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An die Zeichner der Fonds der Dr. Görlich-Gruppe Berlin ... - Ssma.de

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<strong>An</strong> <strong>die</strong> <strong>Zeichner</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Fonds</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich-<strong>Gruppe</strong><br />

<strong>Berlin</strong>, 27. August 2005<br />

kk/ns<br />

Folgen <strong><strong>de</strong>r</strong> Insolvenz <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH für <strong>die</strong> von <strong>die</strong>ser vormals<br />

verwalteten <strong>Fonds</strong>gesellschaften und insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Umgang mit <strong>de</strong>m sog.<br />

"Treuhand-Pool-Konto"<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

viele <strong>An</strong>leger, <strong>die</strong> sich an <strong>Fonds</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH beteiligt haben, fragen uns nach<br />

unserer Bewertung <strong>de</strong>s "Treuhand-Pool-Kontos" und <strong>de</strong>n von dort aus vergebenen<br />

Darlehen. Daher habe ich hier <strong>die</strong> zu Grun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong>n Sachverhalte, <strong>de</strong>n aktuellen<br />

Stand unserer Erkenntnisse sowie unsere <strong>An</strong>sichten hierzu zusammengefasst.<br />

Wesentlich beteiligt an <strong><strong>de</strong>r</strong> Recherche <strong>de</strong>s Sachverhalts waren Lutz Neumann, Vorstand<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> ARACON AG, <strong><strong>de</strong>r</strong> selbst inzwischen mehrere <strong>Fonds</strong> aus <strong>de</strong>m Görlich-Bereich verwaltet,<br />

sowie Rechtsanwalt <strong>Dr</strong>. Wolfgang Schirp. Außer<strong>de</strong>m liegen zwischenzeitlich Erkenntnisse<br />

für <strong>de</strong>n ersten <strong>Fonds</strong> vor, für <strong>de</strong>n Herrn Lutz Neumann einen Rückzahlungsprozess<br />

wegen <strong><strong>de</strong>r</strong> Pool-Darlehen gegen <strong>Dr</strong>. Görlich geführt hat. Um es vorweg zu sagen: Diese<br />

Erkenntnisse sind mehr als ein<strong>de</strong>utig.<br />

Mein Fazit vorab:<br />

- Durch <strong>die</strong> Praxis <strong><strong>de</strong>r</strong> Darlehensvergabe vom Pool-Konto wur<strong>de</strong>n <strong>die</strong> <strong>An</strong>leger<br />

zahlreicher <strong>Fonds</strong> geschädigt. Verantwortlich hierfür war ausschließlich und allein<br />

<strong>die</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH, vertreten durch ihren Geschäftsführer <strong>Dr</strong>. Wolfgang<br />

Görlich, sowie Herr <strong>Dr</strong>. Görlich persönlich.<br />

- Je<strong>de</strong> Geschäftsführung <strong>die</strong>ser <strong>Fonds</strong>, insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e <strong>die</strong> in manchen <strong>Fonds</strong> neu<br />

beigetretene DFMG, muss sich daran messen lassen, ob sie <strong>de</strong>n Sachverhalt<br />

lückenlos aufklärt, <strong>die</strong> <strong>An</strong>leger informiert und <strong>die</strong> Verantwortlichen zur Scha<strong>de</strong>nsminimierung<br />

heranzieht. Je<strong><strong>de</strong>r</strong> Vertriebler, je<strong><strong>de</strong>r</strong> Beirat <strong><strong>de</strong>r</strong> betroffenen<br />

<strong>Fonds</strong> muss sich daran messen lassen, ob er in <strong>die</strong>sem Sinne zum Wohle <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Gesellschafter han<strong>de</strong>lt o<strong><strong>de</strong>r</strong> ob er sich an Maßnahmen zur Verharmlosung und<br />

Vertuschung beteiligt.<br />

- Meine Empfehlung für Gesellschafter <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Fonds</strong>, <strong>die</strong> – angeblich – Darlehen vom<br />

"Treuhand-Pool-Konto" erhalten haben: Zahlen Sie nicht, ohne sich anwaltlich<br />

beraten zu lassen!<br />

- Meine Empfehlung für Gesellschafter <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Fonds</strong>, <strong>die</strong> – angeblich – Darlehen vom<br />

"Treuhand-Pool-Konto" vergeben haben: Lassen Sie sich nicht in Rechtsstreitigkeiten<br />

gegen an<strong><strong>de</strong>r</strong>e <strong>Fonds</strong> hetzen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n machen Sie mit unabhängiger<br />

anwaltlicher Hilfe Ihre <strong>An</strong>sprüche gegen <strong>die</strong> eigentlichen Schädiger geltend!<br />

K&M Beratung und Management GmbH • Knesebeckstraße 83 • 10623 <strong>Berlin</strong><br />

Tel (030) 887151-0 • Fax (030) 887151-10 • office@km-management.com • www.km-management.com<br />

Sitz <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft: <strong>Berlin</strong> • Amtsgericht <strong>Berlin</strong>-Charlottenburg • HRB 80578 • Stammkapital: 25.000 Euro<br />

Geschäftsführer: Kerstin Kon<strong><strong>de</strong>r</strong>t/Betina Mainka<br />

Steuernummer: 2946542 • <strong>Dr</strong>esdner Bank AG • BLZ 10080000 • Kto 0369129900


