PVC-RECYCLING: - Solvay Plastics

Dossier PVC-Recycling
INHALT
Gestern noch in den
Kinderschuhen – heute
zwei ausgewachsene
Recyclingtechniken für die
Rohstoffrückgewinnung:
werkstoffliches und
rohstoffliches Recycling.
Wiedergeburt
eines Rohstoffs.
Das gängigste werkstoffliche
Recyclingverfahren wird vornehmlich
für Hart-PVC (Fensterprofile, Rohre,
etc.) eingesetzt. Nach dem Sammeln
und Sortieren der Abfälle werden
diese zerkleinert, entstaubt und die
Metallanteile abgeschieden. Das
erhaltene Granulat wird anschließend
durch Mikronisierung zu Pulver
reduziert. Aus dem recycelten
Material können dann über erneute
Extrusion ähnliche Produkte wie die
ursprünglichen hergestellt werden.
Bei „Verbund“-PVC-Abfällen, also
Abfällen, die mit anderen Werkstoffen
(andere Polymere, Textilien, Metall,
Gummi, etc.) vermischt sind, ist
eine aufwändigere Behandlung
mit dem Vinyloop ® -Verfahren
erforderlich. Das gilt insbesondere für
Verbundwerkstoffe aus Weich-PVC
wie Kabel, Dachbahnen, Bodenbeläge,
beschichtete Textilien, aber auch
für Sieb- und Mahlrückstände stark
verunreinigten Hart-PVCs, die unter
normalen Umständen deponiert
werden müssten (± 15 Prozent des
gesamten Abfallstroms).
Damit PVC von den unerwünschten
Verbundstoffen befreit werden kann,
nutzt das Vinyloop ® -Verfahren die
selektive Auflösung mit einem im
geschlossenen Kreislauf befindlichen
Lösemittel und nachfolgender
Filtrierung. Durch Ausfällung
entsteht ein Compound in Form von
Mikrogranulat, das durch Extrusion,
Spritzguß oder Kalandrierung
weiterverarbeitet werden kann.
Chemische und
energetische Verwertung.
Für zu stark verunreinigtes PVC, das
weder technisch noch wirtschaftlich
rentabel zurückgewonnen werden kann,
bietet sich das chemische Recycling
an, das auch als „rohstoffliches“
Recycling bezeichnet wird. Bei dieser
Option können Chlorwasserstoff und
petrochemische Bestandteile des
PVC zurückgewonnen werden. Hier
kommen beispielsweise das von
Dow/BSL in Deutschland sowie das
von Sumitomo in Japan entwickelte
Sumitomo-Verfahren zum Einsatz. Mit
diesen chemischen Recyclingverfahren
können nahezu alle Arten von PVC-
Abfall behandelt werden – ein wichtiger
Platz unter den künftigen alternativen
Recyclingverfahren ist ihnen daher
sicher.
Erweist sich jedoch eine
Rückgewinnung des PVC-Moleküls
als nicht durchführbar, bleibt nur
die Verbrennung unter optimalen
Bedingungen. Dabei werden die
Energie aus der Erdölfraktion und die
Chloride durch saubere Verbrennung
zurückgewonnen.
Parallel zu diesen Recyclingverfahren
fördert Vinyl 2010 ® verschiedene
Forschungsprojekte in Europa. Einige
dieser Projekte durchlaufen noch das
Prüfstadium oder führen noch
Stichprobenanalysen durch, andere
hingegen warten nur auf den richtigen
Partner, um den Grundstein für
eine Pilotanlage zu legen. Diese
verschiedenen Projekte werden im
Fortschrittsbericht 2007 unter
www.vinyl2010.org vorgestellt. Neben
den von Vinyl 2010 ® mitfinanzierten
Recyclingverfahren gibt es natürlich
noch weitere Techniken.
Préparation
de la matière
première
1 2
Dissolution 3
Régénération solvant
Introduction
du solvant
Récupération 4 du
matériau secondaire
pour revalorisation
Vinyloop ® : Qualitativ
hochwertiges Reycling für
„Verbund“-PVC-Abfälle.
Vinyloop ® Ferrara ist derzeit die
einzige Anlage in Europa, die aus
unbehandelten und heterogenen
Abfällen homogene PVC-Compound-
Regenerate herstellen kann.
Derzeit werden dort in wechselnden
Kampagnen Kabel (10.000 Tonnen/
Jahr), Fensterrahmen und Rollläden
(1.000 Tonnen/Jahr) behandelt. 2006
hat sich der Absatz verdoppelt, und die
Nachfrage übersteigt die derzeitigen
Produktionskapazitäten. Ende des
Jahres wurde ein Zentrifugendekanter
aufgestellt, mit dem ein noch
reineres Compound mit verbesserten
mechanischen Eigenschaften erhalten
wird. In Partnerschaft mit dem
französischen Unternehmen Ferrari ®
werden weitere Investitionen getätigt,
um auch PVC-beschichtete Planen
Additif
5
Précipitation 6
Introduction de la vapeur d’eau
7
Séchage et tamisage
8
Traitement des
effluents aqueux
1. Vorbereitung des Rohstoffs
2. Einführen des Lösemittels
3. Auflösung
4. Rückgewinnung des
Sekundärmaterials zur Verwertung
5. Additive
6. Ausfällung —
Wasserdampfeingabe
7. Trocknung und Siebung
8. Abwasserbehandlung
9. Verpackung des „gefällten PVC”
Emballage du
« PVC précipité »
9
verarbeiten zu können (Texyloop ® -
Verfahren, siehe Abschnitt über
beschichtete Gewebe, Seite 11). Für die
Zukunft ist zudem das Recycling von
Tapeten, Bodenbelägen, Dachbahnen,
Blisterverpackungen etc. vorgesehen.
„Mit Vinyloop® haben wir den Beweis
erbracht, dass PVC ein nachhaltiger
Werkstoff ist“, erläutert J. Ch. Lepers,
der bei SolVin F&T für die Vinyloop ® -
Forschung zuständig ist. „Wir müssen
heute das, was wir angeschoben haben,
marktfähig zu Ende führen. Vinyloop ®
ist ein qualitativ hochwertiges
Recyclingverfahren für minderwertige
PVC-Abfälle; ein Verfahren, bei dem am
Ende ein recycelter, qualitativ ebenfalls
hochwertiger Rohstoff entsteht. Nun
ist es an der Zeit zu produzieren und zu
verkaufen.“ — www.vinyloop.com
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