Arbeitslosenquoten in neuen und alten Bundesländern 1975 - 2012
Arbeitslosenquoten in neuen und alten Bundesländern 1975 - 2012
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<strong>Arbeitslosenquoten</strong> <strong>in</strong> den <strong>neuen</strong> <strong>und</strong> <strong>alten</strong> B<strong>und</strong>esländern <strong>1975</strong> – 2013<br />
Die Arbeitslosigkeit <strong>in</strong> Deutschland fällt regional höchst unterschiedlich aus. Dies gilt vor allem, wenn man zwischen den <strong>alten</strong> <strong>und</strong> <strong>neuen</strong> B<strong>und</strong>esländern<br />
vergleicht. Seit der Wiedervere<strong>in</strong>igung s<strong>in</strong>d die <strong>Arbeitslosenquoten</strong> <strong>in</strong> den <strong>neuen</strong> Ländern durchgängig doppelt so hoch wie <strong>in</strong> den<br />
<strong>alten</strong> Ländern. Diese Differenz hat sich trotz der vielfältigen Fördermaßnahmen für die <strong>neuen</strong> B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> der Abwanderungstendenzen<br />
der Erwerbsfähigen aus den <strong>neuen</strong> B<strong>und</strong>esländern <strong>in</strong> die <strong>alten</strong> B<strong>und</strong>esländer kaum verändert. So lag im Jahr 2005 die Arbeitslosenquote im<br />
Osten bei 20,6 % gegenüber 11,6 % im Westen. Zwar zeigt sich <strong>in</strong> den Jahren danach <strong>in</strong> beiden Landesteilen e<strong>in</strong> deutlicher Rückgang der <strong>Arbeitslosenquoten</strong>;<br />
die Abstände jedoch verr<strong>in</strong>gern sich nicht: Der Arbeitslosenquote von 6,7 % <strong>in</strong> den <strong>alten</strong> B<strong>und</strong>esländern im Jahr 2013 steht<br />
e<strong>in</strong>e Quote von 11,6 % <strong>in</strong> den <strong>neuen</strong> B<strong>und</strong>esländern gegenüber. Trotzdem hat sich die Arbeitslosenquote seit 2005 sowohl im Westen als auch<br />
im Osten nahezu halbiert.<br />
H<strong>in</strong>ter diesen Abweichungen stehen die Unterschiede <strong>in</strong> der wirtschaftlichen Struktur <strong>und</strong> Dynamik zwischen Ost <strong>und</strong> West. Die <strong>neuen</strong> B<strong>und</strong>esländer<br />
haben noch immer nicht die Wirtschaftskraft der <strong>alten</strong> B<strong>und</strong>esländer erreicht. Die Folgewirkungen des massiven ökonomischen Umbruchs<br />
nach der Wiedervere<strong>in</strong>igung machen sich auf dem Arbeitsmarkt unverändert bemerkbar.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs zeigen sich auch erhebliche Unterschiede h<strong>in</strong>sichtlich der Betroffenheit von Arbeitslosigkeit <strong>in</strong>nerhalb der <strong>alten</strong> <strong>und</strong> <strong>neuen</strong> B<strong>und</strong>esländer<br />
(vgl. Abbildung IV.37), so dass nicht von e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>heitlichen Bild gesprochen werden kann. Dies wird noch deutlicher, wenn man auf die<br />
Ebene von Städten <strong>und</strong> Landkreisen bzw. von Job-Centern schaut (vgl. Abbildung IV.38 <strong>und</strong> Abbildung IV.38b).<br />
Zudem muss berücksichtigt werden, dass die Verr<strong>in</strong>gerung der Arbeitslosigkeit e<strong>in</strong>hergeht mit e<strong>in</strong>er wachsenden Anzahl an atypischen Beschäftigungsverhältnissen.<br />
Insbesondere die ger<strong>in</strong>gfügige, befristete <strong>und</strong> sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung sowie die Leih<strong>und</strong><br />
Zeitarbeit haben seit dem Jahr 2000 deutlich zugenommen (vgl. Abbildung IV.29).<br />
Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> <strong>Arbeitslosenquoten</strong><br />
Es gibt verschiedene Methoden um Arbeitslosigkeit zu def<strong>in</strong>ieren <strong>und</strong> zu messen. In Deutschland gelten nach der rechtlichen Def<strong>in</strong>ition (§ 16<br />
SGB III) jene Personen als arbeitslos, die bei der Arbeitsagentur als „arbeitslos“ gemeldet s<strong>in</strong>d, die h<strong>in</strong>sichtlich ihres Lebensalters <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszustandes<br />
arbeitsfähig s<strong>in</strong>d, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen <strong>und</strong> bereit s<strong>in</strong>d, zumutbare Arbeit anzunehmen. Personen, die sich<br />
nicht melden, aber dennoch e<strong>in</strong>e Arbeit aufnehmen möchten, bilden die sog. Stille Reserve <strong>und</strong> bleiben bei den Arbeitslosenzahlen unberücksichtigt<br />
(vgl. Abbildung IV.34).<br />
www.sozialpolitik-aktuell.de Institut Arbeit <strong>und</strong> Qualifikation der Universität Duisburg-Essen abbIV35