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Newsletter Chirurgie-Orthopädie 1/2011 - Spital Oberengadin

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Kader- und Fachärzte<br />

NEWSLETTER<br />

KLINIK CHIRURGIE-ORTHOPÄDIE DES SPITAL OBERENGADIN<br />

1/<strong>2011</strong><br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

Sie halten den ersten <strong>Newsletter</strong> der Klinik <strong>Chirurgie</strong>-Orthopädie des <strong>Spital</strong> <strong>Oberengadin</strong> in den<br />

Händen. Mit diesem <strong>Newsletter</strong> möchten wir Sie in Zukunft über organisatorische und fachliche<br />

Neuerungen aus der Klinik und aus der Welt der <strong>Chirurgie</strong> orientieren. Wir planen diesen<br />

<strong>Newsletter</strong> periodisch zu versenden. In verschiedenen Rubriken werden wir fortlaufend die<br />

wichtigsten Informationen zusammenstellen, die Sie für die geschätzte Überweisung und<br />

Nachbehandlung Ihrer Patientinnen und Patienten benötigen. Wir hoffen, dass Ihnen die<br />

Informationen nützlich sind und dass die Lektüre spannend und kurzweilig ist. Anregungen und<br />

Kritik nehmen wir gerne entgegen um unsere Dienstleistung stetig zu verbessern.<br />

