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Arbeitslosenquoten in neuen und alten Bundesländern 1975 - 2012

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20<br />

<strong>Arbeitslosenquoten</strong> <strong>in</strong> den <strong>neuen</strong> <strong>und</strong> <strong>alten</strong> B<strong>und</strong>esländern <strong>1975</strong> - 2013<br />

<strong>in</strong> % aller abhängig zivilen Erwerbspersonen 1)<br />

19,5<br />

18,8<br />

20,6<br />

neue B<strong>und</strong>esländer<br />

15<br />

14,9<br />

14,6<br />

10<br />

5<br />

4,6<br />

3,8<br />

9,3<br />

10,3<br />

7,3<br />

6,3<br />

10,4<br />

9,3<br />

12,7<br />

11,0<br />

Deutschland<br />

10,7<br />

8,7<br />

alte B<strong>und</strong>esländer<br />

13,0<br />

11,0<br />

8,6<br />

7,2<br />

9,1<br />

11,6<br />

7,7<br />

6,7<br />

0<br />

1976 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2013<br />

1)<br />

Sozialversicherungspflichtig <strong>und</strong> ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigte, Beamte, Arbeitslose<br />

Quelle: Statistik der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit (2014): Arbeitslosigkeit im Zeitverlauf, Nürnberg<br />

abbIV35 Kommentierung <strong>und</strong> methodische H<strong>in</strong>weise > Seiten 2 - 3


<strong>Arbeitslosenquoten</strong> <strong>in</strong> den <strong>neuen</strong> <strong>und</strong> <strong>alten</strong> B<strong>und</strong>esländern <strong>1975</strong> – 2013<br />

Die Arbeitslosigkeit <strong>in</strong> Deutschland fällt regional höchst unterschiedlich aus. Dies gilt vor allem, wenn man zwischen den <strong>alten</strong> <strong>und</strong> <strong>neuen</strong> B<strong>und</strong>esländern<br />

vergleicht. Seit der Wiedervere<strong>in</strong>igung s<strong>in</strong>d die <strong>Arbeitslosenquoten</strong> <strong>in</strong> den <strong>neuen</strong> Ländern durchgängig doppelt so hoch wie <strong>in</strong> den<br />

<strong>alten</strong> Ländern. Diese Differenz hat sich trotz der vielfältigen Fördermaßnahmen für die <strong>neuen</strong> B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> der Abwanderungstendenzen<br />

der Erwerbsfähigen aus den <strong>neuen</strong> B<strong>und</strong>esländern <strong>in</strong> die <strong>alten</strong> B<strong>und</strong>esländer kaum verändert. So lag im Jahr 2005 die Arbeitslosenquote im<br />

Osten bei 20,6 % gegenüber 11,6 % im Westen. Zwar zeigt sich <strong>in</strong> den Jahren danach <strong>in</strong> beiden Landesteilen e<strong>in</strong> deutlicher Rückgang der <strong>Arbeitslosenquoten</strong>;<br />

die Abstände jedoch verr<strong>in</strong>gern sich nicht: Der Arbeitslosenquote von 6,7 % <strong>in</strong> den <strong>alten</strong> B<strong>und</strong>esländern im Jahr 2013 steht<br />

e<strong>in</strong>e Quote von 11,6 % <strong>in</strong> den <strong>neuen</strong> B<strong>und</strong>esländern gegenüber. Trotzdem hat sich die Arbeitslosenquote seit 2005 sowohl im Westen als auch<br />

im Osten nahezu halbiert.<br />

H<strong>in</strong>ter diesen Abweichungen stehen die Unterschiede <strong>in</strong> der wirtschaftlichen Struktur <strong>und</strong> Dynamik zwischen Ost <strong>und</strong> West. Die <strong>neuen</strong> B<strong>und</strong>esländer<br />

haben noch immer nicht die Wirtschaftskraft der <strong>alten</strong> B<strong>und</strong>esländer erreicht. Die Folgewirkungen des massiven ökonomischen Umbruchs<br />

nach der Wiedervere<strong>in</strong>igung machen sich auf dem Arbeitsmarkt unverändert bemerkbar.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs zeigen sich auch erhebliche Unterschiede h<strong>in</strong>sichtlich der Betroffenheit von Arbeitslosigkeit <strong>in</strong>nerhalb der <strong>alten</strong> <strong>und</strong> <strong>neuen</strong> B<strong>und</strong>esländer<br />

(vgl. Abbildung IV.37), so dass nicht von e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>heitlichen Bild gesprochen werden kann. Dies wird noch deutlicher, wenn man auf die<br />

