<br />

Familien-Kinder-Hotel<br />

<br />

Ø<br />

Wellnesshotel<br />

4-Stern / 4-Stern<br />

Superior<br />

<br />

Ø<br />

38<br />

Zur Messung der betrieblichen Ertragskraft zieht man das operative Betriebsergebnis<br />

(GOP – Ergebnis vor Zinsen, Ertragssteuern und Abschreibung)<br />

heran. Wie bereits erwähnt, dient dieser Betrag für Re-Investitionsreserven<br />

und dem Kapitaldienst (Zins und Tilgung).


FINaNZIERUNG BEI<br />

DER VOLKSBaNK<br />

6.IHRE<br />

FINANZIERUNG<br />

39


IHRE FINaNZIERUNG BEI DER VOLKSBaNK<br />

Eine wichtige<br />

Finanzierungsregel<br />

gibt ein ausgewogenes<br />

Verhältnis zwischen<br />

Eigen- und<br />

Fremdmitteln vor.<br />

Zu Beginn steht die Frage nach den finanziellen Mitteln, die man selbst<br />

für die Investition aufbringen kann. Wie hoch ist der Liquiditätspolster<br />

der vergangenen Jahre und welcher Finanzmittelbedarf ergibt sich daraus?<br />

Beim Einsatz dieser Eigenmittel müssen auch die laufenden Kosten, die<br />

während der Bauphase anfallen, berücksichtigt werden.<br />

Um besser eruieren zu können, wann Sie wie viel Bedarf haben, beobachtet man<br />

das eigene Girokonto. Gerade Tourismusbetriebe haben häufig durch den Einbzw.<br />

Zweisaisonenbetrieb markante Liquiditätsschwankungen:<br />

Beim Finanzierungsgespräch mit Ihrer Volksbank sollten neben der Aufstellung<br />

der erwarteten Investitionskosten auch die Höhe der zur Verfügung stehenden<br />

Eigenmittel bekannt sein. Ein hoher Fremdkapitalanteil erhöht die Gefahr von<br />

Liquiditätsengpässen und Rückzahlungsschwierigkeiten des Unternehmens in<br />

Konjunkturkrisen.<br />

Die Volksbank finanziert die benötigten Mittel fristenkonform über einen<br />

Abstattungskredit. Damit wird gewährleistet, dass die Laufzeit des Kredits an<br />

die Nutzungsdauer des zu finanzierenden Objekts angepasst ist. Im Idealfall<br />

ist die Laufzeit des Kredits sogar kürzer.<br />

So wird während der Saison meist ein Guthabenstand auf und in der Zwischen -<br />

saison wieder entsprechend abgebaut. Vom Guthabenstand am Saisonende<br />

muss daher der finanzielle Bedarf zwischen den Saisonen in Abzug gebracht<br />

werden.<br />

So kann es passieren, dass über das Girokonto finanzierte Investitionen zu<br />

Engpässen kurz vor Saisonbeginn führen können. Bei Ganzjahresbetrieben<br />

verläuft die Liquiditätskurve am Kontokorrent meist weniger stark schwankend.<br />

Beachten Sie bei größeren Investitionen auch, dass in den ersten Jahren nach<br />

dem Umbau und der Eröffnung mit einer entsprechenden Anlaufzeit kalkuliert<br />

werden muss. Dieser Zeitraum ist erfahrungsgemäß mit höheren Kosten, beispielsweise<br />

für Mitarbeiter und für den Marktaufbau verbunden. Die Vereinbarung<br />

einer tilgungsfreien Zeit von ein bis zwei Jahren kann den dafür notwendigen<br />