Seite – 2 – zum Schreiben vom 28. August 2005<br />

I. Zusammenfassung <strong>de</strong>s Sachverhalts<br />

Die <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH verwaltete als Geschäftsführerin bzw. Geschäftsbesorgerin eine<br />

Vielzahl von geschlossenen Immobilienfonds, <strong>die</strong> z.T. von ihr selbst als Initiatorin o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Mit-Initiatorin aufgelegt wur<strong>de</strong>n. Eine große <strong>An</strong>zahl <strong>die</strong>ser <strong>Fonds</strong> wird <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit noch von<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich Grundbesitzbeteiligungs GmbH verwaltet. Geplant ist jedoch <strong>die</strong> Überführung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Geschäftsführung <strong>die</strong>ser <strong>Fonds</strong> auf eine neue Geschäftsführungsgesellschaft,<br />

<strong>die</strong> DFMG. Zum Teil ist <strong>die</strong> Überleitung bereits erfolgt.<br />

Am 12.2.1998 schloss <strong>die</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH für alle von ihr vertretenen <strong>Fonds</strong> eine<br />

pauschale Vereinbarung, in <strong><strong>de</strong>r</strong> geregelt wur<strong>de</strong>, dass Rücklagen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Fonds</strong>gesellschaften<br />

nicht auf Konten <strong><strong>de</strong>r</strong> einzelnen <strong>Fonds</strong>gesellschaften angelegt, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auf einem einzigen<br />

Konto zusammengefasst wer<strong>de</strong>n, das im Namen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH auf Rechnung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> einzelnen <strong>Fonds</strong> geführt wer<strong>de</strong>n sollte. Unterzeichnet wur<strong>de</strong> <strong>die</strong>se Vereinbarung<br />

auf bei<strong>de</strong>n Seiten von Herrn <strong>Dr</strong>. Wolfgang Görlich. Auf <strong>die</strong>ses sog. "Pool-Konto"<br />

flossen dann auch tatsächlich Rücklagen <strong><strong>de</strong>r</strong> einzelnen <strong>Fonds</strong> in mehrstelliger Millionenhöhe.<br />

Vom Pool-Konto wur<strong>de</strong>n sowohl an <strong>Fonds</strong>gesellschaften als auch an an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Unternehmen,<br />

an <strong>de</strong>nen Herr <strong>Dr</strong>. Görlich persönlich beteiligt war, Darlehen ausgezahlt. Die Darlehensverträge<br />

wur<strong>de</strong>n zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH als Darlehensgeber und <strong>de</strong>m<br />

jeweiligen Darlehensempfänger vereinbart, wobei <strong>die</strong> Darlehensempfänger bei Unterzeichnung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Darlehensverträge wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um durch <strong>die</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH vertreten<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

Die Darlehensverträge wur<strong>de</strong>n ohne Wissen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>An</strong>leger und ohne zuvor erfolgen<strong>de</strong><br />

Abstimmung im Gesellschafterkreis für <strong>die</strong> darlehensnehmen<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> abgeschlossen.<br />

Auch <strong>die</strong> <strong>An</strong>leger <strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en <strong>Fonds</strong> wur<strong>de</strong>n nicht darüber informiert, dass zu Lasten<br />

ihrer Reserven Darlehen an an<strong><strong>de</strong>r</strong>e <strong>Fonds</strong>gesellschaften und sonstige <strong>Dr</strong>itte vergeben<br />

wur<strong>de</strong>n. Die <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH "garantierte" – auf <strong>de</strong>m Papier - <strong>die</strong> Rückführung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Darlehen. Und noch ein pikantes Detail sei an <strong>die</strong>ser Stelle erwähnt: In <strong>de</strong>n Darlehensverträgen<br />

vom Pool-Konto, <strong>die</strong> uns vorliegen, ist nicht einmal <strong>die</strong> quotale Haftung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Gesellschafter <strong><strong>de</strong>r</strong> Nehmer-<strong>Fonds</strong> vereinbart! Das be<strong>de</strong>utet: Wenn <strong>die</strong> Gesellschafter <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Nehmer-<strong>Fonds</strong> auf Rückzahlung haften wür<strong>de</strong>n – dazu weiter unten mehr – dann wür<strong>de</strong>n<br />

sie gesamtschuldnerisch haften, also je<strong><strong>de</strong>r</strong> für <strong>de</strong>n gesamten Darlehensbetrag!<br />

Die <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH mel<strong>de</strong>te in 2003 Insolvenz an. Das Insolvenzverfahren ist bisher<br />

nicht abgeschlossen.<br />

Bis heute wur<strong>de</strong> nur ein Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Darlehen an das Poolkonto zurückgezahlt. Einige <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

darlehensnehmen<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> sind aus wirtschaftlichen Grün<strong>de</strong>n nicht in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage, <strong>die</strong><br />

erhaltenen Darlehen zurückzuführen. Erhebliche Darlehensbeträge sind ausstehend, so<br />

dass <strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong>, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Rücklagen auf <strong>de</strong>m Pool-Konto angelegt waren und <strong>die</strong> keine<br />

Darlehen empfangen haben, ein entsprechen<strong><strong>de</strong>r</strong> Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Liquidität fehlt. Diese <strong>Fonds</strong><br />

wer<strong>de</strong>n in <strong><strong>de</strong>r</strong> Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung zu <strong>die</strong>sem Thema als darlehensgeben<strong>de</strong> <strong>Fonds</strong><br />

bezeichnet.<br />

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Seite – 2 – zum Schreiben vom 28. August 2005<br />

