V.2 StraÃenkinder - Stadttheater FÃ¼rth

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Ein Schüler geht „auf die Bühne“ und sagt beispielsweise „Wo dieses Tuch liegt, ist ein Ort auf der Bühne, wo es immer regnet“, legt ein Tuch ab und verlässt die Bühne. Nach und nach legen die Schüler Tücher auf der Bühne ab und erzählen, was an dieser Stelle auf der Bühne sein soll. Sowohl emotionale Bereiche, in denen bestimmte Gefühle vorherrschen als auch konkrete Orte wie „Von hier aus kann man sehr weit in die Ferne sehen“ sind möglich. Man kann ein Bühnenbild auch konkret zu einem bestimmten Thema, z. B. „Eine afrikanische Großstadt“ oder „Leben auf einem fremden Planet“ einrichten. Wenn maximal zehn Regionen auf der Bühne eingerichtet sind, können einzelne Schüler sich an einen Ort auf der Bühne begeben, eine Körperhaltung einnehmen, die ihnen dem Ort gemäß erscheint und einen Satz oder einen Gedanken aus der Perspektive einer Bühnenfigur, die sich gerade an diesem Ort aufhält, formulieren. Eine weitere Möglichkeit, die selbst gestaltete Bühne mit Spiel zu einer echten Theaterbühne zu machen, ist Begegnungen und kleine Szenen zwischen zwei Spielern zu entwickeln, z. B. eine erste Begegnung auf einem fremden Planeten zwischen dem dort herrschenden König und einem Eindringling. Oder es kann vor dem Hintergrund des Bühnenbilds „Afrikanische Großstadt“ eine Szene zwischen einem Straßenjungen und einem reichen Geschäftsmann improvisiert und später bearbeitet werden. Die Macht des Publikums Anders als im Kino nehmen die Schauspieler im Theater ihr Publikum und die Reaktionen im Zuschauerraum wahr – das Publikum beeinflusst also maßgeblich die Aufführung und deren Qualität. Eine gute und sehr einfache Übung, um das nicht nur kognitiv zu begreifen, sondern auch emotional spürbar zu machen, ist folgende: Die Klasse wird in zwei Untergruppen geteilt. Eine Gruppe repräsentiert die Theaterzuschauer, die andere tritt nach vorne auf eine „Bühne“ (eine Klebebandmarkierung reicht zur Trennung von Bühne und Zuschauerraum aus), hält einen kurzen Gruppenvortrag (zum Beispiel über die Unterschiede von Kino und Theater), singt gemeinsam ein Lied oder rezitiert ein Gedicht. Die Gruppe der Zuschauer hat im ersten Schritt die Aufgabe, sehr desinteressiert und unaufmerksam zu reagieren. Danach wird die Übung wiederholt, diesmal mit der Vorgabe, dass das Publikum so aufmerksam, offen und interessiert wie möglich die Darbietung verfolgen soll. Anschließend wird die Darsteller-Gruppe zum Publikum und umgekehrt, denn jeder Schüler sollte einmal sehr bewusst folgende Differenz-Erfahrung machen: Wie fühlt es sich an, etwas vorzutragen oder darzustellen vor einem offenen, interessierten Publikum einerseits und vor einem ablehnenden, kalten, unaufmerksamen Publikum anderseits? Durch welche Publikumsreaktionen wird mein Vortrag besser, wodurch verliere ich den Mut und die Lust? In einer anschließenden Reflektion der Übung kann der Lehrer darauf hinweisen, dass Theater den aufmerksamen, wachen Zuschauer braucht, um zu einem unvergesslichen Erlebnis zu werden. 18
V Themen V.1 Afrika V.1.1 Afrika und Mosambik Die Geschichte des „Chronisten der Winde“ spielt in und erzählt von Mosambik in Afrika. Afrika ist nach Asien und Amerika der drittgrößte und auch der älteste und geologisch stabilste Kontinent der Erde - eine Schatzkammer voller Gold, Diamanten und anderer Edelsteine, sowie gewaltiger Mengen an Mineralien wie Eisen, Kupfer, Chrom und Kohle. Die Landschaftsvielfalt Afrikas ist atemberaubend: Mächtige Berge mit schneebedeckten Gipfeln erheben sich aus sonnengebleichten Savannen. Nil und Niger ziehen sich als grüne Bänder durch dürre Wüstengebiete. Die Großen Seen Zentralafrikas gehören zu den größten und tiefsten der Welt. Die majestätischen Wälder des Kongobeckens sind Heimat und letzte Zufluchtsstätte von Gorillas und Schimpansen. Das Grasland des Sahel ist in seiner Ausdehnung einzigartig. Spektakuläre Berge begünstigen die Entwicklung einzigartiger Pflanzen und Tiere, Korallenriffe säumen die tropischen Küsten, und Tangwälder gedeihen in kühleren Gewässern. Bei einer solchen Vielfalt von Lebensräumen ist es nicht verwunderlich, dass in Afrika die weltweit meisten Tiere leben. In der Weite des Kontinents wohnen eine Vielzahl verschiedener Stämme und Kulturen, und insgesamt werden mehr als 2000 Sprachen gesprochen, das ist ein Drittel der weltweit gesprochenen 6000 Sprachen. Im Norden dominiert der Islam, der von arabischen Händlern mitgebracht wurde. 19
Seite 2 und 3: Liebe Lehrerinnen und Lehrer, viele
Seite 4 und 5: V.3 Armut! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !
Seite 6 und 7: II Henning Mankell II.1 Zur Biograf
Seite 8: II.2 Zu Mankells Theaterarbeit in M
Seite 15 und 16: III.2 Manfred Knaak (Komposition) z
Seite 17 und 18: III.3 Thurid Peine (Bühnenbildneri
Seite 19: Die Schauspieler und das Publikum W
Seite 23 und 24: führte. Durch den Krieg wurden meh
Seite 25 und 26: Viele Menschen, Familien verlassen
Seite 27 und 28: Wie ist Europa für dich? Ich will
Seite 29 und 30: Musik. Die Kunst ist ein Symbol fü
Seite 31 und 32: Straßenkinder sind in der Regel St
Seite 33 und 34: V.3 Armut V.3.1 Armutsbegriff - abs
Seite 35 und 36: „Die Milleniumentwicklungsziele w
Seite 37 und 38: Diskutieren Sie mit Ihren Schülern
Seite 39 und 40: V.4 Das Theater: Eine Insel ohne An
Seite 41 und 42: Auch du bist alt geworden, fuhr er
Seite 43 und 44: VI Textausschnitt aus unserer Insze
Seite 45 und 46: VII Möglichkeiten zur Nachbereitun
Seite 47 und 48: VII.2.3 Eine Welt - Bewusst konsumi
Seite 49: Einfach die Welt verändern - 50 kl

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