Spielraum bieten. Um rasch hohe Auslastungen erzielen zu können, erweisen<br />

sich neben den traditionellen Vertriebsmethoden auch die neuen Medien,<br />

z.B. mit Buchungsplattformen, als unumgänglich.<br />

40


Berücksichtigen Sie bei Ihrer Finanzplanung<br />

die Liquiditätsschwankungen während des Jahres!<br />

LIQUIDITäTSKURVEN<br />

1. JaN 1. FEB 1. MäR 1. aPR 1. MaI 1. JUN 1. JUL 1. aUG 1. SEPT 1. OKT 1. NOV 1. DEZ<br />

Einsaisonbetrieb Winter Zweisaisonbetrieb<br />

FINANZIERUNG<br />

41


DIE BESICHERUNG<br />

Nachdem nun ermittelt wurde, in welcher Höhe die Investition<br />

fremdfinanziert werden soll, wird nun die Frage nach den Sicherheiten<br />

auftauchen.<br />

WaRUM SIND SICHERHEITEN<br />

FÜR DIE VOLKSBaNK WICHTIG?<br />

Das Geld, das Sie sich von der Bank leihen, stammt nicht aus dem Eigentum<br />

der Bank, sondern kommt zu einem großen Teil von deren Sparkunden.<br />

Diese haben es der Bank anvertraut und vertrauen darauf, dass ihr Geld sicher<br />

angelegt ist, verzinst wird und jederzeit rückzahlbar ist.<br />

Es ist daher nicht Aufgabe der Bank, das unternehmerische Risiko zu übernehmen,<br />

sondern „lediglich“ günstige Kreditmittel langfristig zur Verfügung zu<br />

stellen. Im Sinne der Sparkunden ist die Bank dazu verpflichtet, das Risiko<br />

des Kapitalverlustes durch Besicherung ihres „Investments“ zu reduzieren.<br />

WaRUM SIND SICHERHEITEN aUCH<br />

FÜR KUNDEN VON VORTEIL?<br />

Eine Bank, die ihre vergebenen Kredite gut besichert hat, kann in kritischen<br />

Situationen gelassener bleiben, ist kompromissbereiter bei der Ermöglichung<br />

von kurzfristigen Überziehungen und weniger zögerlich bei der Einräumung<br />

von neuen Krediten.<br />

WELCHE SICHERHEITEN WÜNSCHEN SICH BaNKEN?<br />

Eines der wichtigsten Besicherungsinstrumente ist die grundbücherliche Sicher -<br />

stellung. Abstattungskredite als auch Kontokorrentkredite können grund -<br />

bücherlich besichert werden.<br />

Hierbei kommt dem Verkehrswert der Liegen schaft eine besondere Bedeutung<br />

zu. Der Verkehrswert wird von der Bank selbst ermittelt und versucht jenen<br />

Wert darzustellen, der bei einer eventuellen Verwertung der Liegenschaft in<br />

angemessener Zeit und unter Berücksichtigung der Beschaffenheit und Lage<br />

des Objekts sowie der Marktverhältnisse üblicherweise erzielt werden kann.<br />

Der letztliche Wert eines Tourismusbetriebes hängt aber immer vom Einzelfall<br />

ab. Ein offenes Gespräch mit dem Volksbank-Betreuer ist daher immer zu<br />

empfehlen und kann Missverständnisse vermeiden und Vertrauen auf beiden<br />

Seiten aufbauen.<br />

Sind die angeführten Punkte gut vorbereitet und die entsprechenden<br />

Unterlagen vorhanden, können die regionalen Volksbanken als<br />

selbstständige, unabhängige Banken rasche Entscheidungen treffen und<br />

der ausführung Ihres Bauvorhabens steht nichts mehr im Wege!<br />

42<br />

Ein gut besicherter Kredit für die Bank ist somit auch ein sicherer Kredit für<br />

den Kreditnehmer.


