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Traditionelles und Neues in der 'Spale' Gewusst ... - IG Spalenvorstadt

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Inhalt<br />

2<br />

Das<br />

Das<br />

Geschäfts-Porträt<br />

Geschäfts-Porträt<br />

Bäckerei<br />

Bücher Ganzoni<br />

Kühner<br />

Isabelle<br />

Gyger<br />

Hof<br />

3<br />

Das Geschäfts-Porträt<br />

Goldschmied<br />

Haute Couture<br />

Erich Brigitte Frösch Ditzler<br />

4<br />

Persönlichkeiten<br />

Beat Dr. iur. Trachsler Lukas Faesch<br />

5<br />

Vere<strong>in</strong>e im im Quartier<br />

Die Das Spale K<strong>in</strong><strong>der</strong>büro Clique Basel<br />

6<br />

Inserate<br />

7-9<br />

7<br />

Willkommen<br />

Historisches<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> ΄Spale΄<br />

Woher <strong>der</strong> Name<br />

10 Schönbe<strong>in</strong>strasse<br />

Inserate kommt<br />

11 8<br />

Historisches<br />

Beson<strong>der</strong>heiten im<br />

Tramgedankensplitter<br />

Quartier<br />

Die Universitäts-<br />

12<br />

bibliothek<br />

Beson<strong>der</strong>heiten im<br />

Quartier<br />

9<br />

Haus<br />

Brauchtum<br />

’zum Kreyenberg’<br />

13 Jüdische Fest- <strong>und</strong><br />

Brauchtum<br />

Feiertage im Herbst<br />

Die Heiligen Drei<br />

Könige 10<br />

<strong>IG</strong> Spalentor<br />

14<br />

11 <strong>IG</strong> Spalentor<br />

<strong>IG</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong><br />

15<br />

<strong>IG</strong> 12 <strong>Spalenvorstadt</strong><br />

Schlusspunkt<br />

16<br />

Schlusspunkt<br />

Ausgabe 13 14 / September Dezember 2010<br />

<strong>Traditionelles</strong> <strong>und</strong> <strong>Neues</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> ’Spale’<br />

<strong>Gewusst</strong> wie – gewusst wo<br />

stadt. <strong>Spalenvorstadt</strong><br />

Drei Events aus dem Jahr 2010 seien hier genannt.<br />

Mit Eigen<strong>in</strong>itiative <strong>und</strong> Phantasie werben die Geschäfte für die Vor-<br />

Die Unter Weihnachtsbeleuchtung diesem Motto beteiligt – Dass sich die die <strong>Spalenvorstadt</strong> am ’Fest <strong>der</strong><br />

Vorstadt Wissenschaften’ im Advent anlässlich von festlichem <strong>der</strong> Lich- 550-Jahrfeier <strong>der</strong> Universität Basel.<br />

terglanz erhellt ist, hat sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt<br />

allmählich Am Petersplatz herumgeprochen. <strong>und</strong> am Petersgraben, Begeisterte <strong>der</strong> sich als Flaniermeile präsentieren wird,<br />

Besucher gibt es drei werden Tage lang, zu Sponsoren vom 17. bis <strong>und</strong> zum ermög- 19. September 2010, für Gross <strong>und</strong> Kle<strong>in</strong> allichen,lerlei<br />

zum dass Thema die Tradition Wissenschaft weiterlebt. zu entdecken <strong>und</strong> aktiv mitzumachen.<br />

Der Die Tag älteste <strong>der</strong> Tore Universität – Jedes Jahr <strong>der</strong> Schweiz werden am richtet e<strong>in</strong> grosses Fest aus, das den Besu-<br />

ersten<br />

cher<strong>in</strong>nen<br />

Samstag<br />

<strong>und</strong> Besuchern<br />

nach den<br />

fasz<strong>in</strong>ierende<br />

Schulsommerfe-<br />

E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die Welt <strong>der</strong> Wissenschaft bierientet.<br />

Im<br />

die<br />

Rahmen<br />

drei erhaltenen<br />

des begleitenden<br />

Tore <strong>der</strong><br />

Musikmittelal<br />

<strong>und</strong> Unterhaltungsprogramms treten natiterlichenonale<br />

Pop-<br />

Stadtbefestigung,<br />

<strong>und</strong> Showgrössen<br />

das<br />

auf.<br />

St.<br />

Zur<br />

Alban-<br />

Unterhaltung tragen Fasnachtscliquen, Vertor,e<strong>in</strong>e<br />

das<br />

<strong>und</strong><br />

St.<br />

Zünfte<br />

Johannstor<br />

bei, die auch<br />

<strong>und</strong> unser<br />

für das<br />

Spalen-<br />

leibliche Wohl <strong>der</strong> Gäste besorgt s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong> spetor,zielles<br />

für<br />

Programm<br />

das Publikum<br />

für K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

geöffnet.<br />

ist<br />

Dies<br />

ebenfalls<br />

wirkt<br />

vorgesehen.<br />

auf Kurzum: Gross <strong>und</strong> Kle<strong>in</strong> wie e<strong>in</strong> Magnet. Die<br />

Geschäftsleute E<strong>in</strong> Fest bewegt <strong>in</strong> Basel <strong>der</strong> Spale <strong>und</strong> die heissen Region. an Viele die- tausend Besucher werden erwartet.<br />

sem Tag die Besucher <strong>in</strong> <strong>der</strong> mit Ballons<br />

Die <strong>Spalenvorstadt</strong> ist gerüstet: Seit dem 14. August, dem Tag <strong>der</strong> offenen Tore,<br />

<strong>und</strong> Sonnenblumen geschmückten Vor-<br />

verb<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Roter Faden (e<strong>in</strong> rotes Band), <strong>der</strong> von Schaufenster zu Schaufenster<br />

stadt mit allerlei Attraktionen willkom-<br />

läuft, die Geschäfte <strong>und</strong> Restaurants. Der Rote Faden zieht sich auch durch den<br />

men.<br />

farbig gedruckten Flyer, auf dem die <strong>der</strong> <strong>IG</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong> angeschlossenen Spezi-<br />

Der Moonwalk – In <strong>der</strong> Vollmondnacht<br />

algeschäfte mit e<strong>in</strong>em Fotostreifen aufgelistet s<strong>in</strong>d. Am Samstag, 18. September ge-<br />

vom 22. auf den 23. Oktober haben sich<br />

ben e<strong>in</strong>ige von ihnen outdoor E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> ihre handwerkliche Tätigkeit.<br />

erstmals die Boutiquen, Ateliers, Läden,<br />

Die r<strong>und</strong> 400 Meter lange <strong>Spalenvorstadt</strong> hat aber auch E<strong>in</strong>iges zu bieten an<br />

Kultur<strong>in</strong>stitutionen <strong>und</strong> Gastrobetriebe <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>em Licht präsentiert. Der von<br />

historisch bedeuten<strong>der</strong> Bausubstanz: Auf e<strong>in</strong>em Flyer, <strong>der</strong> verteilt wird <strong>und</strong> <strong>in</strong> je-<br />

den neuen Geschäfts<strong>in</strong>habern <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong> <strong>in</strong>itierte <strong>und</strong> gut besuchte<br />

dem Geschäft aufliegt, s<strong>in</strong>d die bekanntesten Bauten abgebildet <strong>und</strong> kurz beschrie-<br />

Event bot <strong>in</strong>teressante Begegnungen <strong>und</strong> e<strong>in</strong> überraschungsreiches Programm. (bt.)<br />

ben: das Spalentor, das gotische Wohnhaus ’Zum Kempfen’ (Nr. 30), das Mueshuus,<br />

das Haus zur Krähe <strong>und</strong> <strong>der</strong> Holbe<strong>in</strong>-Brunnen.<br />

Für die Verpflegung sorgen am Samstag die Restaurants, Take-Aways <strong>und</strong> tagsüber<br />

auch die Bäckereien. Beim kle<strong>in</strong>en Platz vor den Mediz<strong>in</strong>ischen Laboratorien<br />

Rothen ist e<strong>in</strong> Stand mit allerhand Süssigkeiten platziert. Und erholen vom grossen<br />

Festbetrieb r<strong>und</strong> um den Petersplatz können Sie sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> eigens e<strong>in</strong>gerichteten<br />

’Baiz’ beim Spalen-Brunnen.<br />

Als beson<strong>der</strong>e Attraktion werden Sie e<strong>in</strong>e Stellwand vor dem Spalentor f<strong>in</strong>den,<br />

auf <strong>der</strong>en Vor<strong>der</strong>seite e<strong>in</strong>e lebensgrosse Reproduktion des Bildes zu sehen ist, das<br />

<strong>der</strong> Basler Maler Hieronymus Hess 1831 von den damals bekannten Stadtorig<strong>in</strong>alen<br />

Niggi Münch <strong>und</strong> Boppi Keller gemacht hat. Das Beson<strong>der</strong>e an dieser Stellwand ist,<br />

dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Erwachsene ihren Kopf durch e<strong>in</strong>e ausgesparte Öffnung stecken<br />

<strong>und</strong> sich dabei fotografieren lassen können.<br />

Sie werden e<strong>in</strong>e farbenfrohe Spale antreffen, ebenso farbenfroh wie die 13. Ausgabe<br />

<strong>der</strong> SpaleZytig! (ur.)


Das Geschäfts-Porträt SpaleZytig<br />

Bäckerei Kühner Gyger<br />

E<strong>in</strong>e feste Grösse auf dem Backwarenmarkt<br />

Die Kühner Gyger AG entstand im Jahr 2007 als<br />

Zusammenschluss <strong>der</strong> Traditionsbäckerei Gebrü<strong>der</strong><br />

Kühner aus Basel <strong>und</strong> <strong>der</strong> vornehmlich im<br />

Raum Basellandschaft tätigen Bäckerei Gyger AG.<br />

Die vor drei Jahren gegründete Backwarenanbieter<strong>in</strong><br />

’Kühner Gyger AG Bäckerei Konditorei’ beliefert<br />

seither an sieben Tagen <strong>der</strong> Woche e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />

von Kant<strong>in</strong>en, Mensen <strong>und</strong> Restaurantbetrieben, was<br />

sie zur grössten Lieferbäckerei im Raum Basel<br />

macht.<br />

Dem E<strong>in</strong>zelkonsumenten bietet die Kühner Gyger<br />

die Möglichkeit, sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ihrer Verkaufsfilialen <strong>in</strong><br />

Basel von <strong>der</strong> Qualität ihrer fe<strong>in</strong>en Bäckerei- & Konditoreiprodukte<br />

zu überzeugen.<br />

Die ’Sunnereedli’, das beliebte Apérogebäck So<br />

etwa am Spalenberg 54, wo die Bäckerei Gebrü<strong>der</strong><br />

Kühner vor mehr als 100 Jahren ihre erste Verkaufsfiliale<br />

eröffnete <strong>und</strong> wo man sich heute aus e<strong>in</strong>er<br />

breiten <strong>und</strong> repräsentativen Produktpalette <strong>der</strong> Kühner<br />

Gyger verköstigen kann. Das äusserst fre<strong>und</strong>liche<br />

<strong>und</strong> gut geschulte Verkaufspersonal ladet Sie<br />

gerne zur Brot- <strong>und</strong> Produktdegustation e<strong>in</strong>, wird Ihre<br />

Wünsche hilfsbereit aufnehmen <strong>und</strong> <strong>in</strong>formiert Sie<br />

