19.07.2014 Aufrufe

Johann Peter Hebel, der erste Mundartdichter - IG Spalenvorstadt

Johann Peter Hebel, der erste Mundartdichter - IG Spalenvorstadt

Johann Peter Hebel, der erste Mundartdichter - IG Spalenvorstadt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Inhalt<br />

2<br />

Das Geschäfts-Porträt<br />

Blumenhaus<br />

am Spalenbrunnen<br />

3<br />

Das Geschäfts-Porträt<br />

Coiffeur<br />

zem Spaale-Schärli<br />

4<br />

Persönlichkeiten<br />

D Gmiesfrau<br />

am Spalebrunne<br />

5<br />

Vereine im Quartier<br />

Das Kin<strong>der</strong>tagesheim<br />

Verenahof<br />

6<br />

Inserate<br />

7<br />

Historisches<br />

Woher <strong>der</strong> Name<br />

<strong>Hebel</strong>strasse kommt<br />

8<br />

Beson<strong>der</strong>heiten im<br />

Spalenquartier<br />

mission 21,<br />

ein global player<br />

9<br />

Brauchtum<br />

Vom Burgerzmorge<br />

zum Spale-Zmorge<br />

10<br />

<strong>IG</strong> Spalentor<br />

11<br />

<strong>IG</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong><br />

12<br />

Schlusspunkt<br />

<strong>Johann</strong> <strong>Peter</strong> <strong>Hebel</strong>, <strong>der</strong> <strong>erste</strong> <strong>Mundartdichter</strong><br />

<strong>Hebel</strong> hat seine ’Allemannischen Gedichte’ anonym erscheinen<br />

lassen, weil zwei Basler Buchdrucker ihm nahe gelegt hatten, es sei<br />

keine Kunst, so zu dichten, wie man spreche.<br />

Noch heute, nach über 200 Jahren ihrer Entstehung, haben die Gedichte, die<br />

<strong>Johann</strong> <strong>Peter</strong> <strong>Hebel</strong> in jenem Dialekt geschrieben hat, <strong>der</strong> zu seiner Zeit in Basels<br />

Nachbarschaft, im Wiesental, gesprochen wurde, nichts von ihrer Wirkung<br />

eingebüsst, weil in ihnen menschliche Charaktereigenheiten zur Sprache kommen,<br />

die man bis in die Gegenwart hinein feststellen kann. Was war <strong>der</strong> Auslöser<br />

für die Entstehung <strong>der</strong> ’Allemannischen Gedichte’?<br />

<strong>Hebel</strong> wäre gerne Pfarrer an einem „friedlichen Landorte“ im Wiesental, im<br />

„Oberland“, wie er es nannte, geworden. Darüber gibt uns auch die „Niege-haltene<br />

Antrittspredigt vor einer Landgemeinde“ des inzwischen 60-Jährigen Auskunft.<br />

Aber <strong>der</strong> liebe Gott o<strong>der</strong> vielmehr<br />

<strong>der</strong> Markgraf Karl Friedrich von<br />

Baden-Durlach, <strong>der</strong> nachmalige<br />

Kurfürst, hatte mit <strong>Hebel</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Pläne. <strong>Hebel</strong> hatte diesem von Lörrach<br />

aus, wo er seit 1783 Seminarlehrer<br />

am Pädagogium war, im<br />

Februar 1789 ein Beför<strong>der</strong>ungsgesuch<br />

geschickt, weil er hoffte, Lörracher<br />

Schulleiter zu werden. 1791<br />

kam <strong>der</strong> Markgraf dem Gesuch<br />

nach. Allerdings berief er <strong>Hebel</strong> als<br />

Lehrer ans Gymnasium nach<br />

Karlsruhe, in die erst 1715 gegründete<br />

Residenzstadt. Hier wird <strong>Hebel</strong><br />

eine unvergleichliche Karriere<br />

bis ins ob<strong>erste</strong> neugeschaffene Amt<br />

zum Prälaten <strong>der</strong> Evangelischen<br />

Landeskirche machen.<br />

<strong>Hebel</strong> hatte sich zwar in Karlsruhe<br />

bald eingelebt, aber heimisch<br />

wurde er nie. Eines ist sicher: Die<br />

Das wohl berühmteste unter <strong>Hebel</strong>s ’Allemannischen<br />

Gedichten’ ist ’Die Vergänglichkeit’. Der Basler Gelehrte<br />

Jacob Burckhardt hat es als eines <strong>der</strong> „ewigen, grossen<br />

Gedichte <strong>der</strong> Weltliteratur“ bezeichnet. Ausschnitt<br />

aus dem Bronzetisch von Bettina Eichin im Münsterkreuzgang.<br />

ungestillte Sehnsucht nach dem Oberland war die Triebkraft zu seinem Dichten.<br />

Auf einer Reise im Frühjahr 1799 dorthin hatte <strong>Hebel</strong> die Schönheit und Ausdruckskraft<br />

seines alemannischen Dialekts erlebt. Dies war <strong>der</strong> zündende Funke<br />

für die explosionsartige Entstehung <strong>der</strong> ’Allemannischen Gedichte für Freunde<br />

ländlicher Natur und Sitten’ in den Jahren 1800 und 1801.<br />

Es ist für die beiden Basler Buchdrucker Haas und Flick kein Ruhmesblatt,<br />

dass sie das Büchlein nicht drucken und verlegen wollten. Bekanntlich hat dann<br />

Philipp Macklot in Karlsruhe 1803 die <strong>erste</strong>n 32 Gedichte herausgegeben, die Aufmerksamkeit<br />

bei den Gebildeten in ganz Deutschland erregten und 1804 sogar von<br />

Goethe anerkennend besprochen wurden. (bt.)<br />

Ausgabe 12 / Juni 2010


Das Geschäfts-Porträt<br />

Das Blumenhaus am Spalenbrunnen<br />

Freundliche Bedienung von früh bis spät<br />

SpaleZytig<br />

4051 Basel<br />

Schützenmattstrasse 1<br />

Tel. 061 261 31 66<br />

Inmitten all <strong>der</strong> feinen Geschäfte in <strong>der</strong> 'Einkaufsmeile<br />

<strong>Spalenvorstadt</strong>' setzt das ’Blumenhaus am<br />

Spalenbrunnen’ einen fröhlichen Farbtupfer. Hier<br />

bieten Kurt und Jacqueline Nägeli alles an, was<br />

das Herz des Blumenfreunds bzw. <strong>der</strong> Blumenfreundin<br />

höher schlagen lässt: Pflanzen (fürs Zimmer<br />

und für draussen), Schnittblumen, Sträusse,<br />

Gestecke und an<strong>der</strong>es mehr.<br />

Das Angebot Im Blumenhaus am Spalenbrunnen<br />

kann man die Sträusse in traditioneller Bindetechnik<br />

bekommen, locker gebunden o<strong>der</strong> kompakt bie<strong>der</strong>meierförmig.<br />

