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Heft 2/2008 - Deutscher JKA-Karate-Bund e.V.

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<strong>Heft</strong> 2/<strong>2008</strong><br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

Informationsschrift des Deutschen <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> <strong>Bund</strong>es e.V.<br />

FACHVERBAND FÜR TRADITIONELLES KARATE


Präsidium des<br />

Deutschen <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

<strong>Bund</strong>es e.V.<br />

Präsident<br />

Bernd Hinschberger<br />

Schwarzwaldstr. 64<br />

66482 Zweibrücken<br />

Tel.: 0 63 37 / 67 49<br />

BHinschberger@gmx.de<br />

Vizepräsident<br />

Martin Buchstaller<br />

Heidebruchstr. 15<br />

66424 Homburg<br />

Tel.: 0 68 41 / 18 94 89<br />

Mobil: 0172 / 910 84 00<br />

Martin.Buchstaller@volkswagen.de<br />

Schatzmeister<br />

Horst Gallenschütz<br />

Radolfzeller Str. 36<br />

78467 Konstanz<br />

Tel.: 0 75 31 / 7 11 44<br />

Fax: 0 75 31 / 7 11 40<br />

Ref. für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Roland Dietrich<br />

Grüner Jäger 24<br />

38444 Wolfsburg<br />

Tel.: 0 53 65 / 77 71<br />

Fax: 0 53 65 / 94 16 28<br />

roland.dietrich1@gmx.de<br />

Chiefinstructor<br />

Hideo Ochi<br />

Middeweg 65<br />

46240 Bottrop<br />

Tel.: 0 20 41 / 2 09 93<br />

Fax: 0 20 41 / 97 57 26<br />

Prüfungswesen<br />

Rolf Hecking<br />

Tannenweg 2<br />

54340 Bekond<br />

Tel./Fax: 0 65 02 / 93 77 67<br />

rohecking@aol.com<br />

Kampfrichterwesen<br />

Udo Meyer<br />

DJKB-KR@udomeyer.de<br />

In beratender Funktion:<br />

Werner Büttgen<br />

Geschäftsstelle<br />

Petra Hinschberger<br />

Schwarzwaldstr. 64<br />

66482 Zweibrücken<br />

Tel.: 0 63 37 / 67 65<br />

Fax: 0 63 37 / 99 31 30<br />

<strong>JKA</strong>_Deutschland@gmx.de<br />

Bankverbindung:<br />

Volksbank Saarpfalz<br />

Kto.-Nr. : 20 50 23 0000<br />

Blz 592 912 00<br />

2 <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

Mitteilungen der Gesc<br />

HERZLICHEN<br />

G<br />

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H<br />

Shihan Ochi hat zwei weitere <strong>Karate</strong>lehrer in den Kreis unserer<br />

DJKB-Instructoren berufen:<br />

Hanskarl Rotzinger (Konstanz) und Hans Körner (Pforzheim).<br />

Beide <strong>Karate</strong>ka zählen zu den Mitbegründern des <strong>Karate</strong> in Deutschland und<br />

trugen entscheidend zum Aufbau und der Gestaltung unseres Verbandes mit<br />

bei. Die beiden “<strong>Karate</strong>-Urgesteine” vorzustellen erübrigt sich eigentlich.<br />

Dennoch werden wir in unserer nächsten Ausgabe unseren beiden neuen<br />

DJKB-Instructoren selbstverständlich ein Porträt widmen.<br />

Die Anschriften der beiden <strong>Karate</strong>lehrer und freie LG Termine mit Hanskarl<br />

und Hans findet Ihr auf Seite 42.<br />

Online-Formulare<br />

In den vergangenen Wochen hatten wir Probleme mit unseren Online-<br />

Formularen, die aber zwischenzeitlich von unserem Web-Master Roland<br />

Dietrich behoben werden konnten.<br />

Sollte ein Formular dennoch einmal nicht “funktionieren”, dann liegt es daran,<br />

dass nicht alle Felder u. Parameter ausgefüllt sind.<br />

Seminar/Workshop für Kinder- u. Jugendtrainer<br />

Auch in <strong>2008</strong> richten wir wieder einen speziellen Lehrgang aus für<br />

TrainerInnen im Kinder- und Jugendbereich.<br />

Der Termin: Das Wochenende vom 8./9. November.<br />

Der Lehrgang wird wieder in Frankenthal stattfinden. Die Ausschreibung und<br />

ein Meldeformular werden wir in <strong>Heft</strong> III/<strong>2008</strong> (Mitte September) veröffentlichen.<br />

www.deutscher-jka-karate-bund.de<br />

IMPRESSUM: Informationsschrift des Deutschen <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> <strong>Bund</strong>es e. V.<br />

