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Branchenverzeichnis - SolarRegion

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Beileger<br />

<strong>SolarRegion</strong><br />

Zeitschrift für Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit<br />

www.solarregion.net<br />

22013<br />

16. Jahrgang<br />

Alle Dinosaurier<br />

sterben irgendwann<br />

aus<br />

• Batteriespeicher für Solarstrom<br />

• Solares Bauen und Sanieren<br />

• So nicht! Eingebauter Verschleiß<br />

• Berufsbild Klimaschutzmanager


editorial<br />

Karin Jehle<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

ja, tatsächlich sterben alle Dinosaurier irgendwann<br />

aus. Fragt sich nur, wie lange es im Falle<br />

der Energie-Dinos noch dauert und was sie im<br />

Todeskampf alles mit sich reißen. Fakt ist: Die<br />

Erneuerbaren Energien entwickeln sich aller<br />

Unkenrufe zum Trotz prächtig und trugen<br />

2012 rund 22 Prozent zur Bruttostromerzeugung<br />

in Deutschland bei. Damit haben sie<br />

sowohl die Steinkohle als auch die Atomkraft<br />

überholt und sind der Stromerzeugung aus<br />

der besonders klimaschädlichen Braunkohle<br />

dicht auf den Fersen. Aber Vorsicht: Nicht<br />

zu früh freuen! Aktuell sind dennoch 17 neue<br />

Kohlekraftwerke im Bau oder in der Planung.<br />

Kraftwerke mit insgesamt 5.300 Megawatt<br />

Leistung sollen noch 2013 ans Netz gehen.<br />

Sie werden wegen ihrer trägen Regelbarkeit<br />

zu Zeiten hoher regenerativer Stromerzeugung<br />

das Netz verstopfen, was zur zeitweiligen<br />

Abregelung von Windrädern und Solarparks<br />

führt. Sie werden rund 30 Millionen Tonnen<br />

klimaschädliches CO 2<br />

in die Luft pusten. Und<br />

zu allem Überfluss werden sie auch noch über<br />

den Umweg Börsenstrompreis die EEG-Umlage<br />

in die Höhe treiben (Lesen Sie hierzu den<br />

Artikel auf Seite 22).<br />

Gegenwind bekommen die Erneuerbaren auch<br />

regelmäßig aus Berlin – trotz aller Lippenbekenntnisse<br />

zur Energiewende. Die jüngsten<br />

Attacken auf das EEG liefen zum Glück ins<br />

Leere – vor den Bundestagswahlen wird es<br />

keine Änderungen mehr geben. Bleibt zu<br />

hoffen, dass eine künftige Bundesregierung<br />

wieder mehr Wohl und Willen ihrer Wähler<br />

im Blick hat. Denn nach wie vor genießen die<br />

Erneuerbaren Energien breite Zustimmung in<br />

der Bevölkerung. Und angesichts der massenhaft<br />

verbreiteten Behauptungen von der<br />

Milliarden teuren Energiewende bleibt nichts<br />

übrig, als gebetsmühlenhaft die gleichen<br />

Argumente zu wiederholen: Es sind nicht die<br />

Erneuerbaren Energien, die den Strompreis<br />

in die Höhe treiben, sondern die vielen Ausnahmeregelungen<br />

für Großverbraucher sowie<br />

das veraltete Strommarktdesign. Geht der<br />

CO 2<br />

-Ausstoß weiter wie bisher, wird es noch<br />

viel, viel teurer! Jede Verzögerung der Energiewende<br />

werden dann spätestens unsere Kinder<br />

und Enkel bezahlen müssen. Und schließlich<br />

ist eine klimaneutrale Gesellschaft geradezu<br />

prädestiniert dafür, dezentral, demokratisch<br />

und bürgernah ihre Energie zu produzieren.<br />

Kein Wunder, dass die Dinosaurier des fossilen<br />

Zeitalters sich mit Zähnen und Klauen gegen<br />

das Aussterben wehren!<br />

Lesen Sie in dieser Ausgabe der <strong>SolarRegion</strong>,<br />

welche Optionen es sowohl für HausbesitzerInnen<br />

als auch für MieterInnen gibt, die<br />

Kraft der Sonne zu nutzen, um sich unabhängiger<br />

von den Energiekonzernen zu machen.<br />

Batteriespeicher können den Anteil selbstgenutzten<br />

Solarstroms erheblich in die Höhe<br />

treiben. Solarthermie sorgt für Warmwasser<br />

und Heizung bei stark reduziertem Öl- und Gasbedarf.<br />

Sonnenhäuser geizen beim Heizen durch<br />

eine perfekte Ausnutzung der Sonneneinstrahlung<br />

ins Gebäude. Und auch wer kein Eigenheim<br />

besitzt, kann sich ein Solarpaneel an den<br />

Balkon hängen oder Mitglied in einer Bürgerenergiegenossenschaft<br />

werden. Sonntagsreden<br />

haben wir alle genug gehört – jetzt ist<br />

es Zeit zu handeln!<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende<br />

Lektüre und einen sonnigen Sommer.<br />

Mit sonnigen Grüßen<br />

Karin Jehle<br />

(Chefredakteurin)<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


inhalt<br />

Top Thema<br />

6 PV-Self: Solarstromspeicher stützen das Netz<br />

7 KfW fördert PV-Stromspeicherung<br />

8 Direktverbrauch: Solarstrom vom Dach liefern<br />

9 „Mathe kann ja auch nützlich sein“<br />

10 Solare Wärme braucht stabile Förderung<br />

11 Nachrüstpflicht für Solaranlagen<br />

12 Lasst die Sonne rein!<br />

13 Strom vom Balkon<br />

14 Antidumpingzölle: Hilfe für die europäische Solarbranche?<br />

16 News aus der Region<br />

Wirtschaft<br />

18 Wirtschaftsnachrichten<br />

19 Windstrom marktreif?<br />

20 Wie unnötige Kohlekraftwerke die EEG-Umlage in die<br />

Höhe treiben<br />

21 Doppeltank als Stromspeicher<br />

Politik<br />

22 Politik News<br />

Praxis<br />

24 Praxis News<br />

26 Ja, sind wir denn blöd?<br />

27 Berufsbild Klimaschutzmanager<br />

28 EnergieRegion Südschwarzwald Plus – Nachhaltigkeit und<br />

Effizienz im Mittelpunkt<br />

29 Klappe zu, Wärme drin<br />

Rubriken<br />

2 Editorial<br />

3 Impressum<br />

4 fesa News<br />

15 Politiker-Rätsel<br />

30 <strong>Branchenverzeichnis</strong><br />

<strong>SolarRegion</strong> 2/2013<br />

Energieautonome Kommunen<br />

STROMSPEICHER I<br />

Batteriespeicher für<br />

PV-Anlagen können<br />

das Netz stützen<br />

6<br />

BÜRGERENERGIE<br />

Verschärfungen im<br />

Kapitalanlagegesetz<br />

gestoppt<br />

26<br />

21<br />

22<br />

STROMSPEICHER II<br />

Durchbruch bei Redox-<br />

Flow-Speicher erzielt<br />

KONSUMWENDE:<br />

Reparatur- statt<br />

Wegwerfmentalität<br />

Impressum <strong>SolarRegion</strong><br />

Chefredakteurin: Karin Jehle • Anzeigenleitung:<br />

Diana Sträuber • Redaktion: Armin Bobsien, Kaj<br />

Mertens-Stickel, Georg Stanossek, Ernst Wagner •<br />

Autoren in dieser Ausgabe: Thomas Bauer, Carola<br />

Die Zukunft ist erneuerbar! Bick, Armin Bobsien, Stefan Flaig, Helmut Godard,<br />

Bernward Janzing, Karin Jehle, Kaj Mertens-Stickel,<br />

Felix Schäfer, Ernst Wagner, Jörg Wassermann, Dr. Wulf Westermann, Stefanie<br />

Witt • Titelfoto: Günter Havlena (Pixelio.de), Thaut Images (Fotolia.com) •<br />

Layout & Druckvorstufe: Frank Schöler, www.schoeler-werbung.de,<br />

Tel. 0761/2056741 • Herausgeber: fesa e.V., Gerberau 5, 79098 Freiburg •<br />

Anschrift Redaktion: fesa e.V., Gerberau 5, 79098 Freiburg, Tel: 0761/407361,<br />

Fax: 0761/404770, mail@fesa.de • Auflage: 25.000 • Erscheinungsweise:<br />

vierteljährlich • Druck: pva Druck und Mediendienstleistungen GmbH, Industriestraße<br />

15, 76829 Landau / Pfalz • Vertrieb und Verbreitungsgebiet: An rund<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im August 2013<br />

1.000 öffentlichen Auslagestellen in Freiburg und den Landkreisen Breisgau-<br />

Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach, Waldshut, Ortenau, Schwarzwald-<br />

Baar und in der Bodensee-Region. Auslagestellen sind unter anderem öffentliche<br />

Ämter, der Fachhandel für Solar- und Elektrotechnik, Institutionen aus<br />

dem Umweltbereich, der ÖPNV- und Fremdenverkehrsbereich, Banken, Buchhandel,<br />

Bibliotheken, Reformhäuser, Arztpraxen und gastronomische Einrichtungen.<br />

• Mediapartner: Intersolar Europe 2013 • Einzel-Abonnement für<br />

4 Ausgaben: Inland 15 Euro, Ausland 20 Euro. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 16<br />

• Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

• Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Redaktion wieder. • © by fesa e.V. Nachdruck nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des fesa e.V. • Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Recyclingpapier<br />

• Über Fragen der deutschen Rechtschreibung wurde im Zweifelsfall<br />

demokratisch entschieden.<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


fesa News<br />

-Mitglieder bestätigen Vorstand<br />

Bei der gut besuchten Mitgliederversammlung des fesa e.V. am 25.04.2013 berichtete das<br />

Team der Geschäftsstelle über Aktionen und Finanzen im vergangenen Jahr. Der Projektbereich<br />

hat sich sehr gut entwickelt. Die Kampagne Energieautonome Kommunen mit<br />

ihrem jährlich stattfindenden Kongress, die Fortbildung für künftige Klimaschutzmanager sowie<br />

das Projekt Regionetz zur Förderung ehrenamtlichen Engagements in Kommunen sind dabei<br />

wichtige Standbeine. Hier trägt der fesa e.V. die Energiewende von unten direkt in die Kommunen<br />

vor Ort. An die nachwachsende Generation von Klimaschützern richten sich die pädagogischen<br />

Projekte. „Klimaschutz zum Anfassen“ wendet sich an Grundschulklassen, „Unser Dorf<br />

hat Power“ besucht weiterführende Schulen. Ein Projekt für Kindergärten ist in Vorbereitung. Die<br />

Mitglieder waren zufrieden mit der Arbeit des fesa e.V. im vergangenen Geschäftsjahr und entlasteten<br />

den Vorstand. Stefan Flaig, Marcus Brian, Maria-Luisa Werne und Nicole Römer möchten<br />

sich weiterhin aktiv für den fesa e.V. engagieren und kandidierten erneut für die Vorstandsposten.<br />

Alle wurden gewählt. Renate Dohse wurde zur Kassenprüferin wiedergewählt.<br />

Der neue, alte Vorstand des fesa e.V.: Marcus Brian,<br />

Stefan Flaig, Maria-Luisa Werne, Nicole Römer (v.l.n.r.)<br />

Foto: Karin Jehle<br />

Den Jahresbericht finden Sie auf www.fesa.de<br />

www.qu-int.com<br />

www.vag-freiburg.de<br />

Sta(d)tt-Auto!<br />

Täglich sauber unterwegs.<br />

Machen Sie mit,<br />

steigen Sie um!<br />

neu<br />

Wir begrüßen in dieser<br />

Ausgabe der <strong>SolarRegion</strong> als<br />

neue fesa-Mitglieder:<br />

Günter Schulz<br />

Ich möchte dazu beitragen, dass unsere Kinder ohne<br />

Angst vor einer „Klimawende“ leben können. Die Energie<br />

gehört in Bürgerhand! Strom und Wärme gehören<br />

zusammen und Wärme macht nur dezentral Sinn! Der<br />

fesa e.V. bietet dafür genau die richtige Plattform.<br />

Gregor Reddemann,<br />

Geschäftsführer SI Module GmbH, Freiburg:<br />

Als lokaler Hersteller von Premium-Solarmodulen wollen<br />

wir uns mit den Akteuren für Erneuerbare Energien<br />

in der Region stärker vernetzen. Der fesa e. V. bietet<br />

dazu die ideale Plattform. Nur mit gemeinsamen<br />

Anstrengungen ist die Energiewende zu realisieren.<br />

Henner Wenzel<br />

Die Energiewende und damit die Zukunft unserer<br />

Kinder dürfen wir nicht allein der „großen“ Politik<br />

überlassen. Damit wir es regional und von der Basis<br />

her schaffen, braucht es intelligente Koordinationsstrukturen<br />

wie den fesa e.V. Ich will den Erfolg der<br />

Energiewende, daher werde ich Mitglied.<br />

Freiburger Verkehrs AG Ganz die Freiburger Linie<br />

Martin Lohmann<br />

Ich kann im Gebiet von bürgerschaftlich getragenen<br />

Nah- und Fernwärmeprojekten Beiträge zum Gelingen<br />

leisten und profitiere selbst wiederum vom Knowhow<br />

anderer fesa-Mitglieder in den verschiedensten<br />

Aktionsgebieten der Energiewende. Der Verein bietet<br />

mir zudem Möglichkeiten zur gemeinschaftlichen<br />

Klärung und öffentlichen Werbung für eine zukunftsfähige<br />

Energiepolitik.<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />

VAG_Anz_Sprit_1_90x175.indd 1<br />

21.08.2008 11:59:49 Uhr


fesa News<br />

Tour de fesa<br />

Mit E-Bike und Muskelkraft zum Ziel!<br />

Zugegeben – ein Teil der Teilnehmer bei der Tour de fesa<br />

am 8. Juni wird mit Sicherheit gedopt sein. Elektroräder mit<br />

eingebautem Rückenwind bieten legales Technikdoping nicht<br />

nur für Senioren. Für Berufspendler, die regelmäßig längere<br />

Strecken zurückzulegen haben, bieten E-Bikes eine schlaue<br />

Alternative zum Auto. Und auch jüngere, sportliche Menschen<br />

sind immer häufiger mit den schnellen, leisen Flitzern<br />

unterwegs. Ausdrücklich eingeladen zum aktiven Wettstreit<br />

zwischen Mensch und Maschine sind natürlich alle FahrerInnen<br />

von herkömmlichen Fahrrädern. Die 15 Kilometer<br />

vom fesa-Büro in der Gerberau bis zur Griestalstrauße am<br />

Tuniberg sind auch mit dem Hollandrad oder dem alten Dreiganghobel gut zu<br />

bewältigen. Einige Elektroräder stehen für Einsteiger zum Ausprobieren zur Verfügung.<br />

Fahrzeugtausch auf freier Strecke ist erlaubt und erwünscht! Bei der Tour<br />

de fesa sind alle TeilnehmerInnen Gewinner und erster Sieger ist das Klima, das<br />

von einer umweltfreundlichen Mobilität profitiert. Um diese soll es dann bei der<br />

Diskussionsrunde in der Strauße gehen. Georg Stanossek von ReutEmobil wird zu<br />

Car-Sharing und Elektromobilität informieren und Ulrich Prediger von LeaseRad<br />

wird sein Konzept des E-Bike-Leasings für Firmen vorstellen. Anschließend ist die<br />

Arena eröffnet für Fragen und Diskussionsbeiträge. Währenddessen können sich<br />

die Drahtesel an der Steckdose laben und die RadlerInnen an badischen Köstlichkeiten.<br />

Start ist um 14 Uhr in der Gerberau 5, Rückkehr etwa 18 Uhr.<br />

Anmeldungen bitte an mail@fesa.de. Bitte geben Sie an, ob Sie mit E-Bike<br />

oder Muskelfahrrad kommen und ob Sie eventuell ein E-Bike für TestfahrerInnen<br />

zur Verfügung stellen können.<br />

Lösung <strong>SolarRegion</strong>-<br />

Rätsel<br />

Das Lösungswort unseres letzten Rätsels<br />

lautet EFFIZIENT SANIEREN. Das Buch<br />

„Vom Gärtnern in der Stadt“ hat Manfred<br />

Maier aus Konstanz gewonnen.<br />

Wir gratulieren!<br />

Foto: Gpavic, Wikicommons<br />

Wettbewerb: Neue Auslagestellen<br />

für die <strong>SolarRegion</strong><br />

Foto: Schauinslandbahn<br />

Finden Sie Ihre <strong>SolarRegion</strong> an einer Auslagestelle in Ihrer Nähe?<br />

Oder hätten Sie eine Idee, wo unsere Zeitschrift unbedingt<br />

noch ausliegen müsste? Die Redaktion ist immer wieder auf der<br />

Suche nach neuen Plätzen in Einzelhandel, Cafés, Restaurants,<br />

Banken, Bibliotheken, Rathäusern und was Ihnen sonst noch<br />

einfällt. So erreichen wir<br />

weiterhin viele Menschen<br />

in der Region, um sie für<br />

Erneuerbare Energien und<br />

einen nachhaltigen Lebensstil<br />

zu sensibilisieren. Helfen<br />

Sie uns und schauen Sie sich<br />

um, ob es in Ihrer Gemeinde<br />

Auslagemöglichkeiten für<br />

die <strong>SolarRegion</strong> gibt. Für<br />

die auslegenden Geschäfte ist die Verteilung selbstverständlich<br />

kostenlos. Als Dankeschön verlosen wir unter allen Tippgebern<br />

eine Seilbahnfahrt mit der neu eröffneten Schauinslandbahn<br />

– gesponsert von der VAG Freiburg. Ob die von Ihnen angepeilte<br />

Auslagestelle vielleicht bereits schon die <strong>SolarRegion</strong> bezieht,<br />

sehen Sie in der Liste auf www.fesa.de unter Publikationen,<br />

Zeitschrift <strong>SolarRegion</strong><br />

Schicken Sie die Adressen der neuen Auslagestellen<br />

bis zum 31.7.2013 an mail@fesa.de oder per<br />

Post. Vielen Dank und viel Erfolg bei der Verlosung!<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


Top Thema<br />

PV-Self: Solarstromspeicher stützen das Netz<br />

Lohnt sich der Kauf einer Batterie, um den Eigenstromverbrauch zu steigern? Diese Frage und deren Beantwortung sind<br />

eingebettet in einem Projekt des Fraunhofer Instituts (ISE) und der badenova über die Auswirkung der Netzparität auf Netz<br />

und Nutzerverhalten. / Von Ernst Wagner, fesa e.V.<br />

Quelle: BSW-Solar www.solarwirtschaft.de<br />

Sonnenstrom zeitversetzt nutzen entlastet Stromnetze.<br />

Die Anzahl der Solaranlagen ist in Deutschland<br />

in den letzten Jahren stark angewachsen.<br />

Wegen der attraktiven Vergütung speisten die<br />

PV-Anlagenbesitzer den Strom überwiegend<br />

ins öffentliche Netz ein. Die Einspeisevergütung<br />

hat aber in der Zwischenzeit die Netzparität<br />

(der Strompreis im Netz entspricht der<br />

Vergütung) erreicht und liegt mittlerweile sogar<br />

darunter. Damit rückt die Frage in den Vordergrund,<br />

wie Hausbesitzer ihren Eigenstromverbrauch<br />

erhöhen können, was aber oft die Investition<br />

in einen Batteriespeicher bedingt. Den<br />

Solarstromerzeuger interessieren somit vorrangig<br />

die Preise für Speicher sowie zu erwartende<br />

Vergütung und Strompreise, um damit<br />

an die Kalkulation gehen zu können.<br />

Für Energieversorgungsunternehmen und Netzbetreiber<br />

gilt es dagegen herauszufinden, ob<br />

durch die vielen Solaranlagen neue Standardlastprofile<br />

(Abschätzung eines repräsenta-tiven<br />

Lastprofils ohne registrierende Leistungsmessung)<br />

geschaffen werden müssen Innovative<br />

Geschäftsmodelle können hilfreich sein, um<br />

den Stromeinkauf zu optimieren. In technischer<br />

Hinsicht ist die Konstanthaltung der<br />

Netzspannung von Interesse. Hier können die<br />

Stromspeicher im Keller unterstützend wirken<br />

– wenn sie netzdienlich gefahren werden.<br />

Netzdienliche Batterieführung<br />

vom Computer ermittelt<br />

Die Wissenschaftler vom ISE<br />

haben im Rahmen des badenova-Innovationsfonds-Projektes<br />

„PV-Self“ dazu ein Computerprogramm<br />

entwickelt, das viertelstündlich<br />

Zeitreihen zu Netzbezug,<br />

Netzeinspeisung und<br />

Eigenverbrauch für verschiedene<br />

Kundengruppen von PV-Anlagenbetreibern<br />

simuliert. Die Zahlenreihen<br />

wurden erweitert durch<br />

die Annahme einer konventionellen<br />

Betriebsführung für eine<br />

Batterie mit Beladung und Entladung.<br />

Sie ist auf die Maximierung<br />

des Eigenverbrauchs und<br />

größtmöglichen Gewinn für den<br />

Energieerzeuger ausgelegt. Dem<br />

gegenüber wurde eine „intelligente“<br />

Betriebsführung entwickelt,<br />

die netzstützend wirkt – z.B.<br />

Batterieladen in der Zeit höchster<br />

Stromerzeugung – und gleichzeitig (wie auch<br />

die konventionelle Batterie) den Netzbezug des<br />

PV-Anlagenbetreibers verringern kann.<br />

Bei zukünftigen PV-Anlagen wird die Frage des<br />

Eigenstromverbrauchs und damit die Beschaffung<br />

eines Batteriesystems, das zugleich das<br />

Netz stützt, zwingend werden. Ein Teil des<br />

Projektes ist so weit gediehen, dass man jetzt<br />

i<br />

Serie<br />

Innovation<br />

erleben (33)<br />

Seit 2001 fördert die badenova AG &<br />

Co. KG mit ihrem Innovationsfonds für<br />

Klima- und Wasserschutz zukunftsweisende<br />

Projekte. Jedes dieser Vorhaben trägt zu<br />

einer nachhaltigen Energieversorgung bei.<br />

Wir stellen Ihnen in unserer Reihe „Innovation<br />

erleben“ einige der interessantesten<br />

Projekte vor. Eine Liste der geförderten<br />

Innovationsfonds-Projekte finden Sie unter<br />

www.badenova.de/innovationsfonds<br />

schon das Rechenmodell bei der Frage, ob<br />

eine Batterie rentabel ist, anwenden kann.<br />

Mit Hilfe der festen und flexiblen Rahmenbedingungen<br />

wie z.B. Größe der PV-Anlage<br />

und der Batterie, Renditeerwartung, Strompreis<br />

und Einspeisevergütung und deren<br />

zukünftiger Veränderungen sowie dem Lastprofil<br />

pro Kundengruppe erhält man z.B.<br />

die Batteriekosten, deren Preis man mit den<br />

jeweiligen Marktpreisen vergleichen kann.<br />

Künftige Netzbelastungen frühzeitig erkennen<br />

Ob die badenova nun zukünftig neue Standardlastprofile<br />

berechnen und innovative<br />

Geschäftsmodelle entwickeln muss, soll eine<br />

Analyse der möglichen Netzbelastungen bei<br />

einem weiteren PV-Ausbau in Freiburg ermitteln.<br />

Auf Grundlage von Durchschnittswerten<br />

zur Gebäudeinfrastruktur und PV-Anlagen-<br />

Dichte erfolgt mit Hilfe des Solarkatasters<br />

„Free Sun“ eine Solarpotenzialanalyse für<br />

die gesamte Stadt Freiburg. Anschließend<br />

werden die ermittelten PV-Potenziale den<br />

entsprechende Kundengruppen (in Abhängigkeit<br />

der Wohnsituation) gegenübergestellt<br />

und für das gesamte Freiburger Verteilnetz<br />

hochskaliert. Um mögliche Belastungsspitzen<br />

im Verteilnetz der badenova zu ermitteln,<br />

werden daraufhin die EEG-Stammdaten der<br />

PV-Anlagen des Übertragungsnetzbetreibers<br />

hinzugezogen. Die Auswertungen dienen<br />

dazu, die unterschiedlichen Ausprägungen<br />

der Eigenstromnutzung zu hinterfragen und<br />

für die badenova die Vorteile verschiedener<br />

Handlungsoptionen und Geschäftsmodelle zu<br />

untersuchen. Schließlich muss sich die badenova<br />

überlegen, wie sie im Bedarfsfall zukünftig<br />

Strom am günstigsten zukauft und ob<br />

eine gestaffelte oder gleitende Preisgestaltung<br />

statt eines Einheitspreises nicht vorteilhafter<br />

ist. Um die Spitzenbelastung des Netzes zu<br />

glätten und damit Stromschwankungen zu<br />

vermeiden, müssen technische Maßnahmen<br />

angedacht werden.<br />

Noch nicht untersucht ist, ob die badenova<br />

gravierende Schlussfolgerungen aus dem Projektergebnis<br />

ziehen kann oder muss. Es ist<br />

geplant, das Projekt bis Ende dieses Jahres<br />

abzuschließen, um die noch ausstehenden Fragen<br />

beantworten und Erkenntnisse für Risiken<br />

und Chancen für Nutzer und Netzbetreiber<br />

abwägen und prognostizieren zu können. n<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


