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Produktionsfunktionen

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Lehrveranstaltung<br />

Regionalentwicklung<br />

Regionalökonomie<br />

Wirtschaftsgeographie<br />

Begriffe<br />

Problemstellung<br />

Dimensionen<br />

Determinanten<br />

<strong>Produktionsfunktionen</strong><br />

Produktion: Kombination von Rohstoffen, Gütern und Leistungen<br />

(„Produktionsfaktoren“) zu materiellen oder immateriellen Produkten mit einer<br />

gegebenen Technologie<br />

Produktionsfunktion: Zusammenhang zwischen den eingesetzten<br />

Produktionsfaktoren („Inputs“) und dem erzeugten Produkt („Outputs“)<br />

Einzelbetriebliche Betrachtung: Mikroökonomische Produktionsfunktion<br />

y<br />

= f( x ,x ,...,x )<br />

y ……..…. Produkt: Ausbringungsmenge<br />

1<br />

2<br />

n<br />

x 1<br />

, x 2<br />

…… Produktionsfaktoren: tatsächlich kombinierte Faktormengen<br />

Regional- oder Gesamtwirtschaftliche Betrachtung: Makroökonomische<br />

Produktionsfunktion<br />

Y = f ( A,K,B )<br />

Y ………... Gesamtwirtschaftlicher Output (in Geldeinheiten)<br />

K, A, B ….. Produktionsfaktoren: verfügbares Angebot<br />

Relevant für Zusammenhang zwischen Input und Output<br />

– Substitutivität (Ersetzbarkeit der Faktoren untereinander)<br />

– Elastizität (Skalenerträge durch Mehreinsatz einzelner Faktoren)


Lehrveranstaltung<br />

Regionalentwicklung<br />

Regionalökonomie<br />

Wirtschaftsgeographie<br />

Begriffe<br />

Problemstellung<br />

Dimensionen<br />

Determinanten<br />

Mikroökonomische Produktionsfaktoren<br />

Arbeitskraft (Arbeitsleistungen)<br />

Betriebsmittel<br />

Maschinen<br />

Geräte und Anlagen<br />

Gebäude und Betriebsflächen<br />

Werkstoffe<br />

materiell<br />

– Rohstoffe<br />

– Vorleistungsgüter<br />

immateriell<br />

– Energie<br />

– Informationen und Wissen<br />

→ Die Produktionstechnologie (Know-how zur Verknüpfung der<br />

Produktionsfaktoren) steckt im Funktionsterm f(…)


Lehrveranstaltung<br />

Regionalentwicklung<br />

Regionalökonomie<br />

Wirtschaftsgeographie<br />

Begriffe<br />

Problemstellung<br />

Dimensionen<br />

Determinanten<br />

Makroökonomische Produktionsfaktoren I<br />

Produktionsfaktor Boden<br />

Boden als Träger von Nutzungen und Ressourcen<br />

– Landwirtschaftliche Nutzfläche<br />

– Träger von Bodenschätzen<br />

– Standort für konsumtive und produktive Nutzungen (Wohnungen, Büros, Industrieanlagen,<br />

Verkehrsflächen,…)<br />

Im weiteren Sinn: Natur- und Umweltfaktoren (gesamte Geo- und Biosphäre)<br />

Bedeutungsverlust im Zuge des Strukturwandels<br />

Zunehmende Knappheit (→ Raumplanung!)<br />

Produktionsfaktor Arbeit („Humankapital“)<br />

geistige und körperliche Anstrengungen des Menschen im Produktionsprozess<br />

Wachsende Bedeutung im Zuge des Strukturwandels<br />

– zunehmende Arbeitsteilung (Organisation der Wirtschaftskreisläufe)<br />

– Zunahme der arbeitsintensiven Güter und Produktionsweisen („Tertiärisierung“)


Lehrveranstaltung<br />

Regionalentwicklung<br />

Regionalökonomie<br />

Wirtschaftsgeographie<br />

Begriffe<br />

Problemstellung<br />

Dimensionen<br />

Determinanten<br />

Makroökonomische Produktionsfaktoren II<br />

Produktionsfaktor Kapital<br />

„abgeleiteter“ (aus Boden und Arbeit produzierter) Produktionsfaktor<br />

Sachkapital<br />

– privates Sachkapital (Maschinen, Anlagen, Fahrzeuge,…)<br />

– öffentliches Sachkapital („Social Overhead Capital“: technische und soziale Infrastruktur)<br />