Dokumentenmanagement vereinfacht<br />

Das bewältigen der immer umfangreicheren<br />

Patientendokumentation stellt nicht nur für Sie<br />

in der Praxis, aber auch im <strong>Spital</strong> eine<br />

andauernde Herausforderung dar. Der<br />

interdisziplinäre Kontext der Klinik mit<br />

verschiedenen Adressaten, an die Dokumente<br />

gesandt werden, hat in der Vergangenheit<br />

gelegentlich zur unbefriedigenden Situationen<br />

geführt, dass die Informationen nicht dort, wo<br />

sie gebraucht wurden, abrufbar waren. Wir<br />

haben deshalb den Datenfluss für die Klinik<br />

<strong>Chirurgie</strong>-Orthopädie und das Institut für<br />

Anästhesiologie zentralisiert.<br />

Bitte benützen Sie in Zukunft eine gemeinsame<br />

Zentrale Fax-Nr. +41 (0)81 851 85 18<br />

Zentrale E-Mail (chirurgie@spital.net)<br />

für alle Korrespondenz an die <strong>Chirurgie</strong> und die<br />

Anästhesie. Die Dokumente erreichen uns so<br />

elektronisch als pdf-Dokument und werden vom<br />

Sekretariat dem Patientenfall im<br />

Klinikinformationssystem zugeordnet. Damit<br />

entfallen für Sie lästige Rückfragen und bei uns<br />

ist sichergestellt, dass die relevanten Patienteninformationen<br />

für alle involvierten Aerzte jederzeit<br />

einsehbar sind.<br />

Dr. D. Gianom, Chefarzt<br />

Chirurgische Literatur – Für Sie gelesen<br />

Aasvang E et al., Predictive Risk Factors<br />

for Persistent Postherniotomy Pain,<br />

Anesthesiology 2010, Vol. 112, pp 957-<br />

969<br />

5-10 % der Patienten klagen nach einer Leistenhernienoperation<br />

über chronische Leistenbeschwerden. Die Suche nach<br />

geeigneten Präventionsmassnahmen ist das aktuelle<br />

Forschungsthema in der Hernienchirurgie. Die Genese dieser<br />

Beschwerden ist multifaktoriell. Diese prospektive Studie an<br />

464 Patienten, die entweder in der Technik nach Lichtenstein<br />

oder laparoskopisch operiert wurden, suchte nach Risikofaktoren<br />

für die Entwicklung von chronischen Leistenbeschwerden.<br />

Es zeigte sich, dass sowohl Patientenfaktoren<br />

(präoperative Schmerzintensität, individuelle Schmerzempfindlichkeit)<br />

wie auch technische Faktoren (OP-Technik)<br />

einen Einfluss auf die Rate an postoperativen Leistenschmerzen<br />

haben. Eindrücklich konnte gezeigt werden, dass die laparoskopische<br />

Technik (TAPP oder TEP) 50% weniger Leistenbeschwerden<br />

verursacht als die Technik nach Lichtenstein. Diese<br />

Studie untermauert die Strategie der Klinik, bei der<br />

Leistenhernienoperation die laparoskopische Technik zu<br />

bevorzugen. Dies tun wir, da chronische Leistenbeschwerden<br />

schwierig zu behandeln sind und deshalb das Ziel bei der Wahl<br />

Dr. med. Alex Staubli,<br />

Neuer Orthopäde am<br />

<strong>Spital</strong> <strong>Oberengadin</strong><br />

Dr. med. Alex Staubli wird seine<br />

Tätigkeit am SOE am 1. Juni <strong>2011</strong><br />

aufnehmen.<br />

Herr Dr. Staubli bringt als ehemaliger<br />

Chefarzt der Orthopädischen<br />

Klinik des Kantonsspitals<br />

Luzern grosse und umfassende Erfahrung in der Indikationsstellung<br />

und Durchführung orthopädischer Operationen mit.<br />

Herr Dr. Staubli ist Ihr Ansprechpartner für alle Krankheitsbilder,<br />

die der sogenannten „kalten Orthopädie“ zuzuordnen sind. Die<br />

Unfallchirurgie wird von Dr. M. Conti und Dr. D. Gianom abgedeckt.<br />

Selbstverständlich werden wir in der „Unfallchirurgisch-<br />

Orthopädischen Grauzone“ interdisziplinär arbeiten mit dem Ziel,<br />

dem Patienten die beste fachliche Exzellenz zu bieten. Herr<br />

Staubli wird sich darüber hinaus für ein gutes Verhältnis zu den<br />

Patienten sowie zu Ihnen als zuweisende Aerzte einsetzen. Wir<br />

freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit.<br />

Herr Dr. Staubli wird jeweils am Montag Nachmittag und am<br />

Donnerstag ganztags seine Sprechstunde abhalten. Die Patienten<br />

von Dr. Biasca werden, sofern gewünscht, von Dr. Staubli weiter<br />

betreut, so dass die Kontinuität in der Betreuung Ihrer Patienten<br />

gewährleistet ist.<br />

Sie können ab sofort über unser Sekretariat Sprechstundentermine<br />

für Ihre Patientinnen und Patienten vereinbaren.<br />

der OP-Technik eindeutig in der Prävention liegen muss. Die<br />

Netzposition retroperitoneal (grün) ist nicht nur pathophysiologisch<br />

die Richtige, durch die Präparation retroperitoneal<br />

gelangt der Operateur auch weniger in Konflikt mit den Nerven.<br />

Dr. Duri Gianom,<br />

Viszeral- und Unfallchirurgie,<br />

+41 (0)81 851 85 64<br />

Dr. Michel Conti,<br />

Viszeral- und Unfallchirurgie,<br />

+41 (0)81 851 85 67<br />

Dr. Alex Staubli<br />

Orthopädie, (ab 1.Juni <strong>2011</strong>)<br />

+41 (0)81 851 85 15<br />

Dr. Mario Rampa,<br />

Urologie<br />

Dr. Daniel Fanconi,<br />

Dr. Edmund Hofer,<br />

ORL<br />

Dr. Katrin Hagen,<br />

Handchirurgie<br />

AssistenzärzteInnen<br />

Frau Dr. Aita Zollikofer,<br />

Frau Dr. Marjolein Verschoor,<br />

Frau Dr. Christiane Förster,<br />

Frau Dr. Julia Rakusa,<br />

Herr Dr. Pascal Gerhard,<br />

Herr Dr. Robert Barbetta,<br />

Herr Dr. Stefan Popp<br />

Sekretariat<br />

Frau Claudina Nogler,<br />

Frau Ines Frei,<br />

Frau Tina Herger,<br />

Frau Rita Melcher<br />

Zentrale Sprechstundenanmeldung<br />

für Dres.<br />

D. Gianom, M. Conti, A.Staubli<br />

und M.Rampa über<br />

+41 (0)81 851 85 68<br />

+41 (0)81 851 85 69<br />

Erreichbar Werktags von<br />

08.00 Uhr – 12.00 Uhr<br />

13.30 Uhr – 17.30 Uhr<br />

Fax <strong>Chirurgie</strong>-<br />

Anästhesie:<br />

Zentrale Datenpforte für<br />

Dokumente an <strong>Chirurgie</strong> und<br />

Anästhesie<br />

+41 (0)81 851 85 18<br />

E-Mail <strong>Chirurgie</strong>-<br />

Anästhesie:<br />

Zentrale Datenpforte für<br />

Dokumente an <strong>Chirurgie</strong> und<br />

Anästhesie<br />

chirurgie@spital.net<br />

Dringliche und<br />

notfallmässige<br />

Zuweisungen:<br />

Jourarzt<br />

+41 (0)81 851 80 07<br />

24-h Notfalldienst<br />

© D. Gianom, Mai <strong>2011</strong>


Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Frau Dr. Julia Rakusa<br />

Assistenzärztin<br />

Operationen auf den Punkt gebracht – Distale Radiusfraktur<br />

Die Grundprinzipien der Behandlung der Radiusfraktur sind seit Lorenz Böhler definiert:<br />

„Einrenken, Festhalten, Ueben“. Nun hat sich die Therapie in den vergangenen Jahren<br />

deutlich in Richtung Operation verlagert. Warum? 1. Reponierte instabile Frakturen haben<br />

im Gips eine Tendenz zur sekundären Dislokation, so dass nach 8 Wochen die meisten<br />

