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Beschäftigungstrends im Freistaat Bayern 2007 - Bayerisches ...

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INIFES, Internationales Institut für<br />

Empirische Sozialökonomie, gGmbH<br />

Beschäftigungstrends <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> <strong>2007</strong><br />

Repräsentative Analysen auf Basis des<br />

IAB-Betriebspanels <strong>2007</strong><br />

Bericht an das Bayerische Staatsministerium für Arbeit<br />

und Sozialordnung, Familie und Frauen<br />

und die<br />

Regionaldirektion <strong>Bayern</strong> der Bundesagentur für Arbeit<br />

Verfasser:<br />

Andreas Ebert M. A., Prof. Dr. Ernst Kistler, Dipl.-Geogr. Jochen Kundinger, Falko Trischler (INIFES),<br />

Dipl.-Verwaltungswirt (FH) Stefan Böhme, Lutz Eigenhüller M. A. (IAB-<strong>Bayern</strong>)<br />

Stadtbergen, Juni 2008<br />

INIFES, Haldenweg 23, 86391 Stadtbergen, Tel. 0821-243 694-0, e-mail: info@inifes.de


INIFES, Internationales Institut für<br />

Empirische Sozialökonomie, gGmbH<br />

Beschäftigungstrends <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> <strong>2007</strong><br />

Repräsentative Analysen auf Basis des<br />

IAB-Betriebspanels <strong>2007</strong><br />

Bericht an das Bayerische Staatsministerium für Arbeit<br />

und Sozialordnung, Familie und Frauen<br />

und die<br />

Regionaldirektion <strong>Bayern</strong> der Bundesagentur für Arbeit<br />

Verfasser:<br />

Andreas Ebert M. A., Prof. Dr. Ernst Kistler, Dipl.-Geogr. Jochen Kundinger, Falko Trischler (INIFES),<br />

Dipl.-Verwaltungswirt (FH) Stefan Böhme, Lutz Eigenhüller M. A. (IAB-<strong>Bayern</strong>)<br />

Stadtbergen, Juni 2008<br />

INIFES, Haldenweg 23, 86391 Stadtbergen, Tel. 0821-243 694-0, e-mail: info@inifes.de


Inhalt<br />

Inhalt<br />

Das Wichtigste in Kurzform<br />

Seite<br />

I<br />

1. Zur Datengrundlage: Aussagen von 1.175 repräsentativ ausgewählten Betrieben 1<br />

2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in <strong>Bayern</strong> <strong>2007</strong> – Kräftige Erholung<br />

am Arbeitsmarkt 6<br />

2.1 Beschäftigungsentwicklung 6<br />

2.2 Beschäftigungserwartungen 10<br />

2.3 Zusammenfassung 14<br />

3. Wirtschaftliche Lage (2006) und Erwartungen der Betriebe für <strong>2007</strong> 15<br />

3.1 Geschäftsvolumen und Einschätzung der Ertragslage für das Vorjahr 15<br />

3.2 Regionale Umsatzverteilung 19<br />

3.3 Öffentliche Förderung 22<br />

3.4 Zusammenfassung 24<br />

4. Personalstruktur 25<br />

4.1 Personalstruktur nach Tätigkeitsgruppen 25<br />

4.2 Besondere Beschäftigungsformen 26<br />

4.2.1 Teilzeit 27<br />

4.2.2 Geringfügige Beschäftigung 28<br />

4.2.3 „Midi-Jobs“ 29<br />

4.2.4 Externe Mitarbeiter 30<br />

4.2.5 Befristet Beschäftigte 31<br />

4.3 Zusammenfassung 33<br />

5. Personalbewegungen und Personalpolitik 34<br />

5.1 Personaleinstellungen und -abgänge 34<br />

5.1.1 Personaleinstellungen 35<br />

5.1.2 Personalabgänge 38<br />

5.2 Aktuelle Personalsuche 39<br />

5.3 Künftige Stellenbesetzungen für Fachkräfte 44<br />

5.4 Tarifbindung/-geltung sowie Entlohnung 46<br />

5.5 Betriebliche Personalvertretung 50<br />

5.6 Professionelle Personalpolitik 51<br />

5.7 Zusammenfassung 52


Inhalt<br />

6. Ausbildung in bayerischen Betrieben 54<br />

6.1 Zur Situation am Ausbildungsmarkt <strong>im</strong> Befragungszeitraum <strong>2007</strong> 54<br />

6.2 Ausbildung nach Eigenangaben der Betriebe und Dienststellen 54<br />

6.2.1 Ausbildungsberechtigung und Ausbildungsbeteiligung der Betriebe <strong>2007</strong> 54<br />

6.2.2 Auszubildende 57<br />

6.3 Ausbildungsplatzangebot und -besetzung 58<br />

6.3.1 Ausbildungsplatzangebot <strong>im</strong> Ausbildungsjahr 2006/<strong>2007</strong> 58<br />

6.3.2 Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge <strong>2007</strong>/2008 59<br />

6.4 Auszubildende mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung und Übernahmen an der zweiten<br />

Schwelle 60<br />

6.5 Inanspruchnahme von Unterstützung bei betrieblicher Ausbildung 63<br />

6.6 Zusammenfassung 65<br />

7. Investitionen und Innovationen 66<br />

7.1 Investitionen 66<br />

7.1.1 Entwicklung und Struktur der Investitionen 66<br />

7.1.2 Investitionserwartungen für das laufende Jahr <strong>2007</strong> 69<br />

7.2 Technischer Stand der Anlagen 70<br />

7.3 Innovationsverhalten der Betriebe 71<br />

7.3.1 Produktinnovationen 71<br />

7.3.2 Prozessinnovationen 73<br />

7.3.3 Innovationshemmnisse 76<br />

7.4 FuE - Aktivität 78<br />

7.5 Zusammenfassung 80<br />

8. Betriebliche Weiterbildung 82<br />

8.1 Anteil von Betrieben mit Weiterbildungsförderung 82<br />

8.2 Art der Weiterbildungsmaßnahmen 84<br />

8.3 Umfang der Förderung/finanziellen Beteiligung 85<br />

8.4 Teilnahmequoten und Gruppenspezifität der Beteiligung 86<br />

8.5 Zusammenfassung 88<br />

Literatur 89


Darstellungsverzeichnis<br />

Darstellungsverzeichnis<br />

Seite<br />

Übersicht 1: Zusammensetzung der befragten Betriebe aus <strong>Bayern</strong> <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong> 1<br />

Darstellung 1.1:<br />

Übersicht 2:<br />

Darstellung 1.2:<br />

Darstellung 2.1a:<br />

Darstellung 2.1b:<br />

Verteilung der Betriebe und Beschäftigten in <strong>Bayern</strong> auf Betriebsgrößenklassen am<br />

30.06.<strong>2007</strong><br />

Gegenüberstellung von amtlichen Statistiken und der Ergebnisse des IAB-Betriebspanels<br />

<strong>2007</strong> für <strong>Bayern</strong><br />

Grundgesamtheit: Zahl der Betriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

am 30.06.<strong>2007</strong>; Nettostichprobe: Zahl der verwertbaren Panel-Interviews <strong>2007</strong> für<br />

<strong>Bayern</strong><br />

Veränderung der Zahl der Betriebe und der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von<br />

2001 bis <strong>2007</strong> in Nord- und Südbayern nach Betriebsgrößenklassen und Wirtschaftsgruppen<br />

Veränderung der Zahl der Betriebe und der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von<br />

2006 bis <strong>2007</strong> in Nord- und Südbayern nach Betriebsgrößenklassen und Wirtschaftsgruppen<br />

2<br />

4<br />

5<br />

7<br />

8<br />

Darstellung 2.2: Beschäftigungsentwicklung von Juni 2006 bis Juni <strong>2007</strong> in den bayerischen Betrieben 9<br />

Darstellung 2.3: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (ohne sonstige Beschäftigte) zur Jahresmitte 2001<br />

bis <strong>2007</strong> in <strong>Bayern</strong><br />

10<br />

Darstellung 2.4: Beschäftigungserwartungen 2002 bis <strong>2007</strong>, jeweils für das Folgejahr 11<br />

Darstellung 2.5: Beschäftigungserwartungen für Mitte <strong>2007</strong> bis Mitte 2008 12<br />

Darstellung 2.6: Beschäftigungserwartungen bis 2012 13<br />

Darstellung 3.1:<br />

Umsatzerwartungen für <strong>2007</strong> und erwartete Veränderungen des Umsatzes je Beschäftigten<br />

<strong>2007</strong><br />

15<br />

Darstellung 3.2: Vorleistungsanteil am Umsatz und Bruttowertschöpfung je Beschäftigten 2002 bis 2006 16<br />

Darstellung 3.3: Beurteilung der Ertragslage (<strong>im</strong> abgelaufenen Geschäftsjahr) für die Jahre 2002 bis 2006 17<br />

Darstellung 3.4: Beurteilung der Ertragslage (<strong>im</strong> abgelaufenen Geschäftsjahr) 2003 bis 2006 18<br />

Darstellung 3.5:<br />

Anteil der Betriebe mit positivem bzw. negativem Jahresergebnis <strong>im</strong> letzten Geschäftsjahr<br />

2006<br />

19<br />

Darstellung 3.6: Anteil der Betriebe mit Export an allen Betrieben 20<br />

Darstellung 3.7: Exportanteil am Umsatz der bayerischen Betriebe 21<br />

Darstellung 3.8: Exportanteil des Umsatzes der bayerischen Betriebe 21<br />

Darstellung 3.9: Regionale Verteilung des Umsatzes der bayerischen Betriebe 2002 bis 2005 22<br />

Darstellung 3.10: Anteil der Betriebe mit öffentlicher Beschäftigungsförderung 2006 23<br />

Darstellung 4.1: Beschäftigtenstruktur nach Tätigkeitsgruppen Mitte 2001 bis <strong>2007</strong> 25<br />

Darstellung 4.2: Tätigkeitsgruppen Mitte 2005 bis <strong>2007</strong> 26<br />

Darstellung 4.3: Beschäftigtenstruktur von Männern und Frauen nach Tätigkeitsgruppen Mitte <strong>2007</strong> 26<br />

Darstellung 4.4: Anteile von Beschäftigten in besonderen Beschäftigungsformen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> 27<br />

Darstellung 4.5:<br />

Anteil der Teilzeitbeschäftigten an allen Beschäftigten (inkl. Auszubildende) nach Branchen<br />

und Betriebsgrößen Mitte 2001 bis Mitte <strong>2007</strong><br />

27<br />

Darstellung 4.6: Betriebe mit geringfügigen („sonstigen“) Beschäftigten 2006 und <strong>2007</strong> 28


Darstellungsverzeichnis<br />

Darstellung 4.7:<br />

Anteil der geringfügigen („sonstigen“) Beschäftigungsverhältnisse an allen Beschäftigten<br />

2004 bis <strong>2007</strong><br />

29<br />

Darstellung 4.8: Betriebe und Beschäftigte mit Midi-Jobs 2005 bis <strong>2007</strong> 30<br />

Darstellung 4.9:<br />

Hochgerechnete Anzahl von Aushilfen/Praktikanten, freien Mitarbeitern bzw. Leiharbeitskräften<br />

in <strong>Bayern</strong> 1998 bis <strong>2007</strong><br />

31<br />

Darstellung 4.10: Befristet Beschäftigte 2001 bis <strong>2007</strong> 31<br />

Darstellung 4.11: Anteil der befristet Beschäftigten an allen Beschäftigten (inkl. Auszubildende) 2001 bis <strong>2007</strong> 32<br />

Darstellung 5.1: Anteile der Betriebe mit Personaleinstellungen bzw. -abgängen in <strong>Bayern</strong> 1998 bis <strong>2007</strong> 34<br />

Darstellung 5.2: Personaleinstellungen und Personalabgänge in <strong>Bayern</strong> 2001 bis <strong>2007</strong> 35<br />

Darstellung 5.3: Personaleinstellungen <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> 36<br />

Darstellung 5.4:<br />

Darstellung 5.5<br />

Darstellung 5.6:<br />

Betriebe mit Personaleinstellungen nach Art der Einstellung <strong>im</strong> ersten Halbjahr 2001 bis<br />

<strong>2007</strong>; <strong>Bayern</strong> vs. West-Deutschland<br />

Anteil der befristeten Neueinstellungen an allen Neueinstellungen <strong>im</strong> ersten Halbjahr 2003 bis<br />

<strong>2007</strong><br />

Personalabgänge, Frauenanteile daran und Gründe für die Personalabgänge <strong>im</strong> 1. Halbjahr<br />

<strong>2007</strong><br />

37<br />

37<br />

39<br />

Darstellung 5.7: Betriebe mit Personaleinstellungen und (un-)gedecktem Personalbedarf 2005 bis <strong>2007</strong> 40<br />

Darstellung 5.8: Für sofort gesuchte Arbeitskräfte in <strong>Bayern</strong> Mitte 2001 bis Mitte <strong>2007</strong> 41<br />

Darstellung 5.9:<br />

Darstellung 5.10:<br />

Darstellung 5.11:<br />

Darstellung 5.12:<br />

Struktur der offenen Stellen <strong>im</strong> Vergleich zur Struktur des Personalbestandes Mitte 2006 und<br />

Mitte <strong>2007</strong><br />

Vorgesehene Neubesetzung von Stellen für Fachkräfte in den nächsten zwei Jahren und<br />

deren Grund<br />

Erwartete Stellenbesetzungsprobleme bei erwarteten Neubesetzungen von Stellen für Fachkräfte<br />

in den nächsten beiden Jahren<br />

Anteil der Betriebe, die verschiedenen innerbetrieblichen Maßnahmen zur Deckung künftigen<br />

Fachkräftebedarfs eine (hohe oder zumindest geringe) Bedeutung in ihrem Betrieb/ihrer<br />

Dienststelle be<strong>im</strong>essen<br />

43<br />

44<br />

45<br />

46<br />

Darstellung 5.13: Anteil der Betriebe ohne Tarifvertrag an den Betrieben insgesamt 2001 bis <strong>2007</strong> 47<br />

Darstellung 5.14: Anwendung von Tarifverträgen in <strong>Bayern</strong> 2006 und <strong>2007</strong> 47<br />

Darstellung 5.15: Zahlung von Löhnen und Gehältern über Tarif in Betrieben mit Tarifgeltung 2003 bis <strong>2007</strong> 48<br />

Darstellung 5.16: Lohn/Gehalt <strong>im</strong> Juni 2002 bis Juni <strong>2007</strong> je Vollzeitäquivalent 49<br />

Darstellung 5.17: Betriebe mit Kapital- oder Gewinnbeteiligung am Unternehmen 2005 und <strong>2007</strong> 50<br />

Darstellung 5.18: Verbreitung von Personalvertretungen 2005 50<br />

Darstellung 5.19: Professionelle Personal- und Geschäftspolitik <strong>2007</strong> 51<br />

Darstellung 6.1: Ausbildungsberechtigung und Ausbildungsbeteiligung der Betriebe in <strong>Bayern</strong> 2001 bis <strong>2007</strong> 55<br />

Darstellung 6.2: Bayerische Ausbildungsbetriebe nach Betriebsgrößenklassen 2001 bis <strong>2007</strong> 55<br />

Darstellung 6.3: Anteil trotz Ausbildungsberechtigung nicht ausbildender Betriebe 56<br />

Darstellung 6.4: Auszubildendenzahlen 2001 bis <strong>2007</strong> 57<br />

Darstellung 6.5:<br />

Betriebe mit neuen Ausbildungsplatzangeboten für die Ausbildungsjahre 2005/2006 und<br />

2006/<strong>2007</strong><br />

59


Darstellungsverzeichnis<br />

Darstellung 6.6: Anteil der Betriebe mit neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen 2005/2006, 2006/<strong>2007</strong><br />

und <strong>2007</strong>/2008 an allen ausbildenden Betrieben<br />

60<br />

Darstellung 6.7: Auszubildende mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung 61<br />

Darstellung 6.8: Übernahmequoten von Auszubildenden 2001 bis <strong>2007</strong> 61<br />

Darstellung 6.9:<br />

Anteil der übernommenen Auszubildenden an den Auszubildenden mit erfolgreichem Abschluss<br />

2005 bis <strong>2007</strong><br />

62<br />

Darstellung 6.10: Inanspruchnahme von Unterstützung bei betrieblicher Ausbildung nach Branchen 63<br />

Darstellung 7.1: Betriebe mit Investitionen 2001 bis 2006 66<br />

Darstellung 7.2: Investitionen 2005 und 2006 67<br />

Darstellung 7.3: Investitionsintensität 2001 bis <strong>2007</strong> 68<br />

Darstellung 7.4: Investitionen 2005 und 2006 68<br />

Darstellung 7.5:<br />

Anteil der Betriebe mit geplanten Investitionen zum Befragungszeitpunkt 2005, 2006 und<br />

<strong>2007</strong><br />

69<br />

Darstellung 7.6: Investitionsentwicklung 2006 bis <strong>2007</strong> 70<br />

Darstellung 7.7: Eigeneinschätzung des technischen Standes der Anlagen 70<br />

Darstellung 7.8: Anteil der Betriebe mit Innovationen an allen bayerischen Betrieben 71<br />

Darstellung 7.9:<br />

Art der Produktinnovationen in den Betrieben <strong>Bayern</strong>s, jeweils in den letzten beiden Jahren<br />

vor 2001, 2004 und <strong>2007</strong><br />

72<br />

Darstellung 7.10: Durchführung von organisatorischen Änderungen in den letzten beiden Jahren 74<br />

Darstellung 7.11: Durchführung von organisatorischen Änderungen 75<br />

Darstellung 7.12: Wichtigste durchgeführte organisatorische Änderung 76<br />

Darstellung 7.13: Geplante, aber nicht durchgeführte Produkt- bzw. Verfahrensinnovationen nach Branchen 77<br />

Darstellung 7.14: Gründe für die Nicht-Durchführung von geplanten Innovationen 78<br />

Darstellung 7.15: Forschung und Entwicklung 79<br />

Darstellung 7.16: Kooperation bei Forschung und Entwicklung 79<br />

Darstellung 8.1:<br />

Anteil der Betriebe mit Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen an den Betrieben insgesamt<br />

2001 bis <strong>2007</strong><br />

83<br />

Darstellung 8.2: Anteil der Betriebe mit Weiterbildungsförderung an allen Betrieben <strong>im</strong> ersten Halbjahr 2005<br />

und <strong>2007</strong><br />

83<br />

Darstellung 8.3: Inner- und außerbetriebliche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> 84<br />

Darstellung 8.4: Umfang der zeitlichen und finanziellen Förderung <strong>2007</strong> 85<br />

Darstellung 8.5: Anteil der geförderten Weiterbildungsteilnehmer an den Beschäftigten 2001 bis <strong>2007</strong> 86<br />

Darstellung 8.6: Weiterbildungsquoten nach Qualifikationsgruppen und Geschlecht <strong>2007</strong> 87


Das Wichtigste in Kurzform<br />

Das Wichtigste in Kurzform<br />

Das IAB-Betriebspanel ist eine jährliche Panel-Erhebung, die unter dem Titel „Beschäftigungstrends“<br />

seit 1993 (Westdeutschland) bzw. 1996 (Ostdeutschland) eine wichtige repräsentative Datenquelle zu<br />

betrieblichen Problemen und Verhaltensweisen darstellt. Seit der Befragung des Jahres 2001 beteiligt<br />

sich der <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> mit einer Aufstockungsstichprobe an diesem Vorhaben.<br />

Dieser Bericht basiert auf Angaben aus Interviews mit Inhabern bzw. Personalverantwortlichen von<br />

1.175 bayerischen Betrieben (Erhebungszeitraum Ende Juni bis Mitte Oktober <strong>2007</strong>). Die Angaben sind<br />

damit repräsentativ für alle bayerischen Betriebe und Dienststellen mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigungsverhältnis. Sie erlauben für einige wichtige Differenzierungen (z. B.<br />

Nord-/Südbayern, Branchenkategorien und Betriebsgrößenklassen) statistisch gesicherte Aussagen. Mit<br />

der Auswertung dieser Daten hat das bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie<br />

und Frauen in Kooperation mit der Regionaldirektion <strong>Bayern</strong> der Bundesagentur für Arbeit das Internationale<br />

Institut für Empirische Sozialökonomie (INIFES) beauftragt. Der Bericht dokumentiert die wichtigsten<br />

Ergebnisse dieser Untersuchung.<br />

Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung:<br />

- Der wirtschaftliche Aufschwung hat <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> zu einer kräftigen Erholung am Arbeitsmarkt geführt.<br />

Bei der Zahl der Betriebe und Dienststellen (mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigungsverhältnis), bei der Zahl der Erwerbstätigen wie auch bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten ergaben sich deutliche Zuwächse.<br />

- Das IAB-Betriebspanel zeichnet die positive Entwicklung mit einer Zunahme der Beschäftigten um<br />

hochgerechnet 122 Tausend Personen zwischen Mitte 2006 und Mitte <strong>2007</strong> nach. Die Zuwächse<br />

halten sich bei den sozialversicherungspflichtigen und bei den nicht sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigten mit 62 bzw. 60 Tausend in etwa die Waage. Bei den Auszubildenden (duales plus<br />

schulisches System plus BeamtenanwärterInnen) ergibt sich ein Minus von rund zwei Prozent.<br />

- Zuwächse verzeichnen vor allem die Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne sowie die Bereiche Handel<br />

und Reparatur. Die Ausweitung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung war in Nordbayern<br />

schwächer als in Südbayern. Sie konzentriert sich auf Betriebe mit 5 bis 99 Beschäftigte – während<br />

in den Kleinstbetrieben mit ein bis vier Beschäftigten ein Rückgang zu verzeichnen ist.<br />

- Bei der Frage nach den kurzfristigen Erwartungen hinsichtlich der Beschäftigungsentwicklung – bis<br />

Mitte 2008 – zeichnete sich die weitere sehr erfreuliche Entwicklung deutlich ab. 13 Prozent der Betriebe<br />

erwarteten eine Beschäftigungszunahme, fünf Prozent einen Rückgang. Eine Steigerung der<br />

Beschäftigtenzahl erwarteten am deutlichsten die Dienstleister <strong>im</strong> engeren Sinne und mittelgroße<br />

bis größere Betriebe. In der hochgerechneten Quantifizierung der erwarteten Beschäftigungsentwicklung<br />

ergibt sich bis Mitte 2008 ein Zuwachs um 62 Tausend.<br />

- Auf die Frage nach der mittelfristigen Beschäftigungsperspektive – von <strong>2007</strong> bis 2012 – ist die<br />

Prognose der Betriebe jedoch deutlich pess<strong>im</strong>istischer. Bei allen Unwägbarkeiten gehen die Betriebe<br />

und Dienststellen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> davon aus, dass ihre Beschäftigtenzahl <strong>im</strong> Jahr 2012 <strong>im</strong> Saldo<br />

nicht höher als <strong>2007</strong> sein wird. Vor allem die Kleinstbetriebe erwarten einen Rückgang.<br />

I


Das Wichtigste in Kurzform<br />

Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe:<br />

- Für das laufende Geschäftsjahr <strong>2007</strong> gehen die bayerischen Betriebe von einer Zunahme des Umsatzes<br />

um knapp 2 Prozent, von hochgerechnet 699 auf 711 Mrd. Euro aus. In Verbindung mit der<br />

positiven Beschäftigungserwartung errechnet sich daraus ein leichter Rückgang des voraussichtlichen<br />

Umsatzes je Beschäftigten auf 160 Tsd. Euro.<br />

Der geringste Anstieg des Umsatzes wird <strong>im</strong> Handel- und Reparaturgewerbe erwartet, wogegen die<br />

Betriebe <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe eine überdurchschnittliche Steigerung des Gesamtumsatzes<br />

von knapp 3 Prozent voraussehen.<br />

Die errechnete Bruttowertschöpfung je Beschäftigten in <strong>Bayern</strong> stieg 2006 weiter an und lag bei 65<br />

Tsd. Euro, während gleichzeitig der Vorleistungsanteil gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken ist<br />

und in <strong>Bayern</strong> 2006 bei 60 Prozent lag.<br />

- Die Beurteilung der Ertragslage für das vorherige Geschäftsjahr (2006) fällt deutlich positiver aus<br />

als in den Jahren zuvor. Von 36 Prozent aller Betriebe wird die Geschäftslage als positiv beurteilt.<br />

Dies sind insbesondere Betriebe aus dem Produzierenden Gewerbe, während in Handel und Reparatur<br />

auch mehr Betriebe ihre Ertragslage schlechter als <strong>im</strong> Vorjahr einschätzen. Insgesamt beurteilen<br />

kleine Betrieben die Lage schlechter als die Großbetriebe.<br />

Der Anteil an Betrieben mit Reingewinn lag <strong>im</strong> vergangenen Jahr mit 67 Prozent etwas unter dem<br />

deutschen Durchschnitt von 69 Prozent. Im Durchschnitt aller Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> berichten 8 Prozent<br />

von einem negativen Jahresergebnis; dabei leicht mehr Betriebe <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur<br />

und solche mit 20 bis 99 Beschäftigten.<br />

- 43 Prozent ihres Umsatzes erwirtschaften die Betriebe in der Region. 46 Prozent der Kleinstbetriebe<br />

leben zur Gänze vom Umsatz in der unmittelbaren Umgebung (30 km). Bei den Großbetrieben<br />

liegt der Anteil des Umsatzes in der Region nur bei 22 Prozent.<br />

- Der Anteil der Betriebe mit Export ist 2006 auf 13 Prozent angestiegen und folgt damit dem gesamtdeutschen<br />

Trend.<br />

Der Anteil am Umsatz, den die bayerischen Betriebe <strong>im</strong> Inland erwirtschaften, ist seit 2003 (82 %)<br />

bis zum Jahr 2006 auf 78 Prozent gefallen. Mit 22 Prozent liegt der Exportanteil in <strong>Bayern</strong> damit<br />

sowohl über dem bundesdeutschen Durchschnitt.<br />

Den höchsten Exportanteil haben die Großbetriebe, bei denen der Anteil nochmals um 2 Prozentpunkte<br />

gewachsen ist. Bei den kleineren Betrieben zeigt sich demgegenüber tendenziell eher ein<br />

leichter Rückgang des Exportanteils.<br />

Der Großteil des Auslandsumsatzes erfolgt dabei nach wie vor in Ländern innerhalb der EU-15. Ein<br />

großer Anteil des Umsatzes der bayerischen Betriebe findet aber mittlerweile auch <strong>im</strong> übrigen Ausland<br />

statt. Dagegen bleibt der Umsatz der bayerischen Betriebe in den neuen EU-Ländern auf einem<br />

niedrigen Niveau.<br />

– 13 Prozent aller bayerischen Betriebe erhielten 2006 Unterstützung <strong>im</strong> Rahmen öffentlicher Beschäftigungsförderungsprogramme.<br />

Die größten Bereiche bilden dabei die Ausbildungsförderung<br />

sowie die Zuschüsse zu Lohn- und Gehaltskosten. Der Anteil an Betrieben <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, die <strong>im</strong> Jahr<br />

2006 Zuschüssen zu Investitionen und Sachmitteln erhalten haben, lag mit 4 Prozent dagegen auf<br />

einem niedrigen Niveau.<br />

II


Das Wichtigste in Kurzform<br />

Personalstruktur:<br />

– Der Trend der vergangenen Jahre zu höheren Qualifikationen stockt zum Jahr <strong>2007</strong>: Die Anteile<br />

Un- und Angelernter stagnieren bei 24 Prozent ebenso wie die Anteile von Facharbeitern (59 %)<br />

und Hochqualifizierten (11 %). Im regionalen Vergleich zwischen Nord und Süd n<strong>im</strong>mt der Anteil<br />

Geringqualifizierter in Nordbayern geringfügig auf 24 Prozent ab, während sich <strong>im</strong> Süden deren Anteil<br />

von 22 Prozent <strong>im</strong> Jahr 2006 auf den nordbayerischen Wert angleicht.<br />