über weitere Produkte <strong>und</strong> Spezialitäten des Hauses,<br />

wie etwa über das unverwechselbare Apérogebäck<br />

’Sunnereedli’.<br />

Brot ohne unnötige Zusatzstoffe Die Kühner Gyger<br />

versteht sich als Handwerksbetrieb: Je<strong>der</strong> Artikel<br />

wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em traditionellen Arbeitsablauf von ausgebildeten<br />

Bäckern <strong>und</strong> Konditoren geschaffen. Dem<br />

Gr<strong>und</strong>satz <strong>der</strong> Fertigung <strong>in</strong> Handarbeit ist die Kühner<br />

Gyger stets treu geblieben <strong>und</strong> wird ihn auch<br />

künftig beibehalten, da sie davon überzeugt ist, dass<br />

das gute Brot für Basel nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em traditionellen,<br />

vom Menschen geleiteten Prozess <strong>und</strong> ohne unnötige<br />

Zusatzstoffe gefertigt werden darf.<br />

Dieser wesentliche Inhalt <strong>der</strong> Firmenphilosophie<br />

4051 Basel<br />

Spalenberg 54<br />

Tel. 061 261 11 48<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Verzicht auf weitgehende masch<strong>in</strong>elle Fertigung<br />

erlaubt es denn auch, die Ansprüche an die<br />

Qualität <strong>und</strong> Frische <strong>der</strong> Produkte hoch zu halten,<br />

zw<strong>in</strong>gt aber gleichermassen dazu, nur absolut <strong>in</strong>tegere,<br />

fachlich qualifizierte Mitarbeiter zu beschäftigen.<br />

Es ist für die Kühner Gyger AG sicherlich von Vorteil<br />

– <strong>und</strong> dies verkündet sie nicht ohne Stolz! – dass<br />

Fachkräfte des Gewerbes ihr über Jahre h<strong>in</strong>weg angesammeltes<br />

grosses Fachwissen <strong>und</strong> ihre Branchenkenntnisse<br />

<strong>in</strong> das Unternehmen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />

Allen voran sei hier <strong>der</strong> amtierende Verwaltungsratspräsident<br />

<strong>und</strong> Bäckermeister Hubert Kühner genannt,<br />

unter dem e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>der</strong> heutigen Angestellten<br />

ihre Ausbildung machten <strong>und</strong> lange Zeit unter<br />

ihm arbeiteten. Diese Mitarbeiter gehören heute<br />

zu den tragenden Säulen <strong>der</strong> Kühner Gyger AG.<br />

Motivierte Mitarbeiter dank umsichtiger Ausbildung<br />

In dieser auf Langfristigkeit geplanten Personalpolitik<br />

sieht Kühner Gyger den Mitarbeiter als<br />

höchstes Gut an, för<strong>der</strong>t <strong>und</strong> for<strong>der</strong>t ihn gleichermassen<br />

<strong>und</strong> gibt ihm zu spüren, dass er e<strong>in</strong>e Tätigkeit<br />

ausübt, die täglich viele Menschen erfreut.<br />

„Wir verstehen unsere Angestellten nicht als beliebig<br />

verfügbaren ’Produktionsfaktor’, son<strong>der</strong>n erleben<br />

ihn als Individuum mit Stärken <strong>und</strong> Schwächen<br />

<strong>und</strong> begleiten ihn bei persönlichen Problemen <strong>und</strong><br />

Anliegen. Dementsprechend verstehen wir die Ausbildung<br />

unserer Lehrl<strong>in</strong>ge nicht nur als Schulung<br />

zum Bäcker o<strong>der</strong> Konditor, son<strong>der</strong>n als Heranziehen<br />

<strong>und</strong> Entwicklung junger, motivierter Menschen zu<br />

selbstbewussten, verantwortungsvollen Persönlichkeiten,<br />

die künftig den Betrieb mit neuen Ideen <strong>und</strong><br />

ambitionierten Ansätzen bereichern werden.“<br />

Die noch junge Firma Kühner Gyger AG hat sich<br />

bereits als feste Grösse auf dem Backwarenmarkt <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Region Basel etabliert <strong>und</strong> ist gewillt, diese Position<br />

auch noch <strong>in</strong> zehn Jahren e<strong>in</strong>zunehmen <strong>und</strong><br />

nach Möglichkeit auszubauen. Sie bemüht sich stets,<br />

Lieferanten aus dem nahen E<strong>in</strong>zugsgebiet zu berücksichtigen.<br />

Sie s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> unserer Backstube willkommen<br />

„Sollten Sie sich als Leser <strong>der</strong> SpaleZytig noch nicht<br />

von den qualitativ hochwertigen <strong>und</strong> trotzdem kostengünstigen<br />

Backwaren <strong>und</strong> Konditoreierzeugnissen<br />

<strong>der</strong> Kühner Gyger überzeugt haben, laden wir Sie<br />

gerne dazu e<strong>in</strong>, uns <strong>in</strong> unserem Laden am Spalenberg<br />

54 zu besuchen. Gerne heissen wir Sie aber auch<br />

willkommen <strong>in</strong> unserer Backstube <strong>in</strong> Münchenste<strong>in</strong>,<br />

wo man ebenfalls auf Ihre Anregungen, Kritik <strong>und</strong><br />

Wünsche e<strong>in</strong>geht <strong>und</strong> Sie kompetent beraten wird“,<br />

schreibt uns Frau Ursi Tschud<strong>in</strong>, die Geschäftsleiter<strong>in</strong><br />

von <strong>der</strong> Kühner Gyger AG.<br />

www.kuehnergyger.ch<br />

Ausgabe 14 / Dezember 2010 Seite 2


Das Geschäfts-Porträt SpaleZytig<br />

Der Goldschmied Erich Frösch<br />

Die Fasz<strong>in</strong>ation des Gestaltens<br />

Seit über 40 Jahren gestaltet <strong>der</strong> Goldschmied<br />

Erich Frösch mit Leidenschaft <strong>und</strong> Kreativität<br />

Schmuck. Se<strong>in</strong> Ziel ist e<strong>in</strong> tragbarer, <strong>in</strong>dividueller<br />

Schmuck, <strong>der</strong> die Persönlichkeit <strong>der</strong> K<strong>und</strong><strong>in</strong> o<strong>der</strong><br />

des K<strong>und</strong>en unterstützt, also nicht Massenware<br />

o<strong>der</strong> Kopiertes, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> eigenes kle<strong>in</strong>es Werk.<br />

R<strong>in</strong>ge, Ohrr<strong>in</strong>ge, Ketten, Armreife, Anhänger, Broschen<br />

<strong>und</strong> Gürtelschnallen gehören zum Angebot.<br />

Erich Frösch ist begeistert von den vielfältigen Tätigkeiten<br />

se<strong>in</strong>es Berufs. Da ist natürlich zuerst das<br />

Kreative zu nennen: e<strong>in</strong> Schmuckstück entwerfen<br />

<strong>und</strong> herstellen. Die K<strong>und</strong><strong>in</strong> o<strong>der</strong> <strong>der</strong> K<strong>und</strong>e – auch<br />

Männer tragen gerne Schmuck – meldet ihre/se<strong>in</strong>e<br />

Wünsche an <strong>und</strong> sie formulieren ihre Vorstellungen.<br />

Dabei ist E<strong>in</strong>fühlungsvermögen gefragt. E<strong>in</strong>e Zeichnung<br />

hält das Resultat <strong>der</strong> Beratung fest. Schliesslich<br />

holt <strong>der</strong> K<strong>und</strong>e das fertiggestellte Schmuckstück<br />

ab. Übrigens kann Erich Frösch e<strong>in</strong> vielfältiges Lager<br />

von bereits fertiggestellten Schmuckstücken beiziehen,<br />

ebenso Schaukästen, die e<strong>in</strong>e reiche Auswahl<br />

verschiedenster Edelste<strong>in</strong>e enthalten.<br />

Die Inspiration zu se<strong>in</strong>en Werken bezieht Erich<br />

Frösch aus <strong>der</strong> Natur, <strong>der</strong> Architektur, <strong>der</strong> Kunst<br />

<strong>und</strong> aus altem Schmuck. Oft ist bei ihm, <strong>der</strong> sich als<br />

Bewegungsmensch bezeichnet, auch Bewegung im<br />

Schmuck dr<strong>in</strong>, z. B. e<strong>in</strong>e Gürtelschnalle mit Schnecke<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Anhänger im Form e<strong>in</strong>er Schlange. Auch<br />

sagt ihm beson<strong>der</strong>s zu, dass viele zur Schmuckherstellung<br />

verwendeten Techniken uralt s<strong>in</strong>d: Giessen,<br />

Feilen, Sägen, Schmieden o<strong>der</strong> Treiben. In Komb<strong>in</strong>ation<br />

mit mo<strong>der</strong>nen Bearbeitungsformen ergibt sich so<br />

e<strong>in</strong> ganzheitliches Schaffen. Zwei grosse Künstler,<br />

die Erich Frösch wegen ihrer Vielseitigkeit bew<strong>und</strong>ert,<br />

s<strong>in</strong>d Pablo Picasso <strong>und</strong> Miles Davies (Jazz-<br />

Trompeter <strong>und</strong> -Komponist). Beide ragten nicht nur<br />

durch ihre Werke heraus, sie prägten o<strong>der</strong> kreierten<br />

immer wie<strong>der</strong> neue Stilrichtungen.<br />

Wer das Geschäft von Erich Frösch betritt, gelangt<br />

zuerst <strong>in</strong> den eigentlichen Laden, e<strong>in</strong>gerichtet<br />

<strong>in</strong> stilvollem Ambiente, <strong>in</strong> dezenten Farben gehalten,<br />

mit gekonnt abgestimmter Beleuchtung, mit sparsam<br />

gefüllten Vitr<strong>in</strong>en, die anregende Beispiele <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Schmucksorten bieten. Wenige, gezielt<br />

ausgewählte Kunstobjekte ergänzen die E<strong>in</strong>richtung.<br />

Dah<strong>in</strong>ter folgt zur Besprechung <strong>der</strong> K<strong>und</strong>enwünsche<br />

e<strong>in</strong> Bereich mit Sitzgelegenheit. Zuh<strong>in</strong>terst schliesslich<br />

bef<strong>in</strong>det sich das Atelier. Die Tische an den vier<br />

Arbeitsplätzen s<strong>in</strong>d erhöht e<strong>in</strong>gerichtet, um bei <strong>der</strong><br />

Kle<strong>in</strong>heit <strong>der</strong> verwendeten Materialien möglichst gut<br />

sehen zu können. E<strong>in</strong>e darunter liegende Schublade<br />

fängt die Edelmetallspäne <strong>und</strong> -reste auf. Im Mittelalter<br />

hatte diese Funktion e<strong>in</strong> unter den Arbeitstisch<br />

gespanntes Fell erfüllt.<br />

4051 Basel<br />

<strong>Spalenvorstadt</strong> 7<br />

Tel. 061 261 22 88<br />

Zum ’Künstler’ selbst. Erich Frösch wurde 1951 <strong>in</strong><br />

Zof<strong>in</strong>gen geboren, durchlief die Schulen <strong>und</strong> absolvierte<br />

e<strong>in</strong>e Lehre als Goldschmied. Eigentlich unterwegs<br />

auf dem Weg nach Paris, legte er <strong>in</strong> Basel e<strong>in</strong>en<br />

