Branchenverzeichnis - SolarRegion
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Beileger<br />
<strong>SolarRegion</strong><br />
Zeitschrift für Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit<br />
www.solarregion.net<br />
22013<br />
16. Jahrgang<br />
Alle Dinosaurier<br />
sterben irgendwann<br />
aus<br />
• Batteriespeicher für Solarstrom<br />
• Solares Bauen und Sanieren<br />
• So nicht! Eingebauter Verschleiß<br />
• Berufsbild Klimaschutzmanager
editorial<br />
Karin Jehle<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
ja, tatsächlich sterben alle Dinosaurier irgendwann<br />
aus. Fragt sich nur, wie lange es im Falle<br />
der Energie-Dinos noch dauert und was sie im<br />
Todeskampf alles mit sich reißen. Fakt ist: Die<br />
Erneuerbaren Energien entwickeln sich aller<br />
Unkenrufe zum Trotz prächtig und trugen<br />
2012 rund 22 Prozent zur Bruttostromerzeugung<br />
in Deutschland bei. Damit haben sie<br />
sowohl die Steinkohle als auch die Atomkraft<br />
überholt und sind der Stromerzeugung aus<br />
der besonders klimaschädlichen Braunkohle<br />
dicht auf den Fersen. Aber Vorsicht: Nicht<br />
zu früh freuen! Aktuell sind dennoch 17 neue<br />
Kohlekraftwerke im Bau oder in der Planung.<br />
Kraftwerke mit insgesamt 5.300 Megawatt<br />
Leistung sollen noch 2013 ans Netz gehen.<br />
Sie werden wegen ihrer trägen Regelbarkeit<br />
zu Zeiten hoher regenerativer Stromerzeugung<br />
das Netz verstopfen, was zur zeitweiligen<br />
Abregelung von Windrädern und Solarparks<br />
führt. Sie werden rund 30 Millionen Tonnen<br />
klimaschädliches CO 2<br />
in die Luft pusten. Und<br />
zu allem Überfluss werden sie auch noch über<br />
den Umweg Börsenstrompreis die EEG-Umlage<br />
in die Höhe treiben (Lesen Sie hierzu den<br />
Artikel auf Seite 22).<br />
Gegenwind bekommen die Erneuerbaren auch<br />
regelmäßig aus Berlin – trotz aller Lippenbekenntnisse<br />
zur Energiewende. Die jüngsten<br />
Attacken auf das EEG liefen zum Glück ins<br />
Leere – vor den Bundestagswahlen wird es<br />
keine Änderungen mehr geben. Bleibt zu<br />
hoffen, dass eine künftige Bundesregierung<br />
wieder mehr Wohl und Willen ihrer Wähler<br />
im Blick hat. Denn nach wie vor genießen die<br />
Erneuerbaren Energien breite Zustimmung in<br />
der Bevölkerung. Und angesichts der massenhaft<br />
verbreiteten Behauptungen von der<br />
Milliarden teuren Energiewende bleibt nichts<br />
übrig, als gebetsmühlenhaft die gleichen<br />
Argumente zu wiederholen: Es sind nicht die<br />
Erneuerbaren Energien, die den Strompreis<br />
in die Höhe treiben, sondern die vielen Ausnahmeregelungen<br />
für Großverbraucher sowie<br />
das veraltete Strommarktdesign. Geht der<br />
CO 2<br />
-Ausstoß weiter wie bisher, wird es noch<br />
viel, viel teurer! Jede Verzögerung der Energiewende<br />
werden dann spätestens unsere Kinder<br />
und Enkel bezahlen müssen. Und schließlich<br />
ist eine klimaneutrale Gesellschaft geradezu<br />
prädestiniert dafür, dezentral, demokratisch<br />
und bürgernah ihre Energie zu produzieren.<br />
Kein Wunder, dass die Dinosaurier des fossilen<br />
Zeitalters sich mit Zähnen und Klauen gegen<br />
das Aussterben wehren!<br />
Lesen Sie in dieser Ausgabe der <strong>SolarRegion</strong>,<br />
welche Optionen es sowohl für HausbesitzerInnen<br />
als auch für MieterInnen gibt, die<br />
Kraft der Sonne zu nutzen, um sich unabhängiger<br />
von den Energiekonzernen zu machen.<br />
Batteriespeicher können den Anteil selbstgenutzten<br />
Solarstroms erheblich in die Höhe<br />
treiben. Solarthermie sorgt für Warmwasser<br />
und Heizung bei stark reduziertem Öl- und Gasbedarf.<br />
Sonnenhäuser geizen beim Heizen durch<br />
eine perfekte Ausnutzung der Sonneneinstrahlung<br />
ins Gebäude. Und auch wer kein Eigenheim<br />
besitzt, kann sich ein Solarpaneel an den<br />
Balkon hängen oder Mitglied in einer Bürgerenergiegenossenschaft<br />
werden. Sonntagsreden<br />
haben wir alle genug gehört – jetzt ist<br />
es Zeit zu handeln!<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende<br />
Lektüre und einen sonnigen Sommer.<br />
Mit sonnigen Grüßen<br />
Karin Jehle<br />
(Chefredakteurin)<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
inhalt<br />
Top Thema<br />
6 PV-Self: Solarstromspeicher stützen das Netz<br />
7 KfW fördert PV-Stromspeicherung<br />
8 Direktverbrauch: Solarstrom vom Dach liefern<br />
9 „Mathe kann ja auch nützlich sein“<br />
10 Solare Wärme braucht stabile Förderung<br />
11 Nachrüstpflicht für Solaranlagen<br />
12 Lasst die Sonne rein!<br />
13 Strom vom Balkon<br />
14 Antidumpingzölle: Hilfe für die europäische Solarbranche?<br />
16 News aus der Region<br />
Wirtschaft<br />
18 Wirtschaftsnachrichten<br />
19 Windstrom marktreif?<br />
20 Wie unnötige Kohlekraftwerke die EEG-Umlage in die<br />
Höhe treiben<br />
21 Doppeltank als Stromspeicher<br />
Politik<br />
22 Politik News<br />
Praxis<br />
24 Praxis News<br />
26 Ja, sind wir denn blöd?<br />
27 Berufsbild Klimaschutzmanager<br />
28 EnergieRegion Südschwarzwald Plus – Nachhaltigkeit und<br />
Effizienz im Mittelpunkt<br />
29 Klappe zu, Wärme drin<br />
Rubriken<br />
2 Editorial<br />
3 Impressum<br />
4 fesa News<br />
15 Politiker-Rätsel<br />
30 <strong>Branchenverzeichnis</strong><br />
<strong>SolarRegion</strong> 2/2013<br />
Energieautonome Kommunen<br />
STROMSPEICHER I<br />
Batteriespeicher für<br />
PV-Anlagen können<br />
das Netz stützen<br />
6<br />
BÜRGERENERGIE<br />
Verschärfungen im<br />
Kapitalanlagegesetz<br />
gestoppt<br />
26<br />
21<br />
22<br />
STROMSPEICHER II<br />
Durchbruch bei Redox-<br />
Flow-Speicher erzielt<br />
KONSUMWENDE:<br />
Reparatur- statt<br />
Wegwerfmentalität<br />
Impressum <strong>SolarRegion</strong><br />
Chefredakteurin: Karin Jehle • Anzeigenleitung:<br />
Diana Sträuber • Redaktion: Armin Bobsien, Kaj<br />
Mertens-Stickel, Georg Stanossek, Ernst Wagner •<br />
Autoren in dieser Ausgabe: Thomas Bauer, Carola<br />
Die Zukunft ist erneuerbar! Bick, Armin Bobsien, Stefan Flaig, Helmut Godard,<br />
Bernward Janzing, Karin Jehle, Kaj Mertens-Stickel,<br />
Felix Schäfer, Ernst Wagner, Jörg Wassermann, Dr. Wulf Westermann, Stefanie<br />
Witt • Titelfoto: Günter Havlena (Pixelio.de), Thaut Images (Fotolia.com) •<br />
Layout & Druckvorstufe: Frank Schöler, www.schoeler-werbung.de,<br />
Tel. 0761/2056741 • Herausgeber: fesa e.V., Gerberau 5, 79098 Freiburg •<br />
Anschrift Redaktion: fesa e.V., Gerberau 5, 79098 Freiburg, Tel: 0761/407361,<br />
Fax: 0761/404770, mail@fesa.de • Auflage: 25.000 • Erscheinungsweise:<br />
vierteljährlich • Druck: pva Druck und Mediendienstleistungen GmbH, Industriestraße<br />
15, 76829 Landau / Pfalz • Vertrieb und Verbreitungsgebiet: An rund<br />
Die nächste Ausgabe erscheint im August 2013<br />
1.000 öffentlichen Auslagestellen in Freiburg und den Landkreisen Breisgau-<br />
Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach, Waldshut, Ortenau, Schwarzwald-<br />
Baar und in der Bodensee-Region. Auslagestellen sind unter anderem öffentliche<br />
Ämter, der Fachhandel für Solar- und Elektrotechnik, Institutionen aus<br />
dem Umweltbereich, der ÖPNV- und Fremdenverkehrsbereich, Banken, Buchhandel,<br />
Bibliotheken, Reformhäuser, Arztpraxen und gastronomische Einrichtungen.<br />
• Mediapartner: Intersolar Europe 2013 • Einzel-Abonnement für<br />
4 Ausgaben: Inland 15 Euro, Ausland 20 Euro. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 16<br />
• Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />
• Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die<br />
Meinung der Redaktion wieder. • © by fesa e.V. Nachdruck nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung des fesa e.V. • Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Recyclingpapier<br />
• Über Fragen der deutschen Rechtschreibung wurde im Zweifelsfall<br />
demokratisch entschieden.<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
fesa News<br />
-Mitglieder bestätigen Vorstand<br />
Bei der gut besuchten Mitgliederversammlung des fesa e.V. am 25.04.2013 berichtete das<br />
Team der Geschäftsstelle über Aktionen und Finanzen im vergangenen Jahr. Der Projektbereich<br />
hat sich sehr gut entwickelt. Die Kampagne Energieautonome Kommunen mit<br />
ihrem jährlich stattfindenden Kongress, die Fortbildung für künftige Klimaschutzmanager sowie<br />
das Projekt Regionetz zur Förderung ehrenamtlichen Engagements in Kommunen sind dabei<br />
wichtige Standbeine. Hier trägt der fesa e.V. die Energiewende von unten direkt in die Kommunen<br />
vor Ort. An die nachwachsende Generation von Klimaschützern richten sich die pädagogischen<br />
Projekte. „Klimaschutz zum Anfassen“ wendet sich an Grundschulklassen, „Unser Dorf<br />
hat Power“ besucht weiterführende Schulen. Ein Projekt für Kindergärten ist in Vorbereitung. Die<br />
Mitglieder waren zufrieden mit der Arbeit des fesa e.V. im vergangenen Geschäftsjahr und entlasteten<br />
den Vorstand. Stefan Flaig, Marcus Brian, Maria-Luisa Werne und Nicole Römer möchten<br />
sich weiterhin aktiv für den fesa e.V. engagieren und kandidierten erneut für die Vorstandsposten.<br />
Alle wurden gewählt. Renate Dohse wurde zur Kassenprüferin wiedergewählt.<br />
Der neue, alte Vorstand des fesa e.V.: Marcus Brian,<br />
Stefan Flaig, Maria-Luisa Werne, Nicole Römer (v.l.n.r.)<br />
Foto: Karin Jehle<br />
Den Jahresbericht finden Sie auf www.fesa.de<br />
www.qu-int.com<br />
www.vag-freiburg.de<br />
Sta(d)tt-Auto!<br />
Täglich sauber unterwegs.<br />
Machen Sie mit,<br />
steigen Sie um!<br />
neu<br />
Wir begrüßen in dieser<br />
Ausgabe der <strong>SolarRegion</strong> als<br />
neue fesa-Mitglieder:<br />
Günter Schulz<br />
Ich möchte dazu beitragen, dass unsere Kinder ohne<br />
Angst vor einer „Klimawende“ leben können. Die Energie<br />
gehört in Bürgerhand! Strom und Wärme gehören<br />
zusammen und Wärme macht nur dezentral Sinn! Der<br />
fesa e.V. bietet dafür genau die richtige Plattform.<br />
Gregor Reddemann,<br />
Geschäftsführer SI Module GmbH, Freiburg:<br />
Als lokaler Hersteller von Premium-Solarmodulen wollen<br />
wir uns mit den Akteuren für Erneuerbare Energien<br />
in der Region stärker vernetzen. Der fesa e. V. bietet<br />
dazu die ideale Plattform. Nur mit gemeinsamen<br />
Anstrengungen ist die Energiewende zu realisieren.<br />
Henner Wenzel<br />
Die Energiewende und damit die Zukunft unserer<br />
Kinder dürfen wir nicht allein der „großen“ Politik<br />
überlassen. Damit wir es regional und von der Basis<br />
her schaffen, braucht es intelligente Koordinationsstrukturen<br />
wie den fesa e.V. Ich will den Erfolg der<br />
Energiewende, daher werde ich Mitglied.<br />
Freiburger Verkehrs AG Ganz die Freiburger Linie<br />
Martin Lohmann<br />
Ich kann im Gebiet von bürgerschaftlich getragenen<br />
Nah- und Fernwärmeprojekten Beiträge zum Gelingen<br />
leisten und profitiere selbst wiederum vom Knowhow<br />
anderer fesa-Mitglieder in den verschiedensten<br />
Aktionsgebieten der Energiewende. Der Verein bietet<br />
mir zudem Möglichkeiten zur gemeinschaftlichen<br />
Klärung und öffentlichen Werbung für eine zukunftsfähige<br />
Energiepolitik.<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />
VAG_Anz_Sprit_1_90x175.indd 1<br />
21.08.2008 11:59:49 Uhr
fesa News<br />
Tour de fesa<br />
Mit E-Bike und Muskelkraft zum Ziel!<br />
Zugegeben – ein Teil der Teilnehmer bei der Tour de fesa<br />
am 8. Juni wird mit Sicherheit gedopt sein. Elektroräder mit<br />
eingebautem Rückenwind bieten legales Technikdoping nicht<br />
nur für Senioren. Für Berufspendler, die regelmäßig längere<br />
Strecken zurückzulegen haben, bieten E-Bikes eine schlaue<br />
Alternative zum Auto. Und auch jüngere, sportliche Menschen<br />
sind immer häufiger mit den schnellen, leisen Flitzern<br />
unterwegs. Ausdrücklich eingeladen zum aktiven Wettstreit<br />
zwischen Mensch und Maschine sind natürlich alle FahrerInnen<br />
von herkömmlichen Fahrrädern. Die 15 Kilometer<br />
vom fesa-Büro in der Gerberau bis zur Griestalstrauße am<br />
Tuniberg sind auch mit dem Hollandrad oder dem alten Dreiganghobel gut zu<br />
bewältigen. Einige Elektroräder stehen für Einsteiger zum Ausprobieren zur Verfügung.<br />
Fahrzeugtausch auf freier Strecke ist erlaubt und erwünscht! Bei der Tour<br />
de fesa sind alle TeilnehmerInnen Gewinner und erster Sieger ist das Klima, das<br />
von einer umweltfreundlichen Mobilität profitiert. Um diese soll es dann bei der<br />
Diskussionsrunde in der Strauße gehen. Georg Stanossek von ReutEmobil wird zu<br />
Car-Sharing und Elektromobilität informieren und Ulrich Prediger von LeaseRad<br />
wird sein Konzept des E-Bike-Leasings für Firmen vorstellen. Anschließend ist die<br />
Arena eröffnet für Fragen und Diskussionsbeiträge. Währenddessen können sich<br />
die Drahtesel an der Steckdose laben und die RadlerInnen an badischen Köstlichkeiten.<br />
Start ist um 14 Uhr in der Gerberau 5, Rückkehr etwa 18 Uhr.<br />
Anmeldungen bitte an mail@fesa.de. Bitte geben Sie an, ob Sie mit E-Bike<br />
oder Muskelfahrrad kommen und ob Sie eventuell ein E-Bike für TestfahrerInnen<br />
zur Verfügung stellen können.<br />
Lösung <strong>SolarRegion</strong>-<br />
Rätsel<br />
Das Lösungswort unseres letzten Rätsels<br />
lautet EFFIZIENT SANIEREN. Das Buch<br />
„Vom Gärtnern in der Stadt“ hat Manfred<br />
Maier aus Konstanz gewonnen.<br />
Wir gratulieren!<br />
Foto: Gpavic, Wikicommons<br />
Wettbewerb: Neue Auslagestellen<br />
für die <strong>SolarRegion</strong><br />
Foto: Schauinslandbahn<br />
Finden Sie Ihre <strong>SolarRegion</strong> an einer Auslagestelle in Ihrer Nähe?<br />
Oder hätten Sie eine Idee, wo unsere Zeitschrift unbedingt<br />
noch ausliegen müsste? Die Redaktion ist immer wieder auf der<br />
Suche nach neuen Plätzen in Einzelhandel, Cafés, Restaurants,<br />
Banken, Bibliotheken, Rathäusern und was Ihnen sonst noch<br />
einfällt. So erreichen wir<br />
weiterhin viele Menschen<br />
in der Region, um sie für<br />
Erneuerbare Energien und<br />
einen nachhaltigen Lebensstil<br />
zu sensibilisieren. Helfen<br />
Sie uns und schauen Sie sich<br />
um, ob es in Ihrer Gemeinde<br />
Auslagemöglichkeiten für<br />
die <strong>SolarRegion</strong> gibt. Für<br />
die auslegenden Geschäfte ist die Verteilung selbstverständlich<br />
kostenlos. Als Dankeschön verlosen wir unter allen Tippgebern<br />
eine Seilbahnfahrt mit der neu eröffneten Schauinslandbahn<br />
– gesponsert von der VAG Freiburg. Ob die von Ihnen angepeilte<br />
Auslagestelle vielleicht bereits schon die <strong>SolarRegion</strong> bezieht,<br />
sehen Sie in der Liste auf www.fesa.de unter Publikationen,<br />
Zeitschrift <strong>SolarRegion</strong><br />
Schicken Sie die Adressen der neuen Auslagestellen<br />
bis zum 31.7.2013 an mail@fesa.de oder per<br />
Post. Vielen Dank und viel Erfolg bei der Verlosung!<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
Top Thema<br />
PV-Self: Solarstromspeicher stützen das Netz<br />
Lohnt sich der Kauf einer Batterie, um den Eigenstromverbrauch zu steigern? Diese Frage und deren Beantwortung sind<br />
eingebettet in einem Projekt des Fraunhofer Instituts (ISE) und der badenova über die Auswirkung der Netzparität auf Netz<br />
und Nutzerverhalten. / Von Ernst Wagner, fesa e.V.<br />
Quelle: BSW-Solar www.solarwirtschaft.de<br />
Sonnenstrom zeitversetzt nutzen entlastet Stromnetze.<br />
Die Anzahl der Solaranlagen ist in Deutschland<br />
in den letzten Jahren stark angewachsen.<br />
Wegen der attraktiven Vergütung speisten die<br />
PV-Anlagenbesitzer den Strom überwiegend<br />
ins öffentliche Netz ein. Die Einspeisevergütung<br />
hat aber in der Zwischenzeit die Netzparität<br />
(der Strompreis im Netz entspricht der<br />
Vergütung) erreicht und liegt mittlerweile sogar<br />
darunter. Damit rückt die Frage in den Vordergrund,<br />
wie Hausbesitzer ihren Eigenstromverbrauch<br />
erhöhen können, was aber oft die Investition<br />
in einen Batteriespeicher bedingt. Den<br />
Solarstromerzeuger interessieren somit vorrangig<br />
die Preise für Speicher sowie zu erwartende<br />
Vergütung und Strompreise, um damit<br />
an die Kalkulation gehen zu können.<br />
Für Energieversorgungsunternehmen und Netzbetreiber<br />
gilt es dagegen herauszufinden, ob<br />
durch die vielen Solaranlagen neue Standardlastprofile<br />
(Abschätzung eines repräsenta-tiven<br />
Lastprofils ohne registrierende Leistungsmessung)<br />
geschaffen werden müssen Innovative<br />
Geschäftsmodelle können hilfreich sein, um<br />
den Stromeinkauf zu optimieren. In technischer<br />
Hinsicht ist die Konstanthaltung der<br />
Netzspannung von Interesse. Hier können die<br />
Stromspeicher im Keller unterstützend wirken<br />
– wenn sie netzdienlich gefahren werden.<br />
Netzdienliche Batterieführung<br />
vom Computer ermittelt<br />
Die Wissenschaftler vom ISE<br />
haben im Rahmen des badenova-Innovationsfonds-Projektes<br />
„PV-Self“ dazu ein Computerprogramm<br />
entwickelt, das viertelstündlich<br />
Zeitreihen zu Netzbezug,<br />
Netzeinspeisung und<br />
Eigenverbrauch für verschiedene<br />
Kundengruppen von PV-Anlagenbetreibern<br />
simuliert. Die Zahlenreihen<br />
wurden erweitert durch<br />
die Annahme einer konventionellen<br />
Betriebsführung für eine<br />
Batterie mit Beladung und Entladung.<br />
Sie ist auf die Maximierung<br />
des Eigenverbrauchs und<br />
größtmöglichen Gewinn für den<br />
Energieerzeuger ausgelegt. Dem<br />
gegenüber wurde eine „intelligente“<br />
Betriebsführung entwickelt,<br />
die netzstützend wirkt – z.B.<br />
Batterieladen in der Zeit höchster<br />
Stromerzeugung – und gleichzeitig (wie auch<br />
die konventionelle Batterie) den Netzbezug des<br />
PV-Anlagenbetreibers verringern kann.<br />
Bei zukünftigen PV-Anlagen wird die Frage des<br />
Eigenstromverbrauchs und damit die Beschaffung<br />
eines Batteriesystems, das zugleich das<br />
Netz stützt, zwingend werden. Ein Teil des<br />
Projektes ist so weit gediehen, dass man jetzt<br />
i<br />
Serie<br />
Innovation<br />
erleben (33)<br />
Seit 2001 fördert die badenova AG &<br />
Co. KG mit ihrem Innovationsfonds für<br />
Klima- und Wasserschutz zukunftsweisende<br />
Projekte. Jedes dieser Vorhaben trägt zu<br />
einer nachhaltigen Energieversorgung bei.<br />
Wir stellen Ihnen in unserer Reihe „Innovation<br />
erleben“ einige der interessantesten<br />
Projekte vor. Eine Liste der geförderten<br />
Innovationsfonds-Projekte finden Sie unter<br />
www.badenova.de/innovationsfonds<br />
schon das Rechenmodell bei der Frage, ob<br />
eine Batterie rentabel ist, anwenden kann.<br />
Mit Hilfe der festen und flexiblen Rahmenbedingungen<br />
wie z.B. Größe der PV-Anlage<br />
und der Batterie, Renditeerwartung, Strompreis<br />
und Einspeisevergütung und deren<br />
zukünftiger Veränderungen sowie dem Lastprofil<br />
pro Kundengruppe erhält man z.B.<br />
die Batteriekosten, deren Preis man mit den<br />
jeweiligen Marktpreisen vergleichen kann.<br />
Künftige Netzbelastungen frühzeitig erkennen<br />
Ob die badenova nun zukünftig neue Standardlastprofile<br />
berechnen und innovative<br />
Geschäftsmodelle entwickeln muss, soll eine<br />
Analyse der möglichen Netzbelastungen bei<br />
einem weiteren PV-Ausbau in Freiburg ermitteln.<br />
Auf Grundlage von Durchschnittswerten<br />
zur Gebäudeinfrastruktur und PV-Anlagen-<br />
Dichte erfolgt mit Hilfe des Solarkatasters<br />
