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1664_14_Fischmigration Einleitender Bericht ... - Kanton Solothurn

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Alpiq Hydro Aare AG<br />

Kraftwerk Gösgen<br />

Konzessionserneuerungserneuerung<br />

<strong>Fischmigration</strong>shilfe: <strong>Einleitender</strong> <strong>Bericht</strong> zum Bauprojekt<br />

und der Projektstudie KKN<br />

Technischer <strong>Bericht</strong> TB2. .A<br />

08.10.2010<br />

<strong>1664</strong>-<strong>14</strong><br />

AF-Colenco AG<br />

Wasserkraftanlagen<br />

Täfernstrasse 26, 5405 Baden, 056 483 12 12


Kraftwerk Gösgen, Konzessionserneuerung<br />

<strong>Einleitender</strong> <strong>Bericht</strong> zum Bauprojekt <strong>Fischmigration</strong> und der Projektstudie KKN<br />

Seite i<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

1 EINLEITUNG ....................................................................................................... 1<br />

2 PROBLEMATIK ................................................................................................... 1<br />

3 BAUPROJEKT FISCHMIGRATIONSHILFE KW GÖSGEN (SOG.<br />

PROJEKT 2000) .................................................................................................. 1<br />

4 NEUKONZESSIONIERUNG DES WKW GÖSGEN: PROJEKT 2010 .................. 2<br />

5 FRIKTION MIT ANDERWEITIGEN PROJEKTEN ............................................... 3<br />

6 ALTERNATIVE KKN - VORPROJEKT ................................................................ 3<br />

AF-COLENCO AG, Baden


Kraftwerk Gösgen, Konzessionserneuerung Seite 1<br />

<strong>Einleitender</strong> <strong>Bericht</strong> zum Bauprojekt <strong>Fischmigration</strong> und der Projektstudie KKN<br />

1 EINLEITUNG<br />

Das Wasserkraftwerk Gösgen wurde in den Jahren 1913 bis 1917 an der Aare als Kanalkraftwerk<br />

zwischen Olten und Aarau erstellt.<br />

Dabei wird das Flussgefälle von der Aarebrücke bei Aarburg bis ca. 250 Meter oberhalb der<br />

Strassenbrücke bei Schönenwerd genutzt.<br />

Ein Wehr bei Winznau staut die Aare und führt einerseits eine konzessionierte Wassermenge<br />

von zurzeit 380 m³/s über einen 4'800 Meter langen Oberwasserkanal als sog. Nutzwasser<br />

den Turbinen des Maschinenhauses zu, und leitet andererseits eine saisonal abhängige<br />

Dotierwassermenge in die Restwasserstrecke, in die sog. "Alten Aare". Es ist vorgesehen,<br />

die Nutzwassermenge auf 395 m 3 /s zu erhöhen. Mit der erhöhten Wassermenge von 395<br />

m 3 /s besteht am Wehr an durchschnittlich 75 Tagen im Jahre zusätzlich zur Dotierung durch<br />

das Dotierkraftwerk ein Wehrüberfall, da das Wasserdargebot der Aare die Summe der beiden<br />

Wassermengen (Dotierwasser plus Nutzwasser) überschreitet. Das Wasser des Überfalls<br />

wird wie das Restwasser durch die Alte Aare abgeleitet.<br />

Nach einem ca. 1'400 Meter langen Unterwasserkanal vereinigen sich der Kanal und die Alte<br />

Aare, und damit auch die Wassermengen.<br />

2 PROBLEMATIK<br />

Der Unterwasserkanal mit dem Abfluss der konzessionierten Wassermenge weist bei der<br />

Vereinigung mit der Alten Aare somit mehrheitlich eine bedeutend höhere Wasserführung<br />

bzw. für die Fische eine wesentlich kräftigere Lockströmung auf als die Alte Aare. Der Unterwasserkanal<br />

ist deshalb für den Fischaufstieg bedeutend attraktiver. Das Maschinenhaus<br />

am oberen Ende dieses Unterwasserkanals bildet für die Fische jedoch ein unüberwindbares<br />

Hindernis - der Unterwasserkanal bedeutet für den Fischaufstieg eine Sackgasse.<br />