Fachverband für traditionelles <strong>Karate</strong><br />

REDAKTION: Bernd Hinschberger (Adresse s. n.)<br />

LAYOUT: Tsunami Layout & Desgin<br />

Petra Hinschberger<br />

Buchenweg 19 66424 Homburg


häftsstelle<br />

ACHTUNG!<br />

Die Geschäftsstelle<br />

ist vom 28. Juni bis 14. Juli<br />

geschlossen!!!<br />

Nachruf<br />

Termin vormerken!<br />

19. Juli <strong>2008</strong><br />

Geburtstags-Lehrgang<br />

mit und für<br />

Frau Tomie Ochi<br />

Auschreibung siehe Seite 37<br />

Jonas STRACK, Koblenz<br />

Am 4. März <strong>2008</strong> verstarb, nach<br />

einem tragischen Verkehrsunfall,<br />

unser Trainingspartner und Freund<br />

Jonas Strack im Alter von nur 21<br />

Jahren.<br />

Unfassbar für uns alle stehen wir nun<br />

vor der Tatsache, ihn in unserer Mitte<br />

nicht mehr erleben zu können.<br />

In unseren gemeinsamen<br />

Trainingseinheiten und Gesprächen<br />

haben wir Jonas mit seinem stets<br />

freundlichen und fröhlichen Wesen<br />

schätzen gelernt.<br />

Seine positive Ausstrahlung und<br />

ungeheure Lebensenergie stellte er<br />

seinen Mitmenschen jederzeit zur<br />

Verfügung, gemäß seiner Philosophie<br />

des gelebten Für- und Miteinander.<br />

Jonas war ein Baumeister der zwischenmenschlichen<br />

Brücken.<br />

Unser Mitgefühl und unsere<br />

Anteilnahme gehört seiner Familie<br />

und den Hinterbliebenen.<br />

Japanisches Kulturinstitut<br />

Universitätsstr. 98<br />

50674 Köln<br />

Tel.: 02 21 / 9 40 55 80<br />

Fax: 02 21 / 9 40 55 89<br />

Internet und E-Mail Adressen:<br />

Homepage: www.jki.de<br />

E-Mail: jfco@jki.de<br />

Sprachkurse: kurse@jki.de<br />

Informationsschrift<br />

des<br />

Deutschen<br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

<strong>Bund</strong>es e. V.<br />

Inhalt <strong>Heft</strong> 2 / <strong>2008</strong><br />

2 - 3 Informationen / Inhalt<br />

4 - 5 Aus den Stützpunkten<br />

6 Rückblick DJM in Hennef<br />

7 - 9 DM Junioren/Senioren <strong>2008</strong> in Herford<br />

10 - 15 Kata-Spezial <strong>2008</strong> in Schweich/Mosel<br />

16 - 17 Interview mit Naka Sensei<br />

zum Film “Kuro Obi”<br />

18 Osterlehrgang in Troisdorf<br />

19 Shihan Ochi in Mönchengladbach<br />

20 - 21 Gesundes Bauchmuskeltraining<br />

22 “Seitensprung”<br />

…zum Lehrgang mit Ochi Sensei<br />

23 - 26 Gasshuku - Plakat<br />

28 Carlo Fugazza in Krefeld<br />

29 Risto Kiiskilä in Dieburg<br />

30 - 31 Turnierberichte<br />

32 - 33 <strong>Karate</strong> am anderen Ende der Welt<br />

34 - 35 Prüfungslehrgang mit Schlatt<br />

35 Nippon meets Suomi<br />

36 Turnier-Hinweise<br />

37 <strong>Bund</strong>esjugendlehrgang <strong>2008</strong><br />

37 Geburtstags-Lehrgang mit Frau Ochi<br />

38 - 42 Lehrgangsausschreibungen<br />

42 - 45 Shihan Ochi in …<br />

46 - 47 Bestellscheine<br />

48 Termine<br />

ACHTUNG!<br />

Redaktionsschluß <strong>Heft</strong> 3 / <strong>2008</strong><br />

14. August <strong>2008</strong><br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> 3


• • Aus den Stützpunkten • • • Aus den Stützpunkten • • • Aus den<br />

RHEIN-MAIN-NECKAR<br />

Stützpunktleiter:<br />

Christian Gradl • Karlsbader Straße 14 • 64823 Groß-<br />

Umstadt • Tel.: 06078-75337 - Fax.: 06078-969677<br />

E-Mail: Ch.Gradl@t-online.de<br />

Internet: www.karate-dojo-gross-umstadt.de<br />

link "<strong>Bund</strong>esstützpunkt Rhein-Main-Neckar"<br />

Termine:<br />

13./14. Sept. Stützpunkt-Lg in Groß-Umstadt<br />

8./8. Nov. Stützpunkt-Lg in Groß-Umstadt<br />

Stützpunktlehrgang<br />

in Groß-Umstadt<br />

Am 19. und 20. April fand der 2. Stützpunkt-Lehrgang<br />

des Stützpunktes Rhein-Main-Neckar in Groß-Umstadt<br />

statt.<br />

Diesmal ging es darum, die Teilnehmer für den 10 -Tage<br />

später folgenden Stützpunkt-Vergleichskampf auf dem<br />

Kata-Special vorzubereiten. Für uns Aktive war das<br />

Grund genug, mit Volldampf zu trainieren.<br />

Am Samstagmorgen, um 9.00 Uhr ging es endlich los.<br />

Nach der anfänglichen Dehnung brachte Ekkehard<br />

Schleis die Jungend (15-17 Jahre) bereits durch intensive<br />

Liegestützen und durch etliche Bauchaufzüge ins<br />

Schwitzen.<br />

Bei den darauf folgenden Zukis und Mae-Geri´s zeigte er<br />

uns unsere Grenzen.<br />

Die Mae-Geri´s mussten wir über einen vor uns nieder<br />

knienden Partner ausführen, wodurch Ekkehard uns<br />

zwang, das Knie beim Mae-Geri anzuheben (was auch<br />

für das Gelenk schonender ist). Als Abschluss haben wir<br />

die Kata BASSAI-DAI erst langsam und besonders präzise<br />

und beim 2. Durchlauf schnell und kraftvoll ausgeführt.<br />

Nach uns trainierte Ekkehard die Kinder (12-14 Jahre)<br />

mit intensiver Ausführung von Kumite-Formen wie Jiyuund<br />

Kihon-Ippon-Kumite. Dieses Training zielte ebenso<br />

auf den Vergleichskampf ab. Um 12.00 Uhr folgte das<br />

Training der Senioren, das noch intensiver und härter als<br />

das der Jugend war.<br />

Wie auf jedem Stützpunkt-Lehrgang in Groß-Umstadt<br />

fehlte es uns an Nichts. Christian Gradl hatte den LG<br />

bestens vorbereitet.<br />

Ekkehard jedoch konnte sich leider nur eine ?-stündige<br />

Pause gönnen, denn er musste bereits um 14.00 Uhr<br />

wieder die Kinder trainieren.<br />

Am Ende dieses Trainings fiel die Entscheidung über die<br />

4 <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

Mannschaftsaufstellung für den Vergleichskampf,<br />

gemeinsam getroffen von Christian Gradl und Ekkehard<br />

Schleis. Jetzt fehlten nur noch die Starter der Jugend<br />

und der Senioren.<br />

Um 15.30 Uhr trainierten wir. Schwerpunkt war hierbei<br />

das Kumite. Wir übten verschiedene Kombinationen, die<br />

wir danach im Freikampf anwenden konnten.<br />

Am Ende dieser Trainingseinheit ließen Christian Gradl<br />

und Ekkehard Schleis, die für den Vergleichskampf in<br />

Frage kommenden <strong>Karate</strong>ka im Shobu-Ippon-System<br />

(Kata-Kumite) gegeneinander antreten. Nach diesem Tag<br />

standen die Starter dann fest.<br />

Als Abschluss dieses Lehrgangs folgte am<br />

Sonntagmorgen noch eine Trainingseinheit, bei der wir<br />

noch einmal vollen Einsatz zeigen durften.<br />

Marco Lico & Patrick Gumbel<br />

<strong>Bund</strong>esstützpunkt „Rhein-Main-Neckar“<br />

SÜD<br />

Homepage: www.stuetzpunkt-sued.de<br />

Stützpunktleiter:<br />

Xaver Eldracher, Geißacker 5, 87674 Immenhofen<br />

Tel.: 0 83 42 / 4 15 15<br />

Stützpunkttrainer:<br />

Henry Landeck, Ängerlein 42, 95326 Kulmbach<br />

Tel.: 0 92 21 / 17 75, e-mail: Landeck.<strong>Karate</strong>@gmx.de<br />

Julian Chees, Geroldshäuser Str. 9,<br />

97271 Kleinrinderfeld<br />

Termine:<br />

12. Juli Stützpunkt-Lg in Oberviechtach<br />

4. Okt. Stützpunkt-Lg in Immenstadt/Stein<br />

SÜDWEST<br />

Stützpunktleiter:<br />

Helmut Hein, Bregstr. 17, 78183 Hüfingen<br />

Tel.: 07 71 / 6 21 99,<br />

E-Mail: hchein@online.de<br />

www.djkb-stuetzpunkt-singen.de<br />

Termine:<br />

13./14. Sept. Stützpunkt-Lg (Jugend) in Singen<br />

11./12. Okt. Stützpunkt-Lg (Jun./Sen.) in Singen


Stützpunkten • • • Aus den Stützpunkten • • • Aus den Stützpunk<br />

SAAR-PFALZ<br />

Stützpunkttrainer:<br />

Hans Körner, Bacchusstr. 11, 75223 Niefern-Öschelbr.<br />

Tel.: 0170 / 965 19 19<br />

E-Mail: koerner-niefern@t-online.de<br />

Jörg Reuß, Zülpicher Str. 375, 50935 Köln<br />

Tel.: 02 21 / 420 47 65 • Joerg.reuss@shotokan.de<br />

Termine:<br />

12. Juli Stützpunkt-Lg in Mainz<br />

8./9. Nov. Stützpunkt-Lg in Koblenz<br />

WEST<br />

in Zusammenarbeit mit dem <strong>Karate</strong>NW<br />

Ansprechpartner:<br />

Klaus Lammers-Wiegand, Kranichstr. 3, 44867 Bochum<br />

Tel.: 0 23 27 / 95 36 36, Fax: 0 23 27 / 95 36 37<br />

Stützpunkttrainer:<br />

Andreas Klein, Tel.: 0171-9440187<br />

Marcus Haack, Tel.: 0177-2162116<br />

BERLIN<br />

Stützpunktleiter: Dirk Leiding<br />

Stützpunkttrainer: Pierre Leiding<br />

e-Mail: honbu@jka-berlin.de<br />

Internet: www.jka-berlin.de<br />

NORD<br />

Aktuelles (Lg-Ausschreibungen, Stützpunkt-Info, usw.)<br />

im Stützpunkt Nord ist unter der Homepage:<br />

www.DJKB-Stuetzpunkt-Nord.de zu erfahren.<br />

Stützpunktleiter:<br />

Tobias Prüfert, Weitlingstr. 13-15, 39104 Magdeburg<br />

e-mail: tobias.pruefert@bkc-magdeburg.de<br />

Stützpunkttrainer:<br />

Thomas Schulze, Tel.: 04 21 / 378 12 16<br />

e-mail: thomas.schulze@online.de<br />

Termine:<br />

6. Sept. Stützpunkt-Lg in Wildau/Brandenburg<br />

1. Nov. Stützpunkt-Lg in Hannover<br />

DJKB-Stützpunktvergleich<br />

beim Kata-Spezial-LG in Schweich a.d. Mosel<br />

Seit mehreren Jahren findet nun schon am<br />

Freitagabend des Kata-Spezial-Lehrgangs unser DJKB-<br />

Stützpunktvergleichskampf statt. An dieser Stelle einmal<br />

vielen Dank an die Verantwortlichen des Gasshuku e.V.<br />

für die uns zur Verfügung gestellte Möglichkeit, dieses<br />

sportliche Ereignis in einem so würdigen und großen<br />

Rahmen austragen zu können.<br />

Auch in <strong>2008</strong> bot der Stützpunktvergleichskampf wieder<br />

einen eindrucksvollen Ein- und Überblick über das<br />

Leistungsvermögen und das Potential unserer DJKB-<br />

Stützpunkte.<br />

Vorab mein Fazit: - spannende Kämpfe in den<br />

Disziplinen Kata und Kumite<br />

- keine Verletzungen<br />

- gute Kampfrichterleistungen<br />

- „volles Haus“, super gute Stimmung<br />

Die Organisation des Vergleichskampfes lag in den<br />

Händen von DJKB-Präsidiumsmitglied Roland Dietrich,<br />

der sich, wie in den vergangenen Jahren, im Vorfeld<br />

bereits sehr eng mit den Stützpunktleitern und –trainern<br />

abgestimmt hatte.<br />

Die Neuerungen in der Durchführung, wie z.B. die<br />

Altersgruppen denen der DJKB-Jugendmeisterschaft<br />

anzupassen, kam bei den , Trainern, Aktiven und auch<br />

bei den zahlreichen Zuschauern gut an.<br />

Nach den spannenden Vorkämpfen, bei denen bereits<br />

sehr gute Leistungen zu sehen waren, standen letztlich<br />

als Finalteilnehmer die Stützpunkte West und Südwest<br />

fest. Die von ihren Betreuern Andreas Klein und Markus<br />

Haack hervorragend eingestellten Kämpferinnen und<br />

Kämpfer aus dem Westen konnte den Gesamtsieg zum<br />

dritten Mal verdient erkämpfen und dürfen den „Pott“<br />

nun für sich behalten.<br />

Das Gesamtergebnis: 1. West<br />

2. Südwest<br />

3. Nord<br />

4. Süd<br />

5. Saar-Pfalz<br />

6. Rhein-Main-Neckar<br />

Auch in diesem Jahr schmerzlich vermisst wurde der<br />

Stützpunkt Berlin, der auch in Schweich mit seinen<br />

Aktiven nicht vertreten war.<br />

Für 2009 denken wir darüber nach, den<br />

Vergleichskampf zeitlich so in den Kata-Spezial-LG einzubinden,<br />

dass er nicht so spät in den Abend hineinreicht.<br />

OSS<br />

Roland Dietrich<br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> 5


Ganz persönlicher Rückblick<br />

auf die<br />

Der Weg bis zum<br />

entscheidenden<br />

Wettkampf war ein<br />

weiter.<br />

Jeden Montag und<br />

Freitag hatte ich Training<br />

und zusätzlich sonntags hatten<br />

Ilana und ich noch zwei<br />

extra Stunden Wettkampf- Training. Es<br />

war zugegebener Maßen manchmal<br />

eine echte Last. Jeden Sonntagmorgen<br />

sich barfuss in die kalte Halle zu quälen,<br />

die Füße brauchten ewig bis sie richtig<br />

warm wurden. Dann sollte man noch<br />

motiviert sein und Kampfgeist zeigen!<br />

Aber egal ob es nun Montag, Freitag<br />

oder Sonntag war, ich wollte immer<br />

100% geben. Dann hieß es:“ Tiefer Ann-<br />

Kathrin, du musst das Gefühl haben, als<br />

könntest du nicht länger als 10<br />

Sekunden in diesem Stand stehen - dir<br />

müssen die Beine zittern“.<br />

Ich ging dann tiefer, aber innerlich<br />

hatte ich manchmal gar keine Lust - die<br />

Beine zitterten ohnehin schon.<br />

Wenn ich sonntags tiefe Stellungen<br />

trainierte, musste ich diese natürlich<br />

auch montags und freitags im normalen<br />

Training in den jeweiligen Kata<br />

umsetzen. Dann kamen die scharfen<br />

Blicke meines Trainers und ich hatte<br />

das Gefühl, unter ständiger<br />

Beobachtung zu stehen - es war auch<br />

so.<br />

Ich wurde stärker kontrolliert, bekam<br />

heftigere Kritik als andere und das war<br />

manchmal auch richtig deprimierend.<br />

Wenn aber etwas nach 100 Versuchen<br />

gelang und man ein Lob bekam, ist<br />

man nur glücklich und stolz. Ich musste<br />

auch für mein Ziel in anderen Dingen<br />

zurückstecken, da konnte ich samstags<br />

nicht lange ausgehen, denn sonntags<br />

hieß es früh aufstehen.<br />

Natürlich sollte ich mich auch die übrigen<br />

4 Tage mit <strong>Karate</strong> beschäftigen,<br />

also bereitete ich mich nicht nur körperlich,<br />

sondern auch mental vor. Wenn<br />

ich beispielsweise morgens im Bus<br />

Richtung Schule fuhr, ging ich bewusst<br />

und manchmal unbewusst sämtliche<br />

Kata im Kopf durch. Selbst dabei<br />

begann mein Herz zu rasen, obwohl ich<br />

mich überhaupt nicht bewegt hatte.<br />

Der Tag des Wettkampfs kam immer<br />

6 <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

näher und ich spürte<br />

diese innerliche<br />

Anspannung. Auch die<br />

Angst vor einem plötzlichen<br />

Black-Out war<br />

da, obwohl ich schon<br />

etliche<br />

Wettkampferfahrungen<br />

gesammelt habe.<br />

Dann kam der große Tag.<br />

Mein Trainer Ralf, Ewald, Ilana und ich<br />

fuhren abends (natürlich nach dem<br />

Training) Richtung Hennef. Ich hörte<br />

Musik und stellte mir den Wettkampf<br />

und alles vor.<br />

Als wir ankamen hieß es sofort<br />

schlafen, denn es war bereits nach<br />

Mitternacht.<br />

Am Morgen beim Frühstück versuchte<br />

ich meine Nervosität zu überspielen.<br />

Als wir in der Halle ankamen, sahen wir<br />

die riesige Teilnehmerzahl, die wir - das<br />

<strong>Karate</strong>-Team Niederauerbach - schlagen<br />

wollten. Weiche Knie machten sich<br />

breit und in Gedanken zweifelte ich<br />

bereits an mir und dem großen Ziel.<br />

Aber mein Trainer war auch schon zur<br />

Stelle und ließ mir keine Zeit für solche<br />

Gedanken. Er hatte sich schon<br />

informiert wann und wo wir starteten -<br />

also ging es in die Aufwärmhalle.<br />

Zuerst war Kumite angesagt und wir<br />

gingen die einzelnen Angriffs- und<br />

Abwehrtechniken noch einmal durch.<br />

Zunächst übten wir gemeinsam und<br />

dann individuell.<br />

Je näher der Wettkampf kam, desto<br />

weniger bekam ich von den Vorgängen<br />

um mich herum mit: Tunnelblick.<br />

Ich war hoch konzentriert und probierte<br />

jede Technik so schnell und so sauber<br />

wie möglich zu machen. Dann war es<br />

soweit - wir gingen an den Start.<br />

Mein Herz schlug schneller und die<br />

Minuten bis mein Name aufgerufen<br />

wurde, waren ewig.<br />

Erst als ich meiner Gegnerin direkt in<br />

die Augen sah, wurden meine<br />

Gedanken wieder klarer. “ Du musst<br />

jetzt gewinnen“ dachte ich, denn um<br />

auszuscheiden hatte ich zu viel<br />

trainiert. Ich erinnerte mich an Sätze<br />

wie „ hinteren Fuß nach vorne, schnell<br />

vor, Körperspannung halten“.<br />

Als der erste Kampf siegreich hinter mir<br />

lag, war ich überglücklich.<br />

D J M ugend<br />

2007 in Hennef<br />

Doch Zeit zur Freude war nicht, denn<br />

wir analysierten die anderen<br />

Gegnerinnen.<br />

Dann viel wieder mein Name und neue<br />

Gedanken machten sich breit. Ich war<br />

angespannt, denn wir wurden immer<br />

weniger - also wurden die Gegnerinnen<br />

immer stärker. Nur jetzt nicht ausscheiden.<br />

Ich probierte wieder das umzusetzen,<br />

was mein Trainer mir vorher<br />

gesagt hatte. Wieder bekam ich von<br />

meinem Umfeld nichts mehr mit, ich<br />

war auf meine Gegnerin fixiert. Sie war<br />

eine starke Konkurrentin und es ging<br />

letztlich knapp zu meinem Gunsten<br />

aus. Ich hatte es bis zum Halbfinale<br />

geschafft und darauf war ich stolz. Die<br />

Wartezeit bis zum entscheidenden<br />

Kampf war ewig.<br />

Ilana unterstützte mich beim<br />

Aufwärmen und der Puls stieg rapide<br />

mit jeder Minute an. Dann war es<br />

soweit. Ich dachte an Fußstellung,<br />

Schnelligkeit etc und bekam plötzlich<br />

Angst, Angst mich und alle anderen zu<br />

enttäuschen. Ich versuchte alles<br />

umzusetzen, was wir so oft geübt hatten.<br />

Es reichte am Ende nicht für den ersten<br />

Platz, aber immerhin für eine<br />

Bronzemedaille.<br />

Im ersten Augenblick war ich enttäuscht,<br />

denn es hätte auch besser<br />

laufen können. Die Freude siegte aber<br />

schnell, denn die anderen<br />

Kämpferinnen waren auch sehr gut und<br />

letzten Endes eben besser.<br />

Es gibt immer jemand, der besser ist,<br />

der noch mehr trainiert hat - sie haben<br />

ihre Medaillen wirklich verdient –<br />

Gratulation<br />

Ann-Kathrin Welter<br />

VT Niederauerbach


DM<br />

Junioren<br />

Senioren<br />

<strong>2008</strong> in Herford<br />

Steffen Maier<br />

punktet<br />

im Finale gegen<br />

Thomas Castillon<br />

Nachdem wir mit unserer DM bereits 2000 erstmalig in<br />

Herford zu Gast sein durften und die Organisation und<br />

Ausrichtung der Meisterschaft durch das SKD Herford zu<br />

unserer vollsten Zufriedenheit ablief, vertrauten wir in<br />

<strong>2008</strong> wieder auf die perfekte Ausrichtung der DM<br />

Senioren durch unseren ehemaligen Nationalkämpfer<br />

Detlef Krüger und sein Helferteam vom gastgebenden<br />

SKD Herford. Die Herforder <strong>Karate</strong>ka bewiesen erneut<br />

ihre Kompetenz in der Durchführung einer sportlichen<br />

Großveranstaltung und schufen einen Rahmen, der einer<br />

„Deutschen“ absolut würdig war.<br />

Die Ablaufplanung, Auslosung und die Wettkampfleitung<br />

obliegt seit vielen Jahren unserem „DJKB-<br />

Wettkampfdirektor“ Klaus Wiegand, der diese Aufgabe<br />

mit großem Eifer und viel Verständnis für die Belange<br />

der Aktiven kompetent und zuverlässig managt und<br />

neben unseren Deutschen Meisterschaften auch den<br />

<strong>JKA</strong>-Cup betreut.<br />

Gewöhnt an die Leitung und Organisation großer<br />

<strong>Karate</strong>veranstaltungen mit z.T. riesigen Starterfeldern,<br />

konnte die DM <strong>2008</strong> Klaus nicht in Verlegenheit bringen.<br />

Erstmalig seit vielen Jahren war die<br />

Starterzahl gesunken und ein<br />

Teilnehmerfeld von rund 200<br />

Aktiven wirkte sich speziell<br />

auf die<br />

Mannschaftswettbewerbe,<br />

was die Quantität angeht,<br />

negativ aus.<br />

Ursachenforschung ergab,<br />

dass in etlichen unserer Dojo,<br />

die sonst regelmäßig mit<br />

mehreren Mannschaften und<br />

zahlreichen TeilnehmerInnen<br />

in den einzelnen<br />

Wettbewerben an die Start<br />

gehen, in diesem Jahr einen<br />

Einbruch seitens ihrer Aktiven<br />

im Bereich der für die DM<br />

Junioren u. Senioren in Frage<br />

kommenden Altersklassen zu<br />

verzeichnen hatten.<br />

Die Kumite Vorkämpfe der<br />

Senioren eröffneten das<br />

Programm mit einem wahren<br />

„Ippon-Regen“. In dieser<br />

Disziplin setzten sich Köln,<br />

Pforzheim, Wattenscheid und<br />

Konstanz durch und qualifizierten<br />

sich für das<br />

abendliche Finale, in dem dann Konstanz über<br />

Wattenscheid siegte.<br />

Im relativ schwach besetzten Junioren Kumite<br />

Mannschaftswettbewerb kamen Remagen und Troisdorf<br />

in den Endkampf, welchen das Team aus Remagen für<br />

sich entscheiden konnte.<br />

Das Damen Kumite Team (Senioren) aus Nagold siegte<br />

im Finale über Troisdorf und bei den Juniorinnen<br />

erkämpften sich die Mädchen aus Wattenscheid den<br />

Titel mit einem Sieg über Baden-Baden.<br />

In den Einzelwettbewerben des Senioren-Kumite<br />

dominierten erwartungsgemäß unsere Athletinnen und<br />

Athleten aus dem <strong>Bund</strong>eskader. Bei den Damen kam es<br />

zu einer Neuauflage des „Traditionsfinales“ zwischen der<br />

Bühlertalerin Britt Weingand und der für Nagold startenden<br />

Nationalkämpferin Petra Cifkova, welches Britt<br />

schließlich für sich entscheiden konnte.<br />

Bei den Herren hatten sich Steffen Maier (Konstanz) und<br />

Stephan Walsleben (HKC Magdeburg) souverän in ihren<br />

Vorkämpfen durchgesetzt. Leider fielen im Finale<br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> 7