„Free Sun“ eine Solarpotenzialanalyse für<br />
die gesamte Stadt Freiburg. Anschließend<br />
werden die ermittelten PV-Potenziale den<br />
entsprechende Kundengruppen (in Abhängigkeit<br />
der Wohnsituation) gegenübergestellt<br />
und für das gesamte Freiburger Verteilnetz<br />
hochskaliert. Um mögliche Belastungsspitzen<br />
im Verteilnetz der badenova zu ermitteln,<br />
werden daraufhin die EEG-Stammdaten der<br />
PV-Anlagen des Übertragungsnetzbetreibers<br />
hinzugezogen. Die Auswertungen dienen<br />
dazu, die unterschiedlichen Ausprägungen<br />
der Eigenstromnutzung zu hinterfragen und<br />
für die badenova die Vorteile verschiedener<br />
Handlungsoptionen und Geschäftsmodelle zu<br />
untersuchen. Schließlich muss sich die badenova<br />
überlegen, wie sie im Bedarfsfall zukünftig<br />
Strom am günstigsten zukauft und ob<br />
eine gestaffelte oder gleitende Preisgestaltung<br />
statt eines Einheitspreises nicht vorteilhafter<br />
ist. Um die Spitzenbelastung des Netzes zu<br />
glätten und damit Stromschwankungen zu<br />
vermeiden, müssen technische Maßnahmen<br />
angedacht werden.<br />
Noch nicht untersucht ist, ob die badenova<br />
gravierende Schlussfolgerungen aus dem Projektergebnis<br />
ziehen kann oder muss. Es ist<br />
geplant, das Projekt bis Ende dieses Jahres<br />
abzuschließen, um die noch ausstehenden Fragen<br />
beantworten und Erkenntnisse für Risiken<br />
und Chancen für Nutzer und Netzbetreiber<br />
abwägen und prognostizieren zu können. n<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
Top Thema<br />
KfW fördert PV-Stromspeicherung<br />
Sesam öffne dich, Simsalabim – jeder kennt diese magischen Zauberworte. Das entsprechende Äquivalent für Liebhaber<br />
und Interessenten von Batterien zur Solarstromspeicherung heißt ab sofort „KfW 275“. Unter diesem Programm können<br />
seit dem 1. Mai 2013 zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse für die Errichtung eines stationären Batteriespeichers<br />
in Verbindung mit einer neuen oder bestehenden Photovoltaik-Anlage bezogen werden. / Von Armin Bobsien, fesa e.V.<br />
Wer unter den PV-Anlagenbesitzern kennt<br />
ihn nicht, den Traum vom möglichst energieautarken<br />
Haus, erreicht durch eine Speicherung<br />
des selbsterzeugten Stroms? Doch noch<br />
sind Speicherbatterien relativ teuer. Immer<br />
wieder verschob die Regierung das geplante<br />
Förderprogramm, weil die Einnahmen für den<br />
Fördertopf wegen (Achtung festhalten!) zu<br />
niedriger Preise für CO 2<br />
-Zertifikate fehlten.<br />
Das KfW-275 Programm soll dies nun ändern<br />
– 25 Millionen Euro stehen bereit, um die Verkaufszahlen<br />
von PV-Strompeicherbatterien zu<br />
fördern. Durch die damit verbundene höhere<br />
Produktion von Batterien sinkt wiederum<br />
deren Preis. Bei einem ähnlich rasanten Preisverfall<br />
wie bei den Solarmodulen wären dann<br />
Batteriespeichersysteme für PV-Strom schon<br />
bald „en vogue“ – und dies aus gutem Grund.<br />
Denn die Einspeisevergütung für Solarstrom<br />
ist mittlerweile auf deutlich unter 20 Cent pro<br />
Kilowattstunde (ct/kWh) gesunken, während<br />
der Strompreis neue Höhen von über 25<br />
ct/kWh problemlos genommen hat. Bei derartigen<br />
Unterschieden zwischen Vergütung und<br />
Einkaufspreis ist abzusehen, dass eine Speicherung<br />
von PV-Strom für Endkunden auch ohne<br />
Eigenverbrauchsregelung zunehmend attraktiv<br />
wird. Immerhin kann die Eigennutzungsquote<br />
von Solarstrom von bisher ca. 30 Prozent mit<br />
Akkus mühelos verdoppelt werden.<br />
Förderkriterien<br />
Gerfördert wird die Neuerrichtung einer PV-<br />
Anlage in Verbindung mit einem stationären<br />
Batteriespeicher sowie die Nachrüstung einer<br />
bestehenden Anlage, die ab Januar 2013 in<br />
Betrieb gegangen ist und eine maximale Leistung<br />
von 30 Kilowatt peak (kWp) besitzt. Die<br />
KfW-Bank gewährt dabei einen zinsgünstigen<br />
Kredit über die Höhe der Anschaffungssumme.<br />
Mit bis zu 660 Euro pro kWp Leistung<br />
der PV-Anlage wird das Batteriesystem<br />
gefördert – die genaue Höhe hängt von der<br />
Größe der PV-Anlage und den Kosten für das<br />
Batteriesystem ab. Im Beispiel (siehe Grafik)<br />
kann eine 5 kWp-PV-Anlage mit bis zu 3.000<br />
Euro Zuschuss gefördert werden. Wichtig: Der<br />
Antrag muss vor Bestellung des Stromspeichers<br />
gestellt werden. Als Gegenleistung verpflichtet<br />
sich der PV-Anlagenbetreiber, die Einspeiseleistung<br />
der PV-Anlage für die gesamte<br />
Vergütungsdauer der Anlage auf 60 Prozent<br />
der Anlagenleistung zu reduzieren.<br />
Hintergründe des Förderprogramms<br />
Das Marktanreizprogramm für Solarstrom-<br />
Batteriespeicher soll zwei Fliegen mit einer<br />
Klappe schlagen: a) den Durchbruch zur günstigen<br />
Massenproduktion (hiervon würde auch<br />
die E-Mobilbranche profitieren) und b) die<br />
Vermeidung von Produktionsspitzen bei der<br />
Einspeisung von Solarstrom. Bei der Massenanwendung<br />
von Solarstromspeichern würde<br />
die Solarspitzenstromkapazität „gepuffert“,<br />
damit die Netze entlastet und insgesamt<br />
das Lastmanagement verbessert. Gleichzeitig<br />
würde wertvoller Solarstrom am Erzeugungsort<br />
größtenteils genutzt.<br />
Was gilt es zu beachten?<br />
Einen Überblick über wichtige Kennzahlen,<br />
Begriffe, Hersteller und Preise bietet das Solaranlagen-Portal.<br />
Dort kann man auch einen Leitfaden<br />
kostenlos herunterladen. Mit Hilfe der<br />
KfW-Förderung lassen sich die Anschaffungskosten<br />
für einen Solarstromspeicher abzüglich<br />
der Zinskosten um rund ein Viertel senken (30<br />
Prozent Tilgungszuschuss bei 100prozentiger<br />
Kreditfinanzierung). Nach Einschätzung, Tests<br />
und Berechnungen vieler Fachmagazine dürfte<br />
die Förderung derzeit vielerorts noch nicht<br />
ganz ausreichen, um einen vollwirtschaftlichen<br />
Betrieb zu gewährleisten. Allerdings ist<br />
die Förderung ein wichtiger Schritt in die richtige<br />
Richtung, um die nächste Evolutionsstufe<br />
im PV-Sektor zu fördern. Gab es bis vor zwei<br />
Jahren nur ein knappes Dutzend Gerätetypen<br />
so ist die Auswahl bis heute auf über 70<br />
gestiegen.<br />
In Konkurrenz stehen derzeit hauptsächlich<br />
zwei Batterietypen: In Inselsystemen ist derzeit<br />
noch die günstigere Bleibatterie das Arbeitspferd.<br />
Bei den netzgekoppelten PV-Anlagen<br />
befindet sich jedoch die teurere Lithium-Batterie<br />
auf dem Vormarsch. Um einen wirtschaftlichen<br />
Betrieb zu ermöglichen, müssen die<br />
Batterien möglichst viele positive Parameter<br />
erreichen, z.B. eine hohe Zyklenzahl von 4.000<br />
Be- und Entladevorgängen, eine Lebensdauer<br />
von ca. 20 Jahren und Entladeraten von<br />
90 Prozent, d. h. soviel von der gesamten<br />
Speicherkapazität kann tatsächlich genutzt<br />
werden. n<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.solarwirtschaft.de, www.kfw.de und<br />
www.solaranlagen-portal.com<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
Top Thema<br />
Direktverbrauch: Solarstrom vom Dach liefern<br />
Während die Netzstrompreise steigen, sinken die Stromgestehungskosten von Photovoltaik und anderen dezentralen<br />
Technologien. Das macht lokale Vermarktungskonzepte interessant, die zukünftig eine wichtige Rolle bei der Umsetzung<br />
der Energiewende spielen werden. / Von Felix Schäfer, HEG Heidelberger Energiegenossenschaft eG<br />
Das mit dem EEG 2012 eingeführte „Marktintegrationsmodell“<br />
begrenzt die mit der<br />
vollen EEG-Vergütung vergütete Strommenge<br />
aus Photovoltaikanlagen zwischen zehn und<br />
1.000 Kilowatt peak (kWp) auf 90 Prozent der<br />
produzierten Energie. Betreiber von Photovoltaikanlagen<br />
auf gepachteten Dachflächen,<br />
wie z.B. Genossenschaften, müssen daher<br />
alternative Vertriebswege für den produzierten<br />
Strom erschließen. Die Lieferung dieses Stroms<br />
an die Verbraucher im Gebäude, auf dem die<br />
Anlage installiert wird, ist deshalb sowohl für<br />
Betreiber als auch für Gebäudeeigentümer<br />
hochinteressant.<br />
Direktverbrauch von Solarstrom<br />
Betreiber von PV-Anlagen können die Nachteile<br />
des Marktintegrationsmodells umgehen,<br />
indem sie Solarstrom an Verbraucher in unmittelbarer<br />
räumlicher Nähe zur Anlage und<br />
ohne Netzdurchleitung veräußern („Direktverbrauch“).<br />
Der Betreiber schließt hierzu mit<br />
dem Verbraucher einen Vertrag über die Lieferung<br />
von Solarstrom zu einem Preis unterhalb<br />
des Netzstrompreises ab. Der Solarstrom kann<br />
nun je nach Modell zu einem festen Preis über<br />
20 Jahre angeboten werden, was dem Verbraucher<br />
eine größere Unabhängigkeit gegenüber<br />
Preissteigerungen auf dem Energiemarkt<br />
garantiert. Der überschüssige Solarstrom wird<br />
ins Netz eingespeist und nach EEG vergütet.<br />
Allerdings stellen sich bei diesen Modellen<br />
einige rechtliche Fragen. Zunächst handelt es<br />
sich beim Direktverbrauch um eine Stromlieferung,<br />
weshalb nach §§ 37 (2) und 39 (3) EEG<br />
2012 die um zwei Cent reduzierte EEG-Umlage<br />
an den Übertragungsnetzbetreiber abgeführt<br />
werden muss. Die Netzbetreiber haben hierzu<br />
unter www.eeg-kwk.net ein Anmeldeformular<br />
eingerichtet. Die Stromlieferung ist umsatzsteuerpflichtig,<br />
alle anderen Steuern und<br />
Abgaben (Netzentgelte, Stromsteuer usw.)<br />
entfallen jedoch in diesem Modell.<br />
Der Betreiber wird außerdem zu einem Elektrizitätsversorgungsunternehmen<br />
mit entsprechenden<br />
Informations- und Anmeldepflichten.<br />
Diese Pflichten sollten nach einmaliger Einrichtung<br />
der Prozesse mit akzeptablem Aufwand<br />
umzusetzen sein. Hier werden derzeit erste<br />
Erfahrungen gesammelt. Auf den ersten Blick<br />
wäre es naheliegend, zukünftig für kleine<br />
„Solar-Energieversorger“ gesetzliche Ausnahmeregelungen<br />
zu schaffen.<br />
Neben dem Modell des Direktverbrauchs<br />
existieren weitere Modelle, welche durch<br />
verschiedene Ausgestaltungsmöglichkeiten<br />
die EEG-Umlage-Pflicht verhindern sollen. Der<br />
Autor geht allerdings davon aus, dass die<br />
meisten dieser Modelle auf absehbare Zeit<br />
umlagepflichtig werden und empfiehlt daher,<br />
sich auf die Umsetzung des rechtlich klar<br />
definierten Modells „Direktverbrauch“ zu konzentrieren.<br />
Direktverbrauch in der Praxis<br />
Die Erfahrungen der Heidelberger Energiegenossenschaft<br />
(HEG) zeigen: Das Interesse am<br />
Direktverbrauch gegenüber dem reinen Pachtmodell<br />
ist groß. Bei fast allen kommunalen<br />
Gebäuden und vielen gewerblichen Gebäuden<br />
(derzeit vor allem kleine und mittelständische<br />
Unternehmen) kann man Solarstrom unterhalb<br />
des Netzstrompreises anbieten.<br />
Im Zuge dessen bietet der Landesverband Franken<br />
e.V. der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie<br />
(DGS) unter www.dgs-franken.de verschiedene<br />
Vertragsmuster für die „Stromlieferung<br />
an Dritte vor Ort“ an, auf deren Grundlage<br />
man mit Dacheigentümern in Verhandlungen<br />
treten kann. Für die Projektkalkulation hat die<br />
HEG ein Online-Tool mitentwickelt, das unter<br />
http://solarstromdirekt.heidelberger-energiegenossenschaft.de<br />
verfügbar ist. Auf Basis<br />
der Anlagen- und Verbrauchsdaten lässt sich<br />
somit ein konkretes Angebot mit Solarstrompreis<br />
und den damit möglichen Einsparungen<br />
für den zukünftigen Stromkunden erstellen.<br />
Die HEG realisiert derzeit ein Projekt, bei<br />
dem die Mieter mehrerer Mehrfamilienhäuser<br />
mit günstigem Solarstrom vor Ort versorgt<br />
werden können. Aufgrund des komplexeren<br />
Zählermodells werden die Kunden allerdings<br />
unter Bezug von Strom aus dem Netz von<br />
der Genossenschaft voll versorgt. Dabei ergeben<br />
sich zusätzliche Pflichten bei der Versorgung<br />
von Haushaltskunden sowie Fragen zu<br />
Abrechnung und Kundenbetreuung.<br />
Mit steigender Differenz zwischen Netzstrompreis<br />
und Solarstromgestehungskosten wachsen<br />
die Einsatzmöglichkeiten des Direktverbrauchs<br />
stetig. Erste Praxisbeispiele deuten<br />
darauf hin, dass das Modell einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Umsetzung der dezentralen<br />
Energiewende leisten kann. n<br />
Weitere Infos und Kontakt: info@hd-eeg.de,<br />
www.heidelberger-energiegenossenschaft.de<br />
Die Heidelberger Energiegenossenschaft<br />
ermöglicht es<br />
Bewohnern von Mietshäusern,<br />
sich an Solaranlagen auf dem<br />
eigenen Dach zu beteiligen<br />
und gleichzeitig günstigen<br />
Solarstrom zu beziehen. Die<br />
angegebenen Preise sind<br />
gerundete Nettopreise.<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
Top Thema<br />
„Mathe kann ja auch nützlich sein“<br />
Im Schulprojekt „Unser Dorf hat Power“ lernen die Schülerinnen und Schüler, wie sie die trockenen Formeln aus dem<br />
Matheunterricht praktisch anwenden können, um die elektrische Energie einer potenziellen Solaranlage zu berechnen.<br />
Von Stefanie Witt und Carola Bick, fesa e.V.<br />
Rechtwinkliges Dreieck bilden Hausbreite messen Und jetzt ausrechnen!<br />
Im fesa-Schulprojekt „Unser Dorf hat Power“<br />
beschäftigen sich einige der zehn teilnehmenden<br />
Klassen mit dem Schwerpunkt Solarenergie.<br />
Die Schülerinnen und Schüler vermessen<br />
dabei ausgewählte Dächer in ihrer Gemeinde.<br />
Mit Hilfe der Messergebnisse können<br />
die Jugendlichen verschiedene Berechnungen<br />
durchführen, um auf die Dachneigung und<br />
die Dachfläche des Hauses zu schließen. Mit<br />
diesen Angaben und anderen festen Werten<br />
können sie dann berechnen, wie viel elektrische<br />
Energie eine Solaranlage auf dem vermessenen<br />
Dach erbringen würde. Wie sehen<br />
die einzelnen Schritte bis zu diesem Ziel aus?<br />
1. Schritt: Dächer vermessen<br />
Die Schülerinnen und Schüler starten in Dreiergruppen<br />
und suchen sich in ihrer Gemeinde<br />
geeignete Dächer aus. Damit die Berechnungen<br />
später funktionieren, wählen die Teams<br />
Häuser mit Satteldächern aus. Außerdem achten<br />
die Schülerinnen und Schüler darauf, dass<br />
auf die relevante Dachfläche kein Schatten<br />
durch Bäume oder andere Häuser fällt.<br />
Nun geht es ans Vermessen: Das Team misst<br />
von dem Gruppenmitglied, das die Messungen<br />
durchführt, die Armlänge. Danach muss sich<br />
diese Schülerin/dieser Schüler so vor das Haus<br />
stellen, dass gerade noch die Dachziegel<br />
erkennbar sind. Anschließend gilt es, den Arm<br />
möglichst parallel zum Boden zu halten und<br />
dann den Zollstock in die Höhe zu strecken.<br />
Der Schüler fixiert die Dachspitze und notiert<br />
den Punkt wo sein auf die Dachspitze gerichteter<br />
Blick den Zollstock berührt.<br />
Zusätzlich messen die Schülerinnen und<br />
Schüler die Hausbreite und die Hauslänge.<br />
Mit diesen Angaben kann der zweite Schritt<br />
beginnen.<br />
2. Schritt: Berechnungen durchführen<br />
Bei den Berechnungen können die Schülerinnen<br />
und Schüler nun ihr Vorwissen aus den<br />
Mathestunden einbringen. Sinus, Cosinus und<br />
Tangens sind allen Jugendlichen ein Begriff,<br />
doch fast keiner hat die Winkelsätze schon<br />
mal so richtig praktisch angewendet. Den<br />
meisten ist schnell klar, dass der Winkel, der<br />
sich im Sichtfeld des messenden Schülers<br />
bildet, genauso groß ist, wie der Winkel am<br />
Dach. Mit der Arm- und der Zollstocklänge<br />
können die Schülerinnen und Schüler über<br />
die Winkelfunktion Tangens also ganz einfach<br />
auch den Neigungswinkel des Daches<br />
berechnen.<br />
Nun geht es an die Berechnung der Dachfläche.<br />
Die Länge der schrägen Seite des Daches muss<br />
erst noch ermittelt werden. Nach kurzer Überlegung<br />
wissen die Schülerinnen und Schüler,<br />
dass hier nur der Cosinus weiter helfen kann.<br />
Zusammen mit dem zuvor berechneten Winkel<br />
und der halben Hausbreite lässt sich auf<br />
die schräge Dachseite schließen.<br />
Wenn die Dachfläche erst mal berechnet ist,<br />
lässt sich auch die mögliche Leistung der<br />
Solaranlage bestimmen. Sie setzt sich aus<br />
der Dachfläche und dem Wirkungsgrad (15<br />
Prozent, durchschnittliche Umwandlung von<br />
Sonnenergie in elektrische Energie) zusammen.<br />
Für die Berechnung der elektrischen<br />
Energie spielen noch weitere Größen, wie<br />
die Dachneigung und -ausrichtung, die solare<br />
Strahlungsenergie in der Region, und einige<br />
andere Faktoren, eine Rolle.<br />
3. Schritt: Übertragung der Ergebnisse auf<br />
die Homepage<br />
Zum Abschluss übertragen die Schülerinnen und<br />
Schüler ihre Berechnungsergebnisse auf die<br />
Homepage energieschatzkarte.solarregion.net.<br />
Jede Gruppe bekommt dafür einen eigenen<br />
Login und kann die Ergebnisse selbst eintragen.<br />
Auf der Energiekarte sind mittlerweile<br />
schon viele Eintragungen für die Öffentlichkeit<br />
sichtbar.<br />
Auf die gleiche Art und Weise können auch<br />
Sie Ihr Haus ganz einfach vermessen, und<br />
abschätzen ob Ihr Dach für eine Solaranlage<br />
geeignet wäre. Die detaillierte Anleitung mit<br />
allen notwendigen Formeln finden Sie unter:<br />
energieschatzkarte.solarregion.net/energiekarte.<br />
Oder schauen Sie doch mal auf der<br />
Energieschatzkarte nach – vielleicht wurde Ihr<br />
Haus ja schon ausgemessen?! n<br />
energieschatzkarte.solarregion.net/energiekarte<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
Top Thema<br />
Solare Wärme braucht stabile Förderung<br />
Foto: branco Stock Exchange<br />
Immer noch ein wenig im Schatten der erfolgreichen Photovoltaikschwester steht die Erzeugung solarer Wärme mittels<br />
der Solarthermie. Dabei liegt in der Wärmewende ein riesiges Potenzial zur Vermeidung von CO 2<br />
-Emissionen. Ein Knackpunkt<br />
sind die unzuverlässigen Förderbedingungen. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) fordert im Wahljahr Nachbesserungen.<br />
/ Von Karin Jehle, fesa e.V.<br />
Knapp ein Prozent trägt die Solarthermie<br />
derzeit zur Wärmebereitstellung in deutschen<br />
Haushalten bei – 1,8 Millionen Anlagen<br />
erzeugten im Jahr 2012 auf 16,5 Millionen<br />
Quadratmetern Kollektorfläche rund sechs<br />
Terrawattstunden Wärme. Dies ist beachtlich,<br />
doch es gibt noch viel zu tun. Der im Auftrag<br />
des BSW erstellte „Fahrplan Solarthermie“ hält<br />
bei einem forcierten Ausbau der Solarwärme<br />
einen Beitrag von drei Prozent zur Haushaltswärme<br />
bis 2020 und eine weitere Steigerung<br />
auf acht Prozent bis 2030 für möglich. Doch<br />
das Wachstum wird sich nicht von selbst einstellen.<br />
„Branche und Politik müssen ihrerseits<br />
der Solarwärme einen Schub verleihen, der<br />
die Nachfrage nach Anlagen in allen Marktsegmenten<br />
erhöht, die Kosten senkt und<br />
langfristig einen selbsttragenden Wachstumseffekt<br />
auslöst“, so ein Fazit der Studie. Neben<br />
den privaten Haushalten schlummern auch im<br />
Bereich der gewerblichen und industriellen<br />
Anwendungen, z.B. für Prozesswärme, noch<br />
erhebliche Potenziale.<br />
Förderung nach Kassenlage ist Investitionshemmer<br />
Aus dem Marktanreizprogramm (MAP) des<br />
Bundes werden Erneuerbare Energien für die<br />
Wärmebereitstellung gefördert. „Alle Fördertatbestände<br />
und -voraussetzungen sind in<br />
den Förderrichtlinien geregelt, die in der Regel<br />
jährlich an den Stand der Technik und an die<br />