Zwischenhalt e<strong>in</strong> <strong>und</strong> blieb schliesslich da. Bereits im<br />

Alter von 23 Jahren machte er sich selbständig; zunächst<br />

mit Arbeiten <strong>in</strong> Silber, bald kam Gold dazu,<br />

danach erweiterte sich die Palette ständig. Erich<br />

Frösch ist verheiratet <strong>und</strong> Vater zweier erwachsener<br />

Töchter. Das erste Geschäft hatte er im Kle<strong>in</strong>basel<br />

am Matthäus-Platz eröffnet, wechselte dann an den<br />

St. Johanns-R<strong>in</strong>g <strong>und</strong> schliesslich im Jahr 2000 <strong>in</strong> die<br />

<strong>Spalenvorstadt</strong>. Grossen Spass bereitete es Erich<br />

Frösch, dass er alle drei Läden bis <strong>in</strong>s Detail selbst<br />

gestalten <strong>und</strong> auch gleich die Bauführung übernehmen<br />

konnte. Die Wechsel erfolgten vor allem, um näher<br />

an die K<strong>und</strong>en heranzurücken. Die jetzige Lage<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> ’Spale‘ bezeichnet er als sehr zufriedenstellend.<br />

Das Team: Erich Frösch arbeitet gerne im Team. Er<br />

beschäftigt seit 24 Jahren e<strong>in</strong>en weiteren Goldschmied,<br />

Felix Beck, <strong>und</strong> bildet e<strong>in</strong>e Lehrtochter aus.<br />

Dazu kommen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kauf, die K<strong>und</strong>enbetreuung,<br />

adm<strong>in</strong>istrative Aufgaben <strong>und</strong> die Buchhaltung.<br />

Erich Frösch kauft bei verschiedenen Edelste<strong>in</strong>-<br />

Händlern e<strong>in</strong>. Sie alle weisen spezielle Angebote unterschiedlichster<br />

Art <strong>und</strong> aus verschiedenen Kont<strong>in</strong>enten<br />

vor. Er arbeitet auch mit e<strong>in</strong>er Schmuckgiesserei<br />

sowie mit Edelste<strong>in</strong>-Fassern <strong>und</strong> Edelste<strong>in</strong>-<br />

Schleifern zusammen.<br />

E<strong>in</strong> neueres, fasz<strong>in</strong>ierendes Material für die Herstellung<br />

von Schmuck ist Karbon Es ist schwarz, unverwüstlich<br />

<strong>und</strong> hautverträglich. Da es sehr hart ist,<br />

wird es mit Diamant-Fräsern o<strong>der</strong> Schmirgel bearbeitet.<br />

— Auch als eiliger Passant lohnt es sich, e<strong>in</strong>en<br />

Blick <strong>in</strong>s Schaufenster zu werfen <strong>und</strong> die Kreationen<br />

zu bestaunen, aber noch viel lohnen<strong>der</strong> ist e<strong>in</strong><br />

Besuch bei Erich Frösch <strong>und</strong> se<strong>in</strong>em Team.<br />

Erste Informationen liefert auch die Homepage<br />

www.schmuck-froesch.ch (bu)<br />

Ausgabe 14 / Dezember 2010 Seite 3


Persönlichkeiten im Quartier SpaleZytig<br />

Beat Trachsler<br />

E<strong>in</strong> Leben für Menschen, Kunst <strong>und</strong> Kultur<br />

Es brauchte e<strong>in</strong>ige Überzeugungsarbeit, bis sich me<strong>in</strong><br />

Interviewpartner bereit erklärte, über sich <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e<br />

Tätigkeiten zu sprechen. Me<strong>in</strong>e Hartnäckigkeit zahlte<br />

sich aus: Als wir ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> g<strong>in</strong>gen, wusste ich<br />

E<strong>in</strong>iges mehr über diesen Mann, den man kennt,<br />

über den man aber nur wenig weiss, zu wenig, wie<br />

ich me<strong>in</strong>e.<br />

Herr Trachsler, wo fangen wir an? – Ich denke, am Anfang!<br />

Geboren b<strong>in</strong> ich vor 70 Jahren <strong>in</strong> Basel, im<br />

Frauenspital, dort wo jetzt <strong>der</strong> imposante Bau des<br />

UKBB se<strong>in</strong>er Vollendung entgegensieht. Es ist e<strong>in</strong><br />

topmo<strong>der</strong>ner <strong>und</strong> hoffentlich für den anspruchsvollen<br />

Betrieb tauglicher Bau. Warum ich das sage?<br />

Denkmalschutzexperte Seit me<strong>in</strong>en Jugendjahren<br />

haben mich das Ersche<strong>in</strong>ungsbild <strong>der</strong> Stadt <strong>und</strong> die<br />

Verän<strong>der</strong>ungen daran, die sie heute <strong>in</strong> immer rascherer<br />

Folge erlebt, fasz<strong>in</strong>iert. Das ist auch <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>,<br />

weshalb ich ja gesagt hatte, als ich 1980 vom Vorsteher<br />

des Baudepartements angefragt wurde, ob ich als<br />

Denkmalschutz-Experte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Baurekurskommission<br />

mitarbeiten würde. Ich sagte zu <strong>und</strong> war über 17<br />

Jahre lang im Amt. Weil ich mich für e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartige,<br />

lebenswerte Stadt engagiere, trat ich 1990 dem<br />

Sperber-Kollegium bei <strong>und</strong> wurde von diesem 9 Jahre<br />

später zum Ober-Sperber gewählt. Für dieses Amt<br />

fand ich vor zwei Jahren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Person von Professor<br />

Peter Blome e<strong>in</strong>en begeisternden Nachfolger.<br />

Überhaupt: dieses Angefragt-Werden! Es hat sich<br />

wie e<strong>in</strong> Roter Faden durch me<strong>in</strong> Leben gezogen.<br />

Assistent an <strong>der</strong> Uni <strong>und</strong> Zeitungsberichterstatter<br />

Den Auftakt machte die damals ehrenvolle Anfrage<br />

me<strong>in</strong>es späteren Doktorvaters, ob ich mir vorstellen<br />

könne, als Assistent am Kunsthistorischen Sem<strong>in</strong>ar<br />

zu wirken. Ich konnte es mir vorstellen. Etwas später<br />

erreichte mich die Anfrage aus <strong>der</strong> Lokalredaktion<br />

<strong>der</strong> verblichenen National-Zeitung, ob ich Lust hätte,<br />

über die Vorträge <strong>der</strong> Historisch-Antiquarischen Gesellschaft<br />

zu berichten, <strong>und</strong> auch über Sonstiges.<br />

Nach e<strong>in</strong>em geglückten Versuch hatte ich Lust, während<br />

mehrerer Jahre.<br />

Schulmeister <strong>und</strong> Dozent Wer Germanistik studiert,<br />

wird wohl <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> paar Deutschst<strong>und</strong>en<br />

zu geben! Der Rektor <strong>der</strong> Neuen Sprach- <strong>und</strong> Handelsschule<br />

NSH kam, fragte –<strong>und</strong> – siegte. Auch<br />

me<strong>in</strong> E<strong>in</strong>stieg als Dozent für Kunst- <strong>und</strong> Kulturgeschichte<br />

an <strong>der</strong> Schule für Gestaltung im Jahr 1979<br />

geschah aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Anfrage e<strong>in</strong>es Studienkollegen.<br />

Verlagsleiter <strong>und</strong> Buchautor Es war im Frühjahr<br />

1973. In <strong>der</strong> Zwischenzeit hatte ich vom Eidgenössischen<br />

Nationalfonds den Auftrag erhalten, Leben<br />

<strong>und</strong> Werk des e<strong>in</strong>zigen Basler Zeichners im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert,<br />

Emanuel Büchel, zu erforschen. Ich weiss<br />

das noch so genau, weil vor Weihnachten jenes Jahres<br />

me<strong>in</strong> erstes Buch bei den damaligen ’Guten<br />

Schriften’, dem ältesten Basler Kle<strong>in</strong>verlag, herauskam,<br />

übrigens als Zwischenbericht zu me<strong>in</strong>en Büchel<br />

-Nachforschungen. Was war das Resultat? Der Verlagsleiter<br />

hatte aus dem Ausland e<strong>in</strong>e Berufung zum<br />

Professor erhalten. Man ersuchte mich, dessen<br />

Nachfolger zu werden. Ich willigte e<strong>in</strong> <strong>und</strong> aus <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Publikation s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> über 30 Jahren <strong>der</strong>en viele<br />

geworden. Der veraltete Verlagsname wurde <strong>in</strong> GS-<br />

Verlag Basel geän<strong>der</strong>t <strong>und</strong> neben <strong>der</strong> neugeschaffenen<br />

Basiliensia-Reihe später e<strong>in</strong>e literarische Reihe<br />

e<strong>in</strong>gerichtet. Da es sich bei me<strong>in</strong>en eigenen Publikationen<br />

um Text-, Bild- <strong>und</strong> Fotobände handelte, musste<br />

ich tagsüber recherchieren <strong>und</strong> nachts, wenn die Arbeiten<br />

me<strong>in</strong>er vielen Lernenden beurteilt <strong>und</strong> die<br />

Lektionen vorbereitet waren, das Gef<strong>und</strong>ene sortieren<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> Worte fassen.<br />

Passion fürs Baseldeutsch Me<strong>in</strong>e verlegerische Arbeit<br />

führte mich auch zu den ’Allemannischen Gedichten’<br />

von Johann Peter Hebel <strong>und</strong> zur <strong>in</strong>tensiven<br />

Beschäftigung mit unserem Stadtdialekt. In diesem<br />

Zusammenhang erwarteten mich e<strong>in</strong>ige Aufgaben,<br />

die ich mit Vergnügen ang<strong>in</strong>g <strong>und</strong> noch immer angehe:<br />

als Verfasser eigener Texte, als Lehrer für Baseldeutsch,<br />

als Stiftungsrat <strong>in</strong> <strong>der</strong> Basler Hebelstiftung,<br />

als Baseldeutsch-Berater <strong>der</strong> ’Baseldytsche Bihni’<br />

<strong>und</strong> seit zwei Jahren als Mitglied im Vorstand <strong>der</strong><br />

<strong>IG</strong> Dialekt.<br />

Präsident <strong>der</strong> BKG Mit Freude übernahm ich 1993<br />

für r<strong>und</strong> zehn Jahre das Präsidentenamt <strong>der</strong> Basler<br />

Künstlergesellschaft BKG, weil ich dort E<strong>in</strong>blicke gewann<br />

<strong>in</strong> die Aktivitäten unsere Künstlerschaft. Und<br />

ebenso erfreuten mich die Auszeichnungen, die ich<br />

1991 (Träger <strong>der</strong> Johann Peter Hebel-Gedenkplakette,<br />

verliehen durch die Geme<strong>in</strong>de Hausen im Wiesental),<br />

1992 (Nitoba-Auszeichnung für kulturelle<br />

Verdienste) <strong>und</strong> 2001 (Hebeldank beim ’Schatzkästle<strong>in</strong>’<br />

von <strong>der</strong> Hebel-Kommission Lörrach) entgegennehmen<br />

durfte.<br />

Und mir, lieber Beat Trachsler, hat es Freude gemacht,<br />

mehr über Sie zu erfahren. (bu)<br />

Ausgabe 14 / Dezember 2010 Seite 4


Vere<strong>in</strong>e im Quartier SpaleZytig<br />

Die Fasnachtsgesellschaft Spale Clique Basel<br />

Die Clique, die sich zum ’Ändstraich’ beim Spalentor sammelt<br />

Wenn die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Spale Clique <strong>der</strong>art begeisterungsfähig<br />

für die Fasnacht bleiben wie <strong>der</strong> ’Obmaa<br />

vom Stamm’, Hans Flückiger, dann steht es um die<br />

Zukunft dieser renommierten Fasnachtsgesellschaft<br />

nicht schlecht! Bei unserem Gespräch g<strong>in</strong>g es zuerst<br />

um die Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Clique, um<br />

den Jetzt-Zustand <strong>und</strong> die Vorbereitung <strong>der</strong> Zukunft.<br />