– Frauen sind mit einem Anteil von 31 bzw. 23 Prozent bei höherqualifizierten Tätigkeiten bzw. in<br />

Führungspositionen von Unternehmen weiterhin unter-, demgegenüber bei einfachen Tätigkeiten<br />

überrepräsentiert (56 %). Teilzeitarbeit ist vorwiegend bei Frauen anzutreffen: 44 Prozent der weiblichen<br />

Beschäftigten arbeiten Teilzeit, während nur 7 Prozent der Männer in dieser Beschäftigungsform<br />

tätig sind. Des Weiteren ist die Mehrheit der befristet Beschäftigten, insbesondere in den Branchen<br />

Handel und Reparatur (63 %), den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne sowie in der Öffentlichen<br />

Verwaltung (60 %) weiblich.<br />

– Bei den sogenannten besonderen Beschäftigungsverhältnissen nahmen die flexiblen Arbeitsverhältnisse<br />

Leiharbeit, Midi-Jobs, befristete sowie geringfügige/sonstige Beschäftigung weiter zu. Insbesondere<br />

bei der Leiharbeit ist <strong>im</strong> Vergleich zum Jahr 2006 ein starker Sprung von 58 Tausend auf<br />

88 Tausend (<strong>2007</strong>) solcher Arbeitsverhältnisse festzustellen. Die Zahl der Midi-Jobber steigt in <strong>Bayern</strong><br />

zwar um 16 Tausend an, allerdings liegt der Anteil vollzeitbeschäftigter Midi-Jobber nur noch bei<br />

11 Prozent. Befristete Beschäftigungsverhältnisse legten in der vergangenen Beobachtungsperiode<br />

– insbesondere in Nordbayern – deutlich zu und haben mittlerweile einen Anteil von 7 Prozent an allen<br />

Beschäftigten. Geringfügige Beschäftigung findet man vor allem <strong>im</strong> Handel und den Dienstleistungen<br />

sowie in Kleinbetrieben mit 5 bis 19 Beschäftigten. Teilzeitarbeits- und Aushilfen/Praktikantenverhältnisse<br />

stagnieren aktuell; rückläufig ist die Zahl externer Mitarbeitern.<br />

Personalbewegungen und Personalpolitik:<br />

- Die Zahl der <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel für den <strong>Freistaat</strong> nachgewiesenen Personaleinstellungen ist <strong>im</strong><br />

ersten Halbjahr <strong>2007</strong> gegenüber dem Vorjahreszeitraum nochmals kräftig angestiegen. Allerdings<br />

hat sich <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> erstmals seit 2001 auch die Zahl der Personalabgänge wieder<br />

deutlich erhöht. Gemessen an den Anteilen der Betriebe mit Personaleinstellungen bzw. -abgängen<br />

erfasst der aktuelle Aufschwung weniger Betriebe als der Boom zur Jahrtausendwende.<br />

- Unverändert niedrig ist der Anteil der laut Angaben der Betriebe von den Arbeitsagenturen vermittelten<br />

Neueinstellungen (11 %); das gilt vor allem für Südbayern.<br />

- Bemerkenswert ist der in <strong>Bayern</strong> <strong>im</strong> Vergleich zum westdeutschen Durchschnitt etwas höhere und<br />

weiter angestiegene Anteil der Betriebe mit nur unbefristeten Einstellungen. Dieser Anteil steigt, abgesehen<br />

von den ganz großen Betrieben, mit zunehmender Betriebsgröße. Allerdings ist auf der<br />

Personenebene der Anteil der befristeten Neueinstellungen in <strong>Bayern</strong> niedriger (43 %) als <strong>im</strong><br />

Schnitt der alten Bundesländer (51 %); er ist aber dennoch weiter angestiegen.<br />

- Elf Prozent der befristet Beschäftigten wurden <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis<br />

übernommen.<br />

- Bei den Personalabgängen spiegelt sich die Besserung am Arbeitsmarkt in einem Anstieg der beschäftigtenseitigen<br />

Kündigungen und einem Rückgang der arbeitgeberseitigen Kündigungen.<br />

III


Das Wichtigste in Kurzform<br />

- Der Anteil der Betriebe mit einer Personalsuche bzw. Personaleinstellung <strong>im</strong> ersten Halbjahr ist von<br />

27 auf 30 Prozent gestiegen. Zwei Drittel davon konnten ihren Personalbedarf auch voll decken. Bei<br />

fünf Prozent blieb ein Teil der Stellen offen, fünf Prozent konnten die offene(n) Stelle(n) nicht decken<br />

– vor allem sind dies Kleinbetriebe. Das Problem nicht besetzbarer Stellen hält sich also quantitativ<br />

noch in Grenzen.<br />

Hochgerechnet konnten <strong>im</strong> Verlauf des ersten Halbjahres <strong>2007</strong> rund 45 Tausend Stellen für Qualifizierte<br />

<strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> nicht besetzt werden. Knapp die Hälfte davon betrifft Betriebe mit unter 20 Beschäftigten.<br />

- Zum Befragungszeitpunkt (3. Quartal <strong>2007</strong>) berichten elf Prozent der Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> von sofort<br />

zu besetzenden Stellen (alte Bundesländer: 13 %), vor allem betrifft das Großbetriebe. Hochgerechnet<br />

waren dass 86.000 Vakanzen – spürbar mehr als 2006, aber auch deutlich weniger als<br />

2000/2001. Die Meldequote bei den Arbeitsagenturen lag mit 47 Prozent höher als in den Vorjahren.<br />

- Vergleicht man die Qualifikationsstruktur des Beschäftigtenbestandes mit den gewünschten Qualifikationen,<br />

so zeigt sich <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, dass sich <strong>2007</strong> deutlich mehr der Vakanzen auf Beschäftigte<br />

mit mittlerer Qualifikation (mit Berufsausbildung) beziehen als solche Beschäftigte <strong>im</strong> Bestand vorhanden<br />

sind. Dagegen waren <strong>im</strong> Jahr 2006 überproportional mehr offene Stellen für Personen mit<br />

(Fach-)Hochschulabschluss zu verzeichnen.<br />

- Deutlich weniger als <strong>im</strong> Bestand (24 %) betreffen in <strong>Bayern</strong> die Vakanzen Stellen für einfache Tätigkeiten<br />

(16 %). Das sind erheblich weniger als 2006 (23 %) und auch weniger als es <strong>2007</strong> Vakanzen<br />

für einfache Tätigkeiten <strong>im</strong> westdeutschen Durchschnitt gibt (21 %).<br />

Interessanterweise betrafen <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> 42 Prozent der getätigten Neueinstellungen<br />

solche für einfache Tätigkeiten.<br />

Insgesamt kann also von einem punktuellen Fachkräftebedarf, aber keinesfalls von einem flächendeckenden<br />

Fachkräftemangel gesprochen werden. Die Quote der Vakanzen am Personalbestand<br />

(plus sofort zu besetzende Stellen) liegt für einfache Tätigkeiten bei einem, für Beschäftigte mit Berufsausbildung<br />

bei zwei und bei Hochqualifizierten bei drei Prozent.<br />

- 21 Prozent der Betriebe in <strong>Bayern</strong>, vor allem natürlich die größeren, erwarten für die nächsten zwei<br />

Jahre einen Einstellungsbedarf für qualifizierte Beschäftigte. Davon betreffen 27 Prozent einen Ersatzbedarf<br />

für altersbedingt ausscheidende Fachkräfte.<br />

Rund die Hälfte dieses Fünftels an Betrieben mit voraussichtlichen Einstellungen erwarten zumindest<br />

teilweise Stellenbesetzungsprobleme.<br />

Eine Alternative zur Neurekrutierung können bei einem erwarteten Fachkräftebedarf auch innerbetriebliche<br />

Maßnahmen sein, Hier nennen die Betriebe als prioritär den „innerbetrieblichen Erfahrungsaustausch“<br />

und die „innerbetriebliche Weiterbildung“.<br />

- Der Anteil der Betriebe ohne Tarifvertrag ist erstmals seit Jahren nicht mehr weiter angestiegen.<br />

<strong>2007</strong> waren es 58 Prozent (2006: 59 %). Der Beschäftigtenanteil in solchen Betrieben an allen Beschäftigten<br />

beträgt <strong>2007</strong> 35 Prozent (2006: 34 %). Damit ist der Trend zur Tarifflucht aber nicht gestoppt.<br />

Sowohl der Anteil der Betriebe mit einem Branchentarifvertrag hat leicht zu- und der Anteil<br />

der Betriebe mit Orientierung an einem Tarifvertrag leicht abgenommen.<br />

IV


Das Wichtigste in Kurzform<br />

Unter den bayerischen Betrieben mit Tarifgeltung bezahlen 45 Prozent (2006: 36 %) auch übertariflich.<br />

- Die in Vollzeitäquivalente je abhängig Beschäftigte umgerechnete Bruttolohn- und Gehaltssumme<br />

ist 2006/07 in <strong>Bayern</strong> nur um 0,4 Prozent gestiegen (2005/06 waren es 4,9 %). Sie liegt damit <strong>im</strong>mer<br />

noch unter dem westdeutschen Durchschnitt; der Abstand wird aber seit Jahren kleiner.<br />

Zusätzliche finanzielle Anreize für Beschäftigte gibt es in den bayerischen Betrieben zwar etwas<br />

häufiger als <strong>im</strong> Rest der Republik. Die Verbreitung von Gewinn- und Erfolgsbeteiligungen mit zwölf<br />

Prozent (2006: 10 %) und vor allem von Kapitalbeteiligungen mit drei Prozent (2006: 2 %) ist aber<br />

dennoch gering.<br />

- In acht Prozent aller Betriebe und Dienststellen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> gibt es, wie <strong>im</strong> Vorjahr, zur Jahresmitte<br />

<strong>2007</strong> einen Betriebs- oder Personalrat. In weiteren vier Prozent gibt es eine betriebsspezifische Art<br />

von Personalvertretung.<br />

- Im Panel <strong>2007</strong> wurden die Betriebe auch gefragt, inwieweit sie über best<strong>im</strong>mte professionelle Instrumente<br />

der Personalpolitik verfügen. Gegenüber den Vergleichszahlen aus der Befragung von<br />

2005 ist eine Stagnation (2005: 38 %; <strong>2007</strong>: 36 %) der Anteilswerte festzustellen. Am häufigsten<br />

werden – natürlich vor allem in größeren Betrieben – Stellenbeschreibungen (25 %), schriftliche<br />

Beurteilungen der Arbeitsleistung (20 %) und feste Verfahren für Stellenbesetzungen genannt.<br />

Ausbildung in bayerischen Betrieben:<br />

- Wie <strong>im</strong> Vorjahr beteiligten sich <strong>2007</strong> 31 Prozent der bayerischen Betriebe und Dienststellen an<br />

betrieblicher Ausbildung. Trotz der konjunkturellen Verbesserung und der insgesamt positiven Beschäftigungsentwicklung<br />

liegt die Ausbildungsbeteiligung in <strong>Bayern</strong> allerdings nach wie vor unterhalb<br />

der Jahre 2002 bis 2004.<br />

- Bezogen auf die nach eigenen Angaben ausbildungsberechtigten Betriebe bilden weniger als die<br />

Hälfte (48 %) aus, während 52 Prozent nicht ausbilden.<br />

- Trotz der stabilen Ausbildungsbeteiligung der Betriebe setzte sich der Rückgang der Auszubildendenzahl<br />

<strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> fort. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Auszubildenden in bayerischen<br />

Betrieben um zwei Prozent von 250 Tsd. auf 244 Tsd. gesunken, während die Zahl der neuen Auszubildenden<br />

angestiegen ist.<br />

- Nach Wirtschaftszweigen betrachtet fiel der Rückgang der Auszubildendenzahlen der letzten Jahre<br />

<strong>im</strong> Dienstleistungssektor besonders stark aus. Seit dem Jahr 2004 nahm die Zahl der Auszubildenden<br />

dort kontinuierlich ab. Zwischen 2006 und <strong>2007</strong> setzt sich dieser Trend fort, mit der Folge, dass<br />

die Auszubildendenquote in Dienstleistungsbetrieben <strong>im</strong> Befragungsjahr <strong>2007</strong> nur noch 3 Prozent<br />

betrug. Die höchste Auszubildendenquote findet sich wie auch <strong>im</strong> Jahr zuvor mit sieben Prozent <strong>im</strong><br />

Bereich Handel und Reparatur.<br />

- Für das zu Ende gehende Ausbildungsjahr 2006/<strong>2007</strong> haben nach eigenen Angaben 28 Prozent<br />

aller bayerischen Betriebe und Dienststellen neue Ausbildungsverträge angeboten. Gegenüber<br />

dem Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme um zwei Prozentpunkte. Gleichzeitig stieg auch die Anzahl<br />

der angebotenen Ausbildungsstellen von 121 Tsd. auf 127 Tsd. (+5 %).<br />

- Zum Zeitpunkt der Befragung (zwischen Ende Juni und Mitte Oktober <strong>2007</strong>) hatten 52 Prozent der<br />

ausbildenden bayerischen Betriebe einen oder mehrere neue Ausbildungsverträge für das Ausbil-<br />

V


Das Wichtigste in Kurzform<br />

dungsjahr 2004/2005 abgeschlossen. Hinzu kommen fünf Prozent, für die Ausbildungsverträge von<br />

anderen Betrieben/Dienststellen bzw. mit überbetrieblichen Einrichtungen abgeschlossen wurden.<br />

- Mit einer Übernahmequote von 64 Prozent <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> wird ein Anteil erreicht, der in <strong>Bayern</strong> zuletzt<br />

<strong>im</strong> Jahr 2002 realisiert wurde. Wie bereits in den Vorjahren liegt die Übernahmequote in den<br />

bayerischen Betrieben über dem Durchschnitt der alten Bundesländer. Deutlich zugenommen haben<br />

die Übernahmequoten gegenüber dem Vorjahr in Betrieben des Produzierenden Gewerbes<br />

(von 63 auf 73 %). Mit Blick auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede ist als erfreuliche Entwicklung<br />

festzuhalten, dass der Zuwachs der Übernahmequoten in erheblichem Ausmaß den weiblichen<br />

Auszubildenden zugute kommt.<br />

Investitionen und Innovationen<br />

- Mit einem Anteil von 53 Prozent hatten wieder mehr als die Hälfte der bayerischen Betriebe <strong>im</strong> Jahr<br />

2006 Investitionen. Nach der leicht unterdurchschnittlichen Investitionstätigkeit <strong>im</strong> Vorjahr liegt der<br />

Anteil somit wieder <strong>im</strong> Bundestrend.<br />

- Insbesondere in Nordbayern ist zwischen 2005 und 2006 ein sprunghafter Anstieg des Anteils der<br />

Betriebe mit Investitionen zu verzeichnen. In Nordbayern tätigten mit einem Anteil von 56 Prozent<br />

mehr Betriebe Investitionen als in Südbayern (51 %).<br />

- Ein deutlicher Anstieg des Anteil der Betriebe mit Investitionen ist in den Betrieben mit 5 bis 19 Beschäftigten<br />

(von 49 auf 58 %) und in den Betrieben mit 20 bis 99 Beschäftigten (von 67 auf 82 %)<br />

zu verzeichnen.<br />

- Der Anteil der Erweiterungsinvestitionen am gesamten Investitionsvolumen lag in den bayerischen<br />

Betrieben deutlich unter dem Vorjahr. Nach Angaben der Betriebe entfielen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> 28 Prozent<br />

aller Investitionen auf Erweiterungsinvestitionen und damit deutlich weniger als <strong>im</strong> Durchschnitt der<br />

alten Bundesländer.<br />

- Die hochgerechnete Investitionssumme, die 2006 in bayerischen Betrieben getätigt wurde, lag fast<br />

14 Prozent über dem Vorjahr. Im langfristigen Vergleich erreichte die Investitionstätigkeit <strong>im</strong> Jahr<br />

2006 den höchsten Wert seit 2001 und spiegelte somit den beginnenden konjunkturellen Aufschwung<br />

bzw. die positiven Zukunftserwartungen der Betriebe wider.<br />

- Der Schwerpunkt der Investitionen liegt mit jeweils etwa einem Drittel aller Betriebe in den Bereichen<br />

Kommunikationstechnik und Datenverarbeitung (35 %) sowie Produktionsanlagen und Betriebsausstattung<br />

(33 %). Die zunehmenden Investitionen sind in erster Linie auf einen steigenden<br />

Anteil von Betrieben mit Investitionen in Verkehrsmittel und Transportsysteme zurückzuführen.<br />

- Der Anteil der Betriebe mit Produkt- und/oder Prozessinnovationen in den letzten zwei Jahren nahm<br />

gegenüber den vorhergehenden Befragungen deutlich zu. Gaben <strong>im</strong> Jahr 2004 noch 45 Prozent aller<br />

bayerischen Betriebe an, dass es bei ihnen in den beiden Vorjahren Produkt- und/oder Prozessinnovationen<br />

gegeben habe, so ist dieser Anteil auf 51 Prozent in der Befragung <strong>2007</strong> angestiegen.<br />

- Stark zugenommen hat vor allem der Anteil der Betriebe mit Produktinnovationen. Darunter sind<br />

Weiterentwicklung von Produkten und Leistungen mit einem Drittel aller bayerischen Betriebe am<br />

weitesten verbreitet. 22 Prozent der Betriebe geben an, dass in den letzten zwei Jahren eine Sort<strong>im</strong>entserweiterung<br />

stattgefunden hat, d. h. dass sie ein vorhandenes Produkt (bzw. Leistung) neu in<br />

ihr Angebot aufgenommen haben. Von Marktneuheiten berichten in <strong>Bayern</strong> elf Prozent der Betriebe<br />

und damit etwas mehr als <strong>im</strong> bundesweiten und <strong>im</strong> westdeutschen Durchschnitt.<br />

VI


Das Wichtigste in Kurzform<br />

- 36 Prozent der bayerischen Betriebe berichten davon, dass in den vergangenen zwei Jahren mindestens<br />

eine organisatorische Änderung durchgeführt wurde. Angestiegen ist dabei vor allem der<br />

Anteil der Betriebe mit der Maßnahme „Verbesserung der Qualitätssicherung“: Mit 23 Prozent ist<br />

dies mit großem Abstand die bedeutendste organisatorische Änderung in den Betrieben <strong>Bayern</strong>s.<br />

- Im Zeitvergleich zu den vorhergehenden Befragungszeitpunkten hat die Verbreitung organisatorischer<br />

Änderungen ausschließlich in Betrieben mit zwischen 5 und 19 Beschäftigten (von 31 % <strong>im</strong><br />

Jahr 2004 auf 42 % <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong>) sowie bei Betrieben mit 20 bis 99 Beschäftigten (von 58 auf 70<br />

%) zugenommen.<br />

- Im Vergleich zur Befragung 2004 sind nach Angaben des Jahres <strong>2007</strong> die Innovationshemmnisse<br />

in <strong>Bayern</strong> ebenso wie bundesweit gesunken. Sechs Prozent aller bayerischen Betriebe (2004: 9<br />

Prozent) berichteten, dass sie in den letzten zwei Jahren Produkt- bzw. Verfahrensinnovationen geplant,<br />

aber nicht durchgeführt haben.<br />

- Als Gründe für die Nicht-Durchführung von geplanten Innovationen wurden von den bayerischen<br />

Betriebe am häufigsten hohe Investitionskosten (41 %) und Probleme bei der Beschaffung von<br />

Fremdkapital (31 %) genannt. Auffällig <strong>im</strong> Vergleich zur gleich lautenden Frage aus dem IAB-<br />

Betriebspanel 2004 ist der Rückgang der Nennungen, die auf die Begründung „hohes wirtschaftliches<br />

Risiko“ entfallen.<br />

- Der Anteil der Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, die sich mit Forschung und Entwicklung (FuE) befassten,<br />

verblieb zwischen 2004 und <strong>2007</strong> gleich bleibend bei fünf Prozent. 80 Prozent der bayerischen Betriebe<br />

mit FuE führen diese in Kooperation durch. Am häufigsten ist die Kooperation mit anderen<br />

Betrieben. Im Vergleich mit 2004 zeigt sich allerdings, dass auch die Kooperation mit Universitäten/Fachhochschulen<br />

und mit externen Beratern an Bedeutung gewinnt.<br />

Betriebliche Weiterbildung:<br />

- Einerseits steigt der Anteil der Betriebe an, die sich in der einen oder anderen Form für die Weiterbildung<br />

ihrer Beschäftigten engagieren: 47 Prozent der Betriebe und Dienststellen haben <strong>im</strong> ersten<br />

Halbjahr zumindest für einen Teil der Belegschaft durch zumindest partielle Freistellung oder Kostenübernahme<br />

Weiterbildung gefördert. 2006 waren es 42 Prozent. Ein Wachstum erfahren dabei<br />

vor allem externe Maßnahmen: außerhäusige Kurse, Lehrgänge, Seminare bzw. die Teilnahme an<br />

Vorträgen, Fachtagungen, Messen etc. Auch hat sich das Ausmaß erhöht, in dem Betriebe die Kosten<br />

der Weiterbildung durch Kostenübernahmen tragen. Die vollständige Freistellung für Weiterbildungsmaßnahmen<br />

ist andererseits seltener geworden.<br />

- Vor allem aber stagniert in den weiterbildungsaktiven Betrieben der Anteil der Beschäftigten, die in<br />

die Weiterbildungsförderung einbezogen werden. Die Folge ist eine in <strong>Bayern</strong> wie <strong>im</strong> Bund praktisch<br />

schon seit 2003 (23 %) unveränderte Weiterbildungsquote (<strong>2007</strong>: 22 %).<br />

- Damit einher geht eine noch zunehmende Selektion der Weiterbildungsförderung in der betrieblichen<br />

Praxis: Geringqualifizierte bleiben relativ gesehen noch mehr außen vor! Die Weiterbildungsquote<br />

lag <strong>2007</strong> für Beschäftigte für einfache Tätigkeiten bei 9 Prozent, für Beschäftigte mit (Fach-)<br />

Hochschulabschluss dagegen bei 39 Prozent.<br />

- In der Geschlechterdifferenzierung liegt die Weiterbildungsquote der Frauen dagegen weiterhin<br />

über derjenigen der Männer.<br />

VII


1. Zur Datengrundlage<br />

1. Zur Datengrundlage: Aussagen von 1.175 repräsentativ ausgewählten Betrieben<br />

Seit dem Jahr 2001 beteiligt sich der <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> mit einer Aufstockungsstichprobe an der jährlichen<br />

Betriebsbefragung „Beschäftigungstrends“, dem sogenannten Betriebspanel des Instituts für Arbeitsmarkt-<br />

und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, IAB (die Finanzierung der bundesweiten<br />

Basisstichprobe des Betriebspanels erfolgt durch das IAB). Mit dieser von TNS Infratest Sozialforschung<br />

durchgeführten Panelerhebung liegen <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> repräsentative Angaben für 15.644 Betriebe<br />

mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten vor. Die Angaben der 1.175 bayerischen<br />

Betriebe (ungewichtete Fälle) sind nach Gewichtung repräsentativ für den <strong>Freistaat</strong>. Wie <strong>im</strong> Vorjahr<br />

(vgl. Ebert u. a. <strong>2007</strong>) legt das Internationale Institut für Empirische Sozialökonomie, INIFES 1 , dem<br />

Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen und der Regionaldirektion<br />

<strong>Bayern</strong> der Bundesagentur für Arbeit hiermit einen umfassenden Auswertungsbericht zum<br />

Betriebspanel-<strong>Bayern</strong> <strong>2007</strong> vor. Im Folgenden wird eine kurze Beschreibung der zugrunde liegenden<br />

Stichprobe gegeben (vgl. generell zum IAB-Betriebspanel Bellmann 2002).<br />

Die folgende Übersicht gibt die Verteilung der 1.175 bayerischen Panel-Betriebe und Dienststellen nach<br />

Branchen, Betriebsgrößenklassen und Regionen wieder.<br />

Übersicht 1: Zusammensetzung der befragten Betriebe aus <strong>Bayern</strong> <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong><br />

(ungewichtete Nettostichprobe)<br />

Anzahl<br />

Anzahl<br />

Land- und Forstwirtschaft 33 1 bis 4 Beschäftigte 205<br />

Bergbau, Energie, Wasser 28 5 bis 19 293<br />

Verarbeitendes Gewerbe 280 20 bis 99 314<br />

Baugewerbe 89 100 bis 499 232<br />

Handel und Reparatur 163 500 bis 999 58<br />

Verkehr und Nachrichtenübermittlung 43 über 1000 73<br />

Kredit- und Versicherungsgewerbe 48<br />

Dienstleistungen 390 Nordbayern 531<br />

Unternehmensnahe Dienstleistungen 140 Südbayern 644<br />

Erziehung und Unterricht 33<br />

Gesundheits- und Sozialwesen 120 <strong>Bayern</strong> insgesamt 1.175<br />

Sonstige Dienstleistungen 97<br />

Organisationen ohne Erwerbscharakter 20<br />

Öffentliche Verwaltung 81<br />

Im Wesentlichen erfolgt die Auswertung der bayerischen Ergebnisse <strong>im</strong> Vergleich zu den west- bzw.<br />

gesamtdeutschen Zahlen nach Branchen- und Betriebsgrößenklassen sowie <strong>im</strong> Vergleich Nord-/<br />

Südbayern. 2 Bei allen Ergebnissen aus dem IAB-Betriebspanel ist <strong>im</strong>mer der Unterschied zwischen<br />

betriebs- und beschäftigtenproportionalen Aussagen zu beachten, da die Verteilung der Betriebe auf die<br />

Betriebsgrößenklassen von der der Beschäftigten stark abweicht. So hatten <strong>2007</strong> in <strong>Bayern</strong> wie in<br />

Westdeutschland insgesamt ca. 90 Prozent der Betriebe weniger als 20 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte, aber nur 28 Prozent der Beschäftigten in <strong>Bayern</strong> arbeiteten in Betrieben dieser Größen-<br />

1<br />

INIFES arbeitet dabei eng mit dem Institut für Sozialökonomische Strukturanalysen, SÖSTRA, in Berlin zusammen. Wir danken Prof.<br />

Dr. Jürgen Wahse, Dr. Vera Dahms, Thomas Kunath (Berlin), Stefan Böhme, Lutz Eigenhüller (Nürnberg) sowie den zuständigen Beamtinnen<br />

und Beamten <strong>im</strong> Bayerischen Arbeitsministerium für die fruchtbare Zusammenarbeit.<br />

2<br />

Die Abgrenzung Nord-/Südbayern folgt weitestmöglich der alten Abgrenzung der beiden ehemaligen Landesarbeitsamtsbezirke.<br />

1


1. Zur Datengrundlage<br />

klasse (vgl. Darstellung 1.1). Das bedeutet, dass in der Stichprobenziehung und Hochrechnung z. B.<br />

Kleinbetriebe mit bis zu 5 Beschäftigten zu ca. 11 Prozent (entsprechend ihrem Beschäftigtenanteil) und<br />

nicht zu ca. 69 Prozent (entsprechend ihrem Anteil an der Gesamtzahl der Betriebe) berücksichtigt<br />

sind. 3<br />

Darstellung 1.1:<br />

Verteilung der Betriebe und Beschäftigten in <strong>Bayern</strong> auf Betriebsgrößenklassen am<br />

30.06.<strong>2007</strong> (Anteile in Prozent)<br />

Beschäftigte<br />

11<br />

7<br />

10<br />

13<br />

11<br />

11<br />

14<br />

24<br />

Betriebe<br />

69<br />

12<br />

9<br />

6<br />

2<br />

10<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

1 - 5 6 - 9 10 - 19 20 - 49 50 - 99 100 - 199 200 - 499 500 und mehr<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit 2008, eigene Darstellung.<br />

Bei Stichprobenerhebungen ist <strong>im</strong>mer eine statistische Fehlertoleranz zu beachten: Je stärker das betrachtete<br />

Merkmal in der Grundgesamtheit streut und je geringer die ungewichtete Fallzahl der interessierenden<br />