LEICHT GEMaCHT<br />

7.FÖRDERUNGEN<br />

43<br />

FÖRDERUNGEN


Fristwahrung<br />

bedeutet, dass vor<br />

auftragserteilung der<br />

einzelnen Gewerke<br />

die antragstellung<br />

erfolgen muss, wenn<br />

ein architekt die<br />

Bauaufsicht übernimmt,<br />

wird der<br />

anerkennungsstichtag<br />

mit Zuschlag der<br />

ausschreibungen<br />

fixiert.<br />

Neben einer erfolgreichen Strategie zur Umsetzung<br />

Ihrer Investitionsvorhaben, sollte auch ein aspekt zusätzlich<br />

Berücksichtigung finden, nämlich „wie zapfe ich die<br />

<strong>richtige</strong>n Fördertöpfe an?“<br />

Förderungen können den Zinsaufwand bei Fremdfinanzierung erheblich redu -<br />

zieren bzw. in Kombination mit Bundes/Landeshaftungen die Risikoposition<br />

des Investors mindern. Alternativ dazu können auch nicht rückzahlbare Zuschüsse<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Ob Sie dabei als Neugründer/Betriebsübernehmer oder als bestehendes Unter -<br />

nehmen Investitionsvorhaben realisieren, hat einen entscheidenden Einfluss,<br />

denn als Neugründer/Betriebsübernehmer sind Sie besonders förderungswürdig.<br />

Grundvoraussetzung ist ein fristwahrender Antrag bei den zuständigen<br />

Förder stellen. Die Österreichische Hotel- und Tourismusbank Gesellschaft<br />

m.b.H. (ÖHT) auf Bundesebene sowie die Förderstellen auf Länderebene<br />

stellen maßgeschneiderte Förderpakete zur Verfügung, der fachliche Input<br />

zur Ausschöpfung dieser Mittel erfolgt durch die Volksbank-Förderexperten.<br />

Folgende Unterlagen sind im Zeitpunkt<br />

der (fristwahrenden) Einreichung bereitzustellen:<br />

1. grober Kostenplan der einzelnen Gewerke unter Beilegung von<br />

Kostenvoranschlägen (Reservekosten sind einzurechnen und nicht<br />

als getrennte Position anzuführen)<br />

2. kurze Projektbeschreibung unter Berücksichtigung<br />

der auswirkungen auf den Investor<br />

3. Vorliegen eines Businessplans mit plausiblen Planzahlen<br />

auf die nächsten 2 bis 3 Jahre<br />

4. Vorliegen einer aktuellen Kreditaufstellung mit Tilgungsplan<br />

und Sicherheiten<br />

5. Gewerbeschein/Konzession, Gesellschaftsvertrag,<br />

Firmenbuchauszug, Pachtvertrag<br />

6. Jahresabschlüsse der letzten 2 bis 3 Jahre<br />

Die Volksbank-Förderexperten stellen den Kontakt zu den Förderstellen her,<br />

sorgen für die (fristwahrende) Einreichung und Koordination der Anträge,<br />

setzen die Entscheidungen der Förderstellen in die Praxis um und stehen<br />

während der Förderlaufzeit mit Rat und Tat zur Seite.<br />

7. bei Bauvorhaben Baupläne mit Genehmigungsvermerk<br />

der Baubehörde<br />

44


Die Einschätzung der touristischen/fördertechnischen Relevanz<br />

orientiert sich anhand folgender Punkte, diese werden nach einem<br />

Punktesystem ausgearbeitet:<br />

– Nutzung der Investition durch ortsfremde Gäste bzw. Standort in<br />

einer Tourismusregion bzw. in Nähe von ausflugszielen<br />

– Ist der Betrieb Mitglied der WKO und darüber hinaus noch<br />

bei Vereinigungen, wie z.B. NÖ Wirtshauskultur, Kärntner<br />

Spargelwirte, ÖHF, Beste österreichische Gastlichkeit etc.<br />

– das Versorgungsangebot an Speisen ist nicht zeitlich limitiert<br />

(z.B. nur mittags) bzw. nur eingeschränkt verfügbar<br />

(kleine Imbisse und keine umfangreiche Speisekarte)<br />

– Hotel/Gasthaus muss durch die Investition ein mindestens<br />

3-Sterne-Niveau erreichen<br />

– ausschließlich kleine und mittlere Unternehmen,<br />

keine Großunternehmen<br />

– aktivierte Nettokosten, keine gebrauchten Investitionsgüter,<br />

keine Fahrzeuge<br />

Mit einer positiven Förderentscheidung ist natürlich nur die „halbe Miete“ eingefahren.<br />