Die Gründung 1926: Der „ehrwürdige Babbe Bröhl“<br />

<strong>und</strong> „e Hampfle“ junge Burschen – es waren <strong>der</strong>en<br />

sechs – beschliessen am 21. September e<strong>in</strong>e Clique zu<br />

gründen. An <strong>der</strong> folgenden Fasnacht macht das<br />

Grüpple<strong>in</strong> bereits mit, unter dem Namen ’Valencia-<br />

Clique’. Die Kostüme wurden aus Jutesäcken genäht!<br />

Es war alles noch äusserst bescheiden, auch die Subvention<br />

des Fasnachts-Comités: 7 Franken pro Nase.<br />

E<strong>in</strong> Piccolo kostete übrigens etwa 18 Franken <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Trommel <strong>der</strong>en 80.<br />

1930 wollte die ’Valencia-Clique’ ihre Verb<strong>und</strong>enheit<br />

mit dem Spalenquartier demonstrieren <strong>und</strong><br />

nannte sich fortan Spale Clique. Das ehemalige Restaurant<br />

’Spalencas<strong>in</strong>o’ an <strong>der</strong> Allschwilerstrasse<br />

wurde zum Stammlokal. Von hier aus marschierten<br />

die Spalemer via Auberg, Heuwaage <strong>und</strong> Ste<strong>in</strong>envorstadt<br />

los Richtung Innerstadt – ohne Zwischenhalt!<br />

Der Stammvere<strong>in</strong> Die Spalemer waren schon immer<br />

e<strong>in</strong>e unternehmungsfreudige <strong>und</strong> selbstbewusste Clique,<br />

die sich etwas getraute. So nahmen sie etwa<br />

1932 am Gesangfest bei<strong>der</strong> Basel <strong>in</strong> Gelterk<strong>in</strong>den<br />

teil; 1949 am St. Jakobsfest <strong>und</strong> 1951 an <strong>der</strong> 450-<br />

Jahr-Feier von Basels Beitritt zur Eidgenossenschaft.<br />

Man sah sie aber auch am grossen Umzug ’2000 Jahre<br />

Basel’ anno 1957.<br />

Immer wie<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Spale Clique e<strong>in</strong>drückliche<br />

Auftritte geglückt, etwa im ehemaligen ’Kiechli’ <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>en. Sie besorgten die Uraufführung <strong>der</strong><br />

Märsche ’dr Krayejoggi’ (1952), ’dr Gässler’ (<strong>in</strong> den<br />

60er-Jahren) <strong>und</strong> ’s Spaledöörli’ (1977), anlässlich des<br />

50-Jahr-Jubiläums. – Dass humorige E<strong>in</strong>fälle die<br />

Spalemer immer wie<strong>der</strong> beflügelten, daran soll an e<strong>in</strong>em<br />

e<strong>in</strong>zigen Beispiel er<strong>in</strong>nert se<strong>in</strong>; 1989 lancierten<br />

sie e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>maligen Dernièren-Spass: Je e<strong>in</strong> Pfeifer<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Tambour spielten den ’Rossignol’ – dirigiert<br />

von über 40 Tambourmajoren!<br />

Frauen <strong>und</strong> Mädchen willkommen! Vor bald e<strong>in</strong>em<br />

Vierteljahrh<strong>und</strong>ert, nämlich 1987, entschloss sich die<br />

Clique, auch Mädchen <strong>und</strong> Frauen aufzunehmen.<br />

Den Verantwortlichen war es wichtig, dass nicht nur<br />

die Junge Garde, son<strong>der</strong>n auch Stamm <strong>und</strong> Alte Garde<br />

ihr E<strong>in</strong>verständnis dazu gaben. Im gleichen Jahr<br />

wurde auch beschlossen, e<strong>in</strong>en Cliquenkeller e<strong>in</strong>zurichten.<br />

Es ist noch heute zentraler Treffpunkt, das<br />

’Spale-Höfli’ an <strong>der</strong> Schützenmattstrasse 20. Dieser<br />

ursprüngliche Keller hat e<strong>in</strong>e Erweiterung mit geson<strong>der</strong>tem<br />

Zugang erfahren.<br />

Das ’Spale-Höfli’ an <strong>der</strong> Schützenmattstrasse<br />

Die Junge Garde Das hatte die Spale Clique klar erkannt:<br />

Nur wer die Ausbildung <strong>und</strong> Integration von<br />

jungen Fasnächtlern pflegt, sorgt für den Fortbestand<br />

e<strong>in</strong>er Stammclique. Also gründete sie 1948 e<strong>in</strong>e<br />

Junge Garde. Hans Flückiger betont denn auch nicht<br />

ohne Stolz den erfreulichen Zuwachs an jungen Fasnächtlern<br />

<strong>und</strong> er erwähnt mit Freude den grossen<br />

E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> langjährigen Instruktor<strong>in</strong> Carmen Brugger,<br />

die es vorzüglich verstehe, die Jungen<br />

’abzuholen’. Wo? Im Gottfried Keller-Schulhaus, jeden<br />

Donnerstag <strong>in</strong> den Klassenzimmern. Die Verantwortung<br />

für die musikalische Ausbildung liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Kompetenz von r<strong>und</strong> 30 Instruktoren/<strong>in</strong>nen gemäss<br />

<strong>der</strong> Maxime: för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> for<strong>der</strong>n.<br />

E<strong>in</strong>e grosse Clique In <strong>der</strong> Jungen Garde mit eigenem<br />

Vorstand s<strong>in</strong>d r<strong>und</strong> 130 K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche<br />

vere<strong>in</strong>t; im Stamm laufen r<strong>und</strong> 120 Trommler <strong>und</strong><br />

Pfeifer <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Alten Garde knapp 50.<br />

Die Alte Garde ist e<strong>in</strong>e eigenständige, <strong>in</strong> <strong>der</strong> ΄Alten<br />

Gewerbeschule΄ gegründete Clique mit eigenen Statuten.<br />

Zu ihrer Gründung führte nicht etwa e<strong>in</strong> Zwist<br />

im Stamm, son<strong>der</strong>n die E<strong>in</strong>sicht, dass e<strong>in</strong>em nicht<br />

mehr alles so leicht fällt wie mit 20. Den eigenen Cliquenkeller<br />

richtete sie sich unter dem s<strong>in</strong>nigen Namen<br />

’Käller 62’ anno 1996 am Spalenberg e<strong>in</strong>. Seit<br />

<strong>der</strong> Fasnacht 2001 gibt es die AG nobel: Sie lässt e<strong>in</strong>e<br />

Chaise fahren.<br />

Noch Vieles gäbe es über die Spale Clique zu berichten.<br />

Ke<strong>in</strong> W<strong>und</strong>er, wenn man bald 85 Jahre alt<br />

ist! Nur dies sei noch erwähnt: Von 1931 bis 1962<br />

war <strong>der</strong> berühmte Bolo Mägl<strong>in</strong> ihr Zeedeldichter. –<br />

Wir könnten unser Interview mit ke<strong>in</strong>em schöneren<br />

Satz beenden als mit dem, den mir Obmaa Hans Flückiger<br />

zum Schluss se<strong>in</strong>er Ausführungen über den<br />

E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> gegen 60 unentgeltlich tätigen ’Krampfer’<br />

mitgab: „Unser Dankeschön ist es, wenn es bei den<br />

Jungen gut tönt <strong>und</strong> die Augen leuchten.“ (bt.)<br />

Ausgabe 14 / Dezember 2010 Seite 5


Inserate SpaleZytig<br />

Die SpaleZytig dankt ihren Inserenten<br />

<strong>und</strong> wünscht allen frohe Festtage<br />

Galerie Spalentor<br />

Kunstgegenstände<br />

Myrtha Hunziker<br />

<strong>Spalenvorstadt</strong> 24<br />

CH 4051 Basel<br />

Tel. 061 2611754<br />

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4003 Basel<br />

Tel. & Fax 061 261 72 02<br />

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Am 6. Dezämber<br />

kunnt dr Santiglaus<br />

zwischen em Drei <strong>und</strong> em Fimfi<br />

Am Daag vo de Hailige Drei<br />

Köönig kaa me Köönig wäärden <strong>und</strong><br />

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Schützenmattstrasse 1, 4051 Basel<br />

Tel. 061 263 02 90 www.kreativ-therapie.ch<br />

Ausgabe 14 / Dezember 2010 Seite 10 6


Weihnachten 2010 SpaleZytig<br />

Willkommen <strong>in</strong> <strong>der</strong> ’Spale’<br />

Bericht aus e<strong>in</strong>er lebendigen Vorstadt<br />

Es ist e<strong>in</strong>e erstaunliche Strasse, unsere <strong>Spalenvorstadt</strong>,<br />

<strong>und</strong> zwar <strong>in</strong> zweierlei H<strong>in</strong>sicht:<br />

erstens, weil ihr Verlauf <strong>und</strong> die sie begleitenden<br />

Häuserzeilen noch weitgehend<br />

dem Bild des Spätmittelalters entsprechen<br />

<strong>und</strong> zweitens, weil sich <strong>in</strong> diesem Strassenzug<br />

e<strong>in</strong>e Vielzahl von Ladengeschäften<br />

etabliert hat. Eigentlich könnte man von<br />

e<strong>in</strong>em Städtchen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt sprechen.<br />

Man kennt sich untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>und</strong> wir kennen<br />

unsere K<strong>und</strong>schaft, denn diese kommt<br />

seit Jahren zu manchen von uns als<br />

Stammk<strong>und</strong>schaft.<br />

Es braucht allerd<strong>in</strong>gs E<strong>in</strong>iges, um e<strong>in</strong>e<br />

Stammk<strong>und</strong>schaft aufzubauen, sie zu behalten<br />

<strong>und</strong> neue K<strong>und</strong>en zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

Und da die Mehrzahl <strong>der</strong> Spale-Geschäfte<br />

kle<strong>in</strong>e Geschäfte s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> die heute mehr<br />

denn je notwendige Werbung viel Geld<br />

kostet, haben sich die Geschäftsleute vor<br />

8 Jahren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Interessen-Geme<strong>in</strong>schaft,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>IG</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong>, zusammengeschlossen,<br />

gemäss <strong>der</strong> Erkenntnis: vere<strong>in</strong>t<br />

macht stark!<br />

Was aber s<strong>in</strong>d das für Ladengeschäfte,<br />

die <strong>in</strong> <strong>der</strong> nur etwas mehr als 400 Meter<br />

langen Strasse mit ihren Angeboten aufwarten?<br />

Man ist erstaunt über die Vielfalt.<br />

Da gibt es zum Beispiel e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>i-Warenhaus<br />

mit Artikeln des täglichen Bedarfs, Geschäfte<br />

mit Wohnaccessoires, Deko- sowie<br />

Geschenkartikeln, an<strong>der</strong>e bieten Modelleisenbahnen,<br />

Zauber- <strong>und</strong> Papeterieartikel<br />

an; daneben gibt es e<strong>in</strong> Blumengeschäft<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Apotheke, e<strong>in</strong> Spezialgeschäft<br />

für Blas<strong>in</strong>strumente, sodann Bücherläden<br />

mit neuen o<strong>der</strong> antiquarischen Büchern,<br />

Goldschmiedeateliers <strong>und</strong> Läden mit<br />

Modeschmuck. E<strong>in</strong>kleiden kann man sich<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haute Couture Geschäft <strong>und</strong> Fashion<br />

