EINFÜHRUNG INS SAMMELN

MÜNZEN
SAMMELN
ALLES, WAS SIE ÜBER MÜNZEN WISSEN SOLLTEN
DEUTSCHES
MUNZEN
MAGAZIN
SPEZIAL
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IMPRESSUM:
MÜNZEN SAMMELN SPEZIAL ist eine
Sonder ausgabe der Zeitschrift
DEUTSCHES MÜNZEN MAGAZIN
Verantwortlich für den Inhalt:
Rainer Flemming, 38518 Gifhorn
Graphische Gestaltung:
F.W.O. Werbeagentur GmbH,
38126 Braunschweig
Produktion:
Krögers Buch- und Verlagsdruckerei GmbH,
Industriestrasse 21, 22880 Wedel
Einzelverkaufspreis: 7,50 Euro

SAMMELN MACHT SPASS
Sehr geehrter Leser,
Münzensammeln ist ein faszinierendes
Hobby. Es öffnet das Tor zur
Vergangenheit und weitet den Blick
für die Gegenwart und Zukunft.
Langeweile kennt der Sammler
nicht. Ob er sich für einen silbernen
Denar von Kaiser Nero, einen Städtetaler
von Frankfurt oder aber für die
Münzen Deutschlands, Olympiamünzen
oder die Gedenkmünzen
anderer Länder interessiert.
Münzensammeln ist eines der
spannendsten und zugleich lehrreichsten
Hobbies unserer Zeit.
Kein Wunder, dass die nach
Millionen zählende Anhängerschaft
stetig wächst.
DER SAMMLER WIRD ZUM ENTDECKER
Wer dieses spannende und
zugleich auch gewinnbringende
Hobby pflegen möchte, schlüpft in
die Rolle des Entdeckers und Weltreisenden.
Am Wege liegen nicht
nur fremde Länder und Kontinente,
historische Epochen und menschliche
Begegnungen. Auch die
kleinen Dinge auf den Münzen und
Geldscheinen wie Jahreszahlen,
Prägezeichen, Wappen, Metalle
und vieles mehr berichten uns über
unsere Welt, die von den Münzen
schon lange erobert worden ist.
Münzensammler sind – frei nach
Goethe – glückliche Menschen. In
unserer so hektischen Welt finden
sie bei ihrem Hobby eine Insel der
Ruhe und Besinnung, eine Welt der
Freude, die jedermann offen steht.
SAMMELN MIT GEWINN
In einer Umfrage des Deutschen
Münzen Magazins, der führenden
europäischen Fachzeitschrift für
Münzensammler, haben 61 Prozent
aller Teilnehmer erklärt, dass sie
beim Kauf von Münzen auch an die
Geldanlage und die mögliche Wertsteigerung
ihrer Schätze denken.
Zahlreiche Beispiele belegen, dass
sie recht haben. Während viele
andere Hobbies nur Geld kosten,
kann der Münzensammler
auf einer
soliden Wertanlage
aufbauen, die sich –
allerdings zumeist nur
langfristig – lohnen
kann.
Wir empfehlen aber,
die Freude am Sammeln,
an den schönen
Motiven und am
Glanz der edlen
Metalle in den Vordergrund
zu stellen.
SAMMELN IST KEIN BUCH
MIT SIEBEN SIEGELN
Münzensammler sind in guter
Gesellschaft. Von Kaiser Augustus
im alten Rom über Johann Wolfgang
von Goethe und den früheren
Bundestagspräsident Dr. Richard
Stücklen sammelten und sammeln
noch heute bekannte Persönlichkeiten
mit Hingabe und Leidenschaft
Münzen.
Auch für Sie soll das Münzen -
sammeln nicht länger ein Buch mit
sieben Siegeln bleiben. Unser
Sonderheft möchte Ihre Neugier
wecken, noch mehr über die
faszinierende Welt des Geldes
zu erfahren.
Wolfgang Erzinger
Chefredakteur des
Deutschen Münzen Magazins
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SCHÖN:
KLASSISCHE MÜNZEN
Münzen aus vergangenen Zeiten
üben auf viele Sammler eine
unwiderstehliche Faszination aus.
Sie berichten aus früheren Jahrhunderten
und sind echte Antiquitäten.
Besonders gerne gesammelt werden
antike Stücke, mittelalterliche Taler
und die Münzen des Deutschen
Reichs.
4
AKTUELL:
THEMEN-SAMMLUNG
Von einer Themen-Sammlung spricht
man, wenn der Sammler seine
Münzen nicht nach Ländern geordnet,
sondern nach dem dargestellten
Motiv zusammenträgt. Diese Art des
Münzensammelns ist heute weit
verbreitet. Beispiele: Olympische
Spiele, Geschichte der Seefahrt oder
Fußball-Weltmeisterschaft.

BELIEBT:
LÄNDER-SAMMLUNG
Wer sich beim Münzensammeln
spezialisiert, konzentriert sich häufig
zunächst auf die Münzen eines
bestimmten Landes. Wir lernen hier
Geschichte und Kultur des
betreffenden Staates kennen.
INHALT
EINFÜHRUNG INS SAMMELN 6
Die Geschichte des Geldes ...........................................................................6
Was sind eigentlich Münzen.........................................................................8
Von der Idee zur fertigen Münze ................................................................10
Warum werden Münzen gesammelt...........................................................12
Wie Münzen gesammelt werden ................................................................14
THEMEN SAMMLUNG 16
Sammel-Themen mit Zukunft.....................................................................16
Olympische Spiele.......................................................................................18
Geschichte der Seefahrt .............................................................................20
König Fußball ..............................................................................................22
Die Münzen der Euro-Länder......................................................................24
LÄNDER-SAMMLUNG 26
Eine Reise um die Welt ...............................................................................26
Deutschland (Euro) .....................................................................................28
Deutschland (D-Mark) ................................................................................30
Deutschland (DDR)......................................................................................32
USA ..............................................................................................................34
Österreich....................................................................................................36
Kanada.........................................................................................................38
HISTORISCHE MÜNZEN 40
Geschichte wird lebendig ...........................................................................40
Antike Münzen ............................................................................................42
Taler und preußische Gedenkmünzen........................................................44
Deutsches Reich .........................................................................................46
GOLDMÜNZEN 48
Historische und moderne Goldmünzen ......................................................48
TIPPS FÜR SAMMLER 50
Messen, Kataloge und Zeitschriften...........................................................50
Aufbewahrung und Pflege ..........................................................................52
Münzen als Wertanlage ..............................................................................54
Kleines Münzlexikon...................................................................................56
5

4
ZU DEN BILDERN:
4. Sog. Brakteat, um 1200 n. Chr.
5. Guldiner, Hall 1486.
6. Braunschweiger „Wespentaler“,
um 1600.
7. Vereinstaler zum Schützenfest
in Frankfurt 1862.
8. Das 1-Mark-Stück aus dem
Deutschen Kaiserreich, Silber.
1 2
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12
ZU DEN BILDERN:
1. Sog. Primitivgeld, links Glockengeld,
rechts Käschmünzen aus China.
2. Eine der ersten bekannten Goldmünzen;
aus der Zeit König Krösus’. Sie
zeigt nicht Krösus, sondern die Symbole
seiner Macht: Löwe und Stier.
3. Antike Münze aus Rom – sie zeigt die
Gründer Roms, Remus und Romulus,
die der Sage nach von einer Wölfin
groß gezogen wurden.
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3
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9
ZU DEN BILDERN:
9. Silbermünze zum Gedenken an die
Völkerschlacht bei Leipzig.
10. Die Reichsmark-Gedenkmünze
„Garnisonkirche“ von 1933.
11. 5-DM-Gedenkmünze „Johann
Gottlieb Fichte“ von 1962.
12. 10-Euro-Silber-Gedenkmünze
„Friedrich Schiller“ von 2005.
EINFÜHRUNG INS SAMMELN
DIE GESCHICHTE
DES GELDES
Münzen sind Geld. Die ältesten Überlieferungen über Geld stammen aus Mesopotamien,
dem Land zwischen Euphrat und Tigris. In Europa ist der Begriff Geld
seit 2.000 Jahren eng mit Münzen verbunden.
Es ist nicht genau bekannt,
wann Geld zum ersten Mal
benutzt wurde. Schon
3.000 Jahre alte sumerische
Keilschrift-Tafeln nannten
Preise und Gewichte. Damals
wurde noch Ware gegen Ware
getauscht. In vielen Staaten der
Dritten Welt behaupteten sich oft
merkwürdige Formen von Federn,
Mineralien und metallischen
Gebrauchsgegenständen bis ins
20. Jahrhundert als Geld.
SO REICH WIE KRÖSUS
Die Erfindung der Waage ca. 1400
v. Chr. war die Voraussetzung für
das gemünzte Geld. Die ersten
Münzen verdanken wir dem Königreich
Lydien im heutigen türkischen
Kleinasien. Metall klumpen aus
Gold und Silber wurden zur besseren
Unterscheidung einseitig mit
den Zeichen der Macht, Stier und
Löwe, versehen. Diese ersten
unförmigen Münzen begründeten
den sagenhaften Reichtum des
Königs Krösus.
Die Perser, die Lydien eroberten,
übernahmen die Art der Münzenherstellung.
Von ihnen lernten die
Griechen und später die Römer. So
kamen die Münzen mit den Legionen
Roms auch nach Mitteleuropa.
KÄSCHMÜNZEN MIT LÖCHERN
Unabhängig von Lydien entstand
das Münzgeld etwa zur gleichen
Zeit auch in China. Dort goss man
vor 2.500 Jahren die ersten sogenannten
Käschmünzen mit runden
und viereckigen Löchern.
Parallel dazu kursierte bis 200 v.
Chr. Geld, das aus verkleinerten
Gebrauchsgegenständen wie z.B.
Hacken oder Messern bestand.
GRUNDLAGE UNSERES GELDWESENS
Nach dem Ende des Römischen
Imperiums kehrte Europa weitgehend
zur Tauschwirtschaft zurück.
Erst Karl der Große ordnete mit
einer Münzreform 790 das Geldwesen.
Mit der Einführung des karolingischen
Pfundes zu 240 Denaren
schuf er die Grundlagen unseres
heutigen Geldwesens.
DIE SILBERTALER DES MITTELALTERS
Zuerst kannte man im Mittelalter
nur Pfennige und Groschen. Mit
den Kreuzzügen und dem Ausbau
des Fernhandels, z.B. mit Gewürzen,
wurden dann größere Münzen
notwendig. Ab 1500 wurden die
Silbertaler daher zu den wichtigsten
Handelsmünzen.
VON DER MARK ZUM EURO
Für Europa und Deutschland von
Bedeutung war zuerst die Einführung
der Mark im Deutschen Kaiserreich
1871 – eine für damalige
Verhältnisse große Währungsumstellung,
die im Herzen Europas
einen sehr großen, einheitlichen
Währungsraum schuf.
Die größte Währungsumstellung
aller Zeiten haben wir dann selbst
erlebt: die Einführung des Euro in
den 12 Euro-Staaten. Ihr verdanken
wir viele faszinierende, neue Sammelgebiete,
z.B. kann man die
ersten Euromünzen sammeln und
kombinieren mit jeweils einer
Münze der alten Währungen Franc,
Peseta, Lire, D-Mark usw.
7

DAS MOTIV
Im Unterschied zu den Kursmünzen
werden Gedenkmünzen
zu besonderen
Anlässen herausgegeben
und haben deshalb auf der
Vorderseite wechselnde
Motive.
AUSGABE -
ANLASS
Einen bestimmten Ausgabeanlass
gibt es nur bei
Gedenkmünzen, hier ist
es das 800. Jubiläum der
Stadtgründung Dresdens.
8
AUSGABELAND
Auf einer modernen Münze
steht der Name des Aus -
gabelandes. Ausnahme:
Großbritannien.
DAS STAATS-
WAPPEN
Die Rückseiten von Münzen
zeigen das Hoheits-Symbol
des Ausgabelandes. Bei
Republiken ist es das
Staats wappen, bei
Monarchien häufig ein
Portrait des Staatsoberhauptes
(König/Königin).
MÜNZRAND
Wenn es sich nicht um einen
geriffelten Rand handelt,
wird der Münzrand häufig
für eine Inschrift genutzt,
die im Zusammenhang mit
dem Motiv steht.
NENN-
WERT
Der aufgeprägte Nennwert
gibt zusammen mit der
Währungsbezeichnung
(„Euro”) den Wert der
Münze an, für den das Ausgabeland
garantiert. Der
Sammlerwert einer Münze
ist jedoch erheblich höher.
AUSGABEJAHR
Wichtiger Bestandteil einer
Münze ist das Ausgabejahr.
Länder-Sammlungen werden
nach Jahrgängen
geordnet.
DER PRÄGE-
BUCHSTABE
Auf den meisten Münzen
finden wir einen Hinweis
darauf, wo die Münze her -
gestellt wurde. Es ist häufig
ein Buchstabe, der für eine
Prägestätte steht. Hier ist es
der Prägebuchstabe „A” der
Münze Berlin.

RAND-INSCHRIFT
Die meisten deutschen Münzen
haben auf dem Rand die Inschrift
„Einigkeit und Recht und Freiheit”.
Bei Gedenkmünzen ist die Inschrift
häufig zum Motiv passend, z. B. bei
den deutschen Fußball-Münzen das
Motto der WM 2006 „Die Welt zu Gast
bei Freunden”.
EDEL-METALL
Einige Münzen haben ihren Edel -
metall-Gehalt sowie ihr Gewicht
aufgeprägt. Hier: 1 oz Fine Silver 9999
(oz = Unze = 31,16 g reines Silber
999,9/1000).
RÜCKSEITE
Bei Monarchien zeigt die Rückseite
nicht das Staatswappen, sondern ein
Portrait des Herrschers, zum Beispiel
Königin Elizabeth II.
EINFÜHRUNG INS SAMMELN
WAS SIND EIGENTLICH
MÜNZEN?
Münzen sind offizielle Zahlungsmittel eines Staates, dessen Regierung für
den aufgeprägten Nennwert garantiert. Der Sammler unterscheidet heute
zwischen Gedenkmünzen (zu besonderen Anlässen) und Kursmünzen
(normales Kleingeld).
Das Lexikon bezeichnet
Münzen als Geldstücke,
die meist aus Metall
bestehen. Sie werden im
Auftrag des Staates hergestellt.
Größe, Gewicht, Aufschrift und Bild
stehen vorher fest. Münzgesetze
regeln in allen Staaten der Welt die
Herstellung von Münzen. Sicherheitsvorschriften
spielen eine wichtige
Rolle. Sie entscheiden über die
verwendeten Metalle, aber auch
über den Münzrand und die
Inschriften.
GEPRÄGTE GESCHICHTE
Münzen sind aber auch geprägte
Geschichte und künstlerisch wertvolle
Dokumente. Sie waren jahrehundertelang
die einzigen Informationsträger
für die Bevölkerung.
KURS- UND GEDENKMÜNZEN
Heute unterscheidet der Sammler
zwischen Kursmünzen und
Gedenkmünzen. Kursmünzen sind
alle Münzen, die über viele Jahre mit
dem gleichen Bildmotiv als sogenanntes
„Umlaufgeld” (bei uns:
1 Cent bis 2 Euro) geprägt werden.
Meist wechselt nur die Jahreszahl.
Gedenkmünzen werden nur jeweils
mit einer Jahreszahl geprägt und zu
besonderen Ereignissen herausgegeben.
Sie erinnern an historische
oder aktuelle Ereignisse und an
Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft,
Sport und Kultur. Sie sind
bei Sammlern besonders begehrt.
NEU: 2-EURO-GEDENKMÜNZEN
Seit 2004 gibt es auch Gedenkmünzen,
die in den Geldumlauf
kommen: die 2-Euro-Gedenkmünzen.
Sie sind in ganz Europa gültig.
Griechenland prägte die erste
2-Euro-Gedenkmünze 2004 zu
den Olympischen Spielen in Athen,
Deutschland folgte erst in 2006.
DIE BESTANDTEILE DER MÜNZE
Münzen haben einige wichtige
Bestandteile, die dem Sammler
neben dem Nennwert und dem
Ausgabeland vieles über den Ausgabeanlass
und die Herkunft der
Münze verraten. Links haben wir die
Einzelheiten anschaulich gemacht.
Interessant ist zum Beispiel auch
der Münzrand, der bei Gedenkmünzen
in enger Verbindung zum
Motiv steht.
FÜNF PRÄGESTÄTTEN IN DEUTSCHLAND
Münzen werden in staatlichen Prägestätten
hergestellt. In Deutschland
gibt es fünf Prägestätten. Das
dort gemünzte Geld erkennt man
an den unterschiedlichen Prägebuchstaben.
Berlin prägt mit dem
Buchstaben „A”, München mit
dem „D”, Stuttgart mit dem „F”,
Hamburg mit dem „J” und Karls -
ruhe mit dem „G”. Die Prägebuchstaben
wurden bei der Reichs -
gründung 1871 festgelegt.
ZWEI STAATSFORMEN –
ZWEI MÜNZBILDER
Die zwei Staatsformen Monarchie
und Republik unterscheiden sich
auch durch ihre Münzen. In einer
Republik zeigen Kurs- und Gedenkmünzen
das Staatssymbol oder
Wappen. Monarchien bilden den
Kopf des Monarchen ab.
9

1 DER ENTWURF
Am Anfang aller Dinge steht die Idee
– auch beim Entwurf einer Münze.
Nachdem das Thema ausgewählt ist,
machen sich die besten Münzdesigner
ans Werk.
2 DAS ABPAUSEN
Ist der Entwurf durch ein
Fachgremium abgenommen, dann
ist die künstlerische Phase nahezu
abgeschlossen. Der Entwurf
wird auf Plastillin übertragen.
3 DAS SCHABEN
Nach dem Abpausen wird die Grundfläche
mit einem Stichel bearbeitet.
Alles, was auf der Münze erhaben
sein soll, bleibt stehen. Die erste
Positiv-Vorlage ist entstanden.
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4 ERSTER GIPS-GUSS
Nachdem die Positiv-Vorlage ihre
grobe Form erlangt hat, wird ein
Negativ-Modell aus Gips gegossen.
Jetzt werden Details wie Schriften
eingeschnitten.
5 KUNSTHARZ-MODELL
Nach weiteren Arbeitsgängen und
Umgüssen wird ein gehärtetes
Modell aus Kunstharz gegossen.
Es hat die sechsfache Größe der
späteren Münze.
6 DIE REDUKTION
Das Kunstharzmodell (rechts) kommt
auf die Reduziermaschine, die das
Modell präzise abtastet und in
verkleinertem Maßstab auf eine
Stahl-Fräse überträgt.
7 DAS EINSENKEN
Von der nun gehärteten Reduktion
wird durch „Einsenken” in weichem
Stahl ein erster Stempel hergestellt.
Eine Probeprägung zeigt, ob das
Werkstück noch einmal bearbeitet
werden muss.
8 DER PRÄGESTEMPEL
Der fertige Prägestempel aus gehärtetem
Stahl. Schriften und Motiv sind
spiegelverkehrt, damit sie auf der
Münze richtig erscheinen.