Finanzkapital<br />

Soziales Kapital (Institutionelle Infrastruktur: Netzwerke, Kooperationen, Verwaltung,<br />

Rechtssystem,…)<br />

Produktionsfaktor Wissen<br />

Kodifiziertes Wissen („codified information“, „explicit knowledge“): über Trägermedien<br />

(Bücher, Datenspeicher,…) oder Telekommunikationssysteme übertragbar → hoch<br />

mobil<br />

Stilles Wissen („tacit knowledge“, „implicit knowledge“ nach Polanyi 1967): an<br />

Personen gebunden → beschränkt mobil<br />

Wachsende Bedeutung im Zuge des Strukturwandels (zunehmend informations- und<br />

wissensintensive Güter)


Lehrveranstaltung<br />

Regionalentwicklung<br />

Regionalökonomie<br />

Wirtschaftsgeographie<br />

Begriffe<br />

Problemstellung<br />

Dimensionen<br />

Determinanten<br />

Standortfaktoren<br />

Standort: Geographischer Ort unterschiedlicher Größe (Grundstück, Gemeinde,<br />

Region, Staat,…)<br />

Standortfaktoren: Eigenschaften eines geographischen Ortes, die dessen<br />

Eignung für die Produktion bestimmen<br />

Bezug zu Produktionsfaktoren: Standortfaktoren beschreiben die<br />

Zugänglichkeit und Verfügbarkeit von Produktionsfaktoren auf einem bestimmten<br />

Standort<br />

Potentialfaktoren: Standortfaktoren bieten Potentiale für Produktion, die von<br />

den ansässigen Betrieben zu einem bestimmten Teil genutzt werden<br />

Bedeutung für die Betriebe: Für einen Betrieb sind nur jene Standortfaktoren<br />

relevant, die sich direkt (z.B. Lohnkosten, Steuersätze, Subventionen,…) oder indirekt<br />

(Standortimage, politische Rahmendingungen, Erreichbarkeit,…) in konkreten Kosten<br />

oder Erlösen niederschlagen<br />

Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung des Standortes: Die wirtschaftliche<br />

Leistung, die auf dem Standort realisiert werden kann, ist umso höher je mehr der<br />

vorhandenen Potentiale von den ansässigen Betrieben genutzt werden


Lehrveranstaltung<br />

Regionalentwicklung<br />

Regionalökonomie<br />

Wirtschaftsgeographie<br />

Begriffe<br />

Problemstellung<br />

Dimensionen<br />

Determinanten<br />

Standortfaktoren<br />

<br />

<br />

Harte Standortfaktoren (quantifizierbar)<br />

Infrastrukturangebot (Anbindung an Verkehrs-, Versorgungs-, Energie- und Kommunikationsnetze)<br />

Angebot und Verfügbarkeit der Produktionsfaktoren (qualifizierte Arbeitskräfte, Grundstücke,…)<br />

Preise der Produktionsfaktoren (Energiepreise, Immobilienpreise, Büromieten, Löhne,…)<br />

Naturräumliche Bedingungen (Klima, Emissionen, Verfügbarkeit von Rohstoffen,…)<br />

Höhe von Steuern und Abgaben, Angebot an staatlichen Förderungen (Subventionen)<br />

Zugang zu Faktor- und Absatzmärkten (Erreichbarkeiten)<br />

Weiche Standortfaktoren (schwer zu quantifizieren)<br />

Politische, ökonomische und soziale Stabilität<br />

Wirtschafts- und Innovationsklima<br />

Image des Standortes<br />

Institutionelle Rahmenbedingungen (Rechtssicherheit, Effizienz der Verwaltung,…)<br />

Gesetzliche Rahmenbedingungen (Umweltschutzauflagen, Arbeitnehmerschutz,…)<br />

Lebens- und Umweltqualität<br />

Erholungs-, Kultur- und Freizeitangebot


Lehrveranstaltung<br />

Regionalentwicklung<br />

Regionalökonomie<br />

Wirtschaftsgeographie<br />

Begriffe<br />

Problemstellung<br />

Dimensionen<br />

Determinanten<br />

Standortrelevanz von Standortfaktoren<br />

Standortrelevanz (raumdifferenzierende Wirkung) von Standortfaktoren<br />

bestimmt durch (Maier und Tödtling 1991):<br />

Lokalisierung: Standortrelevanz nimmt mit der räumlichen Konzentration der (den<br />