Boutiquen, ferner haben sich e<strong>in</strong>gemietet:<br />

e<strong>in</strong> Laden mit Accessoires für die-<br />

Dame <strong>und</strong> den Herrn, Coiffeurgeschäfte,<br />

e<strong>in</strong>e Galerie mit schweizerischer <strong>und</strong> <strong>in</strong>ter-<br />

nationaler Gegenwartskunst <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e mit<br />

arktischer Kunst, e<strong>in</strong> Rahmenatelier sowie<br />

Fachgeschäfte für antike Beleuchtungskörper<br />

<strong>und</strong> solche für Antiquitäten. Der <strong>IG</strong> angeschlossen<br />

haben sich auch e<strong>in</strong> Hotel,<br />

e<strong>in</strong> Atelier für Mal- <strong>und</strong> Kunsttherapie, e<strong>in</strong><br />

Health-Studio, e<strong>in</strong> mediz<strong>in</strong>isches Labor, e<strong>in</strong>e<br />

Spenglerei <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Geschäft für sanitäre<br />

Installationen. Und verpflegen kann<br />

man sich <strong>in</strong> zwei Bäckereien/Konditoreien,<br />

<strong>in</strong> vier Restaurants <strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em auf Suppen<br />

<strong>und</strong> Quiches spezialisierten Betrieb.<br />

Man sieht: In <strong>der</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong> kann<br />

erstaunlich Vieles konsumiert <strong>und</strong> e<strong>in</strong>gekauft<br />

werden. Von Alltäglichem bis h<strong>in</strong> zu<br />

Luxusgütern.<br />

Ist da noch e<strong>in</strong> Wunsch unerfüllt? Ja!<br />

Was fehlt, ist e<strong>in</strong> gepflegtes Comestible-<br />

Geschäft mit qualitätvollen Delikatessen<br />

(Salami, Sch<strong>in</strong>ken, Käse, frischen Teigwaren<br />

etc.), e<strong>in</strong>em fe<strong>in</strong>en We<strong>in</strong>sortiment, etwas<br />

frischem Obst <strong>und</strong> Gemüse. Denn <strong>der</strong><br />

grosse Gemüsee<strong>in</strong>kauf wird bekanntlich<br />

beim Spalenbrunnen am Dienstagnachmittag<br />

nach 16 Uhr bei <strong>der</strong> Elsässer Gemüsefrau<br />

getätigt.<br />

Übrigens: Schrille Leuchtreklamen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> spätmittelalterlichen Vorstadt nicht nur<br />

verpönt, sie werden von den für das Ersche<strong>in</strong>ungsbild<br />

<strong>der</strong> Stadt verantwortlichen<br />

Institutionen verboten. Der Blick <strong>der</strong> K<strong>und</strong>schaft<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> vielen Touristen gilt den orig<strong>in</strong>ell<br />

<strong>und</strong> abwechslungsreich dekorierten<br />

Schaufenstern, aber auch den fachgerecht<br />

renovierten Wohnhäusern <strong>und</strong> Baudenkmälern,<br />

etwa dem Haus zur Krähe,<br />

dem ehemaligen Mueshaus, dem Holbe<strong>in</strong>-<br />

o<strong>der</strong> Spalenbrunnen, dem gotischen Haus<br />

’zum Kempfen’ mit se<strong>in</strong>en geschnitzten<br />

Fenstersparren <strong>und</strong> dem grossartigen Spalentor.<br />

Willkommen also <strong>in</strong> <strong>der</strong> ’Spale’, e<strong>in</strong>er<br />

lebendigen Vorstadt mit mittelalterlichem<br />

Kern! (ur.)<br />

Ausgabe 14 / Dezember 2010 Seite 7


I<br />

G<br />

S<br />

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L<br />

E<br />

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T A<br />

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3<br />

10<br />

13<br />

5<br />

<strong>Spalenvorstadt</strong> (Hausnummer): Sutter Begg (3), stilecht. (3), Canadian Arctic Gallery (5), Goldschmied Erich<br />

Frösch (7), Restaurant Mandir (9), Atelier für Rahmengestaltung (10), Suppenstube zur Krähe (13), Galerie Graf<br />

<strong>und</strong> Schelble (14), Purpur (16),Spenglerei Jost (18), Spalen Apotheke (19), Liv<strong>in</strong>groom (20), Papeterie Humbel<br />

(21), Beltrami Eisenbahnen (22)<br />

Schützenmattstrasse (Hausnummer): Restaurant Fu-Chang (1), Atelier für Mal– <strong>und</strong> Kunsttherapie (1),<br />

Blumenhaus am Spalenbrunnen (1), Hotel Spalenbrunnen (2), Health-Studio rolf<strong>in</strong>g (12),<br />

Ausgabe 14 / Dezember 2010 Seite 8<br />

7<br />

1


<strong>Spalenvorstadt</strong> (Hausnummer): Spalebatze <strong>und</strong> Möbel Flach (23), Galerie Spalentor (24), Jugendstil Galerie Art<br />

Deco (25), noosphere (26), Musik Oesch (27/29), Haute Couture Brigitte Ditzler (28), Coiffeur zem Spaale Schärli<br />

(30), Arte & Licht Beleuchtungen (31), Lollipop (32), buch+kunst+hommagerie (33), Sanitär Remo Niehaus<br />

GmbH (37), Antiquitäten R&T Rogg u. Trachsler (37), Restaurant Wilhelm Tell (38), m<strong>in</strong>imalstyle Rolf Hermann<br />

(39), Bäckerei, Konditerei, Café Streuli (41), Zauberlädeli (43), Bücher Ganzoni (45),<br />

Spalengraben (Hausnummer): Mediz<strong>in</strong>ische Laboratorien Rothen (15)<br />

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Inserate SpaleZytig<br />

Die SpaleZytig dankt ihren Inserenten<br />

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<strong>Spalenvorstadt</strong> 24<br />

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Schützenmattstrasse 1, 4051 Basel<br />

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Ausgabe 14 / Dezember Dezember 2010 Seite 10 6


Historisches SpaleZytig<br />

Tramgedankensplitter<br />

Der Bau <strong>der</strong> Basler Strassenbahnl<strong>in</strong>ien – e<strong>in</strong> zähes Unternehmen<br />

Als öffentliche Verkehrsmittel noch brauchbaren<br />

Abfall h<strong>in</strong>terliessen – Kohlenberg-Tunnel o<strong>der</strong><br />

Kohlenberg Rampe – Als die Madonna <strong>und</strong> die<br />

Propheten am Spalentor be<strong>in</strong>ahe auf heissen<br />

Drähten hätten stehen müssen.<br />

Mit zwei PS unterwegs Da die Basler Behörden e<strong>in</strong>em<br />

Unternehmen Strassenbahn <strong>in</strong> den 1870er-<br />

Jahren mehr als skeptisch gegenüberstanden, beantragte<br />

<strong>der</strong> aus dem Jura stammende Fuhrhalter<br />

He<strong>in</strong>rich Imhoff im Juli 1881 die Konzession für e<strong>in</strong>e<br />

Pferdestrassenbahn. Die Bewilligung kostete 40<br />

Franken <strong>und</strong> musste jährlich erneuert werden. Tramwagen<br />

baute Imhoff <strong>in</strong> <strong>der</strong> eigenen Carrosseriewerkstatt.<br />

Die Fahrten mit e<strong>in</strong>er Durchschnittsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

von 7,8 km, mit Wagen von offiziell 22<br />

Personen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Billetpreis von 10 bis 30 Rappen<br />

fanden guten Anklang. Beschwichtigend rapportierte<br />

e<strong>in</strong> Journalist, das Abspr<strong>in</strong>gen vom fahrenden Wagen<br />

habe schon e<strong>in</strong>ige kle<strong>in</strong>e Unfälle gegeben; bei etwelcher<br />

Vorsicht seien diese aber leicht zu vermeiden.<br />

Nach ersten Erfolgen eröffnet Imhoff am 1. Dezember<br />

1881 die L<strong>in</strong>ie Barfüsserplatz – Lyss – Milchhüsli,<br />

wobei am Kohlenberg e<strong>in</strong> weiteres Pferd vorgespannt<br />

werden muss. Zur Freude <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> nimmt<br />

die Zahl <strong>der</strong> ’Rossbollen’ zu, zum Ärger Imhoffs die<br />

Rentabilität se<strong>in</strong>es Unternehmens jedoch rasch ab.<br />

Schon im April 1882 stellt <strong>der</strong> Betreiber den Antrag,<br />

die L<strong>in</strong>ie aufzugeben, was die Regierung aber nicht<br />

erlaubt. Daraufh<strong>in</strong> meldet Imhoff 1882 Konkurs an.<br />

Das Inventar wird von Jules Settelen ersteigert, aber<br />

auch se<strong>in</strong> Unternehmen muss bald aufgeben.<br />

Tram ja, aber wo <strong>und</strong> wie? Im 19. Jh. erlebt Basel<br />

e<strong>in</strong>en grossen Entwicklungsschub, <strong>der</strong> sich im <strong>in</strong>dustriellen<br />

Aufschwung, im Bevölkerungswachstum <strong>und</strong><br />

als Folge davon <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausweitung <strong>der</strong> Stadtgrenzen<br />

<strong>und</strong> durch den Abbruch <strong>der</strong> mittelalterlichen Stadtbefestigung<br />

äussert. Der öffentliche Verkehr muss<br />

mo<strong>der</strong>nisiert werden <strong>und</strong> <strong>der</strong> demographischen Entwicklung<br />

Rechnung tragen.<br />

Nach jahrelanger Planung beg<strong>in</strong>nt im Mai 1895 <strong>in</strong><br />

Basel das Zeitalter <strong>der</strong> elektrischen Strassenbahnen.<br />

War bisher <strong>der</strong> öffentliche Verkehr von Privaten organisiert<br />

worden, setzt sich nun gewerkschaftliches<br />

Denken durch. In Zukunft hat <strong>der</strong> Staat das Sagen.<br />

Trotz e<strong>in</strong>igen Gesamtplänen verläuft <strong>der</strong> Ausbau des<br />

Tramnetzes zögerlich. Was die L<strong>in</strong>ie 3 betrifft, so entsteht<br />