Eine weitere Spezialität sind einseitig<br />

gebundene Sträusse, wo jede Blume für sich sehr<br />

schön zur Geltung kommt.<br />

Ebenso gehören gesteckte Arrangements für jeden<br />

Anlass dazu, ob zum Geburtstag o<strong>der</strong> zur Hochzeit<br />

(Brautbouquet, Anstecker, Kirchen– und Tischdekoration).<br />

An Trauerfloristik sind Kränze, Herzund<br />

Urnenkränze, Sargbouquets, Arrangements und<br />

Freilandschalen erhältlich. Dabei legen die Nägelis<br />

Wert darauf, Erzeugnisse anzubieten von Gärtnereien<br />

aus <strong>der</strong> Umgebung. Ergänzt wird <strong>der</strong> Einkauf<br />

durch Lieferanten aus Holland und Italien. Für Bezüge<br />

aus Holland hat sich das Geschäft einem Grosslieferanten<br />

angeschlossen. Exotisches kommt kaum in<br />

die Auslage. Es müssen nicht Blüten aus Ecuador<br />

o<strong>der</strong> Kenia sein.; jedoch auf Wunsch geht auch das!<br />

Die Kundschaft Dank <strong>der</strong> Qualität und Frische ihrer<br />

Blumen und Bouquets, aber auch dank beständiger<br />

Anpassung an Kundenwünsche konnten die Nägelis<br />

eine grosse Stammkundschaft gewinnen, die oft<br />

durch persönliche Empfehlung gewachsen ist. Zu den<br />

Stammkunden zählen z.B. Institute <strong>der</strong> Universität<br />

o<strong>der</strong> das Universitätsspital. Aber auch die Laufkundschaft<br />

hält erfreulicherweise die Nägelis auf Trab. Es<br />

gibt bekannte Persönlichkeiten, die hier einkaufen,<br />

aber Frau Nägeli möchte aus Diskretionsgründen<br />

keine Namen nennen.<br />

Das Geschäft Wer vor dem Schaufenster das Angebot<br />

studiert und dann den Laden betritt, wird von<br />

Frau Nägeli freundlich in Empfang genommen und<br />

zuvorkommend bedient. Die Ressorts von Kurt Nägeli<br />

sind die Buchhaltung und die Auslieferungen. Am<br />

strengsten sei es am Montag, am ruhigsten am Samstag.<br />

Jacqueline Nägeli berichtet, es brauche fundiertes<br />

Fachwissen und Kreativität, um den vielfältigen<br />

Wünschen <strong>der</strong> Kunden gerecht zu werden. Geben die<br />

einen die Farbe o<strong>der</strong> den Preis vor, wünschten an<strong>der</strong>e<br />

ihren Strauss mit Saisonblumen o<strong>der</strong> bestimmten<br />

Sorten bestückt.<br />

Zum ’Geschichtlichen’: Frau Nägeli arbeitet schon<br />

33 Jahre im ’Blumenladen am Spalenbrunnen’. Am<br />

15. April 1977 begann sie ihre Lehre als Floristin<br />

beim Ehepaar Bran<strong>der</strong>. Gleichzeitig mit ihrem Lehrabschluss<br />

fand auch ein Geschäftswechsel statt. Vor<br />

7 Jahren schliesslich haben die Nägelis das Geschäft<br />

vom Ehepaar Neuenschwan<strong>der</strong> übernommen. Dabei<br />

werden sie – und dies spricht für das angenehme Arbeitsklima<br />

– von zwei langjährigen Mitarbeiterinnen<br />

unterstützt, von Frau Monika Keller (seit 25 Jahren)<br />

und Frau Susanne Buser (seit über 6 Jahren).<br />

Dienstleistungen Eine beson<strong>der</strong>e Dienstleistung am<br />

Kunden sind die langen Öffnungszeiten. Bereits ab 7<br />

Uhr ist durchgehend bis 18.30 Uhr geöffnet, damit<br />

auch Berufstätige die benötigten Bouquets kaufen<br />

o<strong>der</strong> bestellen können. Als Fleurop-Agentur bieten<br />

die Nägelis überdies an, Blumen an weit entfernte<br />

Destinationen zu verschicken. Dabei werden die Blumen<br />

nicht wirklich versandt, <strong>der</strong> Auftrag wird an ein<br />

Fachgeschäft am Ort des Empfängers vermittelt. Dieses<br />

stellt das Bouquet frisch zusammen und liefert es<br />

aus. Fleurop organisiert dann auch die finanzielle<br />

Abwicklung. Es v<strong>erste</strong>ht sich, dass die Nägelis auch<br />

Accessoires führen wie Begleitkarten für jeden Anlass,<br />

Figuren aus verschiedenen Materialien, Töpfe,<br />

Grablichter und Cache-Pots in allen Grössen, Formen<br />

und Farben.<br />

Was geschieht mit den nicht verkauften Blumen?<br />

Die Antwort ist erstaunlich: Es gibt bei den Nägelis<br />

kaum Ware zu entsorgen. Da ihr Geschäft keine<br />

Kühlzelle besitzt, planen sie — möglich dank langjähriger<br />

Erfahrung — den Einkauf ihrer Blumen sehr<br />

genau. (bu.)<br />

Ausgabe 12 / Juni 2010 Seite 2


Das Geschäfts-Porträt<br />

Coiffeur zem Spaale-Schärli<br />

Monika Paris – Coiffeuse aus Leidenschaft<br />

Ihr Salon ist ein meisterhaft geführter Kleinbetrieb<br />

mit einer perfekten Mischung aus Erfahrung,<br />

Dynamik und vielfältiger Kreativität – wenn Sie ihn<br />

noch nicht kennen, sollten Sie ihn unbedingt kennen<br />

lernen.<br />

Monika Paris blickt auf eine langjährige Erfahrung<br />

in <strong>der</strong> Coiffeurbranche zurück. Mehr als 20 Jahre<br />

ist es her, seit sie ihr Geschäft, das Spaale-Schärli,<br />

an <strong>der</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong> 30, eröffnete. Die Wohlfühl-<br />

