Shift-Share-Analyse
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Methoden der Regionalanalyse<br />
Kennzeichnung von räumlichen Entwicklungen<br />
Entwicklung der Beschäftigten im Bundesland<br />
Salzburg<br />
300000<br />
250000<br />
200000<br />
150000<br />
100000<br />
50000<br />
0<br />
202052<br />
244378<br />
Beschäftigte 1991 Beschäftigte 2001<br />
Zur Kennzeichnung regionaler wirtschaftlicher Entwicklung:<br />
Beziehungszahlen als Indikatoren<br />
Zur Identifikation von strukturellen u. räumlichen Einflussfaktoren<br />
<strong>Shift</strong> und <strong>Share</strong> <strong>Analyse</strong><br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 1<br />
Entwicklung der Beschäftigten nach Teilräumen/Bezirken<br />
Beschäftigte 1991 im Bundesland Salzburg<br />
27277<br />
5813<br />
25138<br />
89326<br />
Sbg. Stadt<br />
Hallein<br />
Sbg. Umgebung<br />
St. Johann<br />
Tamsweg<br />
Zell am See<br />
37159<br />
17339<br />
Beschäftigte 2001 im Bundesland Salzburg<br />
32921<br />
31521<br />
6851<br />
100055<br />
Sbg. Stadt<br />
Hallein<br />
Sbg. Umgebung<br />
St. Johann<br />
Tamsweg<br />
Zell am See<br />
54198<br />
18832<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 2<br />
1
Entwicklung der Beschäftigten nach Branchen<br />
1991 2001<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 3<br />
Entwicklung der Beschäftigten 1991 – 2001,<br />
absolut<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 4<br />
2
Entwicklung der Beschäftigten 1991 – 2001,<br />
relativ<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 5<br />
Beschäftigte nach Teilräumen und<br />
Branchen, 1991 absolut<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 6<br />
3
Entwicklung der Beschäftigten nach Teilräumen<br />
und Branchen, 1991 – 2001 absolut<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 7<br />
Methoden der Regionalanalyse<br />
<strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong>-<strong>Analyse</strong><br />
Grundmodell: <strong>Analyse</strong> der Beschäftigungsentwicklung<br />
Ausgangsdaten: Beschäftigungszahlen nach Branchen für zwei<br />
Zeitpunkte<br />
für eine (oder mehrere Region) und für eine übergeordneten<br />
Raumeinheit (Gesamtraum)<br />
Regionalfaktor =<br />
Veränderung der<br />
regionalen Beschäftigung<br />
insgesamt zwischen den<br />
beiden Zeitpunkten<br />
/<br />
Veränderung der<br />
Beschäftigung<br />
insgesamt im<br />
Gesamtraum zwischen<br />
den beiden Zeitpunkten<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 8<br />
4
zum Regionalfaktor<br />
RF < 1<br />
RF > 1<br />
Die regionale Beschäftigungsentwicklung ist im<br />
Bezugszeitraum schlechter gewesen als im<br />
Gesamtraum<br />
Die regionale Beschäftigungsentwicklung ist im<br />
Bezugs-zeitraum besser gewesen als im Gesamtraum<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 9<br />
Methoden der Regionalanalyse<br />
<strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong>-<strong>Analyse</strong><br />
Zerlegung des Regionalfaktors<br />
Regionalfaktor = Strukturfaktor Standortfaktor<br />
*<br />
Strukturfaktor soll erfassen, in welchem Ausmaß eine positive<br />
bzw. negative Beschäftigungsentwicklung auf eine günstige bzw.<br />
ungünstige regionale Branchenstruktur zurückzuführen ist<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 10<br />
5
MRA: Strukturfaktor – 1. Schritt<br />
Berechnung hypothetischer regionaler Beschäftigungsentwicklung:<br />
Wie hätte sich die Beschäftigung insgesamt in einer Region entwickelt,<br />
wenn sich die Beschäftigung in jeder einzelnen Branche<br />
genauso entwickelt hätte wie im Gesamtraum?<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 11<br />
MRA: Strukturfaktor 2. Schritt<br />
<strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong>-<strong>Analyse</strong><br />
Strukturfaktor<br />
/<br />
Hypothetische regionale<br />
Strukturfaktor = Beschäftigungsentwicklung<br />
Beschäftigungsentwicklung<br />
im<br />
Gesamtraum<br />
Strukturfaktor soll erfassen, in welchem Ausmaß eine positive<br />
bzw. negative Beschäftigungsentwicklung auf eine günstige bzw.<br />
ungünstige regionale Branchenstruktur zurückzuführen ist<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 12<br />
6
MRA: Strukturfaktor 2. Schritt<br />
StrF < 1<br />
Aufgrund einer relativ ungünstigen Branchenstruktur war zu<br />
erwarten, dass die regionale Beschäftigungsentwicklung im<br />
Beobachtungszeitraum schlechter verlaufen wäre als jene im<br />
Gesamtraum<br />
StrF > 1<br />