9 DAS SCHMELZEN
Das reine Gold für die zu prägende
Münze wird im Ofen geschmolzen.
Die Schmelztemperatur beträgt etwa
1200 Grad Celsius.
10 DAS WALZEN
Es wird nun ein Band aus Gold, der
sogenannte Zain, gegossen und
ausgewalzt. Seine Endstärke wird
in mehreren Arbeitsgängen exakt
gemessen.
11 DAS STANZEN
Nun folgt das Stanzen zu runden
Goldplättchen, den Ronden. Der
kostbare „Goldabfall” geht zurück
in die Schmelze.
EINFÜHRUNG INS SAMMELN
12 DIE PRÄGUNG
Endlich ist es soweit: Aus der vorbehandelten
Ronde entsteht die Münze.
Ein einziger Schlag mit der Kraft von
rund 160 Tonnen prägt die Münze –
auf beiden Seiten gleichzeitig.
VON DER
IDEE ZUR
MÜNZE
Kunst und Handwerk sowie präzise
Technik begleiten den Weg von der
Idee bis zur fertigen Münze. Hier sind
die wichtigsten Arbeitsschritte des
komplizierten Herstellungsprozesses
einer Münze dargestellt. Folgen Sie
uns auf unserem Rundgang durch die
Münzstätte der Republik Österreich,
die Münze Österreich AG.
HÖCHSTE PRÄGEQUALITÄT „SPIEGELGLANZ”
Gedenkmünzen werden oft in zwei Qualitäten ausgegeben: In normaler
Münzenqualität „Stempelglanz” (ST) und in der für Münzensammler
wertvollsten Qualität „Spiegelglanz” – auch „Polierte Platte” (PP) genannt.
Bei der Prägequalität „Polierte Platte” tritt das mattierte Motiv besonders
beeindruckend aus dem spiegelgleich polierten Münzenhintergrund hervor.
Das Prägeverfahren ist sehr aufwendig, deshalb sind die Auflagen viel
niedriger als die der ST-Münzen. Unser Beispiel zeigt die Ausgaben der
deutschen 10-Euro-Silber-Gedenkmünze 2005 zur Fußball-WM.
„STEMPELGLANZ”
Auflage: 4.000.000
„SPIEGELGLANZ”
Auflage: 400.000
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FASZINIEREND UND LEHRREICH ZUGLEICH
Eine Kollektion wie die unten abgebildete historische Goldmünzen-Sammlung
erfüllt jeden Sammler mit Stolz. Auf edlem Gold erzählt sie die Geschichte
längst vergangener Tage. Die häufig vom Handel bereitgestellten zusätzlichen
Albenblätter, Zertifikate oder Nachdrucke alter Dokumente geben vielfältige
Hintergrund-Informationen. Man lernt viel über die Geschichte von Kaisern
und Königen. In schönen Ordnern aufbewahrt, können sie der Höhepunkt
jeder Bibliothek werden.
12
Sammlerfamilie
Schreibtisch-Stimmung

EIN HOBBY FÜR
DIE GANZE FAMILIE
Das Münzen-Sammeln ist ein Hobby
für die ganze Familie. Während sich
die Jungen mehr an den schönen
Motiven und dem Glanz der edlen
Metalle erfreuen, interessieren sich
die Älteren auch für den Wert ihrer
schönen Münzen.
EINFÜHRUNG INS SAMMELN
WARUM WERDEN
MÜNZEN GESAMMELT?
Die Leidenschaft am Münzen-Sammeln besteht, seit es Münzen gibt.
Die Freude am Besitz, am Komplettsein und nicht zuletzt an den wertvollen
Edelmetallen machen Menschen zum Sammler. Der „Virus“ Münzensammeln
kann jeden infizieren.
Seit es Münzen gibt, werden
diese gesammelt. Früher
war das Sammeln von
Münzen aus edlem Silber
oder wertvollem Gold Kaiser und
Königen vorbehalten, die mit ihren
Schätzen ihre Macht und ihren
Reichtum zeigten. Nach und nach
faszinierten Münzen auch berühmte
Persönlichkeiten, wie etwa
Johann Wolfgang von Goethe, von
dem überliefert ist, dass er eine
umfangreiche Münzen-Sammlung
besaß.
EIN LEHRREICHES HOBBY
Heute ist das Sammeln von Münzen
ein Hobby, dem viele Millionen
Menschen weltweit nachgehen –
lehrreich, unterhaltsam und interessant
zugleich. Weil praktisch alle
Gedenkmünzen an Jubiläen,
Geburts- oder Todestage großer
Persönlichkeiten oder an große
geschichtliche Ereignisse erinnern,
führt die Beschäftigung mit Ihnen
zwangsläufig zu einem umfang -
reichen Allgemeinwissen.
Der Sammler erfährt durch seine
Münzen ungemein viel über fremde
Kulturen, die eigene Geschichte
oder längst vergangene Zeiten. Er
kann aber auch am aktuellen
Geschehen teilnehmen, an Olym -
pischen Spielen oder Fußball-Weltmeisterschaften
genauso wie etwa
an der Wahl des neuen Papstes
Benedikt, dessen Portrait seit 2006
auf den Euro-Münzen des Vatikans
zu finden ist.
Auch persönliche oder berufliche
Neigungen lassen sich mit dem
Münzensammeln verbinden. Wer
eine Vorliebe für die Entwicklungs-
Geschichte von Schiffen und für
das Abenteuer Seefahrt hat, findet
unter den Münzen vieler Länder
interessante Motive – selbst auf den
Münzen Österreichs, das eine weit
zurückliegende Seefahrts-Tradition
hat.
Der Tierfreund kommt bei antiken
und modernen Münzen auf seine
Kosten, aktive Sportler finden ihre
Sportart mit Sicherheit auf schönen
Olympia-Münzen wieder und auch
Eisenbahn- oder Autoliebhaber finden
auf Münzen viele interessante
Beispiele aus ihrem Hobby.
BELIEBTE GESCHENKE
Münzen sind immer auch ein
beliebtes Geschenk. Ob zum
Geburtstag, zur Konfirmation oder
Kommunion oder zu Weihnachten –
Münzen sind ein wertvolles
Geschenk von bleibendem Wert.
Und: Es gibt Münzen aus allen
Jahren – warum also nicht zum
Geburtstag eine Münze aus
dem Geburtsjahr des Geburtstagskindes
wählen.
DER MATERIELLE WERT
Zu allererst ist das Münzen-Sammeln
eine sinnvolle Beschäftigung
für jedermann und eine Bereicherung
in jedem Alter. Dazu kommt
aber auch ein materieller Aspekt.
Sammlermünzen bestehen zumeist
aus edlen und wertvollen, oft auch
seltenen Metallen wie Gold, Silber,
Palladium oder sogar Platin. Deshalb
kann aus einem lehrreichen
Hobby nach und nach eine Sammlung
erwachsen, die einigen Wert
hat und entsprechend vererbt
werden kann.
13

THEMEN-SAMMLUNGEN EURO-SAMMLUNGEN LÄNDER-SAMMLUNGEN
Themen-Sammlungen gibt es
praktisch zu jedem Interessen -
gebiet. Beliebt sind z.B. Tiermünzen
wie der „China-Panda“. Die wichtigsten
Sammelthemen stellen wir
Ihnen ab Seite 16 vor.
14
Die Einführung des Euro hat viele
Millionen Menschen in ganz Europa
zum Münzensammeln gebracht.
Alles über die deutschen Euros und
die der anderen Euro-Länder auf
den Seiten 24/25 und 28/29.
GOLD-SAMMLUNGEN
Gold hat den Menschen schon
immer fasziniert. Auch für Münzen-Sammler
ist eine Sammlung
edler Goldmünzen besonders
begehrenswert. Wie man Gold -
münzen sammeln kann, erfahren
Sie ab Seite 48.
Das Zusammentragen von Münzen
bestimmter Länder ist die tradi -
tionellste Form des Sammelns.
Deutschland steht natürlich bei
uns ganz vorne. Die wichtigsten
anderen Länder ab Seite 26.

HISTORISCHE MÜNZEN
Gesammelt wird z.B. nach geschichtlichen
Epochen. Besonders beliebt:
die Münzen des Deutschen Reichs.
Sie waren schließlich das Geld, mit
dem unsere Großeltern bezahlt
haben. Mehr ab Seite 40.
EINFÜHRUNG INS SAMMELN
WIE MÜNZEN
GESAMMELT WERDEN
Jeder fängt mal klein an, auch der Münzen-Sammler. Aber wie sammelt der
Profi, wie sammelt man richtig? Spezialisierung heißt die Zauberformel.
Am Anfang wird alles
gesammelt, was gefällt.
Die meisten Sammler
aber haben irgendwann
den Wunsch, Ordnung in ihre
Sammlung zu bringen und sie nach
einem bestimmten Gesichtspunkt
zu komplettieren. Deshalb ist es
richtig, sich schon früh zu spezialisieren,
denn „alle Welt“ kann niemand
zusammentragen. Traditionell
unterscheidet man dabei drei
übergeordnete Gebiete: Themen,
Länder und historische Münzen.
SAMMELN NACH THEMEN
Am weitesten verbreitet ist heute
das Sammeln nach Themen. Alles
ist möglich: Münzen mit Autos,
Eisenbahnen, Tieren – z.B. die
beliebten Panda-Münzen aus
China – oder Münzen berühmter
Staatsmänner, Komponisten oder
Bauwerke.
An erster Stelle weltweit stehen die
Gedenkmünzen zu Olympischen
Spielen. Ebenfalls beliebt – und das
nicht erst seit der Fußball-WM in
Deutschland – sind Fußball-Münzen.
Schließlich waren wir ja schon
drei Mal Weltmeister. Nach der
erfolgreichen WM in unserem Land
wächst die Zahl der Sammler zu
diesem Thema ständig – nicht nur
bei uns, sondern weltweit, denn die
WM und ihr Gastgeber Deutschland
werden überall gelobt.
DIE LÄNDER-SAMMLUNG
Die traditionellste Form des Sammelns.
Wie auf einer Studienreise
lernt der Sammler mit den Münzen
eines Landes dessen Kultur und
Geschichte kennen. Bei uns sind
natürlich die deutschen Münzen am
beliebtesten, dicht gefolgt von den
Münzen Kanadas und der Vereinigten
Staaten von Amerika. Sie führen
uns zurück in die abenteuerliche
Zeit des „Wilden Westens“, des
Goldrausches, der Pioniere des
nordamerikanischen Kontinents
und in die unberührten Naturlandschaften
dieser großen Länder.
HISTORISCHE MÜNZEN
Als „historisch“ oder als „Raritäten“
werden bei uns üblicherweise alle
Münzen vor 1945 bezeichnet. Die
Zeitspanne reicht dabei zurück bis
in die Antike, danach folgen die zeitlichen
Epochen des Mittelalters, die
Zeit der Taler-Prägungen und nicht
zuletzt die Zeit des Deutschen
Kaiserreichs, der Weimarer Republik
und Dritten Reichs. Münzen aus
diesen Zeitabschnitten sind in
Deutschland besonders beliebt, da
viele damit noch eigene, erlebte
Geschichte verbinden.
NEU: EURO-SAMMLUNGEN
Die Einführung des Euro hat zu
einem neuen Sammelgebiet ge -
führt. Viele Sammler tragen neben
den heimischen Euros auch die der
anderen Staaten zusammen. Sie
sammeln damit weder ein Thema,
noch ein Land – es sei denn man
sieht „Euro“ als Thema. Sie sammeln
EUROPA, quasi ein neues
Sammelgebiet. Ein Sammelgebiet,
das allerdings durch die neuen
Euro-Länder auch immer umfangreicher
wird – Spezialisierung, z.B.
auf die Kleinstaaten Vatikan, San
Marino und Monaco oder auf die
sog. „EUROPA-EUROS“ (s. Seite 25)
wird hier also auch notwendig.
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DAS BELIEBTESTE
TIERMOTIV DER WELT
Der „China-Panda“ ist seit seiner
Erstausgabe 1986 überaus beliebt.
Jedes Jahr gibt es ein neues Motiv
des vom Aussterben bedrohten
Panda-Bären in Silber und Gold. Wem
es gelingt, alle Pandas zusammen zu
bekommen, hat eine der schönsten
Sammlungen überhaupt.
1 2
16
4
FASZINIERENDE
VIELFALT
Der Vielfalt an Themen sind keine
Grenzen gesetzt. Ob große Schiffe,
Pferde, Eisenbahn, Fußball oder
große Staatsmänner: alles kann nach
Themen gesammelt werden. Die
abgebildeten Münzen zeigen:
1. Ein Wikingerschiff auf dem sog.
„Nobel“ der Insel Man in Platin.
2. Schöne Darstellung eines Pferdes
auf einer kleinen Goldmünze.
3. Eine historische Lokomotive der
transkanadischen Eisenbahn.
4. Eine amerikanische Silber-
Gedenkmünze zur Fußball-WM
1994.
5. Die 2-DM-Münze zu Ehren von
Willy Brandt.

KAISER UND KÖNIGE
IN GOLD
Die wertvollen Goldmünzen der Kaiser
und Könige europäischer Monarchien
dokumentieren eine längst vergangene
Epoche unserer Geschichte. Von
links nach rechts sehen Sie den
deutschen Kaiser Friedrich III.,
Königin Isabel von Spanien und
Kaiser Napoleon.
3
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THEMEN-SAMMLUNG
SAMMEL-THEMEN MIT
ZUKUNFT
Das Zusammentragen von Münzen nach bestimmten Themen findet immer mehr
Anhänger. Die Auswahl an geeigneten Themen ist groß und reicht von der Antike
bis zur Gegenwart.
Oft sind es der Beruf oder ein
anderes Hobby, die neue
Sammler dazu bewegen,
die Liebe zu einem besonderen
Thema auch mit den entsprechenden
Gedenkmünzen zu dokumentieren:
ein Hobby-Reiter sammelt
vielleicht Münzen mit Pferde-
Motiven; ein Lokführer Münzen mit
Eisenbahn-Motiven.
Die möglichen Themen sind nahezu
unerschöpflich, beispielsweise
Tiere und Pflanzen, Schiffe, Eisenbahnen
und Autos, Komponisten
und Maler oder berühmte Staatsmänner.
Die beliebtesten Themen der vergangenen
Jahre waren Sportmotive,
allen voran die Gedenkmünzen
zu Olympischen Spielen, ein Sammelthema,
das durch die Ausgabe
der deutschen 10-DM-Silbermünzen
populär wurde. Seither gibt es
regelmäßig Gedenkmünzen zu
Olympischen Spielen.
Aber auch Sammler alter Münzen
kommen auf ihre Kosten, denn
olympische Sportmotive gab es
schon bei den Griechen und
Römern der Antike.
FUSSBALL STÜRMT VOR
Die Fußball-WM hat natürlich bei
uns dazu geführt, dass dieses
Thema ganz weit vorne steht.
Aber auch weltweit ist eine große
Nachfrage entstanden, nicht zuletzt
deshalb, weil so viele Nationen am
offiziellen Münzenprogramm der
FIFA teilgenommen haben und eine
oder mehrere Gedenkmünzen beisteuerten.
Die erste WM auf dem
afrikanischen Kontinent in Südafrika
2010 wird das Thema weiter
erfolgreich machen – erweitert wird
es sicher durch Gedenkausgaben
zur Frauen-WM 2011 in unserem
Land.
GEFÄHRDETE TIERWELT
Tiermotive findet man schon auf
antiken Münzen. Heute sind es vor
allem gefährdete Wildtiere in aller
Welt, die auf Münzen geprägt
werden, weil sie den Schutz des
Menschen brauchen. Aus der
Prägung des sog. „China-Panda“
ist dabei inzwischen ein beliebtes
Sammelthema geworden, denn seit
der Erstausgabe 1982 prägt die
Volksrepublik China diese Münze
jährlich mit wechselndem Motiv.
Ein schönes Thema für jeden Geld -
beutel, denn die Panda-Münze gibt
es in Silber und Gold; in Gold dazu
noch in verschiedenen Größen.
HISTORISCHE THEMEN
Auch Sammler historischer Münzen
können sich zusätzlich auf ein
Thema spezialisieren. Eine der
beliebtesten und sehr anspruchsvollen
Sammlungen bilden dabei
die Goldmünzen der europäischen
Monarchien aus der Zeit der
Könige und Kaiser – wertvolle
Erinnerungsstücke an die „guten
alten Zeiten“ in unvergänglichem
Gold.
Die wichtigsten Themen-Samm -
lungen stellen wir Ihnen auf den
folgenden Seiten vor.
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1
3
ZU DEN BILDERN:
4. Eine der wertvollen Gold-Gedenk -
münzen Italiens zu den Olympischen
Winterspielen in Turin 2006.
5. Die erste Olympia-Münze der Neuzeit
für Helsinki 1952, damals noch in normaler
Münzenqualität „Stempelglanz”.
Heute werden alle Olympia-Münzen in
Gold und Silber in der wertvollsten
Qualität „Polierte Platte“ geprägt.