Top Thema<br />

KfW fördert PV-Stromspeicherung<br />

Sesam öffne dich, Simsalabim – jeder kennt diese magischen Zauberworte. Das entsprechende Äquivalent für Liebhaber<br />

und Interessenten von Batterien zur Solarstromspeicherung heißt ab sofort „KfW 275“. Unter diesem Programm können<br />

seit dem 1. Mai 2013 zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse für die Errichtung eines stationären Batteriespeichers<br />

in Verbindung mit einer neuen oder bestehenden Photovoltaik-Anlage bezogen werden. / Von Armin Bobsien, fesa e.V.<br />

Wer unter den PV-Anlagenbesitzern kennt<br />

ihn nicht, den Traum vom möglichst energieautarken<br />

Haus, erreicht durch eine Speicherung<br />

des selbsterzeugten Stroms? Doch noch<br />

sind Speicherbatterien relativ teuer. Immer<br />

wieder verschob die Regierung das geplante<br />

Förderprogramm, weil die Einnahmen für den<br />

Fördertopf wegen (Achtung festhalten!) zu<br />

niedriger Preise für CO 2<br />

-Zertifikate fehlten.<br />

Das KfW-275 Programm soll dies nun ändern<br />

– 25 Millionen Euro stehen bereit, um die Verkaufszahlen<br />

von PV-Strompeicherbatterien zu<br />

fördern. Durch die damit verbundene höhere<br />

Produktion von Batterien sinkt wiederum<br />

deren Preis. Bei einem ähnlich rasanten Preisverfall<br />

wie bei den Solarmodulen wären dann<br />

Batteriespeichersysteme für PV-Strom schon<br />

bald „en vogue“ – und dies aus gutem Grund.<br />

Denn die Einspeisevergütung für Solarstrom<br />

ist mittlerweile auf deutlich unter 20 Cent pro<br />

Kilowattstunde (ct/kWh) gesunken, während<br />

der Strompreis neue Höhen von über 25<br />

ct/kWh problemlos genommen hat. Bei derartigen<br />

Unterschieden zwischen Vergütung und<br />

Einkaufspreis ist abzusehen, dass eine Speicherung<br />

von PV-Strom für Endkunden auch ohne<br />

Eigenverbrauchsregelung zunehmend attraktiv<br />

wird. Immerhin kann die Eigennutzungsquote<br />

von Solarstrom von bisher ca. 30 Prozent mit<br />

Akkus mühelos verdoppelt werden.<br />

Förderkriterien<br />

Gerfördert wird die Neuerrichtung einer PV-<br />

Anlage in Verbindung mit einem stationären<br />

Batteriespeicher sowie die Nachrüstung einer<br />

bestehenden Anlage, die ab Januar 2013 in<br />

Betrieb gegangen ist und eine maximale Leistung<br />

von 30 Kilowatt peak (kWp) besitzt. Die<br />

KfW-Bank gewährt dabei einen zinsgünstigen<br />

Kredit über die Höhe der Anschaffungssumme.<br />

Mit bis zu 660 Euro pro kWp Leistung<br />

der PV-Anlage wird das Batteriesystem<br />

gefördert – die genaue Höhe hängt von der<br />

Größe der PV-Anlage und den Kosten für das<br />

Batteriesystem ab. Im Beispiel (siehe Grafik)<br />

kann eine 5 kWp-PV-Anlage mit bis zu 3.000<br />

Euro Zuschuss gefördert werden. Wichtig: Der<br />

Antrag muss vor Bestellung des Stromspeichers<br />

gestellt werden. Als Gegenleistung verpflichtet<br />

sich der PV-Anlagenbetreiber, die Einspeiseleistung<br />

der PV-Anlage für die gesamte<br />

Vergütungsdauer der Anlage auf 60 Prozent<br />

der Anlagenleistung zu reduzieren.<br />

Hintergründe des Förderprogramms<br />

Das Marktanreizprogramm für Solarstrom-<br />

Batteriespeicher soll zwei Fliegen mit einer<br />

Klappe schlagen: a) den Durchbruch zur günstigen<br />

Massenproduktion (hiervon würde auch<br />

die E-Mobilbranche profitieren) und b) die<br />

Vermeidung von Produktionsspitzen bei der<br />

Einspeisung von Solarstrom. Bei der Massenanwendung<br />

von Solarstromspeichern würde<br />

die Solarspitzenstromkapazität „gepuffert“,<br />

damit die Netze entlastet und insgesamt<br />

das Lastmanagement verbessert. Gleichzeitig<br />

würde wertvoller Solarstrom am Erzeugungsort<br />

größtenteils genutzt.<br />

Was gilt es zu beachten?<br />

Einen Überblick über wichtige Kennzahlen,<br />

Begriffe, Hersteller und Preise bietet das Solaranlagen-Portal.<br />

Dort kann man auch einen Leitfaden<br />

kostenlos herunterladen. Mit Hilfe der<br />

KfW-Förderung lassen sich die Anschaffungskosten<br />

für einen Solarstromspeicher abzüglich<br />

der Zinskosten um rund ein Viertel senken (30<br />

Prozent Tilgungszuschuss bei 100prozentiger<br />

Kreditfinanzierung). Nach Einschätzung, Tests<br />

und Berechnungen vieler Fachmagazine dürfte<br />

die Förderung derzeit vielerorts noch nicht<br />

ganz ausreichen, um einen vollwirtschaftlichen<br />

Betrieb zu gewährleisten. Allerdings ist<br />

die Förderung ein wichtiger Schritt in die richtige<br />

Richtung, um die nächste Evolutionsstufe<br />

im PV-Sektor zu fördern. Gab es bis vor zwei<br />

Jahren nur ein knappes Dutzend Gerätetypen<br />

so ist die Auswahl bis heute auf über 70<br />

gestiegen.<br />

In Konkurrenz stehen derzeit hauptsächlich<br />

zwei Batterietypen: In Inselsystemen ist derzeit<br />

noch die günstigere Bleibatterie das Arbeitspferd.<br />

Bei den netzgekoppelten PV-Anlagen<br />

befindet sich jedoch die teurere Lithium-Batterie<br />

auf dem Vormarsch. Um einen wirtschaftlichen<br />

Betrieb zu ermöglichen, müssen die<br />

Batterien möglichst viele positive Parameter<br />

erreichen, z.B. eine hohe Zyklenzahl von 4.000<br />

Be- und Entladevorgängen, eine Lebensdauer<br />

von ca. 20 Jahren und Entladeraten von<br />

90 Prozent, d. h. soviel von der gesamten<br />

Speicherkapazität kann tatsächlich genutzt<br />

werden. n<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.solarwirtschaft.de, www.kfw.de und<br />

www.solaranlagen-portal.com<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


Top Thema<br />

Direktverbrauch: Solarstrom vom Dach liefern<br />

Während die Netzstrompreise steigen, sinken die Stromgestehungskosten von Photovoltaik und anderen dezentralen<br />

Technologien. Das macht lokale Vermarktungskonzepte interessant, die zukünftig eine wichtige Rolle bei der Umsetzung<br />

der Energiewende spielen werden. / Von Felix Schäfer, HEG Heidelberger Energiegenossenschaft eG<br />

Das mit dem EEG 2012 eingeführte „Marktintegrationsmodell“<br />

begrenzt die mit der<br />

vollen EEG-Vergütung vergütete Strommenge<br />

aus Photovoltaikanlagen zwischen zehn und<br />

1.000 Kilowatt peak (kWp) auf 90 Prozent der<br />

produzierten Energie. Betreiber von Photovoltaikanlagen<br />

auf gepachteten Dachflächen,<br />

wie z.B. Genossenschaften, müssen daher<br />

alternative Vertriebswege für den produzierten<br />

Strom erschließen. Die Lieferung dieses Stroms<br />

an die Verbraucher im Gebäude, auf dem die<br />

Anlage installiert wird, ist deshalb sowohl für<br />

Betreiber als auch für Gebäudeeigentümer<br />

hochinteressant.<br />

Direktverbrauch von Solarstrom<br />

Betreiber von PV-Anlagen können die Nachteile<br />

des Marktintegrationsmodells umgehen,<br />

indem sie Solarstrom an Verbraucher in unmittelbarer<br />

räumlicher Nähe zur Anlage und<br />

ohne Netzdurchleitung veräußern („Direktverbrauch“).<br />

Der Betreiber schließt hierzu mit<br />

dem Verbraucher einen Vertrag über die Lieferung<br />

von Solarstrom zu einem Preis unterhalb<br />

des Netzstrompreises ab. Der Solarstrom kann<br />

nun je nach Modell zu einem festen Preis über<br />

20 Jahre angeboten werden, was dem Verbraucher<br />

eine größere Unabhängigkeit gegenüber<br />

Preissteigerungen auf dem Energiemarkt<br />

garantiert. Der überschüssige Solarstrom wird<br />

ins Netz eingespeist und nach EEG vergütet.<br />

Allerdings stellen sich bei diesen Modellen<br />

einige rechtliche Fragen. Zunächst handelt es<br />

sich beim Direktverbrauch um eine Stromlieferung,<br />

weshalb nach §§ 37 (2) und 39 (3) EEG<br />

2012 die um zwei Cent reduzierte EEG-Umlage<br />

an den Übertragungsnetzbetreiber abgeführt<br />

werden muss. Die Netzbetreiber haben hierzu<br />

unter www.eeg-kwk.net ein Anmeldeformular<br />

eingerichtet. Die Stromlieferung ist umsatzsteuerpflichtig,<br />

alle anderen Steuern und<br />

Abgaben (Netzentgelte, Stromsteuer usw.)<br />

entfallen jedoch in diesem Modell.<br />

Der Betreiber wird außerdem zu einem Elektrizitätsversorgungsunternehmen<br />

mit entsprechenden<br />

Informations- und Anmeldepflichten.<br />

Diese Pflichten sollten nach einmaliger Einrichtung<br />

der Prozesse mit akzeptablem Aufwand<br />

umzusetzen sein. Hier werden derzeit erste<br />

Erfahrungen gesammelt. Auf den ersten Blick<br />

wäre es naheliegend, zukünftig für kleine<br />

„Solar-Energieversorger“ gesetzliche Ausnahmeregelungen<br />

zu schaffen.<br />

Neben dem Modell des Direktverbrauchs<br />

existieren weitere Modelle, welche durch<br />

verschiedene Ausgestaltungsmöglichkeiten<br />

die EEG-Umlage-Pflicht verhindern sollen. Der<br />

Autor geht allerdings davon aus, dass die<br />

meisten dieser Modelle auf absehbare Zeit<br />

umlagepflichtig werden und empfiehlt daher,<br />

sich auf die Umsetzung des rechtlich klar<br />

definierten Modells „Direktverbrauch“ zu konzentrieren.<br />

Direktverbrauch in der Praxis<br />

Die Erfahrungen der Heidelberger Energiegenossenschaft<br />

(HEG) zeigen: Das Interesse am<br />

Direktverbrauch gegenüber dem reinen Pachtmodell<br />

ist groß. Bei fast allen kommunalen<br />

Gebäuden und vielen gewerblichen Gebäuden<br />

(derzeit vor allem kleine und mittelständische<br />

Unternehmen) kann man Solarstrom unterhalb<br />

des Netzstrompreises anbieten.<br />

Im Zuge dessen bietet der Landesverband Franken<br />

e.V. der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie<br />

(DGS) unter www.dgs-franken.de verschiedene<br />

Vertragsmuster für die „Stromlieferung<br />

an Dritte vor Ort“ an, auf deren Grundlage<br />

man mit Dacheigentümern in Verhandlungen<br />

treten kann. Für die Projektkalkulation hat die<br />

HEG ein Online-Tool mitentwickelt, das unter<br />

http://solarstromdirekt.heidelberger-energiegenossenschaft.de<br />

verfügbar ist. Auf Basis<br />

der Anlagen- und Verbrauchsdaten lässt sich<br />

somit ein konkretes Angebot mit Solarstrompreis<br />

und den damit möglichen Einsparungen<br />

für den zukünftigen Stromkunden erstellen.<br />

Die HEG realisiert derzeit ein Projekt, bei<br />

dem die Mieter mehrerer Mehrfamilienhäuser<br />

mit günstigem Solarstrom vor Ort versorgt<br />

werden können. Aufgrund des komplexeren<br />

Zählermodells werden die Kunden allerdings<br />

unter Bezug von Strom aus dem Netz von<br />

der Genossenschaft voll versorgt. Dabei ergeben<br />

sich zusätzliche Pflichten bei der Versorgung<br />

von Haushaltskunden sowie Fragen zu<br />

Abrechnung und Kundenbetreuung.<br />

Mit steigender Differenz zwischen Netzstrompreis<br />

und Solarstromgestehungskosten wachsen<br />

die Einsatzmöglichkeiten des Direktverbrauchs<br />

stetig. Erste Praxisbeispiele deuten<br />

darauf hin, dass das Modell einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Umsetzung der dezentralen<br />

Energiewende leisten kann. n<br />

Weitere Infos und Kontakt: info@hd-eeg.de,<br />

www.heidelberger-energiegenossenschaft.de<br />

Die Heidelberger Energiegenossenschaft<br />

ermöglicht es<br />

Bewohnern von Mietshäusern,<br />

sich an Solaranlagen auf dem<br />

eigenen Dach zu beteiligen<br />

und gleichzeitig günstigen<br />

Solarstrom zu beziehen. Die<br />

angegebenen Preise sind<br />

gerundete Nettopreise.<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


Top Thema<br />

„Mathe kann ja auch nützlich sein“<br />

Im Schulprojekt „Unser Dorf hat Power“ lernen die Schülerinnen und Schüler, wie sie die trockenen Formeln aus dem<br />

Matheunterricht praktisch anwenden können, um die elektrische Energie einer potenziellen Solaranlage zu berechnen.<br />

Von Stefanie Witt und Carola Bick, fesa e.V.<br />

Rechtwinkliges Dreieck bilden Hausbreite messen Und jetzt ausrechnen!<br />

Im fesa-Schulprojekt „Unser Dorf hat Power“<br />

beschäftigen sich einige der zehn teilnehmenden<br />

Klassen mit dem Schwerpunkt Solarenergie.<br />

Die Schülerinnen und Schüler vermessen<br />

dabei ausgewählte Dächer in ihrer Gemeinde.<br />

Mit Hilfe der Messergebnisse können<br />

die Jugendlichen verschiedene Berechnungen<br />

durchführen, um auf die Dachneigung und<br />

die Dachfläche des Hauses zu schließen. Mit<br />

diesen Angaben und anderen festen Werten<br />

können sie dann berechnen, wie viel elektrische<br />

Energie eine Solaranlage auf dem vermessenen<br />

Dach erbringen würde. Wie sehen<br />

die einzelnen Schritte bis zu diesem Ziel aus?<br />

1. Schritt: Dächer vermessen<br />

Die Schülerinnen und Schüler starten in Dreiergruppen<br />

und suchen sich in ihrer Gemeinde<br />

geeignete Dächer aus. Damit die Berechnungen<br />

später funktionieren, wählen die Teams<br />

Häuser mit Satteldächern aus. Außerdem achten<br />

die Schülerinnen und Schüler darauf, dass<br />

auf die relevante Dachfläche kein Schatten<br />

durch Bäume oder andere Häuser fällt.<br />

Nun geht es ans Vermessen: Das Team misst<br />

von dem Gruppenmitglied, das die Messungen<br />

durchführt, die Armlänge. Danach muss sich<br />

diese Schülerin/dieser Schüler so vor das Haus<br />

stellen, dass gerade noch die Dachziegel<br />

erkennbar sind. Anschließend gilt es, den Arm<br />

möglichst parallel zum Boden zu halten und<br />

dann den Zollstock in die Höhe zu strecken.<br />

Der Schüler fixiert die Dachspitze und notiert<br />

den Punkt wo sein auf die Dachspitze gerichteter<br />

Blick den Zollstock berührt.<br />

Zusätzlich messen die Schülerinnen und<br />

Schüler die Hausbreite und die Hauslänge.<br />

Mit diesen Angaben kann der zweite Schritt<br />

beginnen.<br />

2. Schritt: Berechnungen durchführen<br />

Bei den Berechnungen können die Schülerinnen<br />

und Schüler nun ihr Vorwissen aus den<br />

Mathestunden einbringen. Sinus, Cosinus und<br />

Tangens sind allen Jugendlichen ein Begriff,<br />

doch fast keiner hat die Winkelsätze schon<br />

mal so richtig praktisch angewendet. Den<br />

meisten ist schnell klar, dass der Winkel, der<br />

sich im Sichtfeld des messenden Schülers<br />

bildet, genauso groß ist, wie der Winkel am<br />

Dach. Mit der Arm- und der Zollstocklänge<br />

können die Schülerinnen und Schüler über<br />

die Winkelfunktion Tangens also ganz einfach<br />

auch den Neigungswinkel des Daches<br />

berechnen.<br />

Nun geht es an die Berechnung der Dachfläche.<br />

Die Länge der schrägen Seite des Daches muss<br />

erst noch ermittelt werden. Nach kurzer Überlegung<br />

wissen die Schülerinnen und Schüler,<br />

dass hier nur der Cosinus weiter helfen kann.<br />

Zusammen mit dem zuvor berechneten Winkel<br />

und der halben Hausbreite lässt sich auf<br />

die schräge Dachseite schließen.<br />

Wenn die Dachfläche erst mal berechnet ist,<br />

lässt sich auch die mögliche Leistung der<br />

Solaranlage bestimmen. Sie setzt sich aus<br />

der Dachfläche und dem Wirkungsgrad (15<br />

Prozent, durchschnittliche Umwandlung von<br />

Sonnenergie in elektrische Energie) zusammen.<br />

Für die Berechnung der elektrischen<br />

Energie spielen noch weitere Größen, wie<br />

die Dachneigung und -ausrichtung, die solare<br />

Strahlungsenergie in der Region, und einige<br />

andere Faktoren, eine Rolle.<br />

3. Schritt: Übertragung der Ergebnisse auf<br />

die Homepage<br />

Zum Abschluss übertragen die Schülerinnen und<br />

Schüler ihre Berechnungsergebnisse auf die<br />

Homepage energieschatzkarte.solarregion.net.<br />

Jede Gruppe bekommt dafür einen eigenen<br />

Login und kann die Ergebnisse selbst eintragen.<br />

Auf der Energiekarte sind mittlerweile<br />

schon viele Eintragungen für die Öffentlichkeit<br />

sichtbar.<br />

Auf die gleiche Art und Weise können auch<br />

Sie Ihr Haus ganz einfach vermessen, und<br />

abschätzen ob Ihr Dach für eine Solaranlage<br />

geeignet wäre. Die detaillierte Anleitung mit<br />

allen notwendigen Formeln finden Sie unter:<br />

energieschatzkarte.solarregion.net/energiekarte.<br />

Oder schauen Sie doch mal auf der<br />

Energieschatzkarte nach – vielleicht wurde Ihr<br />

Haus ja schon ausgemessen?! n<br />

energieschatzkarte.solarregion.net/energiekarte<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


Top Thema<br />

Solare Wärme braucht stabile Förderung<br />

Foto: branco Stock Exchange<br />

Immer noch ein wenig im Schatten der erfolgreichen Photovoltaikschwester steht die Erzeugung solarer Wärme mittels<br />

der Solarthermie. Dabei liegt in der Wärmewende ein riesiges Potenzial zur Vermeidung von CO 2<br />

-Emissionen. Ein Knackpunkt<br />

sind die unzuverlässigen Förderbedingungen. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) fordert im Wahljahr Nachbesserungen.<br />