Teilgruppe, desto größer ist der statistische Unsicherheitsbereich. Daher werden die Ergebnisse<br />

<strong>im</strong> Folgenden normalerweise für vier Branchengruppen und für fünf Betriebsgrößenklassen ausgewiesen:<br />

• Handel und Reparatur (163 Betriebe)<br />

• Produzierendes Gewerbe (Bergbau, Energie, Wasser; Verarbeitendes Gewerbe; Baugewerbe; 397<br />

Betriebe)<br />

• Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne (Verkehr und Nachrichtenübermittlung, Kredit- und Versicherungsgewerbe;<br />

Dienstleistungen; 481 Betriebe)<br />

• Organisationen ohne Erwerbscharakter und Öffentliche Verwaltung (101 Betriebe) bzw.<br />

• 1-4, 5-19, 20-99, 100-499, 500 und mehr Beschäftigte.<br />

Zu beachten ist auch die Verwendung der verschiedenen Begriffe zum Thema Beschäftigung <strong>im</strong> IAB-<br />

Betriebspanel. Dazu die folgende Übersicht in Gegenüberstellung mit amtlichen Definitionen bzw. Statistiken:<br />

• Beschäftigte/Erwerbstätige<br />

Soweit nicht anders vermerkt, entspricht der Begriff „Beschäftigte“ <strong>im</strong> Panel dem Begriff der „Erwerbstätigen“<br />

und wird auch synonym gebraucht. Diese umfassen auch nicht sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte, also z. B. tätige Inhaber, mithelfende Familienangehörige und gegebenenfalls<br />

auch Beamte, aber nur in solchen Betrieben mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Be-<br />

3<br />

Für eine ausführliche Beschreibung von betriebs- und beschäftigtenproportionalen Stichproben siehe Bellmann 1997.<br />

2


1. Zur Datengrundlage<br />

schäftigten. (Nicht zu den Beschäftigten gerechnet werden die sog. weiteren Mitarbeiter, die mit den<br />

Betrieben nur Honorar-, Werk- oder Dienstverträge haben: Aushilfen, freie Mitarbeiter, Praktikanten<br />

und Leiharbeitskräfte). Die <strong>im</strong> Betriebspanel hochgerechnete Erwerbstätigenzahl muss daher deutlich<br />

unter derjenigen der amtlichen Statistik liegen (vgl. Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung des<br />

Bundes und der Länder“ <strong>2007</strong>).<br />

• Mini-Jobs (geringfügig entlohnte Beschäftigung)<br />

Definition IAB-Betriebspanel: „Geringfügig beschäftigt ist, wer entweder nur „kurzfristig“ beschäftigt<br />

wird (d. h. für max<strong>im</strong>al 2 Monate oder max<strong>im</strong>al 50 Tage <strong>im</strong> Jahr) oder ein monatliches Entgelt von<br />

max<strong>im</strong>al 400 € hat“.<br />

Amtliche Definition: Geringfügig entlohnte Beschäftigung „liegt vor, wenn das Arbeitsentgelt regelmäßig<br />

<strong>im</strong> Monat 400 € nicht überschreitet, und zwar bei ausschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigten<br />

und bei geringfügig entlohnten, die gleichzeitig sozialversicherungspflichtig beschäftigt<br />

sind (Nebenjob)“ (vgl. Bundesagentur für Arbeit <strong>2007</strong>).<br />

• Midi-Jobs:<br />

Definition IAB-Betriebspanel: „Beschäftigte, deren Bruttomonatsverdienst zwischen 401 € und 800 €<br />

liegt. Auszubildende sind hier nicht gemeint“.<br />

Amtliche Definition: „Midi-Jobs sind sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, deren<br />

Arbeitsentgelt zwischen 400 € und 800 € liegt und für die der Arbeitnehmer (ohne Auszubildende)<br />

auf die Anwendung der Gleitzonenregelung nicht verzichtet hat“ (ebenda).<br />

• 1-Euro-Jobs:<br />

Definition IAB-Betriebspanel: „So genannte „1-Euro-Jobber“ sind Personen mit Arbeitsgelegenheiten<br />

<strong>im</strong> Rahmen der SGB II-Reform – ABM-Kräfte sind hier nicht gemeint“.<br />

Amtliche Definition: „Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung, so genannte Zusatzoder<br />

Ein-Euro-Jobs (§ 16 Abs. 3 SGB II)“.<br />

3


1. Zur Datengrundlage<br />

Übersicht 2:<br />

Gegenüberstellung von amtlichen Statistiken und der Ergebnisse des IAB-<br />

Betriebspanels <strong>2007</strong> für <strong>Bayern</strong><br />

Amtliche Statistik<br />

Hochgerechnete Ergebnisse des IAB-Betriebspanels<br />

Erwerbstätige am Arbeitsort; 2. Vierteljahr<br />

<strong>2007</strong><br />

6,524 Mio.<br />

Beschäftigte insgesamt am<br />

30.06.<strong>2007</strong><br />

5,502 Mio.<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

am 30.06.<strong>2007</strong><br />

4,412 Mio.<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

am 30.06.<strong>2007</strong><br />

4,366 Mio.<br />

Insgesamt: 1,120 Mio.<br />

Geringfügig Beschäftigte<br />

(Mini-Jobs) am 30.06.<strong>2007</strong> 1<br />

Ausschließlich geringfügig<br />

entlohnte:<br />

743 Tsd.<br />

Geringfügig Beschäftigte (Mini-<br />

Jobs) am 30.06.<strong>2007</strong><br />

688 Tsd.<br />

Arbeitsgelegenheiten (§ 16 Abs. 3<br />

SGB II) 2 ; Bestand <strong>im</strong> Jahresdurchschnitt<br />

<strong>2007</strong><br />

18 Tsd. „1-Euro-Jobber“ am 30.06.<strong>2007</strong> 13 Tsd.<br />

1<br />

vorläufiges Ergebnis<br />

2<br />

nur Förderungen aus BA-Systemen – ohne Förderungsinformationen kommunaler Träger. Eine Untererfassung <strong>im</strong> Panel ist plausibel,<br />

da sich die Arbeitsgelegenheiten wirklich nur auf einige Branchen konzentrieren.<br />

Quellen: Bundesagentur für Arbeit 2008; Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ 2008.<br />

4


1. Zur Datengrundlage<br />

Darstellung 1.2:<br />

Grundgesamtheit: Zahl der Betriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am 30.06.<strong>2007</strong>; Nettostichprobe: Zahl<br />

der verwertbaren Panel-Interviews <strong>2007</strong> für <strong>Bayern</strong><br />

Grundgesamtheit: Betriebsgrößenklasse (Betriebe mit ....... Beschäftigten)<br />

500 und<br />

mehr<br />

Nettostichprobe<br />

Grundgesamtheit<br />

Insgesamt<br />

Branche (WZ 2003) 1 - 5 6 - 9 10 - 19 20 - 49 50 - 99 100 - 199 200 - 499<br />

abs.**<br />

Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei (01-05) 8.386 684 456 191 36 5 * 0 9.759 33 (3)<br />

Bergbau, Energie, Wasser (10-14, 40-41) 823 187 256 208 84 47 23 10 1.639 28 (2)<br />

Verarbeitendes Gewerbe (15-37) 20.740 5.092 4.834 3.869 1.663 1.068 710 350 38.332 280 (24)<br />

Baugewerbe (45) 22.491 4.732 3.600 1.659 374 127 61 13 33.057 89 (8)<br />

Handel und Reparatur (50-52) 48.204 9.019 7.125 3.949 1.285 468 212 54 70.316 163 (14)<br />

Verkehr und Nachrichtenübermittlung (60-64) 10.349 2.006 1.869 1.239 409 197 101 27 16.197 43 (4)<br />

Kredit- und Versicherungsgewerbe (65-67) 7.779 1.004 780 519 229 160 110 48 10.629 48 (4)<br />

Unternehmensnahe Dienstleistungen (70-74) 42.097 5.075 4.340 2.635 979 545 298 77 56.046 140 (12)<br />

Öff.Verw., Verteid., Sozialversicherung (75) 1.911 856 1.182 1.149 459 197 164 45 5.963 81 (7)<br />

Erziehung u. Unterricht (80) 5.649 1.971 1.756 672 197 66 30 15 10.356 33 (3)<br />

Gesundh.-, Veterinär-, Sozialwesen (85) 23.318 5.039 2.359 1.445 990 433 208 93 33.885 120 10)<br />

Organisationen ohne Erwerbscharakter, sonstige<br />

20 4 (2)<br />

44.018 4.432 3.103 1.643 466 169 72 41 53.944<br />

Dienstleistungen (55, 90-99)<br />

97 (8)<br />

Keine Zuordnung möglich 305 4 4 * * 0 0 0 317<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 236.070 40.101 31.664 19.180 7.173 3.482 1.992 778 340.440 1.175 (100)<br />

Nordbayern 93.338 17.007 13.480 8.094 3.084 1.507 863 320 137.693 531 (45)<br />

Südbayern 142.732 23.094 18.184 11.086 4.089 1.975 1.129 458 202.747 644 (55)<br />

Panel Nettostichprobe (abs.)**<br />

* Zahlenwerte


2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />

2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in <strong>Bayern</strong> <strong>2007</strong><br />

– Kräftige Erholung am Arbeitsmarkt<br />

2.1 Beschäftigungsentwicklung<br />

Im Jahresvergleich von 2006 auf <strong>2007</strong> ist die Erwerbstätigenzahl in Deutschland (am Arbeitsort) gegenüber<br />

dem Vorjahr um 1,7 Prozent von 39,088 Mio. auf 39,737 Mio. gestiegen. 6 In <strong>Bayern</strong> hat sich die<br />

Zahl der Erwerbstätigen um 1,8 Prozent von 6,421 Mio. auf 6,537 Mio. erhöht. Der Aufschwung von<br />

2005/06 hat in <strong>2007</strong> den Arbeitsmarkt voll erreicht und zu einer kräftigen Erholung geführt. Das Arbeitsvolumen,<br />

die geleisteten Arbeitsstunden der Erwerbstätigen, hat <strong>im</strong> Bund und vor allem in <strong>Bayern</strong> seit<br />

2001 erstmals wieder stärker zugenommen (Bund: +1,7 %; <strong>Bayern</strong>: +2,1 %) und damit <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong><br />

erstmals den Wert von 2001 wieder übertroffen.<br />

Zum 30.06.<strong>2007</strong> enthielt die Betriebsdatei der Bundesagentur für Arbeit insgesamt 340.440 bayerische<br />

Betriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Nach dem<br />

leichten Zuwachs in 2006 ist zum 30.06.<strong>2007</strong> ein kräftiger Zuwachs um 4.796 solcher Betriebe zu verzeichnen<br />

(+1,4 %). Ende Juni <strong>2007</strong> waren in diesen Betrieben 4.411.875 Personen sozialversicherungspflichtig<br />

beschäftigt, das sind 92.172 mehr als zum Vorjahreszeitpunkt (+2,1 %). Damit hat sich<br />

der Beschäftigungsabbau in einen bis heute (wenn auch langsamer) anhaltenden Aufschwung am Arbeitsmarkt<br />

umgekehrt.<br />

Darstellung 2.1 zeigt die Entwicklung bei der Zahl der Betriebe bzw. der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten in der Differenzierung nach Betriebsgrößenklassen und groben Wirtschaftsgruppen. Jeweils<br />

getrennt für Nord- und Südbayern ist zu entnehmen, wie sich <strong>im</strong> Zeitraum 2001 bis <strong>2007</strong> die längerfristige<br />

Entwicklung nach unten bewegt (vgl. Darstellung 2.1a). Demgegenüber wird in Darstellung<br />

2.1b am aktuellen Rand die kräftige Erholung 2006/07 am Arbeitsmarkt deutlich. Gleichzeitig ist aber<br />

auch zu beachten, dass in etwa erst wieder das Niveau von 2000/2001 erreicht ist. 7 In der Gegenüberstellung<br />

der beiden Abbildungen wird vor allem ersichtlich, dass – sowohl bei der Zahl der Betriebe als<br />

auch bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – die Erholung erfreulicherweise auf<br />

recht breiter Front erfolgt: Bei den kleineren Betrieben steht den starken Rückgängen <strong>im</strong> Vergleich 2001<br />

bis <strong>2007</strong> ein fast durchgängiger Zuwachs in der letzten betrachteten Periode 2006 bis <strong>2007</strong> gegenüber.<br />

Das Gleiche gilt noch klarer für die ganz großen Betriebe. Träger des Beschäftigungszuwachses waren<br />

jedoch in der kurz- wie langfristigen Betrachtung die Betriebe mit zwischen 50 und 500 Beschäftigten.<br />

Der Zuwachs in der Beschäftigtenzahl 2006/07 war in Nord- und Südbayern praktisch gleich stark. Zwischen<br />

2001 und <strong>2007</strong> hat Nordbayern insgesamt aber 1,2 Prozent Sozialversicherungspflichtige verloren<br />

und Südbayern <strong>im</strong>merhin diesbezüglich um 0,2 Prozent zugelegt.<br />

Auf der Ebene der Wirtschaftsgruppen gibt es zwar auch solche, wo auch von 2006 auf <strong>2007</strong> in <strong>Bayern</strong><br />

die Zahl der Betriebe leicht gesunken ist – Verarbeitendes Gewerbe und Öffentliche Verwaltung/Verteidigung/Sozialversicherung<br />

– aber bei weitem nicht mehr so stark wie in den Jahren vor 2004<br />

6<br />

Gemäß vorläufiger Ergebnisse des „Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ (2008).<br />

7<br />

<strong>Bayern</strong> rangiert mit einem Plus in der Erwerbstätigenzahl von 3,4 Prozent in <strong>2007</strong> gegenüber 2000 an der Spitze aller Bundesländer<br />

und mit einem Plus von 1,6 Prozent be<strong>im</strong> Arbeitsvolumen nach Hamburg an zweiter Stelle. Zu bedenken ist aber z. B. auch der Bevölkerungszuwachs<br />

um 2,4 Prozent in diesem Zeitraum <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>.<br />

6


2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />

bzw. 2005. Bezogen auf die Beschäftigten ist nur noch be<strong>im</strong> Kredit- und Versicherungsgewerbe sowie<br />

ebenfalls <strong>im</strong> Bereich Öffentliche Verwaltung/Verteidigung/Sozialversicherung in <strong>Bayern</strong> ein (kleineres)<br />

Minus bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auch am aktuellen Rand zu verzeichnen.<br />

Darstellung 2.1a: Veränderung der Zahl der Betriebe und der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

von 2001 bis <strong>2007</strong> in Nord- und Südbayern nach Betriebsgrößenklassen und<br />

Wirtschaftsgruppen (Angaben in Prozent)<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

-8<br />

-10<br />

1-5 6-9 10-19 20-49 50-99 100-199 200-499 500 und mehr Insgesamt<br />

Nordbayern Betriebe Südbayern Betriebe Nordbayern SvB Südbayern SvB<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

-20<br />

-25<br />

Land- u. Forstwirtschaft,<br />

Fischerei (01-05)<br />

Bergbau, Energie,<br />

Wasser (10-14, 40-41)<br />

Verarbeitendes<br />

Gewerbe (15-37)<br />

Baugewerbe (45)<br />

Handel und Reparatur<br />

(50-52)<br />

Verkehr und<br />

Nachrichtenübermittlung<br />

(60-64)<br />

Kredit- und<br />

Versicherungsgewerbe<br />

(65-67)<br />

Unternehmensnahe<br />

Dienstleistungen (70-74)<br />

Öff.Verw., Verteid.,<br />

Sozialversicherung (75)<br />

Erziehung u. Unterricht<br />

(80)<br />

Gesundh.-, Veterinär-,<br />

Sozialwesen (85)<br />

Organisationen ohne<br />

Erwerbscharakter,<br />

sonstige<br />

Insgesamt<br />

Quelle: Eigene Darstellung, Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit 2008.<br />

7


2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />

Darstellung 2.1b: Veränderung der Zahl der Betriebe und der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

von 2006 bis <strong>2007</strong> in Nord- und Südbayern nach Betriebsgrößenklassen und<br />

Wirtschaftsgruppen* (Angaben in Prozent)<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

1-5 6-9 10-19 20-49 50-99 100-199 200-499 500 und mehr Insgesamt<br />

Nordbayern Betriebe Südbayern Betriebe Nordbayern SvB Südbayern SvB<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

Land- u. Forstwirtschaft,<br />

Fischerei (01-05)<br />

Bergbau, Energie,<br />

Wasser (10-14, 40-41)<br />

Verarbeitendes<br />

Gewerbe (15-37)<br />

Baugewerbe (45)<br />

Handel und Reparatur<br />

(50-52)<br />

Verkehr und<br />

Nachrichtenübermittlung<br />

(60-64)<br />

Kredit- und<br />

Versicherungsgewerbe<br />

(65-67)<br />

Unternehmensnahe<br />

Dienstleistungen (70-74)<br />

Öff.Verw., Verteid.,<br />

Sozialversicherung (75)<br />

Erziehung u. Unterricht<br />

(80)<br />

Gesundh.-, Veterinär-,<br />

Sozialwesen (85)<br />

Organisationen ohne<br />

Erwerbscharakter,<br />

sonstige<br />

Insgesamt<br />

* Der starke prozentuale Anstieg <strong>im</strong> Wirtschaftszweig „Bergbau, Energie-, Wasserversorgung“ kommt durch eine Änderung<br />

in der statistischen Erfassung zustande. Ein einzelner Betrieb mit mehr als 4.000 Beschäftigten taucht <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> in der<br />

Wirtschaftsklasse 4012 (Elektrizitätsübertragung) auf und war in 2006 in der Wirtschaftsklasse 3110 (Herstellung von E-<br />

lektromotoren, Generatoren, Transformatoren). Aufgrund der insgesamt geringen Beschäftigtenzahl <strong>im</strong> Energiesektor<br />

führt dies zu einer prozentual starken Zunahme. Der entsprechende Rückgang <strong>im</strong> Bereich Elektrotechnik fällt nicht auf.<br />

Quelle: Eigene Darstellung, Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit 2008.<br />

8


2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />

Nach den hochgerechneten Ergebnissen des Betriebspanels <strong>2007</strong> ist die Zahl der Beschäftigten 8 in<br />

<strong>Bayern</strong> zwischen Mitte 2006 und Mitte <strong>2007</strong> um 122 Tsd. Personen (+2,3 %) gestiegen (vgl. Darstellung<br />

2.2).<br />

Darstellung 2.2:<br />

Beschäftigungsentwicklung von Juni 2006 bis Juni <strong>2007</strong> in den bayerischen Betrieben<br />

(Angaben in Tsd. Personen)<br />

Handel und Reparatur<br />

38<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

19<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />

63<br />

Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung<br />

3<br />

1 bis 4<br />

-25<br />

5 bis 19<br />

52<br />

20 bis 99<br />

61<br />

100 bis 499<br />

9<br />

ab 500<br />

26<br />

Nordbayern<br />

41<br />

Südbayern<br />

81<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />

122<br />

-40 -20 0 20 40 60 80 100 120<br />

Getragen wurde diese erfreuliche Entwicklung erneut vor allem von den Bereichen Handel und Reparatur<br />

sowie den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne. Während die Kleinstbetriebe (1-4 Beschäftigte) einen<br />

Beschäftigungsrückgang zu verzeichnen hatten, expandierten vor allem die Klein- und Mittelbetriebe.<br />

Bemerkenswert ist, dass das gesamte Wachstum der Beschäftigtenzahl in diesem Zeitraum in etwa<br />

gleich stark auf einen Zuwachs bei den sozialversicherungspflichtigen (+62 Tsd.) wie bei den nicht sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten zurückgeht (+60 Tsd.). Leider hat gleichzeitig die hochgerechnete<br />

Zahl der Auszubildenden (inklusive BeamtenanwärterInnen und schulisches System) weiter um zwei<br />

Prozent abgenommen. 9<br />

Darstellung 2.3 zeigt die Entwicklung 2001 bis <strong>2007</strong> bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.<br />

8<br />

Die hochgerechnete Gesamtzahl beträgt <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> zum 30.06.<strong>2007</strong> 5.502 Mio. Personen. Die <strong>im</strong> Betriebspanel hochgerechnete<br />

Beschäftigtenzahl muss von der Anlage der Befragung her unterhalb der Erwerbstätigenzahl der amtlichen Statistik liegen (vgl. Kapitel<br />

1).<br />

9<br />

Vgl. auch Abschnitt 6.2.2 in diesem Band.<br />

9


2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />

Darstellung 2.3:<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (ohne sonstige Beschäftigte) zur Jahresmitte<br />

2001 bis <strong>2007</strong> in <strong>Bayern</strong> (Angaben in Tsd.)<br />

4.450<br />

4.400<br />

4.350<br />

4.300<br />

4.250<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Während aktuell vor allem mittelgroße Betriebe mit 5 bis 99 Beschäftigten von einem Plus bei der sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigung berichten (+3 %) ist der Rückgang speziell bei den Kleinstbetrieben<br />

auch hier erneut eklatant (-12 %), und dies sowohl bezüglich Arbeitern und Angestellten (-12 %)<br />

als auch – und prozentual noch stärker – bei den Auszubildenden (-16 %).<br />

2.2 Beschäftigungserwartungen<br />

Wie jedes Jahr wurde <strong>im</strong> Betriebspanel <strong>2007</strong> erneut die Frage nach den Beschäftigungserwartungen<br />

der Betriebe für das Folgejahr, also bis Mitte 2008, gestellt. Zum Befragungszeitpunkt <strong>im</strong> Herbst <strong>2007</strong><br />

bildete sich die kräftige Erholung bei der Beschäftigung auch in den Erwartungen deutlich ab (vgl. Darstellung<br />

2.4). Einem in allen betrachteten Raumeinheiten deutlichen Anstieg be<strong>im</strong> Anteil der Betriebe<br />

mit der Erwartung einer steigenden Beschäftigtenzahl steht <strong>im</strong> Bund kein ganz so ausgeprägter Rückgang<br />

<strong>im</strong> Anteil der Betriebe gegenüber, die einen Beschäftigungsrückgang erwarten (minus 1 Prozentpunkt)<br />

wie <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> (minus 3 Prozentpunkte).<br />

10


2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />

Darstellung 2.4:<br />

Beschäftigungserwartungen 2002 bis <strong>2007</strong>, jeweils für das Folgejahr 10 (Angaben in<br />

Prozent)<br />

2002<br />

8<br />

79<br />

12<br />

2003<br />

9<br />

77<br />

14<br />

<strong>Bayern</strong><br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

9<br />

10<br />

9<br />

13<br />

79<br />

80<br />

83<br />

82<br />

12<br />

10<br />

8<br />

5<br />

2002<br />

9<br />

80<br />

11<br />

2003<br />

9<br />

79<br />

12<br />

Alte Bundesländer<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

9<br />

9<br />

9<br />

14<br />

80<br />

81<br />

84<br />

81<br />

11<br />

10<br />

7<br />

5<br />

2002<br />

8<br />

80<br />

12<br />

2003<br />

8<br />

77<br />

14<br />

Neue Bundesländer<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

7<br />

9<br />

8<br />

14<br />

80<br />

80<br />

84<br />

80<br />

13<br />

11<br />

8<br />

6<br />

2002<br />

9<br />

80<br />

11<br />

Deutschland insgesamt<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

9<br />

9<br />

9<br />

9<br />

14<br />

79<br />

80<br />

81<br />

84<br />

81<br />

12<br />

11<br />

10<br />

7<br />

6<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

steigende Beschäftigung gleich bleibende Beschäftigung fallende Beschäftigung<br />

In der Differenzierung nach Wirtschaftszweigen und Betriebsgrößenklassen fällt auf, dass <strong>2007</strong> speziell<br />

bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne und bei mittleren bis größeren Betrieben ein signifikant höherer<br />

Anteil eine weitere kurzfristige Ausweitung der Beschäftigung erwartet (vgl. Darstellung 2.5). Beachtenswert<br />

ist jedoch auch der hohe Anteil von ganz großen Betrieben, die einen Beschäftigungsrückgang<br />

erwarten.<br />

10<br />

Für die Betriebe, die auf diese Frage nicht geantwortet haben oder mit „kann man jetzt noch nicht sagen“ antworteten, wurden<br />

Durchschnittswerte entsprechend vergleichbarer Betriebe (in der Matrix nach Branchen und Betriebsgrößenklassen) <strong>im</strong>putiert.<br />

11


2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />

Darstellung 2.5:<br />

Beschäftigungserwartungen für Mitte <strong>2007</strong> bis Mitte 2008 (Angaben in Prozent)<br />

Handel und Reparatur<br />

11<br />

84<br />

5<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

12<br />

83<br />

5<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />

16<br />

79<br />

6<br />

Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung<br />

2<br />

91<br />

8<br />

1 bis 4 Beschäftigte<br />

8<br />

86<br />

5<br />

5 bis 19<br />

15<br />

80<br />

6<br />

20 bis 99<br />

25<br />

71<br />

5<br />

100 bis 499<br />

24<br />

70<br />

6<br />

ab 500<br />

25<br />

57<br />

17<br />

Nordbayern<br />

14<br />

82<br />

4<br />

Südbayern<br />

13<br />

81<br />

6<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt <strong>Bayern</strong><br />

13<br />

82<br />

5<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

steigende Beschäftigung gleich bleibende Beschäftigung fallende Beschäftigung<br />

Auf Nachfragen <strong>im</strong> Interview nach den groben Größenordnungen der erwarteten Veränderungen der<br />

Beschäftigtenzahlen bis Mitte 2008 ergibt sich <strong>im</strong> Saldo ein hochgerechneter Beschäftigungszuwachs<br />

von 62 Tausend (plus 125 Tsd. bei den Betrieben, die eine Ausweitung erwarten, gegenüber minus 63<br />

Tsd. bei den Betrieben und Dienststellen, die eine fallende Beschäftigtenzahl prognostizieren). Besonders<br />

positiv ist der Saldo bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne sowie bei den Betrieben mit 5 bis<br />

500 Beschäftigten, während bei den Kleinst- und den ganz großen Betrieben nur in etwa eine schwarze<br />

Null erwartet wird. Zwischen Nord- und Südbayern ist <strong>im</strong> Saldo der erwartete Beschäftigungszuwachs<br />

bis Mitte 2008 etwa gleich verteilt.<br />

12


2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />

Eine weitere Frage <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong> betraf die mittelfristige Beschäftigungserwartung für die<br />

nächsten fünf Jahre (vgl. Darstellung 2.6).<br />

Darstellung 2.6:<br />

Beschäftigungserwartungen bis 2012 (Angaben in Prozent)<br />

deutlich<br />

höher sein<br />

(über +10%)<br />

Beschäftigtenzahl wird in 5 Jahren <strong>im</strong> Vergleich zu heute...<br />

etwas höher<br />

sein<br />

(bis + 10%)<br />

etwa gleich<br />

hoch sein<br />

etwas<br />

niedriger<br />

sein<br />

(bis -10%)<br />

deutlich<br />

niedriger<br />

sein<br />

(über -10%)<br />

Betrieb<br />

wird nicht<br />

mehr<br />

existieren<br />

Weiß nicht/<br />

keine<br />

Angabe<br />

Handel und Reparatur 3 8 43 8 0 3 35<br />

Produzierendes Gewerbe 4 9 42 4 3 3 35<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 3 12 37 5 1 7 33<br />

Org. ohne Erwerb./Öff. Verw. 0 4 69 10 2 1 13<br />

1 bis 4 Beschäftigte 2 6 49 4 2 8 31<br />

5 bis 19 3 13 36 7 1 4 37<br />

20 bis 99 7 17 42 5 1 1 27<br />

100 bis 499 3 16 39 15 3 0 24<br />

ab 500 7 22 28 25 1 1 17<br />

Nordbayern 3 8 39 5 2 4 38<br />

Südbayern 3 12 45 6 1 5 29<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 3 10 42 5 1 5 33<br />