aktuelle Marktentwicklung angepasst werden“,<br />
so heißt es lapidar auf der Webseite des<br />
Umweltministeriums. In der Praxis bedeutet<br />
dies jedoch, dass die Förderbedingungen sich<br />
ständig ändern und nicht zuletzt die Kassenlage<br />
darüber entscheidet, wie viel Geld nun<br />
für Sonnenkollektoren und Co. zur Verfügung<br />
steht. Der BSW hingegen fordert ein<br />
„verlässliches, kostendeckendes, degressives<br />
und haushaltsunabhängiges Förderinstrumentarium.“<br />
Dies könne eine Erneuerbare-Wärmeprämie<br />
sein. Die Idee ist nicht ganz neu.<br />
Bereits 2010 hat der Bundesverband Erneuerbare<br />
Energien (BEE) sie vorgeschlagen. Um<br />
die Installation von regenerativ betriebenen<br />
Heizungen zu fördern, sollen alle Importeure<br />
fossiler zur Wärmeerzeugung vorgesehener<br />
Brennstoffe pro verkaufter Einheit Heizöl und<br />
Erdgas einen minimalen Aufschlag zahlen.<br />
Förderdschungel nervt Handwerker<br />
Joachim Kreuz, mit 25 Jahren Erfahrung in der<br />
Solarbranche, hält ein weiteres Förderinstrument<br />
weniger zielführend. „Die Zinsen sind<br />
niedrig und die Einsparmöglichkeiten attraktiv“,<br />
meint der Innungsmeister. „Das aktuelle<br />
Instrumentarium ist absolut ausreichend.“ Eine<br />
große Belastung, gerade für kleinere Betriebe,<br />
seien allerdings die ständigen Änderungen<br />
hinsichtlich Antragsstellung, Fristen und Förderbedingungen.<br />
„Es kann nicht sein, dass<br />
für die Rechnungsstellung mit dem ganzen<br />
Papierkram über vier Stunden drauf gehen.“<br />
TÜV für Heizungsanlagen<br />
Ein Auto Baujahr 90 oder früher über den TÜV<br />
zu bringen ist schwierig und erfordert einiges<br />
an Nachbesserungen. Heizungsanlagen laufen<br />
dagegen oftmals weit über 20 Jahre lang,<br />
denn die Abgaswerte in der Bundesimmisionsschutzverordnung<br />
entsprechen nicht dem<br />
Stand der Technik. „Der Schornsteinfeger<br />
misst und sagt, die Anlage ist in Ordnung“,<br />
so Joachim Kreuz. „Dabei würde sich ein<br />
Kesseltausch gerade auch in der Kombination<br />
mit Solarthermie für Hauseigentümer und<br />
Klimaschutz positiv bemerkbar machen.“ Auch<br />
der BSW fordert in seinem Positionspapier<br />
strengere Grenzwerte sowie eine Anpassung<br />
der Stichtagsregelung für die Heizungsmodernisierungspflicht.<br />
Hoch- und Niedertemperatur mit der Kraft<br />
der Sonne<br />
Brachliegende Potenziale gibt es für die Solarthermie<br />
neben der gängigen Anwendung<br />
beim Eigenheim sowohl im sehr heißen als<br />
auch im eher lauwarmen Bereich. Prozesswärme<br />
für die Industrie kann hocheffizient<br />
mit der Kraft der Sonne erzeugt werden.<br />
Aber auch Wasch- und Spülmaschinen in den<br />
Haushalten erzeugen die benötigte Wärme<br />
noch häufig mit elektrischer Energie. Mit<br />
einfachen Zwischengeräten an den zentralen<br />
Wärmespeicher angeschlossen besteht hier<br />
ein erhebliches Stromersatzpotenzial, welches<br />
auch zu niedrigen Verbrauchskosten<br />
führt. Langlebig, zuverlässig und wartungsarm<br />
kann die Solarthermie einen ansehnlichen Teil<br />
des Wärmebedarfs abdecken – wenn nicht<br />
ständig an den Förderbedingungen rumgeschraubt<br />
wird. n<br />
Service für Photovoltaik-Anlagen<br />
> Ertragsberechnung<br />
> Optimierung<br />
> WR-/Modultausch<br />
> Routinecheck<br />
> Modernisierung<br />
> Fehlersuche<br />
> Reparatur u.v.m.<br />
für alle Anlagen<br />
Qualität durch<br />
Erfahrung seit 1987<br />
ENERGOSSA GmbH · Freiburg<br />
Tel. 0761/479763-0 · service@energossa.de<br />
www.energossa.de<br />
i<br />
Im Wahljahr haben der BSW sowie die Branchenverbände für<br />
Wind, Biogas und Geothermie auch Forderungen zu einer EEG-<br />
Reform aufgestellt. Eine ausführliche Darstellung finden Sie in<br />
unserem aktuellen fesa-Thema unter: www.fesa.de in der Rubrik<br />
Publikationen.<br />
Wenn Sie regelmäßig das fesa-Thema und Einladungen<br />
zu unseren Veranstaltungen bekommen<br />
möchten, schreiben Sie an mail@fesa.de. Wir nehmen<br />
Sie gerne in unseren Verteiler auf.<br />
10 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
Top Thema<br />
Nachrüstpflicht für Solaranlagen<br />
„Einspeisemanagement“ und „50,2-Hertz-Problematik“ sind die beiden Stichworte, unter denen derzeit zwei gesetzlich<br />
vorgeschriebene Nachrüstaktionen für bestehende Photovoltaik-Anlagen laufen. Auf den ersten Blick sind diese Aktionen<br />
schwer zu unterscheiden. Die Nachrüstungen betreffen jedoch nicht dieselben Anlagengruppen, haben unterschiedliche<br />
Fristen und auch die Kostentragung der Maßnahmen ist verschieden geregelt. / Von Helmut Godard, ENERGOSSA<br />
Einspeisemanagement:<br />
Nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG)<br />
müssen seit Anfang 2012 alle neuen PV-<br />
Anlagen mit einer technischen Einrichtung<br />
ausgestattet werden, die es dem Netzbetreiber<br />
erlaubt, ferngesteuert die eingespeiste<br />
Leistung auf 60 oder 30 Prozent zu begrenzen<br />
oder sogar ganz abzuschalten. Um das<br />
zwingend notwendige Gleichgewicht von<br />
Stromproduktion und -verbrauch zu halten,<br />
können PV-Anlagen nun bei einem Überangebot<br />
von Solarstrom ähnlich geregelt werden<br />
wie konventionelle Kraftwerke auch. Den<br />
Ertragsausfall während der Abregelung muss<br />
der Netzbetreiber erstatten, die Kosten der<br />
Installation sind jedoch vom Anlagenbetreiber<br />
zu tragen.<br />
Fabrikat und dem Typ der eingesetzten Wechselrichter<br />
ab. Außerdem verlangen die Netzbetreiber<br />
für den Kauf des erforderlichen<br />
Funkempfängers der Steuersignale sehr unterschiedliche<br />
Preise.<br />
50,2 Hertz-Problematik<br />
Die Frequenz im europäischen Stromverbundnetz<br />
ist überall gleich und schwankt im Normalfall<br />
nur sehr eng um 50 Hertz (Hz). In<br />
der Vergangenheit war es Vorschrift, dass<br />
PV-Wechselrichter bei einem Frequenzanstieg<br />
Bereits seit Mitte 2011 dürfen daher nur<br />
noch Wechselrichter neu installiert werden,<br />
die sehr viel sanfter auf Netzstörungen reagieren<br />
und vor allem auch erst dann wieder<br />
zuschalten, wenn das Netz dauerhaft stabilisiert<br />
ist. Dennoch müssen nun geschätzt eine<br />
Million Geräte im Altbestand so umgerüstet<br />
werden, dass sie nach einem ausgeklügelten<br />
Plan möglichst nach und nach abschalten,<br />
idealerweise der Erste schon bei 50,2 Hz und<br />
der Einmillionste erst bei 51,5 Hz. Die Umrüstung<br />
geschieht durch eine Änderung in der<br />
Software der Wechselrichter, kann aber nur<br />
von dafür zertifizierten Installateuren vorgenommen<br />
werden.<br />
Die Anlagenbetreiber haben hier lediglich eine<br />
Mitwirkungspflicht, wenn sie vom Netzbetreiber<br />
einen Fragebogen zu den installierten<br />
Wechselrichtern erhalten. Sie müssen also<br />
nicht selbst entscheiden, ob sie betroffen sind<br />
und können einfach die Post vom Netzbetreiber<br />
abwarten. Anlagen kleiner 10 kWp sind<br />
z.B. nicht betroffen.<br />
Alternativ können neue PV-Anlagen bis 30<br />
Kilowatt peak (kWp) auch in der eingespeisten<br />
Leistung auf maximal 70 Prozent<br />
der installierten Leistung begrenzt werden.<br />
Für den dadurch dauerhaft entstehenden<br />
Ertragsverlust (ca. fünf Prozent) gibt es<br />
jedoch keine Entschädigung. Diese Variante<br />
bietet sich daher nur in zwei Fällen an. Bei<br />
sehr kleinen Anlagen, bei denen die Kosten<br />
für die Regeleinrichtung deutlich höher<br />
wären als der Verlust durch die 70-Prozent-<br />
Begrenzung oder bei Anlagen mit Ost- oder<br />
Westausrichtung, die sowieso nur extrem<br />
selten mehr als 70 Prozent der installierten<br />
Leistung produzieren.<br />
Für ältere PV-Anlagen mit mehr als 30 kWp<br />
gilt nun eine Nachrüstpflicht. Alle Anlagen<br />
über 100 kWp mussten bereits bis 30.06.2012<br />
nachgerüstet sein. Bis Ende 2013 müssen<br />
nun alle Anlagen zwischen 30 und 100 kWp<br />
aus den Jahren 2009 bis 2012 nachgerüstet<br />
werden. Allein in Südbaden gibt es mehrere<br />
tausend Anlagen dieser Größe und diesen<br />
Alters. Wenn die Nachrüstung nicht fristgerecht<br />
erfolgt, erlischt das Recht auf Zahlung<br />
der Einspeisevergütung. Es besteht hier<br />
also dringender Handlungsbedarf, denn zum<br />
Jahresende sind Kapazitätsengpässe bei den<br />
Installateuren zu erwarten.<br />
Die Installationskosten des Einspeisemanagements<br />
hängen stark von der Anzahl, dem<br />
Bestehende Anlagen mit weniger als 30 kWp müssen nicht nachgerüstet werden.<br />
in Folge einer Störung bei 50,2 Hertz sofort<br />
abschalten. Bei mittlerweile mehreren Millionen<br />
Wechselrichtern kann diese Reaktion an<br />
einem sonnigen Tag zu extremen Frequenzschwankungen<br />
im Netz führen, zumal alle<br />
Wechselrichter bei Unterschreiten der 50,2 Hz<br />
auch sofort und sehr schnell wieder zuschalten.<br />
Die Fragebögen sind oft nur mit Hilfe des<br />
Installateurs ausfüllbar und dienen dem Netzbetreiber<br />
dazu, die spätere Umrüstung zu<br />
organisieren. Sie müssen innerhalb von vier<br />
Wochen ausgefüllt zurück gesendet werden.<br />
Der Betreiber darf einen (zertifizierten) Installateur<br />
seines Vertrauens für die Umrüstarbeiten<br />
benennen. Allerdings beauftragt der Netzbetreiber<br />
diesen dann zu einem festen Preis,<br />
höhere Kosten werden nicht übernommen.<br />
Auch bei dieser Aktion gilt, dass die Zahlung<br />
der Einspeisevergütung gestoppt wird,<br />
wenn die Fragebögen nicht fristgerecht<br />
zurück gesendet oder später die Umrüstarbeiten<br />
nicht unterstützt werden. n<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.solarwirtschaft.de/<br />
einspeisemanagement<br />
Foto: Uwe Steinbrich, www.pixelio.de<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />
11
Top Thema<br />
Lasst die Sonne rein!<br />
Auf der Suche nach sonnigen Konzepten für die Sanierung. / Von Kaj Mertens-Stickel, fesa e.V.<br />
Foto: Architekturbüro Grießbach & Grießbach<br />
Solar saniertes Wohnhaus in der Erwinstraße in Freiburg<br />
Eiskalte Winternächte und heiße Sommertage<br />
– ein Salamander kommt damit klar,<br />
aber im Wohnungsbau ist ein anderes Temperaturverhalten<br />
gewünscht. Neben der Gewinnung<br />
solarer Wärme ist es daher bei Gebäuden<br />
eine Aufgabe für Architekten und Bauingenieure,<br />
die Speicherung<br />
und Nutzbarmachung<br />
der Wärme geeignet über<br />
den Tag zu verteilen und im<br />
Winter wie im Sommer ein<br />
angenehmes Raumklima zu<br />
schaffen. Bei einem Neubau<br />
können Bausubstanz<br />
und Ausrichtung sowie die<br />
Formgebung frei gestaltet werden, um diese<br />
Ziele zu erreichen. Welche Möglichkeiten aber<br />
gibt es im Bestand?<br />
Licht und Wärme: die Fenster<br />
Größe und Ausrichtung der Fenster beeinflussen<br />
die solaren Gewinne stark und lassen<br />
sich, je nach Umfang des Umbaus, optimieren.<br />
Die Scheiben sollen einen hohen Dämmwert<br />
haben und gleichzeitig bei Bedarf möglichst<br />
viel der solaren Wärmestrahlung durchlassen.<br />
Dazu gibt es Fensterscheiben, die für<br />
beide Funktionen optimiert sind. Da die Sonne<br />
im Winter tief steht und im Sommer hoch,<br />
ermöglichen zusätzlich feste oder variable<br />
verschattende Elemente, dass die Sonneneinstrahlung<br />
je nach Jahreszeit unterschiedlich<br />
stark in den Raum eindringt. Das kann beispielsweise<br />
der Balkon der darüber liegenden<br />
Wohnung sein, ein Laubbaum, Markisen, oder<br />
Jalousien mit verstellbaren Lamellen.<br />
Wärmespeicher oder<br />
Barriere? Meist beides:<br />
die Außenwand<br />
Auch die Außenwand<br />
erhält eine Doppelfunktion<br />
unter Berücksichtigung<br />
der solaren Einstrahlung:<br />
Je nach Dichte und Dicke<br />
ist sie mehr dafür zuständig,<br />
die auftreffende Wärmestrahlung<br />
zu speichern<br />
und über die Zeit verteilt<br />
wieder abzugeben. Oder<br />
sie stellt durch ihre Dämmwirkung<br />
eher eine Barriere<br />
zwischen der Außen- und<br />
der Innentemperatur dar,<br />
die im Sommer die Überhitzung<br />
des Raums reduziert und im Winter<br />
die Abkühlung.<br />
Je nach Himmelsrichtung, Art von Mauerwerk<br />
und Dämmmaterial und deren Dicke wird<br />
die eine oder die andere Funktion verstärkt<br />
genutzt. Entscheidend<br />
Vielfältige Maßnahmen erhöhen<br />
solare Wärmegewinne bei der<br />
Gebäudesanierung: Solarthermie,<br />
Solarfassaden, spezielle Fenster,<br />
um nur einige zu nennen.<br />
sind das Material des<br />
bereits vorhandenen<br />
Mauerwerks, die solare<br />
Exposition des Gebäudes<br />
sowie wirtschaftliche<br />
und ökologische<br />
Aspekte. Es kann also<br />
individuell sehr unterschiedliche<br />
Antworten geben, die neben<br />
den Investitions- und laufenden Kosten auch<br />
von der Verfügbarkeit und dem Primärenergiefaktor<br />
der Brennstoffe sowie der Nachhaltigkeit<br />
der Baustoffe abhängen. Die Dämmung<br />
der obersten Geschossdecke<br />
und der Kellerdecke<br />
ist in der Regel bei<br />
allen Konzepten gleichermaßen<br />
eine Mindestanforderung.<br />
Zugluft<br />
und der damit verbundene<br />
Wärmeverlust<br />
gehören ebenfalls<br />
der Vergangenheit an.<br />
Dabei werden diffusionsoffene<br />
Materialien<br />
eingesetzt, um Fugen<br />
zu schließen, es handelt<br />
sich also nicht um eine<br />
hermetische Abdichtung.<br />
Solarthermische Fassaden<br />
Viele unterschiedliche Lösungen gibt es, um<br />
die Sonnenstrahlung, die auf die Fassade trifft,<br />
besser nutzbar zu machen und gleichermaßen<br />
einen Schutz an sonnenarmen, kalten Tagen<br />
sowie an heißen Sommertagen zu bieten.<br />
In der Regel handelt es sich um eine zweite<br />
Fassade aus Glas oder transparenter Wärmedämmung.<br />
Die Sonnenstrahlung trifft durch<br />
das Glas auf die dunkle Fassade und erwärmt<br />
diese. Zwischen Glas und Fassade ist ein<br />
Luftraum von wenigen Zentimetern oder ein<br />
wabenartiges Dämmmaterial. In beiden Fällen<br />
hat der Zwischenraum durch die stehende Luft<br />
eine zusätzliche Dämmwirkung. Bei Fassadenmodulen,<br />
die als Luftkollektor aufgebaut sind,<br />
kann über die an der Fassade aufgewärmte<br />
Luft die Zuluft des Lüftungssystems vorgewärmt<br />
werden. Auch Flachkollektoren werden<br />
für die Fassade eingesetzt, denn da die Sonne<br />
im Winter niedrig steht, kann die Wand so<br />
gleichzeitig für die solare Heizungsunterstützung<br />
eingesetzt werden. In Klimazonen mit<br />
langen, kalten, aber sonnigen Wintern können<br />
solare Fassaden allein bestehen, nur an<br />
trüben Tagen ist eine Zusatzheizung erforderlich.<br />
Eine Kombination aus Wärmedämmung<br />
und Solarfassade ist breiter einsetzbar. Saisonale<br />
Speicher wie Sorptionswärmespeicher<br />
oder Eisspeicher helfen, die im Sommer mit<br />
einer Dach- oder Fassaden-Solarthermieanlage<br />
gewonnene Wärme in der kalten Jahreszeit<br />
nutzbar zu machen.<br />
Eine vorgehängte, hinterlüftete Fassade sorgt<br />
mit einer breiten Palette von Materialoptionen<br />
für einen optimalen Feuchtehaushalt der gedämmten<br />
Hauptfassade und schützt sie auf diese<br />
Im aufgestockten Dach entstanden attraktive Büroräume.<br />
Foto: Werkgruppe Freiburg<br />
12 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
Top Thema<br />
Weise. Nicht nur Holz und Klinker sondern auch<br />
solarthermische Kollektoren eignen sich hier.<br />
Durch die derzeit guten Förderungen kann<br />
eine solche Lösung durchaus interessant sein.<br />
Beispiele<br />
Zwei Freiburger Gebäude aus der Gründerzeit<br />
haben eine solche energetische Sanierung<br />
hinter sich gebracht.<br />
Strom vom Balkon<br />
Mehrfach flatterten in letzter Zeit Informationen oder Werbung für die eigene<br />
Mini-Solaranlage für den Balkon in die Mailbox. Eine Chance für Wohnungseigentümer<br />
oder Mieter, ihren Beitrag zur Energiewende von unten leisten zu<br />
können! / Von Kaj Mertens-Stickel, fesa e.V.<br />
Das denkmalgeschützte Gebäude in der<br />
Erwinstraße von 1910 wurde mit einer Solarthermieanlage<br />
auf dem Dach ausgestattet<br />
(Foto oben links). Auf eine Außendämmung<br />
musste es verzichten. Das Architekturbüro<br />
Grießbach+Grießbach erneuerte das gesamte<br />
Heizungssystem einschließlich der Heizkörper,<br />
ersetzte die Fenster und überdachte den<br />
Innenhof mit Glas. Kellerdecke und oberste Geschossdecke<br />
wurden gedämmt und eine Abluftanlage<br />
installiert. Durch die Verglasung des<br />
Innenhofes wurden die Außenwände zum Hof<br />
nun Innenwände. Die Nutzfläche vergrößerte<br />
sich dadurch, aber auch bei der Energieeinsparung<br />
machte sich diese Maßnahme besonders<br />
bemerkbar. Der Primärenergiebedarf reduzierte<br />
sich von 260 auf etwa 100 kWh/m 2 /a. n<br />
Sitz des Architekturbüros „Werkgruppe Freiburg“<br />
ist das Wohnhaus in der Hummelstraße<br />
von 1899 (Foto unten rechts). Das Dach<br />
wurde aufgestockt und mit großen Fenstern<br />
versehen. Der schräge Balken stammt noch<br />
vom ursprünglichen Dach. Mit einer Kombination<br />
aus verschiedensten Maßnahmen<br />
konnten die Architekten den Primärenergiebedarf<br />
von 300 auf 53 kWh/m 2 /a reduzieren.<br />
Im Einzelnen sind zu nennen: Dämmung,<br />
Dichtung, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />
sowie Solarthermie, konventionelle<br />
Heizung und Wärmegewinne durch Vergrößerung<br />
von Fenstern und neuen Dachfenstern<br />
im aufgestockten Dach. Das Lüftungssystem<br />
dient dazu, die Zuluft im Winter vorzuwärmen<br />
und im Sommer abzukühlen. In Büroräumen<br />
kann über Nacht durch eine erhöhte Durchströmung<br />
die Abkühlung im Sommer noch<br />
verstärkt werden.<br />
„Die Fassadendämmung“, so Georg Glos<br />
von der Werkgruppe Freiburg, „rechnet sich<br />
immer.“ Wenn es an die Wahl des Dämmmaterials<br />
gehe, solle man sich jedoch auch<br />
Gedanken über die Primärenergie machen,<br />
die in der Herstellung steckt (Graue Energie).<br />
Für Materialien von Zellulose über Holzfaserstoffe<br />
bis zu Mineralwolle, Wärmedämmverbundsystemen<br />
und EPS („Styropor“) hat er<br />
daher begonnen, Dämmeigenschaften und<br />
Energieaufwand für die Herstellung gegenüberzustellen.<br />
n<br />
Nach unseren Recherchen gibt es bisher<br />
zwei Hersteller von Balkonanlagen: das<br />
englische Unternehmen Sun Invention Ltd.<br />
mit dem Plug&Save-System und die deutsche<br />
miniJOULE GmbH & Co. KG mit dem mini-<br />
JOULE. Sun Invention baut gerade ein Werk<br />
in Deutschland auf, miniJOULE bezieht ihre<br />
Komponenten ebenfalls teils aus Deutschland<br />
und Großbritannien, die Module aus Kanada.<br />
Was ist das Besondere?<br />
Bei den Minianlagen handelt es sich um fertig<br />
montierte Komplettsysteme aus einem oder<br />
mehreren Solarmodulen mit Wechselrichtern,<br />
die wahlweise mit einem gewöhnlichen Haushaltsstecker<br />
einfach in die Steckdose gesteckt<br />
werden können und dort den Strom in das<br />
Hausnetz einspeisen. Die Befestigung am Balkongitter,<br />
auf dem Dach oder auf der Wiese<br />
soll ganz einfach sein und kann im Fall eines<br />
Umzugs wieder abgebaut werden. Alternativ<br />
gibt es die Systeme als Insellösung, bei der sie<br />
ohne Netzanschluss nur mit Akku betrieben<br />
werden.<br />
Rechnet sich das?<br />
In eine Kalkulation fließen Investition, Ertrag<br />
und Eigenverbrauchsanteil ein. Die Anlage<br />
sollte von morgens bis abends unverschattet<br />