Atmosphäre im Salon ist <strong>der</strong> Geschäftsinhaberin ein<br />

Anliegen, dies wi<strong>der</strong>spiegelt das warme Rot an den<br />

Wänden. Die Kunden sollen sich bei ihr in <strong>erste</strong>r Linie<br />

verwöhnen lassen, sagt Paris. Neben ihrer Kreativität<br />

ist <strong>der</strong> Kontakt zur Kundschaft für sie das<br />

Schönste an ihrem Beruf. Und so darf sie sich eines<br />

grossen Kundenkreises erfreuen, zu dem sie über<br />

Jahre hinweg ein schönes Vertrauensverhältnis aufgebaut<br />

hat.<br />

Vollmondhaarschnitt Stadtbekannt ist Monika Paris<br />

inzwischen für ihre ΄Haarschnitte bei Vollmond΄, die<br />

sie seit über 2 Jahren durchführt. Es ist für die<br />

Kundschaft und für sie ein beson<strong>der</strong>es Erlebnis, mit<br />

dem Rhythmus <strong>der</strong> Natur zu arbeiten. Nicht selten<br />

ist das Geschäft bei Vollmond bis nach 23h geöffnet.<br />

Traumberuf: Coiffeuse Monika Paris ist Coiffeuse<br />

aus Leidenschaft, das spüren ihre Kunden. In regelmässigen<br />

Weiterbildungskursen hält sie sich im Interesse<br />

<strong>der</strong> Kundschaft auf dem Laufenden, um zu<br />

wissen, welche Trends das nächste Jahr bringen<br />

wird. Es ist eigentlich immer wie<strong>der</strong> spannend für<br />

uns Frauen und natürlich auch für Männer (Frau Paris<br />

ist ausgebildete Damen– und Herrencoiffeuse) zu<br />

wissen, was wir ’auf unserem Kopf’ tragen sollten.<br />

Bei den Frisuren zeichnen sich in diesem Jahr keine<br />

grösseren Verän<strong>der</strong>ungen zum Vorjahr ab. Es sind<br />

Haartrends angesagt, die mit Farbe und Form den<br />

Typ unterstreichen und hervorheben. Pink– und Lilatöne<br />

sind angesagt, ebenso kupferrot und satte<br />

Brauntöne. Gross im Trend sind sanfte Locken! Die<br />

Frisur soll nicht künstlich aussehen, son<strong>der</strong>n einen<br />

SpaleZytig<br />

4051 Basel<br />

<strong>Spalenvorstadt</strong> 30<br />

Tel. 061 261 69 44<br />

natürlichen Look behalten, z.B. kann als Highlight<br />

eine einzige Strähne im Pony gesetzt werden.<br />

Die Schaufensterdekoration gehört für die Geschäftsinhaberin<br />

in professionelle Hände. Hier kann<br />

sie auf die kompetente Unterstützung ihrer langjährigen<br />

Freunde, Claudia und Michael S., zählen. Mit<br />

viel Engagement und guten Ideen machen die Beiden<br />

jeweils aus dem Schaufenster ein Zeitfenster, einen<br />

echten Blickfang. Die Ideen dazu holen sie sich in <strong>der</strong><br />

Natur, gearbeitet wird im eigenen Atelier. Sie kombinieren<br />

und setzen Farben, Formen und Materialien<br />

gekonnt ein. Wenn das Schaufenster fertig ist, dann<br />

ist es ihre grösste Freude, wenn die Leute stehen<br />

bleiben und begeistert sind. Dann stellt sich bei den<br />

Beiden das schöne Gefühl ein: Das Ziel ist erreicht!<br />

Übrigens: Beim Publikums-Schaufensterwettbewerb<br />

im vergangenen Jahr wurden Claudia und Michael S.<br />

auf den <strong>erste</strong>n Rang gesetzt.<br />

Immer in Bewegung. Monika Paris hält nicht nur<br />

ihr Geschäft auf Trab, sie mag Bewegung jeglicher<br />

Art wie joggen und Rad fahren, wobei das Joggen bei<br />

ihr an <strong>erste</strong>r Stelle steht. Bei je<strong>der</strong> Witterung, ob es<br />

stürmt o<strong>der</strong> schneit, ob es regnet o<strong>der</strong> die Sonne<br />

strahlt, sie ist joggend unterwegs. Dieser Sport ist für<br />

sie <strong>der</strong> Ausgleich zu ihrer beruflichen Tätigkeit im<br />

Salon – dabei findet sie Ruhe und Entspannung und<br />

nicht zuletzt entstehen beim regelmässigen Lauftempo<br />

viele gute Ideen. Die initiative Geschäftsfrau sagt<br />

von sich, dass sie richtig süchtig danach sei, in die<br />

’Turnschuhe zu steigen’ und zu laufen, zu laufen, zu<br />

laufen... Und ist sie einmal nicht unterwegs, so verbringt<br />

Monika Paris ihre ΄restliche΄ Freizeit lesend<br />

bei einem guten Buch o<strong>der</strong> geniesst im Kino einen<br />

spannenden Film. (ub.)<br />

Ausgabe 12 / Juni 2010 Seite 3


Persönlichkeiten im Quartier<br />

SpaleZytig<br />

D Gmiesfrau am Spalebrunne<br />

Unsere Elsässer Gemüsefrau kommt seit 9 Jahren in die <strong>Spalenvorstadt</strong><br />

Wenn die Uhrzeiger am Dienstagnachmittag auf<br />

die Vier rücken, wissen die Hausfrauen und Hausmänner<br />

<strong>der</strong> umliegenden Strassen: D Gmiesfrau<br />

isch wi<strong>der</strong> doo! Dann machen sie sich mit ihren<br />

Einkaufstaschen Richtung Spalen-Brunnen auf den<br />

Weg, denn dort hat Filomena Burckel ihren kleinen<br />

Transporter-Pritschenwagen geparkt, auf dessen<br />

Ladefläche ein reiches Angebot an Gemüsen und<br />

Obst auf die Kundschaft wartet.<br />

Frau Burckel kommt einmal pro Woche aus dem Elsass<br />

in die <strong>Spalenvorstadt</strong>, eben am Dienstagnachmittag.<br />

Das Wetter spielt dabei keine Rolle. Und Ferienabsenzen<br />

sind selten. Sie ist eine verlässliche Gemüsefrau,<br />

die Filomena Burckel!<br />

Eigentlich ist die stets aufgestellte junge Frau mit<br />

<strong>der</strong> schwarzen Haarpracht gelernte Coiffeuse, aber<br />

die Liebe hat sie nach Village-Neuf zu einem Mann<br />

geführt, dessen Familie mit dem Gemüseanbau bereits<br />

in vierter Generation ihren Lebensunterhalt<br />

verdient. Und so ist die ’Spale’ zu ihrer jetzigen Elsässer<br />

Gemüsefrau gekommen, so wie es in Basel seit<br />

langer Zeit Tradition ist.<br />

Reiches Angebot Nicht nur für Vegetarier ist es ein<br />

verlocken<strong>der</strong> Anblick, was am Nachmittag des Interviews<br />

an frischen Gemüsen in den Harassen liegt,<br />

obwohl <strong>der</strong> Frühling dies Jahr ganz schön auf sich<br />

hat warten lassen: Spitzkraut, Spargel, Radieschen,<br />

Rhabarber. Daneben vervollständigen unter an<strong>der</strong>em<br />

Lauch, Zwiebeln und Kartoffeln, Champignons<br />

und Eier vom benachbarten Bauern, Äpfel und Birnen<br />

das Angebot. Frau Burckel kauft zuweilen auch<br />

Gemüse o<strong>der</strong> Früchte dazu, wenn die Saison sie nicht<br />

bietet. Obwohl, so erfahren wir, die Kundschaft<br />

mehrheitlich saisonales Gemüse und Obst bevorzuge.<br />

„Unsere Produkte sind übrigens nicht gespritzt“,<br />

betont die Gemüsefrau, „und das schätzen meine<br />

Kunden, auch wenn es da und dort einen Fleck hat.“<br />

Eine Spezialität: Neudörfler Spargeln Dem Spargel<br />

verdankt übrigens <strong>der</strong> Neudörfler Gemüsebau seit<br />

etwa 1880 seinen bekannten guten Ruf. So schätzen<br />

z.B. auch Basler Feinschmecker die Neudörfler Spargeln.<br />

In den langen aufgeworfenen Bodenwellen sind<br />

die jungen Triebe des Liliengewächses vor dem Licht<br />

geschützt und können zu dem zarten weissen Edelgemüse<br />

heranwachsen. Der eigentliche Name <strong>der</strong> Ortschaft<br />

ist Neudorf-Grosshüningen, denn Bauern und<br />

Fischer dieses Dorfes siedelten sich nach 1680 in <strong>der</strong><br />

Au an, als sie ihr Dorf in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> neu erbauten<br />

Festung Hünigen verlassen mussten. Doch bald war<br />

<strong>der</strong> abgekürzte Name Neudorf gebräuchlich. Urkundlich<br />

ist <strong>der</strong> Name Village-Neuf d’Huningue schon<br />

1669 nachweisbar.<br />

Es sei für sie nicht erstaunlich, meint Filomena<br />

Burckel, dass manche Kunden sich nicht darüber im<br />

Klaren seien, wie viel Arbeit es brauche, bis aus den<br />

Samen und Setzlingen die Produkte werden, die nun<br />

zum Verkauf daliegen, wie viel vom Frühling weg bis<br />

zum Moment, wo die Fel<strong>der</strong> abgeräumt werden, gehackt,<br />

gejätet und gewässert werden müsse. Und<br />

erst: Wie oft man sich bücken müsse und schleppen,<br />

gleichgültig ob die Sonne tagelang vom wolkenlosen<br />

Himmel brenne o<strong>der</strong> einem die Kälte die Finger<br />

klamm mache.<br />

Geschätzte Kundschaft Das Ehepaar Burckel hat<br />

zwei Töchter von elf und viereinhalb Jahren. Die ältere<br />

hilft <strong>der</strong> Mutter bereits begeistert beim Bedienen,<br />

beim Wägen und Einpacken. „Überhaupt die<br />

Kundschaft!“ sagt die Gemüsefrau vergnügt, „Ich fühle<br />

mich hier sehr wohl. Es sind alles freundliche Leute,<br />

die zu mir kommen. Der Umgangston ist geradezu<br />

familiär!“ Ein schönes Beispiel für das Sprichwort:<br />

Wie man in den Wald ruft, so tönt’s heraus. (bt.)<br />

Ausgabe 12 / Juni 2010 Seite 4


Vereine im Quartier<br />

Das Kin<strong>der</strong>tagesheim Verenahof<br />

Die Erfolgsgeschichte einer sozialen Institution <strong>der</strong> RKK<br />

SpaleZytig<br />

4051 Basel<br />

Leimenstrasse 12<br />

Tel. 061 272 17 19<br />

Wer vom Holbeinplatz her durch die Leimenstrasse<br />

geht, kommt an <strong>der</strong> Hausnummern 12 und 14<br />

vorbei, dem Domizil für das Kin<strong>der</strong>tagesheim Verenahof.<br />

Das Jahr 2008 war für die segensreiche<br />

Institution unserer Stadt ein bedeuten<strong>der</strong> Meilenstein<br />

ihrer Geschichte: Sie konnte den 20. Geburtstag<br />

feiern.<br />

Anno 1933 hatte <strong>der</strong> Katholische Fürsorgeverein Basel-Stadt<br />