Jedes Förderprojekt ist bei der/den Förderstelle(n) nach Projektende<br />

(ca. 2 Jahre ab Datum Förderzusage) auf Basis tatsächlich bezahlter Kosten<br />

abzurechnen. Bei Istkostenreduktion im Verhältnis zu den genehmigten Plankosten<br />

ist mit aliquoten Förderkürzungen zu rechnen.<br />

Neugründer/Betriebsübernehmer können für Ingangsetzungskosten ab 5.000<br />

Euro im Rahmen der ÖHT-Jungunternehmerförderung mit einem 25%igen<br />

Einmalzuschuss rechnen. Für aktivierte Investitionskosten ab 20.000 Euro<br />

kann ein 5%iger Zuschuss beantragt werden in Kombination mit einer bis zu<br />

70%igen Bundesgarantie für Bankkredite. Neugründer/Betriebsübernehmer<br />

mit entsprechender Qualifikation müssen der ÖHT nachweisen, dass für die<br />

eingereichten Projekte mindestens 25% echte Eigenmittel eingesetzt werden,<br />

innerhalb der letzten 5 Jahre keiner selbstständigen Tätigkeit nachgegangen sind<br />

und mit dieser Investition die bisherige unselbstständige Tätigkeit zur Gänze<br />

aufgegeben wird. Diese Förderungsaktion kann binnen Jahresfrist ab Gründung/<br />

Übernahme einmalig beansprucht werden. Diese Aktion richtet sich gleichermaßen<br />

an Tourismus- und Freizeitwirtschaftsunternehmen.<br />

Für Kleinbetriebe und deren Investitionsvorhaben ohne Innovationscharakter<br />

(z.B. klassische Sanierungsmaßnahmen) mit aktivierten Nettokosten ab 10.000<br />

Euro bis max. 100.000 Euro kann in maximal gleicher Höhe ein zinsgünstiger<br />

erp-Kleinkredit mit Fixkonditionen über max. 6 Jahre beantragt werden, wobei<br />

eine Bank in Höhe des erp-Kleinkredites die Haftung abzugeben hat bzw. in<br />

Kombination mit einer 80%igen Bundesgarantie mit 20%iger Bankhaftung.<br />

Neugründer/<br />

Betriebsübernehmer<br />

sind besonders<br />

förderungswürdig<br />

mit Bundes- und<br />

Landesförderungen<br />

Jungunternehmer unter Darstellung des 25%igen Eigenmittelanteiles sowie<br />

langjährige Bestandsunternehmen sind die klassischen Antragsteller.<br />

45<br />

FÖRDERUNGEN


Im Rahmen der<br />

ÖHT-Top-Kredite<br />

werden auch<br />

Verstärkeraktionen<br />

in den Bundesländern<br />

angeboten.<br />

Für Investoren, die keine Jungunternehmerschaft aufweisen bzw. deren Mindest -<br />

projektvolumen ab 100.000 Euro netto bis max. 1 Mio. Euro liegt, kann bei<br />

maßgeblicher Innovation der Projektvorhaben (z.B. saisonverlängernde Maßnahmen<br />

etc.) ein 5%iger Zuschuss in der Top-Zuschuss-Aktion eingeräumt<br />

werden. Sind Sanierungsmaßnahmen im Projektvolumen verankert, reduziert<br />

sich der Zuschuss auf 2,5% der Förderbemessungsbasis.<br />

Auf nicht einzel betrieblicher Ebene kann die ÖHT bei touristischer Infrastruktur<br />

einen 2,5%igen Zuschuss (3,75% bei touristischer Sommerstruktur) gewähren,<br />

wenn das entsprechende Bundesland einen gleich hohen Zuschuss leistet.<br />

Für Projekte über EUR 1 Mio. tritt die ÖHT selbst als Kreditgeber auf, wobei<br />

ein ÖHT-Kredit mit 70%iger Kreditquote (50% bei Neubauten), gemessen an<br />

den Kosten erreicht werden kann. Für den ÖHT-Kredit ist i.d.R. eine Bankhaftung<br />

