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prophy Talent<br />
Wettbewerb<br />
Das Konzept<br />
Chlorhexidin<br />
in Schutzlack und Gel<br />
Zähne und Zahnfleisch benötigen bei hoher Keimbelastung<br />
besonderen Schutz. Die übliche Mundhygiene<br />
inklusive zusätzlicher Fluoridierungsmassnahmen stossen<br />
an ihre Grenzen. Eine antimikrobielle Behandlung<br />
muss einsetzen. In der Praxis und zu Hause haben sich<br />
chlorhexidinhaltige Präparate bewährt.<br />
Der Goldstandard: Chlorhexidin<br />
Bei Chlorhexidin (CHX) handelt es sich um <strong>den</strong> heutigen Goldstandard<br />
der Antiplaque-Wirkstoffe. 1 Zahlreiche Studienergebnisse<br />
der vergangenen Jahrzehnte beweisen das breite Wirkspektrum<br />
und die hohe Anwendungssicherheit. Die zweifach<br />
positive Ladung des CHX-Kations bestimmt seine Eigenschaften.<br />
Es lagert sich bevorzugt an negativ gela<strong>den</strong>e oder polarisierte<br />
Oberflächen im Mund wie Zahnschmelz, Pellikel,<br />
Schleimhäute oder Bakterien an. Es bildet sich also ein CHX-<br />
Depot. Direkt nach der Applikation wirkt CHX durch Zerstören<br />
der Zellmembran bakterizid. Danach kommt es zu einer zeitlich<br />
verzögerten Freisetzung, die noch eine bakteriostatische<br />
Wirkung zeigt. 2 Die Wachstumsrate der Bakterien fällt deutlich<br />
geringer aus. Die positiven Effekte bestehen darin, dass CHX<br />
das Anhaften der Bakterien an <strong>den</strong> Zahnoberflächen deutlich<br />
vermindert und ihren Stoffwechsel stört.<br />
Chlorhexidin im Lacksystem<br />
CHX in einem Lack zu applizieren, eröffnet die Möglichkeit,<br />
gefährdete Zahnoberflächen ganz gezielt zu versorgen. Der<br />
Schutzlack Cervitec Plus von Ivoclar Viva<strong>den</strong>t basiert auf dem<br />
mit internationalen Studien hervorragend dokumentierten<br />
und in der Praxis über Jahre erfolgreich angewendeten Vorgänger<br />
Cervitec. 3 Er enthält 1% Chlorhexidin und 1% Thymol.<br />
Aufgrund der modifizierten Lackbasis benetzt Cervitec Plus die<br />
Zahnoberfläche noch besser und<br />
haftet fester. In komplexe Oberflächenstrukturen<br />
von Fissuren oder<br />
freiliegendem Dentin, die einem<br />
besonderen Kariesrisiko unterliegen,<br />
penetriert der Lack ein. Dies kommt<br />
der Substantivität der Wirkstoffe zu<br />
Gute. Im Gegensatz zu hoch viskosen<br />
Lacken ermöglicht das gute<br />
Fliessverhalten, schwierig zu erreichende<br />
Areale wie Approximalbereiche<br />
oder Kronenränder im Molarenbereich<br />
einfach zu versorgen.<br />
Abb. 1:<br />
Hygienisches, ökonomisches<br />
Entnehmen der benötigten<br />
Lackmenge aus der Cervitec<br />
Plus Tropftube<br />
Tipps für die Lackapplikation<br />
Vor der Applikation des Lackes empfiehlt sich eine professionelle<br />
Zahnreinigung, zum Beispiel mit Proxyt von Ivoclar Viva<strong>den</strong>t.<br />
Unter Feldbedingungen reicht normales Zähneputzen.<br />
Die erhöhte Feuchtigkeitstoleranz des Lacksystems vereinfacht<br />
das Applizieren. Eine dünne Lackschicht wird gezielt auf<br />
gefährdete Zahnoberflächen bzw. entlang Kronenrändern<br />
oder Implantaten aufgetragen. Das wasserhaltige Lösungsmittel<br />