1897 vorerst e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>spurige elektrische Strecke<br />

vom Barfüsserplatz zum Milchhüsli (Burgfel<strong>der</strong>platz).<br />

E<strong>in</strong> Jahr später wird die Verlängerung bis auf<br />

die Höhe des Felix Platter-Spitals gebaut. Die<br />

Reststrecke zur französischen Grenze liegt auf unüberbautem<br />

Land <strong>und</strong> ist bis 1930 ke<strong>in</strong> Thema —<br />

umso mehr als grenzüberschreiten<strong>der</strong> Verkehr e<strong>in</strong><br />

politischer Dauerbrenner ist.<br />

Die mühsame Auffahrt zum Westplateau Dieser<br />

technisch schwierig zu bewältigende Teil hat Kopfzerbrechen<br />

verursacht. E<strong>in</strong> Anschluss an die im Birsigtal<br />

verlaufenden L<strong>in</strong>ien wäre unmöglich zu bewerkstelligen<br />

gewesen, wenn das von Ferd<strong>in</strong>and<br />

Musfeld 1929 verfochtene Projekt e<strong>in</strong>er unterirdischen<br />

Trasse im Abschnitt Spiegelgasse – Fischmarkt<br />

– Barfüsserplatz – Heuwaage angenommen worden<br />

wäre. Sowohl sie als auch das Projekt e<strong>in</strong>es Verb<strong>in</strong>dungstunnels<br />

zwischen Hutgasse <strong>und</strong> Gewerbeschule<br />

ereilte aber dasselbe Schicksal.<br />

Wäre die Doppelspur des Trams durch das Tor gelegt worden,<br />

wäre e<strong>in</strong> massiver Ausbruch des alten Torbogens unausweichlich<br />

gewesen. Auf <strong>der</strong> Aussenseite des Tors hätten die elektrischen<br />

Drähte fast die Füsse <strong>der</strong> Skulpturen berührt! (Foto Herzog,<br />

Schweiz. Nationalmuseum Zürich)<br />

Wehe dem Spalentor! Der Ausbau e<strong>in</strong>er zweigleisigen<br />

L<strong>in</strong>ie zwischen <strong>Spalenvorstadt</strong> <strong>und</strong> Missionsstrasse<br />

wäre erleichtert worden durch den Abriss des<br />

Spalentors o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest durch e<strong>in</strong>e technisch aufwändige<br />

Vergrösserung des Tordurchgangs. Ende <strong>der</strong><br />

20er-Jahre tobte e<strong>in</strong> erbitterter Kampf zwischen Befürwortern<br />

<strong>und</strong> Gegnern, bis die Denkmalpflege <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Heimatschutz die Oberhand gewannen. Die Unterschutzstellungstafel<br />

am Tor trägt die Jahrzahl<br />

1932, womit e<strong>in</strong> Abschluss <strong>der</strong> Debatte dokumentiert<br />

wird.<br />

Ende gut, alles gut! Das Spalenquartier kann weiterh<strong>in</strong><br />

vom 3er sprechen. (hb.)<br />

Ausgabe 14 / Dezember 2010 Seite 11


Beson<strong>der</strong>heiten im Quartier SpaleZytig<br />

Das Haus ’zum Kreyenberg’<br />

Das ehemalige Gesellschaftshaus <strong>der</strong> Vorstadtgesellschaft zur Krähe<br />

Maximilian Neustück (1756-1834)<br />

Die Fassade des Hauses <strong>der</strong> Vorstadtgesellschaft zur Krähe<br />

Aquarell von 1816, 63x48 cm<br />

Historisches Museum Basel (Fotograf Peter Portner)<br />

Stellt man die Liste <strong>der</strong> noch erhaltenen Basler Zunft<br />

- <strong>und</strong> Gesellschaftshäuser <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> abgebrochenen<br />

Zunft- <strong>und</strong> Gesellschaftsbauten gegenüber, fällt<br />

die Bilanz erschreckend aus“, schreibt Franz Egger <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Publikation ’Zünfte <strong>und</strong> Gesellschaften <strong>in</strong> Basel’<br />

(Ausstellungskatalog HMB 2005). Wie wahr!<br />

Noch am Anfang des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts standen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Stadt über zwei Dutzend Häuser als Domizil von<br />

Zünften <strong>und</strong> Vorstadtgesellschaften.<br />

Erstaunlich ist, dass nach dem rigorosen Abreissen<br />

im späten 19. Jahrh<strong>und</strong>ert, auch noch im 20.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert, wo man die wachsende Wertschätzung<br />

historischer Bausubstanz vermuten dürfte, die Spitzhacke<br />

e<strong>in</strong>gesetzt wurde: 1938 wurde das Zunfthaus<br />

zu Webern, 1953 jenes zu Fischern <strong>und</strong> 1956 das zu<br />

Rebleuten nie<strong>der</strong>gelegt. Nur wenige Zünfte <strong>und</strong> Gesellschaften<br />

haben im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert für sich e<strong>in</strong>en<br />

Neubau errichtet, zu ihnen gehört die Vorstadtgesellschaft<br />

zur Krähe.<br />

Schon mehr als 40 Jahre vor dem 1442 zur Zeit<br />

des Konzils erbauten Hauses – die Liegenschaft ist<br />

bereits 1297 urk<strong>und</strong>lich erwähnt, unter den Bezeich-<br />

nungen ’zur Krähe’ beziehungsweise ’zum Kreyenberg’<br />

– war es <strong>in</strong> den Besitz <strong>der</strong> Vorstadtgesellschaft<br />

gekommen (Anno 1399), <strong>der</strong>en eigener Ursprung im<br />

Dunkeln liegt. Vom gotischen Vorgängerbau ist auf<br />

<strong>der</strong> Empire-Fasswade des heutigen Hauses das über<br />

<strong>der</strong> Türe angebrachte Hauszeichen, die Krähe auf<br />

dem Fünfberg, zu sehen. 1913 wurde die Liegenschaft<br />

’zur Krähe’ <strong>der</strong> Stadt verkauft <strong>und</strong> kam anschliessend<br />

<strong>in</strong> Privatbesitz.<br />

Mehrere Jahrzehnte war <strong>der</strong> ’Vere<strong>in</strong> zur Verbreitung<br />

Guter Schriften’ (danach GS-Verlag Basel) dar<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>gemietet, dann das Feuerwehr-Inspektorat. Heute<br />

bef<strong>in</strong>det sich im Erdgeschoss des Hauses <strong>Spalenvorstadt</strong><br />

13 die ’Suppenstube zur Krähe’.<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> E. Vorstadtgesellschaft zur Krähe<br />

haben e<strong>in</strong>en würdigen Ersatz für das ihr abhanden<br />

gekommene Zunfthaus <strong>in</strong> <strong>der</strong> Turmstube des Spalentors<br />

gef<strong>und</strong>en.<br />

Die Fassadendekoration des Neubaus von 1816<br />

Der Maler Maximilian Neustück erhielt 1816 den<br />

Auftrag, für die Fassade des dreigeschossigen, dreiachsigen<br />

Empire-Neubaus e<strong>in</strong>en Dekorationsentwurf<br />

zu schaffen. Der Künstler wählte für den Streifen<br />

zwischen den Fenstern des 1. <strong>und</strong> 2. Obergeschosses<br />

e<strong>in</strong> patriotisches Bildprogramm: den Rütlischwur<br />

<strong>und</strong> Gesslers Tod <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hohlen Gasse. Es war e<strong>in</strong><br />

zeitgemässes Thema, denn als <strong>der</strong> neue Gessler wurde<br />

damals Napoleon empf<strong>und</strong>en. In die Zwischenräume<br />

<strong>der</strong> Fensteröffnungen im darüberliegenden Halbgeschoss<br />

setzte <strong>der</strong> Künstler die Wappenschilde <strong>der</strong><br />

22 Kantone <strong>in</strong> <strong>der</strong> offiziellen Reihenfolge.<br />

Der Maler des Fassadenschmucks Im Jahre 1780<br />

kam <strong>der</strong> 24 Jahre zuvor <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z geborene Maximilian<br />

Neustück <strong>in</strong> Basel an. Er hatte se<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

von e<strong>in</strong>em unbedeutenden Ma<strong>in</strong>zer Landschaftsmaler<br />

erhalten. Vor se<strong>in</strong>er Tätigkeit <strong>in</strong> Basel war er <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong> Frankfurt a.M. ansässigen Tapetenfabrik<br />

Nothnagel beschäftigt.<br />

In Basel kamen die beiden Söhne Johann Jakob<br />

(1799-1867) <strong>und</strong> Johann He<strong>in</strong>rich (1802-1968) zur<br />

Welt. Sie traten beide <strong>in</strong> die künstlerischen Fussstapfen<br />

des Vaters; <strong>der</strong> zuerst Genannte wurde Zeichner,<br />

se<strong>in</strong> Bru<strong>der</strong> Bildhauer. 1802 konnte Neustück das<br />

Haus ’zum Grünen Eck’ am Barfüsserplatz erwerben,<br />

wo er se<strong>in</strong>en beiden Söhnen <strong>und</strong> dem jungen Hieronymus<br />

Hess (1799-1850) Unterricht im Zeichnen <strong>und</strong><br />

Malen gab.<br />

Die beiden bekanntesten Lithographien von Maximilian<br />

Neustück s<strong>in</strong>d die Ansicht des Barfüsserplatzes<br />

gegen die Kirche <strong>und</strong> jene des Eselstürmle<strong>in</strong>s am<br />

Fuss des Ste<strong>in</strong>enbergs.<br />

Gestorben ist <strong>der</strong> Kunstmaler im hohen Alter von<br />

78 Jahren <strong>in</strong> Basel. (bt.)<br />

Ausgabe 14 / Dezember 2010 Seite 12


Brauchtum SpaleZytig<br />

Die Heiligen Drei Könige<br />

Religiöser Feiertag <strong>und</strong> Brauchtum<br />

Wir essen ihren Kuchen am 6. Januar. Sie stehen<br />

<strong>in</strong> vielen Weihnachtskrippen: die Heiligen Drei Könige<br />

Kaspar, Melchior <strong>und</strong> Balthasar. In <strong>der</strong> Bibel<br />

allerd<strong>in</strong>gs steht davon fast nichts. Da ist we<strong>der</strong><br />

von Königen, schon gar nicht von heiligen, noch<br />

von dreien, noch von <strong>der</strong>en Namen die Rede. Wie<br />

kommt das?<br />

Die ’Heiligen Drei Könige’ waren die Weisen aus<br />

dem Morgenland, von denen Matthäus (2, 1-11) <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Weihnachtsgeschichte berichtet. Wir erfahren,<br />

dass sie e<strong>in</strong>em Stern folgten, <strong>und</strong> dass sie Gold,<br />

Weihrauch <strong>und</strong> Myrrhe als Geschenke brachten. Zu<br />

ihrer Zahl, ihrer Bezeichnung als Könige, zu Herkunft,<br />

Alter <strong>und</strong> ihren Namen setzten bereits im frühen<br />

Christentum Ausdeutungen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e umfangreiche<br />

Legendenbildung e<strong>in</strong>.<br />

Die Kirchenväter rätselten lange über <strong>der</strong> Frage,<br />

wie viele es waren. Origenes sprach sich im 3. Jh. für<br />

drei aus, dies mit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>fachen Begründung, dass ja<br />

im Evangelium von drei Geschenken die Rede sei.<br />

Ebenfalls wegen <strong>der</strong> Geschenke könnte die Vorstellung<br />

aufgekommen se<strong>in</strong>, es müssten Könige gewesen<br />

se<strong>in</strong>, nicht Magier, Sterndeuter o<strong>der</strong> Philosophen.<br />

Gold galt als Attribut von Königen. Weihrauch war<br />

Priestern zuzuordnen; Jesus sollte auch als Priester<br />

verehrt werden. Myrrhe schliesslich war als Heilpflanze<br />

bekannt, e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis auf Jesus als Heiler,<br />