sein, optimal ist eine angekippte Aufstellung<br />
nach Süden, bei der vertikalen Aufhängung<br />
am Balkon kann man mit einem Ertrag<br />
von 850kWh/kWp rechnen. In Beispielrechnungen<br />
lagen die Amortisationszeiten zwischen<br />
10 und 25 Jahren bei einem Strompreis<br />
von 25 ct/kWh, je nach Anbieter. Je<br />
höher der Netz-Strompreis steigt und je höher<br />
der selbstgenutzte Anteil ist, desto früher wird<br />
der eigene Strom gratis erzeugt.<br />
Welche Risiken gibt es?<br />
Über die Module mit dem Steckdosenanschluss<br />
wird kontrovers diskutiert. Die Vorbehalte<br />
kommen daher, dass es noch keine<br />
Erfahrung gibt mit einer Stromerzeugungsanlage<br />
im Hausnetz. Auch rechtlich ist so<br />
etwas bisher nicht vorgesehen, daher gibt<br />
es weder Ge- noch Verbote dazu. Erfreulich<br />
ist, dass die Hersteller konstruktiv auf die<br />
Diskussion sowohl mit Information als auch<br />
mit technischer Weiterentwicklung reagieren.<br />
Beide Hersteller empfehlen, den Anschluss<br />
von einer Fachkraft vornehmen zu lassen und<br />
den Netzbetreiber vorsorglich zu informieren.<br />
Sie bieten neben den üblichen Zertifikaten und<br />
Gutachten umfangreiche Informationen zum<br />
Einsatz in verschiedenen Ländern.<br />
Unser Fazit<br />
Wer sich für eine Mini-Solaranlage mit Schuko-<br />
Stecker entscheidet, sollte die Verhaltensregeln<br />
und Sicherheitshinweise der Hersteller<br />
sorgfältig beachten und auf eine optimale<br />
Ausrichtung achten. Dann steht der nachhaltige<br />
Stromversorgung vom eigenen Balkon<br />
nichts im Wege. n<br />
www.suninvention.com<br />
www.minijoule.com/de<br />
Foto: miniJOULE<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />
13
Top Thema<br />
Antidumpingzölle: Hilfe für die europäische<br />
Solarbranche?<br />
Seit dem 6. März 2013 werden alle nach Europa importierten chinesischen Solarmodule registriert. Ziel ist es, chinesische<br />
Module, bei Bedarf auch rückwirkend, mit Strafzöllen versehen zu können. / Von Jörg Wassermann, fesa e.V.<br />
Straf- oder Antidumpingzölle werden eingeführt,<br />
wenn ein Marktungleichgewicht aufgrund<br />
von stark subventionierten Importwaren<br />
aus Drittländern entsteht. Der Zoll hebt<br />
die Preise des Importgutes an, was den Preisnachteil<br />
der heimischen Industrie ausgleicht<br />
und sie so stärkt. In diesem Fall richtet sich das<br />
Verfahren gegen chinesische Modulhersteller,<br />
die aufgrund opulenter Förderung seitens des<br />
Staates den europäischen Markt mit günstigeren<br />
Preisen bedienen können. Dies hat zur<br />
Folge, dass europäische Hersteller, die ohne<br />
direkte Staatssubventionen auskommen müssen,<br />
Marktanteile verlieren.<br />
Segen oder Fluch?<br />
Beteiligungen. Dadurch besteht durchaus die<br />
Möglichkeit, mit Strafzöllen ungewollt europäische<br />
Unternehmen zu schädigen. Es muss<br />
also genau abgewägt werden, was die Einführung<br />
eines Antidumpingzolls an Nutzen und<br />
Kosten tatsächlich bringt.<br />
Foto: Xavier Häpe Wikicommons<br />
Die europäische Kommission wird voraussichtlich<br />
Anfang Juni entscheiden, ob Strafzölle<br />
(auch Antidumpingzölle genannt) auf<br />
chinesische Module eingeführt werden. Ende<br />
September 2012 war das Verfahren eingeleitet<br />
worden. Der Vorwurf lautet, dass die<br />
chinesische Regierung mit hohen Subventionen<br />
die eigene Solarindustrie stärkt und ihr<br />
dadurch ermöglicht, ihre Ware unterhalb des<br />
üblichen Marktpreises zu verkaufen.<br />
Strafzoll – was ist das eigentlich?<br />
Fraglich ist allerdings der Nutzen der Antidumpingzölle.<br />
Anfangs werden wohl die wieder<br />
preislich konkurrenzfähigen europäischen<br />
Solarmodule gekauft. Allerdings sind die europäischen<br />
Hersteller mittelfristig nicht in der<br />
Lage, den europäischen Markt komplett selbst<br />
zu versorgen. Dies kann zu einer Angebotsverknappung<br />
führen, wodurch die Modulpreise<br />
steigen. Dadurch ist<br />
allerdings einzig den europäischen<br />
Modulherstellern<br />
geholfen. Denn der Preisanstieg<br />
der Solarmodule könnte<br />
zu einem Rückgang der neu<br />
installierten Photovoltaikanlagen führen. Dieser<br />
Rückgang würde vor allem Installateure<br />
und Monteure treffen. Deswegen ist es<br />
nicht sonderlich überraschend, dass eine Blitz-<br />
Umfrage des Marktforschungsinstituts EuPD<br />
zu dem Ergebnis kam, dass sich Photovoltaik-<br />
Installationsbetriebe mehrheitlich gegen Strafzölle<br />
aussprechen. Aus diesem Gesichtspunkt<br />
heraus sollte man also vorsichtig sein, die<br />
„europäische Solarbranche“ als ein homogenes<br />
Konstrukt darzustellen, dem mit einer<br />
einzelnen Maßnahme geholfen ist.<br />
Außerdem muss in Betracht gezogen werden,<br />
dass die chinesische Regierung einen Strafzoll<br />
auf eigene Solarmodule nicht unbeantwortet<br />
lassen wird. Der stellvertretende Handelsminister<br />
Chinas Chong Quan hat bereits angekündigt,<br />
dass sein Land Gegenmaßnahmen<br />
für den Fall von Strafzöllen ergreifen wird.<br />
„Sollte die EU weiterhin darauf bestehen,<br />
Strafzölle auf chinesische Waren einzuführen<br />
und dadurch die chinesischen Händler zu<br />
schädigen, wird die Regierung das nicht einfach<br />
so hinnehmen“, so der stellvertretende<br />
Minister.<br />
Des Weiteren bestehen starke Verflechtungen<br />
zwischen den Unternehmen beider Staaten,<br />
sei es durch langfristige Lieferverträge oder<br />
Nutzen und möglicher<br />
Schaden sollten genau<br />
abgewägt werden.<br />
Unsicherheit – Gift für Investitionen<br />
Zusätzliche Unsicherheit erzeugt die Möglichkeit<br />
einer nachträglichen Auferlegung von<br />
Strafzöllen. Die EU-Kommission hat sich vorbehalten,<br />
rückwirkend Strafzölle auf chinesische<br />
Module zu verhängen. Da allerdings<br />
noch nicht feststeht, ob Strafzölle eingeführt<br />
werden, ist die Planungssicherheit<br />
für neue Anlagen mit<br />
chinesischen Modulen stark<br />
eingeschränkt. Dies hat zur<br />
Folge, dass bereits kurz nach<br />
der Ankündigung der Kommission<br />
die Modulpreise von nicht registrierten<br />
chinesischen Solarmodulen (also vor dem<br />
6. März eingeführte Module) um 20 Prozent<br />
stiegen. Außerdem ist die Höhe der Zölle noch<br />
nicht bekannt. In den USA, die bereits Antidumpingzölle<br />
für chinesische Module eingeführt<br />
haben, liegt die Spanne zwischen 18 und<br />
250 Prozent des Warenpreises. Eine seriöse<br />
Kostenkalkulation mit chinesischen Modulen<br />
ist dadurch sehr erschwert.<br />
Illegale Subventionen der chinesischen<br />
Regierung?<br />
Chinas Wirtschaftssystem ist nicht zu vergleichen<br />
mit der Marktwirtschaft westlicher<br />
Länder. Der Vorwurf der illegalen Subvention<br />
steht daher auf wackligen Beinen. Natürlich<br />
greift die chinesische Regierung stark in die<br />
Wirtschaft des Landes ein. Das ist ein Merkmal<br />
einer kommunistischen Regierung. Sie lenkt<br />
und fördert die nationale Wirtschaft nach<br />
ihrem eigenen Ermessen. Dass das Geschäftsmodell<br />
der Billigpreise allerdings nicht auf<br />
Dauer gut gehen kann, zeigt die kürzliche<br />
Insolvenz des weltweit größten chinesischen<br />
Modulherstellers Suntech, der durch den<br />
Verkauf seiner Module zu extrem niedrigen<br />
Preisen in Schwierigkeiten geriet – trotz Subventionen.<br />
n<br />
14 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
Rätsel<br />
Politiker-Rätsel<br />
Weil‘s so schön war, noch mal: Wer hat was wann gesagt? Ordnen Sie die Lösungsbuchstaben hinter<br />
den Zitaten den PolitikerInnen-Köpfen zu und Sie erhalten das Lösungswort. Als Preis winkt das Buch<br />
„Die große Transformation“. / Rätsel von Jörg Wassermann, fesa e.V.<br />
1 – Ernst Ulrich v. Weizsäcker,<br />
Dez. 2012<br />
9 – Sigmar Gabriel,<br />
Juni 2008<br />
Nun steh ich hier, ich<br />
armer Tor, und bin so grün wie<br />
nie zuvor. (CH)<br />
Sonne,<br />
Wasser oder Wind können<br />
auch langfristig nicht mehr<br />
als vier Prozent unseres Strombedarfs<br />
decken. (RS)<br />
8 – Cem Özdemir,<br />
Jan. 2013<br />
Sie können uns bekloppen<br />
oder bewerfen, aber sie können uns<br />
nicht beugen. Wir überlassen nicht diesen<br />
Fuzzis, diesen fehlprogrammierten<br />
Typen unser Land. (EI)<br />
Eine Verknappung<br />
der Emissionszertifikate wäre ein<br />
Eingriff in ein funktionierendes<br />
Marktsystem. (LA)<br />
2 – Philipp Rösler,<br />
April 2013<br />
Wenn wir schnell sind, ist<br />
die Energiewende in Deutschland ein<br />
einziges großes Konjunkturpaket für<br />
Bayern. (SP)<br />
Wir sind an<br />
eine Welt voll Verschwendung<br />
gewöhnt und nennen das Wohlstand.<br />
(SO)<br />
7 – Rainer Brüderle,<br />
März 2013<br />
Warum die<br />
Anzahl der Geländewagen in<br />
unseren Großstädten ständig steigt, ist schwer<br />
zu erklären. Denn die Anzahl der Jäger und Landwirte<br />
nimmt ab – und so schlecht sind unsere<br />
Straßen nun auch nicht. Da ist viel Viagra<br />
in Chrom unterwegs. (ER)<br />
Die wutbürgerfreie Energieerzeugung<br />
gibt es nicht. (TR)<br />
Wenn der<br />
Sigmar sich schon grün<br />
anzieht, muss ich das nicht<br />
nachfärben. (OM)<br />
3 – Angela Merkel<br />
1994<br />
6 – Horst Seehofer,<br />
Juni 2011<br />
Senden Sie das Lösungswort bis zum 31. Juli 2013 an den<br />
fesa e.V., Gerberau 5, 79098 Freiburg oder an mail@fesa.de.<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />
5 – Jürgen Trittin,<br />
Feb. 2013<br />
Fotoquellen von 1 bis 9 im Uhrzeigersinn: Publikforum.de / bmwi.de / cdu.de / peter-ramsauer.de / trittin.de / horst-seehofer.de / rainer-bruederle.de / oezdemir.de / spdfraktion.de<br />
4 – Peter Ramsauer,<br />
Sept. 2011<br />
15<br />
Foto: Falk Blümel, pixelio.de
Aus der Region<br />
+++ Aktuelles +++<br />
aus der Region<br />
Gefördert durch den badenova Innovationsfonds<br />
im Rahmen des Projektes RegioNetz<br />
Landkreis Brsg.-Hochschwarzwald<br />
ST. MÄRGEN<br />
Die vor einem Jahr am 28.4.2012 gegründete<br />
Nahwärmegenossenschaft St. Märgen traf<br />
sich Anfang April zum gemeinsamen Spatenstich<br />
für das geplante Fernwärmenetz.<br />
Das 5,5 Kilometer<br />
lange Wärmenetz soll in ungefähr<br />
100 Tagen verlegt werden<br />
und das jetzige Rathaus, das alte Rathaus<br />
mit Klostermuseum, das Bauhofgebäude<br />
mit Feuerwehrgerätehaus sowie die Schule<br />
beheizen. Außerdem konnten zwischenzeitlich<br />
160 Bewohner für den Anschluss an das<br />
Fernwärmenetz gewonnen werden. Der Jahresenergiebedarf<br />
wird auf etwa 6.600 Megawattstunden<br />
geschätzt. Als Heizzentrale dient<br />
ein Blockheizkraftwerk, welches am Standort<br />
eines Sägewerkes ab Mai errichtet werden<br />
soll. Die Kosten für das Projekt belaufen<br />
sich auf rund 5,3 Millionen Euro, wobei mit<br />
Zuschüssen in der Größenordnung von einer<br />
Million Euro gerechnet wird. Der Eigenanteil<br />
der 148 Genossenschaftsmitglieder beläuft<br />
sich auf 240.000 Euro. n<br />
ST. PETER<br />
Am 13. Februar wurde das mit Holzpellets<br />
betriebene Blockheizkraftwerk der Genossenschaft<br />
„Bürger Energie St. Peter“ angefahren.<br />
Der patentierte Holzvergaser<br />
liefert eine elektrische<br />
Leistung von 180 kW bei einer<br />
thermischen Leistung von 250<br />
kW. Der Gesamtwirkungsgrad liegt bei 75<br />
Prozent. Die Heizanlage verbraucht 8.000<br />
Kubikmeter Hackschnitzel und 900 Tonnen<br />
Holzpellets im Jahr. Die Investitionskosten<br />
für das Blockheizkraftwerk lagen bei rund<br />
800.000 Euro, davon übernahm das Land<br />
Baden-Württemberg 200.000 Euro. Von Anfang<br />
an setzte die Genossenschaft auf Stromerzeugung<br />
durch Holz, musste aber bald<br />
feststellen, dass es dafür bislang noch keine<br />
ausgereifte Technik gab. Aus Gründen der<br />
Betriebssicherheit entschied man sich für<br />
einen Holzvergaser, der aus Holzpellets ein<br />
Schwachgas erzeugt. Ein Verbrennungsmotor<br />
produziert mittels Kraft-Wärme-Kopplung<br />
Strom und Wärme. Schon Jahre zuvor<br />
wurde die Idee geboren, mit Holz eine von<br />
Öl und Gas unabhängige Wärmeversorgung<br />
aufzubauen. Eine Hackschnitzelheizungsanlage<br />
mit einem Fernwärmenetz versorgt eine<br />
Reihe von Interessierten mit Fernwärme. Als<br />
Großabnehmer sind die Gemeinde mit Schule,<br />
Rathaus und Halle, das Erzbischöfliche Ordinariat<br />
mit Kloster, Kirche und Pfarrhaus sowie<br />
Hotels und Restaurants angeschlossen. n<br />
TITISEE-NEUSTADT<br />
Die Gründungsversammlung liegt zwar mit dem<br />
10.12.2011 einige Zeit zurück, aber erst seit<br />
dem 5.2.2013 ist die Vita Bürger Energie als<br />
Genossenschaft eingetragen und<br />
damit voll funktionsfähig. Das<br />
erste Projekt wird die Übernahme<br />
von zehn Prozent der Energieversorgung<br />
Titisee-Neustadt (EVTN) von der<br />
Netzkauf EWS eG sein, die damit ihren Anteil<br />
von 40 auf 30 Prozent senkt. Die Stadt<br />
Titisee-Neustadt hatte nach dem Auslaufen<br />
der Konzessionsverträge das Stromnetz zurückgekauft,<br />
die EVTN in Zusammenarbeit mit den<br />
Schönauer Stromrebellen gegründet und versprochen,<br />
zehn Prozent des Aktienpaketes in<br />
Bürgerhände in Form einer Bürgerenergiegenossenschaft<br />
zu geben. In der Bundesrepublik<br />
gibt es bisher erst wenige Beispiele für eine<br />
so weitreichende Beteiligung der Bürger als<br />
Gesellschafter an einem neuen Energieversorgungsunternehmen.<br />
Eine Genossenschaft<br />
darf nicht nur Beteiligungen erwerben, sondern<br />
sie muss eigene Projekte beisteuern. Die<br />
eigenen Ideen betreffen in Titisee-Neustadt<br />
die Windkraft, allerdings nicht die bekannten<br />
dreiflügeligen Windräder, sondern vertikal<br />
stehende Rotoren, die kleiner und deutlich<br />
günstiger sind. Eine Anlage kommt auf etwa<br />
30.000 Euro. Man hat sehr viel weniger Aufwand<br />
bei der Prüfung der Windhöffigkeit und<br />
auch bei der Prüfung des Standortes. n<br />
VOGTSBURG<br />
Der Bau des größten Solarparks in Baden-<br />
Württemberg wurde am 24.7.2012 einstimmig<br />
von Ortschaftsrat und Gemeinderat<br />
in Vogtsburg beschlossen.<br />
14 Hektar entlang der Kaiserstuhlbahn<br />
zwischen Achkarren<br />
und Oberrotweil wurden mit<br />
31.104 Solarmodulen, 227 Kilometern Kabel,<br />
neun Wechselrichtern und fünf Trafostationen<br />
bestückt. Die Anlage hat eine Maximal-<br />
leistung von 7,8 Megawatt peak (MWp) und<br />
kann 2.245 Haushalte versorgen. Die Investition<br />
von 9,9 Millionen Euro soll zu 75 Prozent<br />
von einer zu gründenden Bürgerenergiegenossenschaft<br />
und zu 25 Prozent von F & S<br />
Solar Concept, dem Erbauer und Betreuer,<br />
gedeckt werden. Wegen der sinkenden Einspeisevergütungen<br />
stand die Planung für den<br />
Solarpark unter hohem Zeitdruck. Im Februar<br />
2013 ging der Solarpark ans Netz und liefert<br />
seit Mitte März Energie. Mit der Anlage<br />
werden im Vergleich zu einem Kohlekraftwerk<br />
5.500 Tonnen Kohlendioxid eingespart.<br />
Anfang März 2013 wurde die Bürgerenergiegenossenschaft<br />
gegründet. Die Investition in<br />
den Solarpark soll vorerst den Vogtsburgern<br />
vorbehalten bleiben, um sie am wirtschaftlichen<br />
Erfolg des Parks teilhaben zu lassen. n<br />
Landkreis Emmendingen<br />
Endingen<br />
Die im Oktober gegründete Bürgerenergiegenossenschaft<br />
Endingen (BEGE) hat am 30.<br />
April 2013 ihre erste Photovoltaik-Anlage in<br />
Betrieb genommen. Diese wurde<br />
auf dem Dach der Maria-Sibylla-<br />
Merian-Grundschule in Kiechlinsbergen<br />
installiert und hat eine<br />
Leistung von etwa 33 Kilowatt peak, womit<br />
sich rechnerisch 35.000 Kilowattstunden<br />
Strom erzeugen lassen. Mit der ersten installierten<br />
Anlage rückt auch das Ziel der Anerkennung<br />
durch den Genossenschaftsverband<br />
näher. Die Vorstände Armin Schmidt, Achim<br />
Lott und Michael Gerber können mit Stolz auf<br />
intensive sechs Monate Arbeit zurückblicken,<br />
in denen die jüngste Bürgerenergiegenossenschaft<br />
im Landkreis Emmendingen das Laufen<br />
lernte. Weitere PV-Projekte sind geplant<br />
und es gibt auch schon konkrete Ideen<br />
für Nahwärmeprojekte. Die Zusammenarbeit<br />
mit der Stadt klappt vorbildlich, das Dach<br />
stellt sie gegen eine geringe Dachmiete zur<br />
Verfügung. Derzeit wird in Endingen ein Klimaschutzkonzept<br />
erstellt, in dessen Rahmen<br />
sich Mitglieder der BEGE sowie des Arbeitskreises<br />
„Energie & Klimaschutz“ beteiligten.<br />
Aus diesem Prozess erhofft sich die BEGE<br />
neue Impulse für die Planung und Umsetzung<br />
weiterer Gemeinschaftsprojekte zum Ausbau<br />
Erneuerbarer Energien in Endingen. n<br />
16<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
Aus der Region<br />
EMMENDINGEN<br />
Die Bürgerenergiegenossenschaft Emmendingen<br />
hat nach der Beteiligung an der Windkraftanlage<br />
Bürgerwind I auf dem Weissmoos<br />
in Schuttertal zwei weitere Projekte<br />
in Angriff genommen. Zum<br />
einen steht in zwei städtischen<br />
Gebäuden die Sanierung der<br />
Wärmeversorgung an. Projektentwicklung<br />
und Realisierung haben die Stadt Emmendingen<br />
und die Städtische Wohnbaugesellschaft<br />
der Bürgerenergiegenossenschaft übertragen.<br />
Fachkundige Mitglieder aus der Vorstandschaft<br />
erstellten dazu zwei Projektstudien. Sie<br />
entwickelten aus mehreren Varianten technische<br />
Gesamtkonzepte und bewerteten diese<br />
wirtschaftlich und ökologisch. Für die Ausführungsplanung<br />
und Ausschreibung wurde ein<br />
Planungsbüro beauftragt, die Bauleitung wird<br />
die Genossenschaft selbst übernehmen. In<br />
der Schule mit Mehrzweckhalle, Kindergarten<br />
und Ortschaftsverwaltung in Emmendingen-<br />
Windenreute sind eine Mini-KWK-Anlage,<br />
zwei Brennwertthermen und auf den Dachflächen<br />
eine PV-Anlage geplant. Die Vergabe<br />
der Arbeiten wird in Kürze erfolgen. Das zweite<br />
Projekt, eine Wohnanlage für 70 Bewohner,<br />
ist ebenfalls in der Planung. Die neue<br />
Wärmeversorgung und die Warmwasserbereitung<br />
übernehmen zukünftig ein BHKW,<br />
eine thermische Solaranlage mit ca. 60 Quadratmetern<br />
und zwei Brennwertthermen.<br />
Die Gesamtinvestitionen belaufen sich nach<br />
den erstellten Kostenschätzungen auf ca.<br />
340.000 Euro. Die Genossenschaft wird über<br />
die Erstellung und den Betrieb der Anlagen<br />
für eine Laufzeit von zehn Jahren, bis zum<br />
Eigentumsübergang, Contracting-Verträge<br />
abschließen. n<br />
Landkreis Lörrach<br />
LÖRRACH<br />
Für das gesteckte Ziel, bis 2050 klimaneutral<br />
zu werden, lud die Stadt Lörrach am<br />
26.4.2013 zu einem Bürgersymposium ein.<br />
Es bildete den Auftakt für die Klimaschutzkampagne<br />
und die Bürger<br />
waren eingeladen, sich über<br />
Möglichkeiten der energetischen<br />
Sanierung und nachhaltige Geldanlagen zu<br />
informieren. Der fesa e.V. moderierte durch<br />
den Abend und übernahm in einem Workshop<br />
den Part zur Bürgerbeteiligung. n<br />
Landkreis Ortenau<br />
OFFENBURG<br />
Die fesa-Initiative RegioNetz Südbaden veranstaltete<br />
am 24.4.2013 ein landkreisweites<br />
Netzwerktreffen für den Ortenaukreises in<br />
Kooperation mit dem BUND-Umweltzentrum<br />
Ortenau. Gastgeber war die Bürgerinitiative<br />
Umweltschutz Offenburg. Teilgenommen<br />
haben die beiden<br />
Bürgerenergiegenossenschaften<br />
von Biberach und dem E-Werk<br />
Mittelbaden sowie der Bürgerverein Energie<br />