sorgt für einen angenehmen Geruch und Geschmack.<br />
Bereits nach 30 Sekun<strong>den</strong> ist der farblos, transparente Lack<br />
trocken. Direkt nach dem Auftragen sollte nicht gespült wer<strong>den</strong>.<br />
Im weiteren sollten Patienten mit Essen und Trinken eine<br />
Stunde warten.<br />
Abb. 2:<br />
Eine dünne Lackschicht<br />
wird gezielt<br />
entlang des Kronenrands<br />
aufgetragen<br />
(Bild: Dr. R. Watzke)<br />
Abb. 3:<br />
Bereits nach 30s ist<br />
der farblos, transparente<br />
Lack trocken<br />
(Bild: Dr. R. Watzke)<br />
Die Empfehlungen fördern die optimale Aushärtung und Haftung<br />
des Lacks. Normalerweise erfolgt die Applikation vierteljährlich.<br />
Wenn es erforderlich ist, kann der Lack in kürzeren<br />
Intervallen angewendet wer<strong>den</strong>. Sonst übliche, lästige Chlorhexidin-Nebenwirkungen<br />
wie Verfärbungen, Geschmacksirritationen<br />
oder Reizungen der Schleimhaut treten nicht auf.<br />
Professionell empfohlene Pflege zu Hause<br />
Nur das aktive Einbeziehen der<br />
Patienten sichert <strong>den</strong> Erfolg vieler<br />
zahnärztlicher Massnahmen. Bei<br />
hohem Kariesrisiko, bei Gingivitis,<br />
Parodontitis, Periimplantitis oder Prothesenstomatitis<br />
eignet sich ein Gel,<br />
die professionelle zahnärztliche Therapie<br />
zu Hause zu unterstützen.<br />
Cervitec Gel mit 0,2 % Chlorhexidin<br />
und 0,2% Natriumfluorid (900ppm<br />
Fluorid) kann direkt auf Zähne,<br />
Abb. 4:<br />
Cervitec Gel einfach auf die<br />
Inter<strong>den</strong>talbürste aufbringen
prophy Talent<br />
Wettbewerb<br />
Zahnfleisch, Mundschleimhaut oder Innenseite des herausnehmbaren<br />
Zahnersatzes aufgetragen wer<strong>den</strong>. Aufgrund der<br />
optimal eingestellten Viskosität lässt sich das Gel sehr einfach<br />
auf die Inter<strong>den</strong>talbürste aufbringen. Approximalräume zwischen<br />
Zähnen, Kronen, Brücken oder Implantaten lassen sich<br />
effektiv reinigen, da sich das geschmeidige Gel an schwer<br />
zugänglichen Oberflächen gut verteilt.<br />
Spezielle Empfehlungen für die Gelanwendung<br />
Aufgrund des enthaltenen Fluorids kann Cervitec Gel zeitweise<br />
anstatt der Zahnpasta zum Putzen eingesetzt wer<strong>den</strong> - je<br />
nach Indikation 2x oder öfter pro Tag. In jedem Fall sollte einmal<br />
am Tag mit Zahnpasta geputzt wer<strong>den</strong>, da ihre Abrasivstoffe<br />
eine noch bessere mechanische Reinigung ermöglichen.<br />
Viele Zahnpasten enthalten Natriumlaurylsulfat, das sich mit<br />
CHX verbin<strong>den</strong> und dessen Wirkung hemmen kann.<br />
Abb. 5:<br />
Das Gel zum<br />
Zähneputzen<br />
Abb. 6:<br />
Aktive Mitarbeit des<br />
Patienten zu Hause<br />
ist essentiell für <strong>den</strong><br />
Erfolg zähnärztlicher<br />
Leistungen<br />
Einfach und effektiv ist es, morgens die Zahnpasta und abends<br />
das Gel einzusetzen. Um CHX-Depotbildung und Fluoridwirkung<br />
zu fördern, sollte nach der Anwendung grundsätzlich<br />
nur ausgespuckt und nicht gespült wer<strong>den</strong>.<br />
Auch bei einem Anwendungszeitraum von mehr als 4 Wochen<br />