Heiland.<br />

Ab dem 6. Jh. bekamen sie ihre Namen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> late<strong>in</strong>ischen<br />

Tradition ’Thaddadia, Melchior <strong>und</strong> Balytora’.<br />

Seit dem 8. Jh. hiessen sie Caspar, Melchior<br />

<strong>und</strong> Balthasar. Im 12. Jh. bürgerte sich die Unterscheidung<br />

<strong>in</strong> drei Lebensalter e<strong>in</strong>: Kaspar als Jüngl<strong>in</strong>g,<br />

Melchior als Mann, Balthasar als Greis. Es verbreitete<br />

sich die Anschauung, die drei Könige symbolisierten<br />

die drei nach damaligem Weltbild bekannten<br />

Kont<strong>in</strong>ente, nämlich Europa, Asien <strong>und</strong> Afrika.<br />

In <strong>der</strong> Folge wurde <strong>der</strong> Vertreter Afrikas, Kaspar, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> künstlerischen Darstellung zum Mohren. War er<br />

vorher mit weisser Hautfarbe zu sehen, wurde er nun<br />

schwarz dargestellt. Bei Restaurationsarbeiten fand<br />

sich e<strong>in</strong> Gemälde <strong>der</strong> Florent<strong>in</strong>er Schule, auf dem<br />

e<strong>in</strong> weisser König schwarz übermalt worden war!<br />

Als im 13. Jh. Namen, Anzahl, Status, Alter <strong>und</strong><br />

Herkunft <strong>der</strong> drei Könige festgelegt war, entstand <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> mittelalterlichen Volksfrömmigkeit e<strong>in</strong>e Verehrung<br />

für <strong>und</strong> e<strong>in</strong> wachsendes Brauchtum um sie.<br />

Feiertag So wurde für den 6. Januar, kirchlich ’Epiphanie’<br />

o<strong>der</strong> Tag <strong>der</strong> Ersche<strong>in</strong>ung des Herrn, <strong>der</strong><br />

Begriff ’Dreikönigstag’ gebräuchlich. Gr<strong>und</strong>: die Kirche<br />

feiert an diesem Tag das Sichtbarwerden <strong>der</strong><br />

Göttlichkeit Jesu <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anbetung durch die drei Könige.<br />

In e<strong>in</strong>igen deutschen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n <strong>und</strong> <strong>in</strong> Ös-<br />

terreich ist dieser Tag e<strong>in</strong> offizieller Feiertag.<br />

Diese Anbetung des Jesusk<strong>in</strong>des gehört zu den um 1400 entstandenen<br />

Deckenmalereien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Krypta des Basler Münsters.<br />

Sterns<strong>in</strong>gen Am Vorabend des Dreikönigstages ziehen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> durch die Dörfer, als Kaspar, Melchior<br />

<strong>und</strong> Balthasar verkleidet <strong>und</strong> mit dem goldenen<br />

Stern an e<strong>in</strong>er langen Stange. Sie s<strong>in</strong>gen ihr Sterns<strong>in</strong>gerlied<br />

<strong>und</strong> erhalten dafür Süssgebäck o<strong>der</strong> Geld.<br />

Segnung <strong>der</strong> Häuser Die Überlieferung schreibt den<br />

Heiligen Drei Königen starke Schutzkräfte zu. Am 6.<br />

Januar schreibt deshalb <strong>der</strong> Pfarrer die Anfangsbuchstaben<br />

<strong>der</strong> Namen <strong>der</strong> drei Könige über die Tür<br />

<strong>und</strong> setzt drei Kreuze <strong>und</strong> die Jahreszahl dazu. E<strong>in</strong>e<br />

an<strong>der</strong>e Deutung besagt allerd<strong>in</strong>gs, dass C+M+B<br />

„Christus Mansionem Benedicat“ bedeutet, Christus<br />

möge das Haus segnen.<br />

Der Dreikönigskuchen ist e<strong>in</strong> traditionelles Festtagsgebäck,<br />

das zum 6. Januar gebacken wird. Allen<br />

je nach Region unterschiedlichen Rezepten ist geme<strong>in</strong>sam,<br />

dass e<strong>in</strong>e getrocknete Bohne, e<strong>in</strong>e Mandel,<br />

e<strong>in</strong>e Münze o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Gegenstand als Glücksbr<strong>in</strong>ger<br />

e<strong>in</strong>gebacken wird. In <strong>der</strong> Schweiz wird <strong>der</strong><br />

Dreikönigskuchen aus süssem Hefeteig hergestellt.<br />

Die kle<strong>in</strong>e weisse Königsfigur krönt den F<strong>in</strong><strong>der</strong> zum<br />

König für e<strong>in</strong>en Tag. Schätzungen gehen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schweiz von gegen 1,5 Millionen Kuchen aus, e<strong>in</strong>e<br />

Verbreitung, die kaum e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Brauch erreicht.<br />

Bauernregeln zum Dreikönigstag lassen sich auch<br />

f<strong>in</strong>den. Hier zwei Beispiele: „Ist Dreikönig hell <strong>und</strong><br />

klar, gibt’s guten We<strong>in</strong> im neuen Jahr.“ Für das Spalenquartier<br />

eher brauchbar: „War bis zu Dreikönig<br />

ke<strong>in</strong> rechter W<strong>in</strong>ter, kommt ke<strong>in</strong>er mehr dah<strong>in</strong>ter.“<br />

Gaststätten Nicht nur das Basler Grand Hotel ’Les<br />

Trois Rois’, auch zahlreiche Wirtshausnamen gehen<br />

auf die heiligen Drei zurück, so ’Zur Krone’, ’Sternen’,<br />

’Zum Mohren’ <strong>und</strong> natürlich ’Zu den Drei Königen’.<br />

(bu)<br />

Ausgabe 14 / Dezember 2010 Seite 13


<strong>IG</strong> Spalentor SpaleZytig<br />

Rosmarie Gre<strong>der</strong>-Kern<br />

Im Andenken an die Organist<strong>in</strong> <strong>und</strong> Pianist<strong>in</strong><br />

„Ich hatte e<strong>in</strong> sehr bewegtes Leben als Musiker<strong>in</strong>. Mit me<strong>in</strong>en<br />

Erlebnissen könnte ich Bände füllen!” Solches sagte Rosmarie<br />

Gre<strong>der</strong>-Kern anlässlich des Interviews zur Rubrik ’Persönlichkeiten<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong>’, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> SpaleZytig 5/<br />

September 2008 erschienen ist.<br />

Nachdem sie von 1966-1976 im Orchester des Goetheanums<br />

Dornach mitgewirkt hatte, war Rosmarie Gre<strong>der</strong>-Kern<br />

als Musiklehrer<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Realschule <strong>und</strong> dann am Gymnasium<br />

Bäumlihof tätig. 1981 trat sie als Kirchenmusiker<strong>in</strong>, Organist<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> Dirigent<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Dienst <strong>der</strong> Kirchgeme<strong>in</strong>de Don<br />

Bosco. Ihr ist die Gründung <strong>der</strong> vielköpfigen Chorgeme<strong>in</strong>schaft,<br />

des Senioren-Chors sowie des ad hoc-Orchesters zu<br />

verdanken. Am 13. Juni 1993 dirigierte sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche Don<br />

Bosco ihr eigenes Abschiedskonzert. Zweimal gab sie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Foto: Freddy Ropélé<br />

Galerie Graf & Schelble e<strong>in</strong> Klavierrezital für die Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>IG</strong> Spalentor <strong>und</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong>. Wer dabei war, er<strong>in</strong>nert<br />

sich an die unglaubliche Leichtigkeit ihres Spiels.<br />

Rosmarie Gre<strong>der</strong>-Kern wohnte 50 Jahre lang <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong>, im Haus Nummer 20. Sie hatte e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

fre<strong>und</strong>schaftliches Verhältnis zu ihren Mitbewohnern <strong>und</strong> lud sie oft zu ihren berühmten Quiches <strong>und</strong><br />

Fruchtwähen e<strong>in</strong>, <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Genuss auch an<strong>der</strong>e Spalemer kamen.<br />

Obwohl ihr mehrere Unfälle das Leben erschwerten, spielte sie bis zu ihrem Tod am 13. August 2010 mit<br />

Freude <strong>und</strong> H<strong>in</strong>gabe auf ihrem geliebten Instrument. (hg-g.)<br />

Manhattan pur<br />

E<strong>in</strong> Theaterabend für die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>IG</strong> Spalentor<br />

Mit e<strong>in</strong>em Gläschen ’Manhattan pur’, offeriert vom Senioren Theater Allschwil, wurden die Gäste am 28. Oktober<br />

im Saal des ’Jägerstübli’ Allschwil willkommen geheissen. Danach begrüsste Autor, Regisseur <strong>und</strong> Bühnenbildner<br />

Paul Gött<strong>in</strong> den <strong>IG</strong> Präsidenten Hans Hunziker samt Ehefrau Ursula sowie zahlreiche Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>IG</strong><br />

Spalentor zur kritisch-vergnüglichen, heiter-musikalischen Krimi-Komödie <strong>in</strong> drei Akten.<br />

Zum Inhalt: Die geldgierige Familie Aenishänsl<strong>in</strong> reist nach Manhattan, um den 90. Geburtstag <strong>der</strong> ste<strong>in</strong>reichen<br />

Elvira Stroganoff-Aenishänsl<strong>in</strong> zu feiern. Sie wünscht <strong>der</strong> rüstigen Elvira nichts Gutes, alle s<strong>in</strong>d sich e<strong>in</strong>ig:<br />

„Wir wollen jetzt endlich die Kohle, das Erb / sonst fällt es ja nur an den Staat! / Was se<strong>in</strong> muss, muss se<strong>in</strong> – auf<br />

Gedeih <strong>und</strong> Ver<strong>der</strong>b... / wohlan denn – wir schreiten zur Tat!“ Wie das turbulente Geburtstagsfest endet, wollen<br />

wir nicht verraten. — Wer die Vorstellung, die die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>IG</strong> Spalentor besucht haben, verpasst hat,<br />

kann sich das spannende Spiel um das Millionenerbe <strong>der</strong> 90jährigen Elvira vom 3. bis 5. <strong>und</strong> vom 10. bis 12. Februar<br />

2011 ansehen. Dann ist das Seniorentheater Allschwil Gast im Kellertheater <strong>der</strong> Baseldytsche Bihni. (ur.)<br />

�<br />

Anmeldetalon<br />

Ich möchte Mitglied werden <strong>der</strong> <strong>IG</strong> Spalentor (Interessengeme<strong>in</strong>schaft <strong>der</strong> Quartierbewohner)<br />

Jahresbeitrag: □ CHF 25. — (E<strong>in</strong>zelmitglied) □ CHF 35.— (Familie)<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Strasse/Nr.:<br />

PLZ/Ort:<br />

E<strong>in</strong>senden an: <strong>IG</strong> Spalentor, Postfach 453, 4003 Basel<br />

Als Mitglied <strong>der</strong> <strong>IG</strong> Spalentor erhalten Sie die SpaleZytig viermal pro Jahr.<br />

Ausgabe 14 / Dezember 2010 Seite 14


<strong>IG</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong> SpaleZytig<br />

Lob <strong>der</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong><br />

E<strong>in</strong> Stimmungsbild aus dem Jahr 1972, erschienen <strong>in</strong> den ’Basler Nachrichten’<br />

