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Barrierefrei ins stadion. - Bundesliga-Stiftung

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Jahrestagung<br />

Zusätzlich tritt die BBAG auch als Veranstalter<br />

einer Tagung auf, die neben der<br />

Jahreshauptversammlung unseres Vere<strong>ins</strong><br />

immer ein Schwerpunktthema behandelt.<br />

Diese Tagungen finden abwechselnd<br />

bei den Vereinen der <strong>Bundesliga</strong> und<br />

2. <strong>Bundesliga</strong> in der Sommerpause statt.<br />

So können unsere Mitglieder und die Behindertenfanbeauftragen<br />

und Fanclubs<br />

sich vor Ort über aktuelle Entwicklungen<br />

austauschen, halten den direkten Kontakt<br />

und bekommen neue Anregungen für ihre<br />

tägliche Arbeit in den Clubs.<br />

Auf der Tagung 2010 in Dortmund standen<br />

gehörlose Fußballfans im Mittelpunkt.<br />

In den vergangenen Jahren haben<br />

sich bei einigen Vereinen so genannte<br />

DEAF-Fanclubs gegründet, deren gehörlose<br />

Mitglieder ihre Belange zukünftig<br />

stärker in die Öffentlichkeit tragen wollen.<br />

Ein Unterfangen, das selbstverständlich<br />

von der BBAG unterstützt wird.<br />

Mitmachen und unterstützen<br />

Die BBAG ist eine Vereinigung für engagierte<br />

behinderte und nichtbehinderte<br />

Fußballfans. Wer auch immer sich als<br />

Fußballfan fühlt, ist für die BBAG Bezugsperson,<br />

als Einzelperson oder in Vereinen<br />

oder Gruppierungen organisiert. Es geht<br />

also für die Mitarbeit in der BBAG nicht<br />

um Funktionsträger innerhalb der Clubs,<br />

sondern um Menschen mit Behinderung.<br />

Die BBAG ist auf Partner angewiesen, die<br />

ihre Arbeit unterstützen.<br />

Wer Interesse an einer Zusammenarbeit<br />

oder Unterstützung hat, kann sich über<br />

unsere Homepage www.bbag-online.de<br />

einen ersten Eindruck verschaffen und<br />

über info@bbag-online.de direkt Kontakt<br />

mit dem Vorstand der BBAG aufnehmen.<br />

interview mit Jochen dohm<br />

1. Vorsitzender der Bundesbehindertenfanarbeitsgeme<strong>ins</strong>chaft (BBag)<br />

die BBag hat auch in<br />

diesem Jahr wieder die<br />

herausgabe des reiseführers<br />

für Menschen<br />

mit Behinderung unterstützt.<br />

was macht<br />

für sie das Besondere<br />

an diesem reiseführer aus?<br />

Jochen Dohm<br />

Zunächst einmal erfüllt es mich mit<br />

Freude und auch mit einem gewissen<br />

Stolz, dass die Initiative, die die BBAG<br />

2005 ergriffen hat und die schließlich<br />

2006 mit der Unterstützung der DFL<br />

in der Erstauflage des Reiseführers gemündet<br />

ist, in diesem Jahr zur bereits<br />

dritten Auflage geführt hat. Man muss<br />

sich vor Augen führen, dass es weder<br />

damals noch heute eine vergleichbare<br />

Publikation in Deutschland gab bzw.<br />

gibt, mit der Menschen mit Behinderung<br />

Informationen erhalten, die nicht<br />

nur auf einzelne Orte oder Ereignisse<br />

abzielen, sondern die gesamte Reisekette<br />

abbilden. Insofern ist der Reiseführer<br />

auch ganz unabhängig vom<br />

Fußball schon etwas Besonderes.<br />

wer profitiert von dem reiseführer?<br />

Alle Fußballfans mit einer Behinderung.<br />

Ganz gleich, ob Rollstuhlfahrer,<br />

gehbehinderte, blinde oder sehbehinderte<br />

Menschen: Sie alle erhalten die<br />

Informationen, die in Bezug auf <strong>Barrierefrei</strong>heit<br />

wichtig sind, um ein Fußballspiel<br />

problemlos besuchen zu können.<br />

Und darüber hinaus enthält der Reiseführer<br />

weitere Informationen, mit<br />

denen der Aufenthalt in einer fremden<br />

Stadt ganz selbstverständlich zu<br />

einem Erlebnis werden kann. <strong>Barrierefrei</strong>e<br />

Gaststätten sind ebenso aufgeführt<br />

wie auf behinderte Gäste eingestellte<br />

Hotels. Die Zugänglichkeit des<br />

öffentlichen Nah- und Fernverkehrs<br />

ist beschrieben, ebenso wie Kontaktdaten<br />

zu speziellen Fahrdiensten für<br />

Menschen mit Handicap.<br />

warum sind diese informationen<br />

für Menschen mit Behinderung so<br />

wichtig?<br />

Weil es bei dem Besuch eines Fußballspiels<br />

nicht nur darum geht, wie man an<br />

Tickets kommt und welcher Service im<br />

Stadion geboten wird, sondern die gesamte<br />

Reisekette von Bedeutung ist.<br />

Wenn man bspw. mit dem Auto anreist,<br />

nützt einem das beste Navigationsgerät<br />

nichts, wenn man vorher nicht in<br />

Erfahrung gebracht hat, wo am Spieltag<br />

die Behindertenparkplätze sind.<br />

Wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

anreist, dann muss man wissen,<br />

welche Verbindungen barrierefrei<br />

sind. Wer vor oder nach dem Spiel noch<br />

etwas von der jeweiligen Stadt sehen<br />

möchte, der muss natürlich wissen,<br />

welche Angebote auch für behinderte<br />

Menschen zugänglich und nutzbar sind.<br />

Und schließlich kann selbst so etwas<br />

Profanes wie das Fehlen oder Vorhandensein<br />

einer Behindertentoilette<br />

darüber entscheiden, ob man vor oder<br />

nach dem Spiel die Innenstadt überhaupt<br />

aufsucht. Alle diese Informationen<br />

sind für sich genommen schon<br />

wichtig; sie gebündelt zu erhalten,<br />

macht den großen Wert des Reiseführers<br />

aus.<br />

232 <strong>Barrierefrei</strong> <strong>ins</strong> <strong>stadion</strong> saison 2010/2011 233

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