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EIN SCHLÜCKCHEN SOMMER Die Studiobar verrät ... - DD-Inside

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INTERVIEW<br />

Das der aus Erfurt stammende<br />

Clueso gerne und viel mit<br />

Einfl üssen aus verschiedenen<br />

musikalischen Genres spielt,<br />

dürfte bekannt sein. Zusammen<br />

mit seiner Band hat er<br />

sich in der Vergangenheit auf<br />

zahlreichen Konzerten einen<br />

Namen erspielt und sich in<br />

den letzten Jahren mehr und<br />

mehr als deutscher Singer<br />

und Songwriter etabliert.<br />

Nachdem das aktuelle Album<br />

im letzten Jahr die Aufmerksamkeit<br />

auf sich zog, tourte<br />

Clueso eifrig durch verschiedene<br />

Länder, unterstützte<br />

Herbert Grönemeyer bei<br />

seiner diesjährigen Tournee,<br />

veröffentlichte kürzlich eine<br />

Live-DVD und wagte sich zu<br />

Beginn dieses Jahres an die<br />

ganz großen Gefühle: Clueso<br />

und Band mit der Stüba Philharmonie.<br />

Am 8. September<br />

spielen Clueso und Band<br />

in der Jungen Garde erneut<br />

zusammen mit der Stüba<br />

Philharmonie.<br />

„<strong>Die</strong>seZeit ist<br />

vielleicht die schönste“<br />

Du hast gerade die Tournee mit<br />

Herbert Grönemeyer hinter Dir.<br />

Wie war‘s?<br />

CLUESO: Es war natürlich eine<br />

Riesensache. <strong>Die</strong> ganzen Konzerte<br />

in Stadien mit teilweise 60.000<br />

Menschen. Das war eine ganz<br />

anderes Ding als unsere sonstigen<br />

Konzerte in Clubs oder größeren<br />

Hallen. Das Publikum ist ein ganz<br />

anderes. Man kann sich auf so etwas<br />

Großes auch nicht vorbereiten.<br />

04<br />

CLUESO<br />

Vor jedem Konzert sind wir mit der kompletten Band in<br />

die Kabine und haben zu uns gesagt, dass es vielleicht<br />

das einzige Mal sein wird, wo wir so eine Chance<br />

bekommen. So haben wir uns vor den Konzerten<br />

motiviert und uns die Einzigartigkeit des Moments vor<br />

Augen gehalten.<br />

Gab es ein richtig einschneidendes Erlebnis?<br />

CLUESO: Das Konzert in Leipzig ist mir bis jetzt in<br />

Erinnerung geblieben. Das war der Punkt, an dem ich<br />

irgendwie verstanden habe, wie das Publikum bei<br />

solch großen Konzerten drauf ist. Im Club, da gehen<br />

alle ab. Im Stadion musste ich erst kapieren, dass es<br />

kein schlechtes Zeichen ist, wenn die Leute still werden<br />

– sie hören einfach nur zu. Was auch witzig war:<br />

Grönemeyer kam ab und zu mal vorbei und hat uns<br />

gefragt, wann wir denn endlich seinen Lieblingssong<br />

spielen: „Egal wo“ mit Blumentopf vom Album „Gute<br />

Musik“. Als wir in München den Song mit Blumentopf<br />

live gebracht haben, da stand er ganz vorne an der<br />

Bühne und ist richtig abgegangen.<br />

Wie kam es überhaupt zu der Support-Sache?<br />

CLUESO: Ein kurioser Zufall. Und zwar hat die Tochter<br />

von Grönemeyer ihm unseren Sound vorgespielt, weil<br />

sie ihn einfach cool fi ndet. Ihm hat unsere Musik auch<br />

sofort gefallen und er hat uns daraufhin eingeladen,<br />

ihn als Support auf seiner Tour zu begleiten. Dann<br />

gingen ein paar Mails hin und her und ich habe es erst<br />

für mich behalten. Schließlich bin ich dann zu meiner<br />

Band und hab denen alles erzählt. Da war was los.<br />

Clueso und Band mit der Stüba Philharmonie:<br />

Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?<br />

CLUESO: Ein Freund, mit dem ich schon sehr lange<br />