3 BAUPROJEKT FISCHMIGRATIONSHILFE KW GÖSGEN<br />

(SOG. PROJEKT 2000)<br />

Zwischen 1996 und 2000 wurde das Maschinenhaus des Kraftwerkes Gösgen inklusiver aller<br />

elektromechanischer Ausrüstung vollständig erneuert.<br />

Im Rahmen des Bewilligungsverfahrens musste planerisch im Maschinenhaus eine Fischschleuse<br />

als Verbindung zwischen Unter- und Oberwasserkanal sichergestellt werden. Noch<br />

während den Erneuerungsarbeiten des Maschinenhauses und in Absprache mit den Behörden<br />

beauftragte die damalige Atel 1999 das Ingenieurbüro Gebler, für eine Fischaufstieghilfe<br />

aus dem Unterwasserkanal ein Vorprojekt mit verschiedenen Varianten (Fischschleuse im<br />

Maschinenhaus, Umgehungsbach ins Oberwasser/Oberwasserkanal, Verbindungsbach zur<br />

Alten Aare) auszuarbeiten. Aufgrund der wesentlichen Vorteile insbesondere des zu erwartenden<br />

Erfolges für den Fischaufstieg wurde entschieden, die Variante des Verbindungsbaches<br />

zur Alten Aare bis zum Stand eines Bauprojektes weiter zu verfolgen und zu entwickeln.<br />

Während das IB Gebler die hydraulischen und gestalterischen Unterlagen entwickelte,<br />

erstellte die Colenco Power Engineering AG dabei auf Niveau "Bauprojekt" die planlichen<br />

Unterlagen der erforderlichen Kunstbauten.<br />

AF-COLENCO AG, Baden


Kraftwerk Gösgen, Konzessionserneuerung Seite 2<br />

<strong>Einleitender</strong> <strong>Bericht</strong> zum Bauprojekt <strong>Fischmigration</strong> und der Projektstudie KKN<br />

Das Konzept der erarbeiteten Fischaufstieghilfe (Projekt 2000) sah direkt anschliessend an<br />

das Maschinenhaus am rechten Ufer des Unterwasserkanals den Fischaufstieg mit einem<br />

Raugerinne-Beckenpass mit einer Steigung von ca. 5% und einer Länge von ca. 50 m, und<br />

einem anschliessenden, ca. 280 m langen Verbindungsbach zur Alten Aare vor. Das Projekt<br />

2000 wurde mit den Behörden abgestimmt und zur Stellungnahme eingereicht. Die Behörden<br />

bewilligten das Projekt; dazu erteilten sie auch eine Ausnahmebewilligung zur Erstellung<br />

von Bauten im Grundwasser.<br />

In der Fischereirechtlichen Bewilligung zum Wasserkraftwerk Gösgen vom 31. Januar 2002<br />

haben die <strong>Kanton</strong>e <strong>Solothurn</strong> und Aargau den Bau des Projektes 2000 angemeldet bzw. abhängig<br />

gemacht von den Ergebnissen der im Jahre 2004 durchgeführten, koordinierten Aufstiegskontrolle.<br />

Der Ausführungsentscheid wurde jedoch bis heute nicht verfügt.<br />

4 NEUKONZESSIONIERUNG DES WKW GÖSGEN:<br />

PROJEKT 2010<br />

Im Rahmen des Gesuches für die Neukonzessionierung des WKW Gösgen ist das Projekt<br />

der <strong>Fischmigration</strong> beim Maschinenhaus Teil der geplanten Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen.<br />

Das bestehende, und bereits früher genehmigte Migrations-Projekt wurde deshalb<br />

reaktiviert.<br />

In der Zeitspanne seit der Erarbeitung des Projektes 2000 bis heute sind allerdings gerade<br />

bei Fischaufstiegshilfen signifikante Erfahrungen gemacht worden. Zwecks Nutzung solcher<br />

Erfahrungswerte wurde das Projekt 2000 überarbeitet. Wie beim bestehenden Projekt 2000<br />

erstellte das gleiche Team, nämlich das IB Gebler die fischereibiologischen, gestalterischen<br />

und hydraulisch bedingten Massnahmen, während die AF-Colenco AG die bautechnischen<br />

Unterlagen ausarbeitete.<br />

Während die Gestaltung und Dimensionierung des Einlaufbauwerkes, des Bauwerkes zur<br />

