SWP Aktiv 01/2008 - Stadtwerke Pforzheim

E n e r g i e k i n d e r l e i c h t e r k l ä r t
einem Wasserkraftwerk siehst du keine Rauchmit
Strom versorgen und es würde sogar noch
etwas übrig bleiben.
Wasser marsch!
Ökostrom aus Wasserkraft ist gut für unser Klima auf
der Erde – mit Wasser sauberen Strom machen
Wasser besitzt große Kräfte. Davon kannst
du dich überzeugen, wenn du zum Beispiel
durch einen Fluss watest oder dich im Hallenbad
unter einen Wasserfall stellst. Dass
man diese Kraft als Energiequelle nutzen
kann, entdeckten die Menschen bereits vor
langer Zeit. So bauten schon die alten Chinesen
oder die Ägypter große Wasserräder,
mit deren Hilfe sie Wasser auf ihre Felder
oder in die Städte pumpten.
Heute gewinnen wir aus Wasserkraft auch
Strom. Im Jahr 1898 ging in Rheinfelden das
erste große Wasserkraftwerk in Deutschland in
Betrieb – heute arbeiten in unserem Land über
660 Wasserkraftwerke. Sie funktionieren meist
mit ferngesteuerter, hochmoderner Technik:
Fließendes oder fallendes Wasser setzt in diesen
Kraftwerken Turbinen in Bewegung, diese treiben
wiederum große Generatoren an, die Strom
erzeugen. Und das auf ganz saubere Weise. Über
wolken, denn es entstehen gar keine Abgase.
Deshalb nennen wir Strom aus Wasserkraft auch
Ökostrom. Wasserkraft ist eine sogenannte regenerative
Energiequelle. Das bedeutet, dass
Wasser immer wieder neu „entsteht“. Wie der
Wasserkreislauf auf der Erde abläuft, erklärt dir
das Bild auf dieser Seite. Auch Wind, Sonne
oder Biomasse sind solche erneuerbaren oder
regenerativen Energieträger.
Wasserkraftwerke erzeugen aber nicht nur umweltschonend
Strom, sondern sie schaffen oft
auch neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere.
An den meisten Wasserkraftwerken befinden
sich Natur- und Landschaftsschutzgebiete. Ein
Drittel aller deutschen Vogelschutzgebiete liegt
ebenfalls an Kraftwerksstauseen.
w u s s t e s t d u . . . ? ? ?
... dass bei uns im Jahr über 21 Milliarden
Kilowattstunden Strom in Wasserkraftwerken
erzeugt werden? Mit dieser Menge könnte
man ganz Baden-Württemberg ein Jahr lang
... dass es drei verschiedene Typen von Wasserkraftwerken
gibt? Laufwasserkraftwerke wandeln
die Kraft von Flüssen in elektrische Energie um.
Sie liefern zuverlässig rund um die Uhr Strom.
Speicherkraftwerke gibt es meist im Gebirge. Sie
haben einen höher gelegenen Speichersee, in
den aus den Bergbächen oder -flüssen immer
Wasser fließt. Das eigentliche Wasserkraftwerk
mit den Turbinen liegt viel weiter unten. Über
riesige Rohre fällt das Wasser vom oberen See
auf die Turbinen. In Pumpspeicherkraftwerken,
dem dritten Typ, wird Wasser in ein höher gelegenes
Speicherbecken gepumpt. Brauchen wir
dann einmal besonders viel Strom, zum Beispiel
weil alle Leute ein spannendes Fußballspiel im
Fernsehen verfolgen, kann dieses Wasser wieder
nach unten fließen und die Turbinen antreiben.
... dass Wasserkraftwerke die Flüsse saubermachen?
Ihre Rechen-Reinigungsanlagen filtern
angeschwemmte Pflanzen genauso wie Tausende
Tonnen Wohlstandsmüll aus dem Wasser.
... dass 400.000 Liter Wasser einen Meter in die
Tiefe fallen müssen, damit im Wasserkraftwerk
eine Kilowattstunde Strom erzeugt werden kann?
Mit einer Kilowattstunde Strom kannst du 240
Frühstückseier kochen oder ein Zimmer mit einer
11-Watt-Energiesparlampe 90 Stunden lang beleuchten.
Du kannst 133 Toastbrote toasten oder
fast 6 Kilogramm schmutzige Wäsche waschen.
... dass Wasserkraftwerke vor Hochwasser schützen
können? Die Flüsse werden vor dem Wehr des
Kraftwerks angestaut und können so reguliert
werden: Je mehr Wasser das Wehr durchlässt,
desto höher steigt das Wasser im Fluss.
Das Bächlein rauscht und liefert auch noch Strom.
... dass es neben vielen Wasserkraftwerken an
Flüssen Fischtreppen gibt? Damit Fische, die
durch die Flüsse wandern, das Kraftwerks-Hindernis
„überwinden“ können, baut man für sie
eine „Umleitung“. Auf der Fischtreppe fließt
Wasser am Wehr vorbei und die Fische können
so ihren Weg fortsetzen.