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4
5
ZU DEN BILDERN:
1. Die erste Silber-Gedenkmünze
Chinas zu den Olympischen
Spielen in Peking.
2. Griechenland widmete die erste
2-Euro-Gedenkmünze überhaupt
den Spielen in Athen 2004.
3. Frankreich gab die erste internationale
Silber-Gedenkmünze zu
Ehren der Spiele 2008 in Peking
heraus.
THEMEN-SAMMLUNG
OLYMPISCHE
SPIELE
Münzen zu Olympischen Spielen bilden
weltweit das beliebteste Thema überhaupt.
Alle 2 Jahre ist es wieder
soweit: Das Olympische
Feuer wird bei den im
Wechsel stattfindenden
Winter- und Sommerspielen entfacht.
Viele Millionen Menschen
in allen Kontinenten verfolgen
anschließend gebannt die besten
Sportler der Welt bei ihrem Kampf
um Olympisches Gold.
Schon lange vor den Athleten sitzen
die Münzen-Sammler in den Startlöchern.
Sie machen Jagd auf die
offiziellen Silber- und Goldmünzen,
deren erste Ausgaben in der Regel
schon 2 Jahre vor den jeweiligen
Spielen von den Gastgeberländern
und vielen anderen Staaten ausgegeben
werden.
OLYMPIA-MÜNZEN DER ANTIKE
Schon in der Antike gab es Olympia-Münzen.
Sie zeigten Sportarten
wie Ringen oder Wagenlenken. Die
Münzen der Antike erschienen
zumeist nach den Spielen zu Ehren
der Sieger, die häufig auch die
jeweiligen Landesherren waren.
OLYMPIA-MÜNZEN DER NEUZEIT
Nachdem Pierre de Coubertin die
Idee der Olympischen Spiele 1896
wieder aufleben ließ, dauerte es
55 Jahre, bis Finnland 1951 zu den
Olympischen Spielen in Helsinki
1952 die erste moderne Olympia-
Münze ausgab. Derzeit sind
Gedenk münzen zu Olympischen
Spielen weltweit das Sammelthema
Nr. 1 – nicht zuletzt auch auf
Grund ihrer heute niedrigen Präge-
Auflagen.
Deutschland setzte 1972 für
die Olym pischen Sommerspiele in
München mit der Prägung von fünf
verschiedenen Motiven in sechs
Ausgaben einen neuen Maßstab.
Die Gedenkmünzen der späteren
Olympischen Spiele, z.B. 1988
in Seoul oder 2000 in Australien,
trugen mit abwechslungsreichen
Motiven weiter zur Beliebtheit
dieses Sammelgebietes bei. Zuletzt
begeisterten die Münzen der Olympischen
Sommerspiele in Peking
und die der Winterspiele in Turin vor
allem durch ihre geringen Auflagen,
die einen besonderen Seltenheitswert
versprechen.
OFT LANDESTYPISCHE MOTIVE
Es sind nicht immer reine Sport -
motive, die aus Anlass Olympischer
Spiele geprägt werden. Oft sind es
auch Motive, die dem Betrachter
die Kultur des Gastgeberlandes
näher bringen – und damit der
Olympischen Idee, die weit über
den Wettkampfgedanken hinausgeht,
entsprechen.
Ein gutes Beispiel dafür sind die
Gedenkmünzen Italiens zu Turin
2006, die einen stilisierten Fackelläufer
vor dem Wahrzeichen des
Aus tragungsortes zeigen oder
auch die Motive der Sommerspiele
in Peking 2008: Sie zeigen Kinder
beim sportlichen Spiel – Symbol
dafür, dass unsere Kinder die
Olympische Idee weiter tragen.
TIPPS UND TRENDS
Allgemein:
Durch gelungene Motive zumeist
dynamischer Sport- und landestypischer
Darstellungen wurden
die Olympischen Spiele zum
Sammelthema Nr. 1 weltweit.
Tendenz:
Die Spiele in China, dem größten
Land der Erde, haben dem Thema
weiter Auftrieb geben.
Design-
Qualität: zumeist sehr gut
Motiv-
Auswahl: sehr vielseitig
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DIE SEHNSUCHT
NACH DER WEITEN
WELT
Wer es einmal gesehen hat, wird
dieses faszinierende Schauspiel nie
mehr vergessen: Ein imposantes
Segelschiff liegt im Hafen vor Anker.
Leicht kommt der Betrachter dabei
ins Träumen von der großen weiten
Welt, von Wind und Wellen und von
unentdeckten Inseln. Das Thema
„Geschichte der Seefahrt“, deren
Münzenmotive reich sind an Bildern
von historischen Schiffen und
berühmten Seefahrern, lässt diese
Träume Wirklichkeit werden.
Schiffsmotive gibt es
zudem auf historischen und auf
modernen Münzen.

THEMEN-SAMMLUNG
GESCHICHTE DER
SEEFAHRT
„Geschichte der Seefahrt“ heißt
ein beliebtes Thema, bei dem der
Sammler eine Schiffs-Parade in
glänzendem Silber veranstaltet.
Welcher Freund stolzer
Segler und verwegener
Dreimaster
träumt nicht von
einer Windjammer-Parade? Für die
Münzen-Sammler von Schiffs-
Motiven unter dem Thema
„Geschichte der Seefahrt“ können
solche Träume Realität werden.
Aus aller Herren Länder kommen
die begeisternden Motive historischer
und neuzeitlicher Schiffe auf
Münzen. Die mächtigen Caravellen
und Schoner der Entdeckerzeit des
15. Jahrhunderts sind ebenso darunter
wie das legendäre Kon-Tiki-
Floß des Schweden Thor Heyerdahl,
mit dem er vor mehr als
40 Jahren von Südamerika in die
Südsee stach.
HEINRICH DER SEEFAHRER – PIONIER
DES ENTDECKER-ZEITALTERS
Die Wikinger aus Skandinavien
zählten vor mehr als einem Jahrtausend
zu den kühnsten Seefahrern.
Sie waren es auch, die bereits
vor der uns heute bekannten Entdeckung
Amerikas im Jahre 1492
durch Christoph Kolumbus mehr
zufällig in der Neuen Welt gelandet
waren. Viele Auswanderer aus den
nordischen Ländern gelangten
dann auch ab den 16. Jahrhundert
über den Seeweg nach Amerika.
Der Ankunft der größten schwedischen
Siedlergruppe 1638 in Delaware
setzte Schweden 350 Jahre
später mit einer schönen Schiffsmünze
ein bleibendes Denkmal.
Die eigentliche Geschichte der
Seefahrt beginnt jedoch erst mit
den großen Entdeckungen der Portugiesen
im 15. Jahrhundert. Der
Förderer Heinrich der Seefahrer
machte es finanziell immer wieder
möglich, dass portugiesische Seeleute
die Küsten Afrikas entlang
segeln konnten, bis Kolumbus
schließlich Amerika entdeckte und
der große Pionier Vasco da Gama
1498 den Seeweg nach Indien fand.
ABENTEUERLICHE
ENTDECKUNGSREISEN
Weitere Entdeckungen – im Atlantik,
in der Südsee und die Umquerung
des südamerikanischen Kontinents
– schlossen sich an. Es folgte
die Entdeckung Australiens und
Hawaiis sowie zahlreicher anderer
Inseln. Heute künden gelungene
Gedenkmünzen vieler Staaten von
diesen abenteuerlichen Entdekkungsreisen.
Auch die Eroberung
der Meere durch die Flotte des russischen
Zaren Peter der Große
wurde in Silber geprägt. Aktuellste
Ausgabe ist die 10-Euro-Silber-
Gedenkmünze „650 Jahre Städtehanse”.
Es ist die erste Schiffsmünze
der Bundesrepublik.
Eine der berühmtesten Münztypen
mit Schiffsdarstellung ist der
englische Schiffs-Nobel. Mehr als
300 Jahre lang prägte England
diese Goldmünze, die zugleich ein
Dokument für die englische Seeherrschaft
in Europa war.
TIPPS UND TRENDS
Allgemein:
Die „Geschichte der Seefahrt“ ist
so alt wie die Münzgeschichte.
Sie dokumentiert die jahrtausende
alte Entwicklung eines der
wichtigsten Verkehrsmittel aller
Zeiten.
Tendenz:
Sammler von Schiffs-Motiven
steuern weiter auf gutem Kurs.
Immer mehr Sammler finden
Freude an den schönen, detailreichen
Motiven.
Design-Qualität: gut
Motiv-Auswahl: sehr gut
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3
5
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DER FUSSBALL
EROBERT DIE WELT
Die Gedenkmünzen zur Fußball-WM
in Deutschland 2006 bildeten für
Sammler den bisherigen Höhepunkt
dieses Sammelthemas, denn dazu
erschienen die ersten deutschen
Gedenkmünzen mit Fußball-Motiv.
ZU DEN BILDERN:
4. Gedenkdollar zur Fußball-WM in den
USA 1994.
5. Die Silber-Gedenkmünze Italiens zur
WM in Deutschland zeigt ein historisches
Fußball-Spiel.
6. Die Silber-Gedenkmünze Brasiliens
zum 100-jährigen Jubiläum der FIFA.
7. Die Gold-Gedenkmünze Spaniens zur
WM 2006.
1
6

2
4
7
ZU DEN BILDERN:
1. Die begehrte deutsche 100-Euro-
Goldmünze zur Fußball-WM in
unserem Land.
2. Silber-Gedenkmünze aus Österreich
zum Jubiläum des Fußballbundes
ÖFB.
3. Italienische Gedenkmünze zur
Fußball-WM 1990. Deutschland
wurde hier Weltmeister.
THEMEN-SAMMLUNG
KÖNIG FUSSBALL
WELTWEIT SCHON IMMER BELIEBT – IN
DEUTSCHLAND JETZT DIE NUMMER 1.
Fußball: Kein anderer Sport
begeistert die Menschen in
aller Welt so, wie das Spiel
mit dem runden Leder. Bei
Pokal- oder Länderspielen, vor
allem aber bei internationalen
Turnieren wie Europa- oder Weltmeisterschaften,
erreicht der Fußballsport
die höchsten Zuschauerzahlen.
Neben den zahlreichen
Gästen in den Stadien verfolgen
dann oft mehr als 100 Millionen
Fans das Spielgeschehen auf dem
grünen Rasen vor ihren heimischen
Bildschirmen, oder – wie bei uns
geschehen – vor Großbildschirmen
in so genannten „Fanmeilen“, die
überall eingerichtet wurden.
IN DEUTSCHLAND GANZ VORNE
Gerade die Fußball-WM im eigenen
Land, die Deutschland vier auf -
regende Wochen lang in ein Meer
von schwarz-rot-goldenen Fahnen
hüllte, hat die Begeisterung für
den Fußballsport nochmals zugenommen.
Kein Wunder, dass auch
die Sammler von der Euphorie
angesteckt wurden und sich zunehmend
für Fußball-Gedenkmünzen
interessieren. Dazu beigetragen
haben natürlich vor allem die vier
deutschen 10-Euro-Silber-Gedenkmünzen
und die 100-Euro-Goldmünze
zur Fußball-WM 2006 in
Deutschland.
ERSTMALS OFFIZIELL AUTORISIERT
Schon früher gab es Fußball-Münzen,
z.B. zur WM 1990 in Italien, als
Deutschland Weltmeister wurde
oder zur WM in den USA 1994.
Besonders interessant sind auch
die vier Silber- und vier Goldmünzen
zum 100-jährigen Jubiläum der
FIFA, dem Weltfußball-Verband.
Neben der Schweiz (Sitz der FIFA),
Frankreich (hier wurde die FIFA
gegründet) und Uruguay (als erstes
Austragungsland) gab selbst
Brasilien (als Rekord-Weltmeister)
zwei Münzen dazu aus, obwohl
Brasilien sonst praktisch keine
Gedenkmünzen ausgibt.
Zur WM in Deutschland gelang es
der FIFA erstmals, viele Nationen zu
einem gemeinsamen Programm zu
bewegen, deren Münzen alle
offiziell von der FIFA autorisiert sind
und alle die gemeinsame Aufschrift
„FIFA Fussball-Weltmeisterschaft
Deutschland 2006“ tragen. Nur
deshalb konnten so wichtige Fußball-Nationen
wie z.B. Argentinien,
Spanien oder Italien gewonnen
werden, zur WM in unserem Land
eine Münze auszugeben. In China
war es deshalb das erste Mal, dass
der Name eines fremden Landes
auf einer offiziellen Münze stand!
Zur nächsten Weltmeisterschaft
2014 in Brasilien wird es sicher neue
faszinierende Ausgaben geben.
Münzensammler können sich
schon bald auf die Gedenkmünzen
des Rekord-Weltmeisters Brasilien
freuen kann. Und Deutschland, der
„Weltmeister der Herzen“, wird
sicher dabei sein!
TIPPS UND TRENDS
Allgemein:
Fußball ist nach den Olympischen
Spielen weltweit das zweitgrößte
Sportthema – und in Deutschland
zurzeit besonders gefragt.
Tendenz:
Die Gedenkausgaben zur Frauen
Fußball-WM in Deutschland werden
das Thema Fußball noch weiter
nach vorne bringen. Für deutsche
Sammler wird die Frauen-
WM in unserem Land sicher 2011
das Thema Nr. 1 sein.
Design-Qualität: gut
Motiv-Auswahl: befriedigend
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4
Das gemeinsame EUROPA-Prägezeichen
6
1
2
ZU DEN BILDERN:
3. Portugals Beitrag zur EUROPA-Serie
zeigt eine sehr abstrakte Darstellung
mit den stilisierten Federn der
Friedens taube.
4. Das 2-Euro-Stück aus dem Vatikan-
Staat 2006 zeigt erstmals Papst
Benedikt XVI., der ein Jahr zuvor als
erster Deutscher seit fast 500 Jahren
zum Papst gewählt wurde.
7

ZU DEN BILDERN:
1. EUROPA-Reihe: Finnlands Silber-
Gedenkmünze 2005 zum Thema
„60 Jahre Frieden“.
2. Österreich erinnert mit seiner
EUROPA-Gedenkmünze an
den Komponisten Ludwig van
Beethoven und die Europa-Hymne.
3
5
ZU DEN BILDERN:
5. Der erste Gold-Euro Irlands – mit
dieser Goldmünze komplettiert
Irland die Sammlung der
Gold-Euro-Erstausgaben der
12 ursprünglichen Euro-Staaten.
6. Frankreichs erste Euro-Silber-
Gedenkmünze „Marianne“ 2002.
7. Spanien erinnert mit dieser
12-Euro-Silbermünze an den
großen Christoph Kolumbus.
EURO-SAMMLUNGEN
DIE MÜNZEN DER
EURO-LÄNDER
EUROPA – die Einführung des Euro
schafft ein neues Sammelgebiet.
Die Einführung des Euro
war die größte Währungsumstellung
in der
Geschichte des Geldes.
Der Wunsch, dieses historische
Ereignis zu dokumentieren hat viele
Menschen oft erst dazu gebracht,
sich mit Münzen als Sammel -
objekte von historischem Wert zu
beschäftigen. Viele Sammler interessieren
sich nicht nur für die Euro-
Münzen aus Deutschland, sondern
auch für die der anderen Euro-
Staaten. Entstanden ist so ein
Sammelgebiet, welches weder als
Themen sammlung, noch als
Ländersammlung bezeichnet werden
kann – allerdings als ein neues
Sammelgebiet, das besonders vielfältige
Möglichkeiten bietet.
ERSTAUSGABEN BESONDERS GEFRAGT
Sehr gefragt sind natürlich die
Sammlungen der jeweils ersten
Euro-Münzen aller Länder der Euro-
Zone. Obwohl eigentlich gerade
durch die Ausgabe der ersten irischen
Euro-Goldmünze komplett,
bleibt die Sammlung der Euro-Erstausgaben
weiterhin spannend,
denn die neuen Mitglieder der Europäischen
Union werden nach und
nach ihre ersten Euros prägen –
zuletzt Estland 2011.
KLEINSTAATEN BESONDERS WERTVOLL
Neben den 17 Mitgliedern der Euro-
Zone prägen auch die Kleinstaaten
Monaco und San Marino sowie der
Vatikanstaat Euromünzen. Aufgrund
ihrer sehr kleinen Auflagen
sind diese Euro-Münzen begehrte
Raritäten. Selbst für die Kursmünzen-Sätze
von 1 Cent bis 2 Euro
müssen Sammler oft mehrere
hundert Euro bezahlen.
ERSTMALS GEMEINSAMES
PRÄGEZEICHEN
Wie in vielen Bereichen des Lebens
findet eine immer engere Zu sam -
men arbeit auf europäischer Ebene
statt – so auch bei den staatlichen
Münzprägestätten. Nach der Euro-
Einführung haben die Prägestätten
der Euro-Staaten sich 2004 erstmals
geeinigt, gemeinsam Münzen
heraus zu geben. Das Besondere:
Alle Münzen dieser Ausgabe tragen
ein gemeinsames Prägezeichen –
den EUROPA-Stern.
Die so genannten EUROPA-Euros
kommen einer Themen-Sammlung
am nächsten, denn die gemein -
same Ausgabe dieser Gedenk -
münzen in Silber und Gold steht
jedes Jahr auch unter einem
gemeinsamen Thema, in 2006 z.B.
„Große Europäer“.
Die EUROPA-Euros sind derzeit
das begehrteste europäische
Münzen-Programm. Die staatlich
limitierten Auflagen sind relativ
klein, die Sammler aber kommen
aus ganz Europa. Deshalb sind die
ersten Ausgaben schon vergriffen
und können nur schwer und mit
Preisaufschlägen beschafft werden.
TIPPS UND TRENDS
Allgemein:
Die Einführung des Euro hat Millionen
Menschen zum Münzensammeln
gebracht. Viele spezialisieren
sich immer mehr – sie bleiben
aber dem Euro treu.
Tendenz:
Vor allen den gemeinsamen Ausgaben
mit dem EUROPA-Prägezeichen
werden gute Chancen
eingeräumt, da sie europaweit
Anklang finden.
Design-
Qualität: gut
Motiv-
Auswahl: sehr vielseitig
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TRADITIONELLES
SAMMELN
Ob die Vereinigten Staaten von
Amerika, Kanada oder China – der
Länder-Sammler lernt etwas von der
Welt kennen. Für viele Münzenfreunde
gehört die Länder-Sammlung zur
traditionellsten Form des Sammelns.
UNBEGRENZTE
VIELFALT
Die Rückseiten von Münzen zeigen die
Hoheitssymbole der Ausgabe-Länder,
so z.B. Kanada Königin Elizabeth II. als
Staatsoberhaupt des Commonwealth,
China den „Tempel des Himmlischen
Friedens“ in Peking und Österreich die
Wappen seiner 9 Bundesländer.