Standortfaktoren zugrundeliegenden) Produktionsfaktoren zu<br />

Mobilität: Standortrelevanz nimmt der Mobilität der (den Standortfaktoren<br />

zugrundeliegenden) Produktionsfaktoren ab<br />

Mobilität<br />

immobil<br />

wenig<br />

mobil<br />

konzentriert<br />

Spezielle Infrastruktur,<br />

Innovatives Klima, Lebensund<br />

Umweltqualität<br />

Hochqualifizierte Arbeitskräfte,<br />

„tacit knowledge“, spezielle<br />

Bodenschätze<br />

Lokalisierung<br />

dispers<br />

Niedrigrangige technische<br />

und soziale Infrastruktur<br />

Unqualifizierte Arbeitskräfte,<br />

grundlegende Ressourcen<br />

hoch<br />

mobil<br />

Spezifische „codified<br />

information“, Finanzkapital<br />

Allgemeine Informationen


Lehrveranstaltung<br />

Regionalentwicklung<br />

Regionalökonomie<br />

Wirtschaftsgeographie<br />

Begriffe<br />

Problemstellung<br />

Dimensionen<br />

Determinanten<br />

Agglomerationseffekte<br />

Agglomerationseffekte bzw. -faktoren: Vor- und Nachteile durch (bzw.<br />

Ursachen für) die räumliche Konzentration ökonomischer Aktivitäten<br />

Agglomerationsvorteile (→ Konzentration)<br />

Agglomerationsnachteile (→ Dispersion)<br />

Ursprung: Theorie der Industriestandorte (Weber 1909): Abweichung vom<br />

transport- und arbeitskostenminimalen Standort durch<br />

„Agglomerativfaktoren“: „Verbilligung der Produktion oder des Absatzes“ durch<br />

„Produktion in einer bestimmten Masse an einem Platz“<br />

„Deglomerativfaktoren“: „Gegentendenzen, die die Agglomeration auslöst“<br />

Systematik der Agglomerationseffekte (Hoover 1937, Isard 1956)<br />

Interne Effekte („Economies of Scale“): Vorteile / Nachteile in Folge von<br />

Produktionserweiterungen innerhalb eines Betriebs (Abnehmende Grenzkosten durch<br />

bessere Auslastung der Kapazitäten, Massenproduktion, Einsatz effizienterer<br />

Technologien,…)<br />

Externe Effekte: Vorteile / Nachteile durch die räumliche Nähe verschiedener<br />

Betriebe (externe Kosten: Geschädigter bekommt keine Kompensation / externer<br />

Nutzen: Nutznießer muss keine Gegenleistung entrichten)


Lehrveranstaltung<br />

Regionalentwicklung<br />

Regionalökonomie<br />

Wirtschaftsgeographie<br />

Begriffe<br />

Problemstellung<br />

Dimensionen<br />

Determinanten<br />

Externe Agglomerationseffekte bzw. –faktoren<br />

Lokalisationseffekte bzw.- faktoren („Localisation Economies“): Vorteile /<br />

Nachteile durch (bzw. Ursachen für) die räumliche Konzentration von Betrieben<br />

einer Branche<br />

Positive Lokalisationseffekte bzw.- faktoren: Rohstoffvorkommen, spezialisierte<br />

Arbeitsmärkte, spezialisierte Infrastruktur, spezialisierte Nachfrage,<br />

Wissensaustausch,…<br />

Negative Lokalisationseffekte bzw.- faktoren: Konkurrenz, steigende Preise für<br />

spezielle Produktionsfaktoren (spezialisierte Arbeitskräfte,…), Informationsabfluss<br />

(→ Verlust von Wettbewerbsvorteilen)<br />

Urbanisationseffekte bzw.- faktoren („Urbanisation Economies“): Vorteile /<br />

Nachteile durch (bzw. Ursachen für) die räumliche Konzentration von Betrieben<br />

verschiedener Branchen<br />

Positive Urbanisationseffekte bzw.- faktoren: Größe des Absatzmarktes,<br />

Verfügbarkeit von Dienstleistungen, Möglichkeit zu wirtschaftlichen und sozialen<br />

Kontakten sowie zum Wissenssautausch, Bildung von Netzwerken, Angebot an<br />

Kultur-, Freizeit- und Konsumeinrichtungen,…<br />

Negative Urbanisationseffekte bzw.- faktoren: Umweltverschmutzung, Überlastung<br />

der Infrastruktur, Verkehrsstau, steigende Preise für allgemeine Produktionsfaktoren<br />

(Immobilien, Arbeitskräfte,…),

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