II. Kenntnis <strong><strong>de</strong>r</strong> wirtschaftlichen Notlage <strong><strong>de</strong>r</strong> Darlehensnehmer<br />

Bereits bei Vergabe <strong><strong>de</strong>r</strong> Darlehen war im Hause <strong>Dr</strong>. Görlich bekannt, dass <strong>die</strong> darlehensnehmen<strong>de</strong>n<br />

<strong>Fonds</strong> nicht in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage waren, <strong>die</strong> Darlehen je<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit zurückzuzahlen. Ganz<br />

im Gegenteil: Die Darlehensvergabe erfolgte nur zu <strong>de</strong>m Zweck, <strong>die</strong> bereits vorhan<strong>de</strong>nen<br />

wirtschaftlichen Schwierigkeiten <strong><strong>de</strong>r</strong> darlehensnehmen<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> zu überbrücken.<br />

Zahlreiche Aussagen aus <strong>de</strong>m Hause Görlich bestätigen <strong>die</strong>s.<br />

So führt beispielsweise <strong><strong>de</strong>r</strong> eigene <strong>An</strong>walt <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich-<strong>Gruppe</strong> im Rahmen einer gerichtlichen<br />

Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung mit einem <strong><strong>de</strong>r</strong> darlehensgeben<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> aus:<br />

"In <strong><strong>de</strong>r</strong> Sache stellen <strong>die</strong> Darlehen zu Lasten <strong>de</strong>s Treuhand-Pools Zwischenfinanzierungen<br />

für <strong>die</strong>jenigen <strong>Fonds</strong>gesellschaften dar, welche auf Nachschüsse <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Gesellschafter angewiesen sein wür<strong>de</strong>n. Die <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH traf in ihrer<br />

Funktion als Geschäftsbesorger <strong>die</strong> Entscheidung, es sei sinnvoller, zunächst mit<br />

<strong>de</strong>n finanzieren<strong>de</strong>n Banken Sanierungsgespräche zu führen, um dann <strong>de</strong>n Gesellschaftern<br />

einen vorverhan<strong>de</strong>lten Sanierungsbeitrag mitteilen zu können, als<br />

fortlaufend und in "kleinen Portionen" Nachschüsse von <strong>de</strong>n Gesellschaftern<br />

anzufor<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Erfahrungsgemäß erschöpft sich <strong>die</strong> Bereitschaft <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>An</strong>leger zu<br />

freiwilligen Nachschusszahlungen schnell, wenn sich <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Fonds</strong> aus Sicht <strong>de</strong>s<br />

<strong>An</strong>legers als "Fass ohne Bo<strong>de</strong>n" darstellt. In <strong>die</strong>sen Fällen sind <strong>die</strong> <strong>Fonds</strong>gesellschaften<br />

gezwungen, eine Vielzahl von (sich wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holen<strong>de</strong>n) Einzelprozessen<br />

gegen <strong>die</strong> eigenen Gesellschafter zu führen, um <strong>die</strong> notwendige Liquidität<br />

aufrecht zu erhalten."<br />

Mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Worten: <strong>Fonds</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Krise - und damit Darlehensnehmer <strong><strong>de</strong>r</strong> am wenigsten<br />

sicheren Sorte - haben aus <strong>de</strong>m Pool-Konto Darlehen erhalten, über <strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>An</strong>leger auf<br />

bei<strong>de</strong>n Seiten nicht informiert wur<strong>de</strong>n. Die Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung mit <strong>de</strong>n <strong>An</strong>legern in <strong>de</strong>n<br />

notlei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> wur<strong>de</strong>n auf <strong>die</strong>sem Weg vermie<strong>de</strong>n. Die <strong>An</strong>leger wur<strong>de</strong>n über <strong>die</strong><br />

wirtschaftliche Notlage nicht informiert und konnten nicht selbst entschei<strong>de</strong>n, wie sie<br />

mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Situation umgehen wollen. Ohne Darlehensvergabe wären <strong>die</strong> Krisen früher aufge<strong>de</strong>ckt<br />

wor<strong>de</strong>n, und man hätte früher auf sie reagieren können. Statt<strong>de</strong>ssen wur<strong>de</strong><br />

einfach <strong>die</strong> Verschuldung <strong><strong>de</strong>r</strong> ohnehin kritischen <strong>Fonds</strong> erhöht.<br />

Erst im Juli 2005 äußerte sich <strong>die</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich Grundbesitzbeteiligungs GmbH gegenüber<br />

einem besorgten <strong>An</strong>leger konkret, bestätigt aber das, was von vornherein beabsichtigt<br />

war:<br />

"Zur Vermeidung einer möglichen Insolvenz von wirtschaftlich notlei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

<strong>Fonds</strong>gesellschaften wur<strong>de</strong>n bis zum Jahr 2000 aus <strong>die</strong>sem sog. "Darlehenspool"<br />

Kredite an an<strong><strong>de</strong>r</strong>e von uns betreute <strong>Fonds</strong>gesellschaften vergeben."<br />

Hatten <strong>die</strong> <strong>An</strong>leger kein Recht, frühzeitig darüber informiert zu wer<strong>de</strong>n, dass ihrer<br />

<strong>Fonds</strong>gesellschaft <strong>die</strong> Insolvenz droht? Wäre dann nicht noch Gelegenheit gewesen,<br />

rechtzeitig gegenzusteuern? Und an<strong><strong>de</strong>r</strong>s herum gefragt: Hätten <strong>die</strong> <strong>An</strong>leger <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