Aufgrund einer relativ günstigen Branchenstruktur war zu<br />
erwarten, dass die regionale Beschäftigungsentwicklung im<br />
Beobachtungs-zeitraum besser verlaufen wäre als jene im<br />
Gesamtraum<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 13<br />
MRA: Standortfaktor<br />
<strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong>-<strong>Analyse</strong><br />
Standortfaktor<br />
Standortfaktor =<br />
Tatsächliche regionale<br />
Beschäftigungsentwicklung<br />
/<br />
Hypothetische<br />
regionale<br />
Beschäftigungsentwicklung<br />
Standortfaktor weist auf Einfluss des 'Standortes' für die<br />
Beschäftigtenentwicklung hin.<br />
Er ist eine nicht zu differenzierende 'Rest'größe für die aus der Struktur<br />
nicht erklärbare Varianz im Regionalfaktor.<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 14<br />
7
MRA: Standortfaktor<br />
SF < 1<br />
SF > 1<br />
Die regionale Beschäftigungsentwicklung ist im<br />
Beobachtungszeitraum schlechter gewesen, als aufgrund der<br />
Branchenstruktur zu erwarten gewesen wäre<br />
Die regionale Beschäftigungsentwicklung ist im<br />
Beobachtungszeitraum besser gewesen, als aufgrund der<br />
Branchenstruktur zu erwarten gewesen wäre<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 15<br />
MRA: <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong>-<strong>Analyse</strong><br />
Berechnung in Excel<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 16<br />
8
MRA: <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong>-<strong>Analyse</strong><br />
Prognose<br />
Nur mit Berücksichtigung Strukturfaktor<br />
Man nehme regionale Beschäftigung nach Branchen für<br />
Ausgangsjahr der Prognose her und multipliziere mit den<br />
branchenspezifischen Prognoseerwartungen, die für den<br />
Gesamtraum vorliegen (müssen)<br />
Mit Berücksichtigung Standortfaktor<br />
Standortfaktor verändert den Anteil der regionalen<br />
Beschäftigung in einer Branche an der Gesamtbeschäftigung<br />
(das Verhältnis von regionaler zu nichtregionaler<br />
Beschäftigung. Bei der Prognose wird angenommen, das<br />
Verhältnis von regionaler zu nichtregionaler Beschäftigung in<br />
einer Branche würde sich im Prognosezeitraum auf gleiche<br />
Weise verschieben wie im <strong>Analyse</strong>zeitraum.<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 17<br />
MRA: <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong>-<strong>Analyse</strong> - Kritische Punkte<br />
‣ differenzierte Diagnose regionaler Unterschiede in der branchen-spezifischen<br />
Beschäftigungsentwicklung unterbleibt<br />
Jede Änderung im Anteil der regionalen Beschäftigung in einer Branche wird allein als<br />
Wirkung positiver oder negativer Standortgunst interpretiert<br />
‣ Zahl der Beschäftigten wird als alleiniger Indikator für regionale Wirtschaftsentwicklung<br />
hergenommen<br />
Annahme, dass keine regionalen Unterschiede im Hinblick auf Produktivität,<br />
Betriebsgröße, Kapitalintensität, technischen Fortschritt bestehen ist problematisch<br />
‣ deterministisches Modell zur Regionalentwicklung<br />
Weiterentwicklung auf wahrscheinlichkeitstheoretischer Basis Regressionsmodell<br />
‣ Annahme, dass Branchen durch relativ einheitliche Produktionsverhältnisse<br />
gekennzeichnet sind, ist problematisch<br />
‣ Für <strong>Analyse</strong>n im tertiären Sektor weniger geeignet als für <strong>Analyse</strong>n im sekundären<br />
Sektor<br />
‣ Prognose mit stabilen Faktoren<br />
problematisch, da sich Bedeutung von Standortfaktoren meist (nicht linear) verändert<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 18<br />
9
MRA: <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong>-<strong>Analyse</strong><br />
Weitere<br />
Anwendungsmöglichkeiten<br />
‣ Identifikation struktureller Einflüsse und regionaler Einflüsse<br />
z.B. Einfluss des Geschlechterfaktors auf die Beschäftigungsentwicklung<br />
zerlegen in einen branchenspezifischen und einen regionalen Einflussfaktor<br />
‣ Differenzierung eines Entwicklungsprozesses nicht nach Branchen,<br />
sondern nach Qualifikation der Beschäftigten, Berufen, ethnischer<br />
Zusammensetzung etc.<br />
‣ Anwendung des Modells nicht auf Beschäftigungsentwicklung,<br />
sondern auf Entwicklung von Skill-Anteilen, Lohnniveaus,<br />
Arbeitsintensität, Sachkapitalintensität nach Branchen oder<br />
Tourismusnächtigungen nach Hotel-Betten-Kategorien<br />
R. Giffinger SS 2007<br />
VU: Methoden der Regionalanalyse <strong>Shift</strong>-<strong>Share</strong> 19<br />
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