abzugeben, in Einzelfällen kann die ÖHT bei erstklassiger hypothekarischer<br />

Besicherung auf die Bankhaftung verzichten. Auf den ÖHT-Top-Kredit leistet<br />

der Bund einen 2%igen Zinsenzuschuss auf 10 Jahre. Bei touristischen Vorhaben<br />

beträgt der Bundeszuschuss 1% (1,5% bei touristischer Sommerinfrastruktur)<br />

unter der Maßgabe des anteiligen Landeszuschusses. Das förderbare Investitions -<br />

volumen ist mit 3 Mio. Euro begrenzt, in Ausnahmefällen bei Landesbeteiligung<br />

mit bis zu 5 Mio. Euro. Alternativ bzw. in Kombination mit ÖHT-Top-Krediten<br />

kann der ERP-Fonds für Projekte ab 1 Mio. EUR Fördergrundlage ebenfalls einen<br />

zinsgünstigen erp-Kredit bereitstellen.<br />

Für umweltrelevante Vorhaben auf Bundesebene bietet die Kommunalkredit<br />

Public Consulting GmbH (kpc) Schwerpunktaktionen mit Möglichkeit von<br />

Landesförderungen im Bereich der umfassenden thermischen Gebäude -<br />

sanierung bis Ende 2014 (Gebäude älter als 20 Jahre vor Einreichung), der<br />

Umstellung von fossilen auf alternative Energieträger (Biomasse) bzw. Energie -<br />

einsparungsmaßnahmen (LED-Umstellung mit Bewegungsmelder, Wärmerückgewinnung<br />

etc.) an.<br />

In Einzelfällen und bei besonders förderwürdigen Maßnahmen kann ein nicht<br />

rückzahlbarer Zuschuss von bis zu 35% der umwelt relevanten Kosten gewährt<br />

werden.<br />

Der Exportfonds stellt Tourismus- und Freizeitwirtschaftsunternehmen zinsgünstige<br />

Betriebsmittelkredite bis zu 14% des möglichen Exportumsatzes zur<br />

Verfügung. Diese Kreditlinien können über die Volksbank in Anspruch genommen<br />

werden und sichern den zusätzlichen laufenden Liquiditätsbedarf zu<br />

Ihren Vorhaben. Wenn kein Exportumsatz getrennt ausgewiesen wird bzw.<br />

werden kann, behilft man sich mit den ausländischen Nächtigungszahlen, welche<br />

über die jeweiligen Gemeinden angefragt werden können (der prozentuale<br />

Auslandsnächtigungsanteil wird auf den Gesamtumsatz umgelegt). Finanziert<br />

werden über diese Betriebsmittelkredite Fixbuchungen ausländischer Gäste bzw.<br />

Forderungen an ausländische Reiseveranstalter sowie Kreditkartenabrechnungen<br />

von ausländischen Gästen.<br />

Bei Bundesgarantien für Tourismusprojekte ist der Anerkennungsstichtag für<br />

den Investitionsbeginn auf das Datum der Bundesgarantiezusage abgestellt<br />

und nicht auf das Bestelldatum.<br />

Die Volksbank-Förderberater unterstützen Sie gerne<br />

bei der antragstellung und bei Ihren Fördervorhaben.<br />

www.volksbank.at/kmu<br />

46


IMPRESSUM<br />

Medieninhaber:<br />

Österreichische Volksbanken-AG<br />

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Gestaltung und Produktion:<br />

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Grafik & Design<br />

Redaktionsschluss:<br />

29. April 2013<br />

Alle Recherchen wurden sorgfältig durchgeführt, sind aber ohne Gewähr.<br />

Haftungsansprüche sind ausgeschlossen.<br />

Das Papier dieses Produktes stammt aus nachhaltig bewirtschafteten<br />

Wäldern und kontrollierten Quellen. www.pefc.at<br />

Alle Bezeichnungen, die ausschließlich in der männlichen Form verwendet<br />

werden, gelten sinngemäß auch in der weiblichen Form.<br />

47


www.kohl.at<br />

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