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Betrieb & Interpretation von Herzschrittmacher ... - Boston Scientific

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A Closer Look<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Dieser Artikel enthält Informationen<br />

zu <strong>Betrieb</strong> und <strong>Interpretation</strong> der<br />

Ereigniszähler und Histogramme,<br />

die in ALTRUA ® -, INSIGNIA ® -,<br />

PULSAR ® MAX II- und DISCOVERY ®<br />

II-Schrittmachern verfügbar sind.<br />

Gilt für folgende Produkte<br />

Alle referenzierten <strong>Boston</strong> <strong>Scientific</strong>-<br />

Impulsgeneratoren und das ZOOM ®<br />

LATITUDE ® -Programmierungssystem.<br />

VORSICHT: Dieses Produkt darf nur durch oder<br />

im Auftrag eines Arztes erworben werden.<br />

Indikationen, Kontraindikationen,<br />

Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise<br />

entnehmen Sie bitte der Produkt-Dokumentation.<br />

Alle Grafiken sind Eigentum der <strong>Boston</strong><strong>Scientific</strong><br />

Corporation, sofern nicht anders vermerkt.<br />

CRT-D: Defibrillator für die Cardiale Resynchronisationstherapie<br />

CRT-P: <strong>Herzschrittmacher</strong> für die Cardiale Resynchronisationstherapie<br />

ICD: Implantierbarer Cardioverter/Defibrillator<br />

S-ICD: Subkutan implantierbarer Defibrillator<br />

<strong>Betrieb</strong> & <strong>Interpretation</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Herzschrittmacher</strong>-Zähler und Histogramm<br />

Die Ereigniszähler-Funktion in Schrittmachern <strong>von</strong> <strong>Boston</strong> <strong>Scientific</strong> zählt eine<br />

Vielzahl unterschiedlicher Daten, darunter die Gesamtzahl aller Stimulations- und<br />

Wahrnehmungsereignisse, zeichnet diese auf und zeigt sie an. Die Histogramme-<br />

Funktion zeigt eine grafische Darstellung der Zählerdaten und gibt an, wie viel Zeit<br />

das Gerät bei verschiedenen Frequenzen für Stimulation und Wahrnehmung<br />

aufgewendet hat. Ereigniszähler und Histogramme sind durch Auswählen des<br />

Therapiespeichers im ZOOM ® LATITUDE ® -Programmiergerät verfügbar.<br />

Ereigniszähler<br />

Die Zähler für Stimulations- und Wahrnehmungsereignisse (Abbildung 1)<br />

zeichnen die Anzahl der intrinsischen und Stimulationsereignisse auf, die während<br />

der Ereignisaufzeichnungsperiode auftreten. Diese Periode beginnt mit dem<br />

Zeitpunkt, an dem die Zähler zum letzten Mal vom klinischen Anwender<br />

zurückgesetzt wurden, und endet, wenn die Daten während einer Telemetriesitzung<br />

aus dem <strong>Herzschrittmacher</strong> ausgelesen werden.<br />

Drei Sätze <strong>von</strong> Ereigniszählern stehen zur Prüfung zur Verfügung (Abbildung 2), wenn<br />

Sie das Symbol Stimulations- und Wahrnehmungsdetails (Abbildung 1) drücken:<br />

1. Nur atriale Ereignisse<br />

2. Nur ventrikuläre Ereignisse<br />

3. Kombination aus atrialen und ventrikulären Ereignssen (A-V-Ereignisse)<br />

HINWEIS: Diese Daten werden als Anteil der Gesamtereignisse und als absolute<br />

Zahl seit dem letzten Zurücksetzen angegeben.<br />

Kontaktinformationen<br />

America<br />

(Karibik, und Mittelamerika, Nord-und Südamerika)<br />

www.bostonscientific.com<br />

Technischer Service<br />

LATITUDE ® Service Center<br />

1.800.CARDIAC (227.3422)<br />

+1.651.582.4000<br />

Patienten Service<br />

1.866.484.3268<br />

Europa, Naher Osten, Afrika<br />

Technischer Service<br />

+32 2 416 7222<br />

eurtechservice@bsci.com<br />

LATITUDE Klinischer Support<br />

latitude.europe@bsci.com<br />

Asien-Pazifik<br />

Technischer Service<br />

+61 2 8063 8299<br />

aptechservice@bsci.com<br />

japantechservice@bsci.com<br />

LATITUDE Service Center<br />

latitude.asiapacific@bsci.com<br />

japan.latitude@bsci.com (Japan)<br />

Produkte, auf die verwiesen wird, sind nicht<br />

eingetragene oder eingetragene Warenzeichen der<br />

<strong>Boston</strong> <strong>Scientific</strong> Corporation oder seinen<br />