die Gelegenheit, das Einfamilienhaus an<br />

<strong>der</strong> Leimenstrasse 12 zu erwerben und dieses als<br />

Heim für mittellose und stellenlose Frauen einzurichten.<br />

Das Mütter- und Säuglingsheim erhielt von Anfang<br />

an den sinnigen<br />

Namen Verenahof,<br />

im Angedenken<br />

an die Jungfrau Verena,<br />

die in Solothurn<br />

und Zurzach<br />

tätige geistliche<br />

und leibliche Wohltäterin.<br />

Die Heimkommission<br />

bildeten<br />

Damen des Fürsorgevereins<br />

und<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Katharina-Werks.<br />

Unter <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> Katharina-Schwestern Nachdem<br />

sich wegen Meinungsverschiedenheiten die<br />

Schwestern des Katharina-Werks 1938 aus <strong>der</strong><br />

Heimkommission zurückgezogen hatten, übernahmen<br />

sie 1940 die alleinige Leitung des Heims. Zwei<br />

diplomierte Kin<strong>der</strong>schwestern betreuten die ledigen<br />

Mütter und ihre Säuglinge. Man muss bedenken,<br />

dass ledige Mütter damals von <strong>der</strong> Gesellschaft mit<br />

Verachtung gestraft wurden. Das Heim bot ihnen einen<br />

gewissen Schutz. Da während <strong>der</strong> Kriegsjahre<br />

das Geld knapp wurde, mussten sich die Schwestern<br />

des Katharina-Werks um die Beschaffung finanzieller<br />

Mittel bemühen. 1949 konnten sie das Haus mit<br />

allen finanziellen Auflagen als Eigentum übernehmen.<br />

Durch den späteren Kauf <strong>der</strong> Nachbarliegenschaft<br />

Leimenstrasse 14 wurde zusätzlicher Raum<br />

für das Zusammenleben von Mutter und Kind geschaffen.<br />

Der Vinzenz-Verein St. Marien als Nachfolger Die<br />

personelle und finanzielle Lage zwang Mitte <strong>der</strong><br />

80er-Jahre das Katharina-Werk nach einem Käufer<br />

Ausschau zu halten. Die Römisch-Katholische Kirche<br />

RKK, präziser gesagt: <strong>der</strong> Vinzenz-Verein St. Marien,<br />

erwies sich als geeigneter Nachfolger. Der damalige<br />

langjährige Pfarrer von St. Marien, Dr. Robert<br />

Füglister, setzte sich an vor<strong>der</strong>ster Front für die<br />

Übernahme und Weiterführung des Kin<strong>der</strong>heims ein.<br />

1988 gelang es dem Vinzenz-Verein, die beiden Häuser<br />

zu kaufen.<br />

Der Verenahof musste nun den neuen, auch von<br />

staatlicher Seite gestellten Anfor<strong>der</strong>ungen genügen.<br />

Aus <strong>der</strong> Betreuung für Mutter und Kind sollte ein<br />

Kin<strong>der</strong>tagesheim werden. Erste bauliche Verän<strong>der</strong>ungen<br />

waren notwendig. Am 8. November 1988 fand<br />

die Einweihung statt. Man konnte nach dem Umbau<br />

Betreuungsplätze für 15 Kin<strong>der</strong> in zwei Gruppen anbieten.<br />

Nach weiteren Umbauten fanden 38 Kin<strong>der</strong><br />

(aus 10 Nationen) Platz. Jetzt wurden die Kin<strong>der</strong> von<br />

12 Mitarbeiterinnen und einer Lehrtochter betreut.<br />

Gefragte Tagesheimplätze Die Nachfrage nach Tagesheimplätzen<br />

wuchs ständig. Im Jahr 2001 konnten<br />

bereits 50 Kin<strong>der</strong> im Alter von vier Monaten bis<br />

14 Jahren (aus 13 Nationen), davon 34 Kin<strong>der</strong> teilzeitlich,<br />

aufgenommen werden.<br />

Im Jahr 2006 bahnte sich ein erneuter Trägerwechsel<br />

an. Der Verenahof wurde aus dem Vinzenz-<br />

Verein ausgeglie<strong>der</strong>t und als eigenständige Trägerschaft<br />

<strong>der</strong> ’Verein Kin<strong>der</strong>tagesheim Verenahof’ ins<br />

Leben gerufen. Der Vinzenz-Verein blieb Eigentümer<br />

<strong>der</strong> Liegenschaften und verpachtet diese seither an<br />

den neuen Trägerverein.<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sprachkompetenz In absehbarer Zeit<br />

werden die Kin<strong>der</strong> zusätzlich im Sprachbereich geför<strong>der</strong>t,<br />

ausgehend von einem Konzept des Kantons Basel-Stadt,<br />

welches beabsichtigt, Kin<strong>der</strong> mit mangeln<strong>der</strong><br />

Sprachkompetenz bereits im Vorkin<strong>der</strong>gartenalter<br />

zu för<strong>der</strong>n und ihnen damit einen guten Start ins<br />

Schulleben zu ermöglichen. Diese Aufgabe bedeutet<br />

für die Mitarbeiterinnen des Verenahofs neue Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

(hg-g.)<br />

Platzangebot 50 Plätze in 5 Gruppen<br />

Alter <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> 2 Monate bis ca. 14 Jahre<br />

Öffnungszeiten Montag - Freitag 06.30 - 18.30 Uhr<br />

Speziell Mittagstisch von 12.00 - 14.00 Uhr<br />

mit 6 Plätzen für Schüler von 10 - 14 Jahren.<br />

Ausgabe 12 / Juni 2010 Seite 5


Inserate<br />

SpaleZytig<br />

Die SpaleZytig dankt ihren Inserenten<br />

und bittet ihre Leser/Innen darum, diese zu berücksichtigen<br />

Ausgabe 12 / Juni 2010 Seite 6


Historisches<br />

SpaleZytig<br />

Woher <strong>der</strong> Name <strong>Hebel</strong>strasse kommt<br />

Strassennamen werden nicht von ungefähr vergeben<br />

1947 wurde in Basel die Namensgebungskommission<br />

für Strassen, die sogenannte Nomenklaturkommission,<br />

geschaffen. Sie ist als ständige<br />

Kommission dem Bau- und Verkehrsdepartement<br />

unt<strong>erste</strong>llt, legt die Flurnamen im Kanton Basel-<br />

Stadt fest und schlägt dem Vorsteher des Departements<br />

neue Strassennamen vor. Für die Wahl<br />

von Strassennamen kommen unter an<strong>der</strong>em historische<br />

Begebenheiten (z.B. die Schlacht von<br />

Sempach=Sempacherstrasse), geographische Namen,<br />

Flurnamen (z.B. Hechtliacker), Sachbezeichnungen<br />

(z.B. Eisenbahn[weg]), Personennamen<br />

(Arnold Böcklin, Emanuel Büchel o<strong>der</strong> eben <strong>Johann</strong><br />