Oberhamersbach e.V., die Lokale Agenda<br />
21 Gruppe Energie Lahr, die Bürgerinitiative<br />
Umweltschutz Offenburg e.V, der BUND-<br />
Umweltzentrum Ortenau e.V., der Arbeitskreis<br />
Bürgerenergie in Gengenbach, die Bürger<br />
Energie Ortenau, der Arbeitskreis Wirtschaft<br />
bei B90/Grüne Ortenau und der Kreistagsabgeordnete<br />
von B90/Grüne. Nach einem<br />
Grußwort von Frau Bernadette Kurte, der<br />
Klimaschutzmanagerin der Stadt Offenburg,<br />
stellte Diana Sträuber, Geschäftsführerin des<br />
fesa e.V. die Aktivitäten von RegioNetz Südbaden<br />
vor. Eine gemeinsame Vorstellungsrunde<br />
bildete den Auftakt zum „Netzwerken“,<br />
d.h. dem gegenseitigen Kennenlernen und<br />
dem Austausch der mit Energiewende und<br />
Klimaschutz befassten bürgerschaftlichen Initiativen<br />
im Ortenaukreis. Dabei wurden Möglichkeiten<br />
der ortsübergreifenden Zusammenarbeit<br />
eruiert, und die Teilnehmer ermutigten<br />
sich gegenseitig, Hürden im eigenen Dorf<br />
anzugehen. n<br />
Landkreis Waldshut<br />
MURG<br />
Mit der Gründung eines dauerhaft bestehenden<br />
Bürgerarbeitskreises „Gutes Leben<br />
– Murg im Wandel“ konnte am 25. April<br />
2013 ein Zyklus von drei vom<br />
fesa e.V. moderierten Bürgerveranstaltungen<br />
zum Schwerpunktthema<br />
„Energie & Klimaschutz“<br />
erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
Insgesamt nahmen über 200 Murger BürgerInnen<br />
und Bürger an den Veranstaltungen<br />
teil, die in Murg und den Ortsteilen Hänner,<br />
Nieder- und Oberhof stattfanden. Bereits bei<br />
der ersten Veranstaltung in der Murgtalhalle<br />
am 21.2.2013 zeigte sich großes Interesse<br />
aus der Bürgerschaft, die Herausforderung<br />
„Klimaschutz“ als Gemeinschafts- und Gestaltungsaufgabe<br />
in der Gemeinde anzunehmen.<br />
Die TeilnehmerInnen sprachen sich mit großer<br />
Mehrheit für die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes<br />
aus. Dieser Impuls aus der Bürgerschaft<br />
wurde auf der folgenden Gemeinderatssitzung<br />
unter Vorsitz von Bürgermeister<br />
Adrian Schmidle vom Gemeinderat einstimmig<br />
beschlossen. Mit der Gründung eines<br />
Bürgeraktionsarbeitskreises werden engagierte<br />
BürgerInnen in fünf Arbeitsgruppen in<br />
regelmäßigen, monatlichen Treffen eigene<br />
Ideen und Projekte zu Themen wie Mobilität,<br />
Erneuerbare Energien oder Energiesparen/<br />
Energieeffizienz beim Bauen und Wohnen<br />
entwickeln. Damit das Thema Energie nicht<br />
nur einseitig auf technische Aspekte und<br />
Energieeffizienz reduziert wird, werden sich<br />
weitere zwei Arbeitsgruppen damit beschäftigen<br />
wie ein „Gutes Leben“ im Zeichen der<br />
Energiewende in Murg auch mit weniger<br />
Energie- und Ressourcenverbrauch geführt<br />
werden kann. n<br />
Stadtkreis Freiburg<br />
FREIBURG<br />
Die Solar-Bürger-Genossenschaft lädt am<br />
7. Juni im Anschluss an ihre Generalversammlung<br />
zu einer spannenden Vortrags- und Diskussionsveranstaltung<br />
über die<br />
Zukunft der Energieversorgung<br />
und die Rolle der Energiegenossenschaften<br />
ein. Vortragende<br />
sind der Energieexperte Gunnar Harms und<br />
der Genossenschaftsexperte Dr. Burghard<br />
Flieger. Die Veranstaltung beginnt um 19:30<br />
Uhr im Café Velo am Freiburger Hauptbahnhof.<br />
n<br />
Sichere 7 Jahre<br />
Grüne Rendite aus Wald<br />
Sichere 7 Jahre<br />
Grüne Rendite<br />
aus Sachwert Wald<br />
Ihre Investition in zukünftige Biotope.<br />
- Nur 7 Jahre Laufzeit<br />
- Auszahlungen bereits ab Jahr 1 möglich.<br />
- Bis zu 6 % Rendite p.a.<br />
Ihre Investition in fairen Bio-Kakao<br />
und nachhaltigen Wald.<br />
- Jährliche Erträge ab Jahr 2.<br />
- Bis zu 8,5 % Rendite.<br />
Informationen unter 02 28/943 778-0<br />
www.forestfinance.de<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />
17
Wirtschaft<br />
Intersolar Europe 2013<br />
Aktuelle Trends, neueste Technologien und internationale Märkte<br />
Foto: Intersolar Europe<br />
Vom 19. bis 21. Juni 2013 wird die Messe München wieder zum Zentrum der internationalen Solarbranche.<br />
Auf der weltweit größten Fachmesse der Solarwirtschaft warten die neuesten Trends und Produkte auf die<br />
Besucher aus aller Welt. Auf der Neuheitenbörse präsentieren Aussteller die innovativsten Technologien,<br />
Produkte und Lösungen. Das Vortragsprogramm beschäftigt sich mit der Kombination von Photovoltaik und<br />
Energiespeichern: vom Eigenverbrauch von Solarstrom über Netzintegration bis hin zur Vorstellung neuer<br />
Energiekonzepte. Der Intersolar AWARD prämiert die innovativsten Unternehmen der Solarbranche. Die<br />
Sonderschau „PV und E-Mobility“ präsentiert Kombinationen von PV-Carports, Ladestationen und Elektrofahrzeugen.<br />
Abgerundet wird das abwechslungsreiche Rahmenprogramm mit verschiedenen Messerundgängen<br />
und Workshops, die den Besuchern praxisnahe Einblicke in die neuesten Trends der Solarthermie, Photovoltaik<br />
und Energiespeicherung bieten. Das vielseitige Konferenzprogramm der Intersolar Europe Conference greift<br />
darüber hinaus die Themen der Messe auf und vertieft die Inhalte auf internationalem Niveau.<br />
Weitere Infos unter: www.intersolar.de<br />
Aktuelle Einspeisetarife für PV-Strom<br />
(Stand: Mai 2013)<br />
SI Module<br />
Freiburger Solarmanufaktur mit neuem Gesicht<br />
Auch Solarunternehmen haben Frühlingsgefühle: Passend zur Jahreszeit<br />
präsentierte sich die Freiburger SI Module GmbH erstmals mit ihrem neuen<br />
Logo auf der Gebäude.Energie.Technik-Messe (GETEC) vom 12. bis 14.<br />
April in Freiburg. „Entgegen dem Trend blicken wir auf ein erfolgreiches<br />
Geschäftsjahr mit positivem Betriebsergebnis<br />
zurück und konnten im Bereich Marketing investieren“,<br />
freuen sich Gregor Reddemann und<br />
Thomas Cadonau, beide Geschäftsführer der<br />
SI Module, über das neue Corporate Design. Das<br />
neue Gesicht der vor einem Jahr umstrukturierten<br />
SI Module unterstreicht die Ausrichtung des deutsch-schweizerischen Unternehmens<br />
als europäischer Premium-Modul-Hersteller. Auf der GETEC zeigte<br />
die innovative Solarmanufaktur neben ihrer Modul-Produktpalette Systemlösungen<br />
wie Solar-Carports und Batterie-Speichersysteme.<br />
Weitere Informationen unter: www.si-module.com<br />
Steuertipp:<br />
1 %-Regelung auf Grundlage des Bruttolistenneupreises<br />
verfassungsrechtlich unbedenklich<br />
Kanzlei Freiburg:<br />
Solar Info Center<br />
Emmy-Noether-Str. 2<br />
79110 Freiburg<br />
0761 15215-0<br />
Fax 0761 15215-30<br />
Kanzlei Titisee-Neustadt:<br />
Wilhelm-Stahl-Str. 20<br />
79822 Titisee-Neustadt<br />
07651 9120-0<br />
Fax 07651 9120-20<br />
www.zwick-stb.de<br />
Nutzt ein Arbeitnehmer einen Dienstwagen auch für<br />
private Zwecke, sind diese Vorteile nach der sogenannten<br />
1 %-Regelung als Arbeitslohn zu berücksichtigen.<br />
Das bedeutet, dass für jeden Kalendermonat 1% des<br />
inländischen Listenpreises im Zeitpunkt der Erstzulassung<br />
zuzüglich Kosten für Sonderausstattungen<br />
inklusive Umsatzsteuer anzusetzen sind. Dies gilt<br />
auch dann, wenn für Gebrauchtfahrzeuge ein wesentlich<br />
geringerer Betrag bezahlt wird.<br />
Der Bundesfinanzhof hat in seinem Urteil vom<br />
13.12.2012, VI R 51/11 erneut bestätigt, dass gegen die<br />
1%-Regelung keine verfassungsrechtlichen Bedenken<br />
bestehen.<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Andreas Strub Stb.<br />
18 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
Wirtschaft<br />
Windstrom marktreif?<br />
Die Direktvermarktung von Strom aus Windkraft war das Thema einer Konferenz, die der Bundesverband Windenergie<br />
(BWE) am 23. und 24. April dieses Jahres in Hamburg veranstaltete. / Von Stefan Flaig, fesa e.V.<br />
Foto: Bundesverband Windenergie<br />
BWE-Präsidentin Sylvia Pilarsky-Grosch fand deutliche<br />
Worte zur Strompreisdebatte.<br />
Mit der am ersten Januar 2012 in Kraft<br />
getretenen Novelle des Erneuerbare-Energien-<br />
Gesetzes (EEG) wurde das Instrument der<br />
Direktvermarktung eingeführt. Vorher speisten<br />
Wind, Sonne und Co. ihren Strom losgelöst<br />
von Marktmechanismen in das Netz ein.<br />
Umso größer jedoch der Anteil Erneuerbarer<br />
Energien allgemein und insbesondere der<br />
Marktanteil fluktuierender regenerativer Stromerzeugung<br />
wird, desto dringlicher wird<br />
auch die Frage ihrer Marktintegration. Ziel<br />
des Gesetzgebers ist es, die Stromerzeugung<br />
aus Erneuerbaren Energien verstärkt mit dem<br />
Strombedarf in Einklang bringen. Anreize für<br />
die Anlagenbetreiber sollen daher die Direktvermarktung<br />
fördern. So erhält der Anlagenbetreiber<br />
von seinem Netzbetreiber eine<br />
Marktprämie, wenn er seinen Strom direkt<br />
an Dritte veräußert. Oder er verkauft seinen<br />
Strom an einen Händler, der ihn für das so<br />
genannte Grünstromprivileg nutzt.<br />
Erste Bilanz nach 15 Monaten<br />
Der BWE wollte nach 15 Monaten Direktvermarktung<br />
eine erste Bilanz ziehen und die<br />
unterschiedlichen Facetten der Direktvermarktung<br />
von Windenergie durch die geladenen<br />
Experten beleuchten lassen. Am ersten Konferenztag<br />
standen das Marktprämienmodell, die<br />
Zusammenarbeit zwischen Verteilnetzbetreiber<br />
und Direktvermarkter, die Direktvermarktung<br />
aus Sicht der Übertragungsnetzbetreiber,<br />
die Windleistungsprognosen<br />
als Grundlage<br />
der Direktvermarktung<br />
und die Stromvermarktung<br />
an der Börse auf<br />
dem Programm.<br />
In der Eröffnungsrede<br />
bezog die neue<br />
BWE-Präsidentin Sylvia<br />
Pilarsky-Grosch,<br />
übrigens auch langjähriges<br />
fesa-Mitglied,<br />
Stellung zur aktuellen<br />
politischen Diskussion<br />
über die Erneuerbaren<br />
Energien, die sich<br />
durch die Regierungsparteien<br />
zunehmenden<br />
Reformattacken ausgesetzt<br />
sehen. Anschließend<br />
berichtete Dr. Marian Klobasa vom<br />
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung<br />
(ISI) in Karlsruhe über eine<br />
von seinem Institut durchgeführte Studie, die<br />
das bisherige Marktprämienmodell evaluiert.<br />
Knapp 80 Prozent der Onshore- und 100 Prozent<br />
der Offshore-Windenergie gingen mittlerweile<br />
in die Direktvermarktung. Dies führe zu<br />
einer Verbesserung der<br />
Prognosegenauigkeit,<br />
weil deutlich mehr Ist-<br />
Einspeisedaten verfügbar<br />
seien. Zudem habe die<br />
Marktprämie die Steuerbarkeit<br />
von Windanlagen deutlich erhöht. So<br />
seien bis Mitte 2013 vermutlich 50 Prozent<br />
der Anlagen steuerbar – eine Grundvoraussetzung<br />
zur Teilnahme am Regelenergiemarkt.<br />
Die Direktvermarktung von Windenergie, die<br />
90 Prozent der Direktvermarktung aller erneuerbaren<br />
Energieträger ausmacht, hat nach der<br />
Studie des Fraunhofer ISI zu einer Akteursvielfalt<br />
auf dem Markt geführt. Über 70 Unternehmen<br />
sind als Direktvermarkter aktiv, wobei<br />
66 Prozent der Erzeugungsleistung von sieben<br />
Unternehmen vermarktet werden.<br />
Direktvermarktung nur für große Akteure?<br />
Der zweite Konferenztag beschäftigte sich<br />
mit der Fernsteuerung von Windkraftanlagen,<br />
der Direktvermarktung aus Betriebsführungssicht,<br />
dem Einfluss der Erneuerbaren Energien<br />
Marktprämienmodell in der<br />
Diskussion – Integration oder<br />
Oligopolisierung?<br />
auf die Strombörse, dem Regelenergiemarkt<br />
als Geschäftsfeld für die Windenergie, der<br />
Gestaltung des Strommarktes aus der Sicht<br />
der Bundesnetzagentur und neuen Wegen der<br />
Direktvermarktung.<br />
Hinsichtlich der Teilnahme der Erneuerbaren<br />
Energien am Regelenergiemarkt führte Matthias<br />
Karger von der Clean Energy Resourcing GmbH<br />
aus, dass diese Regeln für Großkraftwerke<br />
geschrieben wurden. Steuerbare regenerative<br />
Energien könnten sie mit Anstrengung umsetzen,<br />
aber für die fluktuierenden Erneuerbaren<br />
blieben viele Fragen offen. Der Anbieter von<br />
Regelenergie müsse stets 100 Prozent der<br />
angebotenen Regelenergie über den gesamten<br />
Angebotszeitraum verfügbar halten. Dies<br />
sei auch für konventionelle Kraftwerke nur<br />
durch ein Pooling von mehreren Anlagen<br />
möglich. Ohne Anpassung der regulatorischen<br />
Rahmenbedingungen werde eine Integration<br />
der Windenergie in den Regelenergiemarkt<br />
nicht möglich sein.<br />
Der Beitrag zu den neuen Wegen der Direktvermarktung<br />
von Marcel Keiffenheim, Greenpeace<br />
Energy eG, sorgte durch die Kritik<br />
an der EEG-Direktvermarktung für Aufsehen.<br />
Das Marktprämienmodell führe nicht zu einer<br />
Integration der fluktuierenden<br />
Erneuerbaren<br />
Energien in die gesicherte<br />
Versorgung von Verbrauchern.<br />
Zudem würden<br />
Wind und Sonne durch<br />
die Marktprämie nicht zum Rückgrat der<br />
Energieversorgung, sondern dienten als Optimierungsoption<br />
für die Vermarkter. Es sei<br />
jetzt schon abzusehen, dass die EEG-Direktvermarktung<br />
zu einer Oligopolisierung führe.<br />
Damit drohe die Abhängigkeit der Anlagenbetreiber<br />
von den großen Vermarktern. Dass<br />
diese Gefahr nicht von der Hand zu weisen<br />
ist, zeigt die bereits erwähnte Studie des ISI<br />
wonach bereits heute 66 Prozent der Vermarktungsleitung<br />
von gerade einmal sieben<br />
Unternehmen erbracht werden.<br />
Ohne auf die anderen Beiträge eingehen zu<br />
können, ist festzuhalten, dass es dem BWE mit<br />
dieser Konferenz gelang, trotz der Komplexität<br />
der Materie den TeilnehmerInnen einen<br />
Zugang zum Thema „Direktvermarktung“ zu<br />
ermöglichen bzw. in seine Tiefen vorzudringen.<br />
n<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />
19
Wirtschaft<br />
Wie unnötige Kohlekraftwerke die<br />
EEG-Umlage in die Höhe treiben<br />
Obwohl Deutschland im letzten Jahr einen neuen Rekord im Stromexport erreicht hat, ist für 2013 der Bau vieler neuer<br />
Kohlekraftwerke geplant, welcher die voraussichtliche Stromnachfrage weit übertrifft. Kohlestrom schadet nicht nur<br />
der Umwelt, sondern erhöht paradoxerweise auch die EEG-Umlage. Zeit herauszufinden, wie genau Kohlestrom und<br />
EEG-Umlage zusammenhängen, und wer die Gewinner und Verlierer dieser Beziehung sind. / Von Carola Bick, fesa e.V.<br />
Waage: medicograph - Fotolia.com<br />
• Erlös durch den Verkauf<br />
des vergüteten EEG-Stroms<br />
an der Börse<br />
Das EEG-Umlagekonto<br />
Einnahmen (+) Ausgaben (-)<br />
• EEG-Umlage<br />
Man könnte meinen, die Energiewende<br />
sei in vollem Gange: Der Anteil von Erneuerbaren<br />
Energien am deutschen Bruttostromverbrauch<br />
ist auch im letzten Jahr weiter<br />
angestiegen, neun deutsche Atomkraftwerke<br />
wurden bereits abgeschaltet und alle weiteren<br />
sollen bis 2022 vom Netz gehen. Doch<br />
die Nachricht des Internationalen Wirtschaftsforums<br />
Regenerative Energien (IWR) passt<br />
nicht ganz in dieses Bild: Im Jahr 2013 sollen<br />
so viele neue Kohlekraftwerke ans Netz gehen<br />
wie schon seit 20 Jahren<br />
nicht mehr. Die Leistung<br />
der hinzukommenden<br />
Kohlekraftwerke soll insgesamt<br />
5.300 Megawatt<br />
(MW) betragen, während<br />
alte Anlagen mit<br />
nur 1.000 MW in den<br />
Ruhestand gehen. Dies ist schwer verständlich,<br />
denn der Ausbau der Erneuerbaren Energien<br />
und die Reduktion des Stromverbrauchs<br />
haben die fehlenden Strommengen der bis<br />
jetzt abgeschalteten Atomkraftwerke längst<br />
ausgeglichen, so das IWR. Der Stromexport<br />
hat im Jahr 2012 sogar zugenommen und<br />
ein Rekordhoch erreicht. Auch die neuen<br />
Braunkohlekraftwerke und Tagebaue, wie sie<br />
beispielsweise in Sachsen zur Debatte stehen,<br />
Neue Kohlekraftwerke<br />
überschwemmen den Strommarkt<br />
und verzerren die<br />
Verbraucherpreise<br />
• Direkte Vergütungsauszahlungen<br />
an die<br />
Anlagenbetreiber<br />
• Prämienzahlungen an die<br />
Anlagenbetreiber im<br />
Marktprämienmodell<br />
sind laut einer Studie des Deutschen Instituts<br />
für Wirtschaftsforschung (DIW) sowohl<br />
unnötig als auch unwirtschaftlich.<br />
Welche Folgen hat ein Überangebot an<br />
Kohlestrom?<br />
Offensichtliche Folgen sind natürlich die<br />
Umweltverpestung und die von Kohlekraftwerken<br />
ausgehenden Gesundheitsrisiken.<br />
Weniger bekannt sind die indirekten Folgen<br />
der neuen Kohlekraftwerke:<br />
In Zeiten<br />
von gesättigten Märkten<br />
führt der Verkauf von<br />
Kohlestrom an der Strombörse<br />
zu einem Sinkflug<br />
des Börsenstrompreises.<br />
Für Großkunden kommt<br />
die Überschwemmung des Strommarktes<br />
mit Kohlestrom also keineswegs ungelegen.<br />
Im Gegenteil: Sie freuen sich laut IWR<br />
über die niedrigsten Börsenstrompreise seit<br />
2007, die im laufenden Jahr noch weiter<br />
sinken könnten. Der Otto Normalverbraucher<br />
hingegen muss wegen der niedrigen Börsenstrompreise<br />
und der damit verbundenen Erhöhung<br />
der EEG-Umlage höhere Strompreise<br />
zahlen.<br />
Saldo: ± 0<br />
Wie hängen EEG-Umlage und<br />
Börsenstrompreis zusammen?<br />
Die EEG-Umlage legt die Kosten<br />
für die Förderung der Erneuerbaren<br />
Energien auf alle Stromverbraucher<br />
um. Für EEG-Anlagenbetreiber gibt<br />
es zwei Möglichkeiten: Eine Variante<br />
ist, die Stromvermarktung<br />
selbst in die Hand zu nehmen,<br />
und dafür Prämienzahlungen und<br />
eine Managementprämie vom<br />
EEG-Umlagekonto zu erhalten<br />
(siehe Grafik). Die meisten Betreiber<br />
von EEG-Anlagen wählen die<br />
bequemere Variante und speisen<br />
ihren Strom ins Netz ein, wofür sie<br />
feste Vergütungssätze vom EEG-<br />
Umlagekonto erhalten. Die Übertragungsnetzbetreiber<br />
verkaufen<br />
den eingespeisten Strom dann an der Strombörse,<br />
doch dies kann die Zahlungen an die<br />
Anlagenbetreiber nicht vollständig decken.<br />
Die Differenz zwischen Ausgaben und Einnahmen<br />
bestimmt die Höhe der EEG-Umlage,<br />
die auf den Strompreis aufgeschlagen wird.<br />
Die EEG-Umlage steigt also mit sinkendem<br />
Börsenstrompreis an, auch wenn keine einzige<br />
weitere EEG-Anlage ans Netz geht.<br />
Was läuft falsch?<br />
Von niedrigen Börsenstrompreisen profitieren<br />
auch die Energieversorger, da sie niedrigere<br />
Beschaffungskosten haben. Im Gegensatz zur<br />
steigenden EEG-Umlage geben die Stromversorger<br />
die Einsparungen meist jedoch nicht an<br />
den Verbraucher weiter, so das IWR. Auch das<br />
Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft<br />
e.V. findet, dass der Normalkunde über die<br />
hohen Strompreise die EEG-Umlage-befreiten<br />
Großkunden „subventioniert“ – ein Missstand,<br />
den der Kohlestromüberschuss noch verstärkt.<br />
In der von Altmaier losgetretenen Strompreisdebatte<br />
wird dieser Umstand jedoch tunlichst<br />
verschwiegen. Hier sollen mal wieder die<br />
Erneuerbaren für die hohen Stromrechnungen<br />
der Verbraucher verantwortlich sein. Münchhausen<br />
lässt grüßen! n<br />
20 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
Wirtschaft<br />
Doppeltank als Stromspeicher<br />
In dieser Wortkombination stecken Visionen: Redox-Flow. Batterien dieses Typs könnten nämlich zu einem interessanten<br />
Speichermedium in einer von Erneuerbaren Energien geprägten Stromwirtschaft werden. Das Fraunhofer-Institut für<br />
Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) in Oberhausen forscht daran und spricht von einem „wichtigen<br />