Tochterunternehmen. Alle anderen Warenzeichen<br />

sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber.<br />

Einige der in diesem Artikel genannten Produkte<br />

sind möglicherweise nicht in allen Ländern<br />

zugelassen. Umfassende Informationen zum<br />

Gerätebetrieb finden Sie in der vollständigen<br />

Gebrauchsanweisung unter:<br />

www.bostonscientific.com/cardiac-rhythmresources/international-manuals.html.<br />

„Details“-<br />

Symbol<br />

Abbildung 1. ALTRUA ® Ereigniszähler<br />

Prozentsatz der<br />

Gesamtereignisse<br />

Anzahl absolut seit dem<br />

letzten Zurücksetzen<br />

342,6 T atriale Ereignisse insgesamt<br />

245,3 T ventrikuläre Ereignisse insgesamt<br />

245,3 T A-V-Ereignisse insgesamt<br />

© 2013 by <strong>Boston</strong> <strong>Scientific</strong> Corporation<br />

or its affiliates. All rights reserved.<br />

Abbildung 2. Detaillierte ALTRUA ® -Zähler für Stimulierte und Wahrnehmungsereignisse<br />

5. September 2013 002-1631, Rev. B, DE Seite 1 <strong>von</strong> 4


Gezählte Ereignisse<br />

Die folgenden Ereignisse werden gezählt:<br />

Nur atriale Ereignisse: Werden aus dem atrialen Kanal gezählt und entweder der Stimulations- oder der<br />

Wahrnehmungsgruppe zugewiesen.<br />

Nur ventrikuläre Ereignisse: Werden aus dem ventrikulären Kanal gezählt und entweder der Stimulations- oder der<br />

Wahrnehmungsgruppe zugewiesen.<br />

Kombinierte A-V-Ereignisse: Werden aus dem ventrikulären Kanal gezählt und dann in der folgenden Reihenfolge<br />

auf Grundlage des vorhergehenden atrialen Ereignisses kategorisiert:<br />

1. Das ventrikuläre Ereignis wird als stimuliert oder wahrgenommen eingeordnet.<br />

2. Das atriale Ereignis, das dem ventrikulären Ereignis unmittelbar voranging, wird als stimuliert oder<br />

wahrgenommen klassifiziert.<br />

3. Die gesamte A-V-Kombination wird einer der vier möglichen A-V-Stimulations-/Wahrnehmungsgruppen<br />

zugewiesen (Abbildung 2).<br />

Vergleich <strong>von</strong> Zählerdaten<br />

Bei der Bewertung der Zählerdaten sind folgende Punkte zu beachten:<br />

<br />

<br />

<br />

Die Gesamtzahl der kombinierten A-V-Ereignisse stimmt immer mit der Gesamtzahl der rein ventrikulären Ereignisse<br />

überein, da die Zählung beider Ereignistypen <strong>von</strong> denselben ventrikulären Ereignissen ausgelöst wird (Abbildung 2).<br />

Die Gesamtzahl der kombinierten A-V-Ereignisse stimmt nicht mit der Gesamtzahl der nur atrialen Ereignisse überein,<br />

falls nicht eine perfekte 1:1 A-V-Leitung im Doppelkammermodus auftritt. In diesem Szenario geht jedem ventrikulären<br />

Ereignis ein einziges atriales Ereignis voraus, wodurch die Zähler gleich sind.<br />

Die Gesamtzahl der kombinierten A-V-Ereignisse stimmt gelegentlich nicht mit der Gesamtzahl der nur<br />

atrialenEreignisse überein (Abbildung 2), da Atrium und Ventrikel oftmals unabhängig <strong>von</strong>einander arbeiten. Beispiele<br />

für übliche Situationen, die zu einer Abweichung der Ergebnisse führen, sind unter anderem:<br />