Der unten stehende Artikel war während fünf Wochen<br />

ausgehängt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vitr<strong>in</strong>e von Jürg Bächlers<br />

’Spalen-Apotheke’. Wir wollen ihn den Leser<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Lesern <strong>der</strong> SpaleZytig nicht vorenthalten, zumal<br />

er heute noch gültig ist.<br />

Ich hab sie e<strong>in</strong>fach gern, ich habe sie immer gut<br />

gemocht. Die hablichen, farbigen Bürgerhäuser mit<br />

ihren Laternen, ihren Dachstühlen <strong>und</strong> ihren Hauszeichen<br />

s<strong>in</strong>d mir lieb <strong>und</strong> vertraut. Ich beneide die<br />

Menschen, die hier wohnen dürfen, nicht zuletzt auch<br />

deswegen, weil ihnen die nahe Präsenz <strong>der</strong> Feuerwehr<br />

im Lützelhof e<strong>in</strong> ungeahntes Gefühl von Sicherheit<br />

vermitteln muss.<br />

Man sollte von <strong>der</strong> Lyss herkommen <strong>und</strong> zum Spalentor<br />

h<strong>in</strong>ausbummeln, wenn man die Schönheiten<br />

<strong>der</strong> Vorstadt genau kennenlernen will. Da geht man<br />

nämlich denselben Weg, den die Schweizer Söldner<br />

e<strong>in</strong>st unter die Füsse genommen haben, als sie sich<br />

zum vierzehnten Ludwig <strong>in</strong> den Dienst nach Frankreich<br />

begaben. Man kann sich auch leicht vorstellen,<br />

wie die “Spalen“ damals ausgeschaut hat, als die Bäcker,<br />

Metzger, Spengler, Küfer <strong>und</strong> Ba<strong>der</strong> ihre Waren<br />

auf herunterklappbaren Läden vor den Häusern<br />

zum Verkaufe anboten, o<strong>der</strong> wenn die Bürgerfrauen<br />

ihr Tr<strong>in</strong>kwasser am Spalenbrunnen holten <strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>em<br />

kle<strong>in</strong>en Schwatz beie<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verweilten.<br />

Die Überraschungen, die die <strong>Spalenvorstadt</strong> für<br />

den stillen Betrachter bereithält, s<strong>in</strong>d so zahlreich,<br />

dass man sie gar nicht alle aufführen kann. Schon<br />

<strong>der</strong> Anblick, den e<strong>in</strong>em das Tor vermittelt, ist mit<br />

Gold nicht aufzuwiegen. Es setzt den e<strong>in</strong>maligen,<br />

grandiosen Abschluss <strong>der</strong> leicht gew<strong>und</strong>enen Geschäftsstrasse.<br />

Ich möchte vor den Männern, die im<br />

letzten Jahrh<strong>und</strong>ert den Mut hatten, das schönste<br />

Stadttor unseres Landes von <strong>der</strong> Spitzhacke zu verschonen,<br />

noch heute den Hut ziehen <strong>und</strong> vor denen,<br />

die später den klugen Gedanken ausheckten, das<br />

Tram um das Tor herumzuführen, würde ich am<br />

liebsten vor Ehrerbietung nie<strong>der</strong>knien, wenn sie noch<br />

lebten. Von 100 Baslern haben 99 die Rückseite <strong>der</strong><br />

Häuser, welche gerade Nummern tragen, überhaupt<br />

noch nie gesehen! Da lohnt es, sich auf <strong>der</strong> Höhe des<br />

Tores nach rechts zu wenden <strong>und</strong> dem Spalengraben<br />

e<strong>in</strong>e Ste<strong>in</strong>wurfweite zu folgen. E<strong>in</strong> schmales Gässle<strong>in</strong><br />

führt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Hof, <strong>und</strong> da bietet sich e<strong>in</strong>em<br />

e<strong>in</strong> allerliebster Anblick: die Lauben auf <strong>der</strong> H<strong>in</strong>terseite<br />

<strong>der</strong> Häuser <strong>und</strong> die kle<strong>in</strong>en Gärtchen mit ihrem<br />

halben Dutzend Bäumen, die von den Bewohnern mit<br />

H<strong>in</strong>gabe gepflegt werden.<br />

Die <strong>Spalenvorstadt</strong> wartet aber noch mit weiteren<br />

Überraschungen auf. Es lohnt sich, den Säulenstock<br />

des Spalenbrunnens e<strong>in</strong>mal genauer anzuschauen:<br />

Die tanzenden Bauern hat Holbe<strong>in</strong> entworfen, <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Dudelsackpfeifer ganz oben stammt von e<strong>in</strong>em<br />

Kupferstich Albrecht Dürers.<br />

Der reizvolle, altväterische Briefkasten aus <strong>der</strong> Zeit<br />

<strong>der</strong> ersten Basler-“Dybli“, <strong>der</strong> am Tor noch zu sehen<br />

ist, geht auf Melchior Berri zurück. Man sollte sich<br />

auch e<strong>in</strong>mal die Mühe nehmen, den oberen Teil <strong>der</strong><br />

wertvollen Bürgerhäuser eigens zu betrachten. Die<br />

Erker, die Dachstöcke <strong>und</strong> Dachstühle, die Giebel allesamt<br />

vermitteln e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges, buntfarbiges Bild.<br />

Genau wie im Mittelalter pulsiert auch heute frohes<br />

Leben <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong>. Jedes Haus ist e<strong>in</strong><br />

Wohnhaus <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Geschäftshaus zugleich, <strong>und</strong> von<br />

<strong>der</strong> Spielzeugeisenbahn <strong>und</strong> falschen Nase bis zum<br />

zweischläfrigen Bett <strong>und</strong> zum Sp<strong>in</strong>nrad ist hier eigentlich<br />

alles zu kaufen, was man zum Dase<strong>in</strong> unbed<strong>in</strong>gt<br />

benötigt.<br />

Wenn mich e<strong>in</strong>er fragen würde, ob ich da gerne<br />

me<strong>in</strong> Zuhause hätte, da würde ich sofort herzhaft ja<br />

sagen; unter <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en zaghaft geäusserten Bed<strong>in</strong>gung<br />

vielleicht: ob man den “Dreier“ nicht ausklammern<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Versenkung verschw<strong>in</strong>den lassen<br />

könnte...<br />

Clemes<br />

Basler Nachrichten:<br />

Samstag/Sonntag, 12./13. Februar 1972 Nr.66<br />

Ausgabe 14 / Dezember 2010 Seite 15


Schlusspunkt SpaleZytig<br />

Die <strong>Spalenvorstadt</strong> im Bild<br />

E<strong>in</strong> Illustrationsfarbdruck von Rudolf Dürrwang, 1917<br />

Es war e<strong>in</strong> an Publikationen reiches Jahr für den 37jährigen Illustrator Rudolf Dürrwang,<br />

das Jahr 1917. Da s<strong>in</strong>d gleich drei Bücher mit se<strong>in</strong>em Schmuck erschienen: die –<br />

heute gesuchte – ’Basler Fibel’, e<strong>in</strong> von Ulrich Graf für Primarschüler mit Texten aus<br />

unterschiedlichen Quellen zusammengestelltes Lesebuch, zu dem Dürrwang viele farbige<br />

<strong>und</strong> schwarzweisse Vignetten beigesteuert hat, ferner e<strong>in</strong> schmales Heft über die Vergangenheit<br />

<strong>der</strong> Stadt ’Aus dem alten Basel/Bil<strong>der</strong> für die Jugend’, dessen Texte Ulrich<br />

Graf gesammelt hatte <strong>und</strong> zu dem <strong>der</strong><br />

Künstler schwarzweisse Fe<strong>der</strong>zeichnungen<br />

als Illustrationen geschafften<br />

hatte, <strong>und</strong> schliesslich jenes S<strong>in</strong>gbuch<br />

für K<strong>in</strong><strong>der</strong> ’Es s<strong>in</strong>gt es Vögeli ab em<br />

Baum’, dem unsere vorweihnächtliche<br />

Darstellung <strong>der</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong> entnommen<br />

ist <strong>und</strong> das 25 von Karl Hess<br />

vertonte Gedichte aus <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> von<br />

Sophie Haemmerli-Marti enthält <strong>und</strong><br />

den Buchschmuck von Rudolf Dürrwang.<br />

Der Künstler ist 1883 <strong>in</strong> Basel geboren<br />

<strong>und</strong>, erst 53jährig, 1936 <strong>in</strong> Münchenste<strong>in</strong><br />

gestorben. Nachdem er zwei<br />

Jahre Kurse an <strong>der</strong> Gewerbeschule<br />

besucht hatte, studierte er von 1905<br />

bis 1908 an <strong>der</strong> Münchner Akademie.<br />

Als freier Graphiker <strong>und</strong> Maler liess er<br />

sich danach <strong>in</strong> Basel nie<strong>der</strong>. In den<br />

frühen 1920er-Jahren wandte er sich<br />

dem damals beliebten sogenannten<br />

’Bil<strong>der</strong>-buchstil’ zu.<br />

In se<strong>in</strong>er Heimatstadt hat er sich<br />

zwei Mal als ’Blaggette-Begg’ e<strong>in</strong>en<br />

Namen gemacht, nämlich 1914 <strong>und</strong><br />

1928. Man beachte, dass das Fasnachts-Comité<br />

1911 die erste Plakette<br />

herausgegeben hatte. (bt.)<br />

Rudolf Dürrwang (1883-1936)<br />

Die <strong>Spalenvorstadt</strong> im Advent, 1917<br />

Ganzseitiger Illustrationsfarbdruck, 21x14 cm<br />

Inserat Copy Quick<br />

Nauenstrasse 49<br />

CH - 4052 Basel<br />

T. 061 270 99 88<br />

F. 061 270 99 89<br />

bs@copyquick-basel.ch<br />

www.copyquick.com<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>IG</strong> <strong>Spalenvorstadt</strong><br />

<strong>IG</strong> Spalentor<br />

Redaktionsadresse<br />

Beat Trachsler<br />

<strong>Spalenvorstadt</strong> 37<br />

4051 Basel<br />

www.<br />

spalenvorstadt.ch<br />

Redaktionsteam<br />

Hans Bögli (hb.)<br />

Markus Burger (bu.)<br />

Ulrike Breuer (ub.)<br />

Hedi Glasstetter-Granert<br />

(hg-g.)<br />

Ursula Rogg (ur.)<br />

Beat Trachsler (bt.)<br />

Frédéric Ch. Währen<br />

(waf.)<br />

Fotos<br />

Beat Trachsler (wenn<br />

nicht an<strong>der</strong>s vermerkt)<br />

Layout<br />

Ulrike Breuer<br />

Druck<br />

CopyQuick AG, Basel<br />

Die SpaleZytig<br />

ersche<strong>in</strong>t im<br />

September<br />

Dezember<br />

März<br />

Juni<br />

Auflage<br />

2200<br />

Konto SpaleZytig<br />

Credit Suisse,<br />

8070 Zürich,<br />

PC-Konto 80-500-4<br />

zugunsten CH96 0483<br />

5126 9221 6100 0<br />

SpaleZytig,<br />

4051 Basel<br />

© Nachdruck, auch<br />

e<strong>in</strong>zelner Beiträge,<br />

nur mit Erlaubnis<br />

<strong>der</strong> Redaktion<br />

Ausgabe 14 / Dezember 2010 Seite 16

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