/ Von Karin Jehle, fesa e.V.<br />

Knapp ein Prozent trägt die Solarthermie<br />

derzeit zur Wärmebereitstellung in deutschen<br />

Haushalten bei – 1,8 Millionen Anlagen<br />

erzeugten im Jahr 2012 auf 16,5 Millionen<br />

Quadratmetern Kollektorfläche rund sechs<br />

Terrawattstunden Wärme. Dies ist beachtlich,<br />

doch es gibt noch viel zu tun. Der im Auftrag<br />

des BSW erstellte „Fahrplan Solarthermie“ hält<br />

bei einem forcierten Ausbau der Solarwärme<br />

einen Beitrag von drei Prozent zur Haushaltswärme<br />

bis 2020 und eine weitere Steigerung<br />

auf acht Prozent bis 2030 für möglich. Doch<br />

das Wachstum wird sich nicht von selbst einstellen.<br />

„Branche und Politik müssen ihrerseits<br />

der Solarwärme einen Schub verleihen, der<br />

die Nachfrage nach Anlagen in allen Marktsegmenten<br />

erhöht, die Kosten senkt und<br />

langfristig einen selbsttragenden Wachstumseffekt<br />

auslöst“, so ein Fazit der Studie. Neben<br />

den privaten Haushalten schlummern auch im<br />

Bereich der gewerblichen und industriellen<br />

Anwendungen, z.B. für Prozesswärme, noch<br />

erhebliche Potenziale.<br />

Förderung nach Kassenlage ist Investitionshemmer<br />

Aus dem Marktanreizprogramm (MAP) des<br />

Bundes werden Erneuerbare Energien für die<br />

Wärmebereitstellung gefördert. „Alle Fördertatbestände<br />

und -voraussetzungen sind in<br />

den Förderrichtlinien geregelt, die in der Regel<br />

jährlich an den Stand der Technik und an die<br />

aktuelle Marktentwicklung angepasst werden“,<br />

so heißt es lapidar auf der Webseite des<br />

Umweltministeriums. In der Praxis bedeutet<br />

dies jedoch, dass die Förderbedingungen sich<br />

ständig ändern und nicht zuletzt die Kassenlage<br />

darüber entscheidet, wie viel Geld nun<br />

für Sonnenkollektoren und Co. zur Verfügung<br />

steht. Der BSW hingegen fordert ein<br />

„verlässliches, kostendeckendes, degressives<br />

und haushaltsunabhängiges Förderinstrumentarium.“<br />

Dies könne eine Erneuerbare-Wärmeprämie<br />

sein. Die Idee ist nicht ganz neu.<br />

Bereits 2010 hat der Bundesverband Erneuerbare<br />

Energien (BEE) sie vorgeschlagen. Um<br />

die Installation von regenerativ betriebenen<br />

Heizungen zu fördern, sollen alle Importeure<br />

fossiler zur Wärmeerzeugung vorgesehener<br />

Brennstoffe pro verkaufter Einheit Heizöl und<br />

Erdgas einen minimalen Aufschlag zahlen.<br />

Förderdschungel nervt Handwerker<br />

Joachim Kreuz, mit 25 Jahren Erfahrung in der<br />

Solarbranche, hält ein weiteres Förderinstrument<br />

weniger zielführend. „Die Zinsen sind<br />

niedrig und die Einsparmöglichkeiten attraktiv“,<br />

meint der Innungsmeister. „Das aktuelle<br />

Instrumentarium ist absolut ausreichend.“ Eine<br />

große Belastung, gerade für kleinere Betriebe,<br />

seien allerdings die ständigen Änderungen<br />

hinsichtlich Antragsstellung, Fristen und Förderbedingungen.<br />

„Es kann nicht sein, dass<br />

für die Rechnungsstellung mit dem ganzen<br />

Papierkram über vier Stunden drauf gehen.“<br />

TÜV für Heizungsanlagen<br />

Ein Auto Baujahr 90 oder früher über den TÜV<br />

zu bringen ist schwierig und erfordert einiges<br />

an Nachbesserungen. Heizungsanlagen laufen<br />

dagegen oftmals weit über 20 Jahre lang,<br />

denn die Abgaswerte in der Bundesimmisionsschutzverordnung<br />

entsprechen nicht dem<br />

Stand der Technik. „Der Schornsteinfeger<br />

misst und sagt, die Anlage ist in Ordnung“,<br />

so Joachim Kreuz. „Dabei würde sich ein<br />

Kesseltausch gerade auch in der Kombination<br />

mit Solarthermie für Hauseigentümer und<br />

Klimaschutz positiv bemerkbar machen.“ Auch<br />

der BSW fordert in seinem Positionspapier<br />

strengere Grenzwerte sowie eine Anpassung<br />

der Stichtagsregelung für die Heizungsmodernisierungspflicht.<br />

Hoch- und Niedertemperatur mit der Kraft<br />

der Sonne<br />

Brachliegende Potenziale gibt es für die Solarthermie<br />

neben der gängigen Anwendung<br />

beim Eigenheim sowohl im sehr heißen als<br />

auch im eher lauwarmen Bereich. Prozesswärme<br />

für die Industrie kann hocheffizient<br />

mit der Kraft der Sonne erzeugt werden.<br />

Aber auch Wasch- und Spülmaschinen in den<br />

Haushalten erzeugen die benötigte Wärme<br />

noch häufig mit elektrischer Energie. Mit<br />

einfachen Zwischengeräten an den zentralen<br />

Wärmespeicher angeschlossen besteht hier<br />

ein erhebliches Stromersatzpotenzial, welches<br />

auch zu niedrigen Verbrauchskosten<br />

führt. Langlebig, zuverlässig und wartungsarm<br />

kann die Solarthermie einen ansehnlichen Teil<br />

des Wärmebedarfs abdecken – wenn nicht<br />

ständig an den Förderbedingungen rumgeschraubt<br />

wird. n<br />

Service für Photovoltaik-Anlagen<br />

> Ertragsberechnung<br />

> Optimierung<br />

> WR-/Modultausch<br />

> Routinecheck<br />

> Modernisierung<br />

> Fehlersuche<br />

> Reparatur u.v.m.<br />

für alle Anlagen<br />

Qualität durch<br />

Erfahrung seit 1987<br />

ENERGOSSA GmbH · Freiburg<br />

Tel. 0761/479763-0 · service@energossa.de<br />

www.energossa.de<br />

i<br />

Im Wahljahr haben der BSW sowie die Branchenverbände für<br />

Wind, Biogas und Geothermie auch Forderungen zu einer EEG-<br />

Reform aufgestellt. Eine ausführliche Darstellung finden Sie in<br />

unserem aktuellen fesa-Thema unter: www.fesa.de in der Rubrik<br />

Publikationen.<br />

Wenn Sie regelmäßig das fesa-Thema und Einladungen<br />

zu unseren Veranstaltungen bekommen<br />

möchten, schreiben Sie an mail@fesa.de. Wir nehmen<br />

Sie gerne in unseren Verteiler auf.<br />

10 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


Top Thema<br />

Nachrüstpflicht für Solaranlagen<br />

„Einspeisemanagement“ und „50,2-Hertz-Problematik“ sind die beiden Stichworte, unter denen derzeit zwei gesetzlich<br />

vorgeschriebene Nachrüstaktionen für bestehende Photovoltaik-Anlagen laufen. Auf den ersten Blick sind diese Aktionen<br />

schwer zu unterscheiden. Die Nachrüstungen betreffen jedoch nicht dieselben Anlagengruppen, haben unterschiedliche<br />

Fristen und auch die Kostentragung der Maßnahmen ist verschieden geregelt. / Von Helmut Godard, ENERGOSSA<br />

Einspeisemanagement:<br />

Nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG)<br />

müssen seit Anfang 2012 alle neuen PV-<br />

Anlagen mit einer technischen Einrichtung<br />

ausgestattet werden, die es dem Netzbetreiber<br />

erlaubt, ferngesteuert die eingespeiste<br />

Leistung auf 60 oder 30 Prozent zu begrenzen<br />

oder sogar ganz abzuschalten. Um das<br />

zwingend notwendige Gleichgewicht von<br />

Stromproduktion und -verbrauch zu halten,<br />

können PV-Anlagen nun bei einem Überangebot<br />

von Solarstrom ähnlich geregelt werden<br />

wie konventionelle Kraftwerke auch. Den<br />

Ertragsausfall während der Abregelung muss<br />

der Netzbetreiber erstatten, die Kosten der<br />

Installation sind jedoch vom Anlagenbetreiber<br />

zu tragen.<br />

Fabrikat und dem Typ der eingesetzten Wechselrichter<br />

ab. Außerdem verlangen die Netzbetreiber<br />

für den Kauf des erforderlichen<br />

Funkempfängers der Steuersignale sehr unterschiedliche<br />

Preise.<br />

50,2 Hertz-Problematik<br />

Die Frequenz im europäischen Stromverbundnetz<br />

ist überall gleich und schwankt im Normalfall<br />

nur sehr eng um 50 Hertz (Hz). In<br />

der Vergangenheit war es Vorschrift, dass<br />

PV-Wechselrichter bei einem Frequenzanstieg<br />

Bereits seit Mitte 2011 dürfen daher nur<br />

noch Wechselrichter neu installiert werden,<br />

die sehr viel sanfter auf Netzstörungen reagieren<br />

und vor allem auch erst dann wieder<br />

zuschalten, wenn das Netz dauerhaft stabilisiert<br />

ist. Dennoch müssen nun geschätzt eine<br />

Million Geräte im Altbestand so umgerüstet<br />

werden, dass sie nach einem ausgeklügelten<br />

Plan möglichst nach und nach abschalten,<br />

idealerweise der Erste schon bei 50,2 Hz und<br />

der Einmillionste erst bei 51,5 Hz. Die Umrüstung<br />

geschieht durch eine Änderung in der<br />

Software der Wechselrichter, kann aber nur<br />

von dafür zertifizierten Installateuren vorgenommen<br />

werden.<br />

Die Anlagenbetreiber haben hier lediglich eine<br />

Mitwirkungspflicht, wenn sie vom Netzbetreiber<br />

einen Fragebogen zu den installierten<br />

Wechselrichtern erhalten. Sie müssen also<br />

nicht selbst entscheiden, ob sie betroffen sind<br />

und können einfach die Post vom Netzbetreiber<br />

abwarten. Anlagen kleiner 10 kWp sind<br />

z.B. nicht betroffen.<br />

Alternativ können neue PV-Anlagen bis 30<br />

Kilowatt peak (kWp) auch in der eingespeisten<br />

Leistung auf maximal 70 Prozent<br />

der installierten Leistung begrenzt werden.<br />

Für den dadurch dauerhaft entstehenden<br />

Ertragsverlust (ca. fünf Prozent) gibt es<br />

jedoch keine Entschädigung. Diese Variante<br />

bietet sich daher nur in zwei Fällen an. Bei<br />

sehr kleinen Anlagen, bei denen die Kosten<br />

für die Regeleinrichtung deutlich höher<br />

wären als der Verlust durch die 70-Prozent-<br />

Begrenzung oder bei Anlagen mit Ost- oder<br />

Westausrichtung, die sowieso nur extrem<br />

selten mehr als 70 Prozent der installierten<br />

Leistung produzieren.<br />

Für ältere PV-Anlagen mit mehr als 30 kWp<br />

gilt nun eine Nachrüstpflicht. Alle Anlagen<br />

über 100 kWp mussten bereits bis 30.06.2012<br />

nachgerüstet sein. Bis Ende 2013 müssen<br />

nun alle Anlagen zwischen 30 und 100 kWp<br />

aus den Jahren 2009 bis 2012 nachgerüstet<br />

werden. Allein in Südbaden gibt es mehrere<br />

tausend Anlagen dieser Größe und diesen<br />

Alters. Wenn die Nachrüstung nicht fristgerecht<br />

erfolgt, erlischt das Recht auf Zahlung<br />

der Einspeisevergütung. Es besteht hier<br />

also dringender Handlungsbedarf, denn zum<br />

Jahresende sind Kapazitätsengpässe bei den<br />

Installateuren zu erwarten.<br />

Die Installationskosten des Einspeisemanagements<br />

hängen stark von der Anzahl, dem<br />

Bestehende Anlagen mit weniger als 30 kWp müssen nicht nachgerüstet werden.<br />

in Folge einer Störung bei 50,2 Hertz sofort<br />

abschalten. Bei mittlerweile mehreren Millionen<br />

Wechselrichtern kann diese Reaktion an<br />

einem sonnigen Tag zu extremen Frequenzschwankungen<br />

im Netz führen, zumal alle<br />

Wechselrichter bei Unterschreiten der 50,2 Hz<br />

auch sofort und sehr schnell wieder zuschalten.<br />

Die Fragebögen sind oft nur mit Hilfe des<br />

Installateurs ausfüllbar und dienen dem Netzbetreiber<br />

dazu, die spätere Umrüstung zu<br />

organisieren. Sie müssen innerhalb von vier<br />

Wochen ausgefüllt zurück gesendet werden.<br />

Der Betreiber darf einen (zertifizierten) Installateur<br />

seines Vertrauens für die Umrüstarbeiten<br />

benennen. Allerdings beauftragt der Netzbetreiber<br />

diesen dann zu einem festen Preis,<br />

höhere Kosten werden nicht übernommen.<br />

Auch bei dieser Aktion gilt, dass die Zahlung<br />

der Einspeisevergütung gestoppt wird,<br />

wenn die Fragebögen nicht fristgerecht<br />

zurück gesendet oder später die Umrüstarbeiten<br />

nicht unterstützt werden. n<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.solarwirtschaft.de/<br />

einspeisemanagement<br />

Foto: Uwe Steinbrich, www.pixelio.de<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />

11


Top Thema<br />

Lasst die Sonne rein!<br />

Auf der Suche nach sonnigen Konzepten für die Sanierung. / Von Kaj Mertens-Stickel, fesa e.V.<br />

Foto: Architekturbüro Grießbach & Grießbach<br />

Solar saniertes Wohnhaus in der Erwinstraße in Freiburg<br />

Eiskalte Winternächte und heiße Sommertage<br />

– ein Salamander kommt damit klar,<br />

aber im Wohnungsbau ist ein anderes Temperaturverhalten<br />

gewünscht. Neben der Gewinnung<br />

solarer Wärme ist es daher bei Gebäuden<br />

eine Aufgabe für Architekten und Bauingenieure,<br />

die Speicherung<br />

und Nutzbarmachung<br />

der Wärme geeignet über<br />

den Tag zu verteilen und im<br />

Winter wie im Sommer ein<br />

angenehmes Raumklima zu<br />

schaffen. Bei einem Neubau<br />

können Bausubstanz<br />

und Ausrichtung sowie die<br />

Formgebung frei gestaltet werden, um diese<br />

Ziele zu erreichen. Welche Möglichkeiten aber<br />

gibt es im Bestand?<br />

Licht und Wärme: die Fenster<br />

Größe und Ausrichtung der Fenster beeinflussen<br />

die solaren Gewinne stark und lassen<br />

sich, je nach Umfang des Umbaus, optimieren.<br />

Die Scheiben sollen einen hohen Dämmwert<br />

haben und gleichzeitig bei Bedarf möglichst<br />

viel der solaren Wärmestrahlung durchlassen.<br />

Dazu gibt es Fensterscheiben, die für<br />

beide Funktionen optimiert sind. Da die Sonne<br />

im Winter tief steht und im Sommer hoch,<br />

ermöglichen zusätzlich feste oder variable<br />

verschattende Elemente, dass die Sonneneinstrahlung<br />

je nach Jahreszeit unterschiedlich<br />

stark in den Raum eindringt. Das kann beispielsweise<br />

der Balkon der darüber liegenden<br />

Wohnung sein, ein Laubbaum, Markisen, oder<br />

Jalousien mit verstellbaren Lamellen.<br />

Wärmespeicher oder<br />

Barriere? Meist beides:<br />

die Außenwand<br />

Auch die Außenwand<br />

erhält eine Doppelfunktion<br />

unter Berücksichtigung<br />

der solaren Einstrahlung:<br />

Je nach Dichte und Dicke<br />

ist sie mehr dafür zuständig,<br />

die auftreffende Wärmestrahlung<br />

zu speichern<br />

und über die Zeit verteilt<br />

wieder abzugeben. Oder<br />

sie stellt durch ihre Dämmwirkung<br />

eher eine Barriere<br />

zwischen der Außen- und<br />

der Innentemperatur dar,<br />

die im Sommer die Überhitzung<br />

des Raums reduziert und im Winter<br />

die Abkühlung.<br />

Je nach Himmelsrichtung, Art von Mauerwerk<br />

und Dämmmaterial und deren Dicke wird<br />

die eine oder die andere Funktion verstärkt<br />

genutzt. Entscheidend<br />

Vielfältige Maßnahmen erhöhen<br />

solare Wärmegewinne bei der<br />

Gebäudesanierung: Solarthermie,<br />

Solarfassaden, spezielle Fenster,<br />

um nur einige zu nennen.<br />

sind das Material des<br />

bereits vorhandenen<br />

Mauerwerks, die solare<br />

Exposition des Gebäudes<br />

sowie wirtschaftliche<br />

und ökologische<br />

Aspekte. Es kann also<br />

individuell sehr unterschiedliche<br />

Antworten geben, die neben<br />

den Investitions- und laufenden Kosten auch<br />

von der Verfügbarkeit und dem Primärenergiefaktor<br />

der Brennstoffe sowie der Nachhaltigkeit<br />

der Baustoffe abhängen. Die Dämmung<br />

der obersten Geschossdecke<br />

und der Kellerdecke<br />

ist in der Regel bei<br />

allen Konzepten gleichermaßen<br />

eine Mindestanforderung.<br />

Zugluft<br />

und der damit verbundene<br />

Wärmeverlust<br />

gehören ebenfalls<br />

der Vergangenheit an.<br />

Dabei werden diffusionsoffene<br />

Materialien<br />

eingesetzt, um Fugen<br />

zu schließen, es handelt<br />

sich also nicht um eine<br />

hermetische Abdichtung.<br />

Solarthermische Fassaden<br />

Viele unterschiedliche Lösungen gibt es, um<br />

die Sonnenstrahlung, die auf die Fassade trifft,<br />

besser nutzbar zu machen und gleichermaßen<br />

einen Schutz an sonnenarmen, kalten Tagen<br />

sowie an heißen Sommertagen zu bieten.<br />

In der Regel handelt es sich um eine zweite<br />

Fassade aus Glas oder transparenter Wärmedämmung.<br />

Die Sonnenstrahlung trifft durch<br />

das Glas auf die dunkle Fassade und erwärmt<br />

diese. Zwischen Glas und Fassade ist ein<br />

Luftraum von wenigen Zentimetern oder ein<br />

wabenartiges Dämmmaterial. In beiden Fällen<br />

hat der Zwischenraum durch die stehende Luft<br />

eine zusätzliche Dämmwirkung. Bei Fassadenmodulen,<br />

die als Luftkollektor aufgebaut sind,<br />

kann über die an der Fassade aufgewärmte<br />

Luft die Zuluft des Lüftungssystems vorgewärmt<br />

werden. Auch Flachkollektoren werden<br />

für die Fassade eingesetzt, denn da die Sonne<br />

im Winter niedrig steht, kann die Wand so<br />

gleichzeitig für die solare Heizungsunterstützung<br />

eingesetzt werden. In Klimazonen mit<br />

langen, kalten, aber sonnigen Wintern können<br />

solare Fassaden allein bestehen, nur an<br />

trüben Tagen ist eine Zusatzheizung erforderlich.<br />

Eine Kombination aus Wärmedämmung<br />

und Solarfassade ist breiter einsetzbar. Saisonale<br />

Speicher wie Sorptionswärmespeicher<br />

oder Eisspeicher helfen, die im Sommer mit<br />

einer Dach- oder Fassaden-Solarthermieanlage<br />

gewonnene Wärme in der kalten Jahreszeit<br />

nutzbar zu machen.<br />

Eine vorgehängte, hinterlüftete Fassade sorgt<br />

mit einer breiten Palette von Materialoptionen<br />

für einen optimalen Feuchtehaushalt der gedämmten<br />

Hauptfassade und schützt sie auf diese<br />

Im aufgestockten Dach entstanden attraktive Büroräume.<br />

Foto: Werkgruppe Freiburg<br />

12 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


Top Thema<br />

Weise. Nicht nur Holz und Klinker sondern auch<br />

solarthermische Kollektoren eignen sich hier.<br />

Durch die derzeit guten Förderungen kann<br />

eine solche Lösung durchaus interessant sein.<br />

Beispiele<br />

Zwei Freiburger Gebäude aus der Gründerzeit<br />

haben eine solche energetische Sanierung<br />

hinter sich gebracht.<br />

Strom vom Balkon<br />

Mehrfach flatterten in letzter Zeit Informationen oder Werbung für die eigene<br />

Mini-Solaranlage für den Balkon in die Mailbox. Eine Chance für Wohnungseigentümer<br />

oder Mieter, ihren Beitrag zur Energiewende von unten leisten zu<br />

können! / Von Kaj Mertens-Stickel, fesa e.V.<br />

Das denkmalgeschützte Gebäude in der<br />

Erwinstraße von 1910 wurde mit einer Solarthermieanlage<br />

auf dem Dach ausgestattet<br />

(Foto oben links). Auf eine Außendämmung<br />

musste es verzichten. Das Architekturbüro<br />

Grießbach+Grießbach erneuerte das gesamte<br />

Heizungssystem einschließlich der Heizkörper,<br />

ersetzte die Fenster und überdachte den<br />

Innenhof mit Glas. Kellerdecke und oberste Geschossdecke<br />

wurden gedämmt und eine Abluftanlage<br />

installiert. Durch die Verglasung des<br />

Innenhofes wurden die Außenwände zum Hof<br />

nun Innenwände. Die Nutzfläche vergrößerte<br />

sich dadurch, aber auch bei der Energieeinsparung<br />

machte sich diese Maßnahme besonders<br />

bemerkbar. Der Primärenergiebedarf reduzierte<br />

sich von 260 auf etwa 100 kWh/m 2 /a. n<br />

Sitz des Architekturbüros „Werkgruppe Freiburg“<br />

ist das Wohnhaus in der Hummelstraße<br />

von 1899 (Foto unten rechts). Das Dach<br />

wurde aufgestockt und mit großen Fenstern<br />

versehen. Der schräge Balken stammt noch<br />

vom ursprünglichen Dach. Mit einer Kombination<br />

aus verschiedensten Maßnahmen<br />

konnten die Architekten den Primärenergiebedarf<br />

von 300 auf 53 kWh/m 2 /a reduzieren.<br />

Im Einzelnen sind zu nennen: Dämmung,<br />

Dichtung, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

sowie Solarthermie, konventionelle<br />

Heizung und Wärmegewinne durch Vergrößerung<br />

von Fenstern und neuen Dachfenstern<br />

im aufgestockten Dach. Das Lüftungssystem<br />

dient dazu, die Zuluft im Winter vorzuwärmen<br />

und im Sommer abzukühlen. In Büroräumen<br />

kann über Nacht durch eine erhöhte Durchströmung<br />

die Abkühlung im Sommer noch<br />

verstärkt werden.<br />

„Die Fassadendämmung“, so Georg Glos<br />

von der Werkgruppe Freiburg, „rechnet sich<br />

immer.“ Wenn es an die Wahl des Dämmmaterials<br />

gehe, solle man sich jedoch auch<br />

Gedanken über die Primärenergie machen,<br />

die in der Herstellung steckt (Graue Energie).<br />

Für Materialien von Zellulose über Holzfaserstoffe<br />

bis zu Mineralwolle, Wärmedämmverbundsystemen<br />

und EPS („Styropor“) hat er<br />

daher begonnen, Dämmeigenschaften und<br />

Energieaufwand für die Herstellung gegenüberzustellen.<br />

n<br />

Nach unseren Recherchen gibt es bisher<br />

zwei Hersteller von Balkonanlagen: das<br />

englische Unternehmen Sun Invention Ltd.<br />

mit dem Plug&Save-System und die deutsche<br />

miniJOULE GmbH & Co. KG mit dem mini-<br />

JOULE. Sun Invention baut gerade ein Werk<br />

in Deutschland auf, miniJOULE bezieht ihre<br />

Komponenten ebenfalls teils aus Deutschland<br />

und Großbritannien, die Module aus Kanada.<br />

Was ist das Besondere?<br />

Bei den Minianlagen handelt es sich um fertig<br />

montierte Komplettsysteme aus einem oder<br />

mehreren Solarmodulen mit Wechselrichtern,<br />

die wahlweise mit einem gewöhnlichen Haushaltsstecker<br />

einfach in die Steckdose gesteckt<br />

werden können und dort den Strom in das<br />

Hausnetz einspeisen. Die Befestigung am Balkongitter,<br />

auf dem Dach oder auf der Wiese<br />

soll ganz einfach sein und kann im Fall eines<br />

Umzugs wieder abgebaut werden. Alternativ<br />

gibt es die Systeme als Insellösung, bei der sie<br />

ohne Netzanschluss nur mit Akku betrieben<br />

werden.<br />

Rechnet sich das?<br />

In eine Kalkulation fließen Investition, Ertrag<br />

und Eigenverbrauchsanteil ein. Die Anlage<br />

sollte von morgens bis abends unverschattet<br />

sein, optimal ist eine angekippte Aufstellung<br />

nach Süden, bei der vertikalen Aufhängung<br />

am Balkon kann man mit einem Ertrag<br />

von 850kWh/kWp rechnen. In Beispielrechnungen<br />

lagen die Amortisationszeiten zwischen<br />

10 und 25 Jahren bei einem Strompreis<br />

von 25 ct/kWh, je nach Anbieter. Je<br />

höher der Netz-Strompreis steigt und je höher<br />

der selbstgenutzte Anteil ist, desto früher wird<br />

der eigene Strom gratis erzeugt.<br />

Welche Risiken gibt es?<br />

Über die Module mit dem Steckdosenanschluss<br />

wird kontrovers diskutiert. Die Vorbehalte<br />

kommen daher, dass es noch keine<br />

Erfahrung gibt mit einer Stromerzeugungsanlage<br />

im Hausnetz. Auch rechtlich ist so<br />

etwas bisher nicht vorgesehen, daher gibt<br />

es weder Ge- noch Verbote dazu. Erfreulich<br />

ist, dass die Hersteller konstruktiv auf die<br />

Diskussion sowohl mit Information als auch<br />

mit technischer Weiterentwicklung reagieren.<br />

Beide Hersteller empfehlen, den Anschluss<br />

von einer Fachkraft vornehmen zu lassen und<br />

den Netzbetreiber vorsorglich zu informieren.<br />

Sie bieten neben den üblichen Zertifikaten und<br />

Gutachten umfangreiche Informationen zum<br />

Einsatz in verschiedenen Ländern.<br />

Unser Fazit<br />

Wer sich für eine Mini-Solaranlage mit Schuko-<br />

Stecker entscheidet, sollte die Verhaltensregeln<br />

und Sicherheitshinweise der Hersteller<br />

sorgfältig beachten und auf eine optimale<br />

Ausrichtung achten. Dann steht der nachhaltige<br />

Stromversorgung vom eigenen Balkon<br />

nichts im Wege. n<br />

www.suninvention.com<br />

www.minijoule.com/de<br />

Foto: miniJOULE<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />

13


Top Thema<br />

Antidumpingzölle: Hilfe für die europäische<br />

Solarbranche?<br />

Seit dem 6. März 2013 werden alle nach Europa importierten chinesischen Solarmodule registriert. Ziel ist es, chinesische<br />