"Nehmer-<strong>Fonds</strong>" in <strong><strong>de</strong>r</strong> Krise <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft tatsächlich ein Darlehen vom Pool-Konto<br />

aufgenommen, für das sie zu allem Überfluss noch gesamtschuldnerisch haften sollten?<br />

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Gleichzeitig wur<strong>de</strong>n durch <strong>die</strong> ungesicherte Darlehensvergabe <strong>die</strong> liqui<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong>gesellschaften<br />

geschädigt. Es wäre absurd zu glauben, dass eine Gesellschafterversammlung<br />

eines <strong><strong>de</strong>r</strong> darlehensgeben<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> zugestimmt hätte, einem notlei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> ein<br />

Darlehen zu gewähren. Zu offensichtlich wäre gewesen, dass das Geld hier in ein "Fass<br />

ohne Bo<strong>de</strong>n" geworfen wur<strong>de</strong>. Aber <strong>die</strong> Gesellschafter wur<strong>de</strong>n nicht gefragt.<br />

Die Darlehensvergabe war - angeblich - durch <strong>die</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH gesichert. Wenn<br />

aber <strong>die</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH über <strong>die</strong> notwendigen Mittel zur Sicherung verfügte, hätte sie<br />

<strong>die</strong> Darlehensvergabe auch gleich aus eigenen Mitteln vornehmen und <strong>die</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

<strong>Fonds</strong> außen vor lassen können. Genau das hat sie jedoch nicht getan, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n das<br />

Risiko auf <strong>die</strong> Schultern <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>An</strong>leger verlagert.<br />

Der <strong>An</strong>walt <strong><strong>de</strong>r</strong> Görlich-<strong>Gruppe</strong> erklärt in seinem o.g. Schriftsatz hierzu:<br />

"Die Absicherung <strong><strong>de</strong>r</strong> Darlehen war und ist durch <strong>die</strong> persönliche Haftung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Gesellschafter <strong><strong>de</strong>r</strong> darlehensnehmen<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong>gesellschaften gewährleistet. ...<br />

Es existierte ja auch kein an<strong><strong>de</strong>r</strong>er Weg als von <strong>de</strong>n Gesellschaftern <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>fizitären<br />

<strong>Fonds</strong>gesellschaften Nachschüsse anzufor<strong><strong>de</strong>r</strong>n, um <strong>die</strong> Darlehen in <strong>de</strong>n<br />

Treuhand-Pool zurückzuführen. Diese Nachschüsse konnte <strong>die</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH<br />

damals und kann <strong><strong>de</strong>r</strong> jeweilige Geschäftsbesorger auch heute aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

(wirksamen) Nachschussklauseln in § 3 Ziff. <strong><strong>de</strong>r</strong> jeweiligen Gesellschaftsverträge<br />

je<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit einfor<strong><strong>de</strong>r</strong>n."<br />

Was be<strong>de</strong>utet das für <strong>die</strong> <strong>An</strong>leger <strong><strong>de</strong>r</strong> darlehensnehmen<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong>? Neben <strong>de</strong>n Problemen,<br />

<strong>die</strong> sie aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> Schieflage ihrer <strong>Fonds</strong> ohnehin schon haben und aus <strong>de</strong>nen<br />

existentiell bedrohliche Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzungen mit <strong>de</strong>n finanzieren<strong>de</strong>n Banken resultieren,<br />

wur<strong>de</strong> für sie ein weiterer Kriegsschauplatz eröffnet. Sie müssen sich jetzt auch<br />

mit <strong>An</strong>sprüchen gegen sie persönlich befassen, <strong>die</strong> vom Insolvenzverwalter <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>.<br />

Görlich GmbH gegen sie geltend gemacht wer<strong>de</strong>n können. Sie wur<strong>de</strong>n nie gefragt, ob<br />

<strong>die</strong>se Darlehen abgeschlossen wer<strong>de</strong>n sollen und ob sie hierfür persönlich haften wollen.<br />

Herr <strong>Dr</strong>. Görlich han<strong>de</strong>lte jedoch im Glauben an <strong>die</strong>se Verpflichtung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>An</strong>leger für <strong>die</strong><br />

von ihm vertretenen <strong>An</strong>leger über <strong><strong>de</strong>r</strong>en Köpfe hinweg – und ging dabei so vor, dass zu<br />

allem Überfluss noch <strong>die</strong> Gefahr <strong><strong>de</strong>r</strong> gesamtschuldnerischen Haftung entstand.<br />

III. Irreführen<strong>de</strong> Aussagen gegenüber <strong>de</strong>n <strong>An</strong>legern<br />

Auf Gesellschafterversammlungen und in Briefen an <strong>die</strong> <strong>An</strong>leger wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sachverhalt<br />

niemals vollständig erläutert. Nach <strong>de</strong>n Aussagen von Herrn <strong>Dr</strong>. Görlich sind <strong>die</strong> darlehensnehmen<strong>de</strong>n<br />

<strong>Fonds</strong> - und ggf. ihre jetzigen Vertreter - <strong>die</strong> "Bösen" und <strong>die</strong> darlehensgeben<strong>de</strong>n<br />