DM<br />

Junioren / Senioren<br />

<strong>2008</strong> in Herford<br />

Christin Hundertmark<br />

(Sanbon Shobu - “Best ot three”) die Wertungen<br />

recht schnell und mit 4:1 siegte der Konstanzer<br />

Steffen Maier verdient, vielleicht von der<br />

Punktvergabe her etwas zu klar.<br />

Bei den Juniorinnen und Junioren setzten Malin<br />

Gereke (Agon Hamburg) und Dominik Böhler<br />

(Fitness Dojo Konstanz) die Messlatten und<br />

gewannen unangefochten ihre Vorrunden<br />

Begegnungen und die Finals, Malin gegen ihre<br />

Club-Kameradin Anne Belle<br />

Rittich und Dominik gegen den stark kämpfenden<br />

Michael Herbert aus Bühlertal.<br />

Besonders hervorzuheben ist die Leistung von<br />

Malin Gereke an diesem Wettkampftag, da sie<br />

auch im Kata Wettbewerb der Juniorinnen (Einzel)<br />

dominierte, Katharina Schreiber (Baden-Baden)<br />

und die Dessauerin Mandy Schmidt, nach<br />

meinem Eindruck etwas unterbewertet, im Einzel-<br />

Finale auf die Plätze zwei und drei verwies.<br />

8 <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

Bei den männlichen Junioren überzeugt in der<br />

Kata der Braunschweiger Anh-Tuan Giap und setzte<br />

sich gegen Cassian Gottlieb (Remagen) und<br />

Michael Herbert (Bühlertal) im Finale souverän<br />

durch.<br />

Anika Lapp, in den letzten Meisterschaften und<br />

Turnieren zusehens selbstbewusster und technischphysisch<br />

verbessert auftretend, überzeugte auch in<br />

Herford im Kata Einzel der Damen und ließ Christin<br />

Hundertmark (BKC Magdeburg) und Joana<br />

Tsesmeles (Ochi Troisdorf) nur die Platzierungen<br />

zwei und drei zu.<br />

Im Kata Shiai der Herren war einmal mehr Davor<br />

Vranjes erfolgreich. Sein Vortrag der Kata Unsu war<br />

weder von Thomas Castillon (Köln) noch von dem<br />

Bremer Dennis Braun zu toppen. Große Routine<br />

und absolute Wettkampfstärke zeichnen den für<br />

Frankfurt startenden Davor aus und machen national<br />

und international der Konkurrenz das Leben<br />

schwer.<br />

Unter der gegenüber den Vorjahren geringeren<br />

Beteiligung litten speziell die Kata-<br />

Teamwettbewerbe.<br />

Bei den Seniorinnen überzeugten die Damen von<br />

Agon Hamburg, die Plätze zwei und drei gingen an<br />

die Mannschaften aus Magdeburg (BKC) und<br />

Wattenscheid.<br />

Bei den Herren (Senioren) waren die <strong>Karate</strong>ka aus<br />

Frankfurt nicht zu schlagen und dominierten das<br />

Finale mit ihrer Kata Unsu eindeutig. Auch <strong>2008</strong><br />

wieder ganz vorne mit dabei und deutscher<br />

Vizemeister: Die eingespielte Mannschaft vom BKC<br />

Magdeburg mit ihrem Trainer u. Dojoleiter Tobias<br />

Prüfert. Dem Team aus Wattenscheid gelang der<br />

Malin Gereke


ERGEBNISLISTE<br />

A Kata Einzel weiblich / ab 21 J. / ab 3.Kyu<br />

1. Anika Lapp BUshido Tamm<br />

2. Christin Hundertmark BKC Magdeburg<br />

3. Joana Tsesmeles Troisdorf<br />

B Kumite Einzel weiblich / ab 21 J. / ab 3.Kyu<br />

1. Britt Weingand Budokai Bühlertal<br />

2. Petra Cifkova VfL Nagold<br />

3. Nadine Fliedler Okinawa-te Wattenscheid<br />

3. Joana Tsesmeles Ochi Troisdorf<br />

C Kata Team weiblich / ab 21 J. / ab 3.Kyu<br />

1. Agon Hamburg<br />

2. BKC Magdeburg<br />

3. Okinawa-te Wattenscheid<br />

D Kumite Team weiblich / ab 21 J. / ab 3.Kyu<br />

1. VfL Nagold<br />

2. Ochi Troisdorf<br />

3. Agon Hamburg<br />

3. Budokai Bühlertal<br />

E Kata Einzel männlich / ab 21 J. / ab 3.Kyu<br />

1. Davor Vranjes Ippon Frankfurt<br />

2. Thomas Castillon Tsunami Köln<br />

3. Dennis Braun Shogun Bremen<br />

F Kumite Einzel männlich / ab 21 J. / ab 3.Kyu<br />

1. Steffen Maier Fitness Konstanz<br />

2. Stephan Walsleben HKC Magdeburg<br />

3. Marcus Haack Okinawa-te Wattenscheid<br />

3. Thomas Castillon Tsunami Köln<br />

G Kata Team männlich / ab 21 J. / ab 3.Kyu<br />

1. Ippon Frankfurt<br />

2. BKC Magdeburg<br />

3. Okinawa-te Wattenscheid<br />

H Kumite Team männlich / ab 21 J. / ab 3.Kyu<br />

1. Fitness Konstanz<br />

2. Okinawa-te Wattenscheid<br />

3. Tsunami Köln<br />

3. KC Pforzheim<br />

I Kata Einzel weiblich / 18 - 20 J. / ab 3.Kyu<br />

1. Marlin Gereke Agon Hamburg<br />

2. Katharina Schreiber Makoto Baden-Baden<br />

3. Mandy Schmidt Dessau<br />

Kata-Team<br />

Ippon Frankfurt<br />

Kata-Team<br />

Agon Hamburg<br />

J Kumite Einzel weiblich / 18 - 20 J. / ab 3.Kyu<br />

1. Marlin Gereke Agon Hamburg<br />

2. Anna Belle Rittich Agon Hamburg<br />

3. Sabrina Hill Remagen<br />

3. Viola Reiß Makoto Baden-Baden<br />

K Kata Team weiblich / 18 - 20 J. / ab 3.Kyu<br />

1. Makoto Baden-Baden<br />

2. HKC Magdeburg<br />

3. Herford<br />

L Kumite Team weiblich / 18 - 20 J. / ab 3.Kyu<br />

1. Okinawa-te Wattenscheid<br />

2. Makoto Baden-Baden<br />

M Kata Einzel männlich / 18 - 20 J. / ab 3.Kyu<br />

1. Anh-Tuan Giap Shotokan Braunschweig<br />

2. Cassian Gottlieb Remagen<br />

3. Michael Herbert Budokai Bühlertal<br />

N Kumite Team männlich / 18 - 20 J. / ab 3.Kyu<br />

1. Dominik Böhler Fitness Konstanz<br />

2. Michael Herbert Budokai Bühlertal<br />

3. Philip Stich Remagen<br />

3. Dennis Rathmann Toisdorf<br />

O Kata Team männlich / 18 - 20 J. / ab 3.Kyu<br />

1. Remagen<br />

2. Shotokan Braunschweig<br />

P Kumite Team männlich / 18 - 20 J. / ab 3.Kyu<br />

1. Remagen<br />

2. Ochi Troisdorf<br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> 9


10 <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

KATA KA<br />

SPECIAL<br />

<strong>2008</strong><br />

Schweich/Mosel


KATA-SPECIAL<br />

<strong>2008</strong><br />

Vom 1. - 4. Mai <strong>2008</strong> fand das<br />

diesjährige Kata Special<br />

in Schweich an der Mosel statt.<br />

Um den zahlreichen aktiven <strong>Karate</strong>kas aus dem In- und<br />

Ausland einen erlebnisreichen Aufenthalt zu ermöglichen,<br />

hatte die Ausrichtergruppe der von Rolf Hecking trainierten<br />

Dojos SV Bekond, Universität Trier und Shotokan <strong>Karate</strong>-<br />

Dojo Trier einen außerordentlichen Organisatorischen<br />

Aufwand zu bewältigen.<br />

Das hierbei zu keinem Zeitpunkt Hektik oder Unmut herrschte,<br />

war in erster Linie dem in 4 Gasshuku „gestählten“<br />

Cheforganisator Rolf Hecking zu verdanken.<br />

Bereits weit im Vorfeld wurde ein Orga-Team unter Leitung<br />

von Rolf u. Hi-Cheong Hecking, Lydia Portz Jürgen Strieder,<br />

Heinrich Schmitz und Werner Schneider eingerichtet. So<br />

konnten Aufgabenfelder verantwortlich zugewiesen und bis<br />

zur Durchführung in jeweils “eine Hand” delegiert und erledigt<br />

werden.<br />

Bei zweijährigem Vorlauf verdichteten sich die zunächst sporadischen<br />

Treffs des Orgateams bis gegen Ende in nahezu<br />

tägliche gemeinsame Abstimmungstermine.<br />

Die rund 40 freiwilligen Helfer, zusätzlich unterstützt von<br />

einigen Helfern aus dem heimatlichen Umfeld der<br />

Ortsgemeinde Bekond, wurden in ihre Detailaufgaben erst<br />

kurz vor Beginn des Kata-Special eingewiesen.<br />

Ziel der gesamten Organisation war vorrangig, die vom<br />

Veranstalter Gasshuku e.V. und seinem Vorsitzenden Dr.<br />

Fritz Wendland ausgegebene Losung: „Den optimalen<br />

Trainingbedigungen ist beim Kata-Special und dem<br />

Gasshuku“ zunächst die oberste Priorität einzuräumen“,<br />

sicherzustellen und sich dann den anderen<br />

Rahmenbedingungen, wie z.B. der Versorgung der<br />

Teilnehmer/innen und dem Rahmenprogramm zu widmen.<br />

Bei der Hallenauswahl entschied man sich in Abstimmung<br />

mit dem Veranstalter für die 3-fach-Halle und eine neue 1fach-Halle<br />

des Stefan-Andres-Schulzentrums in Schweich.<br />

Die letztere Halle sollte sich allerdings im Nachhinein für die<br />

überraschend große Gruppe der Violettgurte doch als etwaszu<br />

klein herausstellen. Ein Umstand, der künftig von<br />

Ausrichtern beachtet werden muss.<br />

Zusätzlich wurde eine eigene Übernachtungshalle angeboten,<br />

die ebenfalls intensiv von den Teilnehmern/innen<br />

genutzt wurde.<br />

Bei der Essenauswahl entschied sich das Orga-Team (sanft<br />

„gelenkt“ von Hobbykoch Rolf) neben moselländischen<br />

Spezialitäten für die leichte japanische Küche um den<br />

Teilnehmern in den Pausen gute Startbedingungen für die<br />

Trainingseinheiten mit auf den Weg zu geben. YAKITORI,<br />

SOBA-NUDELN und MISO-SUPPE waren daher im täglichen<br />

Angebot und fanden begeisterte Zustimmung bei den<br />

Teilnehmern/innen.<br />

Grundsatzinformationen<br />

zur Geometrie und Stabilität des Tsuki<br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> 11


Um das Angebot kritisch zu testen, fanden<br />

eigene Treffs zur „Verköstigung“ der<br />

Versorgungsbestandteile<br />

durch das Orgateam statt.<br />

Von Anbeginn der<br />

Organisations-Bemühungen<br />

hatte man vor, alle<br />

Helfer/innen mit einem speziellen<br />

Kata-Special <strong>2008</strong>-<br />

T-Shirt „kenntlich“ zu<br />

machen. Nachdem auf<br />

Basis eines Zenkreis-Motiv<br />

und den japanischen<br />

Schriftzeichen für „<strong>Karate</strong><br />

Kata-Special Course“ ein<br />

von Hi-Cheong Hecking<br />

12 <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

Naka Sensei<br />

zeigt<br />

eine gute Übung<br />

zur Verbesserung<br />

des<br />

Yoko Geri<br />

KATA-SPECIAL<br />

<strong>2008</strong><br />

kreiertes, von allen Betrachtern<br />

als sehr gelungen bewertetes<br />

LOGO entstanden war, wollte<br />

man dieses den<br />

Teilnehmern/innen nicht vorenthalten<br />

und ließ eine limitierte<br />

Stückzahl von T-Shirts in 3<br />

Farben für die Veranstaltung auflegen.<br />

Nachdem der organisatorische<br />

Teil erledigt und die letzten<br />

Vorbereitungs- und<br />

Aufbauarbeiten pünktlich absolviert<br />

waren, konnte es dann endlich<br />

los gehen.<br />

Trainiert wurde zweimal täglich in<br />

sechs Gruppen der verschiedenen<br />

Leistungsstufen.


Der Trainerstab um Shihan Ochi zeigte sich<br />

hier wie stets hoch motiviert und verlangte<br />

den Aktiven konditionell einiges ab.<br />

Was zeichnet das Training auf dem Kata-<br />

Special Lehrgang grundsätzlich aus und<br />

was war das ganz Besondere am<br />

Lehrgang <strong>2008</strong>?<br />

Alle vier Instructoren setzten in ihren<br />

Trainingseinheiten die Schwerpunkte auf<br />

die für Kata zentralen Bereiche:<br />

- Basisinformationen und Korrekturen<br />

an der <strong>Karate</strong>qualität<br />

- Detailinformationen zu den besonderen<br />

Elementen der jeweiligen Kata<br />

- Erklären und Einüben zentraler<br />

Elemente einer Kata im Bunkai<br />

- Einüben und Training der<br />

Bewegungsabläufe in Sequenzen<br />

und im Ganzen der Kata<br />

Gasttrainer Tatsuya Naka aus dem <strong>JKA</strong>-<br />

Hauptquartier zeigte wieder einmal seine<br />

beispielhaften Qualitäten als <strong>Karate</strong>lehrer.<br />

Stylistisch eindrucksvoll und charismatisch zeigte er<br />

unermüdlich in allen Gruppen, wie komplex scheinbar<br />

einfache Bewegungsabläufe sein können.<br />

Sensei Naka eröffnete sein Training der Oberstufe mit<br />

Grundsatzinformationen zur Geometrie und Stabilität des<br />

Tsuki, veranschaulichte dies durch zahlreiche Beispiele<br />

und Demonstrationen in und an der Kata Chinte.<br />

Sensei Naka’s Anwendungs- und Praxisbeispiele waren<br />

für seine Demonstrationspartner dabei oft recht schmerzhaft,<br />

entsprachen aber um so mehr dem Anspruch an<br />

die Effektivität einer Kampfkunst.<br />

Immer wieder einfließen ließ der <strong>JKA</strong>-Instructor aus<br />

Tokio dabei Trainings- und Übungsformen zur<br />

Verbesserung der Basistechniken des <strong>Karate</strong>. Auch in<br />

seinem zweiten Oberstufentraining (Kata Chinte) wies er<br />

KATA-SPECIAL<br />

<strong>2008</strong><br />

Anwendungsbeispiele<br />

der Kata Unsu<br />

zeigt Toribio<br />

immer wieder auf grundsätzliche<br />

Dinge hin, die eine<br />

Technik effektiver machen<br />

wie z. B. die Geradlinigkeit<br />

der meisten<br />

<strong>Karate</strong>bewegungen, das<br />

Vorschieben des<br />

Körperschwepunktes aus der<br />

Hüfte, das “Weglassen”<br />

unnötiger<br />

Schwungbewegungen und<br />

das Vermeiden jeglicher Halt-<br />

Punkte während einer<br />

Schwungbewegung.<br />

Aktuell können sich seine<br />

Fans auch von seinen<br />

schauspielerischen<br />

Qualitäten überzeugen, da<br />

sich der japanische Martial-<br />

Arts-Film „KURO OBI (Schwarzer Gürtel)“ mit Naka<br />

Sensei in einer der Hauptrollen seit Ende Mai in der<br />

deutschsprachigen Fassung auf dem Markt befindet.<br />

Obwohl stark Grippe geschwächt begeisterte DJKB-<br />

Instructor Toribio Osterkamp seine Gruppen einmal mehr<br />

durch seinen unermüdlichen Einsatz und sein mitreissendes<br />

Engagement.<br />

Toribio eröffnete sein Oberstufentraining mit dem<br />

Einüben einzelner Elemente und Teile der Kata Unsu.<br />

Die Block-Konter-Sequenz in alle 4 Richtungen wurde<br />

mit mehreren Partnern gleichzeitig in einer Art Happo-<br />

Kumite geübt.<br />

Sein Training der Kata Sochin war Bunkai betont.<br />

Zunächst ließ Toribio einzelne Techniken und Elemente<br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> 13


e.: Rolf Hecking, “der Meister der<br />

Yakitori” steht persönlich in der<br />

Küche.<br />

oben: … Ochi Sensei hat es<br />

geschmeckt!<br />

unten: Frau Ochi, bei strahlendem<br />

Sonnenschen auf dem Weg zum<br />

Training<br />

der Sochin üben.<br />

Aus dem<br />

Zusammensetzen<br />

dieser Teile ergaben<br />

sich komplexe<br />

Partnerübungen.<br />

Diese wurde mit<br />

steigender Intensität<br />

geübt bis “die Halle<br />

qualmte”. Diese<br />

Trainingseinheit hat<br />

auch den Kumite-<br />

Liebhabern sichtlich<br />

Spaß gemacht.<br />

DJKB-<br />

Stützpunkttrainer<br />

Julian Chees, mittlerweile<br />

zu den arrivierten<br />

Kata-Trainern<br />

zählend, lockerte<br />

seine schweißtreibenden<br />

Einheiten<br />

durch unermüdliche<br />

Demonstrationen auf und zeigte eindrucksvolle Bunkai<br />

Varianten.<br />

Julian Chees übte mit der Nidan-Gruppe die Kata<br />

Gojushiho Sho und Jitte.<br />

Wie Naka Sensei wies auch er darauf hin, daß unnötige<br />

Schwungbewegungen zu vermeiden sind und dass,<br />

gerade bei den Wendungen in einer Kata, es darauf<br />

ankommt optimal zu beschleunigen.<br />

Fasziniernd an seinem Training ist es für die Teilnehmer<br />

14 <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

KATA-SPECIAL<br />

<strong>2008</strong><br />

wenn er Sequenzen bzw. manchmal auch die ganze<br />

Kata demonstriert. In der Halle wird es dann andächtig<br />

still.<br />

Last but not least konnte Shihan Ochi, schon allein<br />

durch seine Anwesenheit, die <strong>Karate</strong>kas zu<br />

Höchstleistungen<br />

motivieren. Seine<br />

alles fordernden<br />

Übungen zeigten eindringlich,<br />

welche<br />

Muskeln zum <strong>Karate</strong><br />

benötigt werden:Ganz<br />

klar, jeder einzelne!!!<br />

Ochi Sensei eröffnete<br />

sein Training in der<br />

Nidangruppe mit Kata<br />

Nijushiho, verdeutlichte<br />

die einzelnen<br />

Element der Kata und<br />

baute das Bunkai<br />

über Teilschritte so<br />

aus, dass gegen<br />

Ende der Übungseinheit<br />

jeder <strong>Karate</strong>ka<br />

die Nijushiho mit Partner als Ganzes ausführen konnt.<br />

Freitag Abend fand dann der mittlerweile schon obligatorische<br />

Vergleichskampf der DJKB-Stützpunkte statt. Dem<br />

anwesenden Fachpublikum wurde der Leistungsstand<br />

des aktuellen <strong>Bund</strong>eskaders demonstriert und im<br />

Rahmenprogramm von der Taiko-Trommelgruppe AKA-<br />

TORA-DAIKO aus Trier, unter der musikalischen Leitung<br />

von Hi-Cheong Hecking, eindrucksvoll aufgelockert.<br />

Wieder einmal bewiesen die anwesenden <strong>Karate</strong>ka auch<br />

ihr Herz für ihre Mitmenschen.<br />

Die im Rahmen der Veranstaltung durchgeführte<br />

Sammlung zugunsten der MLD-erkrankten kleinen<br />

Karina, Tochter unseres früheren Nationalkader-<br />

Mitgliedes Detlev Krüger (siehe auch Bericht auf Seite 5<br />

des DJKB-Fachorgans 1/<strong>2008</strong>) , erbrachte einen<br />

ansehnlichen Betrag, der mittlerweile seiner mitfühlenden<br />

Bestimmung zugeleitet wurde.<br />

Die Lehrgangsparty sorgte dann am Samstag für einen<br />

weiteren stimmungsvollen Lehrgangs-Höhepunkt.<br />

Karaoke mit Schlatt und Techniker Michael forderten<br />

letztlich sogar noch die Stimmbänder. Insbesondere alle<br />

japnischen Trainer mit Unterstützung von Frau Ochi,<br />

ließen es sich nicht nehmen, Kostproben ihrer<br />

Sangeskünste vorzustellen.<br />

Auch das nahezu komplette Helfer- und Orgateam präsentierte<br />

sich mit einer gelungenen „YMCA-Fassung“<br />

ohne Zögern auf der Bühne des Bürgerhause in Bekond.<br />

Die in den Lehrgang eingebettete Tombola (jede/r


Teilnehmer/in hatte beim Einchecken ein Gratislos erhalten)<br />

ließ so einige dann noch mit einer ansehnlichen "<br />

Prämie" nach Hause reisen.<br />

Dank sei hier den Sponsoren KAMIKAZE, Findor<br />

Budosport-Artikel und Schlatt-Books gesagt, die durch<br />

wertvolle gespendete Sachpreise der Tombola zum<br />

Erfolg verhalfen.<br />

So endete das Kata Special <strong>2008</strong> mit dem letzten<br />

sonntäglichen Training in entspannter Atmosphäre.<br />

Durch das gute Wetter unterstützt, konnten Aktive wie<br />

Begleiter auf dem Fest der römischen Weinstrasse den<br />

sportlichen Teil noch bei einer Weinprobe ausklingen lassen.<br />

Die der Ausrichtergruppe mittlerweile vorliegenden positiven<br />

E-Mails, die noch lange nach dem Kata-Special eintreffen,<br />

haben den beteiligten Helfern und Helferinnen<br />

KATA-SPECIAL<br />

<strong>2008</strong><br />

Julian Chees besticht durch seine perfekten<br />

Demonstrationen<br />

eindrucksvoll eine schöne Bestätigung zur gern geleisteten<br />

umfangreichen Arbeit vermittelt.<br />

Man sieht sich hoffentlich gesund wieder beim<br />

Kata-Special 2009<br />

21. - 24. Mai<br />

in Wangen/Allgäu.<br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> 15


Ein Interview mit<br />

Naka Sensei<br />

zum Film “Kuro-Obi”<br />

Naka-sensei, wie ist es dazu gekommen, dass ein<br />

japanischer Produzent einen <strong>Karate</strong>film mit Ihnen<br />

drehen wollte ?<br />

Der Produzent des Films, Nishi-sensei, hatte sich schon<br />

lange gefragt, warum es eigentlich keinen authentischen<br />

<strong>Karate</strong> Film gibt. Wir alle kennen die chinesischen<br />

Kampfkunst-filme, aber einen „echten“ japanischen<br />

<strong>Karate</strong>-Film hat es bislang nicht gegeben.<br />

Viele Jahre lang hat sich der Produzent, selber aktiver<br />

Kyukoshinkai-<strong>Karate</strong>ka, dann mit dem Gedanken getragen,<br />

einen solchen „echten“ <strong>Karate</strong>-Film selbst in Angriff<br />

zu nehmen. Durch seine Beziehungen zu Anhängern<br />

des Kyukoshinkai Stils hatte er auch die Möglichkeiten<br />

dazu und begann einen Film namens „Kuro Obi“ zu drehen.<br />

Mit dem Ergebnis des Films war er aber nicht<br />

zufrieden, da es viel zu sehr einem Schlägerfilm ähnelte<br />

und nicht die wahren Ideen und Ideale des traditionellen<br />

<strong>Karate</strong> ins Zentrum stellte. Budo, die Kampfkunst, sollte<br />

authentisch vermittelt werden.<br />

Wie ist der Produzent dann weiter vorgegangen ?<br />

Hat er sich andere Stilrichtungen angeschaut ?<br />

Der Produzent hat gesucht, lange gesucht. Viele verschiedene<br />

Dojo aller möglichen Stilrichtungen hat er<br />

dabei besucht und auch dort trainiert. Aber egal wie<br />

lange er auch suchte, er konnte einfach nicht das<br />

<strong>Karate</strong>, das ihm für seinen Kuro Obi Film vorschwebte,<br />

finden. Noch schwieriger war es, dazu die passenden<br />

Hauptdarsteller zu finden.<br />

Wie kam der Produzent dann mit Ihnen und der <strong>JKA</strong><br />

in Kontakt?<br />

Irgendwann wollte sich der Produzent auch <strong>JKA</strong> <strong>Karate</strong>,<br />