REISE UM DIE WELT
Wie der Betrachter mit dem Finger
über einen Globus gleitet, so kann
auch der Länder-Sammler innerhalb
kürzester Zeit zu einer faszinierenden
Weltreise aufbrechen. Zudem
lernt er viel über die Geschichte,
die Kultur und die wichtigsten
Persönlichkeiten des jeweiligen
Landes.
LÄNDER-SAMMLUNG
EINE REISE
UM DIE WELT
Die Länder-Sammlung ist für viele die klassische Art des Münzensammelns.
Es werden alle Münzen eines bestimmten Staates geordnet und nach dem
Ausgabejahr zusammengetragen. Die beliebtesten Sammel-Länder wollen
wir auf den folgenden Seiten kurz vorstellen.
Nach Kanada wollte Herr
Müller schon immer mal
reisen. China erschien
ihm ein wenig zu weit.
Und für eine USA-Reise reichte die
Reisekasse nicht. Wie wäre es
stattdessen mit einer Studienreise
erster Klasse gleich rund um die
Welt?
Eine Länder-Sammlung interessanter
Gedenkmünzen kann Müllers
Traum verwirklichen. Die Sammlung
ist für jeden Geldbeutel
erschwinglich und hat zudem noch
den Vorteil, dass die Reise allein
oder mit der ganzen Familie
zuhause angetreten werden kann.
USA – ERLEBEN SIE EIN GROSS -
ARTIGES SAMMEL-ABENTEUER
Die Gedenkmünzen der Vereinigten
Staaten von Amerika dokumentieren
die wichtigsten Meilensteine
dieser ebenso großen wie stolzen
Nation. Ob zum 100. Jubiläum der
Freiheitsstatue oder zu Ehren des
berühmten Präsidenten John F.
Kennedy – jede dieser Münzen
erzählt ein spannendes Kapitel über
die Geschichte, die Entwicklung
und über die bedeutenden Persönlichkeiten
der USA. Damit reisen Sie
ganz persönlich durch das Land der
unbegrenzten Möglichkeiten und
bewahren sich zugleich die glanzvollsten
Höhepunkte der Vereinigten
Staaten von Amerika für alle
Zeiten.
ZAUBERHAFTE MÜNZEN
AUS DEM REICH DER MITTE
Europäern blieb die Einreise nach
China lange Zeit versagt. Dabei
blickt gerade dieses Land auf eine
der ältesten Kulturen seit Menschengedenken
zurück. Zahlreiche
Erfindungen, die wir heute wie
selbstverständlich benutzen, wie
das Porzellan oder das Papier,
stammen ursprünglich aus China.
Aber auch Chinas Gedenkmünzen
werden wegen ihrer Prägekunst
weltweit hoch geschätzt. So ist
Chinas „Silber-Panda“ die älteste
Silber-Anlagemünze der Welt.
Chinesische Münzen spiegeln die
Jahrtausende alte Kultur und
Geschichte des „Reiches der Mitte“
in faszinierender Weise wider.
DOPPEL-SCHILLINGE UND
KANADISCHE SILBER-DOLLARS
Wer kennt nicht die vielen schönen
Silber- und Gold-Gedenkmünzen
Österreichs? Zwischen 1928 und
1937 erschienen die ersten
öster reichischen Gedenkmünzen,
die berühmten Doppel-Schillinge.
Heute sind es auch große Persönlichkeiten,
Maler der Jahrhundertwende
und berühmte Musiker wie
Wolfgang Amadeus Mozart, die
die Länder-Sammlung Österreichs
bestimmen.
Die Weltreise endet im Land der
Freiheit und des Abenteuers – in
Kanada.
Das Königlich Kanadische Münzamt
gibt pro Jahr nur wenige
Münzen heraus, die wegen ihrer
exzellenten Prägequalität und ihrer
besonders spannenden Motive aus
der Zeit des kanadischen „Wilden
Westens“ welt berühmt sind.
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ZU DEN BILDERN:
1. Der erste deutsche Gold-Euro,
ausgegeben 2002 zur Einführung
des Euro.
2. Die 10-Euro-Silber-Gedenkmünze
„800 Jahre Dresden“ erinnert
auch an die Zerstörung der Stadt
im 2. Weltkrieg.
3. Die Silber-Gedenkmünze „Nationalpark
Wattenmeer“ von 2004.
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4
1
5

2
3
ZU DEN BILDERN:
4. Die erste deutsche Fußball-Münze
2003 zur WM in unserem Land.
5. Die erste deutsche 2-Euro-Gedenkmünze
„Schleswig-Holstein“
aus der Bundesländer-Serie.
6. Die Silber-Gedenkmünze
„Bertha von Suttner“ zeigt
ein sehr anspruchsvolles Motiv.
6
LÄNDER-SAMMLUNG
DEUTSCHLAND
Seit 2002 auch in der neuen EURO-
Währung: Die Gedenkmünzen der
Bundesrepublik Deutschland – das
Sammelthema Nr. 1 bei deutschen
Sammlern.
Mit den Euro-Gedenk -
münzen erin nert die
Bundesregierung an
große Ereignisse, Persönlichkeiten
und Jubiläen der
deutschen und – seit 2002 – europäischen
Geschichte. Jährlich
erscheinen mehrere 10-Euro-Silber-Münzen,
in 2011 sind es sechs.
Da möglichst viele Bürger diese
Münzen besitzen sollen, werden sie
in normaler Münzprägequalität
„Stempel glanz“ (ST) geprägt und,
im Gegensatz zur Praxis in den
meisten anderen Staaten, ohne
Preisaufschlag zum Nennwert von
10 Euro ausgegeben. Trotzdem –
oder gerade deswegen – sind diese
Silbermünzen sehr beliebt und
bieten eine ideale Basis für jede
Deutschland-Sammlung.
Für versiertere Sammler gibt es
die 10-Euro-Münzen aber auch
in der höchsten Prägequalität
„Polierte Platte“ (PP). Dafür muss
der Sammler einen Preisaufschlag
von 50% bezahlen. Allerdings
erhält er dafür besonders schöne
Silbermünzen, deren Prägeauf -
lagen (aktuell je 300.000 Stück)
deutlich niedriger sind.
Die Motive und Ausgabeanlässe
der 10-Euro-Münzen sind sehr vielfältig.
In 2006 wurden z.B. Wolfgang
Amadeus Mozart und die im Krieg
zerstörte Stadt Dresden geehrt.
Auftrieb erhielt die Ländersammlung
der deutschen Silber-Euros
auch durch die vier Ausgaben zur
Fußball-WM 2006, den ersten deutschen
Fußball-Münzen überhaupt.
WERTVOLL: DIE GOLD-EUROS
In 2002 erschienen erstmals auch
zwei deutsche Euro-Gedenkmünzen
in Gold. Die erste 100-Euround
die einmalig ausgegebene
200-Euro-Goldmünze zur Einführung
des Euro sind schon heute
begehrte Sammelobjekte. Seit
2003 gibt die Bundesrepublik jährlich
nur noch eine 100-Euro-Goldmünze
heraus. Zusätzlich gibt es
seit 2010 eine kleine 20-Euro-Goldmünze.
Die Erstausgabe „Eiche”
war schon am Ausgabetag total
vergriffen. Ein Beweis für die
Beliebtheit dieser besonders wertvollen
deutschen Euro-Ausgaben in
reinem Gold.
NEU: 2-EURO-GEDENKMÜNZEN
Mit der ersten deutschen 2-Euro-
Gedenkmünze „Schleswig Holstein
– Holstentor“ entstand ein ganz
neues deutsches Sammelgebiet,
denn jährlich wird ein Bundesland
mit einer 2-Euro-Gedenkmünze
geehrt. Neben den Bundesländern
gibt es noch zwei weitere Sonderausgaben:
„50 Jahre römischen
Verträge“ und „10 Jahre Wirtschafts-
und Währungsunion“.
TIPPS UND TRENDS
Allgemein:
Die nationalen Gedenkmünzen
werden zuerst gesammelt, daher
das Sammelgebiet Nummer 1 in
Deutschland.
Tendenz:
Die Einführung des Euro hat auch
in Deutschland viele neue Sammler
hervorgebracht. Die deutschen
Gedenkmünzen werden
deshalb weiterhin begehrt und oft
schnell ausverkauft sein.
Design-Qualität: gut – oft
anspruchsvoll
Motiv-Auswahl: gut
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2
DIE ERSTE
GEDENKMÜNZE DER
BUNDESREPUBLIK
DEUTSCHLAND
30
Alles begann mit der ersten Silber-
Gedenkmünze „Germanisches
Museum“ (1) von 1952. Sie ist
heute der „Leitstern“ jeder
Deutschland-Sammlung und
außer ordentlich begehrt.
3
1
ZU DEN BILDERN:
2. Die Silber-Gedenkmünze von 1955
erinnert an Ludwig Wilhelm Markgraf
von Baden, der seit seinem
Sieg über die Türken 1691 auch
„Türkenlouis“ genannt wurde.
3. Eine 10-DM-Silbermünze zu den
Olympischen Spielen 1972 in
München.
5

4
6
ZU DEN BILDERN:
4. Die letzte 5-DM-Gedenkmünze aus
Silber von 1979.
5. Die 5-DM-Silber-Gedenkmünze von
1971 zeigt den Reichstag in Berlin.
6. Die Gedenkmünze zum 200.
Todestag von Friedrich dem Großen
– die letzte 5-DM-Gedenkmünze
der Bundesrepublik Deutschland.
LÄNDER-SAMMLUNG
DEUTSCHLAND
Seit dem Abschied von der Mark
noch begehrter – die deutschen
D-Mark-Gedenkmünzen.
Die D-Mark war eine der
härtesten Währungen
der Welt. Für uns Deutsche
das Symbol für den
Aufbau nach dem Krieg und das
„Deutsche Wirtschaftswunder“.
Viele Menschen stehen dem neuen
Euro noch heute mit gemischten
Gefühlen gegenüber und sammeln
heute die Gedenkmünzen in der
alten D-Mark-Währung – nicht
zuletzt auch deshalb, weil es das
Geld war, mit dem sie aufgewachsen
sind. Und: Die Gedenkmünzen
sind die einzigen dauerhaften
Erinnerungsstücke an die D-Mark –
will man seinen Enkeln erklären,
was die D-Mark war, muss man sie
auch zeigen können, denn sonst
wird man bald nicht mehr verstanden.
AM ANFANG STAND DAS BERÜHMTE
„GERMANISCHE MUSEUM“
Die erste bundesdeutsche
Gedenk münze erschien 1952 – das
berühmte 5-DM-Stück „Germa ni -
sches Museum“ in Silber. Es folgten
bis 1964 vier weitere Silber-
Gedenkmünzen zu 5 DM, die heute
als die „Ersten Fünf“ bekannt sind.
Diese fünf Gedenkmünzen zu Ehren
des Germanischen Museums in
Nürnberg, Friedrich von Schillers,
des Markgrafen von Baden, Ludwig
von Eichendorffs und Johann Gottlieb
Fichtes – damals ausgegeben
für jeweils 5,- DM – sind in bester
Erhaltung heute mehrere tausend
Euro wert und damit die wertvollsten
Silber-Gedenkmünzen der
Bundesrepublik Deutschland.
Bis 1979 wurden danach jährlich
1 – 2 Silber-Gedenkmünzen zu
5 DM ausgegeben. Danach waren
die 5-DM-Gedenkmünzen auf-
grund des damals hohen Silberpreises
aus Kupfer-Nickel. Nur
1972 zu den Olympischen Spielen
und dann ab 1987 vollzog man
dann einen Wechsel zu 10-DM-
Gedenkmünzen, die wieder aus
Silber waren und bis zur Einführung
des Euro geprägt wurden.
Insgesamt werden die deut schen
5- und 10-DM-Gedenkmünzen
knapp. Immer mehr Menschen
wollen sie sammeln, gleichzeitig
stehen aber die ursprünglichen
Prägeauflagen nicht mehr zur
Verfügung. Viele unwissende
Sammler haben ihre D-Mark-
Gedenkmünzen nach der Euro-
Einführung an die Banken
zurückgegeben, weil sie dachten,
die Münzen wären nichts mehr
wert. Dort wurden sie eingeschmolzen
bzw. vernichtet.
DIE GOLD-MARK 2001
Ein besonders wertvolles Erinnerungsstück
an die große Zeit der
Deutschen Mark ist die Gold-Mark
2001. Dieses 1-DM-Stück aus echtem
Gold wurde von der Deutschen
Bundesbank zum Abschied der
D-Mark ausgegeben.
TIPPS UND TRENDS
Allgemein:
Ein Muss für jeden Deutschland-
Sammler, denn es sind die Münzen,
die unsere Geschichte
erzählen.
Tendenz:
Die D-Mark-Gedenkmünzen bleiben
attraktiv und verzeichnen
sogar ein noch steigendes Interesse.
Design-Qualität: gut – oft
anspruchsvoll
Motiv-Auswahl: gut
31

ZU DEN BILDERN:
Die Abbildungen 3 und 5 zeigen
Münzen in der Prägequalität
„Stempelglanz”, die anderen
Münzen in „Polierte Platte”.
1. 10-Mark-Silber-Gedenkmünze zur
Erinnerung an den 225. Geburtstag
von Johann Gottfried Schadow,
der einst die Quadriga auf dem
Brandenburger Tor geschaffen
hatte.
2
3
32
ZU DEN BILDERN:
4. Die letzte Gedenkmünze der DDR –
ausgegeben 1990 zur Erinnerung
an die Öffnung der Berliner
Mauer am Brandenburger Tor
im Dezember 1989.
5. Die 20-Mark-Silber-Gedenkmünze
„Der gestiefelte Kater“ von 1986.
5