Module, bei Bedarf auch rückwirkend, mit Strafzöllen versehen zu können. / Von Jörg Wassermann, fesa e.V.<br />

Straf- oder Antidumpingzölle werden eingeführt,<br />

wenn ein Marktungleichgewicht aufgrund<br />

von stark subventionierten Importwaren<br />

aus Drittländern entsteht. Der Zoll hebt<br />

die Preise des Importgutes an, was den Preisnachteil<br />

der heimischen Industrie ausgleicht<br />

und sie so stärkt. In diesem Fall richtet sich das<br />

Verfahren gegen chinesische Modulhersteller,<br />

die aufgrund opulenter Förderung seitens des<br />

Staates den europäischen Markt mit günstigeren<br />

Preisen bedienen können. Dies hat zur<br />

Folge, dass europäische Hersteller, die ohne<br />

direkte Staatssubventionen auskommen müssen,<br />

Marktanteile verlieren.<br />

Segen oder Fluch?<br />

Beteiligungen. Dadurch besteht durchaus die<br />

Möglichkeit, mit Strafzöllen ungewollt europäische<br />

Unternehmen zu schädigen. Es muss<br />

also genau abgewägt werden, was die Einführung<br />

eines Antidumpingzolls an Nutzen und<br />

Kosten tatsächlich bringt.<br />

Foto: Xavier Häpe Wikicommons<br />

Die europäische Kommission wird voraussichtlich<br />

Anfang Juni entscheiden, ob Strafzölle<br />

(auch Antidumpingzölle genannt) auf<br />

chinesische Module eingeführt werden. Ende<br />

September 2012 war das Verfahren eingeleitet<br />

worden. Der Vorwurf lautet, dass die<br />

chinesische Regierung mit hohen Subventionen<br />

die eigene Solarindustrie stärkt und ihr<br />

dadurch ermöglicht, ihre Ware unterhalb des<br />

üblichen Marktpreises zu verkaufen.<br />

Strafzoll – was ist das eigentlich?<br />

Fraglich ist allerdings der Nutzen der Antidumpingzölle.<br />

Anfangs werden wohl die wieder<br />

preislich konkurrenzfähigen europäischen<br />

Solarmodule gekauft. Allerdings sind die europäischen<br />

Hersteller mittelfristig nicht in der<br />

Lage, den europäischen Markt komplett selbst<br />

zu versorgen. Dies kann zu einer Angebotsverknappung<br />

führen, wodurch die Modulpreise<br />

steigen. Dadurch ist<br />

allerdings einzig den europäischen<br />

Modulherstellern<br />

geholfen. Denn der Preisanstieg<br />

der Solarmodule könnte<br />

zu einem Rückgang der neu<br />

installierten Photovoltaikanlagen führen. Dieser<br />

Rückgang würde vor allem Installateure<br />

und Monteure treffen. Deswegen ist es<br />

nicht sonderlich überraschend, dass eine Blitz-<br />

Umfrage des Marktforschungsinstituts EuPD<br />

zu dem Ergebnis kam, dass sich Photovoltaik-<br />

Installationsbetriebe mehrheitlich gegen Strafzölle<br />

aussprechen. Aus diesem Gesichtspunkt<br />

heraus sollte man also vorsichtig sein, die<br />

„europäische Solarbranche“ als ein homogenes<br />

Konstrukt darzustellen, dem mit einer<br />

einzelnen Maßnahme geholfen ist.<br />

Außerdem muss in Betracht gezogen werden,<br />

dass die chinesische Regierung einen Strafzoll<br />

auf eigene Solarmodule nicht unbeantwortet<br />

lassen wird. Der stellvertretende Handelsminister<br />

Chinas Chong Quan hat bereits angekündigt,<br />

dass sein Land Gegenmaßnahmen<br />

für den Fall von Strafzöllen ergreifen wird.<br />

„Sollte die EU weiterhin darauf bestehen,<br />

Strafzölle auf chinesische Waren einzuführen<br />

und dadurch die chinesischen Händler zu<br />

schädigen, wird die Regierung das nicht einfach<br />

so hinnehmen“, so der stellvertretende<br />

Minister.<br />

Des Weiteren bestehen starke Verflechtungen<br />

zwischen den Unternehmen beider Staaten,<br />

sei es durch langfristige Lieferverträge oder<br />

Nutzen und möglicher<br />

Schaden sollten genau<br />

abgewägt werden.<br />

Unsicherheit – Gift für Investitionen<br />

Zusätzliche Unsicherheit erzeugt die Möglichkeit<br />

einer nachträglichen Auferlegung von<br />

Strafzöllen. Die EU-Kommission hat sich vorbehalten,<br />

rückwirkend Strafzölle auf chinesische<br />

Module zu verhängen. Da allerdings<br />

noch nicht feststeht, ob Strafzölle eingeführt<br />

werden, ist die Planungssicherheit<br />

für neue Anlagen mit<br />

chinesischen Modulen stark<br />

eingeschränkt. Dies hat zur<br />

Folge, dass bereits kurz nach<br />

der Ankündigung der Kommission<br />

die Modulpreise von nicht registrierten<br />

chinesischen Solarmodulen (also vor dem<br />

6. März eingeführte Module) um 20 Prozent<br />

stiegen. Außerdem ist die Höhe der Zölle noch<br />

nicht bekannt. In den USA, die bereits Antidumpingzölle<br />

für chinesische Module eingeführt<br />

haben, liegt die Spanne zwischen 18 und<br />

250 Prozent des Warenpreises. Eine seriöse<br />

Kostenkalkulation mit chinesischen Modulen<br />

ist dadurch sehr erschwert.<br />

Illegale Subventionen der chinesischen<br />

Regierung?<br />

Chinas Wirtschaftssystem ist nicht zu vergleichen<br />

mit der Marktwirtschaft westlicher<br />

Länder. Der Vorwurf der illegalen Subvention<br />

steht daher auf wackligen Beinen. Natürlich<br />

greift die chinesische Regierung stark in die<br />

Wirtschaft des Landes ein. Das ist ein Merkmal<br />

einer kommunistischen Regierung. Sie lenkt<br />

und fördert die nationale Wirtschaft nach<br />

ihrem eigenen Ermessen. Dass das Geschäftsmodell<br />

der Billigpreise allerdings nicht auf<br />

Dauer gut gehen kann, zeigt die kürzliche<br />

Insolvenz des weltweit größten chinesischen<br />

Modulherstellers Suntech, der durch den<br />

Verkauf seiner Module zu extrem niedrigen<br />

Preisen in Schwierigkeiten geriet – trotz Subventionen.<br />

n<br />

14 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


Rätsel<br />

Politiker-Rätsel<br />

Weil‘s so schön war, noch mal: Wer hat was wann gesagt? Ordnen Sie die Lösungsbuchstaben hinter<br />

den Zitaten den PolitikerInnen-Köpfen zu und Sie erhalten das Lösungswort. Als Preis winkt das Buch<br />

„Die große Transformation“. / Rätsel von Jörg Wassermann, fesa e.V.<br />

1 – Ernst Ulrich v. Weizsäcker,<br />

Dez. 2012<br />

9 – Sigmar Gabriel,<br />

Juni 2008<br />

Nun steh ich hier, ich<br />

armer Tor, und bin so grün wie<br />

nie zuvor. (CH)<br />

Sonne,<br />

Wasser oder Wind können<br />

auch langfristig nicht mehr<br />

als vier Prozent unseres Strombedarfs<br />

decken. (RS)<br />

8 – Cem Özdemir,<br />

Jan. 2013<br />

Sie können uns bekloppen<br />

oder bewerfen, aber sie können uns<br />

nicht beugen. Wir überlassen nicht diesen<br />

Fuzzis, diesen fehlprogrammierten<br />

Typen unser Land. (EI)<br />

Eine Verknappung<br />

der Emissionszertifikate wäre ein<br />

Eingriff in ein funktionierendes<br />

Marktsystem. (LA)<br />

2 – Philipp Rösler,<br />

April 2013<br />

Wenn wir schnell sind, ist<br />

die Energiewende in Deutschland ein<br />

einziges großes Konjunkturpaket für<br />

Bayern. (SP)<br />

Wir sind an<br />

eine Welt voll Verschwendung<br />

gewöhnt und nennen das Wohlstand.<br />

(SO)<br />

7 – Rainer Brüderle,<br />

März 2013<br />

Warum die<br />

Anzahl der Geländewagen in<br />

unseren Großstädten ständig steigt, ist schwer<br />

zu erklären. Denn die Anzahl der Jäger und Landwirte<br />

nimmt ab – und so schlecht sind unsere<br />

Straßen nun auch nicht. Da ist viel Viagra<br />

in Chrom unterwegs. (ER)<br />

Die wutbürgerfreie Energieerzeugung<br />

gibt es nicht. (TR)<br />

Wenn der<br />

Sigmar sich schon grün<br />

anzieht, muss ich das nicht<br />

nachfärben. (OM)<br />

3 – Angela Merkel<br />

1994<br />

6 – Horst Seehofer,<br />

Juni 2011<br />

Senden Sie das Lösungswort bis zum 31. Juli 2013 an den<br />

fesa e.V., Gerberau 5, 79098 Freiburg oder an mail@fesa.de.<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />

5 – Jürgen Trittin,<br />

Feb. 2013<br />

Fotoquellen von 1 bis 9 im Uhrzeigersinn: Publikforum.de / bmwi.de / cdu.de / peter-ramsauer.de / trittin.de / horst-seehofer.de / rainer-bruederle.de / oezdemir.de / spdfraktion.de<br />

4 – Peter Ramsauer,<br />

Sept. 2011<br />

15<br />

Foto: Falk Blümel, pixelio.de


Aus der Region<br />

+++ Aktuelles +++<br />

aus der Region<br />

Gefördert durch den badenova Innovationsfonds<br />

im Rahmen des Projektes RegioNetz<br />

Landkreis Brsg.-Hochschwarzwald<br />

ST. MÄRGEN<br />

Die vor einem Jahr am 28.4.2012 gegründete<br />

Nahwärmegenossenschaft St. Märgen traf<br />

sich Anfang April zum gemeinsamen Spatenstich<br />

für das geplante Fernwärmenetz.<br />

Das 5,5 Kilometer<br />

lange Wärmenetz soll in ungefähr<br />

100 Tagen verlegt werden<br />

und das jetzige Rathaus, das alte Rathaus<br />

mit Klostermuseum, das Bauhofgebäude<br />

mit Feuerwehrgerätehaus sowie die Schule<br />

beheizen. Außerdem konnten zwischenzeitlich<br />

160 Bewohner für den Anschluss an das<br />

Fernwärmenetz gewonnen werden. Der Jahresenergiebedarf<br />

wird auf etwa 6.600 Megawattstunden<br />

geschätzt. Als Heizzentrale dient<br />

ein Blockheizkraftwerk, welches am Standort<br />

eines Sägewerkes ab Mai errichtet werden<br />

soll. Die Kosten für das Projekt belaufen<br />

sich auf rund 5,3 Millionen Euro, wobei mit<br />

Zuschüssen in der Größenordnung von einer<br />

Million Euro gerechnet wird. Der Eigenanteil<br />

der 148 Genossenschaftsmitglieder beläuft<br />

sich auf 240.000 Euro. n<br />

ST. PETER<br />

Am 13. Februar wurde das mit Holzpellets<br />

betriebene Blockheizkraftwerk der Genossenschaft<br />

„Bürger Energie St. Peter“ angefahren.<br />

Der patentierte Holzvergaser<br />

liefert eine elektrische<br />

Leistung von 180 kW bei einer<br />

thermischen Leistung von 250<br />

kW. Der Gesamtwirkungsgrad liegt bei 75<br />

Prozent. Die Heizanlage verbraucht 8.000<br />

Kubikmeter Hackschnitzel und 900 Tonnen<br />

Holzpellets im Jahr. Die Investitionskosten<br />

für das Blockheizkraftwerk lagen bei rund<br />

800.000 Euro, davon übernahm das Land<br />

Baden-Württemberg 200.000 Euro. Von Anfang<br />

an setzte die Genossenschaft auf Stromerzeugung<br />

durch Holz, musste aber bald<br />

feststellen, dass es dafür bislang noch keine<br />

ausgereifte Technik gab. Aus Gründen der<br />

Betriebssicherheit entschied man sich für<br />

einen Holzvergaser, der aus Holzpellets ein<br />

Schwachgas erzeugt. Ein Verbrennungsmotor<br />

produziert mittels Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Strom und Wärme. Schon Jahre zuvor<br />

