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April – Mai 2011 - St. Jacobi-Kirchengemeinde Rodenberg

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Besinnung<br />

Liebe Leser!<br />

Während ich<br />

dies schreibe ist<br />

es Ende März.<br />

Das Wetter ist<br />

nasskalt. Die<br />

Welt erscheint<br />

grau und trostlos.<br />

Der Winter gibt seinen Kehraus.<br />

Wann wird es endlich<br />

wieder so sein wie auf dem Titelfoto?<br />

Der Rosenstock an der<br />

<strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> - Kirche steht in voller<br />

Blüte und lädt zum Feiern ein:<br />

Ostern (ziemlich spät in diesem<br />

Jahr), Konfirmation, Himmelfahrt<br />

und Pfingsten.<br />

Aber ich gestehe, es fällt mir<br />

schwer in dieser Zeit so einfach<br />

auf bessere Tage zu warten. Zu<br />

sehr bestimmt neben dem tristen<br />

Wetter die Katastrophe in Japan<br />

auch meine Gedanken und Gefühle.<br />

Unglaubliche Bilder wie aus<br />

einem Horrorfilm bestimmen die<br />

Nachrichten. Jeden Abend ein<br />

Brennpunkt im Fernsehen. Doch<br />

nach einiger Zeit schaltet das<br />

Mitgefühl bei vielen Menschen<br />

auf <strong>St</strong>andby. Die Einschaltquoten<br />

bei den Sondersendungen sinken<br />

wieder. Gut, dass wir zur Tagesordnung<br />

übergehen können. Ein<br />

Unglück in 8000 Kilometern Entfernung<br />

betrifft uns nicht wirklich.<br />

Oder doch?<br />

Zeigt es uns nicht die Gefährdung<br />

des Lebens? Wie klein ist dagegen<br />

manche Klage über den grauen<br />

Alltag.<br />

Meine Konfirmanden sagen: „Mit<br />

Gott hat das nichts zu tun!“. „Die<br />

Natur ist Schuld und die kann<br />

man nicht bestrafen.“ „Das ist<br />

eben Schicksal“!<br />

Ich bin mir da nicht so sicher. Singen<br />

wir nicht manchmal in der<br />

Not: „Der Wolken, Luft und Winden,<br />

gibt Wege, Lauf und Bahn,<br />

der wird auch Wege finden, da<br />

dein Fuß gehen kann“?<br />

Ich glaube ganz fest: Gott hat<br />

diese Katastrophe nicht gewollt.<br />

Ich glaube aber auch nicht an<br />

einen Schönwettergott, der immer<br />

nur an den Jubeltagen des<br />

Lebens besungen, gelobt und<br />

gepriesen wird. Ich bin gewiss:<br />

Gott ist da auch im Leid.<br />

Sicher haben die Konfirmanden<br />

Recht mit ihrer Einstellung zur Natur.<br />

Unsere Erde funktioniert nach<br />

den durch die Wissenschaft festgestellten<br />

Gesetzen. Durch sie<br />

wissen wir, dass der Planet, auf<br />

dem wir leben, ein lebendiges<br />

Gebilde ist. <strong>St</strong>ändig in Bewegung<br />

kann er für die auf ihr wohnenden<br />

Lebewesen auch zur tödlichen<br />

Gefahr werden. Und wenn ein<br />

Beben geschieht, wie jetzt in Japan,<br />

dann spüren wir trotz aller<br />

Wissenschaft und Technik unsere<br />

Ohnmacht.<br />

Und Gott?<br />

Er verhindert nicht, was unser Leben<br />

bedroht und zerstören kann.<br />

Sicher, es gibt Mahnungen und<br />

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