4
1
ZU DEN BILDERN:
2. 20-Mark-Silber-Gedenkmünze
zum 500. Geburtstag Martin
Luthers – laut Katalog heute
620,- bis 650,- Euro wert!
3. Mit dieser 20-Mark-Gedenkmünze
aus 625er Silber feierte die DDR
das 750-jährige Bestehen der
geteilten Hauptstadt.
LÄNDER-SAMMLUNG
DDR
In der Zeit von 1966 bis 1990 hat die
DDR Gedenkmünzen herausgegeben,
die als Original-Dokumente der
40-jährigen Teilung unseres Landes
unverzichtbar für den engagierten
Deutschland-Sammler sind.
Bis 1990 wurden in der DDR
insgesamt 123 Gedenkmünzen
ausgegeben.
Geprägt wurden diese
Münzen zu 5, 10 und 20 Mark in
einer der ältesten deutschen Münzprägestätten,
der Münze Berlin. Zu
DDR-Zeiten hieß sie „VEB Münze
der DDR“. Heute ist die Münze Berlin
wieder eine der fünf staatlichen
Münzprägestätten unseres Landes.
Die Künstler der Münze Berlin
haben natürlich auch bei den
Gedenkmünzen der DDR ihr hohes
Können gezeigt. Ein gutes Beispiel
dafür ist das Motiv der Münze
„Gestiefelter Kater“ zum 200.
Geburtstag der Gebrüder Grimm.
Die Münze Berlin hatte allerdings
keinen Einfluss auf die Motiv-Auswahl.
Deshalb treffen einige Motive
– z.B. die der Münzen „20 Jahre
NVA“ oder „30 Jahre DDR“ – nicht
unbedingt den Geschmack jedes
Sammlers. Gerade diese Motive
aber sind es, welche die Teilung
unseres Landes am besten veranschaulichen.
GESAMTDEUTSCHE VERGANGENHEIT
Die erste Gedenkmünze der ehemaligen
DDR erschien 1966. Sie
war dem großen Baumeister Friedrich
Schinkel gewidmet. Während
der Zeit der Trennung berief man
sich in Ost und West auf das
gemeinsame Kulturerbe. Deshalb
wurden in beiden deutschen Staaten
Münzen oft auch zu den gleichen
Persönlichkeiten und Jubiläen der
gesamtdeutschen Vergangenheit
herausgegeben, zum Beispiel
wurden Ludwig van Beethoven,
Johann Wolfgang von Goethe oder
Martin Luther sowohl in der BRD als
auch in der DDR mit Münzen geehrt.
Auch das 750-jährige Stadt- Jubi -
läum von Berlin wurde in beiden
Teilen Deutschlands gleichzeitig mit
einer Münzen-Ausgabe gefeiert.
WENIGE KOMPLETT-SAMMLUNGEN
Die Gedenkmünzen der DDR
wurden überwiegend in „Stempelglanz“
(st) geprägt, nur einige
wenige erschienen auch in „Polierte
Platte“ (PP). Die meisten sind
zudem aus unedlen Metallen
geprägt – trotzdem gehören sie
zu den wertvollsten deutschen
Münzen. Der Grund dafür liegt in
ihren geringen Präge-Auflagen von
zumeist nur etwa 50.000 – 100.000
Stück. In der Qualität „Stempelglanz“
(st) sind überhaupt nur
35.020 komplette Sammlungen
möglich – bestimmt durch die
Auflage der Gedenkmünze von
1988 „100. Todestag von Karl
Zeiss“, welche diese geringe
Präge-Auflage hatte.
TIPPS UND TRENDS
Allgemein:
Die Gedenkmünzen der DDR sind
ein absolutes „Muss“ für jeden
Deutschland-Sammler.
Tendenz:
Immer mehr Menschen wollen die
Teilung Deutschlands dokumentieren
und die DDR-Zeit nicht vergessen.
Das Angebot verknappt
sich deshalb weiter, denn die Prägeauflagen
waren vergleichsweise
niedrig. Vor allem komplette
Kollektionen dieses abgeschlossenen
Sammelgebietes
sind deshalb gesucht.
Design-Qualität: gut
Motiv-Auswahl: überwiegend
gut
33

34
IM ZEICHEN DES
ADLERS UND DER
FREIHEITS-STATUE
Viele amerikanische Münzen zeigen
die Symbole der Freiheit, den Weisskopf-Seeadler
und die Freiheits-
Statue, so zum Beispiel der Peace-
Dollar (1), der „Silber-Adler“ (2),
die Gedenkmünze zum 100. Jubiläum
der Freiheits-Statue (4) oder der
berühmte Morgan-Dollar (5).
Die anderen Münzen
auf dieser Seite zeigen:
3. Mount Rushmore in South Dakota.
6. Die erste Goldmünze der USA mit
einem Feingold-Gehalt von 99,99%.
7. Den ersten Präsidenten der USA,
George Washington.
6
1 2
4

3
5
7
LÄNDER-SAMMLUNG
USA
FASZINIEREND WIE DAS LAND SELBST:
DIE MÜNZEN DER USA.
Amerika ist die stärkste
Wirtschaftsmacht der Welt
– der Dollar nach wie vor
als Leitwährung begehrt.
Kein Wunder also, dass auch die
Münzen aus dem Schatzamt der
USA bei Sammlern und Anlegern
besonders beliebt sind – die mächtigste
Nation der Welt garantiert
schließlich für den Geldwert, den
Edelmetallgehalt und -gewicht ihrer
Münzen. Nicht zuletzt deshalb ist
auch der „Silber-Adler“ (amerik. =
Silver Eagle) der USA eine der be -
gehrtesten Silber-Anlagemünzen –
ganz davon abgesehen, dass er
sicher auch eine der schönsten
Münzen der Welt ist. Wie stabil der
Dollar ist, beweist auch die Tatsache,
dass es in den USA noch nie
eine Währungsreform gab, d.h.
selbst Münzen von z.B. 1900 sind
heute noch gültige Zahlungsmittel.
NUR WENIGE GEDENKMÜNZEN
Das Schatzamt der USA ist auch
für seine solide Ausgabepolitik
bekannt. Nur zu besonderen
Anlässen werden Gedenkmünzen
geprägt. Die erste Gedenkmünze
der USA erschien 1892 – ein
Silber-Halbdollar zur „Columbian
Expo sition“, der Weltausstellung in
Chicago. Die Silbermünze erinnert
gleichzeitig an den 400. Jahrestag
der Entdeckung Amerikas durch
Christoph Kolumbus.
Bis 1982 gab es danach nur sehr
wenige Gedenkmünzen, so z.B.
den Silber-Halbdollar von 1964 zur
Erinnerung an den 1963 ermordeten,
beliebtesten Präsidenten der
USA, John F. Kennedy. Weil es so
wenige ältere Gedenkmünzen aus
den USA gibt, sammeln Liebhaber
historischer Münzen gerne die großen
und schweren Umlaufmünzen
aus der Zeit der Silber-Währung,
so z.B. die berühmten Peace- und
Morgan-Dollars oder – wenn der
Geldbeutel es zulässt – die wertvollen
„Gold-Eagles“ mit den
Liberty- oder Indianer-Motiven.
VON GEORGE WASHINGTON BIS ZUM
MOUNT RUSHMORE
1982 würdigte die erste moderne
Silber-Gedenkmünze den ersten US-
Präsidenten George Washington.
Seither gibt das Schatzamt der USA
regelmäßig Gedenkmünzen heraus.
Allen ist eines gemeinsam: die hervorragende
Qualität. Ob Washington
zu Pferde, die vier in den Fels
gehauenen Präsidenten-Köpfe am
Mount Rushmore oder Bison und
Indianer – Motive und Prägequalität
sind einfach hervorragend.
E PLURIBUS UNUM
Die Gedenkmünzen der USA sind
auch Ausdruck für die Freiheitsliebe
und Demokratie der Amerikaner.
US-Münzen tragen daher die
Inschriften „LIBERTY“ (Freiheit), „IN
GOD WE TRUST“ (Wir glauben an
Gott) und „E PLURIBUS UNUM“
(Einer unter vielen). Auch die Motive
zeigen oft Symbole der Freiheit: die
Freiheitsgöttin „Liberty“ und natürlich
das Wappentier der USA, den
stolzen Weisskopf-Seeadler.
TIPPS UND TRENDS
Allgemein:
Eine geradezu perfekte Länder-
Sammlung für den, der be son -
ders schöne Münzen sucht.
Tendenz:
Die Gedenkmünzen der USA wer -
den weiter zu den begehrtesten
Münzen weltweit gehören. Leider
sind heute selbst neue Aus gaben
nur schwer zu bekommen.
Design-Qualität: hervorragend
Motiv-Auswahl: sehr gut
35

ZU DEN BILDERN:
1. Der berühmte Maria-Theresia-
Taler, der bis heute in der Münze
Österreich AG geprägt wird.
2. Der Gold-Philharmoniker –
die meist verkaufte Goldmünze
der Welt.
3. Die offizielle Silber-Gedenkmünze
der Republik Österreich zum
„Mozartjahr“ 2006.
36
1
6
ZU DEN BILDERN:
4. 50-Schilling-Gedenkmünze
„100 Jahre Donauwalzer zu
Ehren des „Walzerkönigs“
Johann Strauß Sohn.
5. Die Gold-Gedenkmünze zum
250. Geburtstag Mozarts zeigt
den großen Komponisten mit
seinem Vater Leopold.
3
5

2
4
ZU DEN BILDERN:
6. Die erste 5-Euro-Silber-
Gedenkmünze Österreichs
„Tiergarten Schönbrunn“.
7. Die Gedenkmünze „700 Jahre
Stadt Hall“ aus Silber und
blau gefärbtem Niob zeigt
den Prägestempel des tiroler
Guldiners von 1486 aus der
Münzprägestätte Hall.
7
LÄNDER-SAMMLUNG
ÖSTERREICH
Die wertvollen Doppel-Schillinge, die
1928 zum ersten Mal geprägt wurden,
begründeten den guten Ruf der
Gedenkmünzen aus Wien.
Die wohl berühmteste
Münze der Welt stammt
aus Österreich: der
Maria-Theresien-Taler.
Die schwere Silbermünze wurde
1780 erstmals geprägt und war
in ihrer Blütezeit vor ca. 150 Jahren
als sog. „Handelsmünze“ in über
80 Ländern der Welt als Zahlungsmittel
in Gebrauch.
In der Münze Österreich AG, der
Prägestätte der Republik Österreich
in Wien, ist man stolz darauf,
auch heute noch so erfolgreich mit
seinen Münzen zu sein, denn die
Gold-Euromünze „Wiener Philharmoniker“
ist heute die meistverkaufte
Gold-Anlagemünze der Welt!
VOR DEM EURO WAR DER SCHILLING
Österreich führte 1925 die
Schilling-Währung ein. Sie löste die
Kronen-Währung aus der Kaiserzeit
ab. 1928 wurde dann die erste
Silber-Gedenkmünze zu 2 Schilling
ausgegeben, der bis 1937 weitere
neun der sog. „Doppel-Schillinge“
folgten. Sie waren u.a. so berühmten
Künstlern wie Mozart, Haydn
oder Walther von der Vogelweide
gewidmet.
In den Wirren des 2. Weltkriegs
gingen leider viele der berühmten
„Doppel-Schillinge“ verloren.
Die Ausgabe von Gedenkmünzen
wurde erst 1955 zur Eröffnung des
Wiener Burg-Theaters wieder aufgenommen.
Bis zur Einführung des
Euro gab Österreich dann Gedenkmünzen
zu 25, 50, 100 und 500
Schilling aus. Sie sind wesentlich
geprägt von der reichen Kultur und
kaiserlichen Vergangenheit unseres
Nachbarlandes – aber es gab auch
andere interessante Ausgabe-
Anlässe, so z.B. die Olympischen
Winterspiele 1964 und 1976 oder
den Besuch von Papst Johannes
Paul 1983.
DAS MOZART-JAHR 2006 BELEBT DIE
NACHFRAGE
Die Münze Österreich AG lässt
die landestypischen Motive auch
auf ihren Euro-Münzen weiterleben.
Dafür sind ihr die vielen traditionellen
Österreich-Sammler dankbar.
Neuen Auftrieb erhalten die
Gedenk münzen unseres Nachbarlandes
durch ein weltweit gefeiertes
Ereignis, das Mozart-Jahr 2006.
Österreich widmet dem 250.
Geburtstag seines berühmtesten
Komponisten, Wolfgang Amadeus
Mozart, je eine Gedenkmünze in
Silber und Gold.
Darüber hinaus zeichnet sich die
Münze Österreich AG auch durch
ihre Innovationsfreude aus. Das
beschert dem Sammler neue, interessante
Perspektiven, z.B. die aufwendig
geprägten Münzen mit
Niob, einem besonderen Metall,
das sich je nach Verarbeitung unterschiedlich
einfärbt.
TIPPS UND TRENDS
Allgemein:
Österreich ist nach wie vor eines
der beliebtesten Urlaubsziele.
Wohl schon deshalb ist „Österreich“
eines der beliebtesten
Sammelgebiete bei deutschen
Sammlern.
Tendenz:
Hervorragende Prägequalität,
besonders gelungene Motive
und innovative Prägetechniken
machen Österreich weiterhin zu
einem spannenden Gebiet.
Design-Qualität: sehr gut
Motiv-Auswahl: zumeist
sehr gut
37

38
NATUR PUR IN
NORDAMERIKA
Kanadische Münzen vermitteln
dem Sammler einen Eindruck von
der Geschichte, der Unberührtheit
und Schönheit des
beeindruckenden Landes.
1 2
5
4
6
ZU DEN BILDERN:
1. Der „Maple Leaf“ ( = Ahornblatt),
eine der begehrtesten Silber-
Anlagemünzen der Welt.
2. Silber-Gedenkmünze zum
100-jährigen Bestehen der
berühmten Royal Mounties 1973,
der berittenen Polizei Kanadas.
3. Die Gold-Gedenkmünze
„Wildgänse“ – ein besonders
schönes Motiv.

3
7
ZU DEN BILDERN:
4. Der Silber-Dollar „100 Jahre
Nationalparks“.
5. Silber-Dollar zur Erinnerung an
die Entdeckung des Flusses
„Mackenzie“.
6. Die Gold-Dollar-Gedenkmünze
„100 Jahre Goldrausch“.
7. Silbermünze zur Erinnerung
an den Trapper Henry Kelsey.
LÄNDER-SAMMLUNG
KANADA
Mit der Länder-Sammlung „Kanadas
Silberdollars“ holt sich der Sammler
ein Stück der faszinierenden Wildnis
und unverfälschte Natur ins Haus.
Jahr für Jahr fliegen Tausende
von deutschen Touristen in
die noch unberührte Wildnis
Kanadas. Sie sind begeistert
von den weiten Landschaften
mit ihren schneebedeckten Bergen,
tiefblauen Bergseen und urwüchsigen
Wäldern sowie der faszinierenden
Tierwelt Kanadas. Die Silber-
Gedenkdollars aus dem Königlich
Kanadischen Münzamt fängt die
Faszination des Landes und seiner
Geschichte mit hervorragenden
Motiven ein.
TRADITIONELL GUT
Die Königlich Kanadische Münze
wurde durch die Königlich Britische
Münze gegründet, eine der ältesten
und traditionsreichsten Münz -
prägestätten der Welt. Die hervorragende
Prägekunst konnte an die
Kanadier weitergegeben und bis
heute erhalten werden. Das zeigte
schon die erste kanadische Silber-
Gedenkmünze, die 1935 zum
25-jährigen Thronjubiläum von
König Georg V. ausgegeben wurde.
Ihre Motiv-Rückseite – ein Indianer -
kanu – war so beliebt, dass es
danach noch bis 1986 auf den
kanadischen 1-Dollar-Kursmünzen
geprägt wurde.
JEDES JAHR EIN SILBERDOLLAR
Seit 1973 gibt das Königlich
Kanadische Münzamt regelmäßig
Gedenk münzen aus – allerdings nur
jeweils einen Silberdollar pro Jahr.
Die Themen befassen sich zumeist
mit der reichen Tierwelt, der Entdeckung
des Landes und oft auch
mit der indianischen Vergangenheit
– so erinnert der Gedenkdollar
von 1990 an die Kontakte zwischen
den ersten Siedlern und den india-
nischen Urein wohnern, die durch
den Pelzhandel zustande kamen.
BELIEBTE GOLDMÜNZEN
Kanada gibt natürlich nicht nur die
Silber-Gedenkdollars aus. Großer
Beliebtheit erfreut sich auch die
Serie der 100-Dollar-Goldmünzen.
Wer ihre Motive sieht, weiß sofort,
warum. Auch sie zeigen über -
wiegend Motive aus der Natur
und fas zinierenden Geschichte
Kanadas, so wie die neben stehend
ab gebildeten Goldmünzen „Kanada-
Wildgänse“ und „Goldrausch am
Klondike River“.
QUEEN AUF DER RÜCKSEITE
Alle kanadischen Münzen tragen
übrigens auch heute noch das
Portrait von Königin Elizabeth II.
von England auf der Rückseite, die
offiziell das Staatsoberhaupt von
Kanada ist.
TIPPS UND TRENDS
Allgemein:
Mit der Ausgabe eines Silber-
Dollars 1935 begann die Prägung
kanadischer Gedenkmünzen.
Seither sind die Sammler fasziniert
von der Fülle und Vielseitigkeit
der Themen.
Tendenz:
Eine seriöse Ausgabepolitik,
verbunden mit ansprechenden
Motiven (Landschaft, Tiere,
Geschichte) wird sich Kanada
auch künftig den Status eines
außergewöhnlich beliebten
Sammel ge bietes in Deutschland
bewahren.
Design-Qualität: sehr gut
Motiv-Auswahl: spannend
39

EINE REISE DURCH
DIE JAHRTAUSENDE
Münzensammeln ist ein Hobby mit
einer etwa 2.500-jährigen Tradition.
Zu allen Zeiten waren die Menschen
von den geprägten Kostbarkeiten
fasziniert, denn Münzen sind mehr
als ein bloßes Zahlungsmittel.
3
40
1 2
ZU DEN BILDERN:
6. Kaiser Wilhelm II. in Gardeuniform
auf einer 1-Rupie-Münze der Kolonie
Deutsch-Ostafrika.
7. 5-Reichsmark-Münze „Eichbaum“,
geprägt von 1927 – 1933.
8. Gedenkmünze zur Rheinlandräumung
von 1930.
9. Gedenkmünze zum 175. Geburtstag
von Friedrich von Schiller 1934.
4
6
8