Durchbruch”. / Von Bernward Janzing (Dieser Artikel erschien erstmalig in der taz vom 27.4.2013)<br />
Foto: Fraunhofer UMSICHT<br />
Dieser elektrochemische<br />
Durchflussreaktor kann mit<br />
unterschiedlichen Substanzen<br />
arbeiten. Aus derzeitiger<br />
Sicht seien Systeme<br />
mit gelösten Vanadium-<br />
Salzen die Technik der<br />
Wahl, heißt es am Fraunhofer<br />
UMSICHT. Der Charme<br />
dieser Technik liegt darin,<br />
dass man die Tanks theoretisch<br />
beliebig vergrößern<br />
und damit die Speicherkapazität<br />
der Batterie beliebig<br />
erhöhen kann. Die<br />
Leistung der Batterie hingegen<br />
hängt an der Aus-<br />
Die neuentwickelte Redox-Flow-Batterie mit 25 kW Leistung legung der Reaktionseinheit,<br />
somit lassen sich<br />
Leistung und Kapazität getrennt skalieren.<br />
In Redox-Flow-Batterien steckt die Energie<br />
in zwei Flüssigkeiten, die in zwei Tanks<br />
gespeichert sind. In einer zentralen Reaktionseinheit,<br />
einer galvanischen Zelle, reagieren<br />
diese miteinander. Beim Ladevorgang wird<br />
dabei elektrische in chemische<br />
Energie umgesetzt,<br />
bei der Entladung<br />
geht es umgekehrt. Zwar<br />
bekommt man am Ende<br />
des Prozesses aufgrund<br />
der Umwandlungsverluste und wegen der<br />
nötigen Hilfsenergie (für Pumpen) nur etwa<br />
75 Prozent des eingespeicherten Stroms wieder<br />
zurück. Aber im Vergleich zu manchen<br />
anderen Speicherverfahren ist das ein ganz<br />
ordentlicher Wirkungsgrad.<br />
Redox-Flow-Batterien bieten<br />
theoretisch beliebig hohe<br />
Speicherkapazität.<br />
Der Durchbruch, von dem die Fraunhofer-<br />
Forscher in diesen Wochen sprachen, bestehe<br />
darin, dass es gelungen sei, eine Redox-Flow-<br />
Batterie mit einer Zellgröße<br />
von 0,5 Quadratmetern<br />
zu entwickelt,<br />
was einer Leistung von<br />
25 Kilowatt entspricht.<br />
Herkömmliche DIN-A4-<br />
Blatt-große Redox-Flow-Batterien hätten nur<br />
eine Leistung von 2,3 Kilowatt. „Grundsätzlich<br />
ist in den Batterien kein teurer Rohstoff drin”,<br />
sagt Fraunhofer-Forscher Jens Burfeind. Und<br />
deswegen hoffe man, durch größere Einheiten<br />
die Produktionskosten senken zu können.<br />
Doch nicht für alle Anwendungen sind die<br />
Flow-Batterien geeignet, zum Beispiel nicht<br />
für Fahrzeuge, sondern nur für den stationären<br />
Einsatz. Und sie sind aus wirtschaftlichen<br />
Gründen nur dort attraktiv, wo sie<br />
häufig, also etwa im Tageszyklus, be- und<br />
entladen werden. Denn aufgrund der hohen<br />
Investitionskosten rentieren sie sich erst nach<br />
vielen Ladezyklen.<br />
Die zum Gildemeister-Konzern gehörende<br />
Firma Cellstrom hat als erste in Europa bereits<br />
ein entsprechendes Produkt auf den Markt<br />
gebracht – allerdings mit geringerer Zellgröße,<br />
als sie das Fraunhofer UMSICHT jetzt präsentierte.<br />
Dafür aber ist das Produkt bereits zu<br />
kaufen. Ob die Stromspeicherung wirtschaftlich<br />
ist, hängt dann ganz entscheidend von<br />
der Art ihres Einsatzes ab – am ehesten attraktiv<br />
wird sie dort, wo sie hilft, den Strombezug<br />
aus dem Netz zu reduzieren. n<br />
Redox-Testanlage am Fraunhofer UMSICHT<br />
Foto: Fraunhofer UMSICHT<br />
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<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />
21
Politik<br />
Klimaschutz im Comic-Format<br />
Die Transformation hin zu einer klimagerechten<br />
Gesellschaft, die auch nachfolgenden Generationen<br />
lebensnotwendige Ressourcen, Wasser und saubere<br />
Luft hinterlässt, ist ein komplexes gesellschaftliches<br />
Vorhaben. Der Wissenschaftliche Beirat Globale<br />
Umweltveränderungen (WBGU) hat hierzu 2011 ein<br />
ebenso komplexes Gutachten<br />
auf stattlichen 444 Seiten<br />
verfasst. Doch außerhalb<br />
wissenschaftlicher<br />
Kreise wird die Leserschaft<br />
nicht wirklich üppig sein.<br />
Daher hat sich der WBGU<br />
auf das Experiment eingelassen,<br />
seine Erkenntnisse<br />
in Comic-Form zu publizieren.<br />
Die neun Herren und<br />
Damen Wissenschaftler stellen<br />
in jeweils einem Kapitel<br />
ihren Arbeitsbereich und ihre<br />
Vorstellungen, wie die große Transformation zu vollziehen<br />
sei, vor. Geht es in den ersten Kapiteln noch<br />
um großtechnische Lösungen von Offshore-Windkraft<br />
bis Desertec-Wüstenstrom, kommen gegen<br />
Ende auch die Transformationen zur Sprache, die<br />
jede und jeder im eigenen Umfeld realisieren kann<br />
– von vegetarischer Ernährung über urbane Gärten<br />
bis hin zur klimaverträglichen Mobilität. „Die andere<br />
Denkschule ist anspruchsvoller“, so Prof. Dr. Claus<br />
Leggewie, Politikwissenschaftler und Held des letzten<br />
Kapitels. „Sie behauptet, dass eine bestimmte Art von<br />
Überfluss kritisch zu hinterfragen ist.“ Es ist dem Buch<br />
wirklich zu wünschen, dass es durch die völlig neue<br />
Herangehensweise andere Zielgruppen erreicht, die<br />
sich bislang noch wenig mit dem Thema Klimawandel<br />
befasst haben – denn die große Transformation<br />
braucht eine breite gesellschaftliche Basis.<br />
Die große Transformation: Klima – kriegen wir die<br />
Kurve? Herausgeber Alexandra Hamann, Claudia<br />
Zea-Schmidt, Reinhold Leinfelder; erschienen bei<br />
Jacoby Stuart, 144 Seiten, erhältlich für 14,95 Euro<br />
oder beim Rätsel in dieser <strong>SolarRegion</strong> auf Seite 15.<br />
Die Wende – Energie in Bürgerhand!<br />
100%. Dezentral. Gerecht.<br />
Die Energiewende kommt voran. Das ist das Verdienst von Millionen Bürgerinnen und<br />
Bürgern, die sich hierfür seit Jahrzehnten engagieren. Die Politik der Bundesregierung<br />
(Stichwort „Strompreisbremse“ und „Reform“ des EEG) droht die Energiewende abzuwürgen.<br />
„Energie in Bürgerhand“ ist deshalb die zentrale<br />
Forderung der Kampagne „Die Wende – Energie in Bürgerhand“.<br />
Sie will allen Energiebürgerinnen und -bürgern<br />
zur Bundestagswahl eine Bühne geben. Zeigen Sie sich als<br />
EnergiebürgerIn – ob als Privatperson, als Verein, Genossenschaft<br />
oder als klein- und mittelständisches Unternehmen.<br />
Unterzeichen Sie die Energiewende-Charta und organisieren Sie Energiewende-<br />
Aktionen bei sich vor Ort. Die Kampagne trägt Ihre Stimme nach Berlin. Bestellen<br />
Sie dafür die kostenlosen Informations- und Aktionsmaterialien. Die Kampagne wird<br />
getragen vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), der GLS-<br />
Bank-Stiftung, dem Netzwerk Energiewende Jetzt, der Bürgerenergie Berlin eG i.G.,<br />
der 100 prozent erneuerbar stiftung und der Haleakala-Stiftung.<br />
Nähere Informationen zu der Kampagne, der Charta und den<br />
Aktionen erhalten Sie unter www.die-buergerenergiewende.de<br />
Potenzialatlas<br />
Erneuerbare Energien<br />
Ein schönes Tool bietet die Landesanstalt für<br />
Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-<br />
Württemberg (LUBW) seit Frühjahr dieses Jahres<br />
an. Mit dem Potenzialatlas Erneuerbare<br />
Energien können Interessierte zielgenau Dachflächen<br />
auf ihre Solareignung untersuchen, Windstandorte finden und Wasserkraftpotenziale<br />
ermitteln. Noch sind nicht alle Bereiche voll entwickelt – die Seite befindet<br />
sich im Aufbau. Aber das Potenzial des Potenzialatlas‘ ist vielversprechend.<br />
Auf der Seite der LUBW ist der Potenzialatlas ein wenig schwierig zu<br />
finden, besser geht es mit dem direkten Link:<br />
http://rips-app.lubw.baden-wuerttemberg.de/maps<br />
Ihr unabhängiger Partner rund um Energie, Effizienz und Klimaschutz<br />
Sie haben Fragen zur energetischen Optimierung von Gebäuden<br />
und der Nutzung erneuerbarer Energien? Wir bieten u.a.:<br />
Analyse und Überwachung<br />
der Betriebskosten für Industrie,<br />
Gewerbe und Gemeinden<br />
Energie- und Klimaschutzkonzepte<br />
Umsetzungsbegleitung<br />
von Energieprojekten<br />
Energieagentur Regio Freiburg GmbH · Emmy-Noether-Str. 2 · 79110 Freiburg<br />
Tel: 0761-79177-0 · info@energieagentur-freiburg.de · www.energieagentur-freiburg.de<br />
22 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
Politik<br />
Kapitalanlagegesetz entschärft!<br />
Bürgerenergieprojekte werden weiterhin finanzierbar sein. Die geplante Novelle zum<br />
Kapitalanlagegesetz (wir berichteten in der letzten Ausgabe der <strong>SolarRegion</strong>) ist im<br />
Finanzausschuss am 23. April deutlich entschärft worden und wird am 16. und 17. Mai<br />
(nach Redaktionsschluss) wahrscheinlich unverändert den Bundestag passieren. Nach<br />
starkem Gegenwind von Bürgerenergiegenossenschaften, Verbänden und Einzelpersonen<br />
kamen die entscheidenden Knackpunkte noch mal auf den Prüfstand. Auch der<br />
fesa e.V. hatte eine Vorlage für ein Schreiben an die Abgeordneten erstellt, das zahlreiche<br />
unserer Mitglieder verwendet haben. Mit Erfolg! Der wichtigste Punkt ist, dass<br />
Genossenschaften jetzt ausdrücklich als risikoarme Projekte anerkannt sind, was sie<br />
von den erhöhten Verwaltungs- und Zulassungsauflagen befreit. Ein-Objekt-Fonds sind<br />
für Bürgerenergiegenossenschaften weiterhin zulässig und die Mindestbeteiligung von<br />
20.000 Euro ist gestrichen. Auch eine Fremdkapitalaufnahme von mehr als 60 Prozent<br />
ist möglich. Bürgerenergieprojekte, die sich anderer Rechtsformen bedienen (GmbH &<br />
Co. KG, GbR), sind den Genossenschaften gleichgestellt, wenn sie als „operativ tätiges<br />
Unternehmen außerhalb des Finanzsektors“ betrieben werden, d.h. dass die EE-Anlage<br />
unmittelbar im Eigentum betrieben werden muss. „Ein gutes Signal für Bürgerenergieanlagen“, meint<br />
auch fesa-Geschäftsführerin Diana Sträuber. „Risikoarme Investitionen in Erneuerbare Energien vor Ort<br />
mit dem grauen Kapitalmarkt auf eine Stufe zu stellen, war von vorneherein ein Fehler. Hier braucht es<br />
nicht mehr Regulation sondern klare Rahmenbedingungen von oben und Engagement von unten.“<br />
80 internationale Preisträger beim Freiburger<br />
Umweltkonvent<br />
Foto: European Environment Foundation<br />
Vom 14. bis 17. März fand in Freiburg auf Einladung der European Environment Foundation<br />
(EEF) der Freiburger Umweltkonvent statt. 80 Preisträger aus 44 Ländern profitierten von Vorträgen,<br />
Begegnungen und Arbeitsgruppen. Im historischen Kaufhaus überraschte der ehemalige<br />
UN-Experte Ashok Khosla aus Indien mit zahlreichen Fakten. Seine Schlüsselfragen<br />
waren, warum die Armen so arm sind und wie wir grundsätzlich ein gutes Leben beurteilen.<br />
Er sieht Lösungen gegeben durch Arbeit in Kleinfirmen im kommunalen Miteinander, um die<br />
Grundbedürfnisse ökologisch zu meistern. Doch stattdessen werde für einen der letzten freien<br />
Thunfische der exorbitante Preis von 1,7 Millionen Dollar erzielt. Khoslas Appell ist: „Be The<br />
Change You Want To Be“. Am Folgetag sprach sich OB Salomon für Pionierhandlungen aus,<br />
statt auf andere zu warten. Prof. Schellnhuber vom Potsdam Institut beschrieb die Grenzen unseres Planeten, die<br />
Polschmelze sowie das problematische Schiefergas und andere falsch ausgerichteten Subventionen. Sind Steuervorteile<br />
für Kilometergeld noch verträglich für die Umwelt? Prof. Randers aus Oslo verwies auf unseren kleinen<br />
Planeten, auf dem die Emissionen die mögliche Absorption ums Doppelte übersteigen. Der frühere Umweltminister<br />
Klaus Töpfer stellte in seinem Vortrag den Faktor Zeit in einer ökonomischen Waldbewirtschaftung vor.<br />
Weitere Infos unter: www.european-environment-foundation.eu<br />
Unser Strom!<br />
Noch heute zum klimafreundlichen<br />
Anti-Atomstrom der Stromrebellen<br />
aus Schönau wechseln!<br />
Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH Fon: 07673/88850<br />
www.ews-schoenau.de<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />
23
Praxis<br />
Klimaschutzpreis für fesa-Projekt<br />
Foto: Albert-Josef Schmidt<br />
„Klimaschutz zum Anfassen“ hat den Klimaschutzpreis „Climate First“ der Stadt Freiburg gewonnen.<br />
Der mit 2.500 Euro dotierte zweite Preis ging an das fesa-Projekt, das Grundschüler für das<br />
Thema Klimaschutz sensibilisiert. Rund 290 Schulklassen hat das pädagogische Team des fesa e.V.<br />
schon besucht und für die potenziellen Klimaschützer von morgen einen ersten Kontakt hergestellt.<br />
Anhand von Alltagsgegenständen erfahren die Kinder bei der Unterrichtseinheit, was sie selbst für<br />
den Klimaschutz tun können. „Wir freuen uns sehr über den Climate First Preis für Klimaschutz zum<br />
Anfassen“, sagt auch fesa-Geschäftsführerin Diana Sträuber. „Nachdem das Projekt im Rahmen der<br />
UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung 2012/13 ausgezeichnet wurde, bekommt es jetzt<br />
auch die Anerkennung der Stadt Freiburg. Auch im nächsten Schuljahr kann der fesa e.V. so in viele<br />
Kinderherzen einen Samen für nachhaltiges Leben und Handeln legen.“<br />
Weitere Infos zum Projekt finden Sie unter www.fesa.de im Bereich Projekte.<br />
Schüler tüfteln an ihren Solarflitzern<br />
34 Schülerteams, im Schnitt mit drei Schülerinnen und Schülern besetzt, tüfteln derzeit<br />
in Ettenheim und Seelbach an ihren Solarflitzern, die sich möglichst am Renntag<br />
(Sonntag, 30. Juni) sowohl in puncto Schnelligkeit als auch hinsichtlich des Designs von<br />
ihren Kontrahenten absetzen sollen. Bereits zum zweiten Mal hat die Ettenheimer Bürgerenergie<br />
diesen Wettbewerb initiiert, an dem sich dieses Mal neu auch die Realschule<br />
in Seelbach beteiligt. Im Einsatz sind zudem Neuntklässler und Neuntklässlerinnen der<br />
beiden Realschulen in Ettenheim sowie der beiden Ettenheimer Gymnasien. Von der<br />
Bürgerenergie ausgestattet wurden sie mit einem wertvollen Starterkit, bestehend aus<br />
zwei Solarzellen, einem Elektromotor, Kondensatoren und einem Umschalter. Letzteres<br />
deswegen, weil die Solarflitzer eine 15 Meter lange Strecke hin- und wieder zurückfahren<br />
müssen – mit der zusätzlichen „Schikane“, unterwegs durch einen kleinen Tunnel fahren zu müssen, in<br />
dem natürlich die fehlende Sonneneinstrahlung überbrückt werden muss. Angestachelt wird der Ehrgeiz der<br />
jungen „Ingenieure“ durch die Tatsache, dass sie für ihren Sponsor ein möglichst gutes Ergebnis einfahren<br />
wollen. Denn auch bei der zweiten Auflage haben sich erfreulich viele Sponsoren für die Idee begeistern<br />
lassen. Der 30. Juni – auf ihn fiebern die jungen Konstrukteure jetzt schon hin.<br />
Foto: Ettenheimer Bürgerenergie eG<br />
Weitere Infos unter: www.ettenheimer-buergerenergie.de<br />
Effizienzinitiative in Freiburg<br />
Kraftwerk Wiehre – Strom und Wärme vor Ort<br />
Foto: Jörg Wassermann<br />
Das Projektteam Kraftwerk Wiehre<br />
Nicht nur wo ein Heizungsaustausch ansteht, lohnt es sich, das aktuelle Angebot der Stadt<br />
Freiburg einmal genauer anzusehen. Im ganzen Stadtgebiet bietet sie kostenlose Vor-Ort-Checks<br />
der Heizungsanlage an. Ein speziell geschulter Energieberater klärt darin, ob Sie Ihr Gebäude<br />
mit effizienter Kraft-Wärme-Kopplung versorgen können. Das ist nicht nur für Sie wirtschaftlich<br />
interessant, sondern eine Entlastung für die Energiewirtschaft und ein wichtiger Beitrag zur Energiewende.<br />
Denn dann erzeugen Sie beim Heizen zusätzlich Strom. Statt der bisherigen Heizung<br />
oder zusätzlich dazu steht dann ein Blockheizkraftwerk (BHKW) im Keller. Mehrfamilienhäuser,<br />
Gewerbe- oder Mischgebäude, aber auch mehrere benachbarte Gebäude gemeinsam können<br />
mit einem BHKW ihren eigenen Strom erzeugen. Das Projektteam unter der Leitung der Energieagentur<br />
Regio Freiburg bietet Informationsveranstaltungen für Immobilieneigentümer und Verwaltungen,<br />
Schulungen für Energieberater und Führungen für Interessierte an. Von 100 geförderten<br />
Vor-Ort-Checks wurden schon 14 beantragt und bewilligt, einige wurden schon durchgeführt<br />
und die ersten Eigentümergemeinschaften gehen bereits den nächsten Schritt und lassen das<br />
Energiekonzept erstellen, das ebenfalls von der Stadt mit bis zu 1.200 Euro bezuschusst wird.<br />
Weitere Informationen und Termine finden Sie unter<br />
www.BHKW-jetzt.de/kraftwerkwiehre<br />
24 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
Praxis<br />
Foto: cmkwerbung.de<br />
Flüsterdemo<br />
durch<br />
Freiburg<br />
Ein voller Erfolg war<br />
die 1. E-Mobility-Tour,<br />
die der fesa e.V. am<br />
Samstag, den 13. April<br />
gemeinsam mit dem<br />
VDE organisiert hat. Über 60 elektrisch betriebene Fahrzeuge<br />
– vom Fahrrad bis zum Kleinbus – fuhren im Korso durch die<br />
Innenstadt, um die Freiburger für mehr Elektromobilität auf<br />
der Straße zu begeistern. Waren einige Passanten zunächst<br />
aufgrund der Verkehrsbehinderung irritiert, überwogen dann<br />
die erstaunten Kommentare: „So viele Fahrzeuge und dabei so<br />
leise!“ Beim Zwischenstopp an der Gewerbeakademie Freiburg<br />
begrüßte Baubürgermeister Prof. Dr. Martin Haag, Schirmherr<br />
der Tour, die Teilnehmer. Im Anschluss fand noch eine Podiumsdiskussion<br />
auf der GETEC-Messe statt.<br />
Bilder von der Tour finden Sie in unserer fesa-<br />
Dropbox (siehe QR-Code), auf www.fesa.de<br />
und auf www.renault-gutmann.de<br />
Ideenwettbewerb „Elektromobilität<br />
ländlicher Raum“<br />
Die 3.000-Seelen-Gemeinde Reute ist einer von 20 Gewinnern beim Ideenwettbewerb<br />
Elektromobilität des Landes Baden-Württemberg. Gemeinsam<br />
mit der E-Carsharing-Initiative ReutEmobil (www.ReutE-mobil.de)<br />
will die Gemeinde ihren Bürgern auf ehrenamtlicher Basis soziale Fahrdienste<br />
anbieten und dafür ein Elektroauto über Carsharing nutzen. Das<br />
Land stellt der Gemeinde dafür über einen Zeitraum von drei Jahren die<br />
Hälfte der Projektkosten zur Verfügung. Neben dem Umwelt- und dem<br />
sozialen Aspekt – die Bürger kommen CO 2<br />
-arm, geräuschlos und preiswert<br />
zu Erledigungen in Emmendingen und Freiburg – sollen Menschen<br />
jeden Alters auf diesem Wege praktische Erfahrungen mit der Elektromobilität<br />
machen. Auch die Stadt Neuenburg am Rhein erhält einen Zuschuss<br />
von 50.000 Euro für das Projekt „Stadtmobil Neuenburg am Rhein“. Ziel des<br />
Projekts ist die Errichtung einer Mobilitätsstation mit Solardach, an der mit<br />
Ökostrom betriebene E-Fahrzeuge im CarSharing für Neuenburger Bürger und<br />
Firmen zur Verfügung<br />
stehen werden. Um die<br />
praktische Abwicklung<br />
des Autoteilens wird<br />
sich der CarSharing-<br />
Dienstleister Stadtmobil<br />
Südbaden AG aus<br />
Freiburg kümmern.<br />
Reutes Bürgermeister Michael Schlegel, Landwirtschaftsminister<br />
Alexander Bonde und ReutEmobil-Geschäftsführer Georg Stanossek<br />
bei der Übergabe der Förderurkunde in Stuttgart<br />
Foto: ReutEmobil<br />
Blau wählen und auf<br />
Ökostrom setzen<br />
Klimaschutz kann so einfach sein. Zum Beispiel<br />
mit 100 % Ökostrom aus erneuerbaren Energien.<br />
Natürlich und günstig von Ihrem regionalen Ökostromanbieter<br />
badenova. Informieren Sie sich:<br />
badenova.de/oekostrom<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />
25
Praxis<br />
Ja, sind wir denn blöd?<br />
Kaum ist die Garantie abgelaufen, geht die (fast) neue Waschmaschine kaputt.<br />
Der Drucker sagt nach einer festgelegten Anzahl von Seiten, dass er nicht mehr<br />
kann. Und der MP3-Player hält leider nur so lange wie der fest eingebaute<br />
Akku. Doch Konsumenten müssen den eingebauten Verschleiß nicht einfach<br />