Alte Bundesländer 4 11 44 5 1 4 31<br />

Neue Bundesländer 5 8 51 4 1 3 29<br />

Deutschland insgesamt 4 10 46 5 1 3 31<br />

Zu dieser Frage über ihre mittelfristigen Beschäftigungserwartungen 11 konnte oder wollte ein Drittel der<br />

befragten bayerischen Betriebe keine Antwort geben (West: 31 %), und weitere fünf Prozent erwarteten<br />

mittelfristig die Schließung ihres Betriebes – Dienstleister und Kleinstbetriebe mit sieben bzw. acht Prozent<br />

am häufigsten. Mit 42 Prozent Anteil rechneten jedoch die meisten bayerischen Betriebe (West:<br />

44 %) mit etwa gleich hohe Beschäftigtenzahlen wie zum Befragungszeitpunkt. Bei den übrigen Betrieben<br />

hielten sich die positiven (deutlich höher: 3 %; etwas höher: 10 %) und die negativen (etwas niedriger:<br />

5 %; deutlich niedriger: 1 %) Erwartungen, ergänzt um die erwarteten Betriebsschließungen, in<br />

etwa die Waage. Weiter fällt auf, dass sowohl die positiven als auch die negativen Einschätzungen mit<br />

der Betriebsgröße ansteigen.<br />

Schätzt man – über die Mittelwerte der Antwortkategorien – die hochgerechneten Salden, so errechnet<br />

sich für 2012 ein Null-Effekt gegenüber <strong>2007</strong>: Im Schnitt erwarten die Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> für 2012<br />

eine Beschäftigtenzahl die gleich hoch ist wie <strong>2007</strong> (West: +1 %; Ost: +2 %). Ein Minus erwarten die<br />

Dienststellen der öffentlichen Verwaltung, das Baugewerbe, Verkehr und Nachrichtenübermittlung sowie<br />

das Kredit- und Versicherungsgewerbe. Sehr deutlich fällt rechnerisch die negative mittelfristige<br />

Beschäftigungsperspektive bei den Kleinstbetrieben aus (-7 %).<br />

11<br />

Die Frage lautete: „Wenn Sie einmal noch weiter voraus denken: Wird die Beschäftigtenzahl in 5 Jahren <strong>im</strong> Vergleich zu heute vermutlich<br />

…deutlich höher sein/etwas höher sein/etwa gleich hoch sein/etwas niedriger sein/deutlich niedriger sein/ …Weiß nicht, unmöglich<br />

zu sagen/Trifft nicht zu, Betrieb wird wahrscheinlich nicht mehr existieren“.<br />

13


2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />

2.3 Zusammenfassung<br />

- Der wirtschaftliche Aufschwung hat <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> zu einer kräftigen Erholung am Arbeitsmarkt geführt.<br />

Bei der Zahl der Betriebe und Dienststellen (mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigungsverhältnis), bei der Zahl der Erwerbstätigen wie auch bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten ergaben sich deutliche Zuwächse.<br />

- Das IAB-Betriebspanel zeichnet die positive Entwicklung mit einer Zunahme der Beschäftigten um<br />

hochgerechnet 122 Tausend Personen zwischen Mitte 2006 und Mitte <strong>2007</strong> nach. Die Zuwächse<br />

halten sich bei den sozialversicherungspflichtigen und bei den nicht sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigten mit 62 bzw. 60 Tausend in etwa die Waage. Bei den Auszubildenden (duales plus<br />

schulisches System plus BeamtenanwärterInnen) ergibt sich ein Minus von rund zwei Prozent.<br />

- Zuwächse verzeichnen vor allem die Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne sowie die Bereiche Handel<br />

und Reparatur. Die Ausweitung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung war in Nordbayern<br />

schwächer als in Südbayern. Sie konzentriert sich auf Betriebe mit 5 bis 99 Beschäftigte – während<br />

in den Kleinstbetrieben mit ein bis vier Beschäftigten ein Rückgang zu verzeichnen ist.<br />

- Bei der Frage nach den kurzfristigen Erwartungen hinsichtlich der Beschäftigungsentwicklung – bis<br />

Mitte 2008 – zeichnete sich die weitere sehr erfreuliche Entwicklung deutlich ab. 13 Prozent der Betriebe<br />

erwarteten eine Beschäftigungszunahme, fünf Prozent einen Rückgang. Eine Steigerung der<br />

Beschäftigtenzahl erwarteten am deutlichsten die Dienstleister <strong>im</strong> engeren Sinne und mittelgroße<br />

bis größere Betriebe. In der hochgerechneten Quantifizierung der erwarteten Beschäftigungsentwicklung<br />

ergibt sich bis Mitte 2008 ein Zuwachs um 62 Tausend.<br />

- Auf die Frage nach der mittelfristigen Beschäftigungsperspektive – von <strong>2007</strong> bis 2012 – ist die<br />

Prognose der Betriebe jedoch deutlich pess<strong>im</strong>istischer. Bei allen Unwägbarkeiten gehen die Betriebe<br />

und Dienststellen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> davon aus, dass ihre Beschäftigtenzahl <strong>im</strong> Jahr 2012 <strong>im</strong> Saldo<br />

nicht höher als <strong>2007</strong> sein wird. Vor allem die Kleinstbetriebe erwarten einen Rückgang.<br />

14


3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />

3. Wirtschaftliche Lage (2006) und Erwartungen der Betriebe für <strong>2007</strong><br />

3.1 Geschäftsvolumen und Einschätzung der Ertragslage für das Vorjahr<br />

Zum Befragungszeitpunkt Mitte <strong>2007</strong> erwarteten die befragten Betriebe für das laufende Jahr eine Zunahme<br />

des Umsatzes um knapp 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (von 699 auf 711 Mrd. Euro). Der<br />

erwartete Umsatzanstieg liegt damit leicht unter den Werten des Vorjahres. 12 Da gleichzeitig die Zahl<br />

der Beschäftigten anstieg, ist die Entwicklung des Pro-Kopf-Umsatzes geringer. Für <strong>2007</strong> errechnet sich<br />

aus den Erwartungen der Betriebe trotz erwarteten steigendem Gesamtumsatz ein leichter Rückgang<br />

des voraussichtlichen Umsatzes je Beschäftigten auf 160 Tsd. Euro (vgl. Darstellung 3.1).<br />

Darstellung 3.1:<br />

Umsatzerwartungen für <strong>2007</strong> und erwartete Veränderungen des Umsatzes je Beschäftigten<br />

<strong>2007</strong> (jeweils Veränderungen gegenüber 2006 in Prozent)<br />

Handel und Reparatur<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />

-4<br />

-1<br />

0<br />

2<br />

2<br />

3<br />

1 bis 4 Beschäftigte<br />

5 bis 19<br />

20 bis 99<br />

100 bis 499<br />

ab 500<br />

-3<br />

-3<br />

-2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

4<br />

4<br />

Nordbayern<br />

Südbayern<br />

-1<br />

0<br />

2<br />

2<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />

0<br />

2<br />

-5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5<br />

Pro-Kopf-Umsatz<br />

Umsatz<br />

Besonders positiv fällt die Erwartung der Umsatzentwicklung bei den Großbetrieben ab 500 Beschäftigten<br />

aus (+ 4 %). In den Kleinstbetrieben dagegen wird ein Umsatzrückgang von durchschnittlich 2 Prozent<br />

gegenüber 2006 erwartet. Allerdings ist in diesen Kleinstbetrieben auch ein deutlicherer Rückgang<br />

der Beschäftigtenzahl festzustellen, wodurch der Pro-Kopf-Umsatz <strong>im</strong> Gegensatz zur Umsatzentwicklung<br />

um 4 Prozent anstieg. Bei den Betrieben zwischen 5 und 99 Beschäftigten wird dagegen trotz<br />

leichtem Umsatzanstieg für <strong>2007</strong> ein Rückgang des Pro-Kopf-Umsatzes um 3 Prozent antizipiert.<br />

12<br />

Gleichzeitig ist die tatsächliche Umsatzsteigerung von 2005 auf 2006 um rund 5 Mrd. Euro höher ausgefallen als die befragten<br />

Betriebe Mitte 2006 erwartet haben.<br />

15


3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />

Der geringste Anstieg des Umsatzes wird <strong>im</strong> Handel- und Reparaturgewerbe erwartet. Der Pro-Kopf-<br />

Umsatz wird in diesem Bereich mit einer deutlich negativen Tendenz erwartet und würde demnach um 4<br />

Prozent fallen. Die Betriebe des Produzierenden Gewerbes sehen dagegen eine überdurchschnittliche<br />

Steigerung des Gesamtumsatzes von knapp 3 Prozent voraus, die unter Einrechnung der positiven<br />

Beschäftigungsentwicklung <strong>im</strong>mer noch zu einem Zuwachs des Pro-Kopf-Umsatzes von knapp 2 Prozent<br />

führen würde.<br />

Die errechnete Bruttowertschöpfung je Beschäftigten in <strong>Bayern</strong> stieg 2006 weiter an und lag bei 65 Tsd.<br />

Euro (vgl. Darstellung 3.2). Der steigende Trend aus den vergangenen Jahren hat sich damit weiter<br />

fortgesetzt. Positiv zu beurteilen ist, dass diese Zuwächse sowohl in Nord- als auch in Südbayern zu<br />

beobachten sind. Gleichzeitig ist der Vorleistungsanteil 13 gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken und<br />

lag 2006 in <strong>Bayern</strong> bei 60 Prozent. In Nordbayern lag der Anteil der Vorleistungen mit 62 Prozent leicht<br />

über dem bayerischen Durchschnitt.<br />

Darstellung 3.2:<br />

Vorleistungsanteil am Umsatz und Bruttowertschöpfung je Beschäftigten 1 2002 bis<br />

2006<br />

Vorleistungsanteil am Umsatz (in %) Bruttowertschöpfung je Beschäftigten 2 (in Tsd. €)<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Nordbayern 59 65 65 63 62 71 61 52 57 59<br />

Südbayern 56 57 57 60 58 68 66 67 67 70<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 57 61 60 61 60 69 64 61 63 65<br />

1 Inklusive Teilzeitbeschäftigte und Auszubildende. Nur Betriebe mit Angaben zu Umsatz und Vorleistungen.<br />

2 Ohne Umsatzsteuer.<br />

Die Beurteilung der Ertragslage für das vorherige Geschäftsjahr fällt <strong>2007</strong> deutlich positiver aus als in<br />

den Jahren zuvor (vgl. Darstellung 3.3). 36 Prozent aller bayerischen Betriebe beurteilen die Ertragslage<br />

<strong>im</strong> abgelaufenen Jahr als „sehr gut“ (6 %) oder „gut“ (30 Prozent). Dieser Anteil liegt deutlich höher<br />

als in den Jahren zuvor und 8 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres. Während die Beurteilung in<br />

Südbayern sogar noch etwas besser ausfällt als <strong>im</strong> bayerischen Durchschnitt, ist in Nordbayern eine<br />

zwiespältige Entwicklung zu beobachten: zwar beurteilten auch hier deutlich mehr Betriebe die Geschäftslage<br />

positiver, andererseits hat auch der Anteil der Betriebe mit der Einschätzung „ausreichend“<br />

wieder leicht zugenommen (von 27 auf 30 %). Der Anteil der Betriebe die ihre Ertragslage als „mangelhaft“<br />

bezeichnen ist hingegen sowohl in Nord- als auch in Südbayern seit 2002 weiter rückläufig (-1<br />

bzw. -3 Prozent). Insgesamt liegt der Anteil der Betriebe mit eher negativer Bewertung der Ertragslage<br />

in Nordbayern dennoch („ausreichend“ oder „mangelhaft“) mit 40 Prozent weiterhin deutlich über dem<br />

bayerischen (30 %) und dem westdeutschen Durchschnitt (27 %).<br />

13<br />

Anteil der Vorleistungen und Fremdkosten, d.h. alle von anderen Betrieben bzw. Einrichtungen bezogenen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe,<br />

Handelswaren, Lohnarbeiten, fremde Dienstleistungen, Mieten und Pachten und sonstige Kosten.<br />

16


3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />

Darstellung 3.3:<br />

Beurteilung der Ertragslage* (<strong>im</strong> abgelaufenen Geschäftsjahr) für die Jahre 2002 bis<br />

2006 (Anteile an Zahl der Betriebe in Prozent)<br />

Sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft<br />

2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006<br />

Nordbayern 2 3 1 5 18 20 25 26 38 33 36 29 28 31 27 30 14 12 11 10<br />

Südbayern 3 5 5 7 24 27 24 34 36 35 38 37 21 21 24 15 16 11 9 6<br />

<strong>Bayern</strong> 2 4 4 6 22 24 24 30 37 34 37 34 24 26 25 22 15 12 10 8<br />

Alte<br />

Bundesländer<br />

Neue<br />

Bundesländer<br />

Deutschland<br />

insgesamt<br />

2 3 4 6 19 20 23 31 37 37 38 36 25 25 24 19 17 14 12 8<br />

3 4 3 5 22 23 25 33 36 35 38 36 23 22 19 17 16 16 15 9<br />

2 3 3 6 20 21 23 31 37 37 38 36 25 25 23 19 16 15 12 9<br />

* Teilgesamtheit: Alle Betriebe in <strong>Bayern</strong>, die nicht zum öffentlichen Dienst gehören und keine gemeinnützige Einrichtung o.ä. sind.<br />

Die gegenüber dem Vorjahr positivere Beurteilung der Ertragslage zeigt sich dabei in allen Wirtschaftsbereichen<br />

(vgl. Darstellung 3.4). Besonders das Produzierende Gewerbe profitiert vom Aufschwung: der<br />

Anteil der Betriebe, die die Ertragslage positiv beurteilen, ist gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozentpunkte<br />

gestiegen. Gleichwohl zeigt sich in Handel und Reparatur auch eine leicht höhere Anzahl von<br />

Betrieben, die ihre Ertragslage als „mangelhaft“ einschätzten (11 %).<br />

Im Vergleich zum Vorjahr beurteilen vor allem deutlich weniger Großbetriebe ihre Ertragslage als „mangelhaft“<br />

– aktuell sind dies nur noch 3 Prozent. Nach wie vor am schlechtesten wird die Lage von den<br />

kleinen Betrieben beurteilt. Bei den Kleinstbetrieben schätzte – trotz deutlicher Verbesserungen zum<br />

Vorjahr – <strong>im</strong>mer noch ein gutes Drittel der Betriebe die Lage nur als „ausreichend“ oder „mangelhaft“<br />

ein.<br />

Korrespondierend dazu ist zu beobachten, dass bei den Kleinstbetrieben für 2006 nach eigenen Angaben<br />

nur 64 Prozent ein positives Jahresergebnis vorweisen. Bei den Großbetrieben trifft dies dagegen<br />

auf 84 Prozent zu. Insgesamt lag der Anteil der bayerischen Betriebe mit Reingewinn mit 67 Prozent<br />

etwas unter dem deutschen Durchschnitt von 69 Prozent (vgl. Darstellung 3.5). Im Durchschnitt aller<br />

Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, die auf diese in der Panel-Welle <strong>2007</strong> erstmals gestellten Frage nach einem positiven<br />

oder negativen Jahresergebnis antworteten, sind es 8 Prozent die von einem negativen Jahresergebnis<br />

berichten. Leicht mehr Betriebe <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur bzw. Betriebe mit 20 bis 99<br />

Beschäftigten, vermelden einen Reinverlust. Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammern berichten außerdem<br />

zu 68 Prozent von einem positiven, zu 8 Prozent von einem negativen Jahresergebnis (IHK-<br />

Mitgliedsbetriebe: 64 bzw. 11 %).<br />

17


3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />

Darstellung 3.4:<br />

Beurteilung der Ertragslage* (<strong>im</strong> abgelaufenen Geschäftsjahr) 2003 bis 2006 (Anteil<br />

an Betrieben in Prozent)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

20 19<br />

28<br />

32<br />

21<br />

37<br />

15 21<br />

8 11<br />

24 18<br />

40<br />

25<br />

34<br />

32<br />

4 3 4 5<br />

15 12 12 10 12<br />

33<br />

32<br />

19<br />

32<br />

32<br />

29<br />

31<br />

20 26<br />

1 4 2<br />

19<br />

31<br />

32<br />

7<br />

19<br />

42<br />

26<br />

1<br />

7 10<br />

25<br />

35<br />

28<br />

25<br />

38<br />

23<br />

5<br />

26<br />

34<br />

29<br />

5 4 6<br />

2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006<br />

Handel und Reparatur Produzierendes Gewerbe Dienstleistungen <strong>im</strong><br />

engeren Sinne<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

15 14 13<br />

10<br />

10<br />

7 6<br />

6 8 7 8<br />

15<br />

13<br />

10 9 7<br />

5<br />

3<br />

11 11<br />

10<br />

9<br />

12<br />

23<br />

24<br />

27<br />

25<br />

14 16<br />

21 12<br />

23<br />

24<br />

25<br />

20<br />

25<br />

20<br />

22<br />

29 28<br />

29<br />

30<br />

34<br />

28<br />

33 29<br />

33<br />

37<br />

34<br />

34 34<br />

35 33<br />

32<br />

37<br />

35<br />

38<br />

34 41<br />

37<br />

47<br />

36 45<br />

39<br />

36<br />

35<br />

31<br />

27<br />

27<br />

25 28<br />

29 30<br />

22<br />

25<br />

27<br />

33<br />

29<br />

17 19<br />

2 2 2<br />

5<br />

2<br />

6 4 7<br />

3 5 5 7<br />

8 10 8<br />

11 14 11<br />

2<br />

1<br />

2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006<br />

1 bis 4 Beschäftigte 5 bis 19 20 bis 99 100 bis 499 ab 500<br />

* Teilgesamtheit: Alle Betriebe in <strong>Bayern</strong>, die nicht zum öffentlichen Dienst gehören und keine gemeinnützige Einrichtung o.ä. sind.<br />

18


3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />

Darstellung 3.5:<br />

Anteil der Betriebe* mit positivem bzw. negativem Jahresergebnis <strong>im</strong> letzten Geschäftsjahr<br />

2006 (Angaben in Prozent)<br />

positives Jahresergebnis<br />

(Reingewinn)<br />

ausgeglichenes<br />

Jahresergebnis<br />

negatives Jahresergebnis<br />

(Reinverlust)<br />

Angabe nicht möglich<br />

Handel und Reparatur 64 18 10 8<br />

Produzierendes Gewerbe 69 20 8 3<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 68 19 7 6<br />

1 bis 4 Beschäftigte 64 23 8 6<br />

5 bis 19 68 19 7 6<br />

20 bis 99 75 10 11 4<br />

100 bis 499 67 20 8 4<br />

ab 500 84 5 7 4<br />

Nordbayern 62 20 8 10<br />

Südbayern 70 19 8 2<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 67 20 8 6<br />

Alte Bundesländer 70 17 8 5<br />

Neue Bundesländer 64 23 10 3<br />

Deutschland insgesamt 69 18 9 4<br />

*Teilgesamtheit: Alle Betriebe in <strong>Bayern</strong>, die nicht zum öffentlichen Dienst gehören und keine gemeinnützige Einrichtung o. ä. sind.<br />

3.2 Regionale Umsatzverteilung<br />

Der Anteil der Betriebe mit Export ist 2006 auf 13 Prozent angestiegen und folgt damit dem gesamtdeutschen<br />

Trend (vgl. Darstellung 3.6). Dabei geht dieser Anstieg insbesondere auf den Dienstleistungsbereich<br />

zurück, in welchem der Anteil der Betriebe mit Export um 4 Prozentpunkte zugenommen<br />

hat. Ein deutlicher Rückgang der Exporte ist hingegen <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur festzustellen,<br />

wo der Anteil <strong>im</strong> Vergleich 2005 zu 2006 um 4 Prozent gesunken ist. Der 2005 hohe Anteil bei den großen<br />

Betrieben ist 2006 wieder leicht geringer geworden.<br />

19


3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />

Darstellung 3.6:<br />

Anteil der Betriebe mit Export an allen Betrieben (Alle Betriebe mit Umsatz; Angaben<br />

in Prozent)<br />

Anteil der Betriebe mit Export an allen Betrieben<br />

2002 2003 2004 2005 2006<br />

Handel und Reparatur 13 15 14 20 16<br />

Produzierendes Gewerbe 15 14 16 17 17<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 9 6 11 7 11<br />

1 bis 4 Beschäftigte 7 8 9 7 8<br />

5 bis 19 12 9 14 13 14<br />

20 bis 99 23 20 24 31 31<br />

100 bis 499 48 43 49 49 46<br />

ab 500 75 67 58 68 65<br />

Nordbayern 10 8 9 9 11<br />

Südbayern 13 13 16 16 15<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 12 10 13 12 13<br />

Alte Bundesländer 11 11 12 12 13<br />

Neue Bundesländer 6 6 7 7 8<br />

Deutschland insgesamt 10 10 11 11 12<br />

Der Anteil am Umsatz der bayerischen Betriebe, der <strong>im</strong> Inland erwirtschaftet wird, ist seit 2003 (82 %)<br />

auf 78 Prozent <strong>im</strong> Jahr 2006 gefallen; davon 72 Prozent in den Alten und 6 Prozent in den Neuen Bundesländern.<br />

In den Kleinstbetrieben mit 1 bis 4 Beschäftigten beträgt der Inlandsanteil am Umsatz sogar<br />

96 Prozent, in den Großbetrieben ab 500 Beschäftigten hingegen nur 54 Prozent.<br />

Wie in Deutschland insgesamt ist der Exportanteil am Umsatz in <strong>Bayern</strong> in den vergangenen Jahren<br />

durchgehend gestiegen. In den bayerischen Betrieben war die Zunahme <strong>im</strong> Vergleich zu Deutschland<br />

insgesamt etwas stärker (+9 Prozentpunkte seit 1997) (vgl. Darstellung 3.7). Mit 22 Prozent liegt der<br />

Exportanteil in <strong>Bayern</strong> über dem Bundesdurchschnitt.<br />

20


3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />

Darstellung 3.7:<br />

25<br />

Exportanteil am Umsatz der bayerischen Betriebe (Alle Betriebe mit Umsatz; Angaben<br />

in Prozent)<br />

20<br />

15<br />

10<br />

<strong>Bayern</strong><br />

Alte Bundesländer<br />

Deutschland<br />

Neue Bundesländer<br />

5<br />

0<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Den höchsten Exportanteil haben dabei die Großbetriebe, bei denen der Anteil <strong>im</strong> vergangenen Jahr<br />

nochmals um 2 Prozentpunkte gewachsen ist (vgl. Darstellung 3.8). Bei den kleineren Betrieben zeigt<br />

sich demgegenüber in den letzten Jahren ein auf geringem Niveau schwankender Exportanteil. Dies ist<br />

ein Hinweis darauf, dass – ebenso wie <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich und <strong>im</strong> Handel – der Export nicht zum<br />

Kerngeschäft gehört und eher unregelmäßig betrieben wird. Besonders hoch ist der Exportanteil dagegen<br />

<strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe, wo der Anteil der Exporte <strong>im</strong> Jahr 2006 auf 37 Prozent gestiegen ist.<br />

Darstellung 3.8:<br />

Exportanteil des Umsatzes der bayerischen Betriebe (Angaben in Prozent; nur Betriebe<br />

mit Umsatz)<br />

Handel und Reparatur<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />

1 bis 4 Beschäftigte<br />

5 bis 19<br />

20 bis 99<br />

100 bis 499<br />

ab 500<br />

3<br />

5<br />

4<br />

4<br />

5<br />

4<br />

5<br />

8<br />

8<br />

8<br />

10<br />

8<br />

6<br />

9<br />

8<br />

17<br />

19<br />

19<br />

32<br />

36<br />

37<br />

36<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

44<br />

46<br />

Nordbayern<br />

Südbayern<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

25<br />

25<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />

19<br />

21<br />

22<br />

Alte Bundesländer Insgesamt<br />

Neue Bundesländer Insgesamt<br />

Deutschland Insgesamt<br />

9<br />

9<br />

10<br />

20<br />

20<br />

21<br />

18<br />

19<br />

19<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50<br />

21


3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />

Der Großteil des Auslandsumsatzes erfolgt dabei nach wie vor in Ländern innerhalb der EU-15 (vgl.<br />

Darstellung 3.9). Ebenfalls ein großer Anteil des Umsatzes der bayerischen Betriebe findet mittlerweile<br />

auch <strong>im</strong> übrigen Ausland statt. Im Vergleich zu 2005 ist dieser Anteil in Nordbayern um 2 Prozentpunkte<br />

gestiegen. Hingegen stagnieren die Umsätze, die bayerische Betriebe in den neuen EU-Ländern erwirtschaften<br />

auf niedrigem Niveau.<br />

Darstellung 3.9: Regionale Verteilung des Umsatzes der bayerischen Betriebe 2002 bis 2005<br />

(Anteile an Betrieben mit Umsatz; Angaben in Prozent)<br />

Alte Bundesländer<br />

Neue Bundesländer<br />

(einschl. Berlin) EU-Ausland EU-Beitritt* übriges Ausland<br />

2004 2005 2006 2004 2005 2006 2004 2005 2006 2004 2005 2006 2004 2005 2006<br />

Nordbayern 76 76 75 6 7 5 9 9 9 2 2 2 7 6 8<br />

Südbayern 73 70 69 7 5 6 11 11 12 2 2 2 7 11 10<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 74 73 72 7 6 6 10 10 11 2 2 2 7 9 9<br />

Alte Bundesländer 71 72 73 9 8 6 10 10 10 2 2 2 9 8 9<br />

Neue Bundesländer 16 18 17 75 73 73 4 4 5 1 2 1 3 3 4<br />

Deutschland insgesamt 65 66 66 16 15 15 9 9 9 2 2 2 8 8 8<br />

* EU-Beitrittsländer: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern.<br />

Durchschnittlich 43 Prozent des Umsatzes erwirtschaften die bayerischen Betriebe in der Region (Umkreis<br />

von ca. 30 km). Dies entspricht etwa dem Schnitt der Alten Bundesländer. In Ostdeutschland liegt<br />

der Wert mit 52 Prozent deutlich höher. Dieser Anteil liegt in kleineren Betrieben erwartungsgemäß<br />

höher als in Großbetrieben. Unter den Kleinstbetrieben leben sogar 46 Prozent aller Betriebe zur Gänze<br />

vom Umsatz in der unmittelbaren Umgebung. Bei den Großbetrieben liegt der Anteil des Umsatzes in<br />

der Region dagegen insgesamt nur bei 22 Prozent. Auf den regionalen Umsatz angewiesen sind dabei<br />

vor allem das Dienstleistungsgewerbe sowie der Bereich Handel und Reparatur. Der Anteil des regionalen<br />

Umsatzes liegt hier mit 60 bzw. 58 Prozent deutlich höher als <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe (28 %).<br />

3.3 Öffentliche Förderung<br />

13 Prozent aller bayerischen Betriebe erhielten 2006 Unterstützung <strong>im</strong> Rahmen öffentlicher Beschäftigungsförderungsprogramme.<br />

Während unter den kleineren Betrieben (unter 20 Beschäftigte) nur 9 Prozent<br />

gefördert wurden, sind dies bei den Betrieben mit 100 und mehr Beschäftigten rund 64 Prozent.<br />

Der größte Anteil von 36 Prozent ist in der Branchendifferenzierung <strong>im</strong> Bereich der Organisationen ohne<br />

Erwerbszweck bzw. öffentlichen Verwaltung festzustellen. Aber auch <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe liegt<br />

der Anteil mit 16 Prozent über dem bayerischen Durchschnitt, während <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich hingegen<br />

nur 10 Prozent aller Betriebe gefördert wurden.<br />

22


3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />

Darstellung 3.10:<br />

Anteil der Betriebe mit öffentlicher Beschäftigungsförderung* 2006 (Angaben in<br />

