Mundpflege â Untersuchung eines pflegerischen Handlungsfeldes
Mundpflege â Untersuchung eines pflegerischen Handlungsfeldes
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Thomas Gottschalck: <strong>Mundpflege</strong> – <strong>Untersuchung</strong> <strong>eines</strong> <strong>pflegerischen</strong> <strong>Handlungsfeldes</strong><br />
Professionelles Pflegehandeln setzt demnach die Fähigkeit voraus, wissenschaftlich<br />
fundierte und abstrakte Kenntnisse in konkreten Situationen angemessen<br />
anwenden zu können.<br />
Die wissenschaftlich begründete Handlungsweise als ein wesentliches Merkmal<br />
professioneller Pflege ist <strong>Untersuchung</strong>sgegenstand dieser Arbeit.<br />
Auf die hermeneutische Komponente, als zweiter wesentlicher Teil professionellen<br />
Handelns wird in dieser Arbeit nicht näher eingegangen.<br />
3. Forschungsfragen<br />
Zur Evaluation des <strong>pflegerischen</strong> <strong>Handlungsfeldes</strong> wurden folgende Forschungsfragen<br />
aufgestellt:<br />
3.1 Welche Mundprobleme werden in der Literatur beschrieben, wie können diese<br />
in pflegerelevante Problemfelder systematisiert werden und welche Pflegemittel, -<br />
instrumente und -methoden, die in der Literatur empfohlen werden, lassen sich<br />
diesen Problemfeldern zuordnen?<br />
3.2 Welche <strong>pflegerischen</strong> Assessment-Instrumente lassen sich in der Literatur<br />
identifizieren und welche Validitäts- und Reliabilitätsmerkmale können für diese<br />
Instrumente ermittelt werden?<br />
3.3 Welche Entscheidungsbefugnisse besitzen Pflegende in diesem Bereich ihres<br />
beruflichen Handelns und über welche Erfahrungen verfügen sie?<br />
3.4 Welche Pflegemittel, -instrumente und -methoden wenden Pflegende in ihrer<br />
beruflichen Tätigkeit derzeit an und welche Evidenz lässt sich für die verwendeten<br />
Pflegemittel und Instrumente in der Literatur nachweisen?<br />
3.5 Welche Empfehlungen für eine Evidenz-basierte <strong>Mundpflege</strong> bei Patienten in<br />
Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen können aus den Ergebnissen abgeleitet werden?<br />
4. Methodik<br />
Die <strong>Untersuchung</strong> bestand aus einer Literaturstudie und einem empirischen Teil.<br />
Literaturstudie<br />
Zunächst erfolgte eine Literaturrecherche in den Datenbanken der Pflege und<br />
Medizin (MEDLINE, CINAHL, CANCERLIT, CARELIT) unter den Schlagwörtern:<br />
mouth care und oral care. Einbezogen wurden die Publikationen der Jahre 1990<br />
bis 2002, erfasst wurden: Mundprobleme, Arzneimittel, Pflegemittel und -instrumente.<br />
Zum Auffinden der Assessment-Instrumente dienten außerdem die Suchbegriffe<br />
assessment, assessment instrument, scoring system in der Verknüpfung<br />
mit mouth bzw. oral care. Die identifizierten Instrumente wurden hinsichtlich<br />
ihrer Validität und Praktikabilität bewertet.<br />
Nachdem im empirischen Teil ausgewertet worden war, welche Mittel, Instrumente<br />
und Methoden Pflegende anwenden, wurde dann überprüft, welche Wirksamkeitsnachweise<br />
für diese Interventionen vorliegen. Dies erfolgte durch Suche<br />
nach Publikationen in den oben erwähnten Datenbanken. Suchbegriffe waren<br />
die Bezeichnungen der jeweiligen Wirkstoffe in englischer Sprache. Verknüpft<br />
wurde wiederum mit oral care sowie mouth care. Die Recherche wurde auf die<br />
von Pflegenden am häufigsten eingesetzten Mittel und Instrumente begrenzt.<br />
Ergänzend wurde jeweils in deutschsprachigen Veröffentlichungen (Pflegezeitschriften,<br />
Pflegelehrbücher) recherchiert. Die Quellenverweise der verwendeten<br />
Literatur wurden einbezogen. Zur Bewertung der Publikationen diente die fünfstufige<br />
Hierarchie der Aussagekraft von Publikationen (siehe Abbildung nächste<br />
Seite).<br />
Abschließend wurden aus den Ergebnissen sowie einer ergänzenden Literaturstudie<br />
Evidenz-basierte Handlungsempfehlungen zur Mundhygiene und <strong>Mundpflege</strong><br />
erstellt.<br />
angewandte<br />
PFLEGEFORSCHUNG 63 PR-INTERNET 3/03