hinnehmen. Buchautor Jürgen Reuß plauderte für die <strong>SolarRegion</strong> aus dem<br />
Nähkästchen. / Von Karin Jehle, fesa e.V.<br />
Die sogenannte „geplante Obsoleszenz“ ist<br />
derzeit in aller Munde. Im März 2013 haben<br />
die Grünen ein Gutachten zu diesem Thema<br />
erstellen lassen. Dezidiert beweisen können die<br />
Autoren nicht, dass die Hersteller ihre Produkte<br />
absichtlich mit Sollbruchstellen ausstatten. Aber<br />
sie zeigen eine ganze Reihe von Beispielen auf,<br />
die das nahelegen. Die Freiburger Autoren<br />
Jürgen Reuß und Cosima Dannoritzer haben<br />
bereits kurz zuvor das Buch „Kaufen für die<br />
Müllhalde – Das Prinzip der geplanten Obsoleszenz“<br />
veröffentlicht. „Dieses Prinzip gehört<br />
zum Massenkonsum dazu“, so Jürgen Reuß.<br />
„Die Leute gehen davon aus, dass es in Ordnung<br />
ist, wenn ein Produkt gerade so die<br />
Garantiezeit überlebt.“ War ja auch billig, kauf<br />
ich mir halt ein Neues – so sei die verbreitete<br />
Einstellung. Welche gravierenden Folgen diese<br />
Sozial verantwortungsvoll<br />
investieren.<br />
Sichere Lösungen für Kapitalaufbau<br />
und Kapitalerhalt.<br />
Festzinsanlagen mit Laufzeiten<br />
zwischen 1 und 10 Jahren in<br />
• Wasserkraft<br />
• Solarenergie<br />
• Bergolivenhaine<br />
Nachhaltige Investmentfonds,<br />
unternehmerische Beteiligungen<br />
Als Makler gemäß § 93 HGB hafte ich<br />
für meine Empfehlungen.<br />
Wir haben auch für Sie das passende<br />
Konzept und sind gerne für Sie da.<br />
Solar-Info-Center<br />
Emmy-Noether-Straße 2<br />
79110 Freiburg<br />
Fon: 0761 – 45 65 006<br />
Fax: 0761 – 88 87 415<br />
Mobil: 0170 – 923 76 70<br />
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www.allert-gruenes-investment.de<br />
www.sri-concepts.de<br />
Wegwerfmentalität für den Ressourcen- und<br />
Energieverbrauch hat und wie Kinderhände in<br />
den Ländern des Südens unseren Schrott unter<br />
gefährlichen Bedingungen zerlegen, beschreibt<br />
das Buch ausführlich. Doch der mündige Konsument<br />
hat es durchaus in der Hand, die Lebensdauer<br />
seiner Konsumgüter zu steigern.<br />
Augen auf beim Elektrokauf<br />
An erster Stelle sollten schon vor dem Kauf<br />
eines neuen Geräts die Fragen stehen: Brauche<br />
ich das überhaupt? Muss ich es neu<br />
kaufen? Kann ich es mit anderen teilen? „Die<br />
schöne neue Warenwelt versucht, uns auf<br />
dem Status von Vierjährigen zu halten“, so<br />
Autor Reuß. „Wir wollen alles sofort haben.<br />
Es ist nicht mehr üblich, vor einer Anschaffung<br />
Geld anzusparen und dann ein hochwertiges<br />
Produkt zu kaufen.“ Bei besonders günstigen<br />
Preisen sei Misstrauen angebracht. Doch<br />
auch Markenprodukte müssen nicht automatisch<br />
von hoher Lebensdauer sein. Auf der<br />
Seite www.murks-nein-danke.de (betrieben<br />
von Stefan Schridde, einem der Autoren des<br />
Grünen-Gutachtens) stellen Verbraucher ihre<br />
Erfahrungen mit schnell kaputt gehenden Produkten<br />
ein. Vor einer Kaufentscheidung kann<br />
man das anvisierte Gerät dort suchen und so<br />
feststellen, ob andere Konsumenten schon<br />
gehäuft Probleme damit hatten.<br />
Grundsätzlich sollte man sich schon beim<br />
Kauf nach Reparaturmöglichkeiten erkundigen.<br />
Sind Ersatzteile vorhanden? Kann der<br />
Akku ausgetauscht werden und wie geht das<br />
genau? Auch aus „pädagogischen Gründen“<br />
ist es durchaus angebracht, den Verkäufer<br />
mit Fragen zu nerven: Ist das Produkt ressourcenschonend<br />
hergestellt? Sind möglichst<br />
viele Teile wiederverwertbar? Denn, wenn<br />
viele Konsumenten diese Fragen stellen, kommen<br />
auch die Hersteller irgendwann zu der<br />
Erkenntnis, dass es den Verbrauchern eben<br />
nicht nur um den billigsten Preis geht.<br />
Reparatur- statt Wegwerfmentalität<br />
Gibt ein Gerät dann doch den Geist auf,<br />
ist guter Rat nicht unbedingt teuer. Auf<br />
www.ifixit.com stehen kostenfrei die unterschiedlichsten<br />
Reparaturanleitungen (in Englisch<br />
mit vielen Fotos) bereit. „Wenn man hier<br />
nicht fündig wird, lohnt es sich auch, den<br />
Gerätenamen mit Angabe des Fehlers mal<br />
zu googeln“, empfiehlt Jürgen Reuß. „Immer<br />
mehr Leute vernetzen sich und bieten Selbsthilfeforen<br />
an.“ In Zeiten einer zunehmenden<br />
Prekarisierung immer breiterer Bevölkerungsschichten<br />
sei eine Entwicklung zu einer neuen<br />
Reparaturmentalität zu beobachten. Anlass<br />
zur Hoffnung, dass die Konsum- und Wegwerfspirale<br />
doch nicht unendlich ist? Die<br />
Ressourcen sind es auf jeden Fall nicht, daher<br />
ist ein Umdenken vor Erreichen der Grenzen<br />
des Wachstums überlebenswichtig.<br />
Wenn sich nun Fehler schon innerhalb der Garantiezeit<br />
offenbaren, stehen dem Kunden meist<br />
zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Er kann<br />
das Gerät reparieren lassen oder er kann sein<br />
Geld zurück verlangen. „Aus Sicht der Energiebilanz<br />
ist Reparieren natürlich immer die bessere<br />
Variante“, meint Reuß. Wolle man aber<br />
ein Umdenken bei den Herstellern erreichen,<br />
könne es in einigen Fällen schon sinnvoll sein,<br />
klarzustellen, dass der Kunde sehr wohl Wert<br />
auf Qualität legt. „Sowohl die Politik als auch<br />
die Hersteller reagieren nur auf Druck. Bei<br />
Apple müssen alle Akkus jetzt austauschbar<br />
sein, seit Kunden dagegen geklagt haben.“<br />
Der Prozess endete für die Kläger mit einem<br />
Vergleich – für Verbraucher und Ressourcenschutz<br />
dagegen mit wirklichem Mehrwert. n<br />
Kaufen für die Müllhalde<br />
Das Prinzip der Geplanten Obsoleszenz<br />
Von Jürgen Reuß und Cosima Dannoritzer<br />
224 S., € 20,-, ISBN 978-3-936086-66-9<br />
www.orange-press.com<br />
26 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
Praxis<br />
Berufsbild Klimaschutzmanager<br />
Ende 2012 hat bereits die 1.000ste Gemeinde in Deutschland ein Klimaschutzkonzept erstellen lassen. Für die Umsetzung<br />
ist nun besonders qualifiziertes Personal erforderlich. Viele Kommunen richten derzeit – unterstützt durch Förderprogramme<br />
des Bundes – entsprechende Stellen ein. Damit ist ein neues Berufsbild entstanden: der kommunale Klimaschutzmanager<br />
– und sein kleiner Bruder, der Sanierungsmanager. / Von Armin Bobsien, fesa e.V. und Dr. Wulf Westermann, ifpro<br />
Bund und Länder gestalten zwar Rahmenbedingungen<br />
(Gesetze, Förderprogramme)<br />
zur Umsetzung von Klimaschutzzielen, konkrete<br />
Maßnahmen zur Reduktion von klimaschädlichen<br />
Emissionen müssen jedoch die<br />
Kommunen vor Ort umsetzen. Förderprogramme<br />
für Klimaschutzprojekte im Rahmen<br />
der Klimaschutzinitiative des Bundes (BMU)<br />
oder für Energetische Stadtsanierung – Quartierskonzepte<br />
(KfW) stellen wichtige Anreize<br />
für Kommunen dar, selbst im Klimaschutz<br />
aktiv zu werden. Doch<br />
das schönste Konzept<br />
garantiert noch lange<br />
keine erfolgreiche Umsetzung<br />
entsprechender<br />
Maßnahmen. Daher<br />
kann in beiden<br />
Programmen die Förderung einer Stelle zur<br />
fachlich-inhaltlichen Unterstützung bei der<br />
Umsetzung beantragt werden.<br />
Der/die KlimaschutzmanagerIn<br />
Das Anforderungsprofil stellt sich von Kommune<br />
zu Kommune unterschiedlich da. Gibt<br />
es bereits ein gut funktionierendes Energiemanagement,<br />
kann der Klimaschutzmanager<br />
eine breit aufgestellte, übergeordnete Koordinationsfunktion<br />
übernehmen. In kleineren<br />
Gemeinden ist er dann „Mädchen für alles“<br />
und für die querschnittsorientierte Umsetzung<br />
von Klimaschutzmaßahmen zuständig. In größeren<br />
Städten ist er Teil eines Teams, welches<br />
oft als „Stabsstelle Klimaschutz“ direkt dem<br />
Bürgermeister zugeordnet ist. Das Tätigkeitsfeld<br />
umfasst die Vorbereitung und Planung<br />
von Maßnahmen, Koordinierung und Durchführung<br />
von Projekten, die Vernetzung von<br />
Akteuren und Zielgruppen und die Gestaltung<br />
einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Das berufliche Anforderungsprofil ist dementsprechend<br />
weit gefächert. Gefordert sind u. a.<br />
Kenntnisse in den Sektoren Klimaschutz, Energiemanagement,<br />
Stadtentwicklung/planung,<br />
Projektmanagement, Akquise von Fördermitteln,<br />
Erfolgs- und Qualitätskontrolle sowie<br />
Kommunikation und Teamführung. Die Stelle<br />
eines Klimaschutzmanagers kann über die einzelne<br />
Gemeinde hinaus interkommunal ausgerichtet<br />
sein, um Personalkosten zu sparen<br />
und Kompetenzen zu bündeln. Eine solche<br />
Stelle kann auch bei größeren Unternehmen,<br />
Der Kurs „Kommunales Energie- und<br />
Klimaschutzmanagement“ hat mich fit<br />
gemacht für meine neue Stelle als<br />
Klimaschutzmanager der Stadt<br />
Radolfzell. (Markus Zipf)<br />
Verbänden oder den Kirchen eingerichtet werden.<br />
Gefördert wird die Stelle mit maximal 65<br />
Prozent Lohnkostenzuschuss über drei Jahre.<br />
Der/die SanierungsmanagerIn (Quartiersmanagement)<br />
Über die KfW (Programm 432) kann zur<br />
Durchführung und Umsetzung eines energetischen<br />
Quartierskonzeptes die Stelle eines<br />
Sanierungsmangers mit bis zu 65 Prozent für<br />
maximal zwei Jahre<br />
bezuschusst werden.<br />
Primäre Aufgabe ist<br />
die Umsetzung eines<br />
für ein Stadtquartier<br />
erarbeiteten energetischen<br />
Sanierungskonzeptes.<br />
Wichtig sind hier Fähigkeiten zur<br />
Aktivierung, Mobilisierung und Vernetzung<br />
von Akteuren im Projektgebiet. Der Sanierungsmanager<br />
koordiniert die durchzuführenden<br />
Maßnahmen und fungiert als Verantwortlicher<br />
und zentraler Ansprechpartner. Das<br />
Anforderungsprofil stellt sich also ähnlich dem<br />
des Klimaschutzmanagers dar.<br />
Berufliche Fort- und Weiterbildung<br />
Bislang gibt es noch keine Ausbildungs- oder<br />
Studiengänge für die Berufsbilder „Klimaschutzmanager/in“<br />
oder „Sanierungsmanager/in“.<br />
Wie können trotzdem motivierte Menschen aus<br />
Kommunen, Unternehmen, Verbänden oder<br />
Vereinen für den Klimaschutz in der Region und<br />
die lokale Energiewende gerüstet werden? Wie<br />
gelingt es Gemeinden, Personal für die Umsetzung<br />
wichtiger Klimaschutzmaßnahmen vor<br />
Ort zu qualifizieren? Vor diesem Hintergrund<br />
führt der fesa e.V. in Kooperation mit dem Institut<br />
für Fortbildung und Projektmanagement<br />
ifpro zum dritten Mal die nebenberufliche<br />
Fortbildung „Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement“<br />
durch. Die Fortbildung<br />
umfasst 180 Unterrichtseinheiten und findet<br />
von Oktober 2013 bis März 2014 statt. In<br />
den ersten beiden Kursen wurden jeweils<br />
zehn TeilnehmerInnen in den Kompetenzbereichen<br />
Klimaschutz, Erneuerbare Energien<br />
und Energieeffizienz geschult. Weitere Kursinhalte<br />
waren Themen wie Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Bürgerbeteiligung, Fördermittel<br />
und Finanzierung, rechtlich-organisatorische<br />
Rahmenbedingungen sowie Moderationsund<br />
Präsentationstechniken. Ein Schwerpunkt<br />
lag in der Kompetenzentwicklung im Projektmanagement.<br />
Hierfür arbeiteten die TeilnehmerInnen<br />
parallel zum Kurs Energie- oder<br />
klimaschutzbezogene Übungsprojekte aus.<br />
Im Juni und Juli 2013 bieten fesa e.V. und<br />
ifpro erstmalig gemeinsam die Fortbildung<br />
„Energetische Stadtsanierung – Quartiersmanagement“<br />
an, in der die Teilnehmer ebenfalls<br />
berufsbegleitend in kompakterer Form<br />
auf die Stelle des Sanierungsmanagers vorbereitet<br />
werden sollen. n<br />
Detailliertere Informationen zu<br />
den Fortbildungen, zu Terminen<br />
und zur Anmeldung finden Sie<br />
unter www.energieautonomekommunen.de/weiterbildung<br />
OTTI<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />
27
Praxis<br />
EnergieRegion Südschwarzwald Plus –<br />
Nachhaltigkeit und Effizienz im Mittelpunkt<br />
Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller überbrachte den Projektpartnern der Kampagne BioenergieRegion<br />
Südschwarzwald Plus Anfang Februar gute Nachrichten: Auf dem 6. Kommunalforum in Freiburg stellte er die Finanzierung<br />
der nächsten Projektphase durch das Land in Aussicht. / Von Thomas Bauer, Energieagentur Regio Freiburg<br />
• Bei einer zentralen Wärmeerzeugung sollten<br />
die Brennstoffe überwiegend, im Idealfall zu<br />
über 80 Prozent in Kraft-Wärme-Kopplung<br />
umgesetzt werden.<br />
Foto: Energieagentur Regio Freiburg<br />
Umweltminister Franz Untersteller und Energieagentur-Geschäftsführer Rainer<br />
Schüle beim 6. Kommunalforum<br />
Seit Projektbeginn im Jahr 2010 hat sich<br />
die Kampagne als wichtige Schnittstelle beim<br />
Thema Bioenergie in der Region etabliert.<br />
Vor allem der Wettbewerb „Bioenergiedörfer<br />
am Start“, bei dem fünf Gemeinden auf dem<br />
Weg zum Bioenergiedorf unterstützt wurden,<br />
hat für viele Impulse gesorgt. Im Laufe<br />
des Projekts stellte sich aber auch heraus,<br />
dass bei zahlreichen Fragen zur nachhaltigen<br />
Energieversorgung in ländlichen Gemeinden<br />
Klärungsbedarf besteht. So gibt es z.B. noch<br />
keine konkreten Kriterien, die eine nachhaltige<br />
und regional verträgliche Variante eines<br />
Bioenergiedorfs definieren.<br />
Genau hier setzt die Kampagne in ihrer zweiten<br />
Projektphase, die zunächst zwei Jahre<br />
dauern wird, an. Das Thema Energieeffizienz<br />
soll noch stärker als bisher in den Mittelpunkt<br />
rücken – eine Tatsache, die sich auch in<br />
der Umbenennung in „EnergieRegion Südschwarzwald<br />
Plus“ widerspiegelt. „In der bisherigen<br />
Praxis ging es bei Bioenergiedörfern<br />
hauptsächlich darum, günstig Wärme aus Biomasse<br />
bereitzustellen“, so Christian Neumann,<br />
Projektleiter von der Energieagentur Regio<br />
Freiburg. „Die Themen Energieeffizienz und<br />
Nachhaltigkeit standen dabei nicht immer<br />
im Fokus.“ Noch fehlten klare Maßgaben, an<br />
denen sich Gemeinden orientieren können.<br />
„Der Bedarf an Orientierung ist groß.“<br />
Als ersten Schritt hat Neumann im Auftrag<br />
des Naturparks Südschwarzwald einen Katalog<br />
mit Nachhaltigkeitskriterien entwickelt,<br />
in dem sowohl Mindestanforderungen als<br />
auch Idealvorstellungen bei einem Energiedorf<br />
genannt werden. Demnach sollten Energiedörfer<br />
unter anderem folgende Zielsetzungen<br />
verfolgen:<br />
• Der Strombedarf sollte um 15 bis 30 Prozent,<br />
der Endenergiebedarf um 20 bis 50<br />
Prozent verringert werden.<br />
• Es sollten mindestens 50 Prozent, im Idealfall<br />
100 Prozent des freien Potenzials bei<br />
allen Energieträgern erschlossen werden.<br />
• Es sollten mindestens 50 Prozent, im Idealfall<br />
100 Prozent des Wärmebedarfs über<br />
Erneuerbare Energien abgedeckt werden.<br />
• Wenn Biomasse und Holz zum Einsatz kommen,<br />
dann sollten mindestens 50 Prozent,<br />
im Idealfall 100 Prozent von der Gemarkung<br />
der Gemeinde kommen.<br />
• Es sollten maximal 30 Prozent der landwirtschaftlichen<br />
Nutzfläche zur Produktion von<br />
Biomasse zur Energiebereitstellung verplant<br />
werden.<br />
Vor allem die Frage, welcher Anteil der landwirtschaftlich<br />
genutzten Fläche für die Energiegewinnung<br />
genutzt werden soll, hat häufig großes<br />
Konfliktpotenzial. Aus energetischer Sicht<br />
wäre es wünschenswert, in Biogasanlagen<br />
hauptsächlich Abfall- und Reststoffe zu verwenden.<br />
Dies ist allerdings nur machbar, wenn der<br />
Energiebedarf zunächst deutlich reduziert wird.<br />
Gleiches gilt für eine nachhaltige Nutzung des<br />
Energieträgers Holz. Momentan werden nicht<br />
selten 50 bis 100 Prozent von außerhalb der<br />
Gemarkung importiert – will man regional<br />
verträglich wirtschaften, dann muss auch hier<br />
zuerst der Bedarf minimiert werden.<br />
Die Fachwelt ist sich einig, dass die bisher<br />
gängigen Definitionen eines Bioenergiedorfs<br />
(Deckung von 100 Prozent des Strom- und 50<br />
Prozent des Wärmebedarfs durch Erneuerbare<br />
Energien) zu kurz greifen. Häufig können<br />
Gemeinden deutlich mehr Strom produzieren,<br />
als sie selbst verbrauchen. Ganz im Gegensatz<br />
zu städtischen Ballungsgebieten, die sich nicht<br />
selbst vollständig mit Erneuerbaren Energien<br />
versorgen können. Für eine flächendeckende<br />
Umstellung auf regenerative Energien ist daher<br />
regionales Denken gefragt.<br />
Auch hier möchte die Kampagne einen Beitrag<br />
als Wissensvermittler leisten. Die Gemeinden<br />
der Region sollen vernetzt werden, mit Veranstaltungen<br />
und Akteurstreffen soll das Wissen<br />
über Energieeffizienz und Erneuerbare Energien<br />
vertieft werden. Weitere Gemeinden werden<br />
zudem mit breit angelegten Machbarkeitsstudien<br />
unterstützt. Dadurch soll die Konzentration<br />
auf einzelne Techniken vermieden und das<br />
gesamte Spektrum der Erneuerbaren (Wind,<br />
Wasser, Biomasse, Solarenergie, Energieeinsparung)<br />
beispielhaft erschlossen werden. n<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.bioenergieregion-suedschwarzwald.de<br />
28 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
Praxis<br />
Klappe zu, Wärme drin<br />
Wenn es in einem Gebäude brennt, darf der gefährliche Rauch auf keinen Fall über einen Aufzugsschacht in andere<br />
Etagen strömen. Daher schreiben die Landesbauordnungen eine sogenannte Schachtentrauchung vor. Das Problem<br />
dabei: In der kalten Jahreszeit verliert das Gebäude durch die Abzugsöffnung auch erhebliche Mengen an Wärme.<br />
Von Karin Jehle, fesa e.V.<br />
die Entlüftung somit immer gewährleistet.<br />
Aber auch wenn der Aufzug intensiv genutzt<br />
wird, müssen die „Fahrgäste“ nicht im Mief<br />
stehen. Das Schachtentlüftungssystem sorgt<br />
dafür, dass Schacht und Kabine mit Frischluft<br />
versorgt werden, wenn die Sensoren Alarm<br />
geben. Und selbst bei einem Stromausfall<br />
wird die Lüftungsklappe über die mechanische<br />
Federrückstellung geöffnet. Ein Bauantrag<br />
ist für die Installation des intelligenten<br />
Energiesparers nicht notwendig. Die Schachtentrauchungslösung<br />
der Haushahn-Gruppe<br />
etwa lässt sich an eine bestehende Brandmeldeanlage<br />
im Gebäude anschließen und auch<br />
im Bestand bauantragsfrei nachrüsten. Durch<br />
die eingesparten Heizkosten amortisiert sich<br />
die Investition schnell.<br />
Die Wärme im Gebäude entweicht<br />
unkontrolliert durch den Aufzugsschacht.<br />
Laut Landesbauverordnung müssen im<br />
Brandfall gefährliche Gase und Rauch durch<br />
eine permanente Öffnung an der Oberseite<br />
des Aufzugsschachtes abziehen können. Diese<br />
muss in der Regel mindestens 2,5 Prozent der<br />
Schachtgrundfläche groß sein – ein richtig<br />
großes Loch in der ansonsten hoffentlich<br />
wohlgedämmten Gebäudehülle. Die Kaminwirkung<br />
innerhalb des Aufzugschachtes sorgt<br />
Die Wärme bleibt im Gebäude. Im Falle einer<br />
Rauchentwicklung öffnet sich die Schachtentrauchungsklappe<br />
sicher und sofort.<br />
dann dafür, dass warme Luft aus Fluren und<br />
Gängen durch die Spalten der Schachttüren<br />
nach oben gesaugt wird. Über den Abzug<br />
entschwindet die Wärme nach draußen und<br />
ist für das Gebäude verloren. Allein durch die<br />
Entlüftungsöffnung eines zwölf Meter hohen<br />
Aufzugschachts können auf diese Weise rund<br />
1.500 Liter Heizöl pro Jahr verheizt werden.<br />
Kontrollierte Schachtentrauchung<br />
Katzenfreundliches Passivhaus<br />