Prozent)<br />

Handel und Reparatur<br />

13<br />

Produzierendes Gew erbe<br />

16<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />

10<br />

Org. ohne Erw erb. / Öff. Verw altung<br />

36<br />

1 bis 19<br />

9<br />

20 bis 99<br />

37<br />

100 bis 499<br />

60<br />

ab 500<br />

88<br />

Nordbay ern<br />

15<br />

Südbay ern<br />

12<br />

Bay ern insgesamt<br />

13<br />

* einschließlich Altersteilzeitzuschuss<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Insgesamt befinden sich in <strong>Bayern</strong> 2 Prozent aller Beschäftigten in Programmen der öffentlichen Beschäftigungsförderung<br />

(125 Tsd. Personen). Damit liegt dieser Anteil in <strong>Bayern</strong> deutlich unter dem deutschen<br />

Durchschnitt von 7 Prozent (6 % in den Alten Bundesländern). 10 Prozent dieser Personen sind<br />

dabei den älteren Beschäftigten zuzuordnen. Der Anteil Älterer an allen Beschäftigten in solchen Programmen<br />

liegt dabei in Nordbayern mit 14 Prozent doppelt so hoch wie in Südbayern (7 %). Besonders<br />

<strong>im</strong> Bereich der Organisationen ohne Erwerbszweck / Öffentliche Verwaltung sind dies mit 18 Prozent<br />

überdurchschnittlich viele Personen. Im Handel- und Reparaturgewerbe beträgt dieser Anteil dagegen<br />

nur 1 Prozent.<br />

Den größten Bereich der öffentlichen Beschäftigungsförderung bildet die Ausbildungsförderung, die 8<br />

Prozent aller bayerischen Betriebe erhalten. 78 Prozent dieser Betriebe erhalten dabei Unterstützung<br />

für die Durchführung von Praktika zur Berufsvorbereitung.<br />

Rund 6 Prozent aller Betriebe erhalten Lohn- und Gehaltszuschüsse. Zur Hälfte sind dies Altersteilzeitzuschüsse,<br />

die in <strong>Bayern</strong> 3 Prozent aller Betriebe erhalten, weitere 3 Prozent bekommen Eingliederungsschüsse.<br />

Der Anteil an Betrieben <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> die <strong>im</strong> Jahr 2006 Zuschüsse zu Investitionen und Sachmitteln erhalten<br />

haben, ist <strong>im</strong> Vergleich zu 2004 zwar leicht angestiegen, lag jedoch mit 4 Prozent nach wie vor<br />

auf einem niedrigen Niveau. Deutlich gesunken ist jedoch die hochgerechnete Gesamtsumme an gezahlten<br />

Zuschüssen, die 2006 nur noch bei 1 Mrd. € lag (2004: 2 Mrd. €). Damit ist auch die durchschnittliche<br />

Fördersumme pro Betrieb von 6 Tsd. € auf weniger als 4 Tsd. €. zurückgegangen. Dieser<br />

Wert liegt knapp über dem westdeutschen Durchschnitt; in Ostdeutschland wurden dagegen durchschnittliche<br />

Zuschüsse von 16 Tsd. € je Betrieb gezahlt.<br />

23


3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />

3.4 Zusammenfassung<br />

- Für das laufende Geschäftsjahr <strong>2007</strong> gehen die bayerischen Betriebe von einer Zunahme des Umsatzes<br />

um knapp 2 Prozent, von hochgerechnet 699 auf 711 Mrd. Euro aus. In Verbindung mit der<br />

positiven Beschäftigungserwartung errechnet sich daraus ein leichter Rückgang des voraussichtlichen<br />

Umsatzes je Beschäftigten auf 160 Tsd. Euro.<br />

Der geringste Anstieg des Umsatzes wird <strong>im</strong> Handel- und Reparaturgewerbe erwartet, wogegen die<br />

Betriebe <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe eine überdurchschnittliche Steigerung des Gesamtumsatzes<br />

von knapp 3 Prozent voraussehen.<br />

Die errechnete Bruttowertschöpfung je Beschäftigten in <strong>Bayern</strong> stieg 2006 weiter an und lag bei 65<br />

Tsd. Euro, während gleichzeitig der Vorleistungsanteil gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken ist<br />

und in <strong>Bayern</strong> 2006 bei 60 Prozent lag.<br />

- Die Beurteilung der Ertragslage für das vorherige Geschäftsjahr (2006) fällt deutlich positiver aus<br />

als in den Jahren zuvor. Von 36 Prozent aller Betriebe wird die Geschäftslage als positiv beurteilt.<br />

Dies sind insbesondere Betriebe aus dem Produzierenden Gewerbe, während in Handel und Reparatur<br />

auch mehr Betriebe ihre Ertragslage schlechter als <strong>im</strong> Vorjahr einschätzen. Insgesamt beurteilen<br />

kleine Betrieben die Lage schlechter als die Großbetriebe.<br />

Der Anteil an Betrieben mit Reingewinn lag <strong>im</strong> vergangenen Jahr mit 67 Prozent etwas unter dem<br />

deutschen Durchschnitt von 69 Prozent. Im Durchschnitt aller Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> berichten 8 Prozent<br />

von einem negativen Jahresergebnis; dabei leicht mehr Betriebe <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur<br />

und solche mit 20 bis 99 Beschäftigten.<br />

- 43 Prozent ihres Umsatzes erwirtschaften die Betriebe in der Region. 46 Prozent der Kleinstbetriebe<br />

leben zur Gänze vom Umsatz in der unmittelbaren Umgebung (30 km). Bei den Großbetrieben<br />

liegt der Anteil des Umsatzes in der Region nur bei 22 Prozent.<br />

- Der Anteil der Betriebe mit Export ist 2006 auf 13 Prozent angestiegen und folgt damit dem gesamtdeutschen<br />

Trend.<br />

Der Anteil am Umsatz, den die bayerischen Betriebe <strong>im</strong> Inland erwirtschaften, ist seit 2003 (82 %)<br />

bis zum Jahr 2006 auf 78 Prozent gefallen. Mit 22 Prozent liegt der Exportanteil in <strong>Bayern</strong> damit<br />

sowohl über dem bundesdeutschen Durchschnitt.<br />

Den höchsten Exportanteil haben die Großbetriebe, bei denen der Anteil nochmals um 2 Prozentpunkte<br />

gewachsen ist. Bei den kleineren Betrieben zeigt sich demgegenüber tendenziell eher ein<br />

leichter Rückgang des Exportanteils.<br />

Der Großteil des Auslandsumsatzes erfolgt dabei nach wie vor in Ländern innerhalb der EU-15. Ein<br />

großer Anteil des Umsatzes der bayerischen Betriebe findet aber mittlerweile auch <strong>im</strong> übrigen Ausland<br />

statt. Dagegen bleibt der Umsatz der bayerischen Betriebe in den neuen EU-Ländern auf einem<br />

niedrigen Niveau.<br />

– 13 Prozent aller bayerischen Betriebe erhielten 2006 Unterstützung <strong>im</strong> Rahmen öffentlicher Beschäftigungsförderungsprogramme.<br />

Die größten Bereiche bilden dabei die Ausbildungsförderung<br />

sowie die Zuschüsse zu Lohn- und Gehaltskosten. Der Anteil an Betrieben <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, die <strong>im</strong> Jahr<br />

2006 Zuschüssen zu Investitionen und Sachmitteln erhalten haben, lag mit 4 Prozent dagegen auf<br />

einem niedrigen Niveau.<br />

24


4. Personalstruktur<br />

4. Personalstruktur<br />

4.1 Personalstruktur nach Tätigkeitsgruppen<br />

Wie in den Vorjahren sind drei Viertel der durch das IAB-Betriebspanel <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> ermittelten<br />

Beschäftigten Arbeiter und Angestellte. Das restliche Viertel unterteilt sich in geringfügig Beschäftigte<br />

(13 %), tätige Inhaber und mithelfende Familienangehörige (5 %), Auszubildende (4 %), Beamte (3 %)<br />

sowie sonstige Beschäftigte (1 %).<br />

Aufgegliedert nach Tätigkeitsgruppen stellt Darstellung 4.1 die Beschäftigtenstruktur <strong>im</strong> Verlauf der<br />

Jahre 2001 bis <strong>2007</strong> dar. Während der Anteil Un- und Angelernter in den Jahren 2001 bis 2006 rückläufig<br />

war, stabilisierte sich dieser bis <strong>2007</strong> mit einem Anteil von 24 Prozent auf niedrigem Niveau.<br />

Darstellung 4.1:<br />

Beschäftigtenstruktur nach Tätigkeitsgruppen Mitte 2001 bis <strong>2007</strong> (Anteile an<br />

allen Beschäftigten (ohne Auszubildende) in Prozent)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

6 7 7 7 7 6 6<br />

9 9 11 11 11<br />

Tätige Inhaber, Vorstände,<br />

Geschäftsführer<br />

70<br />

60<br />

50<br />

44 43<br />

38 37 37<br />

59 59<br />

Angestellte/ Beamte mit<br />

(Fach-)Hochschulabschluss<br />

Angestellte/ Beamte mit<br />

Berufsausbildung*<br />

40<br />

21 22<br />

20 20 20<br />

Facharbeiter<br />

30<br />

20<br />

Un- und Angelernte**<br />

10<br />

29 28 27 27 26 24 24<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

* 2001 und 2002 Angest./Beamte für qualifizierte Tätigkeiten, inkl. solche mit Hochschulabschluss<br />

** einschließlich un- und angelernte Arbeiter sowie Angestellte/Beamte für einfache Tätigkeiten<br />

Im Vergleich zum deutschen Schnitt liegt der Anteil von Beschäftigten für einfache Tätigkeiten um 2<br />

Prozentpunkte höher (vgl. Darstellung 4.2). Im innerbayerischen Vergleich zwischen Nord und Süd gleichen<br />

sich die Anteile dieser Beschäftigtengruppe an allen Beschäftigen auf 24 Prozent an: Während der<br />

Anteil dieser Beschäftigengruppe an allen Beschäftigten in Nordbayern seit 2005 kontinuierlich abn<strong>im</strong>mt,<br />

steigt deren Anteil <strong>im</strong> Süden des <strong>Freistaat</strong>s nach einem Einbruch 2006 wieder an.<br />

Nach Betriebsgrößen differenziert, n<strong>im</strong>mt der Anteil der Geringqualifizierten bei Klein(st)- und Großbetrieben<br />

ab, während hier bei den mittleren Unternehmensgrößen ein Zuwachs zu verzeichnen ist. Mittlere<br />

und hohe Qualifikationen sind in Großbetrieben zunehmend stärker vertreten, während die Werte bei<br />

kleineren Betriebsgrößen stagnierten bzw. geringfügig zurückgingen.<br />

25


4. Personalstruktur<br />

Darstellung 4.2:<br />

Tätigkeitsgruppen Mitte 2005 bis <strong>2007</strong> (Anteile an allen Beschäftigten (ohne<br />

Auszubildende) in Prozent)<br />

Beschäftigte für<br />

einfache Tätigkeiten<br />

Beschäftigte mit<br />

Berufsausbildung<br />

Beschäftigte mit<br />

(Fach-)Hochschulabschluss<br />

Tätige Inhaber,<br />

Vorstände,<br />

Geschäftsführer<br />

2005 2006 <strong>2007</strong> 2005 2006 <strong>2007</strong> 2005 2006 <strong>2007</strong> 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

1 bis 4 Beschäftigte 18 17 16 45 45 45 3 6 4 34 32 35<br />

5 bis 19 26 21 21 57 59 61 5 6 5 13 14 13<br />

20 bis 99 27 28 30 61 60 60 9 9 7 3 3 3<br />

100 bis 499 28 23 26 58 62 60 14 15 13 1 1 1<br />

ab 500 25 24 20 57 59 60 18 17 20 0 0 0<br />

Nordbayern 26 25 24 59 59 60 10 9 9 7 6 7<br />

Südbayern 26 22 24 56 59 59 11 12 12 7 7 6<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 26 24 24 57 59 59 11 11 11 7 6 6<br />

Alte Bundesländer 26 23 24 57 59 59 11 12 11 6 6 6<br />

Neue Bundesländer 13 12 13 65 65 63 15 16 17 7 7 7<br />

Deutschland insg. 24 21 22 59 60 60 12 13 12 6 6 6<br />

Bezüglich der Geschlechterzusammensetzung demonstriert Darstellung 4.3, dass weiterhin Frauen in<br />

höherqualifizierten Tätigkeitsgruppen wesentlich schwächer vertreten sind bzw. dass der Frauenanteil<br />

bei den Beschäftigten für einfache Tätigkeiten mit 56 Prozent deutlich höher ist als bei den Beschäftigten<br />

mit (Fach-)Hochschulabschluss (31 %).<br />

Darstellung 4.3:<br />

Beschäftigtenstruktur von Männern und Frauen nach Tätigkeitsgruppen Mitte<br />

<strong>2007</strong> (Anteile an allen Beschäftigten – ohne Auszubildende – in Prozent)<br />

Beschäftigte für<br />

einfache<br />

Tätigkeiten<br />

Beschäftigte mit<br />

Berufsausbildung<br />

Beschäftigte mit<br />

(Fach-)Hochschulabschluss<br />

Tätige Inhaber,<br />

Vorstände,<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 24 59 11 6<br />

Männer 19 59 13 9<br />

Frauen 30 59 7 3<br />

Frauenanteil 56 44 31 23<br />

4.2 Besondere Beschäftigungsformen<br />

Darstellung 4.4 stellt in einem ersten Überblick die Entwicklung der besonderen Beschäftigungsformen<br />

dar. Daraus wird ersichtlich, dass bei best<strong>im</strong>mten flexiblen Arbeitsverhältnissen – Leiharbeit, Midi-Jobs,<br />

befristete sowie geringfügige/sonstige Beschäftigungen – <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> Zunahmen <strong>im</strong> Bereich von einem<br />

Prozent zu verzeichnen sind. Demgegenüber stagnieren bzw. sinken die Anteile von Teilzeitbeschäftigungen,<br />

Aushilfen und Praktikanten sowie freien Mitarbeitern.<br />

26


4. Personalstruktur<br />

Darstellung 4.4:<br />

Anteile von Beschäftigten in besonderen Beschäftigungsformen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong><br />

<strong>Bayern</strong> (Angaben in Prozent)<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Teilzeitbeschäftigte 20 22 22 21 22 25 24<br />

Geringfügig/“sonstige“ Beschäftigte* 10 10 10 11 11 12 13<br />

Midi-Jobs - - - 3 3 3 4<br />

Befristet Beschäftigte 4 4 4 5 6 6 7<br />

Aushilfen und - 2 2 2 2 2 2<br />

Freie Mitarbeiter - 1 1 1 1 2 1<br />

Leiharbeitskräfte - 1 1 1 1 1 2<br />

* Seit 2005 Trennung der zuvor vermischten Kategorien möglich, aber nur begrenzt relevant, da Restkategorie kaum<br />

besetzt.<br />

4.2.1 Teilzeit<br />

Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten ist nach einem starken Zuwachs von 2005 auf 2006 <strong>im</strong> aktuellen<br />

Panel nicht mehr weiter angestiegen. Deren Anteil an allen Beschäftigten (inkl. Auszubildende) beträgt<br />

aktuell 24 Prozent (vgl. Darstellung 4.5). Ausschlaggebend für die sogar leicht rückläufige Entwicklung<br />

ist hierbei der Wirtschaftsbereich Handel und Reparatur, bei dem der Anteil Teilzeitbeschäftigter gegenüber<br />

dem Vorjahr um 3 Prozentpunkte auf 28 Prozent zurückging. Die größte Verbreitung finden Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse<br />

mit 31 bzw. 30 Prozent in der Öffentlichen Verwaltung sowie bei den<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne. Im Produzierenden Gewerbe arbeiten nur 12 Prozent aller Beschäftigten<br />

in Teilzeit.<br />

Nach Betriebsgröße betrachtet sinkt der Anteil der Teilzeitbeschäftigten in den Kleinstbetrieben bis vier<br />

Beschäftigte deutlich: waren hier 2006 noch 31 Prozent teilzeitbeschäftigt, so sind es aktuell nur noch<br />

ein Viertel (25 %). In den Kleinbetrieben mit fünf bis 19 Beschäftigten hat Teilzeitarbeit mit 33 % den<br />

größten Anteil, während ihre Bedeutung mit steigender Mitarbeiterzahl abn<strong>im</strong>mt (20 bis 99 Beschäftigte:<br />

22 %, 100 bis 499 Beschäftigte: 21 %, über 500 Beschäftigte: 17 %).<br />

Nach wie vor ist Teilzeitarbeit Frauensache: 44 Prozent der weiblichen Beschäftigten arbeiten in Teilzeit,<br />

während nur 7 Prozent der Männer in dieser Beschäftigungsform tätig sind (2006: 46 bzw. 8 %).<br />

Darstellung 4.5:<br />

Anteil der Teilzeitbeschäftigten an allen Beschäftigten (inkl. Auszubildende) nach<br />

Branchen und Betriebsgrößen Mitte 2001 bis Mitte <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Handel und Reparatur 23 28 25 24 27 31 28<br />

Produzierendes Gewerbe 12 12 11 9 11 13 12<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 24 28 28 27 26 31 30<br />

Org. ohne Erwerb., Öffentliche Verwaltung 27 29 30 34 32 32 31<br />

1 bis 4 Beschäftigte 24 26 28 23 23 31 25<br />

5 bis 19 27 30 30 27 26 34 33<br />

20 bis 99 19 23 19 20 21 24 22<br />

100 bis 499 16 17 19 17 19 22 21<br />

ab 500 17 16 17 18 20 17 17<br />

Nord-<strong>Bayern</strong> 19 21 21 20 22 25 23<br />

Süd-<strong>Bayern</strong> 20 23 23 21 22 25 24<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 20 22 22 21 22 25 24<br />

27


4. Personalstruktur<br />

4.2.2 Geringfügige Beschäftigung<br />

In der Hälfte der Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> (50 %) gab es zum Stichtag 30.06.<strong>2007</strong> geringfügige Beschäftigungsverhältnisse.<br />

Damit liegt <strong>Bayern</strong> unter dem westdeutschen Durchschnitt (53 %), aber deutlich<br />

über dem Schnitt Ostdeutschlands (32 %). Rückblickend auf das Jahr 2006 gaben damals 47 Prozent<br />

der Betriebe an, Geringfügige zu beschäftigen. Diese Zunahme bei der geringfügigen Beschäftigung ist<br />

brachenübergreifend festzustellen, wobei hier in der öffentlichen Verwaltung innerhalb des letzten Jahres<br />

mit einer Zunahme von fünf Prozentpunkten der stärkste Ausbau zu verzeichnen war. Trotz dieser<br />

Steigerung sind Dienststellen mit geringfügiger Beschäftigung in der öffentlichen Verwaltung nicht die<br />

Regel: nur bei 38 % der Einrichtungen findet sich diese Beschäftigungsform. Bezogen auf die Betriebsgröße<br />

beschäftigt nur knapp ein Viertel der Kleinstbetriebe Geringfügige, mit zunehmender Betriebsgröße<br />

n<strong>im</strong>mt der Anteil auf bis zu 73 Prozent zu, flacht allerdings bei größeren Betrieben ab 100 Mitarbeitern<br />

wieder etwas ab (vgl. Darstellung 4.6).<br />

Darstellung 4.6:<br />

Betriebe mit geringfügigen („sonstigen“) Beschäftigten 2006 und <strong>2007</strong> 1 (jeweils<br />

30.06.; Angaben in Prozent)<br />

Handel und Reparatur<br />

56<br />

60<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

48<br />

51<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />

45<br />

48<br />

Org . ohne Erwerb . / Öff . Verwaltung<br />

33<br />

38<br />

1 bis 4<br />

5 bis 19<br />

20 bis 99<br />

100 bis 499<br />

ab 500<br />

23<br />

24<br />

65<br />

71<br />

70<br />

73<br />

66<br />

68<br />

67<br />

67<br />

Nordbayern<br />

Südbayern<br />

47<br />

49<br />

46<br />

51<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />

47<br />

50<br />

Alte Bundesländer Insgesamt<br />

Neue Bundesländer Insgesamt<br />

29<br />

32<br />

50<br />

53<br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

Deutschland Insgesamt<br />

46<br />

49<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

1 Anteil der Betriebe mit geringfügig Beschäftigten an allen Betrieben<br />

Der hochgerechnete Anteil geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse an allen Beschäftigten nahm von<br />

2004 bis <strong>2007</strong> <strong>im</strong> gesamten <strong>Freistaat</strong>, ebenso wie in der Brachenaufgliederung – mit Ausnahme des<br />

Produzierenden Gewerbes – schrittweise zu. Wie schon in den vergangenen Panelberichten festgestellt,<br />

findet sich der höchste Anteil an geringfügig Beschäftigten in den Wirtschaftsbereichen Handel<br />

28


4. Personalstruktur<br />

und Reparatur bzw. Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne (17 bzw. 16 %), sowie bei den Kleinbetrieben<br />

mit 5 bis 19 Beschäftigten (vgl. Darstellung 4.7). 14<br />

Darstellung 4.7:<br />

Anteil der geringfügigen („sonstigen“) Beschäftigungsverhältnisse an allen Beschäftigten<br />

2004 bis <strong>2007</strong>* (jeweils 30.06.; in Prozent)<br />

Handel und Reparatur<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />

Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

1415<br />

16<br />

17<br />

14<br />

14<br />

15<br />

16<br />

1 bis 4 Beschäftigte<br />

5 bis 19<br />

20 bis 99<br />

100 bis 499<br />

ab 500<br />

3<br />

4<br />

5<br />

7<br />

8<br />

8<br />

9<br />

13<br />

14<br />

14<br />

14<br />

13<br />

16<br />

20<br />

20<br />

22<br />

24<br />

Nordbayern<br />

Südbayern<br />

10<br />

10<br />

12<br />

13<br />

12<br />

12<br />

12<br />

13<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />

11<br />

12<br />

12<br />

13<br />

2004<br />

Alte Bundesländer<br />

Neue Bundesländer<br />

Deutschland insgesamt<br />

6<br />

7<br />

8<br />

11<br />

12<br />

13<br />

13<br />

11<br />

11<br />

12<br />

12<br />

2005<br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

0 5 10 15 20 25 30<br />

* Bis 2005 wurde nach sonstigen Beschäftigungsverhältnissen gefragt; ab 2006 explizit nach geringfügigen.<br />

4.2.3 „Midi-Jobs“<br />

Den zum 01.04.2003 eingeführten Midi-Jobs kommt in <strong>Bayern</strong>, wie in Deutschland allgemein auch, mit<br />

einem Anteil von drei Prozent an allen Beschäftigten <strong>im</strong> langjährigen Schnitt eine vergleichsweise geringe<br />

Bedeutung zu. Absolut hat sich deren Zahl von hochgerechnet 176.000 <strong>im</strong> Jahr 2006 um 16.000<br />

Beschäftigungsverhältnisse auf 192.000 <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> erhöht. In Kleinstbetrieben erfreut sich diese Beschäftigungsform<br />

einer etwas höheren Beliebtheit: hier sind 12 Prozent aller Beschäftigten Midi-Jobber.<br />

Bei größeren Betrieben beläuft sich deren Anteil <strong>im</strong> unteren einstelligen Bereich.<br />

14<br />

Analog hierzu beobachtet auch Oschmianski diese branchenspezifische Entwicklung bei geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen:<br />

eine starke Ausweitung dieses Beschäftigungsverhältnisses erfolgte in den Branchen Gastgewerbe, Verkehr und Nachrichtenübermittlung,<br />

Handel sowie in den wirtschaftsnahen Dienstleistungen sowie <strong>im</strong> Gesundheits- und Sozialwesen (vgl. Oschmianski, M. <strong>2007</strong>, S.<br />

30)<br />

29


4. Personalstruktur<br />

Der Anteil der Betriebe, die solche Beschäftigungsverhältnisse haben, ist in <strong>Bayern</strong> höher als <strong>im</strong> deutschen<br />

Durchschnitt und stieg zwischen 2005 und <strong>2007</strong> – insbesondere aufgrund von Zugewinnen <strong>im</strong><br />

Süden des <strong>Freistaat</strong>s – abermals an (vgl. Darstellung 4.8). Interessanterweise haben mittlerweile<br />

55 Prozent der Betriebe ab 500 Mitarbeitern Midi-Jobs eingeführt, während sich deren Anteil in den<br />

beiden Vorjahren noch auf 44 Prozent (2006) bzw. 45 Prozent belief. Weitgehend stabil blieb hingegen<br />

der Anteil dieses Arbeitsverhältnisses bei kleineren Betriebsgrößen.<br />

Darstellung 4.8:<br />

Betriebe und Beschäftigte mit Midi-Jobs (jeweils 30.06.; Angaben in Prozent)<br />

Anteil der Betriebe mit Midi-Jobs<br />

an allen Betrieben<br />

Anteil der Beschäftigten mit<br />

Midi-Jobs an allen Beschäftigten<br />

Anteil der Vollzeitbeschäftigten<br />

an Beschäftigten mit Midi-Jobs<br />

2005 2006 <strong>2007</strong> 2005 2006 <strong>2007</strong> 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Nordbayern 24 26 25 3 3 3 22 15 10<br />

Südbayern 31 31 33 4 3 4 20 13 12<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 28 29 30 3 3 3 21 14 11<br />

Alte Bundesländer 23 22 23 3 3 3 16 14 11<br />

Neue Bundesländer 21 22 22 4 4 4 22 20 19<br />

Deutschland insgesamt 22 22 23 3 3 3 17 15 13<br />

Im Vergleich zur letztjährigen Panelauswertung ist die Zahl der Vollzeitbeschäftigten mit Midi-Jobs<br />

nochmals deutlich zurückgegangen. Waren <strong>im</strong> Jahr 2005 noch 21 Prozent der Midi-Jobber vollzeit beschäftigt,<br />

so lag deren Anteil <strong>2007</strong> nur noch bei 11 Prozent und damit <strong>im</strong> Durchschnitt der alten Bundesländer.<br />

Tendenziell ist deren Anteil nur <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe gestiegen, während diese Beschäftigungsform<br />

bei Handel und Reparatur, Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne sowie bei Organisationen<br />

ohne Erwerbscharakter bzw. der öffentlichen Verwaltung deutlich seltener wird.<br />

4.2.4 Externe Mitarbeiter<br />

Externe Mitarbeiter – Aushilfen/Praktikanten, freie Mitarbeiter und Leiharbeitskräfte – stellen eine besondere<br />

Form der betrieblichen Flexibilisierung dar. Gerade die Beschäftigung von Praktikanten und<br />

Leiharbeitskräften stand <strong>im</strong> vergangenem Jahr verstärkt in der öffentlichen Diskussion (vgl. z. B.: Rebien/Spitznagel<br />

<strong>2007</strong>; Fuchs/Ebert 2008) und bedarf daher einer speziellen arbeitsmarkt- und sozialpolitischen<br />

Beobachtung.<br />

Zum 30.06.<strong>2007</strong> beschäftigten <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> 19 Prozent der Betriebe mindestens eine der oben genannten<br />

Formen externer MitarbeiterInnen. Prozentual beschränkte sich allerdings der Anteil dieser Gruppen<br />

an allen Beschäftigten auf ein bis zwei Prozent. Darstellung 4.9 stellt die hochgerechneten absoluten<br />

Zahlen der externen Mitarbeiter (jeweils zum 30.06.) dar. Im langjährigen Vergleich n<strong>im</strong>mt die Zahl der<br />

Leiharbeitskräfte kontinuierlich zu. Bemerkenswert ist hierbei der deutliche Sprung vom Jahr 2006 (58<br />

Tsd.) auf 88 Tsd. <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong>. 15 Die Zahl der Praktikanten erreichte <strong>im</strong> Jahr 2005 mit 128 Tausend.<br />

ihren Höchststand, brach allerdings <strong>im</strong> Folgejahr ein und stagniert aktuell bei 89 Tausend Personen<br />

(<strong>2007</strong>). Rückläufig ist zum Jahr <strong>2007</strong> erneut die Zahl der freien Mitarbeiter (64 Tsd.).<br />