wurde die Idee geboren, mit Holz eine von<br />

Öl und Gas unabhängige Wärmeversorgung<br />

aufzubauen. Eine Hackschnitzelheizungsanlage<br />

mit einem Fernwärmenetz versorgt eine<br />

Reihe von Interessierten mit Fernwärme. Als<br />

Großabnehmer sind die Gemeinde mit Schule,<br />

Rathaus und Halle, das Erzbischöfliche Ordinariat<br />

mit Kloster, Kirche und Pfarrhaus sowie<br />

Hotels und Restaurants angeschlossen. n<br />

TITISEE-NEUSTADT<br />

Die Gründungsversammlung liegt zwar mit dem<br />

10.12.2011 einige Zeit zurück, aber erst seit<br />

dem 5.2.2013 ist die Vita Bürger Energie als<br />

Genossenschaft eingetragen und<br />

damit voll funktionsfähig. Das<br />

erste Projekt wird die Übernahme<br />

von zehn Prozent der Energieversorgung<br />

Titisee-Neustadt (EVTN) von der<br />

Netzkauf EWS eG sein, die damit ihren Anteil<br />

von 40 auf 30 Prozent senkt. Die Stadt<br />

Titisee-Neustadt hatte nach dem Auslaufen<br />

der Konzessionsverträge das Stromnetz zurückgekauft,<br />

die EVTN in Zusammenarbeit mit den<br />

Schönauer Stromrebellen gegründet und versprochen,<br />

zehn Prozent des Aktienpaketes in<br />

Bürgerhände in Form einer Bürgerenergiegenossenschaft<br />

zu geben. In der Bundesrepublik<br />

gibt es bisher erst wenige Beispiele für eine<br />

so weitreichende Beteiligung der Bürger als<br />

Gesellschafter an einem neuen Energieversorgungsunternehmen.<br />

Eine Genossenschaft<br />

darf nicht nur Beteiligungen erwerben, sondern<br />

sie muss eigene Projekte beisteuern. Die<br />

eigenen Ideen betreffen in Titisee-Neustadt<br />

die Windkraft, allerdings nicht die bekannten<br />

dreiflügeligen Windräder, sondern vertikal<br />

stehende Rotoren, die kleiner und deutlich<br />

günstiger sind. Eine Anlage kommt auf etwa<br />

30.000 Euro. Man hat sehr viel weniger Aufwand<br />

bei der Prüfung der Windhöffigkeit und<br />

auch bei der Prüfung des Standortes. n<br />

VOGTSBURG<br />

Der Bau des größten Solarparks in Baden-<br />

Württemberg wurde am 24.7.2012 einstimmig<br />

von Ortschaftsrat und Gemeinderat<br />

in Vogtsburg beschlossen.<br />

14 Hektar entlang der Kaiserstuhlbahn<br />

zwischen Achkarren<br />

und Oberrotweil wurden mit<br />

31.104 Solarmodulen, 227 Kilometern Kabel,<br />

neun Wechselrichtern und fünf Trafostationen<br />

bestückt. Die Anlage hat eine Maximal-<br />

leistung von 7,8 Megawatt peak (MWp) und<br />

kann 2.245 Haushalte versorgen. Die Investition<br />

von 9,9 Millionen Euro soll zu 75 Prozent<br />

von einer zu gründenden Bürgerenergiegenossenschaft<br />

und zu 25 Prozent von F & S<br />

Solar Concept, dem Erbauer und Betreuer,<br />

gedeckt werden. Wegen der sinkenden Einspeisevergütungen<br />

stand die Planung für den<br />

Solarpark unter hohem Zeitdruck. Im Februar<br />

2013 ging der Solarpark ans Netz und liefert<br />

seit Mitte März Energie. Mit der Anlage<br />

werden im Vergleich zu einem Kohlekraftwerk<br />

5.500 Tonnen Kohlendioxid eingespart.<br />

Anfang März 2013 wurde die Bürgerenergiegenossenschaft<br />

gegründet. Die Investition in<br />

den Solarpark soll vorerst den Vogtsburgern<br />

vorbehalten bleiben, um sie am wirtschaftlichen<br />

Erfolg des Parks teilhaben zu lassen. n<br />

Landkreis Emmendingen<br />

Endingen<br />

Die im Oktober gegründete Bürgerenergiegenossenschaft<br />

Endingen (BEGE) hat am 30.<br />

April 2013 ihre erste Photovoltaik-Anlage in<br />

Betrieb genommen. Diese wurde<br />

auf dem Dach der Maria-Sibylla-<br />

Merian-Grundschule in Kiechlinsbergen<br />

installiert und hat eine<br />

Leistung von etwa 33 Kilowatt peak, womit<br />

sich rechnerisch 35.000 Kilowattstunden<br />

Strom erzeugen lassen. Mit der ersten installierten<br />

Anlage rückt auch das Ziel der Anerkennung<br />

durch den Genossenschaftsverband<br />

näher. Die Vorstände Armin Schmidt, Achim<br />

Lott und Michael Gerber können mit Stolz auf<br />

intensive sechs Monate Arbeit zurückblicken,<br />

in denen die jüngste Bürgerenergiegenossenschaft<br />

im Landkreis Emmendingen das Laufen<br />

lernte. Weitere PV-Projekte sind geplant<br />

und es gibt auch schon konkrete Ideen<br />

für Nahwärmeprojekte. Die Zusammenarbeit<br />

mit der Stadt klappt vorbildlich, das Dach<br />

stellt sie gegen eine geringe Dachmiete zur<br />

Verfügung. Derzeit wird in Endingen ein Klimaschutzkonzept<br />

erstellt, in dessen Rahmen<br />

sich Mitglieder der BEGE sowie des Arbeitskreises<br />

„Energie & Klimaschutz“ beteiligten.<br />

Aus diesem Prozess erhofft sich die BEGE<br />

neue Impulse für die Planung und Umsetzung<br />

weiterer Gemeinschaftsprojekte zum Ausbau<br />

Erneuerbarer Energien in Endingen. n<br />

16<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


Aus der Region<br />

EMMENDINGEN<br />

Die Bürgerenergiegenossenschaft Emmendingen<br />

hat nach der Beteiligung an der Windkraftanlage<br />

Bürgerwind I auf dem Weissmoos<br />

in Schuttertal zwei weitere Projekte<br />

in Angriff genommen. Zum<br />

einen steht in zwei städtischen<br />

Gebäuden die Sanierung der<br />

Wärmeversorgung an. Projektentwicklung<br />

und Realisierung haben die Stadt Emmendingen<br />

und die Städtische Wohnbaugesellschaft<br />

der Bürgerenergiegenossenschaft übertragen.<br />

Fachkundige Mitglieder aus der Vorstandschaft<br />

erstellten dazu zwei Projektstudien. Sie<br />

entwickelten aus mehreren Varianten technische<br />

Gesamtkonzepte und bewerteten diese<br />

wirtschaftlich und ökologisch. Für die Ausführungsplanung<br />

und Ausschreibung wurde ein<br />

Planungsbüro beauftragt, die Bauleitung wird<br />

die Genossenschaft selbst übernehmen. In<br />

der Schule mit Mehrzweckhalle, Kindergarten<br />

und Ortschaftsverwaltung in Emmendingen-<br />

Windenreute sind eine Mini-KWK-Anlage,<br />

zwei Brennwertthermen und auf den Dachflächen<br />

eine PV-Anlage geplant. Die Vergabe<br />

der Arbeiten wird in Kürze erfolgen. Das zweite<br />

Projekt, eine Wohnanlage für 70 Bewohner,<br />

ist ebenfalls in der Planung. Die neue<br />

Wärmeversorgung und die Warmwasserbereitung<br />

übernehmen zukünftig ein BHKW,<br />

eine thermische Solaranlage mit ca. 60 Quadratmetern<br />

und zwei Brennwertthermen.<br />

Die Gesamtinvestitionen belaufen sich nach<br />

den erstellten Kostenschätzungen auf ca.<br />

340.000 Euro. Die Genossenschaft wird über<br />

die Erstellung und den Betrieb der Anlagen<br />

für eine Laufzeit von zehn Jahren, bis zum<br />

Eigentumsübergang, Contracting-Verträge<br />

abschließen. n<br />

Landkreis Lörrach<br />

LÖRRACH<br />

Für das gesteckte Ziel, bis 2050 klimaneutral<br />

zu werden, lud die Stadt Lörrach am<br />

26.4.2013 zu einem Bürgersymposium ein.<br />

Es bildete den Auftakt für die Klimaschutzkampagne<br />

und die Bürger<br />

waren eingeladen, sich über<br />

Möglichkeiten der energetischen<br />

Sanierung und nachhaltige Geldanlagen zu<br />

informieren. Der fesa e.V. moderierte durch<br />

den Abend und übernahm in einem Workshop<br />

den Part zur Bürgerbeteiligung. n<br />

Landkreis Ortenau<br />

OFFENBURG<br />

Die fesa-Initiative RegioNetz Südbaden veranstaltete<br />

am 24.4.2013 ein landkreisweites<br />

Netzwerktreffen für den Ortenaukreises in<br />

Kooperation mit dem BUND-Umweltzentrum<br />

Ortenau. Gastgeber war die Bürgerinitiative<br />

Umweltschutz Offenburg. Teilgenommen<br />

haben die beiden<br />

Bürgerenergiegenossenschaften<br />

von Biberach und dem E-Werk<br />

Mittelbaden sowie der Bürgerverein Energie<br />

Oberhamersbach e.V., die Lokale Agenda<br />

21 Gruppe Energie Lahr, die Bürgerinitiative<br />

Umweltschutz Offenburg e.V, der BUND-<br />

Umweltzentrum Ortenau e.V., der Arbeitskreis<br />

Bürgerenergie in Gengenbach, die Bürger<br />

Energie Ortenau, der Arbeitskreis Wirtschaft<br />

bei B90/Grüne Ortenau und der Kreistagsabgeordnete<br />

von B90/Grüne. Nach einem<br />

Grußwort von Frau Bernadette Kurte, der<br />

Klimaschutzmanagerin der Stadt Offenburg,<br />

stellte Diana Sträuber, Geschäftsführerin des<br />

fesa e.V. die Aktivitäten von RegioNetz Südbaden<br />

vor. Eine gemeinsame Vorstellungsrunde<br />

bildete den Auftakt zum „Netzwerken“,<br />

d.h. dem gegenseitigen Kennenlernen und<br />

dem Austausch der mit Energiewende und<br />

Klimaschutz befassten bürgerschaftlichen Initiativen<br />

im Ortenaukreis. Dabei wurden Möglichkeiten<br />

der ortsübergreifenden Zusammenarbeit<br />

eruiert, und die Teilnehmer ermutigten<br />

sich gegenseitig, Hürden im eigenen Dorf<br />

anzugehen. n<br />

Landkreis Waldshut<br />

MURG<br />

Mit der Gründung eines dauerhaft bestehenden<br />

Bürgerarbeitskreises „Gutes Leben<br />

– Murg im Wandel“ konnte am 25. April<br />

2013 ein Zyklus von drei vom<br />

fesa e.V. moderierten Bürgerveranstaltungen<br />

zum Schwerpunktthema<br />

„Energie & Klimaschutz“<br />

erfolgreich abgeschlossen werden.<br />

Insgesamt nahmen über 200 Murger BürgerInnen<br />

und Bürger an den Veranstaltungen<br />

teil, die in Murg und den Ortsteilen Hänner,<br />

Nieder- und Oberhof stattfanden. Bereits bei<br />

der ersten Veranstaltung in der Murgtalhalle<br />

am 21.2.2013 zeigte sich großes Interesse<br />

aus der Bürgerschaft, die Herausforderung<br />

„Klimaschutz“ als Gemeinschafts- und Gestaltungsaufgabe<br />

in der Gemeinde anzunehmen.<br />

Die TeilnehmerInnen sprachen sich mit großer<br />

Mehrheit für die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes<br />

aus. Dieser Impuls aus der Bürgerschaft<br />

wurde auf der folgenden Gemeinderatssitzung<br />

unter Vorsitz von Bürgermeister<br />

Adrian Schmidle vom Gemeinderat einstimmig<br />

beschlossen. Mit der Gründung eines<br />

Bürgeraktionsarbeitskreises werden engagierte<br />

BürgerInnen in fünf Arbeitsgruppen in<br />

regelmäßigen, monatlichen Treffen eigene<br />

Ideen und Projekte zu Themen wie Mobilität,<br />

Erneuerbare Energien oder Energiesparen/<br />

Energieeffizienz beim Bauen und Wohnen<br />

entwickeln. Damit das Thema Energie nicht<br />

nur einseitig auf technische Aspekte und<br />

Energieeffizienz reduziert wird, werden sich<br />

weitere zwei Arbeitsgruppen damit beschäftigen<br />

wie ein „Gutes Leben“ im Zeichen der<br />

Energiewende in Murg auch mit weniger<br />

Energie- und Ressourcenverbrauch geführt<br />

werden kann. n<br />

Stadtkreis Freiburg<br />

FREIBURG<br />

Die Solar-Bürger-Genossenschaft lädt am<br />

7. Juni im Anschluss an ihre Generalversammlung<br />

zu einer spannenden Vortrags- und Diskussionsveranstaltung<br />

über die<br />

Zukunft der Energieversorgung<br />

und die Rolle der Energiegenossenschaften<br />

ein. Vortragende<br />

sind der Energieexperte Gunnar Harms und<br />

der Genossenschaftsexperte Dr. Burghard<br />

Flieger. Die Veranstaltung beginnt um 19:30<br />

Uhr im Café Velo am Freiburger Hauptbahnhof.<br />

n<br />

Sichere 7 Jahre<br />

Grüne Rendite aus Wald<br />

Sichere 7 Jahre<br />

Grüne Rendite<br />

aus Sachwert Wald<br />

Ihre Investition in zukünftige Biotope.<br />

- Nur 7 Jahre Laufzeit<br />

- Auszahlungen bereits ab Jahr 1 möglich.<br />

- Bis zu 6 % Rendite p.a.<br />

Ihre Investition in fairen Bio-Kakao<br />

und nachhaltigen Wald.<br />

- Jährliche Erträge ab Jahr 2.<br />

- Bis zu 8,5 % Rendite.<br />

Informationen unter 02 28/943 778-0<br />

www.forestfinance.de<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />

17


Wirtschaft<br />

Intersolar Europe 2013<br />

Aktuelle Trends, neueste Technologien und internationale Märkte<br />

Foto: Intersolar Europe<br />

Vom 19. bis 21. Juni 2013 wird die Messe München wieder zum Zentrum der internationalen Solarbranche.<br />

Auf der weltweit größten Fachmesse der Solarwirtschaft warten die neuesten Trends und Produkte auf die<br />

Besucher aus aller Welt. Auf der Neuheitenbörse präsentieren Aussteller die innovativsten Technologien,<br />

Produkte und Lösungen. Das Vortragsprogramm beschäftigt sich mit der Kombination von Photovoltaik und<br />

Energiespeichern: vom Eigenverbrauch von Solarstrom über Netzintegration bis hin zur Vorstellung neuer<br />

Energiekonzepte. Der Intersolar AWARD prämiert die innovativsten Unternehmen der Solarbranche. Die<br />

Sonderschau „PV und E-Mobility“ präsentiert Kombinationen von PV-Carports, Ladestationen und Elektrofahrzeugen.<br />

Abgerundet wird das abwechslungsreiche Rahmenprogramm mit verschiedenen Messerundgängen<br />

und Workshops, die den Besuchern praxisnahe Einblicke in die neuesten Trends der Solarthermie, Photovoltaik<br />

und Energiespeicherung bieten. Das vielseitige Konferenzprogramm der Intersolar Europe Conference greift<br />

darüber hinaus die Themen der Messe auf und vertieft die Inhalte auf internationalem Niveau.<br />

Weitere Infos unter: www.intersolar.de<br />

Aktuelle Einspeisetarife für PV-Strom<br />

(Stand: Mai 2013)<br />

SI Module<br />

Freiburger Solarmanufaktur mit neuem Gesicht<br />

Auch Solarunternehmen haben Frühlingsgefühle: Passend zur Jahreszeit<br />

präsentierte sich die Freiburger SI Module GmbH erstmals mit ihrem neuen<br />

Logo auf der Gebäude.Energie.Technik-Messe (GETEC) vom 12. bis 14.<br />

April in Freiburg. „Entgegen dem Trend blicken wir auf ein erfolgreiches<br />

Geschäftsjahr mit positivem Betriebsergebnis<br />

zurück und konnten im Bereich Marketing investieren“,<br />

freuen sich Gregor Reddemann und<br />

Thomas Cadonau, beide Geschäftsführer der<br />

SI Module, über das neue Corporate Design. Das<br />

neue Gesicht der vor einem Jahr umstrukturierten<br />

SI Module unterstreicht die Ausrichtung des deutsch-schweizerischen Unternehmens<br />

als europäischer Premium-Modul-Hersteller. Auf der GETEC zeigte<br />

die innovative Solarmanufaktur neben ihrer Modul-Produktpalette Systemlösungen<br />

wie Solar-Carports und Batterie-Speichersysteme.<br />

Weitere Informationen unter: www.si-module.com<br />

Steuertipp:<br />

1 %-Regelung auf Grundlage des Bruttolistenneupreises<br />

verfassungsrechtlich unbedenklich<br />

Kanzlei Freiburg:<br />

Solar Info Center<br />

Emmy-Noether-Str. 2<br />

79110 Freiburg<br />

0761 15215-0<br />

Fax 0761 15215-30<br />

Kanzlei Titisee-Neustadt:<br />

Wilhelm-Stahl-Str. 20<br />

79822 Titisee-Neustadt<br />

07651 9120-0<br />

Fax 07651 9120-20<br />

www.zwick-stb.de<br />

Nutzt ein Arbeitnehmer einen Dienstwagen auch für<br />

private Zwecke, sind diese Vorteile nach der sogenannten<br />

1 %-Regelung als Arbeitslohn zu berücksichtigen.<br />

Das bedeutet, dass für jeden Kalendermonat 1% des<br />

inländischen Listenpreises im Zeitpunkt der Erstzulassung<br />

zuzüglich Kosten für Sonderausstattungen<br />

inklusive Umsatzsteuer anzusetzen sind. Dies gilt<br />

auch dann, wenn für Gebrauchtfahrzeuge ein wesentlich<br />

geringerer Betrag bezahlt wird.<br />

Der Bundesfinanzhof hat in seinem Urteil vom<br />

13.12.2012, VI R 51/11 erneut bestätigt, dass gegen die<br />

1%-Regelung keine verfassungsrechtlichen Bedenken<br />

bestehen.<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Andreas Strub Stb.<br />

18 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


Wirtschaft<br />

Windstrom marktreif?<br />

Die Direktvermarktung von Strom aus Windkraft war das Thema einer Konferenz, die der Bundesverband Windenergie<br />

(BWE) am 23. und 24. April dieses Jahres in Hamburg veranstaltete. / Von Stefan Flaig, fesa e.V.<br />

Foto: Bundesverband Windenergie<br />

BWE-Präsidentin Sylvia Pilarsky-Grosch fand deutliche<br />

Worte zur Strompreisdebatte.<br />

Mit der am ersten Januar 2012 in Kraft<br />

getretenen Novelle des Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetzes (EEG) wurde das Instrument der<br />

Direktvermarktung eingeführt. Vorher speisten<br />

Wind, Sonne und Co. ihren Strom losgelöst<br />

von Marktmechanismen in das Netz ein.<br />

Umso größer jedoch der Anteil Erneuerbarer<br />

Energien allgemein und insbesondere der<br />

Marktanteil fluktuierender regenerativer Stromerzeugung<br />

wird, desto dringlicher wird<br />

auch die Frage ihrer Marktintegration. Ziel<br />

des Gesetzgebers ist es, die Stromerzeugung<br />

aus Erneuerbaren Energien verstärkt mit dem<br />

Strombedarf in Einklang bringen. Anreize für<br />

die Anlagenbetreiber sollen daher die Direktvermarktung<br />

fördern. So erhält der Anlagenbetreiber<br />

von seinem Netzbetreiber eine<br />

Marktprämie, wenn er seinen Strom direkt<br />

an Dritte veräußert. Oder er verkauft seinen<br />

Strom an einen Händler, der ihn für das so<br />

genannte Grünstromprivileg nutzt.<br />

Erste Bilanz nach 15 Monaten<br />

Der BWE wollte nach 15 Monaten Direktvermarktung<br />

eine erste Bilanz ziehen und die<br />

unterschiedlichen Facetten der Direktvermarktung<br />

von Windenergie durch die geladenen<br />

Experten beleuchten lassen. Am ersten Konferenztag<br />

standen das Marktprämienmodell, die<br />

Zusammenarbeit zwischen Verteilnetzbetreiber<br />

und Direktvermarkter, die Direktvermarktung<br />

aus Sicht der Übertragungsnetzbetreiber,<br />

die Windleistungsprognosen<br />

als Grundlage<br />

der Direktvermarktung<br />

und die Stromvermarktung<br />

an der Börse auf<br />

dem Programm.<br />

In der Eröffnungsrede<br />

bezog die neue<br />

BWE-Präsidentin Sylvia<br />

Pilarsky-Grosch,<br />

übrigens auch langjähriges<br />

fesa-Mitglied,<br />

Stellung zur aktuellen<br />

politischen Diskussion<br />

über die Erneuerbaren<br />

Energien, die sich<br />

durch die Regierungsparteien<br />

zunehmenden<br />

Reformattacken ausgesetzt<br />

sehen. Anschließend<br />

berichtete Dr. Marian Klobasa vom<br />

Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung<br />

(ISI) in Karlsruhe über eine<br />

von seinem Institut durchgeführte Studie, die<br />

das bisherige Marktprämienmodell evaluiert.<br />

Knapp 80 Prozent der Onshore- und 100 Prozent<br />

der Offshore-Windenergie gingen mittlerweile<br />

in die Direktvermarktung. Dies führe zu<br />

einer Verbesserung der<br />

Prognosegenauigkeit,<br />

weil deutlich mehr Ist-<br />

Einspeisedaten verfügbar<br />

seien. Zudem habe die<br />

Marktprämie die Steuerbarkeit<br />

von Windanlagen deutlich erhöht. So<br />

seien bis Mitte 2013 vermutlich 50 Prozent<br />

der Anlagen steuerbar – eine Grundvoraussetzung<br />

zur Teilnahme am Regelenergiemarkt.<br />

Die Direktvermarktung von Windenergie, die<br />

90 Prozent der Direktvermarktung aller erneuerbaren<br />

Energieträger ausmacht, hat nach der<br />

Studie des Fraunhofer ISI zu einer Akteursvielfalt<br />

auf dem Markt geführt. Über 70 Unternehmen<br />

sind als Direktvermarkter aktiv, wobei<br />

66 Prozent der Erzeugungsleistung von sieben<br />

Unternehmen vermarktet werden.<br />

Direktvermarktung nur für große Akteure?<br />

Der zweite Konferenztag beschäftigte sich<br />

mit der Fernsteuerung von Windkraftanlagen,<br />

der Direktvermarktung aus Betriebsführungssicht,<br />

dem Einfluss der Erneuerbaren Energien<br />

Marktprämienmodell in der<br />

Diskussion – Integration oder<br />

Oligopolisierung?<br />

auf die Strombörse, dem Regelenergiemarkt<br />

als Geschäftsfeld für die Windenergie, der<br />

Gestaltung des Strommarktes aus der Sicht<br />

der Bundesnetzagentur und neuen Wegen der<br />

Direktvermarktung.<br />

Hinsichtlich der Teilnahme der Erneuerbaren<br />

Energien am Regelenergiemarkt führte Matthias<br />

Karger von der Clean Energy Resourcing GmbH<br />

aus, dass diese Regeln für Großkraftwerke<br />

geschrieben wurden. Steuerbare regenerative<br />

Energien könnten sie mit Anstrengung umsetzen,<br />

aber für die fluktuierenden Erneuerbaren<br />

blieben viele Fragen offen. Der Anbieter von<br />

Regelenergie müsse stets 100 Prozent der<br />

angebotenen Regelenergie über den gesamten<br />

Angebotszeitraum verfügbar halten. Dies<br />

sei auch für konventionelle Kraftwerke nur<br />

durch ein Pooling von mehreren Anlagen<br />

möglich. Ohne Anpassung der regulatorischen<br />

Rahmenbedingungen werde eine Integration<br />

der Windenergie in den Regelenergiemarkt<br />

nicht möglich sein.<br />

Der Beitrag zu den neuen Wegen der Direktvermarktung<br />

von Marcel Keiffenheim, Greenpeace<br />

Energy eG, sorgte durch die Kritik<br />

an der EEG-Direktvermarktung für Aufsehen.<br />

Das Marktprämienmodell führe nicht zu einer<br />

Integration der fluktuierenden<br />

Erneuerbaren<br />

Energien in die gesicherte<br />

Versorgung von Verbrauchern.<br />

Zudem würden<br />

Wind und Sonne durch<br />

die Marktprämie nicht zum Rückgrat der<br />

Energieversorgung, sondern dienten als Optimierungsoption<br />

für die Vermarkter. Es sei<br />

jetzt schon abzusehen, dass die EEG-Direktvermarktung<br />

zu einer Oligopolisierung führe.<br />

Damit drohe die Abhängigkeit der Anlagenbetreiber<br />

von den großen Vermarktern. Dass<br />

diese Gefahr nicht von der Hand zu weisen<br />

ist, zeigt die bereits erwähnte Studie des ISI<br />

wonach bereits heute 66 Prozent der Vermarktungsleitung<br />

von gerade einmal sieben<br />

Unternehmen erbracht werden.<br />

Ohne auf die anderen Beiträge eingehen zu<br />

können, ist festzuhalten, dass es dem BWE mit<br />

dieser Konferenz gelang, trotz der Komplexität<br />

der Materie den TeilnehmerInnen einen<br />

Zugang zum Thema „Direktvermarktung“ zu<br />

ermöglichen bzw. in seine Tiefen vorzudringen.<br />

n<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />

19


Wirtschaft<br />

Wie unnötige Kohlekraftwerke die<br />

EEG-Umlage in die Höhe treiben<br />

Obwohl Deutschland im letzten Jahr einen neuen Rekord im Stromexport erreicht hat, ist für 2013 der Bau vieler neuer<br />

Kohlekraftwerke geplant, welcher die voraussichtliche Stromnachfrage weit übertrifft. Kohlestrom schadet nicht nur<br />

der Umwelt, sondern erhöht paradoxerweise auch die EEG-Umlage. Zeit herauszufinden, wie genau Kohlestrom und<br />

EEG-Umlage zusammenhängen, und wer die Gewinner und Verlierer dieser Beziehung sind. / Von Carola Bick, fesa e.V.<br />

Waage: medicograph - Fotolia.com<br />

• Erlös durch den Verkauf<br />

des vergüteten EEG-Stroms<br />

an der Börse<br />

Das EEG-Umlagekonto<br />

Einnahmen (+) Ausgaben (-)<br />

• EEG-Umlage<br />

Man könnte meinen, die Energiewende<br />

sei in vollem Gange: Der Anteil von Erneuerbaren<br />

Energien am deutschen Bruttostromverbrauch<br />

ist auch im letzten Jahr weiter<br />

angestiegen, neun deutsche Atomkraftwerke<br />

wurden bereits abgeschaltet und alle weiteren<br />

sollen bis 2022 vom Netz gehen. Doch<br />

die Nachricht des Internationalen Wirtschaftsforums<br />

Regenerative Energien (IWR) passt<br />

nicht ganz in dieses Bild: Im Jahr 2013 sollen<br />

so viele neue Kohlekraftwerke ans Netz gehen<br />

wie schon seit 20 Jahren<br />

nicht mehr. Die Leistung<br />

der hinzukommenden<br />

Kohlekraftwerke soll insgesamt<br />

5.300 Megawatt<br />

(MW) betragen, während<br />

alte Anlagen mit<br />

nur 1.000 MW in den<br />

Ruhestand gehen. Dies ist schwer verständlich,<br />

denn der Ausbau der Erneuerbaren Energien<br />

und die Reduktion des Stromverbrauchs<br />

haben die fehlenden Strommengen der bis<br />

jetzt abgeschalteten Atomkraftwerke längst<br />

ausgeglichen, so das IWR. Der Stromexport<br />

hat im Jahr 2012 sogar zugenommen und<br />

ein Rekordhoch erreicht. Auch die neuen<br />

Braunkohlekraftwerke und Tagebaue, wie sie<br />

beispielsweise in Sachsen zur Debatte stehen,<br />

Neue Kohlekraftwerke<br />

überschwemmen den Strommarkt<br />

und verzerren die<br />

Verbraucherpreise<br />

• Direkte Vergütungsauszahlungen<br />

an die<br />

Anlagenbetreiber<br />

• Prämienzahlungen an die<br />

Anlagenbetreiber im<br />

Marktprämienmodell<br />

sind laut einer Studie des Deutschen Instituts<br />

für Wirtschaftsforschung (DIW) sowohl<br />

unnötig als auch unwirtschaftlich.<br />

Welche Folgen hat ein Überangebot an<br />

Kohlestrom?<br />

Offensichtliche Folgen sind natürlich die<br />

Umweltverpestung und die von Kohlekraftwerken<br />

ausgehenden Gesundheitsrisiken.<br />

Weniger bekannt sind die indirekten Folgen<br />

der neuen Kohlekraftwerke:<br />

In Zeiten<br />

von gesättigten Märkten<br />

führt der Verkauf von<br />

Kohlestrom an der Strombörse<br />

zu einem Sinkflug<br />

des Börsenstrompreises.<br />

Für Großkunden kommt<br />

die Überschwemmung des Strommarktes<br />

mit Kohlestrom also keineswegs ungelegen.<br />

Im Gegenteil: Sie freuen sich laut IWR<br />

über die niedrigsten Börsenstrompreise seit<br />

2007, die im laufenden Jahr noch weiter<br />

sinken könnten. Der Otto Normalverbraucher<br />

hingegen muss wegen der niedrigen Börsenstrompreise<br />

und der damit verbundenen Erhöhung<br />

der EEG-Umlage höhere Strompreise<br />

zahlen.<br />

Saldo: ± 0<br />

Wie hängen EEG-Umlage und<br />

Börsenstrompreis zusammen?<br />

Die EEG-Umlage legt die Kosten<br />

für die Förderung der Erneuerbaren<br />

Energien auf alle Stromverbraucher<br />

um. Für EEG-Anlagenbetreiber gibt<br />

es zwei Möglichkeiten: Eine Variante<br />

ist, die Stromvermarktung<br />

selbst in die Hand zu nehmen,<br />

und dafür Prämienzahlungen und<br />

eine Managementprämie vom<br />

EEG-Umlagekonto zu erhalten<br />

(siehe Grafik). Die meisten Betreiber<br />

von EEG-Anlagen wählen die<br />

bequemere Variante und speisen<br />

ihren Strom ins Netz ein, wofür sie<br />

feste Vergütungssätze vom EEG-<br />

Umlagekonto erhalten. Die Übertragungsnetzbetreiber<br />

verkaufen<br />

den eingespeisten Strom dann an der Strombörse,<br />

doch dies kann die Zahlungen an die<br />

Anlagenbetreiber nicht vollständig decken.<br />

Die Differenz zwischen Ausgaben und Einnahmen<br />

bestimmt die Höhe der EEG-Umlage,<br />

die auf den Strompreis aufgeschlagen wird.<br />

Die EEG-Umlage steigt also mit sinkendem<br />

Börsenstrompreis an, auch wenn keine einzige<br />

weitere EEG-Anlage ans Netz geht.<br />

Was läuft falsch?<br />

Von niedrigen Börsenstrompreisen profitieren<br />

auch die Energieversorger, da sie niedrigere<br />

Beschaffungskosten haben. Im Gegensatz zur<br />

steigenden EEG-Umlage geben die Stromversorger<br />

die Einsparungen meist jedoch nicht an<br />

den Verbraucher weiter, so das IWR. Auch das<br />

Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft<br />

e.V. findet, dass der Normalkunde über die<br />

hohen Strompreise die EEG-Umlage-befreiten<br />

Großkunden „subventioniert“ – ein Missstand,<br />

den der Kohlestromüberschuss noch verstärkt.<br />

In der von Altmaier losgetretenen Strompreisdebatte<br />

wird dieser Umstand jedoch tunlichst<br />

verschwiegen. Hier sollen mal wieder die<br />

Erneuerbaren für die hohen Stromrechnungen<br />

der Verbraucher verantwortlich sein. Münchhausen<br />

lässt grüßen! n<br />

20 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


Wirtschaft<br />

Doppeltank als Stromspeicher<br />

In dieser Wortkombination stecken Visionen: Redox-Flow. Batterien dieses Typs könnten nämlich zu einem interessanten<br />

Speichermedium in einer von Erneuerbaren Energien geprägten Stromwirtschaft werden. Das Fraunhofer-Institut für<br />

Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) in Oberhausen forscht daran und spricht von einem „wichtigen<br />

Durchbruch”. / Von Bernward Janzing (Dieser Artikel erschien erstmalig in der taz vom 27.4.2013)<br />