- Atriale Arrhythmien (mehr als ein atriales Ereignis pro ventrikulärem Ereignis)<br />

- Ventrikuläre Arrhythmien (mehr als ein ventrikuläres Ereignis pro atrialem Ereignis)<br />

HINWEIS: VES werden bei der Anzahl der ventrikulären Stimulations- und Wahrnehmungsereignisse nicht<br />

berücksichtigt; siebesitzen ihre eigenen separaten Zähler.<br />

- Programmierung des Geräts auf Einkammer-Modus – AAI(R) oder VVI(R)<br />

Tabelle 1 gibt einen Überblick über Zählerergebnisse, die in der klinischen Anwendung beobachtet werden können.<br />

Tabelle 1. Beispiele für Zählerergebnisse bei verschiedenen programmierten Modi<br />

Ein auf den Modus DDI(R) programmiertes Doppelkammer-Aggregat für einen Patienten mit<br />

Beispiel 1<br />

häufigem Vorhofflimmern<br />

Eine große Anzahl im Vorhof wahrgenommener Ereignisse wird als Ergebnis des Vorhofflimmerns des Patienten aufgezeichnet.<br />

Diese Daten werden vom Zähler für kombinierte A-V-Ereignisse nicht berücksichtigt, da dieser nur das einzelne atriale Ereignis<br />

erkennt, das dem assoziierten ventrikulären Ereignis unmittelbar vorausgeht.<br />

48 50,2 T<br />

52 55,2 T<br />

19 14,1 T<br />

81 60,2 T<br />

13 10,0 T<br />

19 14,0 T<br />

68 50,2 T<br />

0 77<br />

Die Zähler stimmen<br />

aufgrund eines<br />

Vorhofflimmerns nicht<br />

überein.<br />

5. September 2013 002-1631, Rev. B, DE Seite 2 <strong>von</strong> 4


Beispiel 2<br />

Ein im VVI(R)-Modus programmiertes Doppelkammer-Aggregat<br />

Solange das Aggregat im VVI-Modus betrieben wird, werden auch Werte für die A-V-Ereigniszähler angegeben, obwohl eine<br />

fehlende Vorhofwahrnehmung eine Klassifizierung kombinierter A-V-Ereignisse verhindert. Dies geschieht, weil der V-Zähler<br />

und der A-V-Zähler beide rein ventrikuläre Ereignisse berücksichtigen. Standardmäßig wird für die ventrikulären Ereignisse<br />

angenommen, ihnen seien atrial wahrgenommene Ereignisse vorausgegangen, und sie werden entsprechend klassifiziert, auch<br />

wenn keine atrialen Daten erfasst wurden. Dennoch sind die beiden Summen ganz präzise. Beachten Sie außerdem, dass die<br />

beiden Summen auch gleich sind.<br />

0 0<br />

0 0<br />

62 231,4 T<br />

38 141,8 T<br />

38 141,8 T<br />

62 231,4 T<br />

0 0<br />

0 0<br />

Im VVI-Modus stimmen die<br />

V-Zählerwerte mit den Werten<br />

des A-V-Kombinationszählers<br />

überein, weil beide<br />

dieselben Quelldaten nutzen.<br />

Beispiel 3<br />

Ein im AAI(R)-Modus programmiertes Doppelkammeraggregat<br />

Solange das Aggregat im AAI-Modus betrieben wird, geben die A-V-Ereigniszähler keine Werte an, da diese die ventrikuläre<br />

Aktivität zählen.<br />

91 182 T<br />

9 18 T<br />

0 0<br />

0 0<br />

0 0<br />

0 0<br />

0 0<br />

0 0<br />

Die V-Zähler und A-V-<br />

Kombinationszähler<br />

enthalten keine Werte<br />

(d. h. es wird „0”<br />

eingetragen), wenn das<br />

Aggregat im AAI-Modus<br />

programmiert wurde.<br />

Histogramme<br />

Histogramme liefern eine grafische Darstellung der atrialen und ventrikulären Stimulations- und<br />