Frakturen wieder in der ursprünglichen Fehlstellung stehen. 2. Operationsresultate sind<br />

seit der Einführung der winkelstabilen Implantate sicherer geworden, insbesonders im<br />

osteoporotischen Knochen. Dadurch erlaubt die Operation ein frühes „Üben“<br />

Herr Dr. Pascal Gerhard<br />

Assistenzarzt<br />

Frau Herger Tina<br />

Sekretariat<br />

Unfallbild Postoperativ Kontrolle nach 1 Jahr<br />

Frau Ines Frei<br />

Sekretariat<br />

Üblicher Ablauf der Behandlung: Der Eingriff erfolgt in Narkose (Allgemeinnarkose oder<br />

Plexusanästhesie). Der operative Zugang ist ein etwa 5 cm langer Schnitt am distalen<br />

Vorderarm volar. Wir verwenden standardmässig ein winkelstabiles Implantat (Aptus-<br />

Platte, www.medartis.com). Eingriffsdauer etwa 60-90 Minuten. Postoperative Redon-<br />

Drainage für 24 Stunden. Hospitalisation 3 Tage, je nach Schwellungszustand.<br />

Fadenentfernung nach 14 Tagen. Nach gesicherter Wundheilung Beginn mit unbelasteten<br />

Bewegungsübungen unter physio- oder ergotherapeutischer Anleitung. Röntgenkontrollen<br />

nach 6 und 12 Wochen. Nach 6 Wochen Beginn mit Belastung. Arbeitsunfähigkeit ist<br />

individuell zu bestimmen. Eine Osteosynthesematerialentfernung ist frühestens indiziert<br />

nach ¾-Jahren .<br />

Literatur:<br />

A. Schierz et al., Die konzeptionelle und technische Entwicklung der Frakturversorgung am Beispiel der<br />

distalen Radiusfraktur. Schweiz Med Forum 2010: 325ff.<br />

Der besondere Fall – Laparoskopische Hiatoraphie und<br />

Fundophrenicopexie bei Upside-down-stomach<br />

Die 85-jährige Patientin wird hospitalisiert zur Abklärung von Oberbauchschmerzen<br />

und Hämatemesis. Die Abklärungen ergeben einen<br />

Upside-down-stomach mit rezidivierenden gastrointestinalen Blutungen.<br />

Pathophysiologisch erklären sich die Blutungen durch mechanische<br />

Irritation des Magens im Hiatus ösophagei (Cameron lesions). Aufgrund<br />

der zunehmenden Symptomatik und dem progredienten Befund – 2002<br />

war der Magen noch komplett intraabdominell - wird nach<br />

interdisziplinärer Besprechung (Patientin, Angehörige, Hausarzt, Medizin,<br />

<strong>Chirurgie</strong>, Anästhesie) die Operationsindikation gestellt.<br />

1<br />

3<br />

2<br />

Der Eingriff erfolgt laparoskopisch. Die Uebersicht in den Oberbauch ist<br />

laparoskopisch ausgezeichnet, der Wegfall der meist sehr schmerzhaften<br />

Oberbauchlaparotomie ist für den Patienten postoperativ von grossem<br />

Vorteil. Die Reposition des Magens ist durch leichten Zug meist<br />

problemlos möglich (1). Anschliessend erfolgt die Resektion des<br />

Bruchsackes und die Darstellung der Crura des hiatus oesophageus und<br />

die Mobilisation des distalen Oesophagus unter Schonung der Vagusäste<br />

(2). Im dritten Schritt Einengung des Hiatus oesophageus mit<br />

nichtresorbierbaren Nähten. Da die alleinige Naht eine hohe Rezidivquote<br />

hat wird am Schluss der Hiatus oesophageus mit einem Kunststoffnetz<br />

verstärkt (3). Eine Fundoplicatio ist bei den meist betagten Patienten bei<br />

Fehlen von Refluxbeschwerden kontraindiziert. Hingegen sollte die<br />

Rotation des Magens durch eine Fundophrenicopexie gesichert werden<br />

(4).<br />

4<br />

Postoperativ beginnen wir rasch mit dem oralen Kostaufbau. Am zweiten<br />

postoperativen Tag erfolgt ein Gastrographin-Schluck (5). Es empfiehlt<br />

sich in den ersten 2 Wochen weiche Kost, da durch die postoperative<br />

Schwellung Schluckbeschwerden häufig sind. Der postoperative Verlauf<br />

war bei dieser Patientin aufgrund der Polymorbidität etwas verzögert,<br />

insgesamt jedoch erfreulich. Die Patientin isst mittlerweilen wieder normal<br />

und hat keine Beschwerden mehr.<br />

5<br />

Der Upside-down-stomach ist die Extremform einer Hiatushernie. Wir<br />

sehen diese Veränderung mit zunehmendem Alter oft als Zufallsbefund.<br />

Bei symptomatischen Patienten und gegebener Operabilität sollte die OP-<br />

Indikation grosszügig gestellt werden, da der Eingriff laparoskopisch<br />

wenig belastend und komplikationsarm ist und die Patienten subjektiv<br />

eine deutliche Besserung der Lebensqualität erfahren.<br />

2002 <strong>2011</strong><br />

Lit: Geissler B et al, Chirurgische Therapie der<br />

paraoesophagealen Hernien. Chir Praxis 2010, 239-248

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