das sehr bekannt ist und einen guten Ruf geniesst,<br />

anschauen und machte sich auf den Weg ins Honbu<br />

Dojo nach Tokyo. Rein zufällig war das an einem<br />

Donnerstagabend, als eine Kata Trainingseinheit - die<br />

regelmäßig von mir geleitet wird – auf dem Trainingsplan<br />

stand. Im Anschluss an das Training erzählte er mir,<br />

dass er sofort nach dem Betreten des Dojo und den<br />

ersten paar Eindrücken gewusst hat, dass seine lange<br />

Suche endlich zu Ende war. Er war zutiefst bewegt und<br />

hatte sogar Gänsehaut.<br />

Wie ging es dann weiter ?<br />

Ich habe ihn dann gleich in eines meiner eigenen Dojo<br />

eingeladen und er hat angefangen bei uns im Training<br />

mitzumachen. Etwa 9 Monate lang hat er mittrainiert und<br />

16 <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

wir haben uns in dieser Zeit immer besser kennengelernt.<br />

Er hat dabei auch gelegentlich von seiner<br />

Idee, einen „Kuro Obi“ Film zu machen, erzählt.<br />

Ich fand das sehr interessant und in unseren<br />

Gesprächen habe ich angefangen, auch von meiner<br />

Seite ein paar Ideen beizusteuern. Irgendwann<br />

hat er mich dann mal gefragt, ob ich ihm helfen<br />

könnte, sein Film-Projekt umzusetzen. Klar, da<br />

wollte ich mitmachen. Anfangs nahm ich an, er<br />

würde mich gerne als so etwas wie ein „Martial Art<br />

Director“ einsetzen, der technische Ratschläge<br />

gibt. Und dass ich mit ein paar meiner Schüler<br />

kommen sollte, um zusammen mit ihm die ein<br />

oder andere Kampfszene für den Film auszudenken.<br />

Aber er wollte viel mehr: Er suchte einen<br />

Hauptdarsteller ! Und er wollte mich !<br />

Naka-sensei, haben Sie da sofort zugesagt ?<br />

Natürlich war ich total überascht, denn ich bin ja kein<br />

Schauspieler. Also für mich kam das erstmal überhaupt<br />

nicht in Frage. Aber nach einiger Bedenkzeit habe ich<br />

dann doch gesagt „Ja, das mache ich“. Das war im April<br />

2006.<br />

Ging es dann gleich los mit den Dreharbeiten ?<br />

Nein, zuerst war der Produzent auf der Suche nach weiteren<br />

Hauptdarstellern. Er ist nach Okinawa gereist und<br />

hat dort Akihito Yagi-san kennengelernt. Er stand bald<br />

als zweiter Hauptdarsteller fest. Ich habe unterdessen 3<br />

Monate Schauspielunterricht gehabt. Bis dahin war<br />

geplant, dass ich die Rolle des Giryu hätte spielen sollen.<br />

Aber während des Schauspielunterrichts hat mir der<br />

Schauspiellehrer irgendwann gesagt, dass mir die Rolle<br />

des Giryu nicht liegen würde. So wurde ich Taikan, eine<br />

Rolle in der auch ich mich wohler fühlte.<br />

Waren die Rollen der Hauptdarsteller so einfach austauschbar<br />

oder sind die sehr unterschiedlich ?<br />

Hm, wer den Film schon gesehen hat, wird bemerken,<br />

dass Taikan – bei allem Respekt vor seinem alten<br />

Sensei und der Idee des Budo – eine eher vorpreschende,<br />

egoistische Rolle hat. Er will immer der Stärkste und<br />

Beste sein. Die beiden anderen Schwarzgurte verhalten<br />

sich im Film eher abwägend, zurückhaltend und sind um<br />

die Wahrung des Ansehens ihres alten Sensei und des<br />

<strong>Karate</strong> als Kampfkunst sehr besorgt. Also drei<br />

Schwarzgurte, die mit unterschiedlichen Charakterzügen<br />

hin- und hergerissen werden im typischen Budo-Konflikt<br />

zwischen Angriff oder Verteidigung, möglicherweise tödlicher<br />

Aggression oder friedlicher Selbstbeherrschung.<br />

Das kennen wir selbst als <strong>Karate</strong>ka nur zu gut und<br />

eigentlich zeigt der Film mit den drei Hauptdarstellern die<br />

Charakterzüge einer einzigen Person. Die nächtliche<br />

Anfangszene im Film mit den drei so unterschiedlichen<br />

und doch so gleichen <strong>Karate</strong>ka, die bei Feuerschein im<br />

strömenden Regen synchron Kata üben, kann man übrigens<br />

als ein Bild für diese Interpretation heranziehen.<br />

Welche Szene finden Sie im Film am besten gelungen?<br />

Da gibt es eigentlich keine Szene die besser als die<br />

anderen ist. Aber was mich persönlich beeindruckt hat:<br />

Es ist sehr schwierig die Stärke eines Kämpfers zu zeigen,<br />

der sich – wie der zweite Hauptdarsteller Giryu


(gespielt von Akihito Yagi-san) – nur mit Verteidigungsoder<br />

Blocktechniken behauptet. Ich habe grossen<br />

Respekt vor meinem Counterpart Yagi-san, ihm ist das<br />

wirklich gut gelungen.<br />

Und welche Szene war für Sie am schwierigsten?<br />

Für mich war alles sehr anstrengend. Man muss bedenken,<br />

dass die ganzen Dreharbeiten innerhalb von knapp<br />

2 Monaten durchgezogen werden mussten. In dieser<br />

Zeit war ich übrigens vollkommen in die Filmproduktion<br />

eingespannt. Weder im Honbu-Dojo noch in meinen<br />

eigenen Dojo konnte ich in dieser Zeit das Training leiten.<br />

Aber zurück zur Frage: Natürlich waren vor allem die<br />

Szenen, in denen ich schauspielern musste, nicht gerade<br />

einfach. Man darf nicht vergessen, dass ich <strong>Karate</strong>ka<br />

bin und kein Schauspieler. Oder die Arbeiten für die<br />

Schlussszenen, die alle in der Gegend um Chiba entstanden<br />

sind – unweit des Flughafens Narita<br />

International: Mehr als zwei Stunden musten wir im<br />

dreckigen Schlamm kämpfen und zitternd ausharren, nur<br />

weil immer wieder am Himmel ein Flugzeug im<br />

Kameraausschnitt auftauchte. Sowas durfte natürlich<br />

nicht in den Aufnahmen erscheinen.<br />

Wie sind die Kampfszenen entstanden ?<br />

Gab es da ein präzise festgelegtes Drehbuch mit in<br />

allen Details geprobten Techniken, Abläufen und<br />

Kameraeinstellungen ?<br />

Nein, da hatten wir sehr viel Freiraum. Die Kampfszenen<br />

sind alle aus freien Kumite Sequenzen entwickelt worden,<br />

da hat uns der Regisseur keinerlei Vorschriften<br />

gemacht.<br />

Ehrlich gesagt, haben sich die meisten Kampfszenen<br />

erst bei den Dreharbeiten zu dem entwickelt was man<br />

jetzt im Film sehen kann. Da sich die Kampfszenen<br />

jederzeit verändern konnten und bei weitem im Voraus<br />

nicht komplett festgelegt waren, musste jeder, selbst die<br />

einfachen Schauspieler, allzeit bereit und konzentriert<br />

sein. Interessanterweise wurde den Schauspielern und<br />

Stuntmen sogar gesagt, dass Sie Helden wären wenn<br />

sie mich treffen oder umhauen könnten. Oder auch die<br />

Katana-Szene am Anfang des Films: Das ist unter voller<br />

Konzentration und mit echten Zanshin entstanden. Der<br />

Angriffszeitpunkt ist in keiner Weise abgeprochen worden.<br />

Da hiess es nur „Kamera läuft – hajime !“<br />

Wie wurden die Darsteller für die Nebenrollen in den<br />

Kampfszenen ausgewählt ?<br />

Da wurde ein professionelles Casting mit über 200<br />

Budoka, Taekwondo-Kämpfern, Schauspielern und<br />

Stuntmen durchgeführt. Für die einzelnen Szenen wurden<br />

die Akteure ausgewählt, die die beste Leistung zeigten<br />

– unabhängig von Stilrichtungen oder Schulen.<br />

In den asiatischen Kung-Fu Filmen werden oft<br />

Szenen nachbearbeitet um spektakulär auszusehen<br />

oder besonders schnell und dynamisch zu erscheinen<br />

– wie wurde das für Kuro Obi gemacht ?<br />

Es ist schon verrückt, aber für Kuro Obi war das genau<br />

umgekehrt: Viele der Bewegungen und Techniken musste<br />

ich leicht verlangsamt oder extra grösser ausführen.<br />

Sonst hätten die Kamera die blitzschnellen Aktionen gar<br />

nicht aufnehmen können und wären dann im Film vom<br />

Zuschauer nicht zu sehen.<br />

Gilt das auch für Ihren Ippon-mässig ausgeführten<br />

Oi-Tsuki Treffer gegen einen der Soldaten ?<br />

Diese Aktion ist in der Tat eine wichtige Schlüsselszene.<br />

Die Idee war hier, die k.o.-Wirkung eines perfekten<br />

<strong>Karate</strong>-Fauststosses realistisch zu zeigen. Von den<br />

Schauspielern und Stuntmen war aber keiner bereit so<br />

einen Schlag einzustecken. Für die war das zu gefährlich.<br />

Also musste ein Schüler aus meinem Dojo einspringen.<br />

Das ist dann Okuma-sensei gewesen. Er ist auch<br />

<strong>JKA</strong> Instructor im Honbu Dojo und vielen <strong>Karate</strong>ka in<br />

Deutschland bekannt als Gasttrainer beim Gasshuku in<br />

Tamm letztes Jahr.<br />

Wann können wir das alles in „Kuro Obi“ in<br />

Deutschland sehen ?<br />

Auf Filmfestivals in Montreal und Hawaii wurde Kuro Obi<br />

dem internationalen Publikum schon vorgestellt. Der<br />

Vertrieb der DVD in Deutschland (mit japanischer<br />

Original- und deutscher Synchronversion) ist in diesen<br />

Tagen auch angelaufen. In Japan ist Kuro Obi bereits<br />

seit Oktober 2007 in den Kinos und auch als DVD erhältlich.<br />

Naka-sensei, sind Sie jetzt ein Filmstar ?<br />

Das weiss ich nicht, aber Kuro Obi ist in Japan schon<br />

sehr populär. Und <strong>Karate</strong>-Insider erkennen schnell, dass<br />

es ein guter Film ist.<br />

Das Interview führten:<br />

Karl Eric, Christian, Robert, Maki, Jens und Jörg<br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> 17


