Rückblick - 1. Strategiezirkel 2011
Rückblick - 1. Strategiezirkel 2011
Rückblick - 1. Strategiezirkel 2011
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Rückblick - <strong>1.</strong> <strong>Strategiezirkel</strong> <strong>2011</strong><br />
Die SOLYP Informatik GmbH hat den <strong>Strategiezirkel</strong> ins Leben gerufen, um Strategieleitern und<br />
Strategieverantwortlichen eine Plattform zu geben, sich fachlich auszutauschen, gegenseitig von dem<br />
Wissen anderer Experten zu partizipieren und um zu erfahren, wie andere ihre Herausforderungen im<br />
strategischen Planungsprozess bewältigen.<br />
Um die fachlichen Beiträge in den Mittelpunkt zu rücken, wurde eine schlanke Agenda geschaffen: Zwei<br />
Unternehmen stellen ihren eigenen strategischen Planungsprozess vor, die restliche Zeit wurde intensiv<br />
genutzt, bei Gesprächen unterschiedliche Wege zu erleben, zu diskutieren und zu hinterfragen. Am Ende<br />
gab es noch einen kurzen Einblick in die Weiterentwicklung von SOLYP3.<br />
Mit der OTTO Group und der MERCK KGaA haben wir zwei große Unternehmen gefunden, die durch ihre<br />
Komplexität innerhalb der Konzernstrukturen ideal dafür geeignet sind, die schwierigen Verflechtungen<br />
vieler Geschäftseinheiten darzustellen und die Herausforderungen, die daraus im strategischen<br />
Planungsprozess entstehen, aufzuzeigen. Trotz den unterschiedlichen Branchenvertretern – es waren<br />
Strategieleiter von EnBW, BASF, ALTANA und EWE TEL unter den Teilnehmern – ließen sich viele<br />
Gemeinsamkeiten und gemeinsame Herausforderungen identifizieren, die es offensichtlich branchenund<br />
unternehmensunabhängig gibt. Die Diskussionen zeigten, dass sich alle Teilnehmer mit ähnlichen<br />
Fragestellungen beschäftigten. Hier ging es z.B. darum, wie der strategische Planungsprozess<br />
kommuniziert und in den einzelnen Geschäftseinheiten implementiert werden kann, um bei den<br />
jeweiligen Geschäftsführern auch akzeptiert zu werden.<br />
Interessant waren die Gespräche zu dem Thema Dauer des strategischen Plans – während im Handel der<br />
Fokus des Planungshorizonts bei drei bis fünf Jahren liegt, gibt es bei anderen Branchen einen Plan für<br />
die kommenden 20 Jahre – der zwar alle drei Jahre überarbeitet wird, nichtsdestotrotz läuft die<br />
langfristige Planung über zwei Jahrzehnte.<br />
Die Relevanz weicher Daten wird vor allem im Portfolio und bei der Analyse und Bewertung der Marktund<br />
Wettbewerbsdaten hervorgehoben. Auch die Vision ist sehr wichtig: Der strategische Planungsprozess<br />
muss an ihr ausgerichtet und die Ziele entsprechend definiert werden.<br />
Das strategische Risikomanagement durfte in diesem Kreis natürlich nicht fehlen. Fragen zum Thema<br />
„Wie richte ich mein Portfolio aus, damit die Risikobalance ausgeglichen ist?“, „Ist es gut, ein breites<br />
Portfolio zu haben und dadurch Stabilität zu erlangen, wenn ich dafür aber durch das divergente Feld<br />
eventuell auf Synergieeffekte verzichten muss?“ und „Wie ist das Risikomanagement im strategischen<br />
Planungsprozess verzahnt?“ wurden diskutiert. Es wird zwischen kurzfristigem und langfristigem<br />
Risikomanagement unterschieden.<br />
Ein systemgesteuerter Prozess ermöglicht es den Unternehmen, die strategischen Planungen der<br />
einzelnen Geschäftseinheiten zu verifizieren. Dadurch werden der Informationsfluss und entsprechende<br />
Diskussionen erleichtert – plant ein Unternehmen, das auf einem gesättigten Markt unterwegs ist, mit<br />
einem dreifachen Marktwachstum, dann sieht der Konzern das auf<br />
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einen Blick und kann dort entsprechend nachhaken und gegensteuern. Die Transparenz wird durch einen<br />
systematischen Prozess mit einer zentral abgelegten, vollständigen Datenbasis verbessert.<br />
Für solche direkten, logischen Zusammenhänge gibt es viele Beispiele – gibt eine strategische<br />
Geschäftseinheit ein Wachstum von 9 % bei einem Marktwachstum von 1 % an, dann ist es dem Konzern<br />
durch die intelligente Verknüpfung dieser Angaben und Visualisierung in einem übersichtlichen Chart<br />
möglich, diese beiden gegenläufigen Aspekte zu hinterfragen. Zusätzlich können Ziele sowohl mit den<br />
Maßnahmen abgeglichen als auch überprüft werden, ob die Finanzierung zur Realisierung dazu gesichert<br />
ist – eine in sich geschlossene und konsistente Planung also.<br />
Die Maßnahmenüberwachung ist sowieso relevant: Maßnahmen, die nicht explizit mit strategischen<br />
Zielen verknüpft sind, stellen große Probleme dar, da sie Geld verschlucken, ohne ein messbares<br />
strategisches Ergebnis zu bringen. Insofern muss die Strategie mit dem Finanzbereich maximal verzahnt<br />
werden, um ein Controlling zu ermöglichen.<br />
Hervorgehoben wurde, wie wichtig die Fokussierung ist. Wichtige Trends müssen identifiziert und das<br />
Portfolio entsprechend gesteuert werden. Nur ein etabliertes, kontinuierliches System ermöglicht<br />
standardisiertes Arbeiten und ein Überprüfen der Initiativen zur Zielerreichung. Es gibt nur solche<br />
Initiativen, die eine strategische Relevanz haben, um oben genannten Fokus nicht aus den Augen zu<br />
verlieren. Dieses Vorgehen erleichtert die Kontrolle der gesamten strategischen Planung.<br />
Durch eine inhaltliche Verknüpfung der einzelnen Initiativen ist die Risikoeinschätzung besser geworden;<br />
überlappende Risiken können erstmalig im Tool dargestellt und identifiziert werden.<br />
Ein sicherlich anstrengender, dafür umso interessanter und lehrreicher Tag, den wir zum ersten, aber<br />
sicherlich nicht zum letzten Mal durchgeführt haben! Recht herzlich möchten wir uns noch einmal bei<br />
allen Teilnehmern und regen Diskussionspartner bedanken – nur durch diese werden solche<br />
Veranstaltungen zum Leben erweckt!<br />
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