<strong>Fonds</strong> als <strong>die</strong> "Guten" ihre Opfer. Die <strong>Fonds</strong> und <strong><strong>de</strong>r</strong>en <strong>An</strong>leger wer<strong>de</strong>n<br />

gegeneinan<strong><strong>de</strong>r</strong> ausgespielt. Dabei hatten <strong>die</strong> <strong>An</strong>leger auf bei<strong>de</strong>n Seiten kein Mitspracherecht.<br />

Im Protokoll einer Gesellschafterversammlung eines darlehensgeben<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> aus <strong>de</strong>m<br />

Juni 2004 ist ausgeführt:<br />

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"Auf Nachfrage eines Gesellschafters bestätigt Herr <strong>Dr</strong>. Görlich, dass <strong>die</strong><br />

Gesellschafter <strong><strong>de</strong>r</strong> Darlehensnehmer-<strong>Fonds</strong> von <strong><strong>de</strong>r</strong> jeweiligen Darlehensaufnahme<br />

nicht unterrichtet wur<strong>de</strong>n."<br />

Noch in <strong>de</strong>n Geschäftsberichten für das Jahr 2003, <strong>die</strong> erst im Jahr 2004 angefertigt und<br />

an <strong>die</strong> <strong>An</strong>leger versandt wur<strong>de</strong>n, sind <strong>die</strong> Ausführungen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich Grundbesitzbeteiligungs<br />

GmbH irreführend und ver<strong>de</strong>cken <strong>de</strong>n tatsächlichen Sachverhalt. So heißt es<br />

beispielsweise in einem Geschäftsbericht:<br />

"Die <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH hatte bis zum Herbst 2000 aus <strong>die</strong>sem Sammelkonto zur<br />

Verbesserung <strong><strong>de</strong>r</strong> Zinserträge an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Immobilienfonds kurzfristige Darlehen<br />

gewährt. Diese Darlehen waren unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em abgesichert durch eine Garantie<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH. Nach <strong>die</strong>sem Zeitpunkt wur<strong>de</strong>n keine weiteren Darlehen<br />

mehr gewährt, <strong>die</strong> bestehen<strong>de</strong>n Darlehen weitgehend zurückgeführt, weitere<br />

Darlehensrückzahlungen stehen für das Jahr 2004 an."<br />

Dass tatsächlich erhebliche Darlehensteile aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten<br />

nicht zurückgeführt wer<strong>de</strong>n konnten und bis heute nicht zurückgeführt sind, dass <strong>die</strong><br />

Rückführung zunächst Nachschüsse <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>An</strong>leger <strong><strong>de</strong>r</strong> darlehensnehmen<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich<br />

machte, bei <strong>de</strong>nen Herr <strong>Dr</strong>. Görlich selbst meinte, dass man sie in vielen Fällen<br />

nur im Klageweg durchsetzen könne, ist mit keiner Silbe erwähnt.<br />

Lange Zeit geschah einfach nichts, um <strong>die</strong> Darlehensrückführung sicherzustellen. Erst<br />

im Juni 2004 wur<strong>de</strong> <strong>die</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich Grundbesitzbeteiligungs GmbH in <strong>die</strong>ser Sache tätig<br />

und kündigte <strong>die</strong> Darlehen gegenüber <strong>de</strong>n darlehensnehmen<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> - wohl wissend,<br />

dass <strong>die</strong>se nicht in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage waren, <strong>die</strong> Darlehen zurückzuführen. Die Situation wird bis<br />

heute <strong>de</strong>utlich verharmlost.<br />

Nur aus <strong>die</strong>sem Grund ist für mich auch erklärlich, dass noch viele <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>An</strong>leger, <strong>Fonds</strong>-<br />

Beiräte und vor allem auch viele <strong><strong>de</strong>r</strong> ehemaligen Vertriebspartner <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenführung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Fonds</strong>rücklagen und <strong><strong>de</strong>r</strong> Darlehensvergabe kein Unrecht<br />

sehen - sie kennen <strong>de</strong>n vollständigen Sachverhalt (noch) nicht.<br />

IV. Verfügung über das Pool-Konto und Trennung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gel<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Da das Pool-Konto auf <strong>de</strong>n Namen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH lief, wur<strong>de</strong> es im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Insolvenz <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH <strong>de</strong>m Insolvenzverwalter unterstellt und zunächst zur<br />

Insolvenzmasse gezogen. Allein daraus lässt sich schließen, dass <strong>die</strong> angeblich "treuhän<strong><strong>de</strong>r</strong>isch"<br />

verwalteten Gel<strong><strong>de</strong>r</strong> vom Vermögen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH nicht ordnungsgemäß<br />

getrennt gewesen sein können.<br />

Am 3.1.2003, kurze Zeit vor Insolvenzantrag <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH, wur<strong>de</strong> das Pool-<br />

Konto auf <strong>die</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich Grundbesitzbeteiligungs GmbH übertragen.<br />

In <strong>die</strong>ser Übertragungsvereinbarung ist - wie in <strong><strong>de</strong>r</strong> ursprünglichen Vereinbarung zur<br />

<strong>An</strong>lage <strong>de</strong>s Poolkontos ebenfalls - geregelt, dass über <strong>die</strong> EDV <strong><strong>de</strong>r</strong> Görlich-<strong>Gruppe</strong> eine<br />

Zurechnung <strong><strong>de</strong>r</strong> angelegten Gel<strong><strong>de</strong>r</strong> und Zinsen auf <strong>die</strong> einzelnen <strong>Fonds</strong> taggenau möglich<br />

ist. Offenbar ist <strong>die</strong>s jedoch auch <strong>die</strong>s nicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Fall. So teilt <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>An</strong>walt, <strong><strong>de</strong>r</strong> im<br />

