Info-Magazin der Kantonsschule Enge 3'05
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Wie holt man einen Musik-Star an die <strong>Enge</strong>?<br />
Maya Boogs Seitensprung von Basel nach Zürich<br />
kultur<br />
Einiges trennt Basel von Zürich. Gemeinsam ist ihnen, dass sie einen Spitzenplatz in einer Kulturszene<br />
beanspruchen, die über die Landesgrenzen hinausreicht. In diesem kulturellen Wettstreit<br />
liegen sie etwa gleichauf, vielleicht sogar mit kleinen Vorteilen für Basel.<br />
2001: Die Zürcherin Maya Boog feiert ihr Debüt im Basler Theater als Ilia in Mozarts «Idomeneo» unter <strong>der</strong> Regie von Nigel<br />
Lowery. Es ist <strong>der</strong> Beginn einer höchst erfolgreichen Zusammenarbeit. Die Sängerin stösst zum Ensemble <strong>der</strong> Basler Oper, brilliert<br />
ein Mal übers an<strong>der</strong>e, schlägt Wurzeln am Rheinknie. Publikum und Presse sind begeistert, Maya Boog wird zum Liebling <strong>der</strong><br />
Stadt. Neben <strong>der</strong> Oper pflegt sie ein umfangreiches Konzertrepertoire, vom Frühbarock bis zur Mo<strong>der</strong>ne, spielt zahlreiche CDs<br />
ein, macht Radio- und Fernsehaufnahmen. Ihr Name wird immer öfters genannt. Sie nimmt einen festen Platz in <strong>der</strong> klassischen<br />
Musikszene ein, wird in den Medien porträtiert, gibt grosse Interviews.<br />
2004: In Zürich, genauer an <strong>der</strong> <strong>Kantonsschule</strong><br />
<strong>Enge</strong>, ist ihre Karriere scharf beobachtet<br />
worden. Die Schule feiert ein Jubiläum, blickt<br />
zurück auf ihre Vergangenheit. Diese besteht<br />
nicht zuletzt aus Tausenden von ehemaligen<br />
Schüler/innen. Einige davon haben es zu unbestrittener<br />
Berühmtheit gebracht, wenige allerdings<br />
auf dem Gebiet <strong>der</strong> gehobenen Kultur.<br />
Maya Boog ist da eine Ausnahmeerscheinung.<br />
Das kündigte sich schon früh an!<br />
Die Maturfeier 1986 bleibt unvergessen: Der<br />
erst kurz zuvor zum Leiter <strong>der</strong> neuen Musikabteilung<br />
<strong>der</strong> Kanti <strong>Enge</strong> gewählte Martin Jäger<br />
inszeniert Gershwins «Rhapsodie in Blue» in<br />
eigener Produktion. Auf <strong>der</strong> Bühne: Martin<br />
Jäger am Klavier, Maya Boog als<br />
Sängerin. Das ist in <strong>der</strong> Erinnerung<br />
haften geblieben, und so stellt sich<br />
jetzt, fast 20 Jahre später, die Frage<br />
nach einer Wie<strong>der</strong>begegnung. Vielleicht<br />
ein «Jubiläumskonzert»? Passt<br />
das in das Programm eines grossen<br />
Bühnenstars?<br />
25.9.04: Besichtigungstermin. Maya<br />
Boog steht in <strong>der</strong> Aula, am Ort des doppelten<br />
Triumphs von 1986, als erfolgreiche<br />
Maturandin und als umjubelte Sängerin.<br />
Spontan hat sie zugesagt. Es wird ein<br />
Konzert geben, auf jeden Fall! Der Termin<br />
muss sich finden lassen, ein geeignetes<br />
Programm, festlich, anspruchsvoll und<br />
gleichwohl locker, steht schon bereit. Und<br />
auch die Idee einer kleinen Talk-Show nach<br />
dem Konzert wird geboren.<br />
Maya kann ihren KEN-Auftritt im Frühjahr 2005<br />
während ihres Basler Engagements als Rosina in<br />
Rossinis «Barbier von Sevilla» bewältigen. Die Freude<br />
verbreitet sich auf allen Seiten und umschliesst<br />
auch Robert Boog, ihren Vater, <strong>der</strong> als weitherum<br />
geschätzter Musikpädagoge bis zur Wahl von Martin<br />
Jäger auch das damals noch kleine Musikpensum an<br />
<strong>der</strong> Handelsschule betreute. Der Konzertabend wird<br />
sich ganz «en famille» abspielen: die private Familie<br />
Boog wird sich mit <strong>der</strong> öffentlichen Familie <strong>Kantonsschule</strong><br />
<strong>Enge</strong> vereinen. Mit dem Ehemaligenverband<br />
steht auch schon ein grosszügiger Pate bereit.<br />
Hans Spuhler<br />
(ehemaliger Klassenlehrer von Maya Boog)<br />
Maya Boog:<br />
temperamentvoll…<br />
…und elegant<br />
Jubiläumskonzert «100 Jahre Handelsschule»,<br />
Freitag, 15. April 2005<br />
Maya Boog – zurück in <strong>der</strong> <strong>Enge</strong><br />
«Kann denn<br />
Liebe Sünde<br />
sein?»<br />
Natürlich nicht, und<br />
ganz beson<strong>der</strong>s<br />
dann nicht, wenn<br />
es sich dabei um<br />
die Liebe zur ehemaligen Schule handelt! Der Galaauftritt<br />
<strong>der</strong> Sopranistin Maya Boog (Matura 1986) am<br />
Jubiläum «100 Jahre Handelsschule» zeigte den Star<br />
<strong>der</strong> Basler Opernbühne als sympathische und völlig unkomplizierte<br />
Sängerin und als äusserst liebenswürdigen<br />
Menschen, offen, witzig und ohne jegliche Starallüren.<br />
Im intimen Rahmen <strong>der</strong> Aula, mit dem Publikum fast<br />
auf Tuchfühlung, begeisterte unsere ehemalige Schülerin<br />
mit einer Auswahl von alten deutschen Lie<strong>der</strong>n,<br />
die allesamt zu Schlagern geworden sind. Am Klavier<br />
temperamentvoll begleitet von Thomas Rabenschlag,<br />
kam die Fülle ihrer wun<strong>der</strong>baren Stimme so richtig zum<br />
Ausdruck, und auch ihre Wandlungsfähigkeit zwischen<br />
humorvollen, nüchternen und sentimentalen Texten<br />
war beeindruckend. Energiebündel o<strong>der</strong> Melancholikerin,<br />
man nahm ihr beides ab.<br />
Am Piano: Thomas Rabenschlag