Würdigung - Institut für Sportwissenschaft - Leibniz Universität ...
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Editorial<br />
„Exzellenz, Fairness,<br />
Respekt und gegenseitige<br />
Achtung“<br />
Dr. Thomas Bach,<br />
Präsident des Deutschen<br />
Olympischen Sportbundes<br />
„Der Sport“ – hat Willi Daume einmal<br />
gesagt – „wird sein, was wir aus ihm<br />
machen.“<br />
Damit hat der langjährige Präsident des<br />
Deutschen Sportbundes und des NOK für<br />
Deutschland in der ihm eigenen prägnanten<br />
Art auf die Verantwortung verwiesen,<br />
die all diejenigen zu tragen haben,<br />
die sich auf diese oder jene Weise<br />
im Sport oder für den Sport engagieren.<br />
Genau mit diesem Anliegen verleihen wir<br />
heute zum zweiten Mal den Ethikpreis des<br />
Deutschen Olympischen Sportbundes.<br />
Und er liegt uns am Herzen – weil uns<br />
das mit ihm verbundene Anliegen am<br />
Herzen liegt.<br />
„Ethik“ ist ein großes Wort. Es steht für<br />
einen Anspruch und einen Auftrag, dem<br />
sich jeder Einzelne und die Gesellschaft<br />
als Ganzes zu stellen haben – eine Bezugsgröße,<br />
an der unsere Haltung und<br />
unser Handeln zu messen ist.<br />
Natürlich sagt uns die Erfahrung, dass<br />
wir uns stets im Spannungsfeld von Theorie<br />
und Praxis, von Eigeninteresse und<br />
Gemeinwohl, von richtig oder falsch bewegen.<br />
Dies liegt wohl in der „menschlichen<br />
Natur“.<br />
Der schottische Philosoph und Historiker<br />
David Hume hat in einem, eben dieser<br />
„menschlichen Natur“ gewidmeten<br />
Traktat das Dilemma wie folgt auf den<br />
Punkt gebracht: „Es läuft der Vernunft<br />
nicht zuwider, wenn ich lieber die Zerstörung<br />
der ganzen Welt will, als einen<br />
Ritz an meinem Finger.“<br />
In dieser, hier pointiert zugespitzten Problematik<br />
stellt sich uns immer wieder<br />
aufs Neue die Kantsche Frage: „Was soll<br />
ich tun?“ Oder mit Nietzsche: „Wohin<br />
bewegen wir uns?“ Für den Sport und<br />
seine Protagonisten mag gerade die zuletzt<br />
zitierte Frage eine besondere Relevanz<br />
aufweisen.<br />
Immer wieder einmal sehen wir uns mit<br />
der Frage konfrontiert, ob der Sport besser<br />
sein kann oder sein muss, als die Gesellschaft,<br />
die ihn hervorbringt. Und bisweilen<br />
wird auf die Diskrepanz von Anspruch<br />
und Wirklichkeit verwiesen.<br />
Sofern dies als ein Vorwurf gemeint ist,<br />
entgegnen wir ganz entschieden, dass<br />
wir ohne Wenn und Aber zu dem hohen<br />
ethischen Anspruch stehen, der sich<br />
spätestens seit Pierre de Coubertin mit<br />
dem Sport verbindet.<br />
Dem Begründer der Olympischen Spiele<br />
der Neuzeit war es bekanntlich nicht um<br />
ein profanes Sportfest, sondern um die<br />
„Jugend der Welt“ zu tun, der er zu<br />
EQOS<br />
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