Auftrag <strong>de</strong>s Insolvenzverwalters <strong>die</strong> Darlehen von <strong>de</strong>n darlehensnehmen<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong><br />

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zurückholen soll (es ist im Übrigen <strong><strong>de</strong>r</strong>selbe <strong>An</strong>walt, <strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Vergangenheit häufig von<br />

Herrn <strong>Dr</strong>. Görlich beauftragt wur<strong>de</strong>), einer <strong>Fonds</strong>gesellschaft Folgen<strong>de</strong>s mit:<br />

"Allerdings sind wir <strong><strong>de</strong>r</strong> Auffassung, dass unser Mandant wegen <strong><strong>de</strong>r</strong> Vermischung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> diversen Darlehen ein Ausson<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsrecht <strong><strong>de</strong>r</strong> Darlehensgeberinnen nur<br />

dann anerkennen kann, wenn <strong>die</strong>se einheitlich ihr Ausson<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsrecht geltend<br />

machen und durch einen Wirtschaftsprüfer festgestellt ist, welche <strong>An</strong>teile am<br />

Darlehenspool <strong>die</strong> jeweiligen Darlehensgeberinnen hatten. ... <strong>An</strong>sonsten sind wir<br />

gehalten, eine Einziehung zu Gunsten <strong><strong>de</strong>r</strong> Insolvenzmasse vorzunehmen ... Mit<br />

<strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en darlehensgewähren<strong>de</strong>n Gesellschaften wur<strong>de</strong> für <strong>die</strong> Einziehung ein<br />

Massekostenanteil von 7% .. vereinbart".<br />

Und in <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> vom Insolvenzverwalter vorgeschlagenen Vereinbarung heißt es:<br />

"Aufgrund eingetretener Vermischung und mangels Kenntnis über <strong>die</strong> Höhe <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Beteiligung <strong><strong>de</strong>r</strong> einzelnen Gesellschaften an <strong>de</strong>m Pool-Konto ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Insolvenzverwalter<br />

bisher an einer Ausson<strong><strong>de</strong>r</strong>ung gehin<strong><strong>de</strong>r</strong>t."<br />

Es ist <strong>de</strong>mnach <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit nicht nachvollziehbar, wieviel Geld welcher <strong>Fonds</strong> im Poolkonto<br />

angelegt hat. Diese Tatsache ist schlimm genug. Die Ausführungen <strong>de</strong>s Insolvenzverwalters<br />

und seines Vertreters zeigen darüber hinaus aber auch <strong>die</strong> Alternative auf, <strong>die</strong><br />

für <strong>die</strong> darlehensgeben<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> besteht: Entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> sie zahlen <strong>de</strong>m Insolvenzverwalter<br />

7% <strong>de</strong>s Ihnen zustehen<strong>de</strong>n Betrages o<strong><strong>de</strong>r</strong> sie können ihre For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung auf Ausson<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

zur Tabelle anmel<strong>de</strong>n. Wann und ob überhaupt sie ihr Geld dann wie<strong><strong>de</strong>r</strong>sehen, steht in<br />

<strong>de</strong>n Sternen. Wenn jedoch das <strong>An</strong>gebot <strong>de</strong>s Insolvenzverwalters angenommen wird,<br />

liegt <strong><strong>de</strong>r</strong> Scha<strong>de</strong>n in je<strong>de</strong>m Fall bei min<strong>de</strong>stens 7% <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Rücklage.<br />

Die <strong>Dr</strong>. Görlich Grundbesitzbeteiligungs GmbH äußert 2005 in einem Schreiben an<br />

<strong>Fonds</strong>anleger hierzu:<br />

"Herr Rechtsanwalt Feser (Insolvenzverwalter <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH) machte <strong>die</strong><br />

<strong>An</strong>fechtung <strong><strong>de</strong>r</strong> treuhän<strong><strong>de</strong>r</strong>ischen Übertragung auf <strong>die</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich Grundbesitzbeteiligungs<br />

GmbH geltend und wollte <strong>die</strong> Beträge in das Vermögen <strong><strong>de</strong>r</strong> Masse<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH ziehen. Dieses ist abgewen<strong>de</strong>t zum Preise <strong><strong>de</strong>r</strong> 7%."<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> Praxis wird sich <strong>die</strong>s jedoch wahrscheinlich auch nicht durchsetzen lassen. Denn<br />

nach Aussage <strong>de</strong>s Insolvenzverwalters macht <strong>die</strong>ser <strong>die</strong> For<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen nur geltend, wenn<br />

alle darlehensgeben<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> zustimmen:<br />

"Darüber hinaus ist <strong>die</strong> Genehmigung <strong>die</strong>ser Vereinbarung durch sämtliche an<br />

<strong>die</strong>ser Vereinbarung nicht beteiligte Darlehensgläubigerinnen erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>lich."<br />

Die <strong>Fonds</strong>gesellschaften wur<strong>de</strong>n ohne ihr Wissen und ohne ihre Zustimmung miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

verhaftet. Sie wer<strong>de</strong>n aktuell von verschie<strong>de</strong>nen Geschäftsführern/ Geschäftsbesorgern<br />

betreut. Es ist <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit unwahrscheinlich, dass alle darlehensgeben<strong>de</strong>n Gesellschaften<br />

