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2. Newtonsches Axiom

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IV. Newtonsche <strong>Axiom</strong>e<br />

Die Newtonschen <strong>Axiom</strong>e stellen den Zusammenhang zwischen äußeren<br />

Kräften und Bewegungen her und sind damit die Grundgesetze der Mechanik.<br />

Trägheitssatz (1. <strong>Axiom</strong>)<br />

In einem mechanischen System gibt es ohne eine äußere Kraft F keine<br />

Beschleunigung, die Geschwindigkeit bleibt konstant:<br />

�<br />

F<br />

=<br />

⇒<br />

�<br />

a<br />

=<br />

�<br />

dv<br />

dt<br />

=<br />

2�<br />

d s<br />

dt<br />

0 2<br />

Grundgesetz der Dynamik (<strong>2.</strong> <strong>Axiom</strong>):<br />

Mit einer äußeren Kraft sind Kraft und die Beschleunigung proportional,<br />

der Proportionalitätsfaktor ist die (träge) Masse:<br />

2<br />

d v d s<br />

F = ma<br />

= m = m 2<br />

dt dt<br />

=<br />

0<br />

1


Die Einheit der Kraft ist das Newton:<br />

[ ] m<br />

F = kg ≡ N<br />

s<br />

2<br />

Im einfachsten Fall kann man F mit einer Federwaage bestimmen. Die äußere<br />

Kraft F A erzeugt eine Auslenkung s, die linear mit s zunimmt:<br />

F = 0<br />

a<br />

F<br />

s<br />

a<br />

Es gilt die Beziehung:<br />

F a<br />

=<br />

D ⋅ s<br />

mit der Federkonstante D und<br />

[ D ] = N / m<br />

2


Äußere Kräfte<br />

Schwerkraft<br />

Die Gravitation an der Erdoberfläche nennt man die Schwerkraft, die dazu<br />

gehörige Beschleunigung die Erdbeschleunigung g=9.81 m/s 2<br />

F g = m g<br />

der Gravitationskonstante<br />

<strong>2.</strong> <strong>Newtonsches</strong> <strong>Axiom</strong>:<br />

� �<br />

mg<br />

= ma<br />

g ρ γ<br />

4π<br />

=<br />

3<br />

Erdradius<br />

Erddichte<br />

“träge Masse gleich schwere Masse“ Alle Massen erfahren also<br />

dieselbe Beschleunigung<br />

R E<br />

E E R<br />

=<br />

6380 km<br />

kg<br />

E = ρ<br />

γ =<br />

5500 3<br />

m<br />

6.<br />

67<br />

10<br />

−11<br />

Nm<br />

kg<br />

3<br />

2<br />

2


Federkraft<br />

FR<br />

F<br />

Reibungskräfte<br />

a) Festkörper-Festkörper<br />

F N =<br />

F<br />

mg<br />

a<br />

Experiment Reibung auf Overheadprojektor<br />

s<br />

F<br />

Wenn die äußere Kraft F a eine Auslenkung<br />

s bewirkt, bewirkt die Feder im Gleichgewicht<br />

eine Gegenkraft F :<br />

F = −D<br />

⋅ s<br />

Der antreibenden Kraft F wirkt eine<br />

Reibungskraft F R entgegen, die der Nor-<br />

malkraft F N (Kraft, die den Block auf die<br />

Fläche drückt) proportional ist:<br />

F<br />

F<br />

R<br />

R<br />

= µ F N Kurzschreibweise<br />

:<br />

= µ F<br />

N<br />

Reibungskoeffizient µ<br />

4


F N<br />

Gleitexperimente auf der Schiefen Ebene sind für die Bestimmung<br />

von µ wichtig.:<br />

�<br />

FR �<br />

= mg<br />

= −µmg<br />

⊥<br />

α<br />

�<br />

F =<br />

mg<br />

⊥<br />

�<br />

Fa =<br />

mg<br />

Aus dem kritischen Winkel α<br />

kr,<br />

bei dem<br />

die Bewegung gerade beginnt, kann man dann<br />

mit sin( α kr ) / cos( α kr)<br />

= µ den Koeffizienten µ<br />

bestimmen<br />

||<br />

α<br />

Der Schlitten bewegt sich, erst,<br />

wenn die hangabtreibende Kraft F a<br />

größer ist als die Reibungskraft F R, also<br />

�<br />

�<br />

= mg sin( α ) > F = µmg cos( α )<br />

Fa R<br />

mg sin( α ) ><br />

oder<br />

also für<br />

µmg<br />

sin( α )<br />

cos( α )<br />

cos( α )<br />

><br />

µ<br />

5


Genauer, gibt es einen Koeffizienten für die Haftreibung H<br />

