Mehr Info / PDF - Spital Oberengadin
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Tel. +41 (0) 81 851 81 11<br />
Fax +41 (0) 81 851 85 05<br />
www.spital-oberengadin.ch<br />
PRESSEMITTEILUNG<br />
Neues Forschungszentrum am <strong>Spital</strong> <strong>Oberengadin</strong>: Im Januar diesen Jahres wurde<br />
das „Center of Alpine Sports Biomechanics“ CASB gegründet - nun konnten erste<br />
Tests durchgeführt werden.<br />
Samedan, 8. April 2013. Die erfolgreiche Zusammenarbeit des <strong>Spital</strong>s <strong>Oberengadin</strong> mit der<br />
Orthopädie des Universitätsspitals Basel wird nun auch im Bereich der Forschung fortgeführt.<br />
Mit dem Aufbau des „Center of Alpine Sport Biomechanics“ (CASB) soll das <strong>Oberengadin</strong> als<br />
fortschrittliche Region nachhaltig gefördert und langfristig Arbeitsplätze geschaffen werden.<br />
Das Center of Alpine Sports Biomechanics wird in der Rechtsform einer Stiftung geführt. Das<br />
Forschungszentrum finanziert sich durch Industriepartnerschaften und wird von der<br />
Innovationsstiftung des Kantons und dem Universitätsspital Basel getragen.<br />
Biomechanische Forschung und Sportmedizin am <strong>Spital</strong> <strong>Oberengadin</strong><br />
Für die Biomechanik existiert folgende Definition:<br />
„Die Biomechanik des Sports untersucht die sportlichen Bewegungen des Menschen und die<br />
mechanischen Bedingungen dieser Bewegung. Merkmale und Eigenschaften der Bewegung<br />
werden gemessen, quantitativ beschrieben, miteinander verglichen, unter Anwendung<br />
mechanischer Gesetzmäßigkeiten modelliert (mathematische und physikalische Modelle) mit<br />
dem Ziel , die sportliche Leistung aufgrund gesicherter Erkenntnisse über ihre wesentlichen<br />
Komponenten zu verbessern.<br />
Die wissenschaftlichen Grundlagen der Biomechanik sind die Mechanik sowie die biologischen<br />
Bedingungen und Gesetzmässigkeiten der Bewegungssteuerung." (Baumann 1989, Grundlagen<br />
der Biomechanik)<br />
Die biomechanische Forschung gehört zur Hauptexpertise der orthopädischen<br />
Forschungseinrichtung des Universitätsspitals Basel. Unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Victor<br />
Valderrabano werden u. a. kontinuierlich biomechanische Arbeiten über die Arthrose und<br />
Sportverletzungen in international hochrangigen Zeitschriften veröffentlicht. Die<br />
Forschungsdaten werden dann genützt um z.B. Rehabilitationsprogramme zu verbessern, aber<br />
auch Bewegungsabläufe individuell zu therapieren.<br />
In dem neuen Forschungszentrum werden nun erstmals diese Untersuchungen direkt auf der<br />
Piste durchgeführt. Das CASB ist im <strong>Spital</strong> <strong>Oberengadin</strong> untergebracht und wird durch PD Dr.<br />
Martin Majewski als Chefarzt der Orthopädie des <strong>Spital</strong>s <strong>Oberengadin</strong> und seinem Team<br />
unterstützt. Die wissenschaftliche Leitung obliegt Professor Dr. med. Dr. phil. Victor<br />
Valderrabano und PD Dr. med. Dr. phil. Thomas Hügle. Der Austausch wird durch regelmässige<br />
Besuche in Samedan sichergestellt. Ab September 2013 wird das Zentrum durch Mathias<br />
Gilgien verstärkt.<br />
Die Aufgaben und Ziele des CASB liegen in der Analyse von Bewegungsmustern bei Sportarten<br />
im alpinen Gelände wie z. B. Skifahren oder Langlaufen oder Trekking im Sommer.<br />
Hierfür verbinden sich die ausgezeichnete Lage des <strong>Spital</strong>s im <strong>Oberengadin</strong> und das Know-how<br />
aus Basel. Die Spezialisten aus Basel haben bereits Erfahrungen mit einem ähnlichen Zentrum<br />
in Calgary, Kanada, sammeln können.<br />
Mitte März konnte nun die erste Studie vor Ort durchgeführt werden.<br />
I:\Leitung Verwaltung\Rittler\Presse\2013\PMForschungCASB.docx
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Skifahren nach Gelenksersatz – was ist möglich?<br />
An dieser Pilotstudie nahmen zwei Patienten (63 und 67 Jahre) mit künstlichem Kniegelenk<br />
(seit 2 und 4 Jahren) teil, die mit ihrer einseitigen Knieprothese weiterhin 40 bis 50 Tage pro<br />
Jahr alpin Skifahren. Das Forscherteam vom Universitätsspital Basel (PD Dr. Thomas Hügle, PD<br />
Dr. Annegret Mündermann und Dr. Corina Nüesch) führten am Dienstag biomechanischen<br />
Messungen auf Sass Runzöl im Skigebiet Corviglia durch. Ziel dieser Untersuchung war es,<br />
Muskelaktivitäten und Gelenkswinkel im operierten und gesunden Bein während des alpinen<br />
Skifahrens auf Pisten mit unterschiedlicher Steigung zu vergleichen. Die Forscher versprechen<br />
sich, Rückschlüsse auf die Belastungen in beiden Kniegelenken zu ziehen, um den Patienten<br />
Empfehlungen für Änderungen in ihrer Bewegungsausführung zu geben und orthopädischen<br />
Firmen Daten zur Verfügung zu stellen, die für die Entwicklung von optimierten Designs von<br />
Gelenkersätzen vor allem für sehr aktive Patienten notwendig sind.<br />
Foto: Oberschenkel eines Probanden mit Goniometer<br />
(für Kniewinkelmessung) und<br />
Elektroden (für Muskelaktivitätsmessung)
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Wissenschaftlicher Hintergrund<br />
Mit zunehmendem Schweregrad der Arthrose leiden Patienten vermehrt unter funktionellen<br />
Einschränkungen, die bei vielen Patienten letztendlich einen Gelenksersatz erforderlich<br />
machen. Mit der steigenden Lebenserwartung erhöhen sich auch die Erwartungen vieler<br />
Menschen, im fortgeschrittenen Alter sportlich aktiv zu sein und zu bleiben, das heisst dass<br />
diese künstlichen Gelenke grössere Bewegungsradien ermöglichen müssen und gleichzeitig<br />
höheren Belastungen ausgesetzt sind. Belastungen im menschlichen Gelenk werden<br />
hauptsächlich durch Muskelkräfte generiert, die für die jeweiligen Aktivitäten notwendig sind.<br />
Da eine Gelenksersatzoperation unter anderem eine Einschränkung der Wahrnehmung der<br />
Gelenksstellung zur Folge hat, muss die Beinmuskulatur zusätzliche aktiviert werden, um das<br />
künstliche Gelenk zu stabilisieren. Somit ist es möglich, dass die Belastungen bei Patienten<br />
nach Gelenksersatz im künstlichen Gelenk durch diese höheren Muskelaktivitäten höher sind<br />
als die für die Bewegung notwendigen Aktivitäten der Muskulatur im anderen (gesunden) Bein.<br />
Für weitere <strong>Info</strong>rmationen:<br />
<strong>Spital</strong> <strong>Oberengadin</strong><br />
Philipp Wessner, CEO, Tel 081 851 81 11 - Email: wessner.philipp@spital.net