<strong>Peter</strong> <strong>Hebel</strong>) sowie frei gewählte Namen in<br />

Betracht. Wichtig ist, dass sich die Namen zur Orientierung<br />

im öffentlichen Raum eignen und dass<br />

sie unverwechselbar sind.<br />

Dass <strong>der</strong> Name <strong>Hebel</strong>strasse auf den Dichter <strong>Johann</strong><br />

<strong>Peter</strong> <strong>Hebel</strong> (1760-1826) zurückzuführen ist,<br />

dürfte den Lesern <strong>der</strong> SpaleZytig inzwischen bekannt<br />

sein. Wie aber kam es dazu, dass die ehemalige ’Neue<br />

Vorstadt’ den Namen <strong>Hebel</strong>strasse bekam?<br />

Lange Zeit galt das Haus Nummer 3 in <strong>der</strong> Neuen<br />

Vorstadt als <strong>Hebel</strong>s Geburtshaus. Deswegen äusserte<br />

<strong>der</strong> Theologieprofessor und <strong>Hebel</strong>-Verehrer Karl Rudolf<br />

Hagenbach bereits 1860 den Wunsch, die Neue<br />

Vorstadt möge in <strong>Hebel</strong>strasse umbenannt werden.<br />

Sein Wunsch ging aber erst zehn Jahre später in Erfüllung,<br />

durch den Beschluss des Kleinen Rates am<br />

28. Juni 1871. Der Name <strong>Hebel</strong>strasse wurde später<br />

auch auf die Verlängerung <strong>der</strong> einstigen Neuen Vorstadt<br />

über die Schanzenstrasse hinaus bis zur Metzerstrasse<br />

übertragen.<br />

1926 allerdings konnte <strong>der</strong> Baseldeutschdichter<br />

und <strong>Hebel</strong>-Kenner Fritz Liebrich das Haus Totentanz<br />

2 als tatsächliches Geburtshaus des Dichters<br />

nachweisen. Die Basler <strong>Hebel</strong>stiftung veranlasst übrigens,<br />

dass jedes Jahr am 10. Mai, am Geburtstag<br />

des Dichters, die bronzene Gedenktafel mit <strong>der</strong> Inschrift<br />

’J.P. <strong>Hebel</strong> / hier geboren / X Mai MDCCLX’<br />

am Totentanz 2 mit einer Lorbeergirlande geschmückt<br />

wird.<br />

Wie abgelegen <strong>der</strong> Platz noch vor dem 1. Weltkrieg<br />

war und wie trostlos er damals ausgesehen<br />

hat, darüber macht sich Dominik Müller (1871-1953)<br />

im Gedicht ’s <strong>Hebel</strong>dänggmol’ lustig. Er lässt <strong>Hebel</strong><br />

zu nächtlicher Stunde dorthin gehen und enttäuscht<br />

sagen: „Isch das am Änd my Blatz? Die Wieschteney?<br />

[...] Do usse blyb i nit, das isch kai Blatz fir mi!“<br />

Der 2009 umgestaltete <strong>Hebel</strong>platz<br />

mit dem Hain von Seidenbäumen<br />

1897 bekam die an <strong>der</strong> Metzerstrasse zu einem<br />

kleinen Platz erweiterte Strassenkreuzung die Bezeichnung<br />

<strong>Hebel</strong>platz. Der einst öde Platz ist seit<br />

2009 zu einem Ort <strong>der</strong> Begegnung geworden, zu einem<br />

wahren Bijou. Das Baudepartement hat ihn umgestaltet,<br />

einen Hain von Seidenbäumen gepflanzt<br />

sowie Sitzgelegenheiten und einen Trinkbrunnen<br />

unter den schattenspendenden Bäumen eingerichtet.<br />

„Uff <strong>der</strong> grüene Schanz / in <strong>der</strong> Sunne Glanz, /<br />

won i Sinn und Auge ha, / lacht s mi nit so lieblig a, /<br />

bis go Sante Hans!“ So lautet die 7. Strophe <strong>der</strong> Basler<br />

Stadthyme ’z Basel an mim Rhi’. Mit dieser<br />

’Grünen Schanze’ hat wohl <strong>Hebel</strong> den nach Süden<br />

ausgerichteten Teil <strong>der</strong> Befestigung gemeint, <strong>der</strong> entlang<br />

<strong>der</strong> heutigen Klingelbergstrasse führt. 1959<br />

bekam das ehemalige Bollwerk auf Antrag <strong>der</strong> Nomenklaturkommission<br />

den Namen <strong>Hebel</strong>schanze.<br />

Verantwortlich für den eher respektlosen Namen<br />

’<strong>Hebel</strong>schyssi’ hingegen waren Schüler des <strong>Peter</strong>sschulhauses.<br />

So tauften sie nämlich das Pissoir, das<br />

Mitte <strong>der</strong> 1930er-Jahre in die <strong>Peter</strong>splatzmauer eingebaut<br />

wurde.<br />

Es gibt kaum einen an<strong>der</strong>en Dichter im deutsche<br />

Sprachgebiet als <strong>Johann</strong> <strong>Peter</strong> <strong>Hebel</strong>, auf den so<br />

zahlreiche Erinnerungsstätten hinweisen. Allein in<br />

Basel gibt es ausser <strong>der</strong> Strasse, dem Platz und <strong>der</strong><br />

Schanze das <strong>Hebel</strong>haus, das <strong>Hebel</strong>denkmal, das Café<br />

<strong>Hebel</strong> beim <strong>Peter</strong>splatz und das <strong>Johann</strong> <strong>Peter</strong> <strong>Hebel</strong>-<br />

Antiquariat von René Pfeiffer an <strong>der</strong> Oetlingerstrasse<br />

146, wo Sie eine Fülle von <strong>Hebel</strong>-Werken und Literatur<br />

über den alemannischen Dichter finden. (ur.)<br />

Ausgabe 12 / Juni 2010 Seite 7


Beson<strong>der</strong>es aus dem Spalenquartier<br />

SpaleZytig<br />

mission 21, ein global player<br />

Ziel: Wo Einheimische Einheimischen helfen, sind die Resultate noch besser<br />

Die Jagd auf Heiden-Seelen mit dem Ziel, die Kirche<br />

zu stärken – eine Idee, die in den Köpfen älterer<br />

Mitbürgerinnen und Mitbürger allenfalls noch<br />

heute spukt, wenn von <strong>der</strong> Basler Mission die Rede<br />

ist. Kommt dann gar noch die Basler Handelsgesellschaft<br />

zur Sprache, wird das Bild noch düsterer.<br />

Solche Ideen sollten wir schleunigst vergessen.<br />

Allein schon die Programme und regelmässig<br />

publizierten Berichte <strong>der</strong> Mission im Verlaufe <strong>der</strong><br />