Foto: Fraunhofer UMSICHT<br />

Dieser elektrochemische<br />

Durchflussreaktor kann mit<br />

unterschiedlichen Substanzen<br />

arbeiten. Aus derzeitiger<br />

Sicht seien Systeme<br />

mit gelösten Vanadium-<br />

Salzen die Technik der<br />

Wahl, heißt es am Fraunhofer<br />

UMSICHT. Der Charme<br />

dieser Technik liegt darin,<br />

dass man die Tanks theoretisch<br />

beliebig vergrößern<br />

und damit die Speicherkapazität<br />

der Batterie beliebig<br />

erhöhen kann. Die<br />

Leistung der Batterie hingegen<br />

hängt an der Aus-<br />

Die neuentwickelte Redox-Flow-Batterie mit 25 kW Leistung legung der Reaktionseinheit,<br />

somit lassen sich<br />

Leistung und Kapazität getrennt skalieren.<br />

In Redox-Flow-Batterien steckt die Energie<br />

in zwei Flüssigkeiten, die in zwei Tanks<br />

gespeichert sind. In einer zentralen Reaktionseinheit,<br />

einer galvanischen Zelle, reagieren<br />

diese miteinander. Beim Ladevorgang wird<br />

dabei elektrische in chemische<br />

Energie umgesetzt,<br />

bei der Entladung<br />

geht es umgekehrt. Zwar<br />

bekommt man am Ende<br />

des Prozesses aufgrund<br />

der Umwandlungsverluste und wegen der<br />

nötigen Hilfsenergie (für Pumpen) nur etwa<br />

75 Prozent des eingespeicherten Stroms wieder<br />

zurück. Aber im Vergleich zu manchen<br />

anderen Speicherverfahren ist das ein ganz<br />

ordentlicher Wirkungsgrad.<br />

Redox-Flow-Batterien bieten<br />

theoretisch beliebig hohe<br />

Speicherkapazität.<br />

Der Durchbruch, von dem die Fraunhofer-<br />

Forscher in diesen Wochen sprachen, bestehe<br />

darin, dass es gelungen sei, eine Redox-Flow-<br />

Batterie mit einer Zellgröße<br />

von 0,5 Quadratmetern<br />

zu entwickelt,<br />

was einer Leistung von<br />

25 Kilowatt entspricht.<br />

Herkömmliche DIN-A4-<br />

Blatt-große Redox-Flow-Batterien hätten nur<br />

eine Leistung von 2,3 Kilowatt. „Grundsätzlich<br />

ist in den Batterien kein teurer Rohstoff drin”,<br />

sagt Fraunhofer-Forscher Jens Burfeind. Und<br />

deswegen hoffe man, durch größere Einheiten<br />

die Produktionskosten senken zu können.<br />

Doch nicht für alle Anwendungen sind die<br />

Flow-Batterien geeignet, zum Beispiel nicht<br />

für Fahrzeuge, sondern nur für den stationären<br />

Einsatz. Und sie sind aus wirtschaftlichen<br />

Gründen nur dort attraktiv, wo sie<br />

häufig, also etwa im Tageszyklus, be- und<br />

entladen werden. Denn aufgrund der hohen<br />

Investitionskosten rentieren sie sich erst nach<br />

vielen Ladezyklen.<br />

Die zum Gildemeister-Konzern gehörende<br />

Firma Cellstrom hat als erste in Europa bereits<br />

ein entsprechendes Produkt auf den Markt<br />

gebracht – allerdings mit geringerer Zellgröße,<br />

als sie das Fraunhofer UMSICHT jetzt präsentierte.<br />

Dafür aber ist das Produkt bereits zu<br />

kaufen. Ob die Stromspeicherung wirtschaftlich<br />

ist, hängt dann ganz entscheidend von<br />

der Art ihres Einsatzes ab – am ehesten attraktiv<br />

wird sie dort, wo sie hilft, den Strombezug<br />

aus dem Netz zu reduzieren. n<br />

Redox-Testanlage am Fraunhofer UMSICHT<br />

Foto: Fraunhofer UMSICHT<br />

Wir von hier.<br />

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Unsere Spezialisten rund um den Aufzug!<br />

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<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />

21


Politik<br />

Klimaschutz im Comic-Format<br />

Die Transformation hin zu einer klimagerechten<br />

Gesellschaft, die auch nachfolgenden Generationen<br />

lebensnotwendige Ressourcen, Wasser und saubere<br />

Luft hinterlässt, ist ein komplexes gesellschaftliches<br />

Vorhaben. Der Wissenschaftliche Beirat Globale<br />

Umweltveränderungen (WBGU) hat hierzu 2011 ein<br />

ebenso komplexes Gutachten<br />

auf stattlichen 444 Seiten<br />

verfasst. Doch außerhalb<br />

wissenschaftlicher<br />

Kreise wird die Leserschaft<br />

nicht wirklich üppig sein.<br />

Daher hat sich der WBGU<br />

auf das Experiment eingelassen,<br />

seine Erkenntnisse<br />

in Comic-Form zu publizieren.<br />

Die neun Herren und<br />

Damen Wissenschaftler stellen<br />

in jeweils einem Kapitel<br />

ihren Arbeitsbereich und ihre<br />

Vorstellungen, wie die große Transformation zu vollziehen<br />

sei, vor. Geht es in den ersten Kapiteln noch<br />

um großtechnische Lösungen von Offshore-Windkraft<br />

bis Desertec-Wüstenstrom, kommen gegen<br />

Ende auch die Transformationen zur Sprache, die<br />

jede und jeder im eigenen Umfeld realisieren kann<br />

– von vegetarischer Ernährung über urbane Gärten<br />

bis hin zur klimaverträglichen Mobilität. „Die andere<br />

Denkschule ist anspruchsvoller“, so Prof. Dr. Claus<br />

Leggewie, Politikwissenschaftler und Held des letzten<br />

Kapitels. „Sie behauptet, dass eine bestimmte Art von<br />

Überfluss kritisch zu hinterfragen ist.“ Es ist dem Buch<br />

wirklich zu wünschen, dass es durch die völlig neue<br />

Herangehensweise andere Zielgruppen erreicht, die<br />

sich bislang noch wenig mit dem Thema Klimawandel<br />

befasst haben – denn die große Transformation<br />

braucht eine breite gesellschaftliche Basis.<br />

Die große Transformation: Klima – kriegen wir die<br />

Kurve? Herausgeber Alexandra Hamann, Claudia<br />

Zea-Schmidt, Reinhold Leinfelder; erschienen bei<br />

Jacoby Stuart, 144 Seiten, erhältlich für 14,95 Euro<br />

oder beim Rätsel in dieser <strong>SolarRegion</strong> auf Seite 15.<br />

Die Wende – Energie in Bürgerhand!<br />

100%. Dezentral. Gerecht.<br />

Die Energiewende kommt voran. Das ist das Verdienst von Millionen Bürgerinnen und<br />

Bürgern, die sich hierfür seit Jahrzehnten engagieren. Die Politik der Bundesregierung<br />

(Stichwort „Strompreisbremse“ und „Reform“ des EEG) droht die Energiewende abzuwürgen.<br />

„Energie in Bürgerhand“ ist deshalb die zentrale<br />

Forderung der Kampagne „Die Wende – Energie in Bürgerhand“.<br />

Sie will allen Energiebürgerinnen und -bürgern<br />

zur Bundestagswahl eine Bühne geben. Zeigen Sie sich als<br />

EnergiebürgerIn – ob als Privatperson, als Verein, Genossenschaft<br />

oder als klein- und mittelständisches Unternehmen.<br />

Unterzeichen Sie die Energiewende-Charta und organisieren Sie Energiewende-<br />

Aktionen bei sich vor Ort. Die Kampagne trägt Ihre Stimme nach Berlin. Bestellen<br />

Sie dafür die kostenlosen Informations- und Aktionsmaterialien. Die Kampagne wird<br />

getragen vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), der GLS-<br />

Bank-Stiftung, dem Netzwerk Energiewende Jetzt, der Bürgerenergie Berlin eG i.G.,<br />

der 100 prozent erneuerbar stiftung und der Haleakala-Stiftung.<br />

Nähere Informationen zu der Kampagne, der Charta und den<br />

Aktionen erhalten Sie unter www.die-buergerenergiewende.de<br />

Potenzialatlas<br />

Erneuerbare Energien<br />

Ein schönes Tool bietet die Landesanstalt für<br />

Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-<br />

Württemberg (LUBW) seit Frühjahr dieses Jahres<br />

an. Mit dem Potenzialatlas Erneuerbare<br />

Energien können Interessierte zielgenau Dachflächen<br />

auf ihre Solareignung untersuchen, Windstandorte finden und Wasserkraftpotenziale<br />

ermitteln. Noch sind nicht alle Bereiche voll entwickelt – die Seite befindet<br />

sich im Aufbau. Aber das Potenzial des Potenzialatlas‘ ist vielversprechend.<br />

Auf der Seite der LUBW ist der Potenzialatlas ein wenig schwierig zu<br />

finden, besser geht es mit dem direkten Link:<br />

http://rips-app.lubw.baden-wuerttemberg.de/maps<br />

Ihr unabhängiger Partner rund um Energie, Effizienz und Klimaschutz<br />

Sie haben Fragen zur energetischen Optimierung von Gebäuden<br />

und der Nutzung erneuerbarer Energien? Wir bieten u.a.:<br />

Analyse und Überwachung<br />

der Betriebskosten für Industrie,<br />

Gewerbe und Gemeinden<br />

Energie- und Klimaschutzkonzepte<br />

Umsetzungsbegleitung<br />

von Energieprojekten<br />

Energieagentur Regio Freiburg GmbH · Emmy-Noether-Str. 2 · 79110 Freiburg<br />

Tel: 0761-79177-0 · info@energieagentur-freiburg.de · www.energieagentur-freiburg.de<br />

22 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


Politik<br />

Kapitalanlagegesetz entschärft!<br />

Bürgerenergieprojekte werden weiterhin finanzierbar sein. Die geplante Novelle zum<br />

Kapitalanlagegesetz (wir berichteten in der letzten Ausgabe der <strong>SolarRegion</strong>) ist im<br />

Finanzausschuss am 23. April deutlich entschärft worden und wird am 16. und 17. Mai<br />

(nach Redaktionsschluss) wahrscheinlich unverändert den Bundestag passieren. Nach<br />

starkem Gegenwind von Bürgerenergiegenossenschaften, Verbänden und Einzelpersonen<br />

kamen die entscheidenden Knackpunkte noch mal auf den Prüfstand. Auch der<br />

fesa e.V. hatte eine Vorlage für ein Schreiben an die Abgeordneten erstellt, das zahlreiche<br />

unserer Mitglieder verwendet haben. Mit Erfolg! Der wichtigste Punkt ist, dass<br />

Genossenschaften jetzt ausdrücklich als risikoarme Projekte anerkannt sind, was sie<br />

von den erhöhten Verwaltungs- und Zulassungsauflagen befreit. Ein-Objekt-Fonds sind<br />

für Bürgerenergiegenossenschaften weiterhin zulässig und die Mindestbeteiligung von<br />

20.000 Euro ist gestrichen. Auch eine Fremdkapitalaufnahme von mehr als 60 Prozent<br />

ist möglich. Bürgerenergieprojekte, die sich anderer Rechtsformen bedienen (GmbH &<br />

Co. KG, GbR), sind den Genossenschaften gleichgestellt, wenn sie als „operativ tätiges<br />

Unternehmen außerhalb des Finanzsektors“ betrieben werden, d.h. dass die EE-Anlage<br />

unmittelbar im Eigentum betrieben werden muss. „Ein gutes Signal für Bürgerenergieanlagen“, meint<br />

auch fesa-Geschäftsführerin Diana Sträuber. „Risikoarme Investitionen in Erneuerbare Energien vor Ort<br />

mit dem grauen Kapitalmarkt auf eine Stufe zu stellen, war von vorneherein ein Fehler. Hier braucht es<br />

nicht mehr Regulation sondern klare Rahmenbedingungen von oben und Engagement von unten.“<br />

80 internationale Preisträger beim Freiburger<br />

Umweltkonvent<br />

Foto: European Environment Foundation<br />

Vom 14. bis 17. März fand in Freiburg auf Einladung der European Environment Foundation<br />

(EEF) der Freiburger Umweltkonvent statt. 80 Preisträger aus 44 Ländern profitierten von Vorträgen,<br />

Begegnungen und Arbeitsgruppen. Im historischen Kaufhaus überraschte der ehemalige<br />

UN-Experte Ashok Khosla aus Indien mit zahlreichen Fakten. Seine Schlüsselfragen<br />

waren, warum die Armen so arm sind und wie wir grundsätzlich ein gutes Leben beurteilen.<br />

Er sieht Lösungen gegeben durch Arbeit in Kleinfirmen im kommunalen Miteinander, um die<br />

Grundbedürfnisse ökologisch zu meistern. Doch stattdessen werde für einen der letzten freien<br />

Thunfische der exorbitante Preis von 1,7 Millionen Dollar erzielt. Khoslas Appell ist: „Be The<br />

Change You Want To Be“. Am Folgetag sprach sich OB Salomon für Pionierhandlungen aus,<br />

statt auf andere zu warten. Prof. Schellnhuber vom Potsdam Institut beschrieb die Grenzen unseres Planeten, die<br />

Polschmelze sowie das problematische Schiefergas und andere falsch ausgerichteten Subventionen. Sind Steuervorteile<br />

für Kilometergeld noch verträglich für die Umwelt? Prof. Randers aus Oslo verwies auf unseren kleinen<br />

Planeten, auf dem die Emissionen die mögliche Absorption ums Doppelte übersteigen. Der frühere Umweltminister<br />

Klaus Töpfer stellte in seinem Vortrag den Faktor Zeit in einer ökonomischen Waldbewirtschaftung vor.<br />

Weitere Infos unter: www.european-environment-foundation.eu<br />

Unser Strom!<br />

Noch heute zum klimafreundlichen<br />

Anti-Atomstrom der Stromrebellen<br />

aus Schönau wechseln!<br />

Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH Fon: 07673/88850<br />

www.ews-schoenau.de<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />

23


Praxis<br />

Klimaschutzpreis für fesa-Projekt<br />

Foto: Albert-Josef Schmidt<br />

„Klimaschutz zum Anfassen“ hat den Klimaschutzpreis „Climate First“ der Stadt Freiburg gewonnen.<br />

Der mit 2.500 Euro dotierte zweite Preis ging an das fesa-Projekt, das Grundschüler für das<br />

Thema Klimaschutz sensibilisiert. Rund 290 Schulklassen hat das pädagogische Team des fesa e.V.<br />

schon besucht und für die potenziellen Klimaschützer von morgen einen ersten Kontakt hergestellt.<br />

Anhand von Alltagsgegenständen erfahren die Kinder bei der Unterrichtseinheit, was sie selbst für<br />

den Klimaschutz tun können. „Wir freuen uns sehr über den Climate First Preis für Klimaschutz zum<br />

Anfassen“, sagt auch fesa-Geschäftsführerin Diana Sträuber. „Nachdem das Projekt im Rahmen der<br />

UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung 2012/13 ausgezeichnet wurde, bekommt es jetzt<br />

auch die Anerkennung der Stadt Freiburg. Auch im nächsten Schuljahr kann der fesa e.V. so in viele<br />

Kinderherzen einen Samen für nachhaltiges Leben und Handeln legen.“<br />

Weitere Infos zum Projekt finden Sie unter www.fesa.de im Bereich Projekte.<br />

Schüler tüfteln an ihren Solarflitzern<br />

34 Schülerteams, im Schnitt mit drei Schülerinnen und Schülern besetzt, tüfteln derzeit<br />

in Ettenheim und Seelbach an ihren Solarflitzern, die sich möglichst am Renntag<br />

(Sonntag, 30. Juni) sowohl in puncto Schnelligkeit als auch hinsichtlich des Designs von<br />

ihren Kontrahenten absetzen sollen. Bereits zum zweiten Mal hat die Ettenheimer Bürgerenergie<br />

diesen Wettbewerb initiiert, an dem sich dieses Mal neu auch die Realschule<br />

in Seelbach beteiligt. Im Einsatz sind zudem Neuntklässler und Neuntklässlerinnen der<br />

beiden Realschulen in Ettenheim sowie der beiden Ettenheimer Gymnasien. Von der<br />

Bürgerenergie ausgestattet wurden sie mit einem wertvollen Starterkit, bestehend aus<br />

zwei Solarzellen, einem Elektromotor, Kondensatoren und einem Umschalter. Letzteres<br />

deswegen, weil die Solarflitzer eine 15 Meter lange Strecke hin- und wieder zurückfahren<br />

müssen – mit der zusätzlichen „Schikane“, unterwegs durch einen kleinen Tunnel fahren zu müssen, in<br />

dem natürlich die fehlende Sonneneinstrahlung überbrückt werden muss. Angestachelt wird der Ehrgeiz der<br />

jungen „Ingenieure“ durch die Tatsache, dass sie für ihren Sponsor ein möglichst gutes Ergebnis einfahren<br />

wollen. Denn auch bei der zweiten Auflage haben sich erfreulich viele Sponsoren für die Idee begeistern<br />

lassen. Der 30. Juni – auf ihn fiebern die jungen Konstrukteure jetzt schon hin.<br />

Foto: Ettenheimer Bürgerenergie eG<br />

Weitere Infos unter: www.ettenheimer-buergerenergie.de<br />

Effizienzinitiative in Freiburg<br />

Kraftwerk Wiehre – Strom und Wärme vor Ort<br />

Foto: Jörg Wassermann<br />

Das Projektteam Kraftwerk Wiehre<br />

Nicht nur wo ein Heizungsaustausch ansteht, lohnt es sich, das aktuelle Angebot der Stadt<br />

Freiburg einmal genauer anzusehen. Im ganzen Stadtgebiet bietet sie kostenlose Vor-Ort-Checks<br />

der Heizungsanlage an. Ein speziell geschulter Energieberater klärt darin, ob Sie Ihr Gebäude<br />

mit effizienter Kraft-Wärme-Kopplung versorgen können. Das ist nicht nur für Sie wirtschaftlich<br />

interessant, sondern eine Entlastung für die Energiewirtschaft und ein wichtiger Beitrag zur Energiewende.<br />

Denn dann erzeugen Sie beim Heizen zusätzlich Strom. Statt der bisherigen Heizung<br />

oder zusätzlich dazu steht dann ein Blockheizkraftwerk (BHKW) im Keller. Mehrfamilienhäuser,<br />

Gewerbe- oder Mischgebäude, aber auch mehrere benachbarte Gebäude gemeinsam können<br />

mit einem BHKW ihren eigenen Strom erzeugen. Das Projektteam unter der Leitung der Energieagentur<br />

Regio Freiburg bietet Informationsveranstaltungen für Immobilieneigentümer und Verwaltungen,<br />

Schulungen für Energieberater und Führungen für Interessierte an. Von 100 geförderten<br />

Vor-Ort-Checks wurden schon 14 beantragt und bewilligt, einige wurden schon durchgeführt<br />

und die ersten Eigentümergemeinschaften gehen bereits den nächsten Schritt und lassen das<br />

Energiekonzept erstellen, das ebenfalls von der Stadt mit bis zu 1.200 Euro bezuschusst wird.<br />

Weitere Informationen und Termine finden Sie unter<br />

www.BHKW-jetzt.de/kraftwerkwiehre<br />

24 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


Praxis<br />

Foto: cmkwerbung.de<br />

Flüsterdemo<br />

durch<br />

Freiburg<br />

Ein voller Erfolg war<br />

die 1. E-Mobility-Tour,<br />

die der fesa e.V. am<br />

Samstag, den 13. April<br />

gemeinsam mit dem<br />

VDE organisiert hat. Über 60 elektrisch betriebene Fahrzeuge<br />

– vom Fahrrad bis zum Kleinbus – fuhren im Korso durch die<br />

Innenstadt, um die Freiburger für mehr Elektromobilität auf<br />

der Straße zu begeistern. Waren einige Passanten zunächst<br />

aufgrund der Verkehrsbehinderung irritiert, überwogen dann<br />

die erstaunten Kommentare: „So viele Fahrzeuge und dabei so<br />

leise!“ Beim Zwischenstopp an der Gewerbeakademie Freiburg<br />

begrüßte Baubürgermeister Prof. Dr. Martin Haag, Schirmherr<br />

der Tour, die Teilnehmer. Im Anschluss fand noch eine Podiumsdiskussion<br />

auf der GETEC-Messe statt.<br />

Bilder von der Tour finden Sie in unserer fesa-<br />

Dropbox (siehe QR-Code), auf www.fesa.de<br />

und auf www.renault-gutmann.de<br />

Ideenwettbewerb „Elektromobilität<br />

ländlicher Raum“<br />

Die 3.000-Seelen-Gemeinde Reute ist einer von 20 Gewinnern beim Ideenwettbewerb<br />

Elektromobilität des Landes Baden-Württemberg. Gemeinsam<br />

mit der E-Carsharing-Initiative ReutEmobil (www.ReutE-mobil.de)<br />

will die Gemeinde ihren Bürgern auf ehrenamtlicher Basis soziale Fahrdienste<br />

anbieten und dafür ein Elektroauto über Carsharing nutzen. Das<br />

Land stellt der Gemeinde dafür über einen Zeitraum von drei Jahren die<br />

Hälfte der Projektkosten zur Verfügung. Neben dem Umwelt- und dem<br />

sozialen Aspekt – die Bürger kommen CO 2<br />

-arm, geräuschlos und preiswert<br />

zu Erledigungen in Emmendingen und Freiburg – sollen Menschen<br />

jeden Alters auf diesem Wege praktische Erfahrungen mit der Elektromobilität<br />

machen. Auch die Stadt Neuenburg am Rhein erhält einen Zuschuss<br />

von 50.000 Euro für das Projekt „Stadtmobil Neuenburg am Rhein“. Ziel des<br />

Projekts ist die Errichtung einer Mobilitätsstation mit Solardach, an der mit<br />

Ökostrom betriebene E-Fahrzeuge im CarSharing für Neuenburger Bürger und<br />

Firmen zur Verfügung<br />

stehen werden. Um die<br />

praktische Abwicklung<br />

des Autoteilens wird<br />

sich der CarSharing-<br />

Dienstleister Stadtmobil<br />

Südbaden AG aus<br />

Freiburg kümmern.<br />

Reutes Bürgermeister Michael Schlegel, Landwirtschaftsminister<br />

Alexander Bonde und ReutEmobil-Geschäftsführer Georg Stanossek<br />

bei der Übergabe der Förderurkunde in Stuttgart<br />

Foto: ReutEmobil<br />

Blau wählen und auf<br />

Ökostrom setzen<br />

Klimaschutz kann so einfach sein. Zum Beispiel<br />

mit 100 % Ökostrom aus erneuerbaren Energien.<br />

Natürlich und günstig von Ihrem regionalen Ökostromanbieter<br />

badenova. Informieren Sie sich:<br />

badenova.de/oekostrom<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />

25


Praxis<br />

Ja, sind wir denn blöd?<br />

Kaum ist die Garantie abgelaufen, geht die (fast) neue Waschmaschine kaputt.<br />

Der Drucker sagt nach einer festgelegten Anzahl von Seiten, dass er nicht mehr<br />

kann. Und der MP3-Player hält leider nur so lange wie der fest eingebaute<br />

Akku. Doch Konsumenten müssen den eingebauten Verschleiß nicht einfach<br />

hinnehmen. Buchautor Jürgen Reuß plauderte für die <strong>SolarRegion</strong> aus dem<br />

