FC LUZERN MATCHZYTIG N°3 14/15

NACHWUCHS
WELCHE TALENTE GERATEN 2014/15 INS
BLICKFELD VON CARLOS BERNEGGER?
In jeder Alterskategorie haben wir Nationalspieler.
Zuoberst sind dies Omar Thali und Luca Sliskovic, der
jetzt für die österreichische Nationalmannschaft ein
Aufgebot erhalten hat, weil er den Schweizer Pass
noch nicht besitzt. In der U19-Nati figurieren mit Joao
Oliveira, Nicolas Haas, Oliver Kleiner, Phi Nguyen
und Noam Baumann, der diese Saison nach Zug ausgeliehen
wurde, gleich fünf FCL-Leute im Kader. Remo
Arnold hat an der U17-EM in Malta gespielt – es gibt
auch bei den jüngeren Jahrgängen eine ganze Reihe
von Spielern, welche die nötigen Qualitäten mitbringen.
Doch wer es dann wirklich schafft – dies bleibt
zum jetzigen Zeitpunkt noch offen.
WELCHES SIND DIE SCHWERPUNKTE?
Wir wollen die Spieler nicht nur auf der fachlichen
Ebene ausbilden, sondern vor allem auch deren Persönlichkeit
schulen. Die Spieler, denen wirklich auch
der Sprung in die erste Mannschaft gelingt, sollen gut
vorbereitet sein auf diesen Schritt. Für mich kann dieser
Ausbildungsprozess bis zum 23. Altersjahr andauern.
Entsprechend ist es nicht sinnvoll, die Talente zu früh,
noch nicht fertig ausgebildet, in der 1. Mannschaft einzusetzen.
Denn ein Trainer der ersten Mannschaft kann
sich nicht um die Talentausbildung kümmern. Er muss
mit seiner Mannschaft vor allem Erfolg haben. Darum
ist auch die Kommunikation zwischen dem Trainer der
1. Mannschaft und der Nachwuchsabteilung so wichtig,
damit man für jeden Nachwuchsspieler eine optimale
Karriereplanung finden kann.
BESTEHT BEI EINEM TALENT, DAS NICHT SCHNELL
GENUG DEN WEG IM SPITZENFUSSBALL FINDET,
DIE GEFAHR DER ABWANDERUNG?
Das ist tatsächlich eine grundsätzliche Problematik.
Doch wir stehen mit den Eltern und Spielern im regelmässigen
Dialog, damit diese wissen, dass es nicht
wichtig ist, ob ein Junger mit 18 oder 21 in der ersten
Mannschaft spielt. Entscheidend ist, dass er ganzheitlich
voll ausgebildet ist und damit grössere Chancen
auf eine nachhaltige Karriere besitzt. Der oben
erwähnten Gefahr kann man entgegenwirken, indem
man ein siebzehnjähriges Talent vertraglich mit einem
4-Jahresvertrag bindet. Die finanziellen Risiken sind
dabei allerdings nicht zu unterschätzen.
ES GAB TALENTE, DIE SCHON IN JÜNGEREN
JAHREN DIE INNERSCHWEIZ VERLASSEN
HABEN: LICHTSTEINER, STOCKER, SEFEROVIC,
UM NUR EINIGE ZU NENNEN.
Der FCL bietet mittlerweile in der Nachwuchsausbildung
hervorragende Möglichkeiten: Tagesstrukturen,
mit schulischen und beruflichen Ausbildungsplätzen.
Das alles organisieren wir mit dem Campus, der in
knapp anderthalb Monaten eröffnet wird. Damit bieten
wir für die Jungen die besten Voraussetzungen,
sich entfalten können.
WAS HAT DICH IN DER LETZTEN SAISON AM
MEISTEN GEFREUT?
Dass sich mit Géraldine Reuteler ein Mädchen in
der U14-Mannschaft behaupten und für die U15-
Equipe der neuen Saison qualifizieren konnte. Dass
der Frauen-Spitzenfussball zum FCL wechselte, ist
für mich in diesem Kontext ein für den FCL wichtiger
Quantensprung, um sich weiter zu profilieren. Die
Männerabteilung des FC Luzern wird deshalb nicht
vernachlässigt! Sie wird auch in Zukunft unser wichtigster
Motor im Schweizer Spitzenfussball sein.
WANN WIRD DER FCL-CAMPUS ERÖFFNET?
Die offizielle Eröffnungsfeier findet am Samstag, 8.
November, statt. Wir rechnen damit, dass die ersten
Schüler bereits Ende September/anfangs Oktober
einziehen werden. Aktuell findet die Auswahl der
zwischen 15 und 20 Jahre alten Kandidaten statt.
WIE VIELE TALENTE FINDEN IM CAMPUS
EINEN PLATZ?
Ich rechne damit, dass es sich bei 13 bis 14 Fussball-
Talenten einpendeln wird. Dazu sind noch andere
Sportler/Innen – und auch Talente aus dem musischen
Bereich – willkommen. Insgesamt stehen für sie sieben
Plätze zur Verfügung.
WIE LAUTET DEINE PERSÖNLICHE ZIELSET-
ZUNG FÜR DIE KOMMENDE SAISON?
Die gute spielerische Qualität, die ich bei meiner
Arbeit bisher erkennen konnte, wollen wir mit einer
klar definierten Spielphilosophie noch weiter festigen:
Eine Luzerner Mannschaft soll sich im Ballbesitz
konstruktiv verhalten. Nur in Ausnahmefällen operieren
wir mit langen Bällen hinter die gegnerische Abwehr.
Wir suchen mit Passfolgen den bestmöglichen
Weg zum gegnerischen Tor. Daran werden wir weiter
arbeiten – die Qualität für diesen konstruktiven
Fussball ist in unserem Nachwuchs vorhanden. In regelmässigen
Workshops mit den Nachwuchstrainern
wollen wir dieses klare Konzept noch vertiefen und
damit eine gute Basis für die kommenden zehn Jahre
schaffen, eben um diese «Durchlässigkeit» in die erste
Mannschaft zu verbessern.
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«Ich schwöre,
kein Auswärtsspiel
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