<strong>die</strong>ser Vereinbarung zustimmen, so dass sie voraussichtlich nicht umgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n wird.<br />

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V. Aktuelle Situation und erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>liche Schritte<br />

Die Pool-Konto-Praxis hat sich für alle <strong>An</strong>leger, <strong><strong>de</strong>r</strong>en <strong>Fonds</strong> ihr Geld auf <strong>die</strong>sem Konto<br />

angelegt hatten, als schädlich erwiesen. Es gibt zahlreiche <strong>An</strong>leger, für <strong>die</strong> das Problem<br />

noch komplizierter ist, weil sie sowohl an darlehensgeben<strong>de</strong>n als auch an darlehensnehmen<strong>de</strong>n<br />

<strong>Fonds</strong> beteiligt sind. Als <strong>An</strong>leger eines darlehensnehmen<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> sollen sie<br />

jetzt persönlich einen Nachschuss leisten, damit ihre <strong>Fonds</strong>gesellschaft das Darlehen<br />

zurückführen kann. Als <strong>An</strong>leger eines darlehensgeben<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> wür<strong>de</strong>n sie <strong>die</strong>ses Geld<br />

jedoch nicht in vollem Umfang zurückerhalten, weil aller Voraussicht nach nicht <strong>die</strong><br />

gesamten Darlehen zurückgeführt wer<strong>de</strong>n können. Wenn jedoch nur eine quotale<br />

Verteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> einbringlichen Darlehen an <strong>die</strong> darlehensgeben<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> erfolgt, dann<br />

erlei<strong>de</strong>n <strong>die</strong>se und <strong>die</strong> an ihnen beteiligten <strong>An</strong>leger einen nachhaltigen wirtschaftlichen<br />

Scha<strong>de</strong>n.<br />

Praktisch heißt das: Über <strong>die</strong> Beteiligung an einer darlehensnehmen<strong>de</strong>n und einer<br />

darlehensgeben<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong>gesellschaft hat ein doppelt beteiligter <strong>An</strong>leger quasi sich<br />

selbst ein Darlehen gegeben, das er mit Zinsen in voller Höhe an sich zurückzahlen<br />

muss, wobei ein Teil <strong>de</strong>s Gel<strong>de</strong>s auf <strong>de</strong>m Weg an ihn zurück an <strong>Dr</strong>itte fließt.<br />

Meine Empfehlung an Gesellschafter <strong><strong>de</strong>r</strong> Nehmer-<strong>Fonds</strong>: Zahlen Sie nicht, ohne<br />

sich anwaltlich beraten zu lassen. Nach <strong>An</strong>sicht <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>An</strong>wälte, <strong>die</strong> <strong>de</strong>n Aktionsbund<br />

Aktiver <strong>An</strong>legerschutz e.V. beraten, dürfte es schon an einer wirksamen Verpflichtung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>An</strong>leger <strong>die</strong>ser <strong>Fonds</strong> für <strong>die</strong> Darlehen fehlen. Hier wird es zwar möglicherweise zu<br />

weiteren Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzungen kommen, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Klärung noch nicht abschließend beurteilt<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Unsere <strong>An</strong>wälte sind jedoch <strong><strong>de</strong>r</strong> Auffassung, dass Sie aber starke<br />

rechtliche Argumente auf Ihrer Seite haben. So dürfte <strong>die</strong> Vertretung Ihres <strong>Fonds</strong> bei<br />

Abschluss <strong>de</strong>s "Pool-Darlehens" aus verschie<strong>de</strong>nen Grün<strong>de</strong>n, unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em wegen<br />

bewussten Missbrauchs <strong><strong>de</strong>r</strong> Vollmachten <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH, tatsächlich unwirksam<br />

sein. Ferner sind unsere <strong>An</strong>wälte <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>An</strong>sicht, dass sich bereicherungsrechtliche <strong>An</strong>sprüche<br />

im Verhältnis zu <strong>de</strong>n Geber-<strong>Fonds</strong> nicht wer<strong>de</strong>n belegen lassen, da es insoweit<br />

keine direkten Mittelzuflüsse gibt. Ein klares Wort noch zur Interessenlage: Die Interessen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> darlehensnehmen<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> bzw. <strong><strong>de</strong>r</strong>en <strong>An</strong>leger sind ebenso schützenswert<br />

wie <strong>die</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>An</strong>leger in <strong>de</strong>n darlehensgeben<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong>. Es sind nicht <strong>die</strong> <strong>Zeichner</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

darlehensnehmen<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong>, <strong>die</strong> <strong>de</strong>n darlehensgeben<strong>de</strong>n <strong>Fonds</strong> <strong>die</strong> Mittel abgenommen<br />

haben, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n bei<strong>de</strong> Seiten sind meiner <strong>An</strong>sicht nach Opfer eines komplexen, jahrelang<br />

durchgezogenen Täuschungsmanövers.<br />

Meine Empfehlung an Gesellschafter <strong><strong>de</strong>r</strong> Geber-<strong>Fonds</strong>: Lassen Sie sich anwaltlich<br />

vertreten und holen Sie sich mit <strong>die</strong>ser Hilfe Ihr Geld von <strong>de</strong>n eigentlichen<br />

Schädigern zurück. Lassen Sie sich nicht mit Falschinformationen in Prozesse gegen<br />

<strong>die</strong> Nehmer-<strong>Fonds</strong> hetzen. Verklagen Sie <strong>die</strong> eigentlichen Schädiger. In <strong>de</strong>m ersten gerichtlichen<br />