3. Osterlehrgang in Troisdorf<br />

3 Wochen früher als im vergangen<br />

Jahr fand der 3. Osterlehrgang in<br />

Troisdorf statt. Viele waren noch im<br />

Skiurlaub und die schlechten<br />

Straßenverhältnisse erinnerten eher<br />

an Mitte Januar als an den<br />

Frühlingsanfang. Aufgrund der oben<br />

genannten Widrigkeiten hatten wir<br />

schon mit weniger Teilnehmern,<br />

gerade aus den eigenen Reihen,<br />

gerechnet.<br />

Jedoch ließen sich die ganz eingefleischten<br />

<strong>Karate</strong>kas diesen<br />

Leckerbissen nicht entgehen.<br />

Auch im dritten Jahr waren die<br />

Trainer sehr gut vorbereitet und aufeinander<br />

abgestimmt.<br />

Bei der Vorbesprechung des<br />

Trainerteams mit unserem Dojoleiter<br />

Dr. Somantha Roeung wurde, neben<br />

Kihon und Hüftstellung, speziell die<br />

detaillierte Erläuterung der<br />

Bewegungen als Schwerpunkt vorgegeben.<br />

Sensei Yuichi SATO begann sein<br />

Programm mit Ushiro und Gyaku<br />

Ushiro-geri, wobei er viel Wert auf<br />

den korrekten Hüfteinsatz legte und<br />

darauf hin wies, dass die Kraft, ausgehend<br />

vom gebeugten Standbein,<br />

auch nur in eine Richtung (d.h. in die<br />

des Ziels) gerichtet werden solle.<br />

Beim Gyaku-zuki wurde ebenfalls<br />

der explosive Druck vom hinteren<br />

Bein über die Hüfte bis in die schlagende<br />

Faust trainiert, dabei ließ der<br />

Sensei Sato jedoch die innere<br />

Spannung des gesamten Körpers<br />

nicht aus den Augen.<br />

In der nächsten Einheit ging der<br />

<strong>Karate</strong>lehrer aus Monaco auf die<br />

richtige Position des Knies beim<br />

Zenkutzu-dachi sowie des Kokutzudachi<br />

ein. Beim Shotu uke demonstrierte<br />

er wie wichtig der richtige<br />

Einsatz des Hikete bei allen<br />

Techniken ist. Um seine<br />

Ausführungen anschaulicher zu<br />

machen, legte er das Oberteil seines<br />

Gi´s ab und zeigte uns, dass auch<br />

der kleinste Muskel mitarbeiten<br />

muss, um eine Ippontechnik ausführen<br />

zu können.<br />

Einigen weiblichen Teilnehmerinnen<br />

rutsche beim Anblick des<br />

Oberköpers von Sensei Sato ein<br />

leise aber hörbares „Wow“ heraus,<br />

was aber auch die männlichen<br />

<strong>Karate</strong>kas verstehen konnten,<br />

18 <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

besonders als Sensei Somantha, der<br />

aus dem Französischen übersetzte,<br />

anmerkte, dass dort ein 54-järiges<br />

Muskelpaket stehe.<br />

Sensei Sato mahnte die Trainer<br />

immer wieder, Bewegungen auch im<br />

Detail zu erläutern, damit die Schüler<br />

auch die richtigen Muskeln und<br />

Muskelgruppen bei ihren Techniken<br />

nutzten.<br />

Sensei Kirsten MANSKE war erstmals<br />

im Trainerteam des Troisdorfer<br />

Osterlehrgangs. Für uns ist sie ja<br />

keine Unbekannte; schließlich gab<br />

sie schon Lehrgänge in Troisdorf<br />

und Hennef und zu Beginn des<br />

Jahres war sie beim Besuch der<br />

japanischen Studenten bereits als<br />

Trainerin mit von der Partie.<br />

Kirsten leitete das Kindertraining,<br />

was bei der Größe der Gruppe und<br />

dem noch jungen Alter der <strong>Karate</strong>ka<br />

eine besonders schwierige Aufgabe<br />

war, die sie jedoch hervorragend<br />

bewältigte. Dies konnte man an den<br />

gespannten Gesichtern und den<br />

interessierten Augen des <strong>Karate</strong>nachwuchses<br />

deutlich erkennen.<br />

Kirsten führte speziell die Kinder mit<br />

9.und 8. Kyu in die faszinierende<br />

Welt unserer <strong>Karate</strong>kunst ein.<br />

Sensei Julien CHEES ist schon<br />

bekannt für sein ideenreiches<br />

Training, besonders sein Bunkai hat<br />

es den Lehrgangsteilnehmern angetan.<br />

In der Dangruppe ließ er die<br />

Kata Sochin üben und führte uns -<br />

trotz der Pausen anlässlich seiner<br />

Erläuterungen- an die konditionellen<br />

Grenzen. Mir fiel auf, dass er in seinen<br />

Lehr- und Übungsphasen oft<br />

fast schon vergessene bzw. sehr<br />

vernachlässigte Bewegungsabläufe<br />

in Katas in sein Training einbaute<br />

und dies so den Schülern wieder<br />

aufs Neue oder eben zum ersten<br />

Mal vermittelte.<br />

Sensei Shinji AKITA aus England,<br />

ebenfalls zum dritten Mal bei uns<br />

beim Osterlehrgang, begann mit<br />

Kihontechniken wie Oi-zuki und<br />

Mae-geri, legte dabei aber den<br />

Schwerpunkt auf korrekte<br />

Körperhaltung bei allen Techniken.<br />

Zuki aus der Mitte des Körpers, dem<br />

Hara, und dann die Kontrolle behalten<br />

und nicht der Trägheit nachzuge-<br />

ben, war seine Aufgabenstellung.<br />

Im Kata-Part übten wir Kanku-sho<br />

ohne überflüssige Bewegungen. Den<br />

zweiten Sprung der Kata und das<br />

nachfolgende Umsetzen in Kokutzudachi<br />

mit Shotu uke gedan demonstrierte<br />

er auf seine ganz eigene Art<br />

und Weise, was ohne Zweifel sehr<br />

beeindruckend war.<br />

Sensei Thomas SCHULZE sollte<br />

die letzte Einheit der Oberstufe übernehmen.<br />

Sein Kihon mit anschließenden<br />

Kombinationen war sehr<br />

schweißtreibend, obwohl auch hier<br />

eine sehr detaillierte Lehrphase vorausging.<br />

Sein Training holte aus<br />

allen Teilnehmern noch einmal die<br />

letzten Reserven heraus und zündete<br />

damit das finale Feuer dieses<br />

Lehrgangs.<br />

Zusammenfassend gesagt haben<br />

alle Trainer dieses 3. Osterlehrgangs<br />

in Troisdorf wieder einmal eine Linie<br />

verfolgt und ihre Traininginhalte aufeinander<br />

abgestimmt:<br />

Innere Köperspannung – explosives<br />

Abdrücken aus dem hinteren Bein –<br />

korrekte Knieposition in allen<br />

Stellungen.<br />

Das Konzept der 3 Trainingeinheiten<br />

á 1 Stunde ist auch diesmal sehr<br />

positiv von den Teilnehmern bewertet<br />

worden. Die Senseis haben uns<br />

nur allzu gern bewiesen, wie man in<br />

auch „nur“ 60 Minuten an sein Limit<br />

gebracht werden kann.<br />

Wieder ist ein toller Lehrgang zu<br />

Ende gegangen. In der nachfolgenden<br />

Woche des Osterlehrgangs<br />

erhielt unser Dojoleiter als<br />

Anerkennung für diesen gelungenen<br />

Event mehrere<br />

E-Mails und Anrufe, die zum Einen<br />

den koordinierten Lehrstoff, zum<br />

Anderen die Freundlichkeit und<br />

Hilfsbereitschaft der Leute hier in<br />

Troisdorf lobten.<br />

Sensei Somantha gab dieses Lob<br />

gerne an die Mitglieder und auch<br />

ausdrücklich an die Eltern der Kinder<br />

der beiden Vereine <strong>Karate</strong> Dojo Ochi<br />

Troisdorf und Hennef weiter. Mit dieser<br />

Motivation freuen wir uns schon<br />

wieder auf nächste Jahr zum 4.<br />

Osterlehrgang 2009 in Troisdorf.<br />

Reinhard Rathmann


Shihan Hideo Ochi<br />

in Mönchengladbach – Odenkirchen<br />

am 15. / 16. Februar <strong>2008</strong><br />

Der Verein „<strong>Karate</strong> Dojo Hatsuun<br />

Jindo e. V.“ wurde 2004 gegründet<br />

und hat sich aus einer kleinen<br />

Gruppe von „Gründungsmitgliedern“<br />

zu einem im doppelten Sinne jungen<br />

Verein (einerseits wegen der kurzen<br />

Zeit des Bestehens, andererseits<br />

wegen des hohen Anteils von<br />

Schülern und Jugendlichen) mit<br />

einer ständig steigenden<br />

Mitgliederzahl von derzeit 65<br />

die Delegation der japanischen Sportstudenten<br />

<strong>Karate</strong>ka entwickelt,.<br />

Mitgliederwerbung geschieht durch<br />

Mundpropaganda und<br />

Schnupperkurse und es gibt<br />

Trainingsgutscheine.<br />

Das Training findet immer montags<br />

und mittwochs statt unter Leitung<br />

von Thomas Löhrke, 3. Dan,<br />

Cheftrainer und 1. Vorsitzender.<br />

Auch das Vereinsleben außerhalb<br />

des Trainings wird intensiv gepflegt:<br />

Vereinsfeiern im Sommer und zu<br />

Weihnachten, jährliche<br />

Vollversammlung und regelmäßiger<br />

<strong>Karate</strong>-Stammtisch.<br />

Vereinsmitglieder nehmen an internen<br />

Wochenendlehrgängen, auch<br />

zur Prüfungsvorbereitung, teil und<br />

fahren auch zu Veranstaltungen in<br />

andere Dojo, besonders wenn dort<br />

bekannte, hoch graduierte Trainer<br />

unterrichten.<br />

Nach zwei vorbereitenden<br />

Wochenendlehrgängen mit<br />

Cheftrainern befreundeter Dojo<br />

war dieser Lehrgang die erste<br />

große überregionale<br />

Veranstaltung unseres noch<br />

jungen Vereins.<br />

DJKB-Chiefinstructor Sensei<br />

Hideo Ochi ist uns allen durch<br />

seine jahrzehntelange Lehrtätigkeit<br />

bestens bekannt und wir von seinen<br />

Schülern hoch verehrt.<br />

Da er immer weit voraus ausgebucht<br />

ist und schon lange bestehende<br />

Dojos ihn quasi abonniert haben,<br />

war sein Auftritt in Mönchengladbach<br />

eine besondere Ehre und Freude für<br />

unser Dojo, für die wir uns ganz<br />

herzlich<br />

bedanken<br />

möchten!<br />

Und dazu<br />

hatten wir<br />

noch das<br />

unerwartete<br />

große<br />

Glück, dass<br />

er in Begleitung einer japanischen<br />

Sportstudenten – Delegation anreiste.<br />

Es handelte sich um 11 <strong>Karate</strong> –<br />

Meister/Innen der „Nippon Sport<br />

Science University“ in Tokio, die auf<br />

einer Europatournee Kampfsport –<br />

Galavorführungen präsentierten und<br />

zwischen Auftritten in Köln und<br />

Düsseldorf einen Abend Zeit für uns<br />

und unsere Gäste hatten. Sie nahmen<br />

neben über hundert<br />

Teilnehmern aus allen Teilen<br />

Deutschlands am Training teil und<br />

boten im Anschluss eine Vorführung<br />

der Spitzenklasse. Es wurden „typische“<br />

Kampfsituationen eines<br />

„Opfers“ gegen mehrere Gegner<br />

in unglaublicher Präzision und<br />

Geschwindigkeit dargeboten,<br />

ebenso äußerst schwierige<br />

Synchronübungen mit perfekter<br />

Gleichmäßigkeit. Die unglaubliche<br />

Dynamik und raffinierte<br />

Synchronisierung einer Kata<br />

und parallel dazu ihrer Bunkai-<br />

Darstellung lässt sich nur im<br />

Film nachempfinden, Standfotos<br />

können diesen Schwung nur<br />

andeutungsweise erfassen.<br />

Beim gemeinsamen<br />

Abendessen sollte auch „das<br />

Kulturelle“ nicht zu kurz kommen.<br />

Den Gästen wurde<br />

zunächst ein originales japanisches<br />

Haiku – Kurzgedicht präsentiert,<br />

es stammt aus dem GEO –<br />

<strong>Heft</strong> Nr. 3, März 1981, aus einem<br />

Bericht über die japanische<br />

„Gemeinde“ in Düsseldorf.<br />

Mitsubaschiwo 5 Silben Do not fear the bees !<br />

Fürchtet Bienen nicht !<br />

Osoreru hanani 7 Silben Blossoms full of fear of bees<br />

Blüten voll Furcht vor Bienen<br />

Miwa naranu 5 Silben Never carry fruits<br />

tragen nie Früchte<br />

Unsere Gäste staunten nicht<br />

schlecht, dass das Haiku – Schema<br />

auch in anderen Sprachen sinnbehaltend<br />

zu übersetzen durchaus<br />

möglich ist.<br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> 19


Gesundes Bauchmuskeltraining<br />

Der gerade Bauchmuskel (m. rectus abdominis) ist ein langer, kräftiger Muskel, welcher langsam und ausdauernd arbeitet. Seine<br />

Aufgabe es ist, das Becken während des gesamten Tages zu fixieren. Im Sport ist ein kräftiger Bauchmuskel zur Stabilisierung<br />

des Oberkörpers von Nöten. Ist er schlecht ausgeprägt, unterbricht er während der Beschleunigung nach vorn (wie beim Sprint)<br />

die für einen optimalen Kraftfluss nötige Spannung. Im <strong>Karate</strong> schützt er zudem die inneren Organe gegen Schläge und Tritte.<br />

Eine ausgeprägte Bauchmuskulatur ist also von Nöten. Doch wie trainiert man diesen Muskel, ohne gesundheitsschädigende<br />

Wirkungen hervor zu rufen. Viele Sportler sind nämlich fälschlicherweise immer noch der Meinung, dass beim<br />

Bauchmuskeltraining keine gesundheitsschädigenden Fehler gemacht werden können. Falsch ausgeführte Situps fördern die<br />

Entstehung des ventralen Schubs (Gleiten der Wirbelsäule nach vorn) und von Bandscheibenvorfällen. <strong>Karate</strong>ka mit einer<br />

Hyperlordose (Hohlkreuz) können ihre Fehlhaltung sogar verschlimmern und damit weitere Beschwerdebilder auslösen.<br />

Viele <strong>Karate</strong>ka führen bei den Situps den Oberkörper bis ganz an die<br />

Oberschenkel heran. Dies kann sich gesundheitsschädigend äußern.<br />

Doch warum ist dies so? Der Bauchmuskel kann in zwei Teile geteilt<br />

werden, nämlich in die obere und untere Bauchmuskulatur. Mit den<br />

Situps soll hauptsächlich die obere Bauchmuskulatur trainiert werden.<br />

Diese Muskulatur arbeitet aber nur bis zu einem Winkel von 30° effektiv.<br />

Wird der Oberkörper über diesen Winkel angehoben, übernehmen<br />

hauptsächlich die Hüftbeugemuskeln, also der Lendendarmbeinmuskel<br />

(m. iliopsoas) und auch der vierköpfige Oberschenkelstrecker (m. quadrizeps)<br />

die Arbeit. Der Bauchmuskel arbeitet in diesem Bereich gar<br />

nicht mehr. Da der Lendendarmbeinmuskel einen seiner Ursprünge an<br />

den Lendenwirbeln findet, zieht er bei dauerhafter Kontraktion die<br />

Wirbelkörper in Richtung Bauch.<br />

Er verstärkt somit das Hohlkreuz und fördert den ventralen Schub. Die<br />

Bandscheiben werden mit jedem Situp übermäßig gequetscht.<br />

Bandscheibenpatienten sollten diese Art von Situps auf jeden Fall vermeiden.<br />

Bild 01 zeigt, wie hoch der Oberkörper gezogen werden kann,<br />

ohne gesundheitliche Schäden zu verursachen.<br />

Weiterhin werden Situps vorzugsweise möglichst schnell ausgeführt.<br />

Diese schnellen und ruckartigen Bewegungen führen meist zu einem<br />

Wippeffekt (Bild 02), bei dem sich die Hüfte und die Schultern<br />

gegensätzlich heben und senken. Dieser Wippeffekt entlastet die<br />

Muskulatur, da ein großer Teil der Bewegungsenergie aus dem<br />

Schwung und den passiven Strukturen wie Bänder und Sehnen gewonnen<br />

wird. Zudem übernehmen der Lendendarmbeinmuskel und der vierköpfige<br />

Oberschenkelstrecker die Arbeit. Diese Muskeln sind schnell<br />

kontrahierende Muskeln. Der Körper ist bei schnellen Bewegungen<br />

bestrebt, diese beiden Muskeln vor dem Bauchmuskel arbeiten zu lassen.<br />

Ein schnell ausgeführtes Bauchmuskeltraining ist demnach doppelt<br />

nachteilig. Das Training der Bauchmuskulatur sollte also möglichst<br />

langsam durchgeführt werden.<br />

Eine weitere Entlastung des Bauchmuskels erreicht man, indem man fälschlicherweise die Füße in Gegenstände oder am Partner<br />

einhakt. Bei genauem Betrachten verspüren viele <strong>Karate</strong>kas eher eine Belastung im Oberschenkel, als in der Bauchmuskulatur.<br />

Der Grund findet sich in der einfachen Tatsache, dass nicht der Bauchmuskel, sondern Oberschenkelmuskulatur und<br />

Lendendarmbeinmuskel zur Beugung des Oberkörpers in der Hüfte zuständig sind. Der Bauchmuskel spielt demnach bei eingehakten<br />

Beinen eine untergeordnete Rolle.<br />

Doch wie trainiert man den oberen Bauchmuskel effektiv?<br />

Man stellt die Füße schulterbreit auseinander, zieht die Füße an und drückt die Fersen in den Boden. Dadurch spannt sich die<br />

Muskulatur auf der Unterseite der Beine an, wodurch die Muskulatur auf der Oberseite (m. quadrizeps) abschaltet. Sobald sich<br />

die Füße vom Boden lösen ist dies ein Anzeichen, das Kraft aus der Hüftbeugemuskulatur erzeugt wurde.<br />

20 <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

Bild 01: die obere Bauchmuskulatur arbeitet<br />

nur bis zu einem Winkel von 30°<br />

Bild 02: Wippeffekt: Becken löst sich<br />

vom Boden


Kopf, Schulter und Schulterblätter werden nun nur wenige Zentimeter vom Boden angehoben. Aus dieser Grundposition richtet<br />

man nun den Oberkörper maximal 30° auf. Die Lendenwirbelsäule verlässt dabei nicht den Boden.<br />

Der untere Teil der Bauchmuskulatur hat zur Aufgabe, das vordere<br />

Becken nach oben zu fixieren, um ein Hohlkreuz zu verhindern.<br />

In der Trainingsmethodik werden die obere und untere Bauchmuskulatur<br />

unterschiedlich trainiert. Hierfür gibt es eine einfache Regelung.<br />

Befinden sich die Beine am Boden und wird der Oberkörper aufgerichtet,<br />

so wird die obere Bauchmuskulatur trainiert. Bleibt hingegen der<br />

Oberkörper fest am Boden und die Beine bzw. die Hüfte werden angehoben,<br />

so trainiert man die untere Bauchmuskulatur. In Bild 03 wird das<br />

Training der unteren Bauchmuskulatur ersichtlich.<br />

Beim Training der unteren Bauchmuskulatur besteht bei nachlässiger<br />

Ausführung die Gefahr, in ein Hohlkreuz hineingedrückt zu werden, wie<br />

beispielsweise in Bild 04 dargestellt. Dieses Hohlkreuz lässt sich aber<br />

leicht vermeiden, indem man den unteren Rücken immer fest in den<br />

Boden drückt. Dies erreicht man ausschließlich, wenn die<br />

Bauchmuskulatur fest angespannt wird.<br />

Um den <strong>Karate</strong>ka auf diese Thematik zu sensibilisieren, kann man mit<br />

Hilfe des Obis arbeiten.<br />

Legen Sie ihn bei ihrem Partner unter die Lendenwirbelsäule. Ihr Partner<br />

soll nun den Bauch festanspannen und den Rücken fest auf den Gürtel<br />

drücken. Üben Sie nun einen leichten bis mittelkräftigen Zug auf den<br />

Gürtel aus. Ist der Bauchmuskel fest angespannt, bleibt der Gürtel fixiert.<br />

Löst sich der Bauchmuskel, so kann der Gürtel unter den Rücken hervorgezogen<br />

werden. Bild 05 verdeutlicht die Arbeitsweise. Mit diesem einfachen<br />

Kontrollmechanismus kann der Übende auf die Bauchspannung<br />

sensibilisiert werden.<br />

Ideale Übungsausführung für das Training der oberen<br />

Bauchmuskulatur:<br />

+ Knie anwinkeln, dadurch wird die Lendenwirbelsäule entlastet<br />

+ Füße anziehen, Hacken in den Boden drücken, dadurch wir die Oberschenkelmuskulatur ausgeschalten<br />

+ Lendenwirbelsäule aktiv in den Boden drücken, um ein Hohlkreuz zu vermeiden<br />

+ Schulterblätter leicht anheben und nicht wieder absetzen, dadurch arbeitet der Bauchmuskel permanent<br />

+ Kopf zum Schädeldach strecken, dabei Kinn anwinkeln, so bleibt die Halswirbelsäule gestreckt<br />

Ideale Übungsausführung für das Training der unteren Bauchmuskulatur:<br />

Bild 03: Training der unteren Bauchmuskulatur<br />

Bild 04: Training im Hohlkreuz<br />

Bild 05: Training der unteren Bauchmuskulatur<br />

mit Kontrollmittel<br />

+ Bauchmuskel anspannen, so wird die Lendenwirbelsäule auf den Boden gedrückt<br />

+ Schulterblätter und Kopf am Boden auflegen, um die obere Bauchmuskulatur zu entspannen<br />

+ Kopf zum Schädeldach strecken, dabei Kinn anwinkeln, so bleibt die Halswirbelsäule gestreckt<br />

+ entlang des Steißbeines rollen, dadurch rollt das Becken langsam auf und der Bauchnabel wandert zum Kopf<br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> 21