ZU DEN BILDERN:
1. Antike griechische Münze mit
dem Abbild Homers.
2. Antike römische Münze mit dem
Bild des Gottes Mars.
3. Seltener Brakteat, Braunschweig
12. Jahrhundert.
4. Gut erhaltener Silbertaler aus
Sachsen von 1600.
5. Städtetaler, Frankfurt 1840 – 1844.
5
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9
HISTORISCHE MÜNZEN
GESCHICHTE
WIRD LEBENDIG
Die dritte Möglichkeit, Münzen zu sammeln, ist die Spezialisierung auf eine
bestimmte zeitliche Epoche: Antike, Mittelalter oder Kaiserreich zum Beispiel.
Mit historischen Münzen wird Geschichte lebendig.
Die Menschheit kennt
Münzen seit etwa 2.500
Jahren. Erfunden wurde
das Münzgeld unabhängig
voneinander und etwa zur gleichen
Zeit in Kleinasien und in China.
Von Kleinasien aus eroberten die
Münzen über Persien, Griechenland
und das Römische Imperium, Europa
und die Welt.
ANTIKE MÜNZEN AUS
GRIECHENLAND UND ROM
Zu den historischen Münzen zählen
die Prägungen der Griechen und
Römer. Antike griechische Münzen
hatten keine Inschrift oder nur wenige
Buchstaben. Sie waren meist
unförmig in ihrer äußeren Erscheinung
und zeigten häufig Bilder von
Göttern.
Auch die ersten Olympiamünzen
mit sportlichen Darstellungen prägten
die Griechen. Viele Münzen dieser
Zeit gelten noch heute als echte
Kunstwerke.
Die römische Republik, seit der Zeitenwende
(Christi Geburt) Kaiserreich,
prägte Münzen, die den uns
bekannten Münzen ähnlich sehen.
Allerdings dominierten auf ihnen
anfangs Götterbilder, später das
Portrait der jeweils herrschenden
Kaiser. Die bekanntesten römischen
Münzen waren die silbernen
Denare und die Bronze-Sesterzen.
TALER EROBERN DIE WELT
Im Mittelalter kannte man jahrhundertelang
nur Silberpfennige, die
Karl der Große im Jahr 790 eingeführt
hatte. Mit der Ausweitung des
Fernhandels wurden größere und
wertvollere Münzen notwendig.
Funde von Silbererz in den Alpen,
im Harz und in Böhmen sowie
Silber-Importe aus der Neuen Welt
nach der Entdeckung Amerikas
ermöglichten um 1500 erstmals die
Prägung von Groß-Silbermünzen.
Ab 1519 nannte man diese Münzen
Taler. Taler blieben lange Zeit die
dominierende Münzart.
VOM TALER ZUR MARK
Mit der Krönung Friedrich des
Großen zum Preußenkönig 1701
begann eine weitere klassische
Münzen-Epoche für deutsche
Sammler. Als Führungsmacht schuf
Preußen die Voraussetzung für
die Gründung des Deutschen
Kaiserreiches, in dem die Mark zu
100 Pfennigen den Taler ablöste
und eine Vielzahl von Goldmünzen
Einzug in Deutschland hielt. Die
Münzen des Deutschen Kaiserreichs
waren geprägt von den Portraits
der herrschenden Kaiser, die
immer auch Könige von Preußen
waren, und den Königen und
Fürsten der vielen Teilstaaten.
Mit dem Ende des 1. Weltkrieges
und der Ausrufung der Republik
ging diese Zeit vorüber. Es entstanden
aber zwischen 1925 und 1932
einige der schönsten deutschen
Gedenkmünzen überhaupt. Die
Zeit der Reichsmark endete dann
1945. Obwohl im allgemeinen alle
Münzen danach als moderne
Münzen gelten – eigentlich müsste
man heute den Begriff „historische
Münzen“ oder „Raritäten“ auf die
Zeit der D-Mark ausweiten, denn
diese Münzen sind Geschichte.
41

ZU DEN BILDERN:
1. Die Goldmünze „Brutus“, geprägt
nach dem Mord an Julius Caesar in
der römischen Provinz Thrakien.
2. Römische Goldmünze aus der Zeit
von 54 – 68 n. Chr. mit dem Portrait
des Kaisers Nero.
3. Römische Münze „Severus
Alexander“; 222 – 235 n. Chr.
3
4
6
1
ZU DEN BILDERN:
4. Diese griechische Drachme zeigt den
Herrscher Baktriens, Azes, zu Pferde.
5. Die Rückseite eines phönizischen
Schekels aus Tyros. Die Vorderseite
zeigt Herakles. Mit „30 Silberlingen“
dieses Typs wurde aller Wahrscheinlichkeit
nach Judas entlohnt.

2
5
7
ZU DEN BILDERN:
6. Antike Goldmünze aus der römischen
Republik mit dem schönen
Motiv eines Wagenlenkers.
7. Münze aus dem antiken Griechenland.
Das Eulen-Motiv war damals
auf Münzen sehr verbreitet. Von
ihnen wurde das Sprichwort
„Eulen nach Athen tragen“
abgeleitet.
HISTORISCHE MÜNZEN
ANTIKE MÜNZEN
Die Schönheit antiker, 2.000 Jahre
alter Münzen aus Griechenland und
dem alten Rom begeistert seit Jahrhunderten
die Menschen.
Ist es nicht faszinierend, eine
Münze in der Hand zu halten,
mit der bereits Kaiser Augus -
tus seine Truppe bezahlte?
Oder einen Silberling aus Neros
Schatztruhe? Der Sammler antiker
Münzen hat die einmalige Gelegenheit,
Originale zu besitzen, mit
denen Menschen zu Lebzeiten von
Jesus Christus ihren Lebensunterhalt
bestritten, den Eintritt für einen
Gladiatorenkampf im Kolosseum
von Rom bezahlten oder sich davon
ihre Kleidung kauften.
Zur Zeit um Christi Geburt betrug
der Sold eines römischen Legionärs
pro Tag etwa einen Denar –
umgerechnet etwa 3,2 Euro. Dieser
Betrag reichte vor mehr als 2 Jahrtausenden
aus, eine Familie pro Tag
zu ernähren, zu kleiden und die
Wohnstatt zu bezahlen. Die wertvollste
Münze in jener Zeit war der
Aureus zu 25 Denaren.
GEPRÄGTE KUNSTWERKE
Die schönsten Münzbilder der antiken
griechischen Epoche entstanden
auf Sizilien. In der damaligen
griechischen Kolonie wurden Menschen
und Tiere in harmonischen
Gruppen auf Münzen dargestellt.
Reiter, Tiergruppen, Wagenlenker
und Götterbilder wechselten einander
ab. In diesen geprägten Kunstwerken
spiegeln sich Mythen und
Sagen. Sie alle dokumentieren den
Glanz und die Größe einer längst
vergangenen Zeit.
Von Kleinasien kommend hat das
Münzwesen um 600 v. Chr. auch
Griechenland erobert. Auf der Insel
Ägina, heute ein unbedeutendes
Eiland im Ägäischen Meer, wurden
die ersten Silbermünzen Europas
mit dem Bild einer Seeschildkröte
geprägt.
DIE SCHÄTZE DER CÄSAREN
Jahrhunderte lang beherrschte das
Bild von Göttern die Münzen der
Antike. Mit Alexander dem Großen
brachen die Griechen mit dieser
Tradition. In Rom stand das Bild von
Julius Cäsar 44 v. Chr. am Anfang
einer mehr als 400-jährigen Reihe
von Kaiserportraits auf den heute
so beliebten silbernen Denaren.
2.000 JAHRE ALTE ORIGINALE
Für den Sammler unserer Tage sind
diese oft 2.000 Jahre alten Münzen
höchst einmalige, trotzdem aber
noch erschwingliche Originale. Die
Währung der römischen Kaiserzeit
bestand aus Sesterzen, Denaren,
Antoniniaden und Follis. Diese
Münzen gelten heute als wahre
Kunstwerke.
Einen besonderen Reiz haben
antike Münzen häufig noch zusätzlich:
Aufgrund der bei den frühen
Münzen sehr primitiven Herstellungs-Verfahren
sind viele Geld-
Stücke der Antike Unikate – die
Münzen wurden von Hand geschlagen
und keine gleicht der anderen.
TIPPS UND TRENDS
Allgemein:
Der Reiz, der von 2.000 Jahre
alten Münz-Originalen ausgeht,
die einst vielleicht sogar Cäsar
selbst in seinen Händen hielt, ist
ungemein hoch.
Tendenz:
Immer mehr Sammler kommen
auf den Geschmack. Wo findet man
sonst noch Antiquitäten, die so alt
sind und trotzdem noch relativ
preiswert und bezahlbar sind.
Design-Qualität: reizvoll,
da oft Unikate
Motiv-Auswahl: vielseitig
43

ZU DEN BILDERN:
1. Reichs-Taler von 1786, auch als
„Sterbetaler“ Friedrich des Großen
bezeichnet.
2. So genannter „Marientaler“ oder
„Madonnentaler“ aus Bayern 1865.
3. Taler „Wilder Mann“, Braunschweig/Wolfenbüttel
1589 – 1634.
5
44
1
3
8
DER STERBETALER
Friedrich der Große starb am 17. August
1786. Der Taler aus diesem Jahr trägt
zufällig zwischen den Zahlen „17“
und „86“ das Prägezeichen „A“.
Da man dieses wie Friedrichs
Sterbedatum lesen kann, heißt
dieser Taler „Sterbetaler“.
6
ZU DEN BILDERN:
4. Städtetaler von 1768 – das feine
Stadtmotiv von Nürnberg zeigt die
hohe Kunst der damaligen Münzen-
Graveure. Dieser Taler ist alters -
bedingt schon sehr dunkel, was
den Wert aber keineswegs mindert.
5. Der preußische Siegestaler von 1871.
6. Bayerischer Siegestaler von 1871.

2
4
7
ZU DEN BILDERN:
7. Krönungstaler von 1861 für König
Wilhelm I. von Preußen, später
erster deutscher Kaiser.
8. Original Maria-Theresia-Taler aus
dem Jahre 1765. Dieser Taler wird
seit dem Tod der Kaiserin im Jahre
1780 mit leicht verändertem Motiv
und der Jahreszahl in der Münze
Österreich weiter geprägt.
HISTORISCHE MÜNZEN
TALER UND
PREUSSISCHE
GEDENKMÜNZEN
Taler gehören zu den beliebtesten
Sammlermünzen. Sie bieten eine
einmalige Themen-Vielfalt. Preußische
Gedenkmünzen sind glänzende
Dokumente einer der wichtigsten
Epochen deutscher Geschichte.
Noch heute träumen
Sammler davon,
wenigstens einen Taler
zu besitzen. Die ersten
Großsilbermünzen ließ Erzherzog
Sigismund von Tirol 1486 in Hall bei
Innsbruck prägen.
Der Silberwert dieser ersten großen
Silbermünzen entsprach dem Gold -
wert des Guldens. Deshalb nannte
man sie auch „Guldiner“ oder später
„Guldengroschen“. 1518 ließen
die Grafen Schlick in Joachimsthal
zum ersten Mal einen Guldengroschen
prägen. Dieser hatte eine
Auflage von 1,2 Millionen Stück und
eroberte sich als „Joachimsthaler
Großer Groschen“ schnell die Herzen
der Kaufleute in aller Welt. Dieser
„Joachimsthaler“ war es auch,
der dem Thaler (Taler) seinen
Namen gab. Als Münzbezeichnung
wurde das Wort Taler in vielen Sprachen
übernommen: Daaler in den
Niederlanden, Daler in Skandinavien,
Talero in Italien, Talar in Polen
und Dollar in den USA.
BERÜHMT:
DER „MARIA THERESIA-TALER“
Den Ruhm des heute sehr seltenen
Talers begründete in den vergangenen
200 Jahren der Maria-Theresia-
Taler. Er ist der meistgeprägte Taler
der Welt. Sein Bild blieb seit dem
Tode der Kaiserin von Österreich
bis heute fast unverändert erhalten.
1908 wurden die letzten deutschen
„Vereinstaler“ außer Kurs gesetzt.
Die bis 1932 geprägten 3-Mark-
Münzen hießen im Volksmund
jedoch weiterhin Taler.
AUCH AN PREUSSENS GLANZ
UND GLORIA ERINNERT DER TALER
Vor mehr als 250 Jahre bestieg
Friedrich II., bekannt als der „Alte
Fritz“, den Thron. 1871 ebnete der
Sieg Preußens über Frankreich den
Weg des Deutschen Reichs. Preußens
Glanz und Gloria ist noch
heute auf seinen Münzen lebendig.
Zu den bekanntesten Talern unter
Friedrich dem Großen gehört der so
genannte „Sterbetaler“ von 1786.
DEN ANFANG MACHTE
DIE KRÖNUNGS-MÜNZE VON 1701
Mit Friedrich Wilhelm von Brandenburg,
den man auch den „Großen
Kur fürsten” nannte, begann der
Aufstieg des Herzogtums Preußen.
Sein Nachfolger, Friedrich I., setzte
sich 1701 die Königs krone auf.
Der „Krönungstaler“ von 1701 zeigt
unter anderem den Wahlspruch des
neuen Monarchen „Jedem das
Seine“. Der letzte preußische
Gedenktaler erschien 1871 zum
Sieg gegen Frankreich.
TIPPS UND TRENDS
Allgemein:
Taler galten lange Zeit als das
Sammelgebiet schlechthin. Preußens
Aufstieg gehört zu den interessantesten
Epochen deutscher
Geschichte. Die Taler Preußens
zählen deshalb unter den deutschen
Münzen-Sammlern zu den
beliebtesten.
Tendenz:
Deutschland besinnt sich seit der
Einheit wieder verstärkt auf seine
Geschichte. Mit der Rückführung
des „Alten Fritz“ 1991 nach Potsdam
keimte das Interesse an
historischen Münzen neu auf und
hat sich seither noch verstärkt.
Design-Qualität: gut
Motiv-Auswahl: vielseitig
45

2
ZU DEN BILDERN:
6. Die Gedenkmünze zur Jahrtausendfeier
der Rheinlande von 1925.
7. Die Gedenkmünze zum 200-jährigen
Bestehen des Königreichs Preußen.
46
3
5
4
6

ZU DEN BILDERN:
1. Die erste Goldmünze des Kaiserreichs
zeigt König Wilhelm I. von Preußen,
der am 18. Januar 1871 durch seinen
Kanzler Otto von Bismarck im Spiegelsaal
zu Versailles – dem Sitz der
deutschen Armee nach dem Sieg über
Frankreich – zum ersten deutschen
Kaiser ausgerufen wurde.
2. Die Reichsmark-Silbermünze „Paul
von Hindenburg“ 1935 - 1936.
1
ZU DEN BILDERN:
3. Die Gedenkmünze zum Weltflug der
Graf Zeppelin von 1929.
4. Die Gedenkmünze „100 Jahre
Bremerhaven“ von 1927.
5. Die Gedenkmünze zur Jahrhundertfeier
der Zugehörigkeit der Grafschaft
Mansfeld zu Preußen zeigt St. Georg
im Kampf mit dem Drachen.
7
HISTORISCHE MÜNZEN
DEUTSCHES REICH
Das Deutsche Reich zwischen 1871
und 1945 bescherte den Sammlern
Gedenkmünzen, die zu den schönsten
Deutschlands gehören.
Die Kaiserproklamation
1871 im französischen
Versailles begründete
den Aufstieg des
Deutschen Reiches unter Kaiser
Wilhelm I. Bekannt ist auch der
so genannte 99-Tage-Kaiser
Friedrich III., der im berühmten
„Dreikaiserjahr“ 1888 regierte.
Wilhelm II. war Begründer der
„wilhelminischen Zeit“, die mit dem
ersten Weltkrieg und dem Sturz der
Monarchie endete. Die folgende
Weimarer Republik brachte Inflation
und politische Zwietracht,
den Münzen-Sammlern hingegen
bescherte sie zahlreiche der schönsten
Gedenkmünzen Deutschlands.
Das Dritte Reich mit dem
verlorenen Zweiten Weltkrieg setzte
den endgültigen Schlussstrich
unter die 1871 begonnene Epoche.
DAS KAISERREICH BRACHTE DIE MARK
UND DAS GOLDSTÜCK
Münzgeschichtlicher Markstein
dieser Zeit ab 1871 war die Einführung
der Mark als neue Währung für
das gesamte Deutsche Reich. Die
Silberwährung wurde auf Gold-
Standard und die bekannten 10und
20-Mark-Stücke umgestellt.
Alle 26 Teilstaaten hatten aber das
Recht, eigene Gedenkmünzen auszugeben.
Nur der Reichadler mußte
immer auf den Rückseiten sein. So
gab es dann eine Vielzahl schöner
Münzen aus dem Deutschen Kaiserreich,
die zumeist auch noch in
kleinen Auflagen geprägt wurden.
1901 wurden die ersten Gedenkmünzen
in Mark-Währung zum
200. Krönungsjubiläum Preußens
ge prägt. Wie bei den Kursmünzen
dominierten auch bei den Gedenk-
münzen der Kaiserzeit die Portraits
von Kaisern und Königen, wie das
des bayerischen Königs Ludwig II.
MÜNZBILD ÄNDERTE SICH VÖLLIG
Mit Beginn der Weimarer Republik
änderte sich das Münzbild vollständig.
Mit den zwischen 1925 und
1932 geprägten Gedenkmünzen
wurden Dichter und Denker, der
Minnesänger Walther von der
Vogelweide, der Weltflug des
Zeppelins und der 100. Jahrestag
der Gründung von Bremerhaven
gewürdigt. Die beiden letzteren
sind die bisher einzigen deutschen
Münzen mit einem Luftschiff und
einem Segelschiff als Motiv.
20 PROZENT DER MÜNZEN ERHALTEN
Im Dritten Reich wurden nur
Friedrich Schiller und Martin Luther
als Persönlichkeiten auf Münzen
geehrt. Die Garnisonskirche zu
Potsdam war das einzige Motiv
eines Bauwerks, das auf Münzen
abgebildet wurde. Einige 2- und 5-
Silber-Kurs münzen zeigen Reichs -
präsident Hindenburg. Die Wirren
beider Weltkriege mit Flucht und
Vertreibung, vernichteten viele
dieser wertvollen Dokumente deutscher
Münzen geschichte. Teilweise
sind nur noch 20 bis 30 Prozent
von den ohnehin schon niedrigen
Prägeauflagen vorhanden.
TIPPS UND TRENDS
Allgemein:
Besonders interessant: es ist das
Geld, mit dem unsere Großeltern
und Eltern zum Teil noch bezahlt
haben.
Tendenz:
Gut erhaltene Münzen werden
immer seltener. Folge: Die Preise
werden weiter steigen.
Design-Qualität: gut,
oft kunstvoll
Motiv-Auswahl: vielseitig
47

3
48
UNVERGÄNGLICH
UND WERTVOLL
Goldmünzen sind die Krönung
jeder Sammlung. Besonders
faszinierend sind historische Gold -
münzen wie der „Indian Head“ (1)
oder die Reichsmark-Münze „Kaiser
Wilhelm II.“ (2), mit denen zu Zeiten
der Goldwäh rungen tatsächlich
bezahlt wurde.
6
1
GOLD-
ANLAGEMÜNZEN
Bei Anlegern besonders gefragt
sind Goldmünzen wie der berühmte
Krügerrand (4). Sie werden ent -
sprechend der Nachfrage geprägt,
sie sind nicht limitiert und werden
in normaler Qualität „Stempelglanz“
(st) geprägt. Ihr Verkaufspreis
richtet sich deshalb hauptsächlich
nach dem aktuellen Goldpreis.
FÜR SAMMLER IN PP
Goldmünzen für Sammler erstrahlen
besonders schön in „Polierte Platte“
(PP). Sie sind schon wegen ihres
aufwändigen Präge-Verfahrens nur
in begrenzter Menge herstellbar.
Die Nachfrage bestimmt deshalb
den Sammlerwert. Abgebildet sind
die „Libertad“ aus Mexiko (5),
der irische Gold-Euro zu Ehren des
Schriftstellers Samuel Beckett (6),
eine der italienischen Olympia-
Gedenkmünzen (7) und die Gold-
Gedenkmünzen zum 100-jährigen
Bestehen der FIFA in der edlen
Holz-Kassette (3).