Nähkästchen. / Von Karin Jehle, fesa e.V.<br />

Die sogenannte „geplante Obsoleszenz“ ist<br />

derzeit in aller Munde. Im März 2013 haben<br />

die Grünen ein Gutachten zu diesem Thema<br />

erstellen lassen. Dezidiert beweisen können die<br />

Autoren nicht, dass die Hersteller ihre Produkte<br />

absichtlich mit Sollbruchstellen ausstatten. Aber<br />

sie zeigen eine ganze Reihe von Beispielen auf,<br />

die das nahelegen. Die Freiburger Autoren<br />

Jürgen Reuß und Cosima Dannoritzer haben<br />

bereits kurz zuvor das Buch „Kaufen für die<br />

Müllhalde – Das Prinzip der geplanten Obsoleszenz“<br />

veröffentlicht. „Dieses Prinzip gehört<br />

zum Massenkonsum dazu“, so Jürgen Reuß.<br />

„Die Leute gehen davon aus, dass es in Ordnung<br />

ist, wenn ein Produkt gerade so die<br />

Garantiezeit überlebt.“ War ja auch billig, kauf<br />

ich mir halt ein Neues – so sei die verbreitete<br />

Einstellung. Welche gravierenden Folgen diese<br />

Sozial verantwortungsvoll<br />

investieren.<br />

Sichere Lösungen für Kapitalaufbau<br />

und Kapitalerhalt.<br />

Festzinsanlagen mit Laufzeiten<br />

zwischen 1 und 10 Jahren in<br />

• Wasserkraft<br />

• Solarenergie<br />

• Bergolivenhaine<br />

Nachhaltige Investmentfonds,<br />

unternehmerische Beteiligungen<br />

Als Makler gemäß § 93 HGB hafte ich<br />

für meine Empfehlungen.<br />

Wir haben auch für Sie das passende<br />

Konzept und sind gerne für Sie da.<br />

Solar-Info-Center<br />

Emmy-Noether-Straße 2<br />

79110 Freiburg<br />

Fon: 0761 – 45 65 006<br />

Fax: 0761 – 88 87 415<br />

Mobil: 0170 – 923 76 70<br />

allert@sri-concepts.de<br />

www.allert-gruenes-investment.de<br />

www.sri-concepts.de<br />

Wegwerfmentalität für den Ressourcen- und<br />

Energieverbrauch hat und wie Kinderhände in<br />

den Ländern des Südens unseren Schrott unter<br />

gefährlichen Bedingungen zerlegen, beschreibt<br />

das Buch ausführlich. Doch der mündige Konsument<br />

hat es durchaus in der Hand, die Lebensdauer<br />

seiner Konsumgüter zu steigern.<br />

Augen auf beim Elektrokauf<br />

An erster Stelle sollten schon vor dem Kauf<br />

eines neuen Geräts die Fragen stehen: Brauche<br />

ich das überhaupt? Muss ich es neu<br />

kaufen? Kann ich es mit anderen teilen? „Die<br />

schöne neue Warenwelt versucht, uns auf<br />

dem Status von Vierjährigen zu halten“, so<br />

Autor Reuß. „Wir wollen alles sofort haben.<br />

Es ist nicht mehr üblich, vor einer Anschaffung<br />

Geld anzusparen und dann ein hochwertiges<br />

Produkt zu kaufen.“ Bei besonders günstigen<br />

Preisen sei Misstrauen angebracht. Doch<br />

auch Markenprodukte müssen nicht automatisch<br />

von hoher Lebensdauer sein. Auf der<br />

Seite www.murks-nein-danke.de (betrieben<br />

von Stefan Schridde, einem der Autoren des<br />

Grünen-Gutachtens) stellen Verbraucher ihre<br />

Erfahrungen mit schnell kaputt gehenden Produkten<br />

ein. Vor einer Kaufentscheidung kann<br />

man das anvisierte Gerät dort suchen und so<br />

feststellen, ob andere Konsumenten schon<br />

gehäuft Probleme damit hatten.<br />

Grundsätzlich sollte man sich schon beim<br />

Kauf nach Reparaturmöglichkeiten erkundigen.<br />

Sind Ersatzteile vorhanden? Kann der<br />

Akku ausgetauscht werden und wie geht das<br />

genau? Auch aus „pädagogischen Gründen“<br />

ist es durchaus angebracht, den Verkäufer<br />

mit Fragen zu nerven: Ist das Produkt ressourcenschonend<br />

hergestellt? Sind möglichst<br />

viele Teile wiederverwertbar? Denn, wenn<br />

viele Konsumenten diese Fragen stellen, kommen<br />

auch die Hersteller irgendwann zu der<br />

Erkenntnis, dass es den Verbrauchern eben<br />

nicht nur um den billigsten Preis geht.<br />

Reparatur- statt Wegwerfmentalität<br />

Gibt ein Gerät dann doch den Geist auf,<br />

ist guter Rat nicht unbedingt teuer. Auf<br />

www.ifixit.com stehen kostenfrei die unterschiedlichsten<br />

Reparaturanleitungen (in Englisch<br />

mit vielen Fotos) bereit. „Wenn man hier<br />

nicht fündig wird, lohnt es sich auch, den<br />

Gerätenamen mit Angabe des Fehlers mal<br />

zu googeln“, empfiehlt Jürgen Reuß. „Immer<br />

mehr Leute vernetzen sich und bieten Selbsthilfeforen<br />

an.“ In Zeiten einer zunehmenden<br />

Prekarisierung immer breiterer Bevölkerungsschichten<br />

sei eine Entwicklung zu einer neuen<br />

Reparaturmentalität zu beobachten. Anlass<br />

zur Hoffnung, dass die Konsum- und Wegwerfspirale<br />

doch nicht unendlich ist? Die<br />

Ressourcen sind es auf jeden Fall nicht, daher<br />

ist ein Umdenken vor Erreichen der Grenzen<br />

des Wachstums überlebenswichtig.<br />

Wenn sich nun Fehler schon innerhalb der Garantiezeit<br />

offenbaren, stehen dem Kunden meist<br />

zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Er kann<br />

das Gerät reparieren lassen oder er kann sein<br />

Geld zurück verlangen. „Aus Sicht der Energiebilanz<br />

ist Reparieren natürlich immer die bessere<br />

Variante“, meint Reuß. Wolle man aber<br />

ein Umdenken bei den Herstellern erreichen,<br />

könne es in einigen Fällen schon sinnvoll sein,<br />

klarzustellen, dass der Kunde sehr wohl Wert<br />

auf Qualität legt. „Sowohl die Politik als auch<br />

die Hersteller reagieren nur auf Druck. Bei<br />

Apple müssen alle Akkus jetzt austauschbar<br />

sein, seit Kunden dagegen geklagt haben.“<br />

Der Prozess endete für die Kläger mit einem<br />

Vergleich – für Verbraucher und Ressourcenschutz<br />

dagegen mit wirklichem Mehrwert. n<br />

Kaufen für die Müllhalde<br />

Das Prinzip der Geplanten Obsoleszenz<br />

Von Jürgen Reuß und Cosima Dannoritzer<br />

224 S., € 20,-, ISBN 978-3-936086-66-9<br />

www.orange-press.com<br />

26 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


Praxis<br />

Berufsbild Klimaschutzmanager<br />

Ende 2012 hat bereits die 1.000ste Gemeinde in Deutschland ein Klimaschutzkonzept erstellen lassen. Für die Umsetzung<br />

ist nun besonders qualifiziertes Personal erforderlich. Viele Kommunen richten derzeit – unterstützt durch Förderprogramme<br />

des Bundes – entsprechende Stellen ein. Damit ist ein neues Berufsbild entstanden: der kommunale Klimaschutzmanager<br />

– und sein kleiner Bruder, der Sanierungsmanager. / Von Armin Bobsien, fesa e.V. und Dr. Wulf Westermann, ifpro<br />

Bund und Länder gestalten zwar Rahmenbedingungen<br />

(Gesetze, Förderprogramme)<br />

zur Umsetzung von Klimaschutzzielen, konkrete<br />

Maßnahmen zur Reduktion von klimaschädlichen<br />

Emissionen müssen jedoch die<br />

Kommunen vor Ort umsetzen. Förderprogramme<br />

für Klimaschutzprojekte im Rahmen<br />

der Klimaschutzinitiative des Bundes (BMU)<br />

oder für Energetische Stadtsanierung – Quartierskonzepte<br />

(KfW) stellen wichtige Anreize<br />

für Kommunen dar, selbst im Klimaschutz<br />

aktiv zu werden. Doch<br />

das schönste Konzept<br />

garantiert noch lange<br />

keine erfolgreiche Umsetzung<br />

entsprechender<br />

Maßnahmen. Daher<br />

kann in beiden<br />

Programmen die Förderung einer Stelle zur<br />

fachlich-inhaltlichen Unterstützung bei der<br />

Umsetzung beantragt werden.<br />

Der/die KlimaschutzmanagerIn<br />

Das Anforderungsprofil stellt sich von Kommune<br />

zu Kommune unterschiedlich da. Gibt<br />

es bereits ein gut funktionierendes Energiemanagement,<br />

kann der Klimaschutzmanager<br />

eine breit aufgestellte, übergeordnete Koordinationsfunktion<br />

übernehmen. In kleineren<br />

Gemeinden ist er dann „Mädchen für alles“<br />

und für die querschnittsorientierte Umsetzung<br />

von Klimaschutzmaßahmen zuständig. In größeren<br />

Städten ist er Teil eines Teams, welches<br />

oft als „Stabsstelle Klimaschutz“ direkt dem<br />

Bürgermeister zugeordnet ist. Das Tätigkeitsfeld<br />

umfasst die Vorbereitung und Planung<br />

von Maßnahmen, Koordinierung und Durchführung<br />

von Projekten, die Vernetzung von<br />

Akteuren und Zielgruppen und die Gestaltung<br />

einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Das berufliche Anforderungsprofil ist dementsprechend<br />

weit gefächert. Gefordert sind u. a.<br />

Kenntnisse in den Sektoren Klimaschutz, Energiemanagement,<br />

Stadtentwicklung/planung,<br />

Projektmanagement, Akquise von Fördermitteln,<br />

Erfolgs- und Qualitätskontrolle sowie<br />

Kommunikation und Teamführung. Die Stelle<br />

eines Klimaschutzmanagers kann über die einzelne<br />

Gemeinde hinaus interkommunal ausgerichtet<br />

sein, um Personalkosten zu sparen<br />

und Kompetenzen zu bündeln. Eine solche<br />

Stelle kann auch bei größeren Unternehmen,<br />

Der Kurs „Kommunales Energie- und<br />

Klimaschutzmanagement“ hat mich fit<br />

gemacht für meine neue Stelle als<br />

Klimaschutzmanager der Stadt<br />

Radolfzell. (Markus Zipf)<br />

Verbänden oder den Kirchen eingerichtet werden.<br />

Gefördert wird die Stelle mit maximal 65<br />

Prozent Lohnkostenzuschuss über drei Jahre.<br />

Der/die SanierungsmanagerIn (Quartiersmanagement)<br />

Über die KfW (Programm 432) kann zur<br />

Durchführung und Umsetzung eines energetischen<br />

Quartierskonzeptes die Stelle eines<br />

Sanierungsmangers mit bis zu 65 Prozent für<br />

maximal zwei Jahre<br />

bezuschusst werden.<br />

Primäre Aufgabe ist<br />

die Umsetzung eines<br />

für ein Stadtquartier<br />

erarbeiteten energetischen<br />

Sanierungskonzeptes.<br />

Wichtig sind hier Fähigkeiten zur<br />

Aktivierung, Mobilisierung und Vernetzung<br />

von Akteuren im Projektgebiet. Der Sanierungsmanager<br />

koordiniert die durchzuführenden<br />

Maßnahmen und fungiert als Verantwortlicher<br />

und zentraler Ansprechpartner. Das<br />

Anforderungsprofil stellt sich also ähnlich dem<br />

des Klimaschutzmanagers dar.<br />

Berufliche Fort- und Weiterbildung<br />

Bislang gibt es noch keine Ausbildungs- oder<br />

Studiengänge für die Berufsbilder „Klimaschutzmanager/in“<br />

oder „Sanierungsmanager/in“.<br />

Wie können trotzdem motivierte Menschen aus<br />

Kommunen, Unternehmen, Verbänden oder<br />

Vereinen für den Klimaschutz in der Region und<br />

die lokale Energiewende gerüstet werden? Wie<br />

gelingt es Gemeinden, Personal für die Umsetzung<br />

wichtiger Klimaschutzmaßnahmen vor<br />

Ort zu qualifizieren? Vor diesem Hintergrund<br />

führt der fesa e.V. in Kooperation mit dem Institut<br />

für Fortbildung und Projektmanagement<br />

ifpro zum dritten Mal die nebenberufliche<br />

Fortbildung „Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement“<br />

durch. Die Fortbildung<br />

umfasst 180 Unterrichtseinheiten und findet<br />

von Oktober 2013 bis März 2014 statt. In<br />

den ersten beiden Kursen wurden jeweils<br />

zehn TeilnehmerInnen in den Kompetenzbereichen<br />

Klimaschutz, Erneuerbare Energien<br />

und Energieeffizienz geschult. Weitere Kursinhalte<br />

waren Themen wie Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Bürgerbeteiligung, Fördermittel<br />

und Finanzierung, rechtlich-organisatorische<br />

Rahmenbedingungen sowie Moderationsund<br />

Präsentationstechniken. Ein Schwerpunkt<br />

lag in der Kompetenzentwicklung im Projektmanagement.<br />

Hierfür arbeiteten die TeilnehmerInnen<br />

parallel zum Kurs Energie- oder<br />

klimaschutzbezogene Übungsprojekte aus.<br />

Im Juni und Juli 2013 bieten fesa e.V. und<br />

ifpro erstmalig gemeinsam die Fortbildung<br />

„Energetische Stadtsanierung – Quartiersmanagement“<br />

an, in der die Teilnehmer ebenfalls<br />

berufsbegleitend in kompakterer Form<br />

auf die Stelle des Sanierungsmanagers vorbereitet<br />

werden sollen. n<br />

Detailliertere Informationen zu<br />

den Fortbildungen, zu Terminen<br />

und zur Anmeldung finden Sie<br />

unter www.energieautonomekommunen.de/weiterbildung<br />

OTTI<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />

27


Praxis<br />

EnergieRegion Südschwarzwald Plus –<br />

Nachhaltigkeit und Effizienz im Mittelpunkt<br />

Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller überbrachte den Projektpartnern der Kampagne BioenergieRegion<br />

Südschwarzwald Plus Anfang Februar gute Nachrichten: Auf dem 6. Kommunalforum in Freiburg stellte er die Finanzierung<br />

der nächsten Projektphase durch das Land in Aussicht. / Von Thomas Bauer, Energieagentur Regio Freiburg<br />

• Bei einer zentralen Wärmeerzeugung sollten<br />

die Brennstoffe überwiegend, im Idealfall zu<br />

über 80 Prozent in Kraft-Wärme-Kopplung<br />

umgesetzt werden.<br />

Foto: Energieagentur Regio Freiburg<br />

Umweltminister Franz Untersteller und Energieagentur-Geschäftsführer Rainer<br />

Schüle beim 6. Kommunalforum<br />

Seit Projektbeginn im Jahr 2010 hat sich<br />

die Kampagne als wichtige Schnittstelle beim<br />

Thema Bioenergie in der Region etabliert.<br />

Vor allem der Wettbewerb „Bioenergiedörfer<br />

am Start“, bei dem fünf Gemeinden auf dem<br />

Weg zum Bioenergiedorf unterstützt wurden,<br />

hat für viele Impulse gesorgt. Im Laufe<br />

des Projekts stellte sich aber auch heraus,<br />

dass bei zahlreichen Fragen zur nachhaltigen<br />

Energieversorgung in ländlichen Gemeinden<br />

Klärungsbedarf besteht. So gibt es z.B. noch<br />

keine konkreten Kriterien, die eine nachhaltige<br />

und regional verträgliche Variante eines<br />

Bioenergiedorfs definieren.<br />

Genau hier setzt die Kampagne in ihrer zweiten<br />

Projektphase, die zunächst zwei Jahre<br />

dauern wird, an. Das Thema Energieeffizienz<br />

soll noch stärker als bisher in den Mittelpunkt<br />

rücken – eine Tatsache, die sich auch in<br />

der Umbenennung in „EnergieRegion Südschwarzwald<br />

Plus“ widerspiegelt. „In der bisherigen<br />

Praxis ging es bei Bioenergiedörfern<br />

hauptsächlich darum, günstig Wärme aus Biomasse<br />

bereitzustellen“, so Christian Neumann,<br />

Projektleiter von der Energieagentur Regio<br />

Freiburg. „Die Themen Energieeffizienz und<br />

Nachhaltigkeit standen dabei nicht immer<br />

im Fokus.“ Noch fehlten klare Maßgaben, an<br />

denen sich Gemeinden orientieren können.<br />

„Der Bedarf an Orientierung ist groß.“<br />

Als ersten Schritt hat Neumann im Auftrag<br />

des Naturparks Südschwarzwald einen Katalog<br />

mit Nachhaltigkeitskriterien entwickelt,<br />

in dem sowohl Mindestanforderungen als<br />

auch Idealvorstellungen bei einem Energiedorf<br />

genannt werden. Demnach sollten Energiedörfer<br />

unter anderem folgende Zielsetzungen<br />

verfolgen:<br />

• Der Strombedarf sollte um 15 bis 30 Prozent,<br />

der Endenergiebedarf um 20 bis 50<br />

Prozent verringert werden.<br />

• Es sollten mindestens 50 Prozent, im Idealfall<br />

100 Prozent des freien Potenzials bei<br />

allen Energieträgern erschlossen werden.<br />

• Es sollten mindestens 50 Prozent, im Idealfall<br />

100 Prozent des Wärmebedarfs über<br />

Erneuerbare Energien abgedeckt werden.<br />

• Wenn Biomasse und Holz zum Einsatz kommen,<br />

dann sollten mindestens 50 Prozent,<br />

im Idealfall 100 Prozent von der Gemarkung<br />

der Gemeinde kommen.<br />

• Es sollten maximal 30 Prozent der landwirtschaftlichen<br />

Nutzfläche zur Produktion von<br />

Biomasse zur Energiebereitstellung verplant<br />

werden.<br />

Vor allem die Frage, welcher Anteil der landwirtschaftlich<br />

genutzten Fläche für die Energiegewinnung<br />

genutzt werden soll, hat häufig großes<br />

Konfliktpotenzial. Aus energetischer Sicht<br />

wäre es wünschenswert, in Biogasanlagen<br />

hauptsächlich Abfall- und Reststoffe zu verwenden.<br />

Dies ist allerdings nur machbar, wenn der<br />

Energiebedarf zunächst deutlich reduziert wird.<br />

Gleiches gilt für eine nachhaltige Nutzung des<br />

Energieträgers Holz. Momentan werden nicht<br />

selten 50 bis 100 Prozent von außerhalb der<br />

Gemarkung importiert – will man regional<br />

verträglich wirtschaften, dann muss auch hier<br />

zuerst der Bedarf minimiert werden.<br />

Die Fachwelt ist sich einig, dass die bisher<br />

gängigen Definitionen eines Bioenergiedorfs<br />

(Deckung von 100 Prozent des Strom- und 50<br />

Prozent des Wärmebedarfs durch Erneuerbare<br />

Energien) zu kurz greifen. Häufig können<br />

Gemeinden deutlich mehr Strom produzieren,<br />

als sie selbst verbrauchen. Ganz im Gegensatz<br />

zu städtischen Ballungsgebieten, die sich nicht<br />

selbst vollständig mit Erneuerbaren Energien<br />

versorgen können. Für eine flächendeckende<br />

Umstellung auf regenerative Energien ist daher<br />

regionales Denken gefragt.<br />

Auch hier möchte die Kampagne einen Beitrag<br />

als Wissensvermittler leisten. Die Gemeinden<br />

der Region sollen vernetzt werden, mit Veranstaltungen<br />

und Akteurstreffen soll das Wissen<br />

über Energieeffizienz und Erneuerbare Energien<br />

vertieft werden. Weitere Gemeinden werden<br />

zudem mit breit angelegten Machbarkeitsstudien<br />

unterstützt. Dadurch soll die Konzentration<br />

auf einzelne Techniken vermieden und das<br />

gesamte Spektrum der Erneuerbaren (Wind,<br />

Wasser, Biomasse, Solarenergie, Energieeinsparung)<br />

beispielhaft erschlossen werden. n<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.bioenergieregion-suedschwarzwald.de<br />

28 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


Praxis<br />

Klappe zu, Wärme drin<br />

Wenn es in einem Gebäude brennt, darf der gefährliche Rauch auf keinen Fall über einen Aufzugsschacht in andere<br />

Etagen strömen. Daher schreiben die Landesbauordnungen eine sogenannte Schachtentrauchung vor. Das Problem<br />

dabei: In der kalten Jahreszeit verliert das Gebäude durch die Abzugsöffnung auch erhebliche Mengen an Wärme.<br />