Ebene von Städten <strong>und</strong> Landkreisen bzw. von Job-Centern schaut (vgl. Abbildung IV.38 <strong>und</strong> Abbildung IV.38b).<br />

Zudem muss berücksichtigt werden, dass die Verr<strong>in</strong>gerung der Arbeitslosigkeit e<strong>in</strong>hergeht mit e<strong>in</strong>er wachsenden Anzahl an atypischen Beschäftigungsverhältnissen.<br />

Insbesondere die ger<strong>in</strong>gfügige, befristete <strong>und</strong> sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung sowie die Leih<strong>und</strong><br />

Zeitarbeit haben seit dem Jahr 2000 deutlich zugenommen (vgl. Abbildung IV.29).<br />

Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> <strong>Arbeitslosenquoten</strong><br />

Es gibt verschiedene Methoden um Arbeitslosigkeit zu def<strong>in</strong>ieren <strong>und</strong> zu messen. In Deutschland gelten nach der rechtlichen Def<strong>in</strong>ition (§ 16<br />

SGB III) jene Personen als arbeitslos, die bei der Arbeitsagentur als „arbeitslos“ gemeldet s<strong>in</strong>d, die h<strong>in</strong>sichtlich ihres Lebensalters <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszustandes<br />

arbeitsfähig s<strong>in</strong>d, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen <strong>und</strong> bereit s<strong>in</strong>d, zumutbare Arbeit anzunehmen. Personen, die sich<br />

nicht melden, aber dennoch e<strong>in</strong>e Arbeit aufnehmen möchten, bilden die sog. Stille Reserve <strong>und</strong> bleiben bei den Arbeitslosenzahlen unberücksichtigt<br />

(vgl. Abbildung IV.34).<br />

www.sozialpolitik-aktuell.de Institut Arbeit <strong>und</strong> Qualifikation der Universität Duisburg-Essen abbIV35


Um zu erkennen, <strong>in</strong> welcher Relation die Zahl der Arbeitslosen zu den Erwerbspersonen steht, ist es üblich, <strong>Arbeitslosenquoten</strong> zu berechnen.<br />

Die Arbeitslosenquote setzt die Zahl der (registrierten) Arbeitslosen <strong>in</strong>s Verhältnis zur Gesamtzahl der Erwerbspersonen (Erwerbstätige <strong>und</strong><br />

Arbeitslose).Sie gibt die Betroffenheit von Arbeitslosigkeit der erwerbstätigen <strong>und</strong> erwerbssuchenden Bevölkerung an. Die Höhe der Arbeitslosenquote<br />

hängt also nicht nur von der Zahl der Arbeitslosen ab. Auch die Größenordnung der Bezugsgröße, also die Summe aus Erwerbstätigen<br />

(vgl. Abbildung IV.6) <strong>und</strong> Arbeitslosen, ist von Bedeutung.<br />

Bei der Berechnung der Arbeitslosenquote lässt sich der Kreis der Erwerbstätigen unterschiedlich abgrenzen:<br />

(1) Werden alle (zivilen) abhängig beschäftigten Erwerbstätigen als Bezugsgröße gewählt, so geht die Summe aus sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten (e<strong>in</strong>schl. Auszubildenden), ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigten, Personen <strong>in</strong> Arbeitsgelegenheiten (Mehraufwandvariante) <strong>und</strong> Beamten<br />

<strong>in</strong> den Nenner e<strong>in</strong>.<br />

(2) Wenn zusätzlich auch die Selbstständigen <strong>und</strong> die mithelfenden Familienangehörigen berücksichtigt werden, dann vergrößert sich der<br />

Nenner, er umfasst dann alle Erwerbstätigen (außer Soldaten) <strong>und</strong> die Arbeitslosen.<br />

Da der Nenner im zweiten Fall größer ist als im ersten Fall, fällt die auf alle zivilen Erwerbspersonen bezogene Quote immer niedriger aus als<br />

die Quote, die sich alle<strong>in</strong> auf die abhängig Beschäftigten bezieht.<br />

Methodische H<strong>in</strong>weise<br />

Die Daten entstammen der Arbeitslosenstatistik der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit, sie werden <strong>in</strong> Form der Vollerhebung aus den Geschäftsdaten<br />

sowohl der Arbeitsagenturen (SGB III) als auch der Jobcenter (e<strong>in</strong>schließlich zugelassene kommunale Träger) gewonnen. Ausgewiesen werden<br />

<strong>in</strong> der Abbildung die <strong>Arbeitslosenquoten</strong> <strong>in</strong> Bezug auf die abhängigen Erwerbspersonen.<br />

www.sozialpolitik-aktuell.de Institut Arbeit <strong>und</strong> Qualifikation der Universität Duisburg-Essen abbIV35

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