Querung der Versorgungsleitungen und Verkehrswege wie auch die Gestaltung des Verbindungsbaches<br />

durch die Überarbeitung nicht betroffen wurden, wurde insbesondere das<br />

Mündungsbauwerk mit dem Fischeinstieg, und die baulichen Komponenten für den Fischaufstieg<br />

substantiell überarbeitet.<br />

Ein genauer Beschrieb des Gesamtkonzeptes ist im Technischen <strong>Bericht</strong> des IB Gebler<br />

TB2.A1.1 bzw. im <strong>Bericht</strong> zum Bauprojekt der AF-Colenco AG zur <strong>Fischmigration</strong> TB2.A1<br />

dargelegt.<br />

Gegenüber dem ursprünglichen Projekt wurden dabei folgende wesentlichen Verbesserungen<br />

vorgenommen:<br />

- Optimierung des Fischeinstieges und der Einstiegsöffnungen<br />

- Ersatz der Raugerinne-Beckenpass durch einen Schlitzpass zwecks Erhöhung der<br />

Funktionalität bei hohen Abflüssen<br />

- Substantielle Erhöhung der Wassermenge von 1.2 m 3 /s auf 2.0 m 3 /s, um die Funktionsfähigkeit<br />

des Fischpasses (Auffindbarkeit der Einstiege durch Erhöhung des Lockwassers)<br />

zu gewährleisten.<br />

- Ersatz der Bypass-Leitung durch ein eigentliches Bypass-Abflussgerinne<br />

AF-COLENCO AG, Baden


Kraftwerk Gösgen, Konzessionserneuerung Seite 3<br />

<strong>Einleitender</strong> <strong>Bericht</strong> zum Bauprojekt <strong>Fischmigration</strong> und der Projektstudie KKN<br />

- Projektierung einer Fischzählkammer im Aufstiegsbereich des Fischpasses<br />

Das grundsätzlich bereits früher genehmigte, jedoch überarbeitete Fisch-<br />

Migrationsprojekt wird deshalb hier nochmals vollständig als "Projekt 2010" beigelegt<br />

und zur Genehmigung eingereicht.<br />

5 FRIKTION MIT ANDERWEITIGEN PROJEKTEN<br />

Die im Rahmen des erarbeiteten Bauprojektes für die Migrationshilfe benötigte Landfläche<br />

wird zwischenzeitlich nicht nur durch das Migrationsprojekt, sondern auch durch das Projekt<br />

KKN (Kernkraftwerk Niederamt) beansprucht und liegt in dessen Projektareal, wie es im<br />

Rahmenbewilligungsgesuch vom 9. Juni 2008 festgelegt wurde.<br />

Die Realisierung eines Kernkraftwerkes verlangt eine ganze Reihe von stufengerechten Bewilligungen.<br />

Als erste Bewilligung ist ein Rahmenbewilligungsgesuch einzureichen, in welchem<br />

schwerpunktmässig die Standorteignung aufgezeigt wird. Gelangt das KKN-Projekt<br />

nicht zur Realisierung, kann das <strong>Fischmigration</strong>sprojekt wie geplant am ursprünglich vorgesehenen<br />

Standort realisiert werden. Wird das Projekt hingegen weiterverfolgt, werden die<br />

besagten Grundstücksflächen weiterhin beansprucht. Für das Migrationsprojekt sind in diesem<br />

Falle Alternativen vorzulegen, die das ursprüngliche Projekt vollständig ersetzen.<br />

6 ALTERNATIVE KKN - VORPROJEKT<br />

Als mögliche Alternative zum vorliegenden Bauprojekt 2010 wurde in Absprache mit den Behörden<br />

durch die AF-Colenco AG eine Projektstudie erstellt. Diese Studie der Colenco<br />

(TB2.A2) liegt dem Projektdossier bei. Im Falle dass das Projekt 2010 am vorgesehenen<br />

Standort nicht realisiert werden könnte ist vorgesehen, zwecks späterer Realisation diese<br />

Studie weiter zu verfolgen.<br />

Baden, 8. Oktober 2010<br />

AF-Colenco AG<br />

Wasserkraftanlagen<br />

Walter Beeler<br />

Chefprojektleiter<br />

Amédée Murisier<br />

Projektingenieur<br />

AF-COLENCO AG, Baden

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