2
4
5
7
GOLDMÜNZEN-SAMMLUNGEN
HISTORISCHE
UND MODERNE
GOLDMÜNZEN
Der Faszination des edlen Metalls
kann sich keiner entziehen.
Gold übt seit Jahrtausenden
eine besondere
Faszination auf den
Menschen aus. Gold ist
seit jeher ein Zeichen für den Wohlstand
seines Besitzers. Könige und
Kaiser zeigten ihre Macht und ihren
Reichtum durch Schmuck, Zepter
und Kronen aus massivem Gold.
Weil Gold heute vor allem als langfristig
sicherste Geldanlage gilt,
halten selbst Staaten einen Teil
ihres Vermögens in Gold.
Es ist nur natürlich, dass auch Münzen-Sammler
der Faszination des
Goldes erliegen und Goldmünzen
als „die schönste Form der Goldanlage“
loben. Goldmünzen haben
aber noch einen anderen Vorteil:
Aufgrund ihrer geringen Größe sind
sie viel leichter zu transportieren als
schwere Barren und lassen sich
daher auch leichter veräußern.
VIELFÄLTIGE SAMMLUNGEN
Da schon in der Antike auch Goldmünzen
geprägt wurden, lassen
sich Goldmünzen praktisch zu
jedem Thema zusammentragen.
Besonders beliebt bei uns sind
natürlich die Goldmünzen des
Deutschen Kaiserreichs und die
Goldmünzen der Bundesrepublik
Deutschland, die es seit 2001
wieder gibt.
GOLD- UND SAMMLERWERT
Der Wert einer Goldmünze entspricht
praktisch nie dem Wert des
verwendeten Goldes. Selbst bei so
genannten Anlagemünzen – die
berühmtesten sind der Krügerrand
und der Maple Leaf – muss ein
Aufpreis über den reinen Goldwert
bezahlt werden, der zum größten
Teil aus den Prägekosten besteht.
Bei historischen Goldmünzen und
den oft sehr streng limitierten
modernen Goldmünzen kommt ein
Seltenheits- und Sammlerwert
hinzu, der zumeist weit über dem
Goldwert liegt. Ein gutes Beispiel
dafür liefert der deutsche Gold-
Euro 2005 zur Fußball-WM in
Deutschland: Für 222,- Euro ausgegeben,
zahlen Sammler heute
über 600,- Euro für ein Exemplar,
denn diese Goldmünze ist trotz der
relativ hohen Prägeauflage von
350.000 Stück schwer beschaffbar.
GOLDMÜNZEN
MÜSSEN NICHT TEUER SEIN
Denkt man an Goldmünzen, so
glauben viele, sie könnten sich aufgrund
des wertvollen Edelmetalls
keine leisten. Zum Glück gibt es
aber auch kleine Goldmünzen im
Durchmesser von 14 oder sogar
nur 11 mm. Ihre geringe Größe
und das damit verbundene Gold -
gewicht erlauben es jedem, schon
für relativ wenig Geld Goldmünzen
zu sammeln. Das Sammeln dieser
kleinen Goldmünzen hat sich deshalb
zu einem der beliebtesten
Sammelgebiete entwickelt.
TIPPS UND TRENDS
Allgemein:
Die Prägestätten lassen nur ihre
besten Graveure an ihren wertvollsten
Münzen arbeiten. Die
Motive sind deshalb sehr gut,
die Prägequalität – bei Gold-
Gedenk münzen fast immer
Polierte Platte – hervorragend.
Tendenz:
Der zurzeit hohe Goldpreis macht
Goldmünzen noch attraktiver.
Auch wenn neue Käufe zuerst
einmal teurer werden – der
Sammler profitiert bei den Goldmünzen,
die er schon lange
besitzt.
Design-Qualität: sehr gut
Motiv-Auswahl: sehr vielseitig
49

DIE WORLD MONEY FAIR IN BERLIN
Die Fotos rechts zeigen, wie groß der Ansturm der Sammler im
Februar 2006 war. Besonders beliebt: die Ausgaben zur Fußball-WM
am Stand der FIFA und die Ausstellung der größten Goldmünze der
Welt am Stand der Münze Österreich AG.
DAS GRÖSSTE SAMMLER-MAGAZIN
Das Deutsche Münzen Magazin erscheint 2-monatlich. Die größte
numismatische Fachzeitschrift Europas berichtet auf über 60 reich
bebilderten Seiten anschaulich und leicht verständlich über „die
ganze Welt der Münzen“.
50

TIPPS FÜR SAMMLER
MESSEN, KATALOGE
UND ZEITSCHRIFTEN
Wer sich intensiv mit seinen Münzen beschäftigt, braucht Informationen über
den Umfang seiner Sammlung, Preis-Entwicklungen und Neuheiten. Wir sagen
Ihnen, wo sie diese Informationen am besten finden können.
Kataloge bieten den
besten Überblick über
den Umfang einer
Sammlung. Die meisten
Kataloge erscheinen jedes Jahr
in einer aktuellen Auflage. Das
bedeutet aber nicht, dass man sich
teure Katalogwerke jedes Jahr neu
kaufen muss. Sie sollten als Basis
für mehrere Jahre ausreichen – über
Neuheiten kann man sich auch
anders informieren.
Das gilt auch für die in den Katalogen
angegebenen Bewertungen.
Diese können selbst in aktuellen
Katalogen nur Richtwerte sein,
denn sie sind beim Druck des jeweiligen
Katalogs bereits mehrere
Monate alt. Da die Preise für
Münzen großen Schwankungen
unterliegen können, sind Katalogpreise
oft ungenau.
Katalogpreise errechnen sich ohnehin
aus dem Mittelwert vieler Preislisten
von Händlern und Banken,
Angeboten von Sammlern und
Auktionsergebnissen. Aufgrund der
großen Vielfalt im Handel sind
Preisunterschiede von 30% durchaus
im Rahmen.
Ausdrücklich möchten wir darauf
hinweisen, dass der Sammler beim
Verkauf von Münzen in der Regel
mit einem Abschlag vom Katalogpreis
rechnen muss. Dieser richtet
sich z.B. nach der Beliebtheit der
angebo tenen Münze, ihrer Erhaltung
sowie dem Bedarf und der
Handels spanne des Händlers.
DAS DEUTSCHE MÜNZEN MAGAZIN
Ständig aktuell sind die Informationen
in der Fachpresse, insbesondere
über Neuausgaben. Am
beliebtesten und auch für Anfänger
leicht zu verstehen ist das
Deutsche Münzen Magazin.
Das Deutsche Münzen Magazin ist
das auflagenstärkste Fachmagazin
für Münzensammler in Europa. Auf
64 Seiten wird 2-monatlich über
die wichtigsten Sammelgebiete,
Trends und Neuheiten berichtet.
Dabei legt der Verlag vor allem Wert
auf ausführliche Informationen zu
den Ausgabeanlässen.
DIE WORLD MONEY FAIR
Wer sozusagen „am Puls des
Marktes“ sein will, sollte eine
Münzen-Messe besuchen. Solche
Messen finden praktisch in allen
größeren Städten statt, so z.B.
in München, Stuttgart und Köln.
Die größte europäische Münzen-
Messe öffnet ihre Tore alljährlich
immer Anfang Februar in Berlin –
die World Money Fair.
Der frühe Termin erlaubt es den
Ausgabeländern, ihre Münzen für
das neue Jahr zu präsentieren. Deshalb
waren es zuletzt auch über
50 staatliche Prägestätten und
Finanzverwaltungen aus aller Welt,
welche in Berlin ihre Neu-Ausgaben
der Weltöffentlichkeit zeigten.
Vertreten sind natürlich auch die
deutschen Prägestätten und weit
über 300 Händler. Sie zeigen und
handeln eine Vielzahl von Münzen –
von der Antike bis zur Moderne.
Der Sammler kann sich auf der
Messe also umfassend über aktuelle
Preise informieren. Ihm entgeht
keine Neuheit – und er kann sich
persönlich mit den Händlern und
den Repräsentanten der vertretenen
Prägestätten unterhalten. Eine
Reise nach Berlin lohnt sich daher
unbedingt.
51

SAMMELMAPPEN
Immer beliebter werden Sammelmappen
wie die rechts abgebildete.
Man hat auf kleinem Raum
gleich alles zusammen; die
Münzen und alle wichtigen
Informationen zur Sammlung.
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EINFACH EDEL
Auch wenn edle Holzkassetten nicht ganz billig sind –
schöner kann man seine Sammlung nicht präsentieren. Hier
eine Kassette mit Glasdeckel für eine Sammlung der Münzen aller
Gastgeber einer Fußball-WM seit 1974.

IMMER KAPSELN
Bei der Aufbewahrung und Pflege
seiner Münzenschätze sollte man
nicht sparen. Besonders wichtig ist,
dass Münzen vor Staub und Kratzern
geschützt sind. Sie sollten deshalb
immer gekapselt sein. Kapseln sind
in praktisch allen Größen und relativ
preiswert im Fachhandel zu haben.
TIPPS FÜR SAMMLER
AUFBEWAHRUNG
UND PFLEGE
Münzen müssen vor Beschädigungen geschützt werden – deshalb ist die
richtige Aufbewahrung und Pflege wichtig. Je nach Anforderung bieten sich
dem Sammler vielfältige Möglichkeiten.
Es ist wohl keine Frage, dass
wertvolle Münzen nicht in
Schachteln oder Zigarrenkisten
gehören. Hier können
sie Schaden nehmen und im Wert
gemindert werden. Wichtig sind
deshalb gute Aufbewahrungs-
Systeme. Der Handel bietet dabei
individuelle Lösungen, die jeder für
sich nutzen sollte.
KASSETTEN FÜR
WERTVOLLE SAMMLUNGEN
Bei wertvollen Sammlungen spielt
die repräsentative Aufbewahrung
eine große Rolle. Die Münzen sollen
nicht nur sicher, sondern auch
übersichtlich und stilvoll in einem
edlen Rahmen präsentiert werden.
Der Sammler hat die Wahl: Von
einfachen Universalkassetten bis
hin zu hochwertigen Kassetten aus
edlem Holz, die mit passenden
Seiden- und Samteinlagen oder
Eindrucken in Gold- oder Silberschriften
glänzen.
Für besonders wertvolle Sammlungen
werden oft speziell ange fertigte
Kassetten angeboten. Sie haben
den Vorteil passender, zumeist
runder Aussparungen für die
Münzen, so dass diese nicht in der
Kassette herumrutschen.
KASSETTEN, DIE „WACHSEN“
Für denjenigen, der sehr viele unterschiedliche
Münzen Platz sparend
unterbringen will, empfiehlt sich ein
System, das „mit wächst“. Angeboten
wird hier z.B. das System
„Münzmeister“, das aus einer
Grundeinheit (Boden, Tableau,
Deckel) und dazu passenden,
weiteren Tableaus zu einem Stapel
zusammengesteckt wird.
FÜR DEN TRESOR
Kassetten beanspruchen natürlich
Platz. Sie sind deshalb zumeist
nicht für Tresore oder Bankfächer
geeignet. Für diesen Zweck hat der
Handel spezielle Systeme aus
weichem Material entwickelt: Auf
einer weichen Unterlage befinden
sich Täschchen aus Samt für die
Münzen – das Ganze wird dann
Platz sparend zusammengerollt
und passt so in jeden Tresor.
DIE RICHTIGE PFLEGE
Selbst beim sorgfältigen Umgang
können insbesondere ältere Münzen
anlaufen oder oxidieren. Ein
natürlicher Alterungsprozess, der
die Münzen nicht mehr so schön
aussehen lässt, aber den Wert
keinesfalls mindert. Wer trotzdem
seine Münzen putzen möchte,
sollte besondere Vorsicht walten
lassen und nur spezielle Münzen-
Tauchbäder verwenden; niemals
gebräuchliche Putzmittel!
Immer sollten im Umgang mit
Münzen – vor allem solchen in der
Prägequalität „Polierte Platte“ (PP)
– Baumwollhandschuhe verwendet
werden. Auch spezielle Pinzetten
können hilfreich sein, deren Spitzen
mit weichem Gummi überzogen
sind, um keine Kratzer zu hinter -
lassen.
Den besten Schutz vor Kratzern
bieten Kapseln. Wir empfehlen, vor
allem PP-Münzen immer darin zu
belassen, auch wenn die Versuchung
groß ist, die glänzenden
Stücke in die Hand zu nehmen.
53

54
IN ZEHN JAHREN
VERVIERFACHT
Gold beweist einmal mehr, dass es
langfristig die sicherste Geldanlage ist.
Gerade in unsicheren Zeiten investieren
Anleger in Gold – deshalb ist die
Entwicklung des Goldpreises in den
letzten 10 Jahren keine Überraschung.
Goldpreis-Entwicklung* Juni 2000 – Juni 2010 (in US-Dollar)
1400,-
1200,-
1000,-
800,-
600,-
400,-
200,-
0,-
Juni 2000 Juni 2001 Juni 2002 Juni 2003 Juni 2004 Juni 2005 Juni 2006 Juni 2007 Juni 2008 Juni 2009 Juni 2010
Silberpreis-Entwicklung* Juni 2000 – Juni 2010 (in US-Dollar)
22,-
20,-
18,-
16,-
14,-
12,-
10,-
8,-
6,-
4,-
2,-
Juni 2000 Juni 2001 Juni 2002 Juni 2003 Juni 2004 Juni 2005 Juni 2006 Juni 2007 Juni 2008 Juni 2009 Juni 2010
Entwicklung von Goldpreis
und Sammlerwert 2002 - 2010
2002 2010
350%
300%
200%
150%
100%
Sammlerwert 200-Euro-Goldmünze
„Übergang zur Währungsunion”
Goldpreis
In den Jahren 2002-2010 ist der Goldpreis um
ca. 300% gestiegen. In selben Zeitraum kletterte
der Wert der 200-Euro-Goldmünze „Übergang
zur Währungsunion” sogar um fast 350%.
*Quelle: www.kitco.com
WERT WEIT MEHR
ALS VERDREIFACHT
Auch Silber ist heute fast viermal so
viel Wert wie vor zehn Jahren. Für
neue Silbermünzen muss man deshalb
auch tiefer in die Tasche greifen.
Für Silbermünzen, die man bereits
besitzt, kann die Entwicklung des
Silberpreises dafür nur positiv sein.
DER SAMMLERWERT BESTIMMT DEN PREIS
*Quelle: www.kitco.com
Dass bei Gedenkmünzen ihr Edelmetall-Wert oft nur einen geringen
Einfluss auf ihren Preis hat, beweist die nebenstehende Grafik anschaulich.
Verglichen wurde die Entwicklung des Goldpreises seit 2002 mit der Wertentwicklung
der deutschen 200-Euro-Goldmünze aus dem gleichen Jahr.
Während sich der Goldpreis seither um ca. 300% verteuerte, müssen
Sammler für die Goldmünze fast das 3,5-fache des Ausgabepreises
bezahlen. Der Grund dafür liegt im hohen Sammler- bzw. Seltenheitswert
der Münze, also in der anhaltend hohen Nachfrage bei niedrigem Angebot.