15<br />

Die hier skizzierte Entwicklung bei den Leiharbeitsnehmern korrespondiert mit der Statistik der Bundesagentur für Arbeit: demnach<br />

nahm die Zahl der <strong>im</strong> Wirtschaftszweig „Personal- und Stellenvermittlung, Überlassung von Arbeitskräften“ beschäftigten Sozialversicherungspflichtigen<br />

von 2006 auf <strong>2007</strong> von 85.302 auf 103.919 Personen (jeweils zum 30.06.) zu. Da sich darunter auch fest angestellte<br />

Beschäftigte in Verleihbetrieben selbst befinden, fällt die Zahl höher aus, als laut Betriebspanel. (vgl. Bundesagentur für Arbeit<br />

2008, Tabelle 39)<br />

30


4. Personalstruktur<br />

Darstellung 4.9:<br />

Hochgerechnete Anzahl von Aushilfen/Praktikanten, freien Mitarbeitern bzw.<br />

Leiharbeitskräften in <strong>Bayern</strong> 1998* bis <strong>2007</strong><br />

140.000<br />

120.000<br />

122.000<br />

128.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

91.000 91.000 103.000<br />

79.000<br />

87.000<br />

90.000<br />

89.000<br />

88.000<br />

60.000<br />

54.000<br />

53.000<br />

59.000<br />

55.000<br />

58.000<br />

64.000<br />

40.000<br />

49.000<br />

35.000<br />

20.000<br />

26.000<br />

28.000<br />

34.000<br />

0<br />

1998 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

* 1998 nicht aufgestockte Stichprobe.<br />

4.2.5 Befristet Beschäftigte<br />

Aushilfen/Praktikanten Freie Mitarbeier Leiharbeitskräfte<br />

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die hochgerechnete Zahl der befristet Beschäftigten <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> um ca.<br />

53 Tausend auf 371 Tausend (<strong>2007</strong>) an und erreicht damit einen neuen Höchststand (vgl. Darstellung<br />

4.10). Im Vergleich zwischen Nord- und Südbayern nahmen die Befristungen nach einer Annäherung<br />

der Werte <strong>im</strong> Jahr 2006 <strong>im</strong> aktuellen Panel in Nordbayern etwas stärker zu als <strong>im</strong> Süden und erreichten<br />

mit 198 Tausend befristet Beschäftigten auch ein höheres Niveau (Südbayern: 173 Tausend). Überdurchschnittlich<br />

viele befristete Beschäftigungsverhältnisse gibt es in den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren<br />

Sinne (222 Tausend) und bei größeren Betrieben ab 100 Beschäftigten (198 Tausend).<br />

Darstellung 4.10: Befristet Beschäftigte 2001 bis <strong>2007</strong> (hochgerechnet, jeweils am 30.06.)<br />

400.000<br />

371.000<br />

350.000<br />

319.000 318.000<br />

300.000<br />

255.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

219.000<br />

114.000<br />

104.000<br />

211.000<br />

196.000<br />

133.000<br />

113.000<br />

83.000 77.000<br />

157.000<br />

97.000<br />

175.000<br />

144.000<br />

166.000<br />

152.000<br />

198.000<br />

173.000<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Nordbayern Südbayern <strong>Bayern</strong> insgesamt<br />

31


4. Personalstruktur<br />

Der Anteil der befristet Beschäftigten an allen Beschäftigten hat in <strong>Bayern</strong> <strong>im</strong> Vergleich zu 2006 zugenommen<br />

und lag Mitte <strong>2007</strong> mit 7 Prozent be<strong>im</strong> westdeutschen, aber deutlich unter dem ostdeutschen<br />

Durchschnitt (9 %). Analog zum bereits oben beobachteten stärkeren absoluten Anstieg der Befristungen<br />

in Nordbayern stiegen diese hier, anteilig an allen Beschäftigten, ebenfalls stärker an als in Südbayern<br />

und auch in Gesamtbayern (vgl. Darstellung 4.11).<br />

Darstellung 4.11:<br />

Anteil der befristet Beschäftigten an allen Beschäftigten (inkl. Auszubildende)<br />

2001 bis <strong>2007</strong> (jeweils am 30.06.; Angaben in Prozent)<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

4<br />

4 4<br />

4<br />

4 4<br />

3<br />

4<br />

3<br />

4<br />

4<br />

5<br />

4<br />

5<br />

5<br />

5<br />

6 6<br />

6<br />

6 6<br />

6<br />

6<br />

6<br />

7<br />

6<br />

7<br />

7<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Nordbayern Südbayern <strong>Bayern</strong> insgesamt Alte Bundesländer Insgesamt<br />

Mehr als die Hälfte (58 %) der befristet Beschäftigten in <strong>Bayern</strong> sind Frauen (West: 53 %, Ost: 52 %).<br />

Dieser Anteil konzentriert sich <strong>im</strong> Besonderen auf die Branchen Handel und Reparatur (63 %), Dienstleistungen<br />

<strong>im</strong> engeren Sinne (63 %) und die Öffentliche Verwaltung (60 %). Demgegenüber liegt der<br />

Anteil der befristeten Frauen <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe bei nur 40 Prozent.<br />

32


4. Personalstruktur<br />

4.3 Zusammenfassung<br />

– Der Trend der vergangenen Jahre zu höheren Qualifikationen stockt zum Jahr <strong>2007</strong>: Die Anteile<br />

Un- und Angelernter stagnieren bei 24 Prozent ebenso wie die Anteile von Facharbeitern (59 %)<br />

und Hochqualifizierten (11 %). Im regionalen Vergleich zwischen Nord und Süd n<strong>im</strong>mt der Anteil<br />

Geringqualifizierter in Nordbayern geringfügig auf 24 Prozent ab, während sich <strong>im</strong> Süden deren Anteil<br />

von 22 Prozent <strong>im</strong> Jahr 2006 auf den nordbayerischen Wert angleicht.<br />

– Frauen sind mit einem Anteil von 31 bzw. 23 Prozent bei höherqualifizierten Tätigkeiten bzw. in<br />

Führungspositionen von Unternehmen weiterhin unter-, demgegenüber bei einfachen Tätigkeiten<br />

überrepräsentiert (56 %). Teilzeitarbeit ist vorwiegend bei Frauen anzutreffen: 44 Prozent der weiblichen<br />

Beschäftigten arbeiten Teilzeit, während nur 7 Prozent der Männer in dieser Beschäftigungsform<br />

tätig sind. Des Weiteren ist die Mehrheit der befristet Beschäftigten, insbesondere in den Branchen<br />

Handel und Reparatur (63 %), den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne sowie in der Öffentlichen<br />

Verwaltung (60 %) weiblich.<br />

– Bei den sogenannten besonderen Beschäftigungsverhältnissen nahmen die flexiblen Arbeitsverhältnisse<br />

Leiharbeit, Midi-Jobs, befristete sowie geringfügige/sonstige Beschäftigung weiter zu. Insbesondere<br />

bei der Leiharbeit ist <strong>im</strong> Vergleich zum Jahr 2006 ein starker Sprung von 58 Tausend auf<br />

88 Tausend (<strong>2007</strong>) solcher Arbeitsverhältnisse festzustellen. Die Zahl der Midi-Jobber steigt in <strong>Bayern</strong><br />

zwar um 16 Tausend an, allerdings liegt der Anteil vollzeitbeschäftigter Midi-Jobber nur noch bei<br />

11 Prozent. Befristete Beschäftigungsverhältnisse legten in der vergangenen Beobachtungsperiode<br />

– insbesondere in Nordbayern – deutlich zu und haben mittlerweile einen Anteil von 7 Prozent an<br />

allen Beschäftigten. Geringfügige Beschäftigung findet man vor allem <strong>im</strong> Handel und den Dienstleistungen<br />

sowie in Kleinbetrieben mit 5 bis 19 Beschäftigten. Teilzeitarbeits- und Aushilfen/Praktikantenverhältnisse<br />

stagnieren aktuell; rückläufig ist die Zahl externer Mitarbeitern.<br />

33


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

5.1 Personaleinstellungen und -abgänge<br />

Neben der Zahl der eingestellten bzw. ausgeschiedenen Personen (vgl. unten) ist zunächst der Anteil<br />

der Betriebe mit Personalzu- bzw. -abgängen ein wichtiger Indikator für das betriebliche Beschäftigungsgeschehen.<br />

Während sich die Beschäftigtenzahlen, wie in Kapitel 2 dargestellt, <strong>im</strong> Berichtszeitraum<br />

sehr positiv entwickelten, gilt das <strong>im</strong> Vergleich 2006/07 für die Anteile der Betriebe mit Einstellungen/Abgängen<br />

an allen Betrieben weniger (vgl. Darstellung 5.1).<br />

Darstellung 5.1: Anteile der Betriebe mit Personaleinstellungen bzw. -abgängen in <strong>Bayern</strong> 1998<br />

bis <strong>2007</strong> (jeweils 1. Halbjahr, Angaben in Prozent)<br />

Betriebe in <strong>Bayern</strong>* mit<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

… Personaleinstellungen 27 30 28 26 27 21 25 21 24 24<br />

… Personalabgängen 24 36 31 31 26 25 26 24 22 25<br />

Betriebe in Westdeutschland mit<br />

… Personaleinstellungen 25 31 28 28 27 23 25 21 26 26<br />

… Personalabgängen 28 39 31 32 29 27 26 25 24 25<br />

Betriebe in Ostdeutschland mit<br />

… Personaleinstellungen 27 31 27 25 24 25 23 22 25 26<br />

… Personalabgängen 29 33 30 29 27 26 25 24 21 23<br />

* Werte für 1998 bis 2000 in <strong>Bayern</strong> nur eingeschränkt interpretierbar, da erst 2001 die Stichprobe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> repräsentativ<br />

aufgestockt wurde<br />

Nach einem starken Anstieg des Anteils der Betriebe mit Personaleinstellungen zwischen 2005 und<br />

2006 (von 21 auf 24 % <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> und von 21 auf 26 % <strong>im</strong> westdeutschen Durchschnitt) stagniert diese<br />

Quote 2006/07. Gleichzeitig ist der Anteil der Betriebe mit Personalabgängen erstmals seit Jahren<br />

wieder angestiegen. Die gegenüber 2006 gestiegene Zahl an Einstellungen, die dann <strong>im</strong> Saldo zu dem<br />

in Kapitel 2 gezeigten Beschäftigungszuwachs geführt hat, konzentrierte sich <strong>2007</strong> also auf einen unveränderten<br />

Anteil an Betrieben.<br />

Im Vergleich zum Boom 1999 bis 2000 liegen außerdem beide Quoten in allen betrachteten Raumeinheiten<br />

aktuell deutlich niedriger. Innerhalb des <strong>Freistaat</strong>s war der Anteil der Betriebe mit Personaleinstellungen<br />

<strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne (26 %) und <strong>im</strong> Produzierenden<br />

Gewerbe (25 %) leicht überdurchschnittlich. Bei den Personalabgängen war diese Quote <strong>im</strong><br />

Bereich Organisationen ohne Erwerbscharakter (28 %) und bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />

(27 %) am höchsten.<br />

34


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

Hochgerechnet zeigt sich für <strong>Bayern</strong> die in Darstellung 5.2 ausgewiesene Entwicklung. 16<br />

Darstellung 5.2: Personaleinstellungen und Personalabgänge in <strong>Bayern</strong> 2001 bis <strong>2007</strong> (jeweils 1.<br />

Halbjahr; Angaben in Personen)<br />

350.000<br />

333.000<br />

300.000<br />

325.000<br />

292.000<br />

297.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

284.000<br />

254.000<br />

248.000<br />

254.000<br />

235.000<br />

260.000<br />

243.000<br />

234.000<br />

212.000<br />

223.000<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Personaleinstellungen<br />

Personalabgänge<br />

5.1.1 Personaleinstellungen<br />

Betrachtet man die Personaleinstellungen näher, so ergibt sich, dass diese in <strong>Bayern</strong> etwa fünf Prozent<br />

der Beschäftigten ausmachen (West: 6 %, Ost: 7 %). Gegenüber dem Vorjahr ist der Frauenanteil an<br />

den neu eingestellten Arbeitskräften in <strong>Bayern</strong> von 46 Prozent auf 48 Prozent gestiegen – und liegt<br />

damit weiterhin über dem Schnitt der Alten Bundesländer und vor allem deutlich über dem Anteil in Ostdeutschland<br />

(vgl. Darstellung 5.3). Deutlich über dem Durchschnitt lag der Frauenanteil dabei in den<br />

Kleinstbetrieben.<br />

16<br />

Bei diesen Zahlen ist zu beachten, dass <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel die Übernahme von Auszubildenden und von zuvor befristeten Arbeitskräften<br />

nicht zu den Einstellungen gerechnet werden, sehr wohl aber die Neueinstellungen von befristeten Kräften. Bei den Personalabgängen<br />

sind die Bewegungen bei erloschenen Betrieben naturgemäß nicht enthalten.<br />

35


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

Darstellung 5.3:<br />

Personaleinstellungen <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />

Nordbayern<br />

6<br />

13<br />

47<br />

Südbayern<br />

5<br />

9<br />

48<br />

<strong>Bayern</strong><br />

5<br />

11<br />

48<br />

Anteil an Beschäftigten<br />

Alte Bundesländer<br />

Neue Bundesländer<br />

6<br />

7<br />

12<br />

21<br />

42<br />

46<br />

Frauenanteil an Einstellungen<br />

Anteil der von Agenturen vermittelten<br />

Einstellungen<br />

Deutschland insgesamt<br />

6<br />

14<br />

45<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Praktisch unverändert niedrig ist der Anteil der aus Sicht der Betriebe 17 von den Arbeitsagenturen vermittelten<br />

Einstellungen – in <strong>Bayern</strong> elf Prozent (West: 12 %; Ost: 21 %) gegenüber zehn Prozent <strong>im</strong><br />

Vorjahr. Dabei sind es in Südbayern noch weniger als in Nordbayern. In kleineren Betrieben (unter 100<br />

Beschäftigte: 13 %) ist der Anteil der von den Arbeitsagenturen vermittelten Neueinstellungen deutlich<br />

höher als in Betrieben ab 100 Beschäftigten (7 %).<br />

Erfreulich ist die Entwicklung bei den befristeten Einstellungen. Dazu ist zunächst festzustellen (vgl.<br />

Darstellung 5.4), dass in <strong>Bayern</strong> der Anteil der Betriebe weiter angestiegen ist, die ausschließlich unbefristete<br />

Einstellungen vorgenommen haben (in <strong>Bayern</strong> <strong>2007</strong>: 69 %; in Westdeutschland: 65 %). Besonders<br />

hoch ist der Anteil der Betriebe, die nur befristete Einstellungen vorgenommen haben, <strong>im</strong> Bereich<br />

Organisationen ohne Erwerbscharakter (27 %) und Handel und Reparatur (24 %). Dieser Anteil steigt –<br />

abgesehen von den ganz großen Betrieben – deutlich mit zunehmender Betriebsgröße.<br />

17<br />

Laut Sozio-Ökonomischem Panel finden rund zehn Prozent der Neueingestellten ihren Arbeitsplatz über die Arbeitsagentur (vgl.<br />

Brenke, Z<strong>im</strong>mermann <strong>2007</strong>, S. 327).<br />

36


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

Darstellung 5.4:<br />

100%<br />

90%<br />

13<br />

17<br />

80%<br />

10<br />

7<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40% 77 76<br />

30%<br />

8<br />

Betriebe mit Personaleinstellungen nach Art der Einstellung <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />

2001 bis <strong>2007</strong>; <strong>Bayern</strong> vs. West-Deutschland (Angaben in Prozent)<br />

<strong>Bayern</strong><br />

22 21<br />

6<br />

70 73<br />

25 24<br />

15<br />

59<br />

10<br />

20<br />

11<br />

66 69<br />

12<br />

10<br />

78 75<br />

Alte Bundesländer<br />

16<br />

9<br />

21<br />

10<br />

25 24 25 23<br />

9 11 10 11<br />

69 66 65 65 65<br />

Anteil Betriebe mit...<br />

nur befristeten Einstellungen<br />

beidem<br />

nur unbefristeten Einstellungen<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong> 2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Mit Blick auf die Personenebene lag der Anteil der Befristungen an allen Neueinstellungen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong><br />

mit 43 Prozent aber wieder etwas höher als <strong>im</strong> Vorjahr (vgl. Darstellung 5.5). Damit liegt dieser Wert für<br />

<strong>Bayern</strong> – wie 2006 – aber <strong>im</strong>mer noch unter dem westdeutschen Durchschnitt (Ost <strong>2007</strong>: 51 %). Vor<br />

allem ist die Entwicklung auf einen sehr starken Anstieg in Südbayern zurückzuführen.<br />

Mit zunehmender Betriebsgröße steigt der Anteil der befristeten an allen Neueinstellungen fast linear an<br />

(Kleinstbetriebe: 21 %; Betriebe über 500 Beschäftigte: 59 %). Im Bereich Handel und Reparatur und in<br />

Südbayern fällt der Anteil befristeter Einstellungen am geringsten aus.<br />

Darstellung 5.5:<br />

Anteil der befristeten Neueinstellungen an allen Neueinstellungen <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />

2003 bis <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

38<br />

42<br />

35<br />

37 37<br />

38<br />

34<br />

42<br />

53<br />

47<br />

49<br />

45<br />

49<br />

34<br />

41<br />

43<br />

46<br />

41<br />

43<br />

45<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Nordbayern Südbayern <strong>Bayern</strong> insgesamt Alte Bundesländer<br />

37


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

Nicht weiter angestiegen ist gegenüber den Vorjahren in <strong>Bayern</strong> der Anteil der Frauen an den befristeten<br />

Neueinstellungen (<strong>2007</strong>: 52 %; West: 49 %; Ost: 48 %). 18 Gleichzeitig war <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong><br />

auch der Anteil der Frauen (49 %) an den aus einem befristeten in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis<br />

übernommenen Personen nicht mehr überproportional wie <strong>im</strong> Vorjahr. Er war gleich hoch wie <strong>im</strong> west-<br />

(49 %) und auch <strong>im</strong> ostdeutschen (48 %) Durchschnitt. Im Wirtschaftszweig Handel und Reparatur sowie<br />

bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne erreichte dieser Frauenanteil an den Übernahmen aus<br />

Befristung mit 70 bzw. 57 Prozent 19 überdurchschnittliche Werte.<br />

Allerdings ist hierbei auch zu beachten, dass die Übernahme befristet Beschäftigter überhaupt relativ<br />

selten ist. Nur elf Prozent (Vorjahr 9 %) des Bestandes an befristet Beschäftigten wurden nach Angaben<br />

der Betriebe in <strong>Bayern</strong> <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> übernommen (Westdeutschland: 10 %; Ostdeutschland:<br />

8 %). Hochgerechnet sind das <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> 47.000 Personen. 20<br />

Von den rund 300.000 Neueinstellungen <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> betrafen 42 Prozent solche für einfache<br />

Tätigkeiten. Dieser Anteil liegt bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne etwas höher (46 %) und<br />

<strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe erheblich niedriger (31 %). In den Betrieben mit unter 20 und denjenigen<br />

ab 500 Beschäftigten lag der Anteil mit 36 Prozent unter dem Durchschnitt, in den Betriebsgrößenklassen<br />

dazwischen mit knapp der Hälfte deutlich darüber. Unterschiede zwischen Nord- und Südbayern<br />

bzw. <strong>Bayern</strong> und dem westdeutschen Durchschnitt sind diesbezüglich nicht festzustellen – nur in Ostdeutschland<br />

liegt der Anteil der Neueinstellungen für einfache Tätigkeiten an allen Neueinstellungen mit<br />

30 Prozent auffällig niedriger.<br />

5.1.2 Personalabgänge<br />

Auch auf der Seite der Gründe von Personalabgängen zeigen sich die Auswirkungen der bis zum Befragungszeitpunkt<br />

eingetretenen starken Erholung am Arbeitsmarkt (vgl. Darstellung 5.6).<br />

Wie oben schon erwähnt ist der Anteil der Betriebe mit Personalabgängen an allen Betrieben leicht<br />

gestiegen. Der Anteil der Mitarbeiterkündigungen an allen Personalabgängen hat leicht zugenommen,<br />

während Personalabgänge aufgrund einer Kündigung seitens des Betriebs anteilig seltener geworden<br />

sind. Deutlich zugenommen hat der Anteil von Personalabgängen durch Versetzung in andere Unternehmensteile.<br />

Die gestiegene Beschäftigungsquote Älterer spiegelt sich in einem Rückgang der Personalabgänge<br />

wegen Ruhestands mit Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze wider. Der Anteil der Personalabgänge<br />

in den Ruhestand vor Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze liegt unverändert bei 3<br />

Prozent. Gleichermaßen zeigt sich in der Darstellung 5.6 die unterschiedliche Arbeitsmarktsituation<br />

sowohl <strong>im</strong> Vergleich Nord- versus Südbayern als auch West- versus Ostdeutschland.<br />

18<br />

Der Frauenanteil an allen Neueinstellungen lag dagegen bei 48 Prozent (West: 46 %; Ost: 42 %).<br />

19<br />

Zur Erinnerung (vgl. Abschnitt 4.2.5): Der Frauenanteil am Bestand an befristeten Arbeitsverhältnissen lag <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>2007</strong> bei 58<br />

Prozent (West: 53 %; Ost: 52 %).<br />

20<br />

Bezogen auf die Betriebsebene haben in <strong>Bayern</strong> <strong>2007</strong> (und fast prozentgleich auch <strong>im</strong> Durchschnitt der Alten Bundesländer) von den<br />

18 Prozent der Betriebe, die befristet Beschäftigte hatten, 30 Prozent mindestens eine dieser Personen auch übernommen.<br />

38


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

Darstellung 5.6:<br />

Personalabgänge, Frauenanteile daran und Gründe für die Personalabgänge <strong>im</strong><br />

1. Halbjahr <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />

Betriebe mit<br />

Personalabgängen<br />

Frauenanteil an<br />

Gründe des Ausscheidens<br />

Personalabgängen<br />

A B C D E F G H I J<br />

Nordbayern 28 45 31 21 4 15 7 10 3 2 1 6<br />

Südbayern 22 47 38 20 4 14 4 8 4 3 1 5<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 25 46 34 21 4 14 5 9 4 3 1 6<br />

(nachrichtl. 2006) 22 50 33 23 5 15 6 3 6 3 1 6<br />

Alte Bundesländer 25 44 34 22 4 16 5 5 4 4 1 5<br />

Neue Bundesländer 23 43 24 27 3 24 6 4 4 3 1 4<br />

Deutschland insg. 25 44 32 23 4 17 5 5 4 4 1 5<br />

A Kündigung seitens des Arbeitnehmers<br />

B Kündigung seitens des Betriebes<br />

C Abgänge nach Abschluss der betriebl. Ausbildung D Ablaufen eines befristeten Arbeitsvertrages<br />

E Einvernehmliche Aufhebung<br />

F Versetzung in anderen Betrieb des Unternehmens<br />

G Ruhestand mit gesetzlicher Altersgrenze<br />

H Ruhestand vor gesetzlicher Altersgrenze<br />

I Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit J Sonstiges<br />

5.2 Aktuelle Personalsuche<br />

Das oben geschilderte Einstellungsgeschehen gibt nur den realisierten Teil der betrieblichen Arbeitskräftenachfrage<br />

wieder. Daneben ist <strong>im</strong>mer zu berücksichtigen, dass ein Teil der offenen Stellen nicht<br />

bzw. nicht <strong>im</strong>mer sofort besetzt werden kann. Dies ist in einer marktwirtschaftlich verfassten Ökonomie<br />

aber einerseits genauso normal wie ein gewisses Maß an Sucharbeitslosigkeit. Andererseits ist dieser<br />

Fakt Ausgangspunkt einer heftigen und schon wieder anschwellenden Debatte um einen „Fach-“ oder<br />

gar „Arbeitskräftemangel“ – dies obwohl „die Daten des IAB-Betriebspanels erneut zeigen, dass es keinen<br />

generellen Fachkräftemangel gibt. Nur wenige Betriebe haben Schwierigkeiten bei der Besetzung<br />

von qualifizierten Stellen“, wie Bellmann u. a. (2006, S. 63) anhand der Erhebung 2005 feststellten. Wie<br />

hat sich die Situation am aktuellen Rand entwickelt?<br />

39


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

Darstellung 5.7:<br />

Betriebe mit Personaleinstellungen und (un-)gedecktem Personalbedarf 2005 bis<br />

<strong>2007</strong> 21 (Anteile in Prozent an allen Betrieben)<br />

2005 2006 <strong>2007</strong><br />

4%<br />

2% 4%<br />

3%<br />

5%<br />

5%<br />

19%<br />

20%<br />

20%<br />

75%<br />

73%<br />

71%<br />

Betriebe ohne Personaleinstellungen und Personalbedarf<br />

Betriebe mit Personaleinstellungen und keinem weiteren Bedarf<br />

Betriebe mit Personalbedarf aber keinen Einstellungen<br />

Betriebe mit Personaleinstellungen aber noch weitergehendem Personalbedarf<br />

Wie Darstellung 5.7 zeigt, hatten <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> 71 Prozent der bayerischen Betriebe keinen<br />

Personalbedarf; das sind um zwei Prozent weniger als <strong>im</strong> Vorjahr. Weitere 20 Prozent (2006: 20 %)<br />

konnten ihren Personalbedarf durch Einstellungen voll decken. Bei fünf Prozent – vor allem Kleinbetriebe<br />

– gab es zwar einen Personalbedarf, es konnten aber keine Einstellungen realisiert werden. In ebenfalls<br />

fünf Prozent (2006: 3 %) der Betriebe – vor allem den mittleren und großen – gab es zwar Einstellungen,<br />

der Personalbedarf konnte aber dadurch nicht voll gedeckt werden. Erstgenannte Gruppe findet<br />

sich eher <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe und bei Handel und Reparatur, zweitgenannte leicht überproportional<br />

bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne. 22 Insgesamt gesehen hat das Problem nicht besetzbarer<br />

Stellen dem Konjunkturverlauf entsprechend also zugenommen, von einer dramatischen Entwicklung<br />

kann aber keinesfalls gesprochen werden. Das gilt nicht nur für den <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong>, sondern<br />

auch für die west- und ostdeutschen Ergebnisse.<br />

Bezogen auf Qualifizierte wurde <strong>im</strong> Panel <strong>2007</strong> bei den Betrieben mit ungedecktem Personalbedarf<br />

nachgehakt: „Konnten Sie <strong>im</strong> 1. Halbjahr <strong>2007</strong> Stellen für qualifizierte Tätigkeiten, die eine Berufsausbildung,<br />

eine vergleichbare Berufserfahrung oder ein Hochschulstudium erfordern, nicht besetzen?“<br />

21<br />

Die Zahlen zum Kuchendiagramm für <strong>2007</strong> summieren sich auf 101 Prozent. Solche Effekte ergeben sich durch Rundungen. Wegen<br />

der besonderen politischen Bedeutung dieses Themas seien hier ausnahmsweise die Kommazahlen angeführt (ansonsten wird darauf<br />

verzichtet, da solche Kommazahlen eine Genauigkeit suggerieren, die bei Auswertungen von Stichproben irreal wäre). Die Werte<br />

lauten:<br />

- Betriebe ohne Personaleinstellungen und -bedarf: 71,03 %<br />

- Betriebe mit Personaleinstellungen und keinem weiteren Bedarf: 19,54 %<br />

- Betriebe mit Personalbedarf, aber keinen Einstellungen: 4,89 %<br />

- Betriebe mit Personaleinstellungen, aber noch weitergehendem Personalbedarf: 4,55 %<br />

So addiert liegt der Anteil der Betriebe mit ungedecktem Personalbedarf bei 9,44 %.<br />