Seitensprung<br />

Ursprünglich wollten wir zu viert<br />

nach Bergen fahren, um an dem<br />

vom DJKB ausgeschriebenen<br />

Lehrgang teilzunehmen. Das war<br />

schon lange geplant. Aber als es<br />

soweit war, musste Bente wegen<br />

einer Verletzung absagen und<br />

Manfred, weil er mit einer Grippe<br />

flach lag. Für Hans und mich stand<br />

aber fest, dass wir uns davon nicht<br />

abhalten lassen würden. Und so<br />

starteten wir dann am frühen<br />

Samstagmorgen des 8. März guter<br />

Dinge in Hans` komfortablen Auto,<br />

unterstützt von einem Wetter zum<br />

Eierlegen und meinem neuen Navi,<br />

das ich bei dieser Gelegenheit einweihen<br />

konnte.<br />

Während ich mich auf ein<br />

Wiedersehen mit oder besser gesagt<br />

Wieder-Erleben von Großmeister<br />

Ochi seit über einem Jahrzehnt freute,<br />

war Hans eher von der Neugier<br />

auf eine ihm bis dato persönlich<br />

unbekannte, aber von Manfred und<br />

mir aus eigenem Erleben geschilderte<br />

<strong>Karate</strong>-Legende angetrieben. Wir<br />

trafen mit reichlich Zeitreserve am<br />

Veranstaltungsort ein, gerade rechtzeitig,<br />

um den Beginn der ersten<br />

Lehrgangseinheit für die Unterstufe<br />

von der Tribüne aus verfolgen zu<br />

können. Es war eine Lust mit anzusehen,<br />

wie der inzwischen weißbärtige<br />

Herr Ochi in der vollen Halle elementares<br />

<strong>Karate</strong> exerzieren ließ,<br />

bestimmt und immer freundlich, mit<br />

wachen Augen für Fehler, die er liebevoll<br />

handgreiflich an den betreffenden<br />

Personen – teils noch kleine<br />

Kinder – korrigierte, gelegentlich<br />

auch einmal lachend begleitet von<br />

einem Klaps oder einer leichten<br />

Kopfnuss. Absolut souverän. Wir verbrachten<br />

eine ebenso interessante<br />

wie unterhaltsame Wartezeit mit<br />

einem Becher Kaffee und einem kleinen<br />

Imbiss zwischendurch.<br />

Dann waren wir dran, vom Meister<br />

höchstselbst sauber in vier Reihen<br />

dirigiert, sodass sich die <strong>Karate</strong>ka<br />

22 <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

zum <strong>JKA</strong>-Lehrgang mit Shihan Ochi<br />

in Bergen/Niedersachsen<br />

der ersten und dritten Reihe beim<br />

Umdrehen einem Übungspartner<br />

gegenüber sehen konnten.<br />

Traditionelles Angrüßen mit<br />

„Shomen ni rei.“ Die<br />

Aufwärmgymnastik von jeweils<br />

einem Sensei des veranstaltenden<br />

Vereins geleitet, fiel mit einer knappen<br />

halben Stunde für uns ungewohnt<br />

lang aus, beinhaltete in der<br />

zweiten Einheit, die ebenso begann,<br />

teils auch Elemente, die man m. E.<br />

nach dem heutigen Stand der<br />

Medizin lieber fortlässt. Auch die<br />

Oberstufe wurde zunächst von<br />

Shihan Ochi mit Arm- und Bein-<br />

Einzeltechniken der<br />

<strong>Karate</strong>grundschule beschäftigt, aus<br />

deren Aneinanderreihung zu einer<br />

vorwärts, rückwärts und mit umgekehrter<br />

Reihenfolge gelaufenen<br />

Serie mit Tempo- und<br />

Kraftsteigerung sich schließlich der<br />

Aufbau zu einer Partnerübung mit<br />

Konter erschloss, die wir im<br />

Rollentausch Tori/Uke und dann im<br />

Partnerwechsel durch Weiterrücken<br />

nach rechts in etlichen Durchgängen<br />

übten. Man staunt immer wieder, wie<br />

unterschiedlich Partnerübungen auf<br />

Lehrgängen umgesetzt werden.<br />

Mein erster Partner fuchste sich<br />

genauso wie ich in die Übung ein<br />

und vertat sich dabei hier und da,<br />

aber wir kamen mit gegenseitiger<br />

Hilfe gut zurecht. So soll es sein. Als<br />

nächstes hatte ich eine sehr konzentrierte,<br />

einfühlsame Partnerin, mit der<br />

es möglich war, eine harmonisch<br />

geschlossene Aktionseinheit zu bilden<br />

und unsere Bewegungsabläufe<br />

liefen glatt und fehlerfrei ab, zumal<br />

diese ja nun schon erprobt waren.<br />

Dann hatte ich einen, der mich seine<br />

Überlegenheit an Kraft und<br />

Schnelligkeit unbedingt spüren lassen<br />

wollte. Zuletzt übte ich mit<br />

jemand zusammen, der vielleicht<br />

beobachtet hatte, wie mich sein<br />

dynamischer Vorgänger in<br />

Verlegenheit brachte. Er zog nun<br />

den falschen Schluss, mich unterweisen<br />

zu müssen, und sagte mir<br />

jede Technik nach dem Motto vor:<br />

„Wenn Fürsorge zur Plage wird.“<br />

Am Nachmittag wurden beide<br />

Gruppen zusammengelegt. Shihan<br />

Ochi ließ an elementaren Dingen<br />

arbeiten. Ausführlich widmeten wir<br />

uns dem Shuto-Uke mit Vorwärts-<br />

/Rückwärts-Kombinationen unter<br />

Einbeziehung von Drehungen und<br />

danach dem Mawashi-Geri, den wir<br />

nach einer vorbereitenden<br />

Dehnungsübung als einzige erlaubte<br />

Angriffstechnik im Randori umzusetzen<br />

hatten. Die persönlichen<br />

Hilfestellungen beim Durchlaufen der<br />

Reihen hat Herr Ochi über die Jahre<br />

beibehalten und auch ich konnte hier<br />

durch seine Korrektur meiner<br />

Hüftstellung in der extremen Jodan-<br />

Vordehnungsposition des Mawashi-<br />

Geri am Partner profitieren.<br />

Obligatorisch waren am Schluss der<br />

Stunde immer noch die zehn Choku-<br />

Zuki mit Kiai im Kiba-Dachi-Stand.<br />

Trotz der Anstrengung, zu der uns<br />

die von der Persönlichkeit des<br />

Meisters geprägte Atmosphäre stimulierte,<br />

taten wir uns keine stressige<br />

Lehrstunde an, eher genossen<br />

wir ein <strong>Karate</strong>-Happening der besonderen<br />

Art, bei dem keine<br />

Prüfungsgeier um den<br />

Lehrgangsleiter kreisten, sondern<br />

<strong>Karate</strong> um seiner selbst willen aus<br />

Freude an der Sache praktiziert<br />

wurde, für mich persönlich natürlich<br />

bereichert durch die Nähe zum verehrten<br />

Meister Ochi nach langer<br />

Zeit. Ich will nicht verschweigen,<br />

dass wir alten Knaben uns wie die<br />

Kinder über das gemeinsame Foto<br />

mit dem Shihan und sein Autogramm<br />

im Leistungspass freuten. Doch den<br />

eigentlichen Wert unserer Exkursion<br />

stellt der tiefe Eindruck dar, den dieser<br />

bescheidene, großartige alte<br />

Herr bei uns hinterließ sowie seine<br />

Inspiration, die unser <strong>Karate</strong> nachhaltig<br />

beflügeln wird.<br />

Ulrich Fischer


Carlo Fugazza in Krefeld <strong>2008</strong><br />

Ancora<br />

una<br />

volta<br />

Am 5. April holten wir Carlo Fugazza<br />

am Düsseldorfer Flughafen ab und<br />

fuhren mit ihm nach Krefeld. Da der<br />

Maestro schon früh anreiste, übernahm<br />

er gern auch das Freitag-<br />

Abend-Training im <strong>Karate</strong> Dojo<br />

Nakayama.<br />

Das Dojo war brechend voll und die<br />

Zeit leider viel zu kurz, um die<br />

Kombinationen mit Jori Ashi, Suri<br />

Ashi und Oi Komi am Partner genügend<br />

zu üben und zu verinnerlichen.<br />

Nach einem gemeinsamen<br />

Abendessen traf man sich dann am<br />

nächsten Morgen an der<br />

Lehrgangshalle. Heißer Kaffee und<br />

Brötchen aus der Cafeteria erweckten<br />

die Lebensgeister.<br />

Nachdem die Unterstufe im letzten<br />

28 <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

Jahr<br />

die beiden Kata Heian Nidan und<br />

Yondan bei Carlo Fugazza praktiziert<br />

hatten, standen dieses Jahr Heian<br />

Shodan, Sandan und Godan auf<br />

dem Programm. Viele Teilstücke<br />

wurden intensiv im Bunkai geübt und<br />

eindrucksvoll vom Maestro vorgeführt.<br />

In der Oberstufe wurde eine Kata<br />

intensivst behandelt: die Kata Unsu.<br />

Carlo Fugazza erzählte, dass er<br />

zehn Jahre warten musste, bevor er<br />

diese Kata überhaupt lernen durfte.<br />

Dies sei eine sehr anspruchsvolle<br />

Kata, geeignet für einen 5. oder 6.<br />

Dan. Eindringlich appellierte er, dass<br />

wir diese Kata mit viel Respekt lernen<br />

sollen und mit ganzem Ernst bei<br />

der Sache sein müssen.<br />

In der ersten<br />

Trainingseinheit wurde<br />

dann auch nur der Anfang<br />

der Kata trainiert. Immer<br />

wieder nach neuen<br />

Anweisungen des<br />

Maestro, auf die wir achten<br />

sollten:<br />

"Die Bewegungen dürfen<br />

nicht plump sein, sie müssen<br />

geschmeidig ausge-<br />

führt werden mit wechselnden<br />

Tempi -- das ist das Leben in<br />

der Kata."<br />

Mit passendem Bunkai sollten<br />

wir die Kata dann besser verstehen<br />

lernen.<br />

In einer beeindruckenden<br />

Bunkai-<br />

Kombination, in der<br />

alle Techniken der<br />

Kata einmal vorkamen,<br />

zeigte uns der Maestro,<br />

was alles in dieser Kata<br />

steckt.<br />

Anwendungen vorwärts,<br />

rückwärts und seitenverkehrt<br />

mit seitlichem oder<br />

geradem Ausweichen<br />

brachten die Köpfe zum<br />

Qualmen -- auch wenn<br />

wir immer nur Teilstücke<br />

trainierten.<br />

Dies merkte auch Carlo<br />

Fugazza recht schnell und<br />

erkannte das Problem:<br />

Wir denken einfach zu<br />

viel nach -- wer zu viel<br />

nachdenkt kann sich nicht<br />

mehr bewegen.


Er selbst denke bei einer Kata nicht an die<br />

Technik, die er nun ausführen wird.<br />

Er stelle sich nur den Angriff vor, den er abwehren<br />

wird -- mehr nicht.<br />

Sprach es aus und demonstrierte das gesamte<br />

Bunkai der Kata in einem Kreis mit acht Gegnern<br />

und verdeutlichte uns, dass es egal ist, ob der<br />

Angreifer mit Rechts oder Links angreift, man<br />

kann die Richtungen im Bunkai einfach ändern<br />

oder die Techniken "seitenverkehrt" oder "rückwärts"<br />

ausführen -- wenn man die Kata kennt<br />

und beherrscht.<br />

Nur weil dies nicht so offensichtlich in der Kata<br />

zu sehen ist, heißt das noch nicht, dass es dies<br />

so nicht gibt. Hier erwähnte der Maestro das<br />

Gleichnis zum Mond: Man sieht immer nur<br />

eine Hälfte der Mondes, aber der Mond ist<br />

eine Kugel und hat alles was wir sehen noch<br />

einmal auf der uns abgewandten Seite.<br />

So ist es auch mit der Kata: Wir sollen zwischen<br />

den Zeilen lesen und nicht nur oberflächlich trainieren.<br />

Er versäumte nicht, uns zu sagen, dass das was<br />

er uns zeigte, nur eine Möglichkeit der<br />

Interpretation sei und es gibt noch viele, viele<br />

andere Möglichkeiten gibt.<br />

"Wir müssen Hunger<br />

haben auf die Kata<br />

Unsu!"<br />

Ein satter Löwe ist<br />

träge und langsam,<br />

wir aber sind hungrige<br />

und wilde Löwen !<br />

"Ancora und volta"<br />

und schon schallten<br />

die Kommandos durch<br />

die Halle.<br />

Leider waren diese<br />

beiden Tage viel zu<br />

kurz, um die Kata<br />

ausreichend zu<br />

behandeln. Aber uns<br />

wurde doch ein kleiner<br />

Einblick in die „fantastische Welt der Unsu“<br />

geboten.<br />

Am Samstagabend hatte das <strong>Karate</strong> Dojo<br />

Nakayama Krefeld zur Jubiläumsfeier geladen,<br />

um das zwanzigjährige Bestehen des Vereins zu<br />

feiern.<br />

Viele geladene Gäste - teilweise weit gereist (wie<br />

Hans-Karl Rotzinger aus Konstanz) kamen, um<br />

Erwin Querl zu diesem Jubiläum zu gratulieren.<br />

Die Mitglieder, Lehrgangsteilnehmer, geladene<br />

Gäste und auch viele Ehemalige labten sich<br />

gemeinsam am köstlichen Büffet, schwelgten in<br />

Erinnerungen, schwärmten vom Lehrgang und<br />

blieben bis in die späte Nacht.<br />

Text und Fotos<br />

Alexander Raitz von Frentz<br />

DJKB-Instructor<br />

Risto Kiiskilä<br />

zu Gast<br />

in Dieburg<br />

DJKB-<br />

Instructor<br />

Risto Kiiskilä hielt<br />

am 12. April in Dieburg<br />

einen <strong>Karate</strong>lehrgang der<br />

Spitzenklasse ab.<br />

Wenn Sensei Kiiskilä ruft, reisen <strong>Karate</strong>ka aus<br />

dem gesamten <strong>Bund</strong>esgebiet an.<br />

Der Finne, Risto Kiiskilä, besticht durch seine brillanten<br />

<strong>Karate</strong>techniken, die er realitätsbezogen, speziell zum<br />

Training des Kumite , in Dieburg vorgestellt hat.<br />

"Mister Hüfte" zeigte uns wieder einmal, dass wir eigentlich<br />

noch viel zu wenig Hüfte in unseren <strong>Karate</strong>techniken umsetzen.<br />

Zu Beginn des Lehrgangs gab Sensei Kiiskilä den<br />

Themenschwerpunkt bekannt: „Wie finde ich nach jahrelangem<br />

Kihon-Training den Anschluss zum freien Kampf“.<br />

Oder: „Wie fülle ich die Lücke zwischen Halbfrei- und<br />

Freikampf“.<br />

Der systematische Aufbau des Kumitetrainings verlangte<br />

den Teilnehmern alles ab. Zunächst wurden die für das<br />

Kumite notwendigen Grundvoraussetzungen geübt:<br />

Richtige Kraftübertragung, welche das Lernen der<br />

Benutzung des Standbeines und der richtigen<br />

Gewichtverlagerung voraussetzt.<br />

Beherrschung der Beweglichkeit auf engem Raum.<br />

Das Wechseln von Spannung und Entspannung<br />

Danach folgten Kumitekombinationen bis hin zu<br />

Fegetechniken und Tritten im Sprung. Erst wurden die<br />

Kombinationen und <strong>Karate</strong>techniken ohne Partner grundschulmäßig<br />

geübt und wenn dies einigermaßen klappte,<br />

wurde die Anwendung am Partner geübt.<br />

Risto korrigierte jeden Teilnehmer, bis hin zu den höchsten<br />

Schwarzgurten und jeder <strong>Karate</strong>ka konnte spüren, dass er<br />

an diesem Wochenende etwas Neues, etwas ganz<br />

Grundlegendes dazugelernt hatte.<br />

Nach den anstrengenden Trainingseinheiten ließ man dieses<br />

<strong>Karate</strong>-Event beim gemütlichen Beisammensein ausklingen.<br />

"OSS Risto !" wir hoffen auf ein weiteres "Finnisches<br />

Wochenende" im nächsten Jahr!<br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> 29


Bayerische Meisterschaft im <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

Am 12.04.<strong>2008</strong> fanden die diesjährigen<br />

Bayerischen <strong>JKA</strong>-<br />

Meisterschaften statt. Neben dem<br />

Kinder- und Jungendbereich waren<br />

auch Wettkämpfe im<br />

Seniorenbereich zu sehen.<br />

Ausrichter war Norbert Dank vom<br />

Dojo TV Feldkirchen. Die<br />

Organisation und Durchführung der<br />

Meisterschaft haben die Dojos TV<br />

Feldkirchen und SV 1880 München<br />

gemeinsam übernommen.<br />

Insgesamt waren 96 Teilnehmer aus<br />

16 bayerischen Dojos am Start. Von<br />

Kulmbach bis Oberstdorf waren die<br />

<strong>Karate</strong>ka angereist. 14<br />

Mannschaften hatten sich zum Start<br />

gemeldet.<br />

Die Wettkämpfe wurden in den<br />

einzelnen Altersgruppen in den<br />

Disziplinen Kata, Kata-Team, Kihon-<br />

Ippon-Kumite und Jyu-Kumite ausgetragen.<br />

Zugelassen waren alle<br />

<strong>Karate</strong>ka ab 7. Kyu.<br />

Schon im Verlauf der Vorrunde konnte<br />

man bei allen Altersstufen sehr<br />

ansprechende Katas bewundern.<br />

Das Kihon-Ippon-Kumite der Kinder<br />

bis 14 Jahre war sehr interessant<br />

und überwiegend mit hoher<br />

Präzision ausgeführt. Die Kämpfe<br />

bei den Jugendlichen verliefen fair<br />

und das Niveau war zum großen Teil<br />

schon sehr ansprechend. Bei den<br />

Senioren konnte man sehr spannende<br />

Kämpfe sehen, bei denen es<br />

keine nennenswerten Verletzungen<br />

gab. Nach den Vorrunden konnten<br />

sich die zahlreichen Zuschauer auf<br />

spannende Finalkämpfe freuen und<br />

wurden nicht enttäuscht.<br />

Nach insgesamt ca. 6 Stunden<br />

standen alle Sieger fest und<br />

erfreulicher Weise hatte der<br />

Turnierarzt fast nichts zu tun.<br />

34. BILLERBECKER POKALTURNIER<br />

Das traditionelle Nachwuchsturnier<br />

im Münsterland<br />

1974 richtete die Abteilung <strong>Karate</strong> des DJK VfL Billerbeck erstmals<br />

das Billerbecker Pokalturnier aus. Es sollte den Jung- und<br />

Nachwuchskarateka die Möglichkeit bieten, erste<br />

Wettkampferfahrungen zu sammeln. Mittlerweile hat das Turnier<br />

seinen festen Platz im regionalen Wettkampfgeschehen eingenommen.<br />

Auch in diesem Jahr reisten am 13. April wieder insgesamt 135<br />

<strong>Karate</strong>kas aus 14 Dojos an, um an dem traditionellen Turnier teilzunehmen.<br />

Wie gewohnt erwartete die Teilnehmer und deren Betreuer in der<br />

Billerbecker Zweifachsporthalle neben einer guten Verpflegung ein<br />

vorab gut organisiertes Turnier, so dass pünktlich mit dem<br />

Wettkampf begonnen werden konnte.<br />

Insgesamt verlief das Turnier sehr fair und die HelferInnen des<br />

DRK mussten zum Glück nur leichte Blessuren versorgen. Dank<br />

des zügigen Verlaufs waren bis zum Nachmittag alle Sieger der<br />

einzelnen Disziplinen ermittelt. Hierbei gilt den Kampfrichtern für<br />

ihren fast pausenlosen Einsatz unser besonderer Dank.<br />

Im Jahr 2009 dürfen wir uns auf ein doppeltes Jubiläum freuen:<br />

Das Billerbecker Pokalturnier wird dann schon zum 35. Mal von<br />

uns ausgerichtet und wir können das 40jährige Bestehen der<br />

Abteilung <strong>Karate</strong> des DJK VfL Billerbeck feiern.<br />

Zu diesem Anlass werden wir einen Lehrgang ausrichten. Die<br />

Ausschreibungen hierzu sind wie immer in der <strong>JKA</strong> <strong>Karate</strong> zu finden<br />

oder können unter <strong>Karate</strong>DojoBillerbeck@gmx.de angefordert<br />

werden.<br />

Cornelia Dierksmeier<br />

Die Siegerehrung nahmen<br />

Landestrainer Henry Landeck sowie<br />

das <strong>Karate</strong>-Urgestein Sepp Kröll vor.<br />

Alle Gewinner durften sich über<br />

schöne Pokale, Medaillen und<br />

Urkunden freuen.<br />

Insgesamt betrachtet war das<br />

Turnier ein voller Erfolg.<br />

Alle Teilnehmer waren zufrieden und<br />

lobten die gute Organisation und<br />

reibungslose Durchführung, die in<br />

erster Linie dem eingespielten<br />

„Turnier-Vorbereitungs-Team“ Sepp<br />

Kröll, Norbert Dank und Dorothea<br />

Rein zu verdanken war.<br />

Hoffentlich können für nächstes Jahr<br />

noch mehr Meldungen in allen<br />

Altersgruppe verzeichnet werden,<br />

damit wieder eine niveauvolle<br />

Bayerische Meisterschaft stattfinden<br />

kann.<br />

Text: Dorothea Rein<br />

DIE ERSTPLATZIERUNGEN<br />

Kata Einzel Kinder bis 10 Jahre<br />

Annika Müller PSV Gladbeck<br />

Kata Einzel Kinder bis 14 Jahre<br />

Lisa Preis Hagen<br />

Kata Einzel Kinder 6. - 1. Kyu<br />

Jan Oergel Coesfeld<br />

Kata Einzel Damen und Herren Unterstufe<br />

Daniel Wessendorf PSV Gladbeck<br />

Kata Einzel Damen Oberstufe<br />

Lena Kiffmeyer Coesfeld<br />

Kata Einzel Herren Oberstufe<br />

Patrick Müsker Shotokan Münster<br />

Kata Mannschaft 9. - 7 .Kyu<br />

Hagen<br />

Kata Mannschaft 6. - 1 .Kyu<br />

Coesfeld<br />

Kumite Einzel Kinder bis 10 Jahre<br />

Lena Schooren Coesfeld<br />

Kumite Einzel Kinder bis 14 Jahre<br />

Julia Becker Hagen<br />

Kumite Einzel Kinder 6. - 1. Kyu<br />

Jaqueline Rehnert Coesfeld<br />

Sanbon Kumite Unterstufe<br />

Josephine Kummer Shotokan Müster<br />

Jiyu-Ippon-Kumite Damen und Herren<br />

Daniel Wessendorf PSV Gladbeck<br />

Kumite Damen Oberstufe<br />

Lena Kiffmeyer Coesfeld<br />

Kumite Herren Oberstufe<br />

Holger Böing Shotokan Münster<br />

Kumite Mannschaft Herren<br />

Coesfeld


Bayerische Meisterschaft im <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