Verfahren <strong>die</strong>ser Art, das Herr Neumann / ARACON AG für <strong>die</strong> Am Amtsgraben<br />

GbR gegen Herrn <strong>Dr</strong>. Görlich geführt hat, war <strong>die</strong> Haltung <strong>de</strong>s Landgerichts <strong>Berlin</strong><br />

ganz ein<strong>de</strong>utig. Das Gericht hat <strong>de</strong>n Tatbestand <strong><strong>de</strong>r</strong> schweren Untreue auf Seiten <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Schädiger bejaht und <strong>de</strong>n Rückzahlungsanspruch <strong>de</strong>s <strong>Fonds</strong> bestätigt – das ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Weg,<br />

wie <strong><strong>de</strong>r</strong> vorliegen<strong>de</strong> Sachverhalt zu korrigieren ist.<br />

Meine Empfehlung an <strong>die</strong> Geschäftsführung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Fonds</strong>, vor allem an <strong>die</strong> teilweise<br />

beigetretene neue Geschäftsführung DFMG: Sie haben Lösungen zu fin<strong>de</strong>n, <strong>die</strong> <strong>de</strong>n<br />

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Seite – 2 – zum Schreiben vom 28. August 2005<br />

Interessen aller <strong>An</strong>leger gerecht wer<strong>de</strong>n müssen. Ihre allererste Tat sollte <strong>die</strong> vollständige<br />

Offenlegung <strong>de</strong>s Sachverhalts gegenüber <strong>de</strong>n <strong>An</strong>legern sein, und ihr vorrangiges<br />

Bemühen, <strong>die</strong> Verantwortlichen - und das sind nicht <strong>die</strong> <strong>An</strong>leger - zur Scha<strong>de</strong>nsmin<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

heranzuziehen. Wir - alle Berater <strong>de</strong>s Aktionsbun<strong>de</strong>s Aktiver <strong>An</strong>legerschutz e.V. -<br />

wer<strong>de</strong>n sehr aufmerksam darüber wachen, dass tatsächlich <strong>die</strong> Schädiger zur Rechenschaft<br />

gezogen wer<strong>de</strong>n und nicht "Nebenkriegsschauplätze" zwischen verschie<strong>de</strong>nen<br />

<strong>Fonds</strong> entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Einfacher wird <strong>die</strong>se Aufgabe möglicherweise dadurch, dass <strong>die</strong> Vorgänge im Hause<br />

Görlich zumin<strong>de</strong>st einem <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschäftsführer <strong><strong>de</strong>r</strong> DFMG <strong>de</strong>tailliert seit Jahren bekannt<br />

sind. Björn Franke, einer <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschäftsführer <strong><strong>de</strong>r</strong> DFMG, war als Sanierungsberater <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Dr</strong>. Görlich GmbH tätig. Der <strong>An</strong>walt von Herrn <strong>Dr</strong>. Görlich führt hierzu aus:<br />

"Herr Björn Franke war seinerzeit selbständiger Unternehmensberater und ist als<br />

damaliger Sanierungsbeauftragter <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH mit <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n für <strong>die</strong><br />

Insolvenz <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH vertraut."<br />

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass bei Einblick in sämtliche Unterlagen eines <strong>Fonds</strong><br />

<strong>die</strong> Sachverhaltsaufklärung be<strong>de</strong>utend einfacher ist als von außen. Erst nach Übernahme<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Geschäftsführung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ziel 14 GbR habe ich z.B. feststellen können, dass mehr<br />

als 2 Mio. € Eigenkapitalbeschaffungsprovision an <strong>die</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH überzahlt wur<strong>de</strong>n<br />

und aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> Insolvenz <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Dr</strong>. Görlich GmbH von Herrn <strong>Dr</strong>. Görlich für <strong>die</strong> Ziel<br />

14 GbR einfach ausgebucht wur<strong>de</strong>n. Unterlagen darüber, dass <strong>die</strong> For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung wenigstens<br />

zur Tabelle angemel<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, wur<strong>de</strong>n mir trotz Auffor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung bisher nicht vorgelegt.<br />

Den daraus resultieren<strong>de</strong>n <strong>An</strong>spruch <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Fonds</strong>gesellschaft wer<strong>de</strong>n wir gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Dr</strong>. Görlich Grundbesitzbeteiligungs GmbH geltend machen.<br />

Die neue Geschäftsführung hat <strong>die</strong> besten Möglichkeiten, <strong><strong>de</strong>r</strong>artige Vorkommnisse aufzuklären<br />

und beispielsweise auch Geschäftsführungsvergütungen an <strong>de</strong>n <strong>Dr</strong>. Görlich<br />

Grundbesitzbeteiligungs GmbH zu sichern, damit <strong>die</strong>se als Scha<strong>de</strong>nsersatzzahlungen für<br />

<strong>die</strong> geschädigten <strong>Fonds</strong> herangezogen wer<strong>de</strong>n können. Meine Kollegen im Aktionsbund<br />

Aktiver <strong>An</strong>legerschutz e.V. und ich sind gern und je<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit bereit, Sie als <strong>An</strong>leger, aber<br />

auch <strong>die</strong> neue Geschäftsführung in <strong>die</strong>sem Bemühen zu unterstützen und mit unserem<br />

Wissen zur Klärung und Problemlösung beizutragen.<br />

Freundliche Grüße<br />

Ihre<br />

Kerstin Kon<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />

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