Wahrnehmungsereignisse, die während des Aufzeichnungszeitraums erfasst werden. Diese Information kann eine<br />

diagnostische <strong>Interpretation</strong> der Herzaktivität ermöglichen.<br />

Die Ereignisse werden in den Histogrammen nach Frequenzgruppen sortiert, wobei zwei verschiedene Optionen<br />

für die Datenanzeige verfügbar sind, A-V-Histogramme und Stimulations-/Wahrnehmungshistogramme.<br />

A-V-Histogramme zeigen die Art der ventrikulären Ereignisse (Stimulation oder Wahrnehmung), die einer atrialen<br />

Aktivität folgen (Abbildung 3). Der höchste Y-Achsen-Skalenwert (50 % oder 100 %) ergibt sich automatisch aus<br />

dem Höchstwert in einer der Gruppen „Ventrikulär stimuliert“ oder „Ventrikulär wahrgenommen“ (die in den<br />

Stimulations-/Wahrnehmungshistogrammen angezeigt werden) oder in den Gruppen „Atrial stimulierte VP/VS“<br />

(die in den A-V-Histogrammen angegeben werden).<br />

Stimulations-/Wahrnehmungsshistogramme zeigen die atrial stimulierten und wahrgenommenen Ereignisse und<br />

die ventrikulär stimulierten und wahrgenommenen Ereignisse (Abbildung 4). Der maximale Y-Achsen-Skalenwert<br />

(50 % oder 100 %) ergibt sich automatisch aus dem Höchstwert in einer der atrialen oder ventrikulären Gruppen<br />

(angezeigt in den Stimulations-/Wahrnehmungshistogrammen).<br />

5. September 2013 002-1631, Rev. B, DE Seite 3 <strong>von</strong> 4


Abbildung 3. ALTRUA ® A-V-Histogramme<br />

Abbildung 4. ALTRUA ® den Stimulations-/<br />

Wahrnehmungshistogramme<br />

Beim Drucken der A-V-Histogramme geht manchmal ein Histogrammbalken für atrial wahrgenommene Ereignisse über<br />

die Diagrammbegrenzung hinaus (Abbildung 5). Dies geschieht nur, wenn:<br />

<br />

<br />

Der höchste Wert der Ventrikulär stimulierten/Ventrikulär wahrgenommenen oder der Atrial stimulierten VP/VS-<br />

Ereignisse bei einer gegebenen Frequenz unter 50 % liegt, wobei der maximale Y-Achsen-Skalenwert auf 50 %<br />

(und nicht auf 100 %) eingestellt ist, UND<br />

Atrial wahrgenommene VP/VS-Ereignisse bei jeder gegebenen Frequenz mit einer Häufigkeit <strong>von</strong> über 50 % auftraten.<br />

Da dieser Wert größer als der eingerichtete Y-Achsen-Skalenwert <strong>von</strong> 50 % ist, wird der Histogrammbalken oberhalb<br />

der zuvor skalierten Y-Achse angezeigt.<br />

Abbildung 5. A-V-Histogramm-Ausdruck.<br />

In diesem Fall weicht das gedruckte Histogramm <strong>von</strong> dem im Programmiergerät angezeigten Histogramm folgendermaßen ab:<br />

Programmiergerät-Bildschirm: Der oben erwähnte Balken wird automatisch abgeschnitten und reicht nicht über die<br />

Obergrenze des Rasters hinaus.<br />

Ausdruck: Es werden auch Werte über 50 % berücksichtigt und somit der tatsächliche Stimulationsanteil angezeigt.<br />

Die Zähler zeigen ebenfalls den tatsächlichen Stimulationsanteil an. Der Balken reicht über die Obergrenze des Rasters<br />

hinaus, wie in Abbildung 5 gezeigt.<br />

HINWEIS: Diese Y-Achsen-Skalierung tritt nicht bei den Stimulations-/Wahrnehmungshistogrammen auf, weil die<br />

Skalenauswahl nur auf einer einzelnen Höchstzählung basiert (keine Kombinationen).<br />

5. September 2013 002-1631, Rev. B, DE Seite 4 <strong>von</strong> 4

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