DIE ERSTPLATZIERUNGEN<br />

KATA<br />

Einzel männlich 9 – 11 Jahre<br />

Reis Johannes ATS Kulmbach<br />

Einzel weiblich 9 – 11 Jahre<br />

Engelbrecht Sabrina KC-Kulmbach<br />

Einzel männlich 12 – 14 J. bis 4. Kyu<br />

Kartaschov Dimitri Ippon Nürnberg<br />

Einzel weiblich 12 – 14 J. bis 4. Kyu<br />

Hußnätter Isabelle Shoshin Stein<br />

Einzel männlich 12-14 J. ab 3. Kyu<br />

Crnogorac Milos Ippon Nürnberg<br />

Einzel weiblich 12-14 J. ab 3. Kyu<br />

Luu Quoc Claudia Shoshin Stein<br />

Einzel männlich 15 – 17 J. ab 3. Kyu<br />

Röthlein Christoph KC-Kulmbach<br />

Einzel weiblich 15 – 17 J. ab 3. Kyu<br />

Taskin Cansu Immenstadt / Stein<br />

Einzel männlich ab 18 Jahre<br />

Hagen Christian ATS Kulmbach<br />

Einzel weiblich ab 18 Jahre<br />

Sanar Enfes KC-Kulmbach<br />

Mannschaft 9 – 11 Jahre gemischt<br />

<strong>Karate</strong> Dojo Shogun Bayreuth<br />

Mannschaft 12 – 14 Jahre gemischt<br />

ATS Kulmbach<br />

Mannschaft ab 15 Jahre gemischt<br />

ATS Kulmbach<br />

KUMITE<br />

Fachhandel für<br />

Budosport-Artikel und Bücher<br />

Einzel männlich 9 – 11 Jahre<br />

Schmidt Andre Shoshin Würzburg<br />

Einzel weiblich 9 – 11 Jahre<br />

Engelbrecht Sabrina KC-Kulmbach<br />

Einzel männlich 12 – 14 J. bis 4. Kyu<br />

Lubiato Daniel KC-Kulmbach<br />

Mühlenstraße 17<br />

79194 Gundelfingen<br />

Telefon (07 61) 5 85 32 80<br />

Telefax (07 61) 58 43 48<br />

Einzel weiblich 12 – 14 J. bis 4. Kyu<br />

Hußnätter Isabelle Shoshin Stein<br />

Einzel männlich 12-14 J. ab 3. Kyu<br />

Lubiato Samuel KC-Kulmbach<br />

Einzel weiblich 12-14 J. ab 3. Kyu<br />

Luu Quoc Claudia Shoshin Würzburg<br />

Einzel männlich 15 – 17 J. ab 3. Kyu<br />

Sanar Ismail KC-Kulmbach<br />

Einzel weiblich 15 – 17 J. ab 3. Kyu<br />

Rein Michaela SV 1880 München<br />

Einzel männlich ab 18 J. ab 3. Kyu<br />

Weinzierl Thilo SV 1880 München<br />

Einzel weiblich ab 18 J. ab 3. Kyu<br />

Rehle Veronika Immenstadt/Stein<br />

Sie trainieren,<br />

wir ziehen Sie an.<br />

Kumite Shotokan Kata <strong>Karate</strong> 1/2<br />

<strong>Karate</strong> Praxis 1/2<br />

ZweiBände<br />

info@budosport-findor.de<br />

www.budosport-findor.de<br />

Mo – Mi – Fr<br />

9:00 bis 12:00 und 15:00 bis 18:00 Uhr<br />

VHS / DVD<br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> 31


<strong>Karate</strong> am anderen Ende der Welt<br />

Nach langen Jahren war es mir diesen<br />

März endlich wieder möglich, mit<br />

Frau und Kindern in meine Heimat<br />

Chile zu reisen. Im Vordergrund<br />

stand der Besuch bei unserer<br />

großen Familie und einfach nur<br />

Urlaub in diesem wunderschönen<br />

Land. Ich wollte auch gerne in einem<br />

Dojo trainieren. Das gestaltete sich<br />

nicht so einfach, wie ich dachte, aber<br />

dazu später mehr.<br />

Nach Chile zu kommen dauert eine<br />

Weile, denn schließlich ist es etwa<br />

14.000 km von hier entfernt. Da<br />

muss man schon mal mit 16 bis 18<br />

Stunden Flugzeit rechnen und so<br />

kamen wir müde aber glücklich an<br />

einem strahlend schönen Märztag in<br />

der Hauptstadt Santiago an. Da das<br />

Land südlich des Äquators liegt, ist<br />

dort im März Spätsommer und die<br />

Temperaturen bewegen sich meist<br />

um die 25° C. Was sich für uns als<br />

sehr angenehm herausstellte - wir<br />

hatten im ganzen Monat nur einen<br />

einzigen Regentag - war für das<br />

Land kein Segen. Es war klar<br />

erkennbar, dass es dort zu wenig<br />

regnete. Der Klimawandel ist in Chile<br />

deutlicher sichtbar als hier, vor allem<br />

in Form etlicher fast trockener<br />

Flussbetten.<br />

Nachdem wir uns einige Tage in der<br />

fünf oder sechs oder sieben<br />

Millionenmetropole Santiago, so<br />

genau weiß das nun mal keiner, ausgeruht<br />

und akklimatisiert hatten,<br />

nutzten wir einen der größten<br />

Vorteile Chiles, der sich jedem<br />

erschließt, der eine Weltkarte in die<br />

Hand nimmt, und reisten für eine<br />

Woche ans Meer. Da sich das Land<br />

nämlich lang und dünn am westlichen<br />

Rand Südamerikas erstreckt,<br />

brauchten wir bei gemütlicher Fahrt<br />

über die Autobahn nur anderthalb<br />

Stunden, bis wir auf den Pazifik<br />

schauen konnten. Wer allerdings auf<br />

die Idee kam, dieses Meer Pazifik,<br />

also friedlich oder Stiller Ozean, zu<br />

nennen, war bestimmt nie in Chile.<br />

Da ist nämlich am Strand mächtig<br />

was los. Die Wellen knallen oft so<br />

hart ans Ufer, als wollten sie es<br />

kaputtmachen und im Meer baden<br />

ist in Zentral- oder Südchile nur<br />

etwas für ganz Hartgesottene. Wenn<br />

ich die Füße ins Wasser gestellt<br />

32 <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

habe, hat es mir vor lauter Kälte bis<br />

in die Haarspitzen gezogen! Ich<br />

kann bis heute nicht begreifen, wie<br />

es manche schaffen länger als drei<br />

Minuten im Wasser zu bleiben. Das<br />

Baden ist in Chile eher was für die<br />

Seen.<br />

Das Naturerlebnis, das man hat,<br />

wird dadurch allerdings nicht getrübt.<br />

Es gibt derart viel Landschaft, dass<br />

man kaum weiß, wo man hinschauen<br />

soll! Auch die Art, wie das Licht<br />

fällt, sanft und weich, und der frische<br />

Duft nach Meer sorgen dafür, dass<br />

man nur noch draußen sein und<br />

möglichst viel davon mitbekommen<br />

will. Wenn man auf einem vierzig<br />

Meter hohen Felsen am Ufer steht,<br />

in die untergehende Sonne schaut<br />

und ein Schwarm Pelikane lautlos<br />

über einem vorbeizieht, das hat<br />

schon was.<br />

Da uns aber der Großteil der Familie<br />

im Süden, in meiner Heimatstadt<br />

Temuco, erwartete, fuhren wir über<br />

einen kurzen Zwischenstopp in<br />

Santiago weiter. Dazu nutzten wir<br />

einen der sehr verbreiteten Überlandbusse,<br />

vergleichbar mit den<br />

bekannten „Greyhound“-Bussen in<br />

den USA. Diese fahren über das<br />

ganze Land und man kann zu einem<br />

Preis von 15 bis 25 sehr bequem,<br />

mit Klimaanlage und Bordservice,<br />

sehr weit kommen. Nach acht<br />

Stunden Fahrt und 700 km, für chilenische<br />

Verhältnisse nicht besonders<br />

weit, waren wir in Temuco. In Chile<br />

gilt alles unterhalb von 400 km als<br />

„nah“ und das meinen die Leute<br />

genau so.<br />

Apropos Euro. Wer mit denen in der<br />

Tasche nach Chile fährt, kann es<br />

sich ziemlich gut gehen lassen. Der<br />

Flug dorthin kostet zwar um die 1000<br />

, aber Inlandsreisen sind günstig,<br />

auch Übernachtungen und Essen<br />

sowieso. In einem ordentlichen<br />

Restaurant bekommt man eine<br />

Vorspeise, eine Hauptspeise (zB<br />

großes Steak mit üppigen Beilagen)<br />

und Nachtisch inklusive Getränke für<br />

rund 10 . Obst und Gemüse sind<br />

sehr günstig. Das Kilo Weintrauben<br />

kostet 80 Cent und eine 7-8 Kilo<br />

schwere, sehr leckere<br />

Wassermelone 1,80 . Nicht pro<br />

Kilo, sondern die ganze Melone!!! Da<br />

mussten schon einige dran glauben.<br />

Dann waren wir also in der 300.000-<br />

Einwohner-Stadt Temuco. Sie hat ein<br />

sehr geschäftiges Zentrum und<br />

umso ruhigere Wohngebiete. Wir<br />

fanden, dass es sich dort sehr gut<br />

aushalten lässt. Viel angenehmer als<br />

in Santiago, wo man von der ersten<br />

Minute an und fast rund um die Uhr<br />

merkt, dass meine Landsleute ein<br />

sehr entspanntes Verhältnis zum<br />

Lärm haben. Nachdem wir einige<br />

Tage im sehr behaglichen Schoß der<br />

Familie verbringen konnten, reisten<br />

wir 120 km (also quasi einen<br />

Katzensprung) in die Seenregion, in<br />

Richtung Hochgebirge. Dort konnten<br />

wir in Licán Ray, am wunderschönen<br />

See Calafquén gelegen, zwei<br />

Wochen entspannen. Der Ort hat<br />

etwa 2000 Einwohner und ist im<br />

März, also außerhalb der dortigen<br />

Urlaubssaison, die im Januar und<br />

vor allem Februar liegt, eine Oase<br />

der Ruhe. Es gibt dort eine einzige<br />

asphaltierte Straße, einen 120 km2<br />

großen, meist spiegelglatten See mit<br />

zwei schönen Stränden und eine<br />

Halbinsel, die einem mit ihrer natürlichen<br />

Schönheit den Atem raubt. Und<br />

über allem thront der Vulkan<br />

Villarrica mit seinem schneeweißen<br />

Gipfel auf 2840 m Höhe.<br />

Im See kann man sehr gut und<br />

lange in klarem Wasser baden und<br />

alles in allem kann man dort so<br />

schöne Urlaubstage verbringen,<br />

dass man eigentlich gar nicht mehr<br />

weg will. Die Natur ist überwältigend,<br />

Wasser und Luft sind rein und man<br />

kann viel unternehmen. Zum Beispiel<br />

auf den Villarrica fahren, was meine<br />

Frau und ich auch getan haben. Man<br />

kommt mit dem Auto, in unserem<br />

Fall dem alten Toyota Tercel einer<br />

Tante, auf nicht befestigten Wegen<br />

und mit einer gewissen Seefestigkeit<br />

bis zur Skistation auf etwa 2000 m<br />

Höhe. Von dort aus gibt es geführte<br />

Touren bis zum Gipfel. Dafür war an<br />

dem Tag allerdings das Wetter zu<br />

wechselhaft und außerdem sagt<br />

mein Bruder, der schon oben war,<br />

dass es da sowieso nur furchtbar<br />

nach Schwefel stinkt. Schließlich ist<br />

der Villarrica noch aktiv und hatte<br />

seinen letzten Ausbruch vor zwanzig


Jahren. Also blieben wir auf 2000 m<br />

und ich nutzte die Gelegenheit für<br />

einige <strong>Karate</strong>-Poser-Fotos. Ich<br />

meine, wenn man schon mal da<br />

oben ist ...<br />

Meinen beabsichtigten Dojobesuch<br />

hatte ich aber immer noch nicht hinbekommen.<br />

Der Hauptgrund war<br />

schlichtweg Zeitmangel. Außerdem<br />

gibt es in Chile nicht in jedem Ort<br />

<strong>Karate</strong>vereine und von A nach B zu<br />

kommen kann schon mal eine ganze<br />

Weile dauern. Ich nahm mir fest vor,<br />

auf dem Rückweg über Temuco dort<br />

zu trainieren, musste aber feststellen,<br />

dass meine Familie für das<br />

Vorhaben zu groß und die Zeit wieder<br />

zu knapp war. Also blieb mir nur<br />

die Hoffnung auf Santiago und zwei<br />

Tage vor der Heimreise habe ich es<br />

doch tatsächlich geschafft, dort im<br />

„Jiyukan“ zu trainieren. Und wie<br />

sich herausstellte, handelte es<br />

sich sogar um das Zentraldojo der<br />

<strong>JKA</strong> Chile.<br />

Als ich dann da war, wurde ich<br />

allerdings ziemlich misstrauisch<br />

beäugt. Die magischen Worte, die<br />

mir schnell alle Türen öffneten,<br />

waren der Name unseres verehrten<br />

Chiefinstructor. Nachdem ich<br />

dem dortigen Sensei meinen<br />

DJKB-Ausweis zeigte und er dort<br />

den Namen Ochi-senseis las, rief<br />

er spontan aus: „Ich kenne Herrn<br />

Ochi!“ Tja, von da an war es ganz<br />

leicht mit allen gut bekannt zu werden<br />

und ich war wieder einmal dankbar<br />

dafür, unter einem in der ganzen<br />

Welt so bekannten und geachteten<br />

Sensei lernen zu können. Ich<br />

brauchte auch nicht mehr zu fragen,<br />

ob ich mittrainieren dürfe, sondern<br />

war sogleich eingeladen und wurde<br />

sehr freundlich aufgenommen. Es<br />

zeigte sich wieder einmal, dass die<br />

<strong>JKA</strong> eine große Familie ist und Ochisensei<br />

dort sehr hohes Ansehen<br />

genießt.<br />

Aber die Liebe ging nicht soweit,<br />

mich zu schonen. Das Training der<br />

Oberstufe, dass Sensei Jaime Agliati<br />

Valenzuela, 5ter Dan <strong>JKA</strong>, selbst leitete,<br />

war knallhart. Selten so<br />

geschwitzt und selten kam mir eine<br />

Stunde so lang vor. Da hat sich der<br />

urlaubsmäßige Müßiggang bitter<br />

gerächt. Und es hätte mich doch<br />

misstrauisch machen sollen, als ein<br />

Danträger mich vor dem Training<br />

fragte, ob ich öfter kommen würde<br />

und als ich das leider verneinen<br />

musste, sagte, dass man mich dann<br />

eben heute hart rannehmen müsste.<br />

Tja, nicht zu viel versprochen.<br />

Es ist mir heute noch ein Rätsel, wie<br />

ich es geschafft habe, nach dem<br />

Training noch ein paar Fotos zu<br />

schießen und mich über das <strong>Karate</strong><br />

in Chile zu informieren. Aber ich<br />

konnte erfahren, dass es auch in<br />

Chile verschiedene Verbände gibt,<br />

von denen die <strong>JKA</strong> zu den größten<br />

gehört. Die Vielfalt der Stilrichtungen<br />

ist in Chile allerdings größer als bei<br />

uns und es gibt stärkere regionale<br />

Abgrenzungen, in dem Sinne, dass<br />

„Gebietsfürsten“ verstärkt über ihr<br />

Territorium wachen. Insgesamt gibt<br />

es, bei einer Einwohnerzahl von<br />

etwa 17 Millionen, geschätzte 10.000<br />

aktive <strong>Karate</strong>ka. Davon gehören<br />

drei- bis viertausend der <strong>JKA</strong> Chile<br />

an, deren Präsident Sensei Agliati<br />

ist. Aber nicht nur das, er ist auch<br />

einer der Direktoren des Nationalen<br />

Olympischen Kommitees und reiste<br />

wenige Tage nach meinem<br />

Trainingserlebnis in offizieller<br />

Mission nach Peking und danach privat<br />

ins Honbu Dojo nach Tokyo. Eine<br />

hochgestellte, sehr respektierte und<br />

sehr freundliche Persönlichkeit.<br />

Mein Eindruck ist, dass es <strong>Karate</strong> in<br />

Chile unter anderem deswegen<br />

schwer hat, weil die Arbeitszeiten<br />

dort deutlich länger sind als bei uns.<br />

Viele Menschen arbeiten dort regulär<br />

bis 20 oder 21 Uhr und da ist es<br />

natürlich sehr schwer, noch regelmäßig<br />

zu trainieren. Auch gibt es<br />

dort keine ausgeprägte<br />

Lehrgangskultur wie bei uns. Der<br />

Monatsbeitrag geht meist bei 20<br />

los. Das ist für chilenische<br />

Verhältnisse recht viel, trotz der<br />

hohen Qualität, die geboten wird. Ich<br />

konnte aber etliche <strong>Karate</strong>ka kennenlernen,<br />

die aus Liebe zu unserer<br />

Kampfkunst viele Mühen auf sich<br />

nehmen, um zu trainieren und auf<br />

ihrem Do weiterzukommen. Da können<br />

sich viele Leute hier eine dicke<br />

Scheibe von abschneiden und auch<br />

mir wurde klar, dass wir in Bezug auf<br />

<strong>Karate</strong> in Deutschland fast paradiesische<br />

Zustände haben. Wenn man<br />

erlebt hat, welche Opfer andere<br />

Menschen für <strong>Karate</strong> bringen, realisiert<br />

man welche Möglichkeiten sich<br />

hierzulande bieten. Dies sollte<br />

Ansporn und Verpflichtung sein.<br />

Tja und dann war der Monat rum<br />

und der Urlaub zu Ende. Mitgebracht<br />

haben wir viele Eindrücke und<br />

Erinnerungen vom schönsten Land<br />

der Erde, neue Bekanntschaften,<br />

dank der digitalen Fotografie über<br />

2000 Bilder und einen mordsmäßigen<br />

Muskelkater. Und in unserem<br />

verrückten Verein wird schon darüber<br />

sinniert, wann der erste<br />

Lehrgang an diesem herrlichen<br />

Bergsee stattfindet.<br />

Maxim Eytel<br />

<strong>Karate</strong> Gießen e.V.<br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> 33