22<br />

Auffällig – wenn auch wegen der Fallzahlen, die teils dann knapp unter 100 liegen, nur mit Vorsicht zu interpretieren – ist der Befund<br />

eines überdurchschnittlichen Anteils von Betrieben mit nicht (ganz) gedecktem Personalbedarf in den Regierungsbezirken Niederbayern<br />

und Oberpfalz und eines deutlich unterdurchschnittlichen Anteils (insgesamt je 4 %) in Oberfranken und Schwaben.<br />

40


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

26 Prozent der Betriebe mit ungedecktem Personalbedarf bejahten dies. Das sind hochgerechnet 18<br />

Tausend, oder rund fünf Prozent aller Betriebe in <strong>Bayern</strong>.<br />

Die nachfolgende Frage zur Quantifizierung „Wie viele waren das insgesamt?“ erbringt eine Anzahl von<br />

hochgerechnet 45 Tausend Stellen für Qualifizierte 23 <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, die <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> nicht<br />

besetzt werden konnten. Von diesen 45 Tausend nicht besetzten Stellen für qualifizierte Tätigkeiten<br />

entfällt gut die Hälfte (24 Tsd.) auf die Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne und gut ein Viertel auf das<br />

Produzierende Gewerbe. Knapp die Hälfte (22 Tsd.) betrifft Betriebe mit unter 20 Beschäftigten.<br />

Einen anderen einschlägigen Indikator 24 stellen die <strong>im</strong> Befragungszeitpunkt gerade offenen und sofort,<br />

also zum nächstmöglichen Einstellungstermin, zu besetzenden Stellen dar (so genannte Vakanzen). Elf<br />

Prozent der bayerischen Betriebe (West: 13 %; Ost: 11 %) berichteten von solchen Vakanzen; dies sind<br />

erwartungsgemäß vor allem größere Betriebe (Kleinstbetriebe: 4 %; ab 500 Beschäftigte: 54 %). Es sind<br />

eher Betriebe <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe und <strong>im</strong> Bereich der Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne (jeweils<br />

13 %). 25<br />

Hochgerechnet hat die Zahl der Vakanzen in <strong>Bayern</strong> mit 86.000 (Westdeutschland: 463 Tsd.; Ostdeutschland:<br />

112 Tsd.) gegenüber dem Vorjahr zwar spürbar zugenommen, sie ist aber auch <strong>2007</strong><br />

noch niedriger als <strong>im</strong> Jahr 2001 26 (vgl. Darstellung 5.8). 72 Prozent dieser sofort zu besetzenden Stellen<br />

errechnen sich für die Betriebe mit unter 100 Beschäftigten.<br />

Darstellung 5.8: Für sofort gesuchte Arbeitskräfte in <strong>Bayern</strong> Mitte 2001 bis Mitte <strong>2007</strong><br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

102.400<br />

86.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

59.200<br />

54.800<br />

42.400<br />

46.700<br />

57.300<br />

20.000<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

23<br />

Nochmals: Dies umfasst Stellen für Arbeiter, Angestellte und Beamte mit Berufsausbildung und Stellen für gleich oder höher Qualifizierte.<br />

Gemessen an der gesamten Suche nach solchen Personen (= Einstellungen plus nicht besetzte Stellen für qualifizierte Tätigkeiten)<br />

sind nach Angaben der Betriebe in <strong>Bayern</strong> 20 Prozent dieser Stellen nicht besetzt worden (West: 20 %; Ost: 16 %). Dieser Anteil<br />

sinkt mit zunehmender Betriebsgröße deutlich und ist <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur am höchsten.<br />

24<br />

Im Panel 2005 stellte das Thema Fachkräftebedarf – wie erneut <strong>2007</strong> – einen der periodischen Befragungsschwerpunkte dar. Vgl. zu<br />

einer ausführlicheren Indikatorendiskussion Böhme u. a. 2005, S. 32 ff.<br />

25<br />

Im Bereich Handel und Reparatur waren es dagegen nur acht Prozent, <strong>im</strong> Baugewerbe fünf Prozent der Betriebe.<br />

26<br />

In der noch nicht aufgestockten Stichprobe 2000 des IAB-Betriebspanels betrug der entsprechende hochgerechnete Wert 112.000.<br />

41


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

Laut Angaben der Betriebe sind mit 47 Prozent wieder mehr von den Vakanzen bei den Agenturen für<br />

Arbeit gemeldet (2006: 42 %; 2005: 36 %; 2004: 42 %; 2003: 49 %; 2002: 48 %). 27 Dies liegt jedoch<br />

erneut deutlich unter dem Durchschnitt der Alten Bundesländer (50 %). Die Vakanzen in Nordbayern<br />

wurden zu 41, diejenigen in Südbayern zu 52 Prozent den Agenturen gemeldet. 28<br />

Das Panel <strong>2007</strong> liefert auch Angaben zum betrieblichen Meldeverhalten gegenüber den Arbeitsagenturen<br />

bei den offenen Stellen nach Tätigkeitsgruppen. Allerdings wird die Auswertungsmöglichkeit durch<br />

geringe Fallzahlen wegen der recht wenigen Betriebe mit vakanten Stellen sehr eingeschränkt.<br />

Die Meldequote ist bei offenen Stellen für Beschäftigte mit Beraufsausbildung mit 52 Prozent am höchsten<br />

(einfache Tätigkeiten: 37 %; Hochqualifizierte: 34 %). Sie ist, bei vergleichbarer Struktur, geringer<br />

als <strong>im</strong> westdeutschen Durchschnitt. Im Osten Deutschlands ist die Meldequote auch bei Stellen für einfache<br />

Tätigkeiten fast so hoch wie bei Stellen für Beschäftigte mit Berufsausbildung. Die Meldequote ist<br />

in Südbayern <strong>2007</strong> bei den Hochqualifizierten und bei den vakanten Stellen für einfache Tätigkeiten<br />

niedriger als in Nordbayern. Bei den vakanten Stellen für Beschäftigte mit Berufsausbildung ist das umgekehrt.<br />

In einem Aufschwung am Arbeitsmarkt wird besonders deutlich, dass sich die nachgefragten Qualifikationen<br />

gegenüber der Qualifikationsstruktur des Personalbestands der Betriebe nach oben verschieben.<br />

29 Vergleicht man den Bestand der Beschäftigten nach ihrer Struktur mit den Vakanzen, so zeigt<br />

sich speziell in <strong>Bayern</strong>, dass 2006 ein deutlich höherer Anteil an Personen mit (Fach-)<br />

Hochschulabschluss gesucht wurde als <strong>im</strong> Bestand, relativ gesehen, bereits vorhanden waren. In <strong>2007</strong><br />

hat sich der Überhang der Nachfrage dagegen vor allem auf die mittlere Qualifikationsebene (Beschäftigte<br />

mit Berufsausbildung) verschoben (vgl. Darstellung 5.9).<br />

27<br />

Laut Geschäftsstatistik der Agenturen für Arbeit lag der Bestand der bei den Agenturen in <strong>Bayern</strong> gemeldeten Stellen Mitte <strong>2007</strong> bei<br />

85.413 und damit um 12 Prozent über dem Wert ein Jahr zuvor. Ende März 2008 ist diese Zahl auf gut 73 Tausend zurück gegangen<br />

28<br />

Die <strong>im</strong> Panel ermittelten bayern- wie bundesweiten Meldequoten liegen traditionell über dem in der Politik häufig als Faustregel gebrauchten<br />

Wert von einem Drittel (vgl. Böhme u. a. 2004, S. 63), der in der öffentlichen Debatte häufig zu einer Überschätzung der<br />

Zahl der Vakanzen beiträgt.<br />

29<br />

Vgl. zu einer – trotz aller Datenprobleme – deutlichen Widerspiegelung dieses allgemeinen Trends auch in den Daten zur Arbeitslosigkeit<br />

Reinberg, Hummel <strong>2007</strong>.<br />

42


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

Darstellung 5.9:<br />

Struktur der offenen Stellen <strong>im</strong> Vergleich zur Struktur des Personalbestandes<br />

Mitte 2006 und Mitte <strong>2007</strong> (Anteile in Prozent)<br />

<strong>Bayern</strong><br />

2006<br />

Bestand<br />

Vakanzen<br />

24<br />

23<br />

49<br />

59<br />

27<br />

17<br />

<strong>2007</strong><br />

Bestand<br />

Vakanzen<br />

24<br />

16<br />

65<br />

59<br />

17<br />

19<br />

Alte<br />

Bundesländer<br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

Bestand<br />

Vakanzen<br />

Bestand<br />

Vakanzen<br />

23<br />

24<br />

24<br />

21<br />

59<br />

55<br />

59<br />

63<br />

18<br />

21<br />

18<br />

16<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Beschäftigte für einfache Tätigkeiten<br />

Beschäftigte mit Berufsausbildung<br />

Beschäftigte mit Hochschul- oder Fachhochschulabschluss*<br />

* einschl. tätige Inhaber, Geschäftsführer, Vorstände<br />

In <strong>Bayern</strong> ist der Anteil der Vakanzen für einfache Tätigkeiten zwischen 2006 und <strong>2007</strong> von 23 auf 16<br />

Prozent gesunken und liegt damit nur noch zwei Drittel so hoch wie der Anteil dieser Qualifikationsgruppe<br />

am Beschäftigtenbestand.<br />

Trotz der geschilderten Entwicklungen bleibt der Zuwachs bei den Vakanzen – gerade auch <strong>im</strong> Vergleich<br />

zum Jahr 2001 (vgl. nochmals Darstellung 5.8) – weit hinter den inzwischen wieder (besonders<br />

von Verbandsseite) häufig zu hörenden Klagen über einen akuten und generellen Fachkräftemangel<br />

zurück. Zu einem ähnlichen Ergebnis und <strong>im</strong> Vergleich auch zu ähnlichen Zahlen kommen auch Kettner<br />

und Spitznagel (<strong>2007</strong>, S. 8) auf der Basis der IAB-Betriebsbefragung zum gesamtwirtschaftlichen Stellenangebot<br />

2006: „Einen gesamtwirtschaftlich bedeutsamen Arbeits- bzw. Fachkräftemangel, der das<br />

wirtschaftliche Wachstum und die Beschäftigungsentwicklung bremst, gibt es unserer Auffassung nach<br />

aber noch nicht“.<br />

Das kommt auch be<strong>im</strong> Indikator „Anteil der offenen Stellen an den Stellen insgesamt“ zum Ausdruck. 30<br />

Dieser Wert beträgt in <strong>Bayern</strong> wie <strong>im</strong> ost- und westdeutschen Durchschnitt zwei Prozent. Bei den einfachen<br />

Tätigkeiten liegt dieser Anteil bei einem, bei den Vakanzen/Beschäftigten mit Berufsausbildung bei<br />

zwei Prozent. Bei den Beschäftigten mit abgeschlossenem Studium sind es in <strong>Bayern</strong> wie <strong>im</strong> Vorjahr<br />

drei Prozent, <strong>im</strong> Rest der Republik unverändert zwei Prozent. Etwas ausgeprägter ist dieser Anteil in<br />

Kleinst- und Kleinbetrieben.<br />

30<br />

Dabei wird die Zahl der für sofort gesuchten Arbeitskräfte durch den Personalbestand plus die Zahl der Vakanzen dividiert.<br />

43


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

5.3 Künftige Stellenbesetzungen für Fachkräfte<br />

Neben den oben schon behandelten Fragen zur Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />

<strong>2007</strong> und den aktuellen Vakanzen wurde ins Betriebspanel <strong>2007</strong> auch ein Modul von Fragen eingeschaltet,<br />

in dem der Fokus auf die nähere Zukunft bezüglich der Nachfrage nach Fachkräften gerichtet<br />

wurde. 31 Die Einstiegsfrage zu diesem Modul lautete: „Erwarten Sie, dass in Ihrem Betrieb/Ihrer<br />

Dienststelle in den nächsten zwei Jahren Stellen für Fachkräfte neu besetzt werden müssen? Mit Fachkräften<br />

meinen wir Beschäftigte für Tätigkeiten, die eine Berufsausbildung, eine vergleichbare Berufserfahrung<br />

oder ein Hochschulstudium erfordern?“<br />

21 Prozent der befragten Personalverantwortlichen in <strong>Bayern</strong> antworteten darauf mit „Ja“ (West: 23 %;<br />

Ost: 22 %). 58 Prozent sagten „Nein“. 32 Wie zu erwarten steigt die Antworthäufigkeit „Ja“ mit zunehmender<br />

Unternehmensgröße massiv an – von elf Prozent in Kleinstbetrieben bis auf 83 Prozent in Betrieben<br />

ab 500 Beschäftigten. Darstellung 5.10 zeigt die Antworthäufigkeiten auf diese Frage und auf<br />

die Nachfolgefrage, ob diese Neubesetzung(en) in den nächsten zwei Jahren wegen des altersbedingten<br />

Ausscheidens von Fachkräften notwendig würden. Diese Nachfrage wurde logischerweise nur denjenigen<br />

Betrieben gestellt (21 % aller Betriebe), die überhaupt eine Neubesetzung von Fachkräftestellen<br />

erwarten.<br />

Darstellung 5.10: Vorgesehene Neubesetzung von Stellen für Fachkräfte in den nächsten zwei Jahren<br />

und deren Grund (Angaben in Prozent)<br />

Neubesetzung von Fachkräftestellen in den nächsten zwei Jahren<br />

Ja<br />

davon:<br />

Weiß nicht/<br />

Nein<br />

altersbedingt<br />

trifft nicht zu<br />

Handel und Reparatur 19 32 61 20<br />

Produzierendes Gewerbe 23 32 57 21<br />

Dienstleistungen i. e. S. 22 22 57 21<br />

Org. ohne Erwerbscharakter/ Öffentliche Verwaltung 28 49 56 16<br />

Nordbayern 19 28 55 26<br />

Südbayern 23 27 61 16<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 21 27 58 21<br />

Alte Bundesländer 23 31 56 21<br />

Neue Bundesländer 22 35 63 15<br />

Deutschland insgesamt 23 32 57 20<br />

Sowohl der Anteil der Betriebe mit erwarteten Neubesetzungen als auch der Anteil der altersbedingten<br />

Neubesetzungen daran sind in der öffentlichen Verwaltung am höchsten. 33 In Südbayern werden Neu-<br />

31<br />

Bei diesem Modul von insgesamt sechs Fragen gibt es durch die Filterführung <strong>im</strong> Fragebogen an einigen Stellen Probleme mit den<br />

Zellenbesetzungen: Manche Fragen wurden – je nach Antwort in den Vorfragen – nur einem Teil der Betriebe gestellt. Das begrenzt<br />

trotz der Aufstockungsstichprobe die Auswertungsmöglichkeiten auf der Ebene der Bundesländerberichte. Wir planen, neben der relativ<br />

kurzen Ergebnisdarstellung zu diesem Thema <strong>im</strong> vorliegenden Bericht, <strong>im</strong> Herbst dazu ein gesondertes Papier zu erstellen.<br />

32<br />

Weitere 19 Prozent antworteten mit „Kann ich noch nicht sagen“. Für zwei Prozent trifft das ganze Fragemodul nicht zu, da sie keine<br />

Fachkräfte beschäftigen.<br />

33<br />

Bei der zweiten Spalte in Darstellung 5.10 ist zu beachten, dass es sich hier um „Prozentanteile von Prozenten“ handelt. Faktisch<br />

sagen nur knapp sechs Prozent aller Betriebe in <strong>Bayern</strong>, dass sie Neueinstellungen wegen des altersbedingten Ausscheidens von<br />

Fachkräften in den nächsten zwei Jahren erwarten. Bei den Organisationen ohne Erwerbscharakter/Öffentliche Verwaltung sind es<br />

14 Prozent, bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne sind es fünf Prozent aller bayerischen Betriebe.<br />

44


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

besetzungen etwas häufiger erwartet als in Nordbayern (wobei dort auch die Unsicherheit in dieser<br />

Frage deutlich höher ist).<br />

Eine weitere Frage an die (21 % der) Betriebe, die in den nächsten zwei Jahren die Neubesetzung von<br />

Stellen für Fachkräfte erwarten, bezog sich darauf, ob überhaupt bzw. ob bei allen oder nur einzelnen<br />

dieser Neubesetzungen Probleme erwartet werden. Darstellung 5.11 enthält die entsprechenden Ergebnisse.<br />

Darstellung 5.11:<br />

Erwartete Stellenbesetzungsprobleme bei voraussichtlichen Neubesetzungen<br />

von Stellen für Fachkräfte in den nächsten beiden Jahren (Angaben in Prozent)<br />

Betriebe mit<br />

voraussichtl.<br />

Neubesetzungen (vgl. D.<br />

5.10)<br />

Davon: Erwartete Probleme<br />

Nein Ja bei allen<br />

Stellen<br />

davon:<br />

bei<br />

einzelnen<br />

Stellen<br />

Nordbayern 19 47 47 40 60 5<br />

Südbayern 23 39 50 62 38 11<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 21 42 49 53 47 9<br />

Weiß<br />

nicht<br />

Alte Bundesländer 23 39 50 57 43 11<br />

Neue Bundesländer 22 40 51 51 49 9<br />

Deutschland insgesamt 23 39 50 56 44 10<br />

Rund die Hälfte (des dazu befragten Fünftels) der Betriebe mit voraussichtlichen Neueinstellungen von<br />

Fachkräften erwarten Probleme. Am stärksten gilt das <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe. Kleinbetriebe erwarten<br />

häufiger Probleme bei allen zu besetzenden Fachkräftestellen – natürlich auch, weil es oft nur<br />

um einige (wenige) solcher Stellen geht.<br />

Weiterhin wurden <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong> diejenigen Betriebe und Dienststellen, die Probleme bei<br />

ihren voraussichtlichen Stellenbesetzungen für Fachkräfte in den nächsten zwei Jahren antizipieren,<br />

gefragt, welche Gründe sie dafür vermuten. Da durch die Filterführung <strong>im</strong> Interview nur noch relativ<br />

wenige Betriebe (gewichtet 10,7 % von allen) überhaupt mit dieser Frage konfrontiert sind, 34 verbietet<br />

sich hier eine differenziert quantifizierende Ergebnisdarstellung.<br />

Als mögliche Gründe werden – in der nachfolgenden Reihenfolge – in <strong>Bayern</strong> (und sehr ähnlich in der<br />

Reihung und bei den Prozentzahlen in West- und Ostdeutschland) genannt:<br />

- „Für die gesuchten Berufsbilder gibt es generell zu wenig Bewerber“ (70 %),<br />

- „Die benötigten spezifischen Zusatzqualifikationen sind schwer zu finden“ (67 %),<br />

- „Die Lohnforderungen der Bewerber sind zu hoch“ (34 %),<br />

- „Der Standort ist für Bewerber wenig attraktiv“ (32 %),<br />

- „Die Arbeitsbedingungen auf diesen Stellen (z. B. Arbeitszeiten) sind wenig attraktiv“ (27 %),<br />

- „Die zu besetzenden Stellen haben ein schlechtes Image“ (25 %),<br />

- „Andere Aspekte, die die Stellenbesetzung von Fachkräften erschweren können“ (17 %). 35<br />

34<br />

Diese Frage wurde 266 bayerischen Betrieben (ungewichtete Zahl) gestellt.<br />

35<br />

Eine weitere Nachfrage zur Gewichtung dieser Erschwernisse, die auf Bundesländerebene nicht mehr statistisch gesichert ausgewertet<br />

werden kann, ändert an der Reihenfolge aber offensichtlich nichts.<br />

45


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

Neben Neueinstellungen können auch innerbetriebliche personalpolitische Maßnahmen dazu beitragen,<br />

künftigen Fachkräftebedarf zu decken. Den Betrieben (in diesem Fall wieder allen Betrieben der Stichprobe)<br />

wurde in einer abschließenden Frage zu diesem Themenkomplex eine Liste solcher innerbetrieblicher<br />

Maßnahmen der Personalpolitik vorgelegt (vgl. Darstellung 5.12). Dazu wurden sie gefragt,<br />

ob diesen Maßnahmen in ihrem Betrieb/ihrer Dienststelle eine hohe oder geringe Priorität eingeräumt<br />

wird, oder ob sie keine Rolle spielen.<br />

Darstellung 5.12:<br />

Anteil der Betriebe, die verschiedenen innerbetrieblichen Maßnahmen zur<br />

Deckung künftigen Fachkräftebedarfs eine (hohe oder zumindest geringe) Bedeutung<br />

in ihrem Betrieb/ihrer Dienststelle be<strong>im</strong>essen (Mehrfachnennungen; Angaben<br />

in Prozent 1) )<br />

Handel und<br />

Reparatur<br />

Produzierendes<br />

Gewerbe<br />

Dienstleistungen<br />

<strong>im</strong> engeren Sinne<br />

Org. ohne Erwerb.,<br />

Öffentliche<br />

Verwaltung<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />

Innenbetriebliche Reorganisationsmaßnahmen<br />

Hohe<br />

Priorität<br />

Geringe<br />

Priorität<br />

Hohe<br />

Priorität<br />

Geringe<br />

Priorität<br />

Hohe<br />

Priorität<br />

Geringe<br />

Priorität<br />

Hohe<br />

Priorität<br />

Geringe<br />

Priorität<br />

Hohe<br />

Priorität<br />

Geringe<br />

Priorität<br />

17 22 13 20 11 25 22 18 13 23<br />

Gezielte Nachwuchsförderung 25 10 30 11 18 9 23 13 22 9<br />

Forcierung der Weiterbild. 35 17 26 27 37 17 40 19 33 19<br />

Förderung des innenbetrieblichen<br />

Erfahrungsaustauschs<br />

45 16 40 22 41 22 40 25 41 21<br />

Längerfristige Personalentwicklung 25 28 24 21 25 22 22 24 24 23<br />

Ältere Mitarbeiter halten 24 25 27 27 19 22 21 23 22 23<br />

Nachfolgeplanungen für Ältere 16 24 14 25 11 21 21 33 13 22<br />

Sonstige Maßnahmen 4 15 6 15 6 17 10 5 5 16<br />

1)<br />

Die jeweils auf 100 Prozent fehlenden Anteile stehen für „spielt keine Rolle“.<br />

In 26 Prozent der bayerischen Betriebe und Dienststellen wird nach Angaben der Personalverantwortlichen<br />

keiner der in der Darstellung genannten Maßnahmen auch nur geringe Priorität zugemessen.<br />

Überproportional gilt das (mit 31 %) für den Bereich Handel und Reparatur, in Betrieben mit ein bis vier<br />

Beschäftigten (39 %) und in Südbayern (30 %).<br />

Von den abgefragten Maßnahmen finden der innerbetriebliche Erfahrungsaustausch (41 % hohe; 21 %<br />

geringe Priorität) und die betriebliche Weiterbildung (33 bzw. 19 %) die höchsten Nennungen. Die anderen<br />

Maßnahmen finden schon weniger Prioritätszuweisung – bis hin zu Reorganisationsmaßnahmen<br />

(13 bzw. 23 %) und Nachfolgeplanungen (13 bzw. 22 %).<br />

5.4 Tarifbindung/-geltung sowie Entlohnung<br />

Laut IAB-Betriebspanel ist der Anteil der Betriebe ohne Tarifvertrag in <strong>Bayern</strong> <strong>2007</strong> nicht mehr weiter<br />

angestiegen, sondern stagniert (2006: 59 %; <strong>2007</strong>: 58 %). Für die Alten Bundesländer insgesamt wird<br />

ein Anstieg von 60 auf 62 Prozent ausgewiesen, in Ostdeutschland liegt der Wert gleich bleibend bei 76<br />

Prozent. Diese Betriebe ohne Tarifvertrag stehen für inzwischen gut ein Drittel aller Beschäftigten <strong>im</strong><br />

<strong>Freistaat</strong> (vgl. Darstellung 5.13).<br />

46


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

Darstellung 5.13: Anteil der Betriebe ohne Tarifvertrag an den Betrieben insgesamt 2001 bis <strong>2007</strong><br />

(Angaben in Prozent)<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

50 51 51<br />

53<br />

56<br />

59 58<br />

30<br />

20<br />

10<br />

30 30 30<br />

33 33 34 35<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Anteil an Zahl der Betriebe<br />

Anteil an Zahl der Beschäftigten<br />

Darstellung 5.14 zeigt detaillierter, dass sich der Trend zur Tarifflucht dennoch tendenziell zwischen<br />

2006 und <strong>2007</strong> fortgesetzt hat: Der Anteil der Betriebe mit Branchentarifvertrag ist um ein Prozent niedriger;<br />

abgenommen hat der Anteil der Betriebe mit einer Orientierung am Tarifvertrag, der Anteil der<br />

Betriebe ohne tarifliche Bezahlung liegt <strong>2007</strong> um ein Prozent höher. Da sich diese Entwicklung stärker<br />

in kleineren Betrieben abgespielt hat, fallen die Veränderungen nochmals etwas geringer aus, wenn<br />

man den Fokus auf die Beschäftigtenanteile richtet.<br />

Darstellung 5.14:<br />

Anwendung von Tarifverträgen in <strong>Bayern</strong> 2006 und <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />

Anteil an Zahl der Betriebe<br />

Anteil an Zahl der Beschäftigten<br />

100<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

29 30 31<br />

22 21<br />

22<br />

4 3 2<br />

37 34 35<br />

19 25 23<br />

2<br />

2 3<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

14 15 17 18 16 16<br />

16 16<br />

16 15 18 19<br />

6 6<br />

6 5<br />

7 7<br />

30<br />

30<br />

63 64 61 62 59 58<br />

20<br />

45 46 45 42 40 39<br />

20<br />

10<br />

10<br />

0<br />

2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

0<br />

2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Branchentarifvertrag Haus-/Firmentarif Orientierung am Tarifvertrag ohne tarifliche Bezahlung<br />

47


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

Deutlich gestiegen (von 36 auf 45 %) ist der Anteil der bayerischen Betriebe mit Tarifgeltung die auch<br />

übertariflich bezahlen (vgl. Darstellung 5.15). Dieser Anstieg findet sich in fast allen Wirtschaftsbereichen<br />

(Ausnahme: Handel) und Betriebsgrößenklassen und erreicht <strong>im</strong> Wesentlichen Werte wie sie 2005<br />

gegeben waren oder leicht darüber.<br />

Darstellung 5.15: Zahlung von Löhnen und Gehältern über Tarif in Betrieben mit Tarifgeltung 2004<br />

bis <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />

Handel und Reparatur<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />

26<br />

41<br />

41<br />

39<br />

47<br />

47<br />

54<br />

56<br />

52<br />

51<br />

54<br />

55<br />

1 bis 4 Beschäftigte<br />

5 bis 19<br />

20 bis 99<br />

100 bis 499<br />

ab 500<br />

24<br />

34<br />

35<br />

36<br />

43<br />

47<br />

48<br />

41<br />

44<br />

49<br />

46<br />

53<br />

45<br />

41<br />

44<br />

41<br />

51<br />

58<br />

58<br />

69<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

Nordbayern<br />

Südbayern<br />

28<br />

34<br />

38<br />

37<br />

42<br />

49<br />

48<br />

51<br />

<strong>2007</strong><br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />

36<br />

42<br />

44<br />

45<br />

Alte Bundesländer<br />

Neue Bundesländer<br />

Deutschland insgesamt<br />

16<br />

14<br />

15<br />

25<br />

41<br />

43<br />

39<br />

45<br />

38<br />

39<br />

36<br />

42<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Bezogen auf die Beschäftigtenzahlen arbeiten 54 Prozent (2006: 47 %) der Beschäftigten der Betriebe<br />

mit Tarifgeltung in solchen Betrieben, die auch übertariflich bezahlen – wohlgemerkt: Das muss nicht<br />

alle Beschäftigten in diesen Betrieben betreffen. Das ist kaum mehr als <strong>im</strong> Schnitt der Alten Bundesländer<br />

(53 %; Ost: 27 %).<br />

Um die Entwicklung des Entlohnungsniveaus zu verfolgen wird <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel jährlich die Bruttolohn-<br />

und Gehaltssumme der Betriebe (ohne Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung und ohne Urlaubsgeld)<br />

für den Monat Juni erfragt. Zur Ermittlung der Entlohnung je abhängig Beschäftigten wird die<br />