Musik mache, spielt in diesem Orchester. Ich habe ihm<br />

immer wieder gesagt, dass ich richtig Bock hätte, mal<br />

etwas mit einem Orchester zu machen. Andi, mein<br />

Manager, hat dann heimlich eine komplette Probe<br />

organisiert. Als ich dann da war und auf einmal statt<br />

einer normalen Probe das komplette Orchester vor Ort<br />

war, den Song „Gute Musik“ spielte und ich singen<br />

sollte, da war ich schon sehr gerührt und habe erst<br />

einmal einen Kloß im Hals gehabt. Das war ein sehr<br />

krasser Moment.<br />

Wie ist es für Dich mit einem Orchester Deine<br />

Songs zu präsentieren?<br />

CLUESO: Natürlich etwas ganz Besonderes. Ich<br />

steh inmitten von einem riesigen Orchester mit 70<br />

INTERVIEW<br />

Personen, meiner Band und dem Publikum. Da habe<br />

ich mich schon gefragt, wer mich als erstes angreift<br />

(lacht). Es ist natürlich sehr emotional und man muss<br />

sehr genau hinhören, damit man alles mitbekommt,<br />

was das Orchester spielt. In Berlin musste ich das<br />

Publikum auch immer wieder dafür sensibilisieren, mal<br />

richtig zuzuhören. Ich hab mich dann auf die Bühne<br />

gesetzt und demonstrativ zugehört. Außerdem spielen<br />

alle Musiker ohne Gage. Sie machen es auf eigene<br />

Kosten – weil sie den Sound so fett fi nden. Dass ist<br />

natürlich Wahnsinn und macht dieses Projekt erst<br />

möglich.<br />

Kürzlich ist auch die DVD „Clueso Weit weg<br />

Live“ erschienen. Erzähl etwas darüber.<br />

CLUESO: Im Moment haben ich und meine Band<br />

vielleicht die schönste Zeit, seit wir zusammen Musik<br />

machen. Eine Zeit, über die ich später vielleicht mal<br />

viel reden werde. Wir machen seit Jahren Musik und<br />

jetzt ist so ein Punkt, wo so viel Großes in greifbare<br />

Nähe gerückt ist. Wo man merkt, wie viel Dynamik<br />

alles in sich trägt. <strong>Die</strong>ses Jahr, das Album, der Support<br />

von Grönemeyer, die eigene Tour – es ist irgendwie<br />

so ein Punkt, an dem man einfach inne halten will und<br />

versucht, zu genießen. <strong>Die</strong> DVD soll ein Päckchen sein,<br />

was diesen Moment einfängt und ihn für uns und die<br />

Fans ein Stück greifbarer macht. Es gibt auf der DVD<br />

einen kleinen Dokumentarfi lm über uns, das Konzert<br />

der Weit-weg-Tour in Köln, die Premiere mit der Stüba<br />

Philharmonie in Berlin und eine Menge weiteres<br />

Material.<br />

Gibt es schon Pläne für ein nächstes Album?<br />

CLUESO: Im Moment will ich eigentlich nach Görlitz.<br />

Zum Texte schreiben, um musikalische Skizzen weiter<br />

zu führen und um an Ideen und Songs zu feilen. Nur<br />

irgendwie fi nd ich bisher keine Wohnung (lacht). Mich<br />

inspiriert diese Stadt. Sie ist die östlichste Deutschlands<br />

und an vielen Stellen so schön und doch so tot.<br />

Dazu kommt die Geteiltheit durch die Grenze zu Polen.<br />

Irgendwie sind die Menschen dort auch noch total<br />

natürlich. <strong>Die</strong> Großstadt lenkt schnell ab. Ich brauche<br />

im Moment eher so ein Ort wie Görlitz, um kreativ zu<br />

sein. Im Herbst geht es dann nach Spanien. Wir haben<br />

dort ein Haus gemietet und werden sechs Wochen am<br />

neuen Album arbeiten.<br />

Interview: Friedemann Schreiter<br />

CLUESO & BAND MIT DER STÜBA PHILHARMONIE, JUNGE GARDE:<br />

SA, 8. SEPTEMBER 2007, <strong>EIN</strong>LASS 17.30 UHR, BEGINN 19 UHR,<br />

VVK 17 EURO, WWW.CLUESO.DE, WWW.KRASSCORE.COM<br />

05

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