Von Karin Jehle, fesa e.V.<br />

die Entlüftung somit immer gewährleistet.<br />

Aber auch wenn der Aufzug intensiv genutzt<br />

wird, müssen die „Fahrgäste“ nicht im Mief<br />

stehen. Das Schachtentlüftungssystem sorgt<br />

dafür, dass Schacht und Kabine mit Frischluft<br />

versorgt werden, wenn die Sensoren Alarm<br />

geben. Und selbst bei einem Stromausfall<br />

wird die Lüftungsklappe über die mechanische<br />

Federrückstellung geöffnet. Ein Bauantrag<br />

ist für die Installation des intelligenten<br />

Energiesparers nicht notwendig. Die Schachtentrauchungslösung<br />

der Haushahn-Gruppe<br />

etwa lässt sich an eine bestehende Brandmeldeanlage<br />

im Gebäude anschließen und auch<br />

im Bestand bauantragsfrei nachrüsten. Durch<br />

die eingesparten Heizkosten amortisiert sich<br />

die Investition schnell.<br />

Die Wärme im Gebäude entweicht<br />

unkontrolliert durch den Aufzugsschacht.<br />

Laut Landesbauverordnung müssen im<br />

Brandfall gefährliche Gase und Rauch durch<br />

eine permanente Öffnung an der Oberseite<br />

des Aufzugsschachtes abziehen können. Diese<br />

muss in der Regel mindestens 2,5 Prozent der<br />

Schachtgrundfläche groß sein – ein richtig<br />

großes Loch in der ansonsten hoffentlich<br />

wohlgedämmten Gebäudehülle. Die Kaminwirkung<br />

innerhalb des Aufzugschachtes sorgt<br />

Die Wärme bleibt im Gebäude. Im Falle einer<br />

Rauchentwicklung öffnet sich die Schachtentrauchungsklappe<br />

sicher und sofort.<br />

dann dafür, dass warme Luft aus Fluren und<br />

Gängen durch die Spalten der Schachttüren<br />

nach oben gesaugt wird. Über den Abzug<br />

entschwindet die Wärme nach draußen und<br />

ist für das Gebäude verloren. Allein durch die<br />

Entlüftungsöffnung eines zwölf Meter hohen<br />

Aufzugschachts können auf diese Weise rund<br />

1.500 Liter Heizöl pro Jahr verheizt werden.<br />

Kontrollierte Schachtentrauchung<br />

Katzenfreundliches Passivhaus<br />

Eine andere Art von Klappe im Gebäude stellt<br />

die selbstständige Eingangspforte für Stubentiger<br />

dar. Um hier eigenpfotiges Ein- und<br />

Ausgehen zu ermöglichen und gleichzeitig<br />

Wärmeverluste zu verhindern, hat Architekt<br />

Michael Sellner für ein Passivhaus in Weil am<br />

Rhein eine intelligente Lösung gefunden: „Die<br />

Katzenklappe geht zum Windfang, wo sich<br />

322<br />

freie Stellen!<br />

(Stand 3.5.2013)<br />

www.eejobs.de<br />

„Das trägt nicht nur zu einer schlechteren<br />

Energiebilanz des Gebäudes bei, sondern<br />

wird für den Betreiber auch noch teuer“,<br />

sagt Stefan Müller, Kundendienstleiter der<br />

Haushahn-Gruppe, einem Netzwerk regional<br />

aufgestellter Aufzugsunternehmen. Daher<br />

gehöre heute bei Neubauten eine kontrollierte<br />

Schachtentrauchung zum Standard. Bei<br />

dieser Variante wird eine luftdichte Entrauchungsklappe<br />

eingesetzt, die im Regelfall<br />

geschlossen ist. Zugleich analysieren Rauchmeldesysteme<br />

permanent die Luft im Aufzugsschacht.<br />

Sobald eine Veränderung festgestellt<br />

wird, öffnet sich die Lüftungsklappe<br />

automatisch.<br />

Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn Rauch im<br />

Schacht erkannt wird, oder die Temperatur<br />

über 30 Grad Celsius steigt. Im Brandfall ist<br />

Auch Katzenklappen können Zugluft und<br />

Wärmeverluste verursachen.<br />

auch ein Katzenkörbchen befindet.“ Dieser<br />

ist immer frostfrei aber außerhalb der thermischen<br />

Gebäudehülle. „Dort kann die Katze<br />

dann, wenn sie ihr Personal im Haus durch<br />

die Scheibe sieht, solange miauen bis ihr<br />

jemand die Verbindungstür zum Wohnhaus<br />

öffnet.“ n<br />

Foto: asrawolf, pixelio.de<br />

<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />

29


<strong>Branchenverzeichnis</strong><br />

& <strong>Branchenverzeichnis</strong><br />

Bauen/Sanieren/Renovieren<br />

Energieagentur Regio Freiburg GmbH<br />

Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />

Tel.: 0761/79177-10, Fax 0761/79177-19<br />

www.energieagentur-freiburg.de<br />

Götz + Moriz GmbH<br />

Basler Landstr. 28, 79111 Freiburg<br />

Tel.: 0761/497-0<br />

www.goetzmoriz.com<br />

C. Haushahn GmbH & Co. KG<br />

Heilbronner Straße 364, 70469 Stuttgart<br />

Tel.: 0711/8954-0, Fax 0711/8954-403<br />

www.haushahn-gruppe.de<br />

Krebser und Freyler Planungsbüro GmbH<br />

Tscheulinstraße 2a, 79331 Teningen<br />

Tel.: 07641/9111-0, Fax 07641/9111-40<br />

www.krebser-freyler.de, info@krebser-freyler.de<br />

Natuerlich-Faller.de<br />

Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung,<br />

Dämmungen, Fußböden,<br />

Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307<br />

solares bauen - Ingenieurgesellschaft<br />

für Energieplanung mbH<br />

Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />

Tel.: 0761/45688-30, Fax 0761/45688-50<br />

info@solares-bauen.de, www.solares-bauen.de<br />

ZBÖ-Dämmtechnik GmbH<br />

Gewerbestr. 15, 79219 Staufen<br />

Tel.: 07633/9526-0<br />

info@zboe-daemmtechnik.de<br />

www.zboe-daemmtechnik.de<br />

Zimmerei Grünspecht<br />

Hanferstr. 11, 79108 Freiburg<br />

Tel.: 0761/1550510, Fax 0761/133537<br />

info@zimmerei-gruenspecht.de<br />

Bioenergie<br />

Bad & Heizung Kreuz<br />

Gewerbestr. 31, 79227 Schallstadt<br />

Tel.: 07664/9766-0, Fax 07664/9766-50<br />

www.kreuz-gmbh.de, info@kreuz-gmbh.de<br />

MW Energum<br />

Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik<br />

Am Rosengraben 23a, 79183 Waldkirch<br />

Tel.: 07681/4937234, Fax 07681/4937268<br />

info@mw-energum.de, www.mw-energum.de<br />

ÖkoFEN Gebietsvertretung<br />

Lingertstr. 10, 79541 Lörrach<br />

Tel.: 07621/1630-755, Fax 07621/1630-756<br />

t.erlenkoetter@oekofen.de<br />

Paradigma / ReSys AG<br />

Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />

Tel.: 0761/4011441, Fax 0761/4011442<br />

info@resys-ag.de, www.resys-ag.de<br />

Schellinger KG<br />

Holzpellets u. Lagertechnik<br />

Schießplatzstraße 1-5, 88250 Weingarten<br />

Tel. 0751/ 56094- 0, Fax: 0751-/56094- 49<br />

www.schellinger-kg.de<br />

Viessmann Deutschland GmbH<br />

Bebelstr. 19, 79108 Freiburg<br />

Tel.: 0761/47951-0<br />

www.viessmann.com<br />

Blockheizkraftwerke<br />

Bad & Heizung Kreuz<br />

Gewerbestr. 31, 79227 Schallstadt<br />

Tel.: 07664/9766-0, Fax 07664/9766-50<br />

www.kreuz-gmbh.de, info@kreuz-gmbh.de<br />

MW Energum<br />

Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik<br />

Am Rosengraben 23a, 79183 Waldkirch<br />

Tel.: 07681/4937234, Fax 07681/4937268<br />

info@mw-energum.de, www.mw-energum.de<br />

Brennstoffe<br />

MW Energum<br />

Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik<br />

Am Rosengraben 23a, 79183 Waldkirch<br />

Tel.: 07681/4937234, Fax 07681/4937268<br />

info@mw-energum.de, www.mw-energum.de<br />

Energieberatung/Solartechnik<br />

econzept Energieplanung GmbH<br />

Ingenieurgesellschaft<br />

Wiesentalstr. 29, 79115 Freiburg<br />

Tel.: 0761/40166-27, Fax 0761/40166-20<br />

www.econzept.de<br />

Energieagentur Regio Freiburg GmbH<br />

Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />

Tel.: 0761/79177-10, Fax 0761/79177-19<br />

www.energieagentur-freiburg.de<br />

energieberatung hüpper<br />

Geyer-zu-Lauf-Str. 40, 79312 Emmendingen<br />

Tel.: 07641/913473, Fax 07641/913474<br />

www.energieberatung-huepper.de<br />

Natuerlich-Faller.de<br />

Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung,<br />

Dämmungen, Fußböden,<br />

Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307<br />

Ortenauer Energieagentur GmbH<br />

Wasserstr. 17, 77652 Offenburg<br />

Tel.: 0781/924619-0, Fax 0781/924619-20<br />

info@ortenauer-energieagentur.de<br />

solares bauen - Ingenieurgesellschaft<br />

für Energieplanung mbH<br />

Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />

Tel.: 0761/45688-30, Fax 0761/45688-50<br />

info@solares-bauen.de, www.solares-bauen.de<br />

u-sieben GmbH<br />

Fabrik Sonntag 8, 79183 Waldkirch<br />

Tel.: 07681/4979897, Fax 07681/497989<br />

info@u-sieben.de, www.u-sieben.de<br />

Energieversorgung<br />

badenova AG & Co. KG<br />

Tullastr. 61, 79108 Freiburg<br />

info@badenova.de<br />

www.badenova.de<br />

Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH<br />

Unabhängiger Anbieter – Sauberer Strom<br />

von unabhängigen Produzenten<br />

Friedrichstr. 53-55, 79677 Schönau<br />

www.ews-schoenau.de<br />

Stadtwerke MüllheimStaufen GmbH<br />

Marktstraße 1 - 3, 79379 Müllheim<br />

Tel.: 07631/93608-88, Fax.: 07631/93608-66<br />

www.alemannenenergie.de<br />

Erdwärme/Geothermie<br />

Bad & Heizung Kreuz<br />

Gewerbestr. 31, 79227 Schallstadt<br />

Tel.: 07664/9766-0, Fax 07664/9766-50<br />

Viessmann Deutschland GmbH<br />

Bebelstr. 19, 79108 Freiburg<br />

Tel.: 0761/47951-0<br />

www.viessmann.com<br />

Fachmessen<br />

Forst Live GmbH<br />

Zur Bünd 21, 29320 Herrmannsburg<br />

Tel.: 05052/8522, Fax: 05052/597<br />

www.forstlive.de<br />

Intersolar Europe 2013<br />

Solar Promotion GmbH, Kiehnlestraße 16<br />

75172 Pforzheim, Tel.: 07231/58598-0,<br />

Fax 7231/58598-28, www.intersolar.de<br />

Finanzierung<br />

GLS Gemeinschaftsbank eG<br />

Merzhauser Str. 177, 79100 Freiburg<br />

Tel. 0761-76631-0, Fax 0761-76631-33<br />

www.gls.de<br />

Sparkasse Freiburg - Nördl. Breisgau<br />

Kaiser-Joseph-Str. 186-190, 79098 Freiburg<br />

Tel.: 0761/215-0<br />

www.sparkasse-freiburg.de<br />

Sterr-Kölln & Partner<br />

Rechtsanwälte<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Steuerberater<br />

Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />

79110 Freiburg<br />

Tel.: 0761/49054-0, Fax 0761/493468<br />

kontakt@sterr-koelln.com,<br />

www.sterr-koelln.com<br />

Volksbank Freiburg<br />

Bismarckallee 10, 79098 Freiburg<br />

Tel.: 0761/2182-1111<br />

www.volksbank-freiburg.de<br />

Garten- und Landschaftsbau<br />

Meisterbetrieb Schelly / Berger<br />

Sachsenstr. 4, 79211 Denzlingen<br />

Tel.: 07666/948604, Fax 07666/948606<br />

Geldanlagen/Beteiligungen<br />

Forest Finance Service GmbH<br />

Eifelstr. 20, 53119 Bonn<br />

Tel.: 0228/943778-0, Fax 0228 /943778-20<br />

www.forestfinance.de, info@forestfinance.de<br />

Ökostromgruppe Freiburg<br />

Realisierung von Windkraft-,<br />

Wasserkraft- und Solaranlagen<br />

Tel.: 0761/611666-0, Fax 0761/611666-10<br />

info@oekostrom-freiburg.de<br />

www.oekostrom-freiburg.de<br />

Regionalwert AG<br />

Hauptstr. 140, 79356 Eichstetten<br />

Tel.: 07663/942401<br />

www.regionalwert-ag.de<br />

S.A.G. Solarstrom AG<br />

Sasbacher Str. 5, 79111 Freiburg<br />

Tel.: 0761/4770-0, Fax 0761/4770-555<br />

www.solarstromag.de<br />

Solar-Bürger-Genossenschaft eG<br />

Gerberau 5, 79098 Freiburg<br />

Tel. 0761/89629224, Fax 0761/404770<br />

info@solargeno.de, www.solargeno.de<br />

solarcomplex AG<br />

Ekkehardstr. 10, 78224 Singen<br />

Tel.: 07731/8274-0, Fax 07731/8274-29<br />

box@solarcomplex.de<br />

Solarsiedlung GmbH<br />

Merzhauser Str. 177, 79100 Freiburg<br />

Tel.: 0761/459440, Fax 0761/45944-39<br />

www.solarsiedlung.de<br />

Heizung/Lüftung/Sanitär<br />

Bad & Heizung Kreuz<br />

Gewerbestr. 31, 79227 Schallstadt<br />

Tel.: 07664/9766-0, Fax 07664/9766-50<br />

www.kreuz-gmbh.de, info@kreuz-gmbh.de<br />

Viessmann Deutschland GmbH<br />

Bebelstr. 19, 79108 Freiburg<br />

Tel.: 0761/47951-0, Fax<br />

www.viessmann.com<br />

Immobilienverwaltung<br />

Gisinger Hausverwaltung GmbH<br />

Berliner Allee 3, 79114 Freiburg<br />

Tel 0761.557 88-300, Fax 0761.557 88-301<br />

info@gisinger-hv.de<br />

Informationsplattformen<br />

Energieautonome Kommunen<br />

Wissensdatenbank zur Energieautomie<br />

www.energieautonome-kommunen.de<br />

Greenjobs UG<br />

Siemensstraße 24, 14482 Potsdam<br />

Tel.: 0331/2909865<br />

www.greenjobs.de, info@greenjobs.de<br />

Investmentberatung<br />

Arnulf Allert<br />

Emmy-Noether-Str. 2, 79110 Freiburg<br />

Tel.: 0761/4565006,<br />

allert@sri-concepts.de<br />

Völkle Vermögensverwaltung GmbH<br />

Hauptstraße 18, 79618 Rheinfelden/Herten<br />

Tel.: 07623/966-1395, Fax 07623/966-1394<br />

www.voelkle-vermoegen.de<br />

Kommunale Beratung<br />

endura kommunal GmbH<br />

Emmy-Noether-Str. 2, 79110 Freiburg<br />

Tel.: 0761/38690980, Fax 0761/38690989<br />

info@endura-kommunal.de,<br />

www.endura-kommunal.de<br />

fesa e. V.<br />

Gerberau 5, 79098 Freiburg<br />

Tel.: 0761/407361,mail@fesa.de<br />

www.fesa.de<br />

Lehmbau<br />

Manufaktur für Kork-Lehm-Bausteine<br />

Lehmbausteine, Mörtel, Putze, Korkgranulat<br />

Todtnauer Str. 4, 79115 Freiburg<br />

Tel.: 0761/4768395, Fax 0761/42265,<br />

www.manufaktur-freiburg.de<br />

30 <strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013


<strong>Branchenverzeichnis</strong><br />

Terra Mater Lehmbau<br />

Strohballenhäuser, Lehm-, Kalkputze und mehr.<br />

Winterstr. 25, 79588 Efringen-Kirchen<br />

Tel.: 07628/940692, Mobil 0172/1307142<br />

terramater.lehmbau@t-online.de<br />

www.terramater-lehmbau.de<br />

Mobilität<br />

Freiburger Verkehrs AG<br />

Besanconallee 99, 79111 Freiburg<br />

Tel.: 0761/45110, www.vag-freiburg.de<br />

LeaseRad GmbH<br />

Zähringerstr. 355, 79108 Freibug,<br />

Tel.: 0761/7010484, www.leaserad.de<br />

Stadtmobil Südbaden AG<br />

Bismarckallee 9, 79098 Freiburg<br />

Tel.: 0761/23020, Fax 0761/2022801,<br />

www.stadtmobil-suedbaden.de<br />

VCD-Mobilitätsberatung<br />

im Ökopunkt, Salzstr. 1 in Freiburg<br />

(am Bertoldsbrunnen), Mo, Di, Mi, Fr 15-18 Uhr,<br />

www.vcd.org/freiburg<br />

Organisation/Institute<br />

fesa e. V.<br />

Gerberau 5, 79098 Freiburg<br />

Tel.: 0761/407361, Fax 0761/404770,<br />

mail@fesa.de, www.fesa.de<br />

FWTM GmbH & Co. KG<br />

Regional Cluster Freiburg Green City<br />

Rathausgasse 33, 79098 Freiburg<br />

Tel.: 0761/3881-879, www.greencity-cluster.de<br />

IG Greentec<br />

Feldbergstr 4, 79331 Teningen<br />

www.ig-greentec.de, info@ig-greentec.de<br />

Tel. 07641/42243, Detlef Knöller<br />

Wirtschaftsverband 100 Prozent<br />

Emmy-Noether-Str. 2, 79110 Freiburg<br />

Tel.: 0761/89781022, Fax 0761/89781024<br />

www.wee100prozent.de<br />

Planung/Beratung<br />

MS-Solar Ingenieurbüro<br />

Photovoltaik-Anlagen & Systeme<br />

In den Eschmatten 27, 79117 Freiburg<br />

Tel.: 0761/6008814, Fax 0173/7102207<br />

ms@ms-solartechnic.com,<br />

www.ms-solartechnic.com<br />

Architektur Möhrle + Möhrle<br />

Energieberatung Wohnhäuser + Gewerbe,<br />

Neubau und Altbausanierung<br />

Kartäuser Straße 153, 79117 Freiburg<br />

Tel.: 0761/60657 + 60658, Fax 60659,<br />

www.biosolarhaus-freiburg.de<br />

econzept Energieplanung GmbH<br />

Ingenieurgesellschaft<br />

Wiesentalstr. 29, 79115 Freiburg<br />

Tel.: 0761/40166-27, Fax 0761/40166-20,<br />

www.econzept.de<br />

Natuerlich-Faller.de<br />

Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung,<br />

Dämmungen, Fußböden,<br />

Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307<br />

Hans-Gerd Leonhardt<br />

Strategieentwicklung<br />

Coaching - Moderation - Wirtschaftsmediation<br />

Stühlingerstr. 21, 79106 Freiburg<br />

leonhardt@synergos.de, www.synergos.de<br />

MW Energum<br />

Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik<br />

Am Rosengraben 23a, 79183 Waldkirch<br />

Tel.: 07681/4937234, Fax 07681/4937268<br />

info@mw-energum.de, www.mw-energum.de<br />

ratio energie GmbH<br />

Beratung Planung Betrieb von Energieanlagen,<br />

Contracting<br />

Tumringer Str. 270, 79539 Lörrach<br />

Tel.: 07621/956699-0, info@ratioenergie.de,<br />

www.ratioenergie.de<br />

Schaeffer TC<br />

Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />

79110 Freiburg, Tel.: 0151-54611022<br />

info@schaeffertc.com, www.schaeffertc.com<br />

sellner architekten<br />

energie effizient bauen<br />

Grünmatten 8, 79219 Staufen<br />

Tel.: 07633/802-445, Fax 07633/802-556<br />

info@sellner-architekten.de,<br />

www.sellner-architekten.de<br />

Pressearbeit/Kommunikation<br />

ENERCHANGE<br />

Agentur für erneuerbare Energien<br />

Goethestraße 4, 79100 Freiburg,<br />

Tel.: 0761/38421001, www.enerchange.de<br />

Rechtsberatung<br />

Sterr-Kölln & Partner<br />

Rechtsanwälte<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Steuerberater<br />

Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />

79110 Freiburg<br />

Tel.: 0761/49054-0, Fax 0761/493468,<br />

kontakt@sterr-koelln.com,<br />

www.sterr-koelln.com<br />

Thea Tritschler<br />

Rechtsanwältin<br />

Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht<br />

Merzhauser Str. 183 (Sonnenschiff)<br />

79100 Freiburg<br />

Tel.: 0761/2022944, Fax: 0761/2022946<br />

info@kanzlei-tritschler.de<br />

www.kanzlei-tritschler.de<br />

Solaranlagenreinigung<br />

SolarRein Felix Pohl<br />

Zwiebelgasse 14, 79291 Merdingen<br />

Tel.: 07668-9790065<br />

info@solar-rein.de, www.solar-rein.de<br />

Solarstromanlagen<br />

Bad & Heizung Kreuz<br />

Gewerbestr. 31, 79227 Schallstadt<br />

Tel.: 07664/9766-0, Fax 07664/9766-50<br />

www.kreuz-gmbh.de, info@kreuz-gmbh.de<br />

Elektro Eckenfels GmbH<br />

Heiligenzeller Straße 3, 77948 Friesenheim<br />

info@elektro-eckenfels.de,<br />

Tel.: 07821/98051-0, Fax 08721/6947<br />

ENERGOSSA GmbH<br />

Solarstromanlagen, Planung und Installation<br />

Christaweg 6, 79114 Freiburg<br />

Tel.: 0761/479763-0, Fax 0761/479763-9,<br />

www.energossa-online.de<br />

fesa e. V.<br />

Gerberau 5, 79098 Freiburg<br />

Tel.: 0761/407361,<br />

www.fesa.de<br />

Natuerlich-Faller.de<br />

Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung,<br />

Dämmungen, Fußböden,<br />

Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307<br />

Inteso GmbH<br />

General-von Holzing-Str. 5, 79283 Bollschweil<br />

Tel.: 07633/8060796, Fax 07633/8060799<br />

info@inteso-solar.de, www.inteso-solar.de<br />

S.A.G. Solarstrom AG<br />

Sasbacher Str. 5, 79111 Freiburg<br />

Tel.: 0761/4770-0, Fax 0761/4770-440,<br />

www.solarstromag.com<br />

SI Module GmbH<br />

Bötzinger Straße 21C, 79111 Freiburg<br />

Tel.: 0761 5902690,<br />

www.si-module.com<br />

Solar-Fabrik AG<br />

Munzinger Str. 10, 79111 Freiburg<br />

Tel.: 0761/4000-0, Fax 0761/4000-196,<br />

info@solar-fabrik.de, www.solar-fabrik.de<br />

Würth Solar<br />

Christaweg 42, 79114 Freiburg<br />

Tel.: 0761/12039-0, Fax 0761/12039-5299<br />

www.wuerth-solar.de<br />

Viessmann Deutschland GmbH<br />

Bebelstr. 19, 79108 Freiburg<br />

Tel.: 0761/47951-0,<br />

www.viessmann.com<br />

VOLTEC Solar SAS<br />

Deutsch-französischer Hersteller von PV-Modulen.<br />

20 Jahre Produktgarantie, 25 Jahre Ertragsgarantie<br />

abgesichert durch Münchner Rückversicherung.<br />

1 rue des Prés, F-67190 Dinsheim sur Bruche<br />

Tel : +33 388 49 49 88, Fax : +33 388 49 49 85<br />

www.voltec-solar.com, info@voltec-solar.com<br />

Steuerberatung<br />

Sterr-Kölln & Partner<br />

Rechtsanwälte<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Steuerberater<br />

Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />

79110 Freiburg<br />

Tel.: 0761/49054-0, Fax 0761/493468<br />

kontakt@sterr-koelln.com,<br />

www.sterr-koelln.com<br />

Zwick Steuerberatungs-GmbH<br />

Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />

Tel.: 0761/15215-0, Fax 0761/15215-30<br />

info@zwick-freiburg.de, www.zwick-stb.de<br />

Tagungen/Veranstaltungen<br />

Katholische Akademie<br />

Wintererstr. 1, 79104 Freiburg<br />

Tel.: 0761/31918-0, Fax 0761/31918-111,<br />

www.katholische-akademie-freiburg.de<br />

Ostbayerisches Technologie Transfer<br />

Institut<br />

Wernerwerkstraße 4,<br />

93049 Regensburg<br />

www.otti.de<br />

Thermische Solaranlagen<br />

Bad & Heizung Kreuz<br />

Gewerbestr. 31, 79227 Schallstadt<br />

Tel.: 07664/9766-0, Fax 07664/9766-50<br />

www.kreuz-gmbh.de, info@kreuz-gmbh.de<br />

Graf GmbH<br />

Furtweg 10, 79400 Kandern<br />

Tel. 07626/7227, Fax 07626/7241<br />

www.graf-bad-heizung.de<br />

Olfs & Ringen<br />

Richtweg 4, 27412 Kirchtimke<br />

Tel.: 04289/926692, Fax: 04289/926693,<br />

info@olfs-ringen.de, www.olfs-ringen.de<br />

Paradigma / ReSys AG<br />

Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />

Tel.: 0761/4011441, Fax 0761/4011442<br />

info@resys-ag.de, www.resys-ag.de<br />

Viessmann Deutschland GmbH<br />

Bebelstr. 19, 79108 Freiburg<br />

Tel.: 0761/47951-0,<br />

www.viessmann.com<br />

Wärmedämmung<br />

Energieagentur Regio Freiburg GmbH<br />

Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg<br />

Tel.: 0761/79177-10, Fax 0761/79177-19<br />

www.energieagentur-freiburg.de<br />

econzept Energieplanung GmbH<br />

Ingenieurgesellschaft<br />

Wiesentalstr. 29, 79115 Freiburg<br />

Tel.: 0761/40166-27, Fax 0761/40166-20,<br />

www.econzept.de<br />

Natuerlich-Faller.de<br />

Solaranlagen als gleichzeitige Dacheindeckung,<br />

Dämmungen, Fußböden,<br />

Dorfstr. 20, 79232 March, Tel.: 07665/1307<br />

Wasserkraftanlagen<br />

Wasserkraft Volk AG<br />

Turbinenfabrik und Ingenieurbüro<br />

Am Stollen 13, 79261 Gutach<br />

Tel.: 07685/9106-0, Fax 07685/9106-10<br />

mail@wkv-ag.com, www.wkv-ag.com<br />

Weiterbildung<br />

Institut für Fortbildung und Projektmanagement<br />

Gerberau 5, 79098 Freiburg<br />

Tel.: 0761/610 8501<br />

info@ifpro.de, www.ifpro.de<br />

Katholische Akademie<br />

Wintererstr. 1, 79104 Freiburg<br />

Tel.: 0761/31918-0, Fax 0761/31918-111<br />

mail@katholische-akademie-freiburg.de,<br />

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<strong>SolarRegion</strong> · Ausgabe 2/2013<br />

31


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• neue Ideen und bürgernahe Projekte<br />

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