Eine andere Art von Klappe im Gebäude stellt<br />
die selbstständige Eingangspforte für Stubentiger<br />
dar. Um hier eigenpfotiges Ein- und<br />
Ausgehen zu ermöglichen und gleichzeitig<br />
Wärmeverluste zu verhindern, hat Architekt<br />
Michael Sellner für ein Passivhaus in Weil am<br />
Rhein eine intelligente Lösung gefunden: „Die<br />
Katzenklappe geht zum Windfang, wo sich<br />
322<br />
freie Stellen!<br />
(Stand 3.5.2013)<br />
www.eejobs.de<br />
„Das trägt nicht nur zu einer schlechteren<br />
Energiebilanz des Gebäudes bei, sondern<br />
wird für den Betreiber auch noch teuer“,<br />
sagt Stefan Müller, Kundendienstleiter der<br />
Haushahn-Gruppe, einem Netzwerk regional<br />
aufgestellter Aufzugsunternehmen. Daher<br />
gehöre heute bei Neubauten eine kontrollierte<br />
Schachtentrauchung zum Standard. Bei<br />
dieser Variante wird eine luftdichte Entrauchungsklappe<br />
eingesetzt, die im Regelfall<br />
geschlossen ist. Zugleich analysieren Rauchmeldesysteme<br />
permanent die Luft im Aufzugsschacht.<br />
Sobald eine Veränderung festgestellt<br />
wird, öffnet sich die Lüftungsklappe<br />
automatisch.<br />
Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn Rauch im<br />
Schacht erkannt wird, oder die Temperatur<br />
über 30 Grad Celsius steigt. Im Brandfall ist<br />
Auch Katzenklappen können Zugluft und<br />
Wärmeverluste verursachen.<br />
auch ein Katzenkörbchen befindet.“ Dieser<br />
ist immer frostfrei aber außerhalb der thermischen<br />
Gebäudehülle. „Dort kann die Katze<br />
dann, wenn sie ihr Personal im Haus durch<br />
die Scheibe sieht, solange miauen bis ihr<br />
jemand die Verbindungstür zum Wohnhaus<br />
öffnet.“ n<br />
Foto: asrawolf, pixelio.de<br />
<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />
29
<strong>Branchenverzeichnis</strong><br />
& <strong>Branchenverzeichnis</strong><br />
Bauen/Sanieren/Renovieren<br />
Energieagentur Regio Freiburg GmbH<br />
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />
Tel.: 0761/79177-10, Fax 0761/79177-19<br />
www.energieagentur-freiburg.de<br />
Götz + Moriz GmbH<br />
Basler Landstr. 28, 79111 Freiburg<br />
Tel.: 0761/497-0<br />
www.goetzmoriz.com<br />
C. Haushahn GmbH & Co. KG<br />
Heilbronner Straße 364, 70469 Stuttgart<br />
Tel.: 0711/8954-0, Fax 0711/8954-403<br />
www.haushahn-gruppe.de<br />
Krebser und Freyler Planungsbüro GmbH<br />
Tscheulinstraße 2a, 79331 Teningen<br />
Tel.: 07641/9111-0, Fax 07641/9111-40<br />
www.krebser-freyler.de, info@krebser-freyler.de<br />
Natuerlich-Faller.de<br />
Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung,<br />
Dämmungen, Fußböden,<br />
Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307<br />
solares bauen - Ingenieurgesellschaft<br />
für Energieplanung mbH<br />
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />
Tel.: 0761/45688-30, Fax 0761/45688-50<br />
info@solares-bauen.de, www.solares-bauen.de<br />
ZBÖ-Dämmtechnik GmbH<br />
Gewerbestr. 15, 79219 Staufen<br />
Tel.: 07633/9526-0<br />
info@zboe-daemmtechnik.de<br />
www.zboe-daemmtechnik.de<br />
Zimmerei Grünspecht<br />
Hanferstr. 11, 79108 Freiburg<br />
Tel.: 0761/1550510, Fax 0761/133537<br />
info@zimmerei-gruenspecht.de<br />
Bioenergie<br />
Bad & Heizung Kreuz<br />
Gewerbestr. 31, 79227 Schallstadt<br />
Tel.: 07664/9766-0, Fax 07664/9766-50<br />
www.kreuz-gmbh.de, info@kreuz-gmbh.de<br />
MW Energum<br />
Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik<br />
Am Rosengraben 23a, 79183 Waldkirch<br />
Tel.: 07681/4937234, Fax 07681/4937268<br />
info@mw-energum.de, www.mw-energum.de<br />
ÖkoFEN Gebietsvertretung<br />
Lingertstr. 10, 79541 Lörrach<br />
Tel.: 07621/1630-755, Fax 07621/1630-756<br />
t.erlenkoetter@oekofen.de<br />
Paradigma / ReSys AG<br />
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />
Tel.: 0761/4011441, Fax 0761/4011442<br />
info@resys-ag.de, www.resys-ag.de<br />
Schellinger KG<br />
Holzpellets u. Lagertechnik<br />
Schießplatzstraße 1-5, 88250 Weingarten<br />
Tel. 0751/ 56094- 0, Fax: 0751-/56094- 49<br />
www.schellinger-kg.de<br />
Viessmann Deutschland GmbH<br />
Bebelstr. 19, 79108 Freiburg<br />
Tel.: 0761/47951-0<br />
www.viessmann.com<br />
Blockheizkraftwerke<br />
Bad & Heizung Kreuz<br />
Gewerbestr. 31, 79227 Schallstadt<br />
Tel.: 07664/9766-0, Fax 07664/9766-50<br />
www.kreuz-gmbh.de, info@kreuz-gmbh.de<br />
MW Energum<br />
Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik<br />
Am Rosengraben 23a, 79183 Waldkirch<br />
Tel.: 07681/4937234, Fax 07681/4937268<br />
info@mw-energum.de, www.mw-energum.de<br />
Brennstoffe<br />
MW Energum<br />
Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik<br />
Am Rosengraben 23a, 79183 Waldkirch<br />
Tel.: 07681/4937234, Fax 07681/4937268<br />
info@mw-energum.de, www.mw-energum.de<br />
Energieberatung/Solartechnik<br />
econzept Energieplanung GmbH<br />
Ingenieurgesellschaft<br />
Wiesentalstr. 29, 79115 Freiburg<br />
Tel.: 0761/40166-27, Fax 0761/40166-20<br />
www.econzept.de<br />
Energieagentur Regio Freiburg GmbH<br />
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />
Tel.: 0761/79177-10, Fax 0761/79177-19<br />
www.energieagentur-freiburg.de<br />
energieberatung hüpper<br />
Geyer-zu-Lauf-Str. 40, 79312 Emmendingen<br />
Tel.: 07641/913473, Fax 07641/913474<br />
www.energieberatung-huepper.de<br />
Natuerlich-Faller.de<br />
Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung,<br />
Dämmungen, Fußböden,<br />
Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307<br />
Ortenauer Energieagentur GmbH<br />
Wasserstr. 17, 77652 Offenburg<br />
Tel.: 0781/924619-0, Fax 0781/924619-20<br />
info@ortenauer-energieagentur.de<br />
solares bauen - Ingenieurgesellschaft<br />
für Energieplanung mbH<br />
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />
Tel.: 0761/45688-30, Fax 0761/45688-50<br />
info@solares-bauen.de, www.solares-bauen.de<br />
u-sieben GmbH<br />
Fabrik Sonntag 8, 79183 Waldkirch<br />
Tel.: 07681/4979897, Fax 07681/497989<br />
info@u-sieben.de, www.u-sieben.de<br />
Energieversorgung<br />
badenova AG & Co. KG<br />
Tullastr. 61, 79108 Freiburg<br />
info@badenova.de<br />
www.badenova.de<br />
Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH<br />
Unabhängiger Anbieter – Sauberer Strom<br />
von unabhängigen Produzenten<br />
Friedrichstr. 53-55, 79677 Schönau<br />
www.ews-schoenau.de<br />
Stadtwerke MüllheimStaufen GmbH<br />
Marktstraße 1 - 3, 79379 Müllheim<br />
Tel.: 07631/93608-88, Fax.: 07631/93608-66<br />
www.alemannenenergie.de<br />
Erdwärme/Geothermie<br />
Bad & Heizung Kreuz<br />
Gewerbestr. 31, 79227 Schallstadt<br />
Tel.: 07664/9766-0, Fax 07664/9766-50<br />
Viessmann Deutschland GmbH<br />
Bebelstr. 19, 79108 Freiburg<br />
Tel.: 0761/47951-0<br />
www.viessmann.com<br />
Fachmessen<br />
Forst Live GmbH<br />
Zur Bünd 21, 29320 Herrmannsburg<br />
Tel.: 05052/8522, Fax: 05052/597<br />
www.forstlive.de<br />
Intersolar Europe 2013<br />
Solar Promotion GmbH, Kiehnlestraße 16<br />
75172 Pforzheim, Tel.: 07231/58598-0,<br />
Fax 7231/58598-28, www.intersolar.de<br />
Finanzierung<br />
GLS Gemeinschaftsbank eG<br />
Merzhauser Str. 177, 79100 Freiburg<br />
Tel. 0761-76631-0, Fax 0761-76631-33<br />
www.gls.de<br />
Sparkasse Freiburg - Nördl. Breisgau<br />
Kaiser-Joseph-Str. 186-190, 79098 Freiburg<br />
Tel.: 0761/215-0<br />
www.sparkasse-freiburg.de<br />
Sterr-Kölln & Partner<br />
Rechtsanwälte<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Steuerberater<br />
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />
79110 Freiburg<br />
Tel.: 0761/49054-0, Fax 0761/493468<br />
kontakt@sterr-koelln.com,<br />
www.sterr-koelln.com<br />
Volksbank Freiburg<br />
Bismarckallee 10, 79098 Freiburg<br />
Tel.: 0761/2182-1111<br />
www.volksbank-freiburg.de<br />
Garten- und Landschaftsbau<br />
Meisterbetrieb Schelly / Berger<br />
Sachsenstr. 4, 79211 Denzlingen<br />
Tel.: 07666/948604, Fax 07666/948606<br />
Geldanlagen/Beteiligungen<br />
Forest Finance Service GmbH<br />
Eifelstr. 20, 53119 Bonn<br />
Tel.: 0228/943778-0, Fax 0228 /943778-20<br />
www.forestfinance.de, info@forestfinance.de<br />
Ökostromgruppe Freiburg<br />
Realisierung von Windkraft-,<br />
Wasserkraft- und Solaranlagen<br />
Tel.: 0761/611666-0, Fax 0761/611666-10<br />
info@oekostrom-freiburg.de<br />
www.oekostrom-freiburg.de<br />
Regionalwert AG<br />
Hauptstr. 140, 79356 Eichstetten<br />
Tel.: 07663/942401<br />
www.regionalwert-ag.de<br />
S.A.G. Solarstrom AG<br />
Sasbacher Str. 5, 79111 Freiburg<br />
Tel.: 0761/4770-0, Fax 0761/4770-555<br />
www.solarstromag.de<br />
Solar-Bürger-Genossenschaft eG<br />
Gerberau 5, 79098 Freiburg<br />
Tel. 0761/89629224, Fax 0761/404770<br />
info@solargeno.de, www.solargeno.de<br />
solarcomplex AG<br />
Ekkehardstr. 10, 78224 Singen<br />
Tel.: 07731/8274-0, Fax 07731/8274-29<br />
box@solarcomplex.de<br />
Solarsiedlung GmbH<br />
Merzhauser Str. 177, 79100 Freiburg<br />
Tel.: 0761/459440, Fax 0761/45944-39<br />
www.solarsiedlung.de<br />
Heizung/Lüftung/Sanitär<br />
Bad & Heizung Kreuz<br />
Gewerbestr. 31, 79227 Schallstadt<br />
Tel.: 07664/9766-0, Fax 07664/9766-50<br />
www.kreuz-gmbh.de, info@kreuz-gmbh.de<br />
Viessmann Deutschland GmbH<br />
Bebelstr. 19, 79108 Freiburg<br />
Tel.: 0761/47951-0, Fax<br />
www.viessmann.com<br />
Immobilienverwaltung<br />
Gisinger Hausverwaltung GmbH<br />
Berliner Allee 3, 79114 Freiburg<br />
Tel 0761.557 88-300, Fax 0761.557 88-301<br />
info@gisinger-hv.de<br />
Informationsplattformen<br />
Energieautonome Kommunen<br />
Wissensdatenbank zur Energieautomie<br />
www.energieautonome-kommunen.de<br />
Greenjobs UG<br />
Siemensstraße 24, 14482 Potsdam<br />
Tel.: 0331/2909865<br />
www.greenjobs.de, info@greenjobs.de<br />
Investmentberatung<br />
Arnulf Allert<br />
Emmy-Noether-Str. 2, 79110 Freiburg<br />
Tel.: 0761/4565006,<br />
allert@sri-concepts.de<br />
Völkle Vermögensverwaltung GmbH<br />
Hauptstraße 18, 79618 Rheinfelden/Herten<br />
Tel.: 07623/966-1395, Fax 07623/966-1394<br />
www.voelkle-vermoegen.de<br />
Kommunale Beratung<br />
endura kommunal GmbH<br />
Emmy-Noether-Str. 2, 79110 Freiburg<br />
Tel.: 0761/38690980, Fax 0761/38690989<br />
info@endura-kommunal.de,<br />
www.endura-kommunal.de<br />
fesa e. V.<br />
Gerberau 5, 79098 Freiburg<br />
Tel.: 0761/407361,mail@fesa.de<br />
www.fesa.de<br />
Lehmbau<br />
Manufaktur für Kork-Lehm-Bausteine<br />
Lehmbausteine, Mörtel, Putze, Korkgranulat<br />
Todtnauer Str. 4, 79115 Freiburg<br />
Tel.: 0761/4768395, Fax 0761/42265,<br />
www.manufaktur-freiburg.de<br />
30 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013
<strong>Branchenverzeichnis</strong><br />
Terra Mater Lehmbau<br />
Strohballenhäuser, Lehm-, Kalkputze und mehr.<br />
Winterstr. 25, 79588 Efringen-Kirchen<br />
Tel.: 07628/940692, Mobil 0172/1307142<br />
terramater.lehmbau@t-online.de<br />
www.terramater-lehmbau.de<br />
Mobilität<br />
Freiburger Verkehrs AG<br />
Besanconallee 99, 79111 Freiburg<br />
Tel.: 0761/45110, www.vag-freiburg.de<br />
LeaseRad GmbH<br />
Zähringerstr. 355, 79108 Freibug,<br />
Tel.: 0761/7010484, www.leaserad.de<br />
Stadtmobil Südbaden AG<br />
Bismarckallee 9, 79098 Freiburg<br />
Tel.: 0761/23020, Fax 0761/2022801,<br />
www.stadtmobil-suedbaden.de<br />
VCD-Mobilitätsberatung<br />
im Ökopunkt, Salzstr. 1 in Freiburg<br />
(am Bertoldsbrunnen), Mo, Di, Mi, Fr 15-18 Uhr,<br />
www.vcd.org/freiburg<br />
Organisation/Institute<br />
fesa e. V.<br />
Gerberau 5, 79098 Freiburg<br />
Tel.: 0761/407361, Fax 0761/404770,<br />
mail@fesa.de, www.fesa.de<br />
FWTM GmbH & Co. KG<br />
Regional Cluster Freiburg Green City<br />
Rathausgasse 33, 79098 Freiburg<br />
Tel.: 0761/3881-879, www.greencity-cluster.de<br />
IG Greentec<br />
Feldbergstr 4, 79331 Teningen<br />
www.ig-greentec.de, info@ig-greentec.de<br />
Tel. 07641/42243, Detlef Knöller<br />
Wirtschaftsverband 100 Prozent<br />
Emmy-Noether-Str. 2, 79110 Freiburg<br />
Tel.: 0761/89781022, Fax 0761/89781024<br />
www.wee100prozent.de<br />
Planung/Beratung<br />
MS-Solar Ingenieurbüro<br />
Photovoltaik-Anlagen & Systeme<br />
In den Eschmatten 27, 79117 Freiburg<br />
Tel.: 0761/6008814, Fax 0173/7102207<br />
ms@ms-solartechnic.com,<br />
www.ms-solartechnic.com<br />
Architektur Möhrle + Möhrle<br />
Energieberatung Wohnhäuser + Gewerbe,<br />
Neubau und Altbausanierung<br />
Kartäuser Straße 153, 79117 Freiburg<br />
Tel.: 0761/60657 + 60658, Fax 60659,<br />
www.biosolarhaus-freiburg.de<br />
econzept Energieplanung GmbH<br />
Ingenieurgesellschaft<br />
Wiesentalstr. 29, 79115 Freiburg<br />
Tel.: 0761/40166-27, Fax 0761/40166-20,<br />
www.econzept.de<br />
Natuerlich-Faller.de<br />
Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung,<br />
Dämmungen, Fußböden,<br />
Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307<br />
Hans-Gerd Leonhardt<br />
Strategieentwicklung<br />
Coaching - Moderation - Wirtschaftsmediation<br />
Stühlingerstr. 21, 79106 Freiburg<br />
leonhardt@synergos.de, www.synergos.de<br />
MW Energum<br />
Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik<br />
Am Rosengraben 23a, 79183 Waldkirch<br />
Tel.: 07681/4937234, Fax 07681/4937268<br />
info@mw-energum.de, www.mw-energum.de<br />
ratio energie GmbH<br />
Beratung Planung Betrieb von Energieanlagen,<br />
Contracting<br />
Tumringer Str. 270, 79539 Lörrach<br />
Tel.: 07621/956699-0, info@ratioenergie.de,<br />
www.ratioenergie.de<br />
Schaeffer TC<br />
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />
79110 Freiburg, Tel.: 0151-54611022<br />
info@schaeffertc.com, www.schaeffertc.com<br />
sellner architekten<br />
energie effizient bauen<br />
Grünmatten 8, 79219 Staufen<br />
Tel.: 07633/802-445, Fax 07633/802-556<br />
info@sellner-architekten.de,<br />
www.sellner-architekten.de<br />
Pressearbeit/Kommunikation<br />
ENERCHANGE<br />
Agentur für erneuerbare Energien<br />
Goethestraße 4, 79100 Freiburg,<br />
Tel.: 0761/38421001, www.enerchange.de<br />
Rechtsberatung<br />
Sterr-Kölln & Partner<br />
Rechtsanwälte<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Steuerberater<br />
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />
79110 Freiburg<br />
Tel.: 0761/49054-0, Fax 0761/493468,<br />
kontakt@sterr-koelln.com,<br />
www.sterr-koelln.com<br />
Thea Tritschler<br />
Rechtsanwältin<br />
Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht<br />
Merzhauser Str. 183 (Sonnenschiff)<br />
79100 Freiburg<br />
Tel.: 0761/2022944, Fax: 0761/2022946<br />
info@kanzlei-tritschler.de<br />
www.kanzlei-tritschler.de<br />
Solaranlagenreinigung<br />
SolarRein Felix Pohl<br />
Zwiebelgasse 14, 79291 Merdingen<br />
Tel.: 07668-9790065<br />
info@solar-rein.de, www.solar-rein.de<br />
Solarstromanlagen<br />
Bad & Heizung Kreuz<br />
Gewerbestr. 31, 79227 Schallstadt<br />
Tel.: 07664/9766-0, Fax 07664/9766-50<br />
www.kreuz-gmbh.de, info@kreuz-gmbh.de<br />
Elektro Eckenfels GmbH<br />
Heiligenzeller Straße 3, 77948 Friesenheim<br />
info@elektro-eckenfels.de,<br />
Tel.: 07821/98051-0, Fax 08721/6947<br />
ENERGOSSA GmbH<br />
Solarstromanlagen, Planung und Installation<br />
Christaweg 6, 79114 Freiburg<br />
Tel.: 0761/479763-0, Fax 0761/479763-9,<br />
www.energossa-online.de<br />
fesa e. V.<br />
Gerberau 5, 79098 Freiburg<br />
Tel.: 0761/407361,<br />
www.fesa.de<br />
Natuerlich-Faller.de<br />
Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung,<br />
Dämmungen, Fußböden,<br />
Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307<br />
Inteso GmbH<br />
General-von Holzing-Str. 5, 79283 Bollschweil<br />
Tel.: 07633/8060796, Fax 07633/8060799<br />
info@inteso-solar.de, www.inteso-solar.de<br />
S.A.G. Solarstrom AG<br />
Sasbacher Str. 5, 79111 Freiburg<br />
Tel.: 0761/4770-0, Fax 0761/4770-440,<br />
www.solarstromag.com<br />
SI Module GmbH<br />
Bötzinger Straße 21C, 79111 Freiburg<br />
Tel.: 0761 5902690,<br />
www.si-module.com<br />
Solar-Fabrik AG<br />
Munzinger Str. 10, 79111 Freiburg<br />
Tel.: 0761/4000-0, Fax 0761/4000-196,<br />
info@solar-fabrik.de, www.solar-fabrik.de<br />
Würth Solar<br />
Christaweg 42, 79114 Freiburg<br />
Tel.: 0761/12039-0, Fax 0761/12039-5299<br />
www.wuerth-solar.de<br />
Viessmann Deutschland GmbH<br />
Bebelstr. 19, 79108 Freiburg<br />
Tel.: 0761/47951-0,<br />
www.viessmann.com<br />
VOLTEC Solar SAS<br />
Deutsch-französischer Hersteller von PV-Modulen.<br />
20 Jahre Produktgarantie, 25 Jahre Ertragsgarantie<br />
abgesichert durch Münchner Rückversicherung.<br />
1 rue des Prés, F-67190 Dinsheim sur Bruche<br />
Tel : +33 388 49 49 88, Fax : +33 388 49 49 85<br />
www.voltec-solar.com, info@voltec-solar.com<br />
Steuerberatung<br />
Sterr-Kölln & Partner<br />
Rechtsanwälte<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Steuerberater<br />
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />
79110 Freiburg<br />
Tel.: 0761/49054-0, Fax 0761/493468<br />
kontakt@sterr-koelln.com,<br />
www.sterr-koelln.com<br />
Zwick Steuerberatungs-GmbH<br />
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />
Tel.: 0761/15215-0, Fax 0761/15215-30<br />
info@zwick-freiburg.de, www.zwick-stb.de<br />
Tagungen/Veranstaltungen<br />
Katholische Akademie<br />
Wintererstr. 1, 79104 Freiburg<br />
Tel.: 0761/31918-0, Fax 0761/31918-111,<br />
www.katholische-akademie-freiburg.de<br />
Ostbayerisches Technologie Transfer<br />
Institut<br />
Wernerwerkstraße 4,<br />
93049 Regensburg<br />
www.otti.de<br />
Thermische Solaranlagen<br />
Bad & Heizung Kreuz<br />
Gewerbestr. 31, 79227 Schallstadt<br />
Tel.: 07664/9766-0, Fax 07664/9766-50<br />
www.kreuz-gmbh.de, info@kreuz-gmbh.de<br />
Graf GmbH<br />
Furtweg 10, 79400 Kandern<br />
Tel. 07626/7227, Fax 07626/7241<br />
www.graf-bad-heizung.de<br />
Olfs & Ringen<br />
Richtweg 4, 27412 Kirchtimke<br />
Tel.: 04289/926692, Fax: 04289/926693,<br />
info@olfs-ringen.de, www.olfs-ringen.de<br />
Paradigma / ReSys AG<br />
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />
Tel.: 0761/4011441, Fax 0761/4011442<br />
info@resys-ag.de, www.resys-ag.de<br />
Viessmann Deutschland GmbH<br />
Bebelstr. 19, 79108 Freiburg<br />
Tel.: 0761/47951-0,<br />
www.viessmann.com<br />
Wärmedämmung<br />
Energieagentur Regio Freiburg GmbH<br />
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />
Tel.: 0761/79177-10, Fax 0761/79177-19<br />
www.energieagentur-freiburg.de<br />
econzept Energieplanung GmbH<br />
Ingenieurgesellschaft<br />
Wiesentalstr. 29, 79115 Freiburg<br />
Tel.: 0761/40166-27, Fax 0761/40166-20,<br />
www.econzept.de<br />
Natuerlich-Faller.de<br />
Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung,<br />
Dämmungen, Fußböden,<br />
Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307<br />
Wasserkraftanlagen<br />
Wasserkraft Volk AG<br />
Turbinenfabrik und Ingenieurbüro<br />
Am Stollen 13, 79261 Gutach<br />
Tel.: 07685/9106-0, Fax 07685/9106-10<br />
mail@wkv-ag.com, www.wkv-ag.com<br />
Weiterbildung<br />
Institut für Fortbildung und Projektmanagement<br />
Gerberau 5, 79098 Freiburg<br />
Tel.: 0761/610 8501<br />
info@ifpro.de, www.ifpro.de<br />
Katholische Akademie<br />
Wintererstr. 1, 79104 Freiburg<br />
Tel.: 0761/31918-0, Fax 0761/31918-111<br />
mail@katholische-akademie-freiburg.de,<br />
www.katholische-akademie-freiburg.de<br />
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<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />
31
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