letzten Jahre belehren uns eines Besseren.<br />

Fröhliche Gesichter sagen mehr als viele Worte<br />

Doch schauen wir kurz zurück: Wie <strong>der</strong> neue, dynamische<br />

Präsident <strong>der</strong> mission 21, Pfr. Martin Breitenfeldt,<br />

im angeregten Gespräch darlegt, haben sich<br />

2001 vier Missionsgesellschaften in <strong>der</strong> mission 21<br />

zusammengeschlossen: die Basler Mission, die Evangelische<br />

Mission im Kwango (Kongo), die Herrnhuter<br />

Mission und die Südafrika-Mission.<br />

In 16 Län<strong>der</strong>n präsent An die 70 Mitarbeiter sind<br />

heute in den Bereichen Internationale Beziehungen,<br />

Bildung/Austausch/Forschung und Kommunikation/<br />

Marketing tätig. Das jährliche Budget von rund 15<br />

Mio. Franken wird hälftig von privaten Spenden und<br />

von kirchlichen und politischen Institutionen gedeckt.<br />

Mission 21 ist gegenwärtig in 16 Län<strong>der</strong>n Afrikas,<br />

Asiens, und Lateinamerikas an <strong>der</strong> Arbeit. Nach<br />

dem Grundsatz <strong>der</strong> Hilfe zur Selbsthilfe werden die<br />

Kräfte schwerpunktmässig eingesetzt.<br />

Landwirtschaft In diesem Sektor sind die Probleme<br />

naturgemäss sehr unterschiedlich. Die Hilfe zielt<br />

überall auf einen langfristig angelegten Ausbau von<br />

überlebenswichtigen Produkten. Das Problem des<br />

Wassers ist allgegenwärtig und verschärft sich zusehens.<br />

Schulwesen Die ständig zunehmende Zahl von<br />

Grund– und Mittelschulen (Typ Gewerbeschulen) ist<br />

ein Garant für eine beschleunigte Entwicklung <strong>der</strong><br />

Bevölkerung.<br />

Medizin Ein aktuelles Beispiel mag die Arbeitsweise<br />

<strong>der</strong> mission 21 aufzeigen. Mit einem Basis-Gesundheitsprogramm<br />

soll in Schwarzafrika die medizinische<br />

Versorgung verbessert werden. In diesem Sommer<br />

wird in Südafrika die Fussballweltmeisterschaft<br />

ausgetragen, ein perfekter Aufhänger, um uns<br />

Schweizern spezifische Probleme von Südafrika näher<br />

zu bringen. Unter dem Titel ΄Anstoss zum Ausgleich<br />

- Fairplay für Afrika΄ werden gemeinsame Aktionen<br />

in beiden Län<strong>der</strong>n organisiert. Eine Zusammenarbeit,<br />

die langfristig Früchte tragen sollte.<br />

Frauenför<strong>der</strong>ung Neben diesen Bemühungen ist die<br />

mission 21 ebenfalls sehr aktiv auf dem Gebiet <strong>der</strong><br />

Frauenför<strong>der</strong>ung, die vielerorts noch hinterher hinkt.<br />

Selbstredend wird auch die Mission im ursprünglichen<br />

Sinn nicht vergessen.<br />

Partnerschaft mit den Entwicklungslän<strong>der</strong>n Seit<br />

die mission 21 mit <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>der</strong> Entwicklungslän<strong>der</strong><br />

partnerschaftlich verkehrt, hat sich eine<br />

gute Zusammenarbeit entwickelt. Einerseits hat die<br />

Befreiung von einheimischen Kulten durch die Mission<br />

eine offenere und frohere Lebenshaltung ergeben,<br />

mit Auswirkungen bis hin zur sozialen und politischen<br />

Gemeinschaft. An<strong>der</strong>seits hat sich mission 21<br />

vom Prinzip permanenter Präsenz gelöst und wird<br />

heute lediglich dann aktiv, wenn sie um ihre Mitarbeit<br />

gebeten wird. (hb.)<br />

Kamerun: Strassenverkauf<br />

Ausgabe 12 / Juni 2010 Seite 8


Brauchtum<br />

SpaleZytig<br />

Vom Burgerzmorge zum Spale-Zmorge<br />

Jubiläumsbrunch am Sonntag, 8. August 2010<br />

Zum 20. Mal lädt die <strong>IG</strong>-Spalentor am <strong>erste</strong>n<br />

Sonntag nach den Schulsommerferien ihre Mitglie<strong>der</strong><br />

ein zum beliebten Brunch auf dem Areal<br />

<strong>der</strong> Berufsfeuerwehr Basel-Stadt im Lützelhof.<br />

Bescheidener Anfang Am 7. September 1990 organisierte<br />

<strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong> 5 Jahre zuvor gegründeten<br />

<strong>IG</strong>-Spalentor unter Präsident Hanspeter Sommer<br />

und seinen Mitstreitern Heinz Stu<strong>der</strong>, Hansruedi Suter,<br />

Mario Nanni, Ruth Klinger und Hedi Glasstetter-<br />

Granert das <strong>erste</strong> ’Burgerzmorge’ im Hof des ehemaligen<br />

Spalenschulhauses, dem heutigen Sitz des<br />

Strafgerichts Basel-Stadt. Die Erwartungen <strong>der</strong> Organisatoren<br />

wurden nicht enttäuscht. 60 Quartierbewohner<br />

fanden sich gegen 10 Uhr unter den Bäumen<br />

des Schulhofs ein und genossen ein einfaches Frühstück,<br />

das allerdings bis 3 Uhr nachmittags dauerte!<br />

Während 17 Jahren fand <strong>der</strong> Anlass im ehemaligen<br />

Schulhof statt und während 17 Jahren gestaltete<br />

<strong>der</strong> Grafiker Hanspeter Sommer – <strong>der</strong> an <strong>der</strong><br />

Schule für Gestaltung unterrichtete und in Basel beson<strong>der</strong>s<br />

auch wegen seinen Fasnachtshelge bekannt<br />

ist – das Kleinplakat mit <strong>der</strong> Einladung zum Burgerzmorge.<br />

Seit 2007 zu Gast im Lützelhof Der Lützelhof blickt<br />

auf eine lange Geschichte zurück. Der Bischof von<br />

Basel stellte den Zisterziensern im 12. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Land zur Verfügung, unter an<strong>der</strong>em auch dieses Gebiet.<br />

Es gehörte fortan zum Grundbesitz des Klosters<br />

Lützel. 1902 wurde das Areal von <strong>der</strong> Stadt Basel erworben<br />

und bereits ein Jahr darauf bezogen das Feuerwehr-Kommissariat<br />

und die Ständige Feuerwache<br />

den Lützelhof an <strong>der</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong> 11. Durch den<br />

Kauf mehrerer Nachbarliegenschaften und durch diverse<br />

Um- und Neubauten vergrösserte sich das Areal<br />

immer mehr. An das frühere Kloster erinnert heute<br />

nur noch ein spätgotisches Portal mit <strong>der</strong> Jahreszahl<br />

1574 und zwei Wappen von Geistlichen.<br />

Seit 2007 gewährt Oberstleutnand Roland Bopp,<br />

<strong>der</strong> ’Hausherr’ des Lützelhofs, <strong>der</strong> <strong>IG</strong>-Spalentor Gastrecht<br />

für das inzwischen zum Spale-Zmorge umgetaufte<br />

Frühstück. Und die Angehörigen <strong>der</strong> Berufsfeuerwehr<br />

helfen mit, wenn es darum geht, die inzwischen<br />

über 30 Festgarnituren (Tische und Bänke)<br />

auf- und abzubauen. Mit Gastrecht und tatkräftiger<br />

Hilfe dankt die Berufsfeuerwehr den Spalemern für<br />

ihre Nachsicht, denn die Feuerwehr ist kein stilles<br />

Gewerbe, son<strong>der</strong>n, weil das Martinshorn notwendig<br />

ist, mit oft beträchtlicher Lärmimmission verbunden.<br />

Sich zusammen an einen Tisch setzen Das einst<br />

bescheidene Frühstück ist ein veritabler Brunch geworden,<br />

wo es alles gibt, was auch in einem 4-<br />

Sterne-Hotel geboten wird. Zubereitet und schön<br />

garniert werden die Platten von den Damen des Vorstands<br />

<strong>der</strong> <strong>IG</strong>-Spalentor und von freiwilligen Helferinnen<br />

und Helfern, denn die Gästeschar ist auf<br />

bald 200 Personen herangewachsen. Die Spalemer<br />

selbst tragen das ihre zum Gelingen des beliebten<br />

Anlasses bei, indem sie reichlich spenden, sei es in<br />

die Kasse <strong>der</strong> <strong>IG</strong>-Spalentor o<strong>der</strong> seien es Naturalien<br />

wie Brote, Kuchen, Wähen, selbstgemachte Konfitüren<br />

o<strong>der</strong> Würste. Dafür möchte sich <strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong><br />