sind keine Verfärbungen zu erwarten, sofern die Zähne wie<br />
beschrieben täglich mit Zahnpasta gereinigt wer<strong>den</strong>.<br />
Chlorhexidin und Fluorid im Gel<br />
Verschie<strong>den</strong>e Untersuchungen belegen, dass sowohl CHX als<br />
auch Fluorid in Cervitec Gel ihre Wirkung entfalten. Die antibakterielle<br />
Wirkung des CHX und die Fluoridfreisetzung konnten<br />
in-vitro nachgewiesen wer<strong>den</strong>.<br />
Cervitec Gel zeigte im Vergleich mit anderen CHX-haltigen<br />
Pflegeprodukten eine ähnlich gute antibakterielle Wirkung,<br />
obwohl die Vergleichsprodukte teilweise höhere CHX-Konzentrationen<br />
enthielten. 4 Klinische Erfahrungen bestätigen diese<br />
in-vitro Befunde. Bei 1x täglicher Anwendung über 3 Wochen<br />
im Inter<strong>den</strong>talraum kommt es zu einer deutlichen Reduktion<br />
der Mutans Streptokokken in Speichel und Plaque. Ausserdem<br />
verbessern sich Plaque Index, Blutungs-Index und Taschen-<br />
Sondierungstiefe. 5 Bei Patienten mit festsitzen<strong>den</strong> kieferorthopädischen<br />
Apparaturen lässt sich die Mutans Streptokokken<br />
Belastung ebenfalls erfolgreich vermindern. 6<br />
Eine starke Kombination<br />
Schutzlack und Gel mit Chlorhexidin gehören zum Standard<br />
effektiver Behandlungskonzepte. <strong>Sie</strong> tragen massgeblich dazu<br />
bei, Zähne, Kronen, Brücken und Implantate langfristig zu<br />
sichern.<br />
Ein <strong>Fachbeitrag</strong> von<br />
Dr. Gabriele David<br />
Literatur:<br />
1<br />
Kneist S.: Chlorhexidin in der zahnärztlichen Praxis – Möglichkeiten und Grenzen; ZMK 2006; 11: 720-730<br />
2<br />
Gjermo P: Chlorhexidine and related compounds; J Dent Res 1989; 68: 1602-1608<br />
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Plotitza B, Kneist S, Berger J, Hetzer G: Zur Prävention frühkindlicher Karies durch antimikrobielle Massnahmen; Oralprophylaxe &<br />
Kinderzahnheilkunde 2005; 27: 118-124<br />
Sköld-Larsson K, Fornell A-C, Lussi A, Twetman S: Effect of topical applications of a chlorhexidine/thymol-containing varnish on fissure<br />
caries assessed by laser fluorescence; Acta Odontol Scand 2004; 62: 339-342<br />
Splieth C, Steffen H, Rosin M, Welk A: Caries prevention with chlorhexidine-thymol varnish in high risk schoolchildren; Community<br />
Dent Oral Epidemiol 2000; 28: 419-423<br />
Zhang Q, van Palenstein Helderman WH, van`t Hof MA, Truin GJ: Chlorhexidine varnish for preventing <strong>den</strong>tal caries in children,<br />
adolescents and young adults: a systematic review. Eur J Oral Sci 2006; 114: 449-455<br />
4<br />
Bolis C, Huwig A: In-vitro-Charakterisierung eines chlorhexidin- und fluoridhaltigen Mundpflegegels; Prophylaxe impuls 12. Jahrgang,<br />
126-133, 2008<br />
5<br />
Svensson M, Renvert S, Birkhed D: Der klinische Effekt eines CHX-Gels im Inter<strong>den</strong>talraum; Bericht 2007<br />
6<br />
Kneist S, Püstow S, Langbein U: Cervitec Gel während der kieferorthopädischen Behandlung; Bericht 2007<br />
Püstow S, Lux CL, Kneist S: Kariesprophylaxe mit Chlorhexidin-Gel bei Patienten mit festsitzen<strong>den</strong> kieferorthopädischen Apparaturen;<br />
DGZMK Düsseldorf 2007