und die Gleitreibung µ und es ist immer µ<br />

G<br />

G <<br />

µ G denn für<br />

die erste Bewegung aus dem Stand ist immer eine etwas<br />

größere Kraft erforderlich.<br />

Demonstration Haftreibung-Gleitreibung auf Tisch<br />

Haftreibungskoeffizient<br />

Stahl-Stahl 0.19 0.18<br />

Holz-Holz 0.3 0.2<br />

Gummi-Asphalt 0.7 0.5<br />

H<br />

Gleitreibungskoeffizient<br />

µ<br />

µ G<br />

µ<br />

6


Reibung Festkörper-Flüssigkeit (Gas) (Stokessche Reibung)<br />

H 2O<br />

v<br />

FR<br />

F = m g<br />

Experiment Kugel in Wasser, Glyzerin<br />

Fallende Kugel Radius R in Flüssigkeit<br />

F R<br />

= −6π<br />

Rη<br />

v<br />

Reibungskoeffizient<br />

Ns<br />

m<br />

[ η]<br />

= 2<br />

Diese Reibung ist, anders als die Festkörper-Reibung, proportional zur<br />

Geschwindigkeit Die Materialgröße “Viskosität η“ ist für verschiedene<br />

Flüssigkeiten sehr verschieden:<br />

Wasser 20°C 1.0005<br />

Wasserdampf<br />

100°C<br />

η<br />

0.017<br />

Öl 20...1000<br />

−3<br />

2<br />

[ 10 Ns / m ]<br />

·<br />

7


Reibung mit turbulenter Strömung<br />

Bei hohen Geschwindigkeiten findet ein Übergang im Strömungsprofil<br />

zu turbulenter Strömung statt, dann gilt für die Reibungskraft:<br />

F<br />

R<br />

= c<br />

Elektrische/ magnetische Kräfte<br />

� �<br />

= qE<br />

F c<br />

F L<br />

W<br />

A ⋅ρ<br />

⋅ v<br />

2<br />

(Coulomb-Kraft)<br />

= q⋅<br />

v × B (Lorentz-Kraft)<br />

2<br />

/<br />

(Widerstandsbeiwert c w, Fläche des Körpers A,<br />

und Dichte der Flüssigkeit ρ)<br />

Wie wir im nächsten Semester noch sehen werden, gibt es für geladenen Teilchen<br />

mit der Ladung q zwei elektromagnetische Kräfte, nämlich die Coulomb-Kraft in<br />

einem elektrischen Feld und die Lorentzkraft in einem Magnetfeld.<br />

Hier taucht das sogenannte Kreuzprodukt zwischen 2 Vektoren auf, das später<br />

noch genauer kennen lernen werden)<br />

8


3.<strong>Newtonsches</strong> <strong>Axiom</strong><br />

Es gibt noch ein drittes <strong>Newtonsches</strong> <strong>Axiom</strong> für mechanische Systeme, das<br />

für geschlossenen Systeme im statischen Gleichgewicht gilt:<br />

3. <strong>Axiom</strong> (Actio=reactio)<br />

Im statischen Gleichgewicht muss jede an einem Gegenstand angreifende<br />

Kraft durch eine gleich große Gegenkraft kompensiert werden.<br />

FAB FBA<br />

FBA = −F<br />

Experimente: 2 Federwaagen; Biegung; 2 Wagen mit Feder<br />

auf Ealing-Bahn<br />

F<br />

AB<br />

9


F<br />

S<br />

Ealing-Bahn<br />

Nach dem Durchbrennen des Fadens F werden beide Wagen genau gleich<br />

beschleunigt.<br />

Man kann das 3.<strong>Axiom</strong> auch für viele Kräfte im Gleichgewicht verallgemeinern:<br />

F1<br />

F2<br />

F3<br />

oder<br />

∑ Fi<br />

i<br />

= 0<br />

Oder ganz allgemein unter Hinzuziehung des <strong>2.</strong> <strong>Axiom</strong>s:<br />

∑<br />

i<br />

Fi − mi<br />

a i<br />

= 0<br />

10


Zusammenfassung Newtonsche <strong>Axiom</strong>e<br />

1.<strong>Newtonsches</strong> <strong>Axiom</strong><br />

<strong>2.</strong><strong>Newtonsches</strong> <strong>Axiom</strong><br />

3.<strong>Newtonsches</strong> <strong>Axiom</strong><br />

Federkraft<br />

Gravitationskraft auf Erdoberfläche<br />

Reibungskraft Festkörper-<br />

Festkörper<br />

Reibungskraft Kugel-Flüssigkeit<br />

F<br />

F =<br />

= 0 ⇒ a =<br />

ma<br />

FBA = −F<br />

F = D ⋅<br />

s<br />

F g = m g<br />

F R<br />

F R<br />

= µ F<br />

0<br />

AB<br />

N<br />

= −6πη<br />

Rv<br />

11

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