48


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

Bruttolohn- und Gehaltssumme durch die in Vollzeitäquivalente 36 , umgerechnete Zahl der abhängig<br />

Beschäftigten dividiert. So ergibt sich in <strong>Bayern</strong> für Juni <strong>2007</strong> ein Wert von € 2.779. Bei Division durch<br />

die Vollzeitäquivalente aller Beschäftigten liegt der Wert bei € 2.598. Diese Beträge sind gegenüber der<br />

kräftigeren Entwicklung in der Vorperiode 2005/2006 (+ 4,9 %) wieder deutlich schwächer (+ 0,4 %)<br />

angewachsen. Der bayerische Wert liegt aber weiterhin unter dem westdeutschen Durchschnitt (vgl.<br />

Darstellung 5.16).<br />

Im Vergleich zum Juni 2006 sind die Entlohnungen in Südbayern und Nordbayern gleichermaßen gering<br />

gestiegen. In den Kleinst- und Kleinbetrieben, bei Handel und Reparatur sowie den Dienstleistungen<br />

<strong>im</strong> engeren Sinne ist sogar ein teilweise starker Rückgang der Beträge zu verzeichnen.<br />

Darstellung 5.16: Lohn/Gehalt <strong>im</strong> Juni 2002 bis Juni <strong>2007</strong> je Vollzeitäquivalent 2 (in Euro)<br />

Basis: Abhängig Beschäftigte<br />

2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Handel und Reparatur 2.345 2.327 2.378 2.366 2.412 2.377<br />

Produzierendes Gewerbe 2.687 2.680 2.810 2.869 3.001 3.175<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 2.449 2.437 2.610 2.525 2.708 2.573<br />

Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung 2.450 2.542 2.541 2.671 2.688 2.778<br />

1 bis 4 Beschäftigte 2.090 2.175 2.258 1.939 2.196 1.993<br />

5 bis 19 2.186 2.225 2.297 2.237 2.412 2.400<br />

20 bis 99 2.435 2.373 2.544 2.488 2.576 2.552<br />

100 bis 499 2.616 2.619 2.685 2.658 2.871 2.752<br />

ab 500 2.934 2.958 3.130 3.282 3.258 3.484<br />

Nordbayern 2.452 2.449 2.625 2.610 2.726 2.739<br />

Südbayern 2.573 2.572 2.650 2.656 2.797 2.811<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 2.519 2.518 2.639 2.636 2.766 2.779<br />

Alte Bundesländer 2.680 2.676 2.735 2.712 2.812 2.815<br />

Neue Bundesländer 1.995 2.021 2.040 2.073 2.128 2.177<br />

Deutschland insgesamt 2.568 2.569 2.622 2.609 2.700 2.695<br />

1 Ohne Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung und ohne Urlaubsgeld.<br />

2 Teilzeitbeschäftigte und Auszubildende wurden auf Vollzeitäquivalente umgerechnet.<br />

Zusätzliche finanzielle Anreize – für zumindest einen Teil der Beschäftigten – in Form von Kapitalbeteiligungen<br />

am Unternehmen sind weder in <strong>Bayern</strong> noch <strong>im</strong> Durchschnitt der Alten bzw. Neuen Bundesländer<br />

besonders verbreitet: Nur drei Prozent der bayerischen und zwei Prozent der westdeutschen<br />

Betriebe (Ost: 1 %) bieten ihren Beschäftigten diese an. Der Anteil der Betriebe mit Kapitalbeteiligung<br />

steigt jedoch deutlich mit der Betriebsgröße und beträgt bei Betrieben mit 500 oder mehr Beschäftigten<br />

13 Prozent (vgl. Darstellung 5.17). Die Werte liegen außer <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur, in Betrieben<br />

ab 100 Beschäftigten und in Nordbayern kaum höher als 2005.<br />

Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligung ist dagegen bei zwölf Prozent der Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> (West: 9 %) ein<br />

etwas häufigerer finanzieller Anreiz, der bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne (14 %) sowie bei<br />

mittleren und Großbetrieben (zwischen 23 % und 39 %) besonders verbreitet ist. Auch bei der Gewinnbzw.<br />

Erfolgsbeteiligung ist die Veränderung <strong>im</strong> Vergleich zu 2005 aber eher gering.<br />

36<br />

Diese Bildung eines synthetischen Indexwertes, der die regionalen, branchenspezifischen und betriebsgrößenspezifischen Werte<br />

vergleichbar macht, ist wegen unterschiedlicher Teilzeitquoten, Auszubildendenanteile etc. nötig. Mit zu beachten waren die unterschiedlichen<br />

vereinbarten Soll-Arbeitszeiten für Vollzeitbeschäftigte. Der Index ist vor allem in der Entwicklung über Zeit aussagefähig.<br />

49


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

Darstellung 5.17: Betriebe mit Kapital- oder Gewinnbeteiligungen am Unternehmen 2005 und <strong>2007</strong><br />

(Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich)<br />

Anteil an Zahl der Betriebe<br />

Kapitalbeteiligungen<br />

Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligung<br />

2005 <strong>2007</strong> 2005 <strong>2007</strong><br />

Handel und Reparatur 2 5 10 11<br />

Produzierendes Gewerbe 2 2 8 8<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 1 3 12 14<br />

Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung 0 1 7 7<br />

1 bis 4 Beschäftigte 0 2 5 6<br />

5 bis 19 2 4 11 14<br />

20 bis 99 4 4 22 23<br />

100 bis 499 4 9 26 34<br />

ab 500 7 13 39 39<br />

Nordbayern 1 4 9 12<br />

Südbayern 2 3 11 11<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 2 3 10 12<br />

Alte Bundesländer 2 2 9 9<br />

Neue Bundesländer 1 1 8 10<br />

Deutschland insgesamt 2 2 9 10<br />

5.5 Betriebliche Personalvertretung<br />

In acht Prozent aller Betriebe und Dienststellen gibt es <strong>2007</strong> einen nach dem Betriebsverfassungsgesetz<br />

bzw. Personalvertretungsgesetz gewählten Betriebs- oder Personalrat (v. a. <strong>im</strong> Bereich Organisationen<br />

ohne Erwerbscharakter/Öffentliche Verwaltung). Naturgemäß liegen die Werte in größeren und<br />

großen Betrieben um ein Vielfaches höher. Daneben gibt es in vier Prozent aller bayerischen Betriebe<br />

eine andere, betriebsspezifische Form der Mitarbeitervertretung (vgl. Darstellung 5.18).<br />

Darstellung 5.18: Verbreitung von Personalvertretungen <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />

Betriebs- oder Personalrat<br />

Anteil der Betriebe mit …<br />

an allen Betrieben<br />

betriebsspezifischer<br />

Personalvertretung<br />

1 bis 19 Beschäftigte 5 3<br />

20 bis 99 26 14<br />

100 bis 499 75 10<br />

500 und mehr 94 16<br />

<strong>Bayern</strong> 8 4<br />

50


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

5.6 Professionelle Personalpolitik<br />

Wie schon <strong>im</strong> Jahr 2005 wurde auch <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong> eine Frage gestellt, die die Professionalität<br />

der betrieblichen (Geschäfts- und) Personalpolitik abzubilden versucht. Als Ausdruck einer solchen<br />

werden schriftlich fixierte Pläne und routinisierte Verfahren betrachtet. Darstellung 5.19 gibt die<br />

Ergebnisse <strong>im</strong> Vergleich der beiden Jahre wieder. Trotz der besseren Arbeitsmarktlage stagniert die<br />

Verbreitung solcher Instrumente zwischen 2005 (38 %) und <strong>2007</strong> (36 % aller Betriebe). Allerdings haben<br />

die Werte bei den einzelnen Maßnahmen praktisch alle leicht zugenommen. Das bedeutet, dass<br />

sich zwar nicht mehr Betriebe überhaupt solcher Instrumente bedienen, dass aber in denjenigen Betrieben,<br />

die derartige Instrumente anwenden, inzwischen mehrere zur Anwendung kommen.<br />

Wie zu erwarten, finden sich solche professionellen Instrumente in größeren Betrieben wesentlich häufiger.<br />

Auffällig ist die relativ geringere Verbreitung <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe – was bezeichnenderweise<br />

nicht für die Investitions-, Produktions- und Absatzplanung gilt.<br />

Darstellung 5.19:<br />

Professionelle Personal- und Geschäftspolitik <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent; Anteil<br />

an allen Betrieben, Mehrfachnennungen möglich)<br />

Anteil der Betriebe mit…*<br />

Betriebe mit schriftlichen<br />

Instrumenten A B C D E F G H<br />

Handel und Reparatur 32 15 15 16 23 18 19 15 16<br />

Produzierendes Gewerbe 32 10 12 17 20 14 18 18 16<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 38 19 16 21 27 21 22 18 12<br />

Org. ohne Erwerb., Öffentliche Verwaltung 65 24 35 40 44 20 44 28 8<br />

Nord-<strong>Bayern</strong> 36 20 19 22 26 19 22 22 17<br />

Süd-<strong>Bayern</strong> 36 13 12 17 24 17 19 14 11<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 36 16 15 19 25 18 20 18 14<br />

nachrichtl. 2005 38 14 14 18 20 15 17 20 13<br />

* A Pläne für Personalentwicklung/Weiterbildung E Zielvereinbarungen mit Mitarbeitern<br />

B Pläne für Personalbedarf<br />

F Beurteilungen der Arbeitsleistung<br />

C Verfahren für Stellenbesetzung<br />

G Pläne für Investitionen<br />

D Stellenbeschreibungen für die Arbeitsplätze<br />

H Pläne für Produktion oder Absatz<br />

51


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

5.7 Zusammenfassung<br />

- Die Zahl der <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel für den <strong>Freistaat</strong> nachgewiesenen Personaleinstellungen ist <strong>im</strong><br />

ersten Halbjahr <strong>2007</strong> gegenüber dem Vorjahreszeitraum nochmals kräftig angestiegen. Allerdings<br />

hat sich <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> erstmals seit 2001 auch die Zahl der Personalabgänge wieder<br />

deutlich erhöht. Gemessen an den Anteilen der Betriebe mit Personaleinstellungen bzw. -abgängen<br />

erfasst der aktuelle Aufschwung weniger Betriebe als der Boom zur Jahrtausendwende.<br />

- Unverändert niedrig ist der Anteil der laut Angaben der Betriebe von den Arbeitsagenturen vermittelten<br />

Neueinstellungen (11 %); das gilt vor allem für Südbayern.<br />

- Bemerkenswert ist der in <strong>Bayern</strong> <strong>im</strong> Vergleich zum westdeutschen Durchschnitt etwas höhere und<br />

weiter angestiegene Anteil der Betriebe mit nur unbefristeten Einstellungen. Dieser Anteil steigt, abgesehen<br />

von den ganz großen Betrieben, mit zunehmender Betriebsgröße. Allerdings ist auf der<br />

Personenebene der Anteil der befristeten Neueinstellungen in <strong>Bayern</strong> niedriger (43 %) als <strong>im</strong><br />

Schnitt der alten Bundesländer (51 %); er ist aber dennoch weiter angestiegen.<br />

- Elf Prozent der befristet Beschäftigten wurden <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis<br />

übernommen.<br />

- Bei den Personalabgängen spiegelt sich die Besserung am Arbeitsmarkt in einem Anstieg der beschäftigtenseitigen<br />

Kündigungen und einem Rückgang der arbeitgeberseitigen Kündigungen.<br />

- Der Anteil der Betriebe mit einer Personalsuche bzw. Personaleinstellung <strong>im</strong> ersten Halbjahr ist von<br />

27 auf 30 Prozent gestiegen. Zwei Drittel davon konnten ihren Personalbedarf auch voll decken. Bei<br />

fünf Prozent blieb ein Teil der Stellen offen, fünf Prozent konnten die offene(n) Stelle(n) nicht decken<br />

– vor allem sind dies Kleinbetriebe. Das Problem nicht besetzbarer Stellen hält sich also quantitativ<br />

noch in Grenzen.<br />

Hochgerechnet konnten <strong>im</strong> Verlauf des ersten Halbjahres <strong>2007</strong> rund 45 Tausend Stellen für Qualifizierte<br />

<strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> nicht besetzt werden. Knapp die Hälfte davon betrifft Betriebe mit unter 20 Beschäftigten.<br />

- Zum Befragungszeitpunkt (3. Quartal <strong>2007</strong>) berichten elf Prozent der Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> von sofort<br />

zu besetzenden Stellen (alte Bundesländer: 13 %), vor allem betrifft das Großbetriebe. Hochgerechnet<br />

waren dass 86.000 Vakanzen – spürbar mehr als 2006, aber auch deutlich weniger als<br />

2000/2001. Die Meldequote bei den Arbeitsagenturen lag mit 47 Prozent höher als in den Vorjahren.<br />

- Vergleicht man die Qualifikationsstruktur des Beschäftigtenbestandes mit den gewünschten Qualifikationen,<br />

so zeigt sich <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, dass sich <strong>2007</strong> deutlich mehr der Vakanzen auf Beschäftigte<br />

mit mittlerer Qualifikation (mit Berufsausbildung) beziehen als solche Beschäftigte <strong>im</strong> Bestand vorhanden<br />

sind. Dagegen waren <strong>im</strong> Jahr 2006 überproportional mehr offene Stellen für Personen mit<br />

(Fach-)Hochschulabschluss zu verzeichnen.<br />

- Deutlich weniger als <strong>im</strong> Bestand (24 %) betreffen in <strong>Bayern</strong> die Vakanzen Stellen für einfache Tätigkeiten<br />

(16 %). Das sind erheblich weniger als 2006 (23 %) und auch weniger als es <strong>2007</strong> Vakanzen<br />

für einfache Tätigkeiten <strong>im</strong> westdeutschen Durchschnitt gibt (21 %).<br />

Interessanterweise betrafen <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> 42 Prozent der getätigten Neueinstellungen<br />

solche für einfache Tätigkeiten.<br />

52


5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />

Insgesamt kann also von einem punktuellen Fachkräftebedarf, aber keinesfalls von einem flächendeckenden<br />

Fachkräftemangel gesprochen werden. Die Quote der Vakanzen am Personalbestand<br />

(plus sofort zu besetzende Stellen) liegt für einfache Tätigkeiten bei einem, für Beschäftigte mit Berufsausbildung<br />

bei zwei und bei Hochqualifizierten bei drei Prozent.<br />

- 21 Prozent der Betriebe in <strong>Bayern</strong>, vor allem natürlich die größeren, erwarten für die nächsten zwei<br />

Jahre einen Einstellungsbedarf für qualifizierte Beschäftigte. Davon betreffen 27 Prozent einen Ersatzbedarf<br />

für altersbedingt ausscheidende Fachkräfte.<br />

Rund die Hälfte dieses Fünftels an Betrieben mit voraussichtlichen Einstellungen erwarten zumindest<br />

teilweise Stellenbesetzungsprobleme.<br />

Eine Alternative zur Neurekrutierung können bei einem erwarteten Fachkräftebedarf auch innerbetriebliche<br />

Maßnahmen sein, Hier nennen die Betriebe als prioritär den „innerbetrieblichen Erfahrungsaustausch“<br />

und die „innerbetriebliche Weiterbildung“.<br />

- Der Anteil der Betriebe ohne Tarifvertrag ist erstmals seit Jahren nicht mehr weiter angestiegen.<br />

<strong>2007</strong> waren es 58 Prozent (2006: 59 %). Der Beschäftigtenanteil in solchen Betrieben an allen Beschäftigten<br />

beträgt <strong>2007</strong> 35 Prozent (2006: 34 %). Damit ist der Trend zur Tarifflucht aber nicht gestoppt.<br />

Sowohl der Anteil der Betriebe mit einem Branchentarifvertrag hat leicht zu- und der Anteil<br />

der Betriebe mit Orientierung an einem Tarifvertrag leicht abgenommen.<br />

Unter den bayerischen Betrieben mit Tarifgeltung bezahlen 45 Prozent (2006: 36 %) auch übertariflich.<br />

- Die in Vollzeitäquivalente je abhängig Beschäftigte umgerechnete Bruttolohn- und Gehaltssumme<br />

ist 2006/07 in <strong>Bayern</strong> nur um 0,4 Prozent gestiegen (2005/06 waren es 4,9 %). Sie liegt damit <strong>im</strong>mer<br />

noch unter dem westdeutschen Durchschnitt; der Abstand wird aber seit Jahren kleiner.<br />

Zusätzliche finanzielle Anreize für Beschäftigte gibt es in den bayerischen Betrieben zwar etwas<br />

häufiger als <strong>im</strong> Rest der Republik. Die Verbreitung von Gewinn- und Erfolgsbeteiligungen mit zwölf<br />

Prozent (2006: 10 %) und vor allem von Kapitalbeteiligungen mit drei Prozent (2006: 2 %) ist aber<br />

dennoch gering.<br />

- In acht Prozent aller Betriebe und Dienststellen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> gibt es, wie <strong>im</strong> Vorjahr, zur Jahresmitte<br />

<strong>2007</strong> einen Betriebs- oder Personalrat. In weiteren vier Prozent gibt es eine betriebsspezifische Art<br />

von Personalvertretung.<br />

- Im Panel <strong>2007</strong> wurden die Betriebe auch gefragt, inwieweit sie über best<strong>im</strong>mte professionelle Instrumente<br />

der Personalpolitik verfügen. Gegenüber den Vergleichszahlen aus der Befragung von<br />

2005 ist eine Stagnation (2005: 38 %; <strong>2007</strong>: 36 %) der Anteilswerte festzustellen. Am häufigsten<br />

werden – natürlich vor allem in größeren Betrieben – Stellenbeschreibungen (25 %), schriftliche<br />

Beurteilungen der Arbeitsleistung (20 %) und feste Verfahren für Stellenbesetzungen genannt.<br />

53


6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />

6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />

6.1 Zur Situation am Ausbildungsmarkt <strong>im</strong> Befragungszeitraum <strong>2007</strong><br />

Infolge der konjunkturellen Besserung hat sich die Lage auf dem bayerischen Ausbildungsstellenmarkt<br />

gegenüber den Vorjahren entspannt. Die Zahl der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Ausbildungsstellen<br />

hat um 7.834 auf 80.973 zugenommen (+10,7 %). Der Zahl der gemeldeten Bewerber gegenübergestellt,<br />

die leicht um 888 auf 108.129 gesunken ist, kamen auf 100 gemeldete Bewerber 75 gemeldete<br />

Stellen.<br />

Ende September <strong>2007</strong> waren bei den bayerischen Arbeitsagenturen noch 5.712 unbesetzte Stellen<br />

gemeldet, was eine deutliche Zunahme <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Demgegenüber sank die<br />

Zahl der zum 30.9. noch unversorgten Bewerber um über 40 Prozent auf 3.005 Personen. Hinzu kamen<br />

13.967 Bewerber mit Verbleib in einer Alternative.<br />

Allerdings stellt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit nur einen Teilbereich des Ausbildungsmarktes<br />

dar. Für eine allgemeine Aussage über die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt müssen auch die<br />

Eintragungszahlen der Kammern sowohl die Schulstatistik mit berücksichtigt werden. Das IAB-<br />

Betriebspanel liefert hierzu detaillierte Informationen, gerade auch zu Ausbildungsverhältnissen, die<br />

nicht dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) bzw. der Handwerksordnung (HWO) unterliegen. 37<br />

6.2 Ausbildung nach Eigenangaben der Betriebe und Dienststellen<br />

6.2.1 Ausbildungsberechtigung und Ausbildungsbeteiligung der Betriebe <strong>2007</strong><br />

Wie <strong>im</strong> Vorjahr beteiligten sich <strong>2007</strong> 31 Prozent der bayerischen Betriebe und Dienststellen an betrieblicher<br />

Ausbildung. 38<br />

Trotz der konjunkturellen Verbesserung und der insgesamt positiven Beschäftigungsentwicklung<br />

liegt die Ausbildungsbeteiligung in <strong>Bayern</strong> allerdings nach wie vor unterhalb derjenigen<br />

der Jahre 2002 bis 2004 (vgl. Darstellung 6.1).<br />

Insgesamt sehen sich – nach Einschätzung der Personalverantwortlichen bzw. Betriebsinhaber –<br />

64 Prozent der bayerischen Betriebe als ausbildungsberechtigt an. Von diesen ausbildungsberechtigten<br />

Betrieben bildet weiterhin weniger als die Hälfte (48 %) tatsächlich aus.<br />

37<br />

Dabei ist allerdings zur beachten, dass auch damit <strong>im</strong>mer noch nur ein Teil des Berufsbildungssystems abgebildet wird. Nicht erfasst<br />

werden große Teile des Schulberufssystems sowie des Übergangssystems. Zum Übergangssystem, das Jungendlichen keine qualifizierte<br />

Berufsbildung, sondern eine Berufsvorbereitung vermittelt, wird Folgendes gezählt: Jugendsofortprogramm, berufsvorbereitende<br />

Maßnahmen, sonstige schulische Bildungsgänge, Schüler ohne Ausbildungsvertrag in Berufsschulen, schulisches Berufsvorbereitungsjahr,<br />

Berufsfachschulen, die keinen beruflichen Abschluss vermitteln und das schulische Berufsgrundbildungsjahr, soweit es in<br />

Vollzeit besucht wird.<br />

38<br />

Im Panel werden als Ausbildungsbetriebe alle Betriebe definiert, die (vgl. Infratest 2002, S. 23):<br />

- ausbildungsberechtigt sind und die Auszubildende bzw. BeamtenanwärterInnen <strong>im</strong> Bestand haben oder<br />

- <strong>im</strong> jeweils zu Ende gehenden Ausbildungsjahr selbst neue Verträge abgeschlossen haben oder<br />

- <strong>im</strong> zu Ende gehenden Ausbildungsjahr erfolgreich abgeschlossene Ausbildungen verzeichnet haben oder<br />

- für das beginnende Ausbildungsjahr neue Verträge abgeschlossen haben oder das noch planen.<br />

Damit umfasst diese Definition auch Betriebe, bei denen sich zum Befragungszeitpunkt keine Auszubildenden <strong>im</strong> Betrieb befinden.<br />

Der Anteil der Betriebe, die zum Stichtag 30.6. mindestens einen Auszubildenden oder BeamtenanwärterInnen haben, lag <strong>im</strong> Jahr<br />

<strong>2007</strong> bei 24 Prozent. Auch in dieser Abgrenzung blieb der Anteil gegenüber dem Vorjahreswert konstant, verzeichnete aber zwischen<br />

2003 und 2006 einen spürbaren Rückgang (2003: 29 %, 2004: 27 %, 2005: 26 %. 2006: 24 %).<br />

54


6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />

Darstellung 6.1: Ausbildungsberechtigung und Ausbildungsbeteiligung der Betriebe in <strong>Bayern</strong> 2001<br />

bis <strong>2007</strong> (Anteil an allen Betrieben in Prozent)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

30<br />

35 34 33 30 31 31<br />

70%<br />

Ausbildende Betriebe<br />

60%<br />

50%<br />

30<br />

29 32<br />

30<br />

32 33 33<br />

Nicht ausbildende Betriebe mit<br />

Ausbildungsberechtigung<br />

40%<br />

30%<br />

Betriebe ohne<br />

Ausbildungsberechtigung<br />

20%<br />

39 36 33 37 38 36 36<br />

10%<br />

0%<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Der Anteil ausbildender Betriebe steigt mit der Beschäftigtenzahl deutlich an. Während sich von den<br />

Betrieben mit unter fünf Beschäftigten nur 12 Prozent an der Ausbildung beteiligen, sind dies bei Betrieben<br />

mit zwischen 20 und 499 Beschäftigten mehr als zwei Drittel, bei Betrieben mit 500 und mehr Mitarbeitern<br />

beträgt der Anteil 87 Prozent.<br />

Die Ausbildungsbeteiligung der Betriebe mit 100 und mehr Beschäftigten nahm <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr<br />

deutlich ab (von 78 auf 72 %). Im langfristigen Trend ist ein stetiger Rückzug dieser Betriebe aus<br />

der Ausbildung zu verzeichnen. Die Bedeutung der Betriebe mit zwischen 20 und 99 Beschäftigen<br />

nahm dagegen kontinuierlich zu und liegt <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> über zwei Drittel. Weiterhin niedrig und deutlich<br />

unter dem Niveau der Jahre 2001 bis 2003 liegt der Anteil der ausbildenden Kleinbetriebe (unter 5 Beschäftigte)<br />

(vgl. Darstellung 6.2).<br />

Darstellung 6.2:<br />

Bayerische Ausbildungsbetriebe nach Betriebsgrößenklassen 2001 bis <strong>2007</strong> (Anteil<br />

an allen Betrieben in Prozent)<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

83<br />

81 80 81<br />

63<br />

65<br />

59 60<br />

78 78<br />

72<br />

67 67 68<br />

40<br />

30<br />

37<br />

42 41 41<br />

39 40 39<br />

20<br />

10<br />

0<br />

16<br />

20<br />

17<br />

15<br />

12 12 12<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

1 bis 4 Beschäftigte 5 bis 19 20 bis 99 100 und mehr<br />

55


6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />

Unter den nicht ausbildenden Betrieben sind insbesondere die 33 Prozent aller Betriebe interessant, die<br />

sich trotz Ausbildungsberechtigung aktuell nicht an der Ausbildung beteiligen. Aus Darstellung 6.3 wird<br />

ersichtlich, wo diese Betriebe vor allem zu finden sind.<br />

Darstellung 6.3:<br />

Anteil trotz Ausbildungsberechtigung nicht ausbildender Betriebe (an allen Betrieben<br />

mit Ausbildungsberechtigung; Angaben in Prozent)<br />

Handel und Reparatur<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

Dienstl. <strong>im</strong> engeren Sinne<br />

Org. ohne Erwerb./Öff. Verw.<br />

48<br />

42<br />

46<br />

44<br />

49<br />

44<br />

51<br />

55<br />

55<br />

55<br />

58<br />

57<br />

1 bis 4 Beschäftigte<br />

5 bis 19<br />

20 bis 99<br />

100 bis 499<br />

ab 500<br />

20<br />

16<br />

19<br />

12<br />

15<br />

18<br />

9<br />

14<br />

11<br />

48<br />

47<br />

46<br />

73<br />

76<br />

76<br />

2005<br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

Nordbayern<br />

Südbayern<br />

53<br />

51<br />

48<br />

49<br />

53<br />

55<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />

51<br />

52<br />

52<br />

Alte Bundesländer<br />

Neue Bundesländer<br />

Deutschland insgesamt<br />

47<br />

48<br />

47<br />

51<br />

52<br />

51<br />

48<br />

49<br />

48<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Der Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe, die nicht ausbilden hat sich in Nordbayern gegenüber<br />

dem Vorjahr verringert, wohingegen in Südbayern eine Zunahme zu verzeichnen ist. Seit 2005 hat sich<br />

das Verhältnis zwischen den beiden Landesteilen umgekehrt: Aktuell bildet in Südbayern mit 55 Prozent<br />

ein größerer Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe nicht aus als in Nordbayern (48 %).<br />

Mit zunehmender Betriebsgröße sinkt der Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe, die nicht ausbilden<br />

(vgl. Darstellung 6.3). Von den Kleinstbetrieben mit weniger als fünf Beschäftigten bildeten wie <strong>im</strong><br />

Vorjahr knapp drei Viertel der Betriebe mit Ausbildungsberechtigung nicht aus, was vor allem darauf<br />

zurückzuführen ist, dass diese Betriebe auch keinen kontinuierlichen Nachwuchsbedarf haben.<br />

Deutlich zugenommen hat gegenüber dem Vorjahr der Anteil <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe sowie bei<br />

Organisationen ohne Erwerbscharakter/Öffentlicher Verwaltung. Auch unter den Dienstleistungsbetrieben<br />

bilden weniger ausbildungsberechtigte Betriebe aus als <strong>im</strong> Vorjahr. Eine starke Abnahme des Anteils<br />

trotz Ausbildungsberechtigung nicht ausbildender Betriebe ist <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur zu<br