<strong>IG</strong>-Spalentor auch an dieser Stelle einmal herzlich<br />

bedanken.<br />

Der eigentliche Sinn des Spale-Zmorge ist es aber,<br />

dass sich die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>IG</strong>-Spalentor und die<br />

Quartierbewohner begegnen, dass sie sich am Tisch<br />

zusammensetzen, um sich besser kennenzulernen,<br />

Gedanken auszutauschen und Gespräche zu führen,<br />

kurzum: um Nachbarschaft zu leben.<br />

Foto wucwaf<br />

20 Jahre Spale Zmorge Gespannt sein dürfen wir<br />

auf das farbige Kleinplakat mit <strong>der</strong> Einladung zum<br />

Jubiläumsbrunch ’20 Jahre Spale-Zmoorge’. Es wird<br />

gestaltet vom stadtbekannten Illustrator und Spalemer<br />

Roger A. Magne (vgl. auch SpaleZytig 8/ Juni<br />

09). Freuen wir uns also auf den 8. August und sorgen<br />

wir dafür, dass <strong>IG</strong>-Präsident Hans Hunziker einmal<br />

mehr mit Genugtuung feststellen kann: „Ich sehe<br />

eine Menge glücklicher Leute und nur strahlende Gesichter<br />

– was will ich noch mehr.“ (hg-g.)<br />

Ausgabe 12 / Juni 2010 Seite 9


<strong>IG</strong> Spalentor<br />

SpaleZytig<br />

25. Generalversammlung <strong>der</strong> <strong>IG</strong> Spalentor<br />

Die Bewohner des Quartiers treffen sich im Basler Kin<strong>der</strong>theater zur Jubiläums-GV<br />

Präsident Hans Hunziker begrüsste zu seiner Generalversammlung<br />

über fünfzig Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />

im Basler Kin<strong>der</strong>theater. Vor dem geschäftlichen<br />

Teil konnten sich die Anwesenden mit<br />

spanischen Häppchen und fruchtigem Wein laben.<br />

Anschliessed bot das quirlige Ensemble des Kin<strong>der</strong>theaters<br />

ein paar Szenen aus dem Theaterstück<br />

’Juhuiii Tante Emma’. Die Generalversammlung gewährte<br />

dem Kin<strong>der</strong>theater eine finanzielle Vergabung<br />

als Unterstützung <strong>der</strong> tollen Arbeit.<br />

apérobegleitete Illumination <strong>der</strong> Weihnachtsbeleuchtung<br />

in <strong>der</strong> Vorstadt. Bekanntlich sponsert die <strong>IG</strong><br />

Spalentor ja Schmuck und Beleuchtung <strong>der</strong><br />

’Weihnachtsbaum-Linde’ beim Spalen-Brunnen sowie<br />

den Glühwein. Frédéric Ch. Währen durfte seinen<br />

<strong>erste</strong>n ausgeglichenen Kassenbericht, mit Fr. 998.05<br />

Überschuss präsentieren. Die Buchhaltung wurde<br />

von den Revisoren Dominik Klinger und Brigitte<br />

Ditzler revidiert. Problemlos wurden dem Kassier<br />

und dem Vorstand Décharge erteilt.<br />

Nach den Wahlen setzt sich <strong>der</strong> Vorstand wie folgt<br />

zusammen:<br />

Hans Hunziker<br />

Hedi Glasstetter<br />

Dr. Hans Bögli<br />

Frédéric Ch. Währen<br />

Bianca Humbel<br />

Madeleine Häring<br />

Präsident<br />

Vice-Präsidentin<br />

Protokoll<br />

Finanzen<br />

Beisitz<br />

Versand / Logistik<br />

Hans Hunziker strich in seinem Jahresbericht die beson<strong>der</strong>en<br />

Aktivitäten des vergangenen Geschäftsjahres<br />

hervor. Dazu zählten <strong>der</strong> historische Rundgang<br />

mit Dr. Hans Bögli, das traditionelle Spale-Zmoorge<br />

im Lützelhof, <strong>der</strong> hochinteressante Besuch im Basler<br />

Strafgericht mit Dr. Lukas Faesch. Und als leuchtenden<br />

Jahresabschluss erlebte die Spalengemeinde die<br />

Präsident Hunziker blickte in die Zukunft und orientierte<br />

über die Aktivitäten <strong>der</strong> <strong>IG</strong> Spalentor im kommenden<br />

Vereinsjahr. Eine historische <strong>Hebel</strong>-Führung<br />

durchs Quartier, die Besichtigung des Zollis, , ein<br />

Besuch im Sportmuseum, das Spale-Zmoorge und die<br />

Weihnachts-Illumination sind ein Auszug aus den<br />

geselligen Anlässen.<br />

Im Anschluss an den geschäftlichen Teil ist den anwesenden<br />

Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>IG</strong> Spalentor ein einfacher,<br />

aber köstlicher Abendimbiss serviert worden. (waf.)<br />

(Foto wucwaf)<br />

<br />

<br />

Anmeldetalon<br />

Ich möchte Mitglied werden <strong>der</strong> <strong>IG</strong> Spalentor (Interessengemeinschaft <strong>der</strong> Quartierbewohner)<br />

Jahresbeitrag: □ CHF 25. — (Einzelmitglied) □ CHF 35.— (Familie)<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Strasse/Nr.:<br />

PLZ/Ort:<br />

Einsenden an: <strong>IG</strong> Spalentor, Postfach 453, 4003 Basel<br />

Als Mitglied <strong>der</strong> <strong>IG</strong> Spalentor erhalten Sie die SpaleZytig viermal pro Jahr.<br />

Ausgabe 12 / Juni 2010 Seite 10


<strong>IG</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong><br />

Haute Couture meets Africa<br />

Brigitte Ditzler begegnet Brigitte Meidinger<br />

Das ‘Kleine Schwarze‘ von 1926 bis heute – die<br />

Unterschiede in Tradition, Stil und Dresscode zwischen<br />

Europa und Afrika<br />

Anlässlich einer Vortragsveranstaltung <strong>der</strong> ‘Business<br />

and Professional Woman‘ (BPW ist schweiz- und<br />

weltweit <strong>der</strong> bedeutendste Verband berufstätiger<br />

Frauen in verantwortungsvollen Positionen) traf an<br />

<strong>der</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong> 28 Haute Couture auf Afrika.<br />

Brigitte Ditzler, Modedesignerin in Basel, und die<br />

aus Ghana stammende Brigitte Meidinger, ebenfalls<br />

Modedesignerin, entführten die gespannt wartenden<br />

Teilnehmerinnen in die faszinierende Modewelt.<br />

Was bedeutet das ‘Kleine Schwarze‘? Brigitte Ditzler<br />

beschreibt das mystisch wirkende Kleid in fesselnden<br />

Worten. Das ‘Kleine Schwarze‘ wurde erstmals<br />

1926 durch Coco Chanel populär. Die Beliebtheit des<br />

Kleides erreichte ihren Höhepunkt in den 1950er-<br />

Jahren, als prominente Trägerinnen wie Audry Hepburn<br />

im Kultfilm ‘Frühstück bei Tiffany‘ Generationen<br />

damit begeisterten.<br />

Brigitte Ditzler betont, das ‘Kleine Schwarze‘ sei<br />

nie deplaziert und verleihe ein Flair von schlichter<br />

Eleganz und könne zu vielen Anlässen getragen werden.<br />

Der Schnitt sei klassisch-elegant, gehe maximal<br />

bis Knielänge und sei in neutral Schwarz gehalten.<br />

Es gehöre zu den grossen Klassikern des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

und sei aus <strong>der</strong> Modewelt nicht mehr wegzudenken.<br />

Was bedeutet Haute Couture in Afrika? Brigitte<br />

Meidinger stellt fest, dass das ‘Kleine Schwarze‘ in<br />

Afrika nicht so bekannt ist. Eine eigentliche Modekultur<br />

entwickelte sich dort erst nach <strong>der</strong> Kolonialherrschaft<br />

und steht bis heute noch unter <strong>der</strong>en Einfluss.<br />

Die Klei<strong>der</strong> sind stark geprägt durch die unterschiedlichen<br />