5 DM FÜR 1.300 EURO
1952
5,– DM
Die erste deutsche Silber-Gedenkmünze
„Germanisches Museum“
wurde 1952 für 5,- DM ausgegeben.
Der Katalogwert für die Münze in ST
beträgt heute 1.300,- Euro. In PP ist
sie sogar 4.000,- Euro wert! (Quelle:
G. Schön Weltmünzenkatalog,
Battenberg Verlag, 38. Auflage 2010)
GESUCHT:
DDR-GEDENKMÜNZEN
1987
ca. 40,– DM
2010
1.300,– Euro
2010
550,– Euro
Die Silber-Gedenkmünze der DDR
„750 Jahre Berlin – Stadtsiegel“
zeigt, wie gefragt DDR-Gedenk -
münzen sind. Sammler müssen
heute dafür mindestens 550,- Euro
bezahlen (ST) – in PP ist sie schon
900,- Euro wert. (Quelle: G. Schön
Welt münzenkatalog, Battenberg
Verlag, 38. Auflage 2010)
TIPPS FÜR SAMMLER
MÜNZEN ALS
WERTANLAGE
Münzen sind oft aus edlen Metallen
– sind sie deshalb auch eine gute
Geldanlage?
Es ist nur natürlich, dass bei
Münzen der finanzielle
Aspekt eine große Rolle
spielt, schließlich sind vor
allem Gedenkmünzen oft aus Silber,
Gold oder sogar Platin. Natürlich
gibt es viele Beispiele, die
beweisen, dass Münzen im Wert
steigen. Überwiegend handelt es
sich dabei um einzelne, zumeist
ältere und seltene Münzen. Daher
ist der Aspekt der Geldanlage bei
Münzen fast immer nur langfristig
zu sehen.
Aber auch jüngere Ausgaben können
durchaus im Wert steigen – wie
etwa einige der deutschen Gold-
Gedenkmünzen seit 2001 unter
Beweis gestellt haben. Bei diesen
Münzen ist zumindest ein Teil der
Wertsteigerungen dem hohen Goldpreis
zuzurechnen, der Mitte 2010
ein historisches Allzeithoch erreichte.
ANGEBOT UND NACHFRAGE
BESTIMMEN DEN PREIS
Am wichtigsten für die Preis-Entwicklung
von Gedenkmünzen ist
sicher das Verhältnis von Angebot
und Nachfrage. Münzen mit niedrigen
Prägeauflagen erscheinen
daher unter dem Aspekt der Geldanlage
am besten geeignet.
Aber: Ist beispielsweise ihr Motiv
bzw. ihr Ausgabeanlass nicht
beliebt, haben selbst Münzen mit
nur 5.000 Auflage keine Chance, im
Wert zu steigen, da sie kaum
jemand nachfragt. Andererseits gibt
es Gegenbeispiele: Die Goldmark
von 2001 hatte eine Auflage von
1 Million – sie war trotzdem schnell
vergriffen und stieg deutlich im
Wert.
GROSSE PREIS-SCHWANKUNGEN
MÖGLICH
Die Bewertung von Münzen ist eine
komplizierte Angelegenheit. Preise
und Preis-Entwicklungen sind
abhängig von vielen Faktoren,
z.B. von der Entwicklung der Edelmetallpreise,
der Nachfrage, ihrer
Seltenheit oder ihrer Erhaltung.
Deshalb sind auch große Preis-
Schwankungen möglich.
Ein Beispiel dafür lieferten die
Gedenkmünzen der DDR: Als die
Mauer fiel und die DDR aufhörte zu
existieren, wollte sie jeder kaufen.
Die Preise explodierten förmlich –
für komplette Sammlungen, die
jahrelang etwa 2.500,- Euro kosteten,
wurden zum Teil mehr als
15.000,- Euro gezahlt. Jetzt liegt ihr
Wert bei ca. 9.000,- Euro. Eine gute
Anlage für den, der die Münzen
schon vor der Wende besaß und
behalten hat. Wer aber aus
kurz fristigem Profitdenken zum
falschen Zeitpunkt gekauft hat, hat
bisher Geld ver loren. Ihm bleibt nur
der Trost, dass im Zuge der
all gemeinen DDR-Nostalgie die
Nachfrage gerade wieder anzieht.
DIE FREUDE AM SAMMELN IN DEN
VORDERGRUND STELLEN
Niemand kann die Wertentwicklung
einer Münze oder ganzer Sammlungen
vorhersagen. Auch wenn
der Anlage-Aspekt bei der Kauf -
entscheidung eine Rolle spielt,
sollten insbesondere Anfänger den
Spaß am Münzen-Sammeln in den
Vordergrund stellen. Sie haben ein
lehrreiches und spannendes Hobby
gewählt und können sich zuerst an
den schönen Motiven und an dem
Glanz der edlen Metalle erfreuen.
Wenn dann langfristig der Wert der
Münzen steigen sollte, hat man
einen zusätzlichen Vorteil, den man
aber niemals fest ein kalkulieren
sollte.
55

KLEINES
MÜNZLEXIKON
Einige Begriffe begegnen dem Münzen-Sammler bei der intensiven Beschäftigung
mit diesem schönen Hobby immer wieder. Auf diesen Seiten erläutern wir einige der
wichtigsten Fachausdrücke.
A
AUREUS
Standard-Goldmünze des Römischen
Kaiserreiches bis Diokletian. Der Goldgehalt
sinkt im Laufe der Jahrhunderte
von acht auf fünf Gramm.
B
BANK DEUTSCHER LÄNDER
Die ersten nach der Währungsreform
am 20. Juli 1948 in der Bundesrepublik
geprägten Münzen tragen die
Inschrift „Bank Deutscher Länder“.
Diese Zentral-Notenbank war schon
während der Währungsreform
gegründet worden. Ab 1950 zeigen
alle Münzen die Inschrift „Bundesrepublik
Deutschland“, mit Ausnahme
von 30 000 Fünfzig-Pfennigstücken
der Prägestätte Karlruhe (G).
BRAKTEAT
Als Brakteaten werden Pfennige
bezeichnet, die seit ca. 1100 in
Niedersachsen, Sachsen, Thüringen
und Hessen und angrenzenden
Gebieten aus dünnem Silberblech
geprägt wurden. Sie wurden nur einseitig
geprägt. Das Motiv erscheint
deshalb auf einer Seite erhaben, während
es auf der anderen Seite in das
Silberblech gedrückt ist.
56
C
CENT, CENTAVO, CENTIME
In vielen Ländern und Sprachen
gebräuchliche Bezeichnung für den
100. Teil einer Währungseinheit.
Ursprünglich aus dem lateinischen
Wort für 100, centum, abgeleitet.
Beispiel: Ein Dollar = 100 Cent.
D
DENAR
450 Jahre lang die wichtigste römische
Silbermünze. Karl der Große
übernahm nach seiner Münzreform
800 n. Chr. diese Bezeichnung auch
für seine Pfennig-Münzen.
DOLLAR
Seit der Gründung der USA Staatswährung.
Der Name ist vom Taler
abgeleitet. Das Vorbild für den ersten
Dollar war das spanische Acht-Realstück
aus Lima, auch „Peso” genannt.
DUKAT
Die seit 1284 in Venedig geprägten
Goldmünzen erhielten nach dem letzten
Wort ihrer Umschrift „…ducatus“
diesen Namen. Sie wurden in ganz
Europa bis ins 20. Jahrhundert nachgeprägt.
Alte Original-Dukaten sind
heute begehrte Raritäten.
E
EAGLE
Auf deutsch: Adler. Bezeichnung für
die von 1792 bis 1932 geprägten
10-Dollar-Goldmünzen der USA. Seit
1986 wird dieser Begriff auch für die
Silber-Anlagemünzen dieses Landes
(Silver-Eagle) verwendet.
EURO
Im Rahmen der europäischen Währungsunion,
die 1990 begann, legte
sich der Europäische Rat am
16. Dezember 1995 auf den Namen
der neuen Währungseinheit Europas
fest: Euro. Der Euro erlangte zu Beginn
des Jahres 2002 Geltung und ersetzte
in allen an dieser Währungsunion
beteiligten Ländern die bis dahin geltende
Währung. In Deutschland
bedeutete dies: Abschied von der
D-Mark. Euro-Gedenkmünzen zählen
heute zu den begehrtesten Sammlerstücken
weltweit.
F
FRANC
Der Name tauchte erstmals 1360 bei
einem französischen Goldstück auf.
Geprägt wurde dieser zu den schönsten
Reitermünzen des Mittelalters
zählende Franc ursprünglich als Lösegeld,
um damit Johann den Guten aus

englischer Gefangenschaft zu
befreien. Seit 1795 bis zur Einführung
des Euro Währungsmünze Frankreichs.
Auch das Sprichwort „frank
und frei“ geht auf diese Währungsbezeichnung
zurück.
G
GROSCHEN
1266 prägte Ludwig der Heilige von
Frankreich erstmals in Tours den
„grossus denarius“, eine silberne Groschenmünze.
Bekannt wurden die
„Meissner“- und „Prager Groschen“.
Heute noch manchmal Bezeichnung
für eine 10-Pfennig-Münze.
GULDEN
Stammt von der ursprünglichen Goldmünze
„Floren“ aus Florenz, die auch
der „Güldene“ genannt wurde. Abgewandelt
wurden daraus die ersten
Großsilbermünzen „Guldiner“ und
„Guldengroschen“.
H
HELLER
Silberpfennig aus der Reichsmünzstätte
Schwäbisch Hall. Um 1200 zum
ersten Mal geprägt. Vielfach nachgeahmt.
Später Kleinmünze in der früheren
Tschechoslowakei.
K
KÄSCH
Das Wort kommt aus dem Sanskrit
(indische Hochsprache). Das englische
„cash“ bedeutet schlicht
Bargeld. In China nannte man seit
TIPPS FÜR SAMMLER
500 v. Chr. die aus Bronze und
Messing gegossenen Geldstücke
„Käschmünzen“.
KREUZER
1271 erstmals geprägt als Tiroler Groschenmünze.
Bis zur Einführung der
Reichswährung 1871 in Deutschland
beliebte Umlaufmünze. Ein Kreuzer
war vier Pfennige wert.
KRONEN
Die Münze der Monarchien. 1526
wurde sie erstmals in Gold, als englische
Crown, geprägt. Anfang des
20. Jahrhunderts, bis 1924, hießen die
Münzen Österreichs Kronen.
KRÜGERRAND
Anlagemünze Südafrikas, die von
1970 bis 1985 geprägt wurde. Aus
politischen Gründen wurde die Prägung
vorübergehend eingestellt.
Heute gibt es diese bei Sammlern und
Anlegern gleichermaßen beliebte
Goldmünze wieder.
KURSMÜNZEN
Alle im Auftrag eines Staates für den
Geld-Umlauf bestimmter und in
großer Stückzahl geprägten Münzen.
Sie dienen als Zahlungsmittel, sind
aber auch bei Sammlern sehr begehrt
– vor allem die Sonderausgaben in
„Polierte Platte” (PP).
M
MAPLE LEAF
Auf deutsch: Ahornblatt. Es ist
zugleich das National-Symbol Kanadas,
das sich nicht nur auf der Landesflagge,
sondern auch auf den
kanadischen Gold- und Silber-
Gedenkmünzen findet und diesen
ihren Namen gab.
MARK
Nordische Gewichtseinheit für Edelmetalle.
Im 16. Jahrhundert wurde die
„Kölnische Mark“ zu 234 Gramm die
wichtigste Mark. Erst 1857 wurde sie
vom Gewichtspfund zu 500 Gramm
abgelöst. Ab 1871 war die Mark deutsche
Währungseinheit. Im Jahre 2002
wurde die D-Mark vom Euro abgelöst.
METALLWERT
Metallwert ist der „innere Wert“ einer
Münze, im Gegensatz zum aufgeprägten
Nennwert oder Sammlerwert.
Er wird durch den Gehalt an Gold, Silber,
Platin oder Palladium bestimmt.
Heute spielt der Metallwert vor allem
bei so genannten Anlagemünzen wie
dem kanadischen „Maple Leaf“, dem
amerikanischen „Eagle“, dem australischen
„Nugget“, der englischen „Britannia“
oder dem österreichischen
„Philharmoniker“ eine wichtige Rolle.
MONETA
Wenn die Moneten nicht stimmen, war
es schon um die alten Römer nicht gut
bestellt. Moneta war der Beiname der
altrömischen Göttin Juno und
zugleich die Bezeichnung für die erste
römische Prägestätte neben dem
Tempel der Juno auf dem Kapitol.
MÜNZMETALLE
Die wichtigsten Münzmetalle sind die
Edelmetalle Gold, Silber, Platin und
Palladium, gefolgt von Kupfer, Nickel,
Eisen, Aluminium und einer Vielzahl
von Legierungen aus diese Metallen.
MÜNZZEICHEN
Zeichen und Buchstaben auf Münzen,
die Aufschluss über Münzmeister,
Graveure und Prägestätten geben,
bezeichnet man als Münz- oder
Prägezeichen. Sie werden seit dem
18. Jahrhundert auf Münzen an markanter
Stelle angebracht. Deutsche
57

Münzen haben heute die Prägebuchstaben
A, D, F, G, J und zeigen damit
an, aus welcher der 5 deutschen
Prägestätten sie stammen.
N
NIOB
Sehr beständiges, platinähnliches
Metall, das eigentlich grau ist. Bindet
an der Luft eine Oxidschicht, die das
Metall durch Brechung des Lichts blau
erscheinen lässt. Durch Beeinflussung
des Oxidationsprozesses können
dauerhaft auch andere Farben
erzeugt werden. Niob kommt nur in
Verbindung mit Tantal vor. Der Name
kommt von „Niobe“, Tochter des Tantalus
in der griechischen Sage. Die
Trennung von Tantal und Niob ist
schwierig und aufwändig, deshalb
haben Münzen aus Niob einen relativ
hohen Preis.
NOMINALWERT
Bei der Beschreibung einer Sammler-
Münze wird stets der aufgeprägte
Nominalwert zur Unterscheidung von
anderen, motivgleichen Münzen
genannt. Er gibt bei einer kursgültigen
Münze lediglich an, zu welchem
Warenwert diese in Zahlung genommen
wird. Der Sammlerwert ist
zumeist deutlich höher.
NUMISMATIK
Vom griechischen nomisma (= Münze)
abgeleitet. Bedeutet Münzenkunde.
Zur Numismatik gehören neben der
Münzenkunde auch das Wissen um
Papiergeld, Medaillen und Gedenkprägungen,
vormünzliche Zahlungsmittel,
Waagen und Gewichte.
P
PALLADIUM/PLATIN
Vorwiegend von Russland für die Her-
58
stellung von Münzen verwendetes,
sehr seltenes Edelmetall, das silbrigweiß
glänzt und nur zusammen mit
Platin vorkommt, aber wesentlich
leichter ist als dieses ebenfalls sehr
seltene und kostbare Edelmetall.
PESO
Eine Münze mit dem Namen „Peso de
a ocho Real“ wurde schon 1497 von
Ferdinand und Isabella von Spanien
geprägt. Sie wurde vereinfacht meist
nur „Peso“ genannt. Der südamerikanische
Peso war das Vorbild für den
Dollar der Vereinigten Staaten von
Amerika.
POLIERTE PLATTE
Unter der Bezeichnung „Polierte Platte“
(PP) versteht man eine Herstellungsart,
nicht aber den Erhaltungsgrad
einer Münze. Sie wird in aufwendiger
Einzelprägung mit polierten
Stempeln auf besonders ausgesuchten
Münzronden für Sammler erzielt.
Das zumeist matte Relief hebt sich
gegen den spiegelnden Münzgrund
ab. PP ist die höchste Prägequalität
einer Münze und für Sammler am
wertvollsten. Im Englischen heißt
diese Prägequalität „Proof“.
PRÄGEZEICHEN
Prägezeichen (auch Münzzeichen
oder –buchstaben) auf älteren Münzen
geben zumeist Hinweis auf den
Münzmeister, der das betreffende
Stück geprägt hat. In Frankreich stehen
zum Beispiel die Symbole eines
Füllhorns oder eines Delfins für den
jeweiligen Graveur bzw. Münzdirektor.
R
RAPPEN
Die Herkunft des Namens für die
Schweizer Kleinmünzen ist umstritten.
Einige leiten ihn ab von dem rabenähnlichen
Vogelkopf auf den Freiburger
Pfennigen des Mittelalters.
Andere verbinden den Namen lediglich
mit einer schwarz angelaufenen
Silbermünze.
RUBEL
Der Name kommt von der Bezeichnung
„rubit“ (= Abschlagen). Im alten
Rußland war es üblich, Silber von größeren
Barren abzuschlagen und damit
zu bezahlen. Als Münze wurde der
Rubel 1534 zum ersten Mal geprägt.
S
SPIEGELGLANZ
Im deutschen Sprachraum gebräuchlicher
Begriff für die Prägequalität
„Polierte Platte“ (PP).
STEMPELGLANZ
Mit „Stempelglanz“ (ST) bezeichnet
man den Erhaltungsgrad einer frisch
geprägten Münze, bevor sie in den
Umlauf gelangt. Sie weist keinerlei
Beschädigungen oder Gebrauchs -
spuren auf. „Stempelglanz“ ist der
beste Erhaltungsgrad einer „normalen“
Münze.
STERLING
Die heutige Bezeichnung für hochwertiges
Silber. Sterlingsilber
(925/1000stel fein) geht auf die
griechische Gewichtsbezeichnung
„Stater“ zurück. „Sterlingus” steht für
rein, hochwertig.
U
UNZE
Im alten Rom entsprach die „unica“
dem zwölften Teil der Münzeinheit
Ass. In den europäischen Kultursprachen
entstand daraus das Wort Unze
(englisch: onze) bzw. Münze. Als
Münzgewicht ist die Unze zu
31,10348 Gramm heute die klassische
Gewichtseinheit für Edelmetall.

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