Es ist eine schöne Sache, auf einen Lehrgang zu fahren,<br />

gut zu trainieren, Techniken oder eine Kata erklärt<br />

zu bekommen und zufrieden nach Hause zu fahren.<br />

Wenn aber auf dem Lehrgang nicht „nur“ das geboten<br />

wird, sondern eine immense Bandbreite an<br />

Hintergrundwissen zum <strong>Karate</strong>-do und zur Wesensart<br />

der Japaner, dann fängt das Ganze an, so richtig Spaß<br />

zu machen und wir sind bei Schlatt angelangt.<br />

Schon beim Betreten der Trainingshalle hatte ich das<br />

Gefühl, dass es etwas anders wird als sonst. Denn<br />

vorne, auf der Frontseite, stand ein Flipchart. Zuerst<br />

dachte ich, dass es immer in der Halle steht, denn<br />

schließlich ist es ja eine Schule. Aber als Schlatt seine<br />

Stifte dort hinlegte, wusste ich, dass es nicht so war.<br />

Gleich nach dem Angrüßen kam auch schon der erste<br />

Hinweis, als Schlatt sagte, dass es zwar ein<br />

Prüfungslehrgang sei, aber dass nicht stumpf die<br />

Prüfungsprogramme gelaufen würden.<br />

Und so kam es auch. Kihon, Kata und Kumite wechselten<br />

sich immer wieder mit kurzen Pausen und<br />

Erläuterungen zu dem ab, was wir gerade gemacht hatten.<br />

Und wenn man dann gehört hat, dass Kihon etwas<br />

mit „Ursprung“ zu tun hat oder dass Kumite „Training in<br />

der Gruppe“ bedeutet und dass die Worte „Partner“ und<br />

„Gegner“ im Japanischen durch die zwei selben<br />

Schriftzeichen dargestellt werden, gibt das reichlich Stoff<br />

zum Nachdenken. Dann geht man auch anders an das<br />

Kumite heran und in der gesamten Gruppe war ein frischer<br />

Geist zu spüren. Schlatt sagte immer wieder, dass<br />

Kumite Spaß machen soll und genau dieser entstand<br />

durch seine Art die Übungseinheiten aufzubauen.<br />

Es war beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit er sich<br />

34 <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

Prüfungs-<br />

lehrgang<br />

mit Schlatt<br />

durch die Themen hangelte, man merkte jederzeit, dass<br />

der Mann, wie man so schön sagt, „voll im Stoff steht“.<br />

Wie selbstverständlich werden da japanische<br />

Schriftzeichen an die Tafel gemalt und erläutert, welchen<br />

direkten <strong>Karate</strong>bezug es hat und welcher philosophische<br />

Ansatz dahinter steckt. Und man muss es einfach mal<br />

loswerden, dass der Schlatt ein Supertyp ist! Ein so<br />

geballtes Wissen auf so humorvolle und einprägsame<br />

Weise rüberbringen, das kann nicht jeder. Ein besonders<br />

schönes Beispiel dafür war, als er erklärte, dass es im<br />

Kumite ein Miteinander geben muss, einen gegenseitigen<br />

Vertrag. Dass es nicht funktioniert, wenn einer nur<br />

austeilt und seine Vorteile ausnutzt. Und das geht dann<br />

so: „Das ist wie wenn Kinder im Sandkasten spielen und<br />

einer will seine Schaufel nie abgeben. Mit dem spielt<br />

dann auch keiner mehr.“<br />

Das Erstaunliche war, dass die Leute hervorragend auf<br />

die Prüfung vorbereitet wurden, ohne dass auch nur ein<br />

komplettes Prüfungsprogramm dran kam. Zumindest<br />

habe ich es nicht gemerkt, habe aber auch nicht wirklich<br />

darauf geachtet. Dafür war das Training zu kurzweilig,<br />

interessant und lehrreich. Voller Anregungen, über etliche<br />

Dinge noch einmal in Ruhe nachzudenken oder<br />

auch mal etwas selbst nachzulesen. Beim Schlatt soll es<br />

ja entsprechende Literatur geben, habe ich mir sagen<br />

lassen.<br />

Aber am Schluss kamen sie ja doch, die Prüfungen, an<br />

denen ich als Beisitzer teilnehmen durfte. Schlatt sagte<br />

gleich zu Beginn, dass es bei ihm keine Geschenke gibt,<br />

aber dass die Prüfungen fair sind. Und der Mann hat<br />

Wort gehalten. Die Prüflinge hatten sich das Ganze<br />

sicherlich einfacher vorgestellt, aber es hat allen Spaß<br />

gemacht, Schlatt hat das Optimale aus ihnen herausgeholt<br />

und alle konnten hinterher völlig zu Recht stolz auf<br />

ihre erbrachte Leistung sein und glücklich ihre Urkunden<br />

entgegennehmen.<br />

Als Beisitzer fand ich es sehr interessant, vor allem weil<br />

Schlatt mir viel erklärte und wertvolle Hinweise gab. Er<br />

machte sich die Mühe, jeden einzelnen Prüfling genau<br />

zu beobachten, auf jeden einzugehen und jeden speziell<br />

zu motivieren. So entstanden ein würdiger Rahmen, eine<br />

fordernde Prüfung und für mich eine Lehrstunde in<br />

Motivation. Schlatt war sich beispielsweise nicht zu<br />

schade dafür, die Jacke auszuziehen und einen Prüfling<br />

selbst in eine Runde Kumite zu verwickeln, um dessen<br />

Fähigkeiten zu prüfen. Der hat erst schön überrascht<br />

geguckt, seine Sache dann aber sehr gut gemacht.


Ebenso wie der 50-jährige Mann, der nach sage und<br />

schreibe 28 Jahren <strong>Karate</strong>pause und einem Jahr<br />

Training hier antrat und, von Schlatt hoch motiviert und<br />

stark gefordert, die wohl beste Prüfung ablegte.<br />

Dies alles hat mich umso mehr beeindruckt, als ich auch<br />

Wieder einmal hatte das Bushido-<br />

Dojo zum interkulturellen<br />

Tsukiaustausch nach Berlin geladen.<br />

Während im Herzen der City der<br />

Karneval der Kulturen tobte, lieferten<br />

sich in einer Marzahner Sporthalle<br />

<strong>Karate</strong>-Enthusiasten aus 7<br />

<strong>Bund</strong>esländern über die Pfingsttage<br />

einen Wettstreit der Kulturen. Der<br />

Preis für die weiteste Anreise ging<br />

an unsere 5 <strong>Karate</strong>freunde aus<br />

Estland. Als Trainer durften wir auch<br />

dieses Jahr wieder Sensei Kiiskilä<br />

vom Frankfurter Ippon Dojo sowie<br />

Sensei Akita begrüßen. Obwohl man<br />

bei genauer Betrachtungsweise<br />

große Unterschiede in der<br />

Lehrauffassung dieser Trainer feststellen<br />

konnte, hat dies der eigenen<br />

Horizonterweiterung und dem<br />

Hinterfragen manch heiliger Gebote<br />

überhaupt nicht geschadet. Ganz im<br />

Gegenteil. Während Sensei Akita<br />

sein Augenmerk auf eine korrekte<br />

Ausführung der Grundtechniken,<br />

Schlatt (re.)<br />

als Übersetzer und Demonstrationspartner von<br />

Naka Sensei beim Kata Special <strong>2008</strong> in Scheich<br />

schon andere Prüfungen erlebt habe. Solche, bei denen<br />

die Prüflinge im Grunde schon beim Angrüßen wussten,<br />

dass sie bestanden hatten. Das war hier ganz gewiss<br />

nicht so und das ist umso beachtlicher, als etliche der<br />

Probanden aus Schlatts Dojo stammten. Aber ich bin<br />

überzeugt davon, dass es für die Leute so besser ist.<br />

Dass ihnen solch eine Prüfung wie bei Schlatt viel mehr<br />

für ihren weiteren <strong>Karate</strong>-do gibt. Ganz nach dem Motto:<br />

Da weiß man, was man hat!<br />

Es war ein schöner Lehrgang. Wir haben viel gelacht,<br />

noch mehr geschwitzt und viele nette Leute kennen<br />

gelernt. Für uns hat sich der Weg nach<br />

Tauberbischofsheim mehr als gelohnt und wir sind beim<br />

nächsten Mal wieder dabei. Kann ich jedem wärmstens<br />

empfehlen. Auch wenn keine Prüfung ansteht.<br />

Karneval<br />

der Kulturen<br />

Nippon<br />

meets<br />

Suomi<br />

einen festen und ausbalancierten<br />

Stand legte, erweckte Risto in<br />

bekannter Manier die Grundschule<br />

zum Leben. 30 minütige<br />

Aufwärmgymnastik und Stretching<br />

meets Hüft- und<br />

Koordinationsbewegungen mit Suri<br />

Ashi bis die Sohle qualmt.<br />

Standübungen zur Festigung der<br />

Körperbalance vs. dynamische<br />

Schwerpunktverlagerung mit<br />

Ganzkörperein-satz. Rotation und<br />

Haraspannung contra Belasten und<br />

Abdrücken, Beschleunigung aus den<br />

verlängerten Hüften mit den 5 Zehen<br />

dran. Zwei konträre Ansatzpunkte<br />

möchte man meinen. Doch eigentlich<br />

ist Letzterer nur die konsequente<br />

Umsetzung der von allen gleich<br />

erlernten Grundschule. Was nutzt<br />

die schönste Kata oder die sauberste<br />

Grundschule, wenn sie zum<br />

Kämpfen nichts taugt? Wozu all<br />

diese Übungen, wenn sie beim<br />

Kumite nicht funktionieren oder ich<br />

Maxim Eytel, <strong>Karate</strong> Gießen e.V.<br />

keine Schlagkraft entwickeln kann?<br />

Laut Ristos Auffassung sollten Kata<br />

und Grundschule den eigenen<br />

Kampfstil schulen, prägen und vor<br />

allem voran bringen. Dazu gehört<br />

meines Erachtens auch, mal unkonventionelle<br />

Wege oder Methoden zu<br />

benutzen, auszuprobieren und eben<br />

auch zu lehren. Aber der Weg in den<br />

„Siebten <strong>Karate</strong>himmel“ ist ja<br />

bekanntlich steil und steinig und<br />

wahrscheinlich auch mit dem einen<br />

oder anderen Irrweg verbunden.<br />

Getreu dem Motto “Das Ziel<br />

bestimmt den Weg”, sollten wir<br />

daher alle den einen oder anderen<br />

Stein aus dem Weg räumen, um<br />

unserem Ziel ein Stück näher zu<br />

kommen und die Tradition unseres<br />

Shotokan mit Leben zu füllen. In diesem<br />

Sinne war dieser<br />

Kulturaustausch sehr produktiv und<br />

inspirierend.<br />

Oss, Jürgen Mosler<br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> 35


<strong>Bund</strong>esjugendlehrgang <strong>2008</strong><br />

in Wetzlar (Hessen)<br />

vom 3. bis 8. August<br />

Veranstalter: <strong>Deutscher</strong> <strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong> <strong>Bund</strong> e.V.<br />

Trainer: Thomas Schulze, 4. Dan + Kirsten Manske, 3 Dan<br />

Ort: Sport- und Bildungsstätte der Sportjugend Hessen • Friedenstr. 99 • 35578 Wetzlar<br />

Teilnehmer: DJKB-Mitglieder im Alter von 8 - 17 Jahre ab 7. Kyu!<br />

Betreuer ab 18 Jahre (können am Training teilnehmen!)<br />

Anreise: am Sonntag, 3.8.08 bis 16.30 Uhr<br />

Abreise: am Freitag, 8.8.08 ab 12.30 Uhr<br />

Unterkunft: in 4-, 6- oder 8-Bettzimmern mit Dusche, WC<br />

Verpflegung: Vollpension (sehr gute Küche; nach Wunsch auch vegetarisch)<br />

Programm: Morgengymnastik, -lauf, <strong>Karate</strong>training in 2 Gruppen,<br />

jeweils vormittags und nachmittags, Spiele …<br />

Ausrüstung: mindestens 2 <strong>Karate</strong>-Gi, Turnschuhe, Regenkleidung<br />

Prüfung: am Donnerstag, bis 1. Kyu<br />

Preis: 160,- inkl. Unterkunft, Vollpension und Training, bitte bis zum 31.5.<strong>2008</strong><br />

auf das Konto des DJKB e.V., Kto.-Nr. 20 50 23 0000 bei der Volksbank Saarpfalz,<br />

Blz 592 912 00 überweisen (den Namen des Teilnehmers auf der Überweisung vermerken).<br />

Meldung: schriftlich, möglichst dojoweise per E-Mail: thomas.schulze@online.de<br />

oder per Fax: 04 21 / 378 12 17 • Thomas Schulze • Aschaffenburgerstr. 10 • 28215 Bremen<br />

Info: Thomas Schulze Tel. 04 21 / 378 12 16<br />

Haftung: Keine Haftung durch den Veranstalter<br />

Geburtstags-Lehrgang mit<br />

und für Frau Tomie Ochi<br />

19. Juli <strong>2008</strong><br />

in Wattenscheid<br />

Ort: Pestalozzi-Realschule<br />

Graf-Adolf-Str. 40<br />

44869 Bochum<br />

Trainer: Tomie Ochi, Thomas Schulze und Kirsten Manske<br />

Training: Sa. 19.7. 12.30 - 14.00 Uhr ab 6. Kyu<br />

15.00 - 17.00 Uhr ab 6. Kyu<br />

ab 18.00 Uhr Geburtstagsparty<br />

Unterkunft: Hotel Tryp Tel.: 0 23 27 / 99 00<br />

Hotel Beckmanns Hot Tel.: 0 23 27 / 37 84<br />

Kolpinghaus Tel.: 0 23 27 / 9 86 40<br />

Info: Klaus Wiegand Tel.: 0170 / 470 89 80


Lehrgangs-Ausschreibungen………


… und noch mehr Lehrgangs-Ausschreibungen


… und noch mehr Lehrgangs-Ausschreibungen


… und noch mehr Lehrgangs-Ausschreibungen


Willkommen<br />

im DJKB<br />

<strong>Deutscher</strong><br />

<strong>JKA</strong>-<strong>Karate</strong><br />

<strong>Bund</strong> e.V.<br />

Fachverband<br />

für<br />

traditionelles<br />

<strong>Karate</strong>


<strong>JKA</strong>-Termine !<br />

13./14. Juni 08<br />

20./21. Juni 08<br />

21. Juni 08<br />

27./28. Juni 08<br />

6. Juli 08<br />

11./12. Juli 08<br />

27.7. - 1.0.08<br />

3. - 8. August 08<br />

5./6. Sept. 08<br />

13./14. Sept. 08<br />

19./20. Sept. 08<br />

20. Sept. 08<br />

26./27. Sept. 08<br />

3./4. Oktober 08<br />

11. Oktober 08<br />

17./18. Oktober 08<br />

18. Oktober 08<br />

24.-26. Oktober 08<br />

25. Oktober 08<br />

7./8. November 08<br />

8./9. November 08<br />

14./15. November 08<br />

22. November 08<br />

22./23. November 08<br />

6./7. Dezember 08<br />

12./13. Dezember 08<br />

19./20. Dezember 08<br />

Shihan Ochi in Immenstadt (1.+2. Dan-Prüfungen)<br />

Shihan Ochi in Otterndorf<br />

Süddeutsche Meisterschaften in Donaueschingen<br />

Shihan Ochi in Schwenningen<br />

Shobu-Ippon-Cup in Darmstadt<br />

Shihan Ochi in Nagold<br />

Gasshuku in Hannover (Dan-Prüfungen)<br />

<strong>Bund</strong>esjugend-Lehrgang in Wetzlar<br />

Shihan Ochi in Dieburg<br />

Instructor-Lehrgang in Rastatt<br />

Shihan Ochi in Würzburg<br />

Mecklenburger Shotokan-Cup in Schwerin<br />

Shihan Ochi in Troisdorf (1.+2. Dan-Prüfungen)<br />

Shihan Ochi in Donaueschingen<br />

Ostdeutsche Meisterschaften in Dessau<br />

Shihan Ochi in Siegen (1.+2. Dan-Prüfungen)<br />

Hermann-Hesse-Cup in Calw<br />

WKC-World-Cup für Kinder in Novo Mesto / Slovenien<br />

<strong>JKA</strong>-Cup in Bottrop<br />

Shihan Ochi in Bremen (1.+2. Dan-Prüfungen)<br />

Seminar für Kinder-u. Jugend-Trainer in Frankenthal<br />

Shihan Ochi in Frankfurt<br />

Deutsche Jugend Meisterschaften im Tauberbischofsheim<br />

Instructor-Lehrgang in Tauberbischofsheim<br />

Shihan Ochi in Homburg/Saar (1.+2. Dan-Prüfungen)<br />

Shihan Ochi in Hannover<br />

Shihan Ochi in Freiburg

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