Klimaregionen. Sie sind grösstenteils<br />

aus Tüchern gefertigt, die raffiniert um den Körper<br />

gewickelt werden. Die bunten, dennoch unaufdringlichen<br />

Farben erinnern an die Weite Afrikas und verzaubern<br />

immer wie<strong>der</strong> aufs Neue. Als Highlight des<br />

Abends präsentierte Brigitte Meidinger die traditionelle<br />

Wickeltechnik ihrer Heimat Ghana.<br />

Applaus und grosses Interesse an <strong>der</strong> im Anschluss<br />

ausgestellten Mode aus beiden geschichtsträchtigen<br />

Kulturen bestätigten den Erfolg des <strong>erste</strong>n<br />

gelungenen Zusammenspiels von Haute Couture und<br />

Afrika. Brigitte Ditzler und Brigitte Meidinger freuen<br />

sich auf eine Fortsetzung.<br />

Therese Ditzler<br />

Markus Giavina<br />

Leiter Zentrale Informatikdienste ZID<br />

Foto wucwaf<br />

SpaleZytig<br />

Markus Giavina ist<br />

zwar ’auf dem Land’,<br />

in Riehen, aufgewachsen,<br />

aber er ist seit jeher<br />

ein begeisterter<br />

Städter: Er ist ins HG<br />

(Gymnasium Münsterplatz)<br />

gegangen,<br />

hat seinen Arbeitsplatz<br />

am <strong>Peter</strong>sgraben<br />

und wohnte jahrelang<br />

im Spalenquartier,<br />

an <strong>der</strong> Maiengasse<br />

– und ist<br />

’Pfyffer’ bei <strong>der</strong> Rätz-<br />

Clique.<br />

Das Fundament seiner Berufslaufbahn war eine Speditionslehre.<br />

Anfang <strong>der</strong> 70er-Jahre wurde für den<br />

jungen Kaufmann das Wissen rund um den damals<br />

aufkommenden Computer Weiterbildungsziel. Die<br />

Firmen bildeten ihre künftigen Informatiker selber<br />

aus. Sie schickten die an diesem Beruf Interessierten<br />

nach Frankreich, England, Deutschland und in die<br />

Schweiz. Und das Schönste: Der Azubi bekam erst<br />

noch Lohn! Übrigens: Mit <strong>der</strong> heutigen Informatik<br />

hatte die Informatik jener Jahre wenig zu tun.<br />

Während eines Jahrzehnts arbeitete Markus Giavina<br />

in <strong>der</strong> Firma NCR, Spezialistin für Kassenwesen.<br />

In Gebrauch waren damals die imposanten<br />

’National-Kassen’ (Registrierkassen). Die 80er-Jahre<br />

bedeuteten für die Informatik Hochkultur. Zwar gab<br />

es noch keinen PC, aber man fakturierte und machte<br />

die Buchhaltung auf diese neue Art.<br />

In den 90er-Jahren besass Giavina eine eigene<br />

Firma, bevor er 1997 in <strong>der</strong> Kantonalen Verwaltung<br />

Basel-Stadt jene Stelle antrat, die ’das Herz <strong>der</strong> Verwaltungsinformatik‘<br />

darstellt. „Wir steuern ein Netz<br />

mit über 6'000 Computern. Hier laufen alle Daten<br />

über die Bürger, über Liegenschaften, juristische und<br />

natürliche Personen zusammen. Die gesamte Telefonie<br />

wird von hier aus gesteuert. Sämtliche Mails, die<br />

<strong>der</strong> Kanton verschickt bzw. bekommt, gehen durch<br />

unsere Pforten. Die meisten Ämter haben ihre Anwendungen<br />

bei uns im Haus. Ein zweites Rechenzentrum<br />

befindet sich in <strong>der</strong> Holbeinstrasse.“<br />

Markus Giavina ist vor ein paar Tagen in Pension<br />

gegangen – nach 13 Jahren Arbeit im Herz <strong>der</strong> Kantonalen<br />

Verwaltungsinformatik (bt.)<br />

Ausgabe 12 / Juni 2010 Seite 11


Schlusspunkt<br />

SpaleZytig<br />

Die <strong>Spalenvorstadt</strong> im Bild<br />

Eine Farblithographie von Paul Wyss (1897-1984)<br />

Paul Wyss begann seine künstlerische<br />

Ausbildung 1915/16 an<br />

<strong>der</strong> Allgemeinen Gewerbeschule<br />

Basel bei P. Kammüller, A.<br />

Mayer und A. So<strong>der</strong>. Gleichzeitig<br />

erhielt er als Privatschüler<br />

Unterricht vom Kunstmaler Rudolf<br />

Löw, <strong>der</strong> auch als Schriftsteller<br />

tätig war (vgl. unter an<strong>der</strong>em<br />

seine Romantrilogie<br />

’Häuser über dem Rhein’, erschienen<br />

1938 und 1948). 1916<br />

reiste Wyss nach München, wo<br />

er die bekannte Malschule von<br />

H. Knirr besuchte.<br />

Wie<strong>der</strong> in Basel entstanden<br />

anfänglich Bildhauerarbeiten,<br />

grosse Entwürfe zu mehrfigurigen<br />

Monumenten; anschliessend<br />

unter an<strong>der</strong>em lebensgrosse<br />

Entwürfe für Wandbil<strong>der</strong>. Schon<br />

früh widmete sich Wyss dem<br />

Thema Alpenlandschaft. Mit<br />

Porträts, insbeson<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong>bildnissen<br />

in allen Techniken, verdiente er sich den Lebensunterhalt.<br />

Der Kunstverein, <strong>der</strong> Kunstkredit und das Kunstmuseum in Basel sowie das Kunstmuseum<br />

Luzern und das Alpine Museum Bern und schliesslich die Graphische Sammlung<br />

<strong>der</strong> ETH Zürich besitzen Arbeiten des Künstlers. Er zeichnete und lithographierte<br />

fast drei Jahrzehnte lang Ortschaften und Landschaften – grösstenteils aus <strong>der</strong> Schweiz<br />

– oft nach Vorlagen (alte Stiche, Fotografien, Ansichtskarten). Das Resultat: Ein Werk<br />

mit über 1600 Blättern. (bt.)<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>IG</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong><br />

<strong>IG</strong> Spalentor<br />

Redaktionsadresse<br />

Beat Trachsler<br />

<strong>Spalenvorstadt</strong> 37<br />

4051 Basel<br />

www.<br />

spalenvorstadt.ch<br />

Redaktionsteam<br />

Hans Bögli (hb.)<br />

Markus Burger (bu.)<br />

Ulrike Breuer (ub.)<br />

Hedi Glasstetter-Granert<br />

(hg-g.)<br />

Ursula Rogg (ur.)<br />

Beat Trachsler (bt.)<br />

Frédéric Ch. Währen<br />

(waf.)<br />

Fotos<br />

Beat Trachsler (wenn<br />

nicht an<strong>der</strong>s vermerkt)<br />

Layout<br />

Ulrike Breuer<br />

Druck<br />

Reinhardt Druck, Basel<br />

Die SpaleZytig<br />

erscheint im<br />

September<br />

Dezember<br />

März<br />

Juni<br />

Auflage<br />

2000<br />

© Nachdruck, auch<br />

einzelner Beiträge,<br />

nur mit Erlaubnis<br />

<strong>der</strong> Redaktion<br />

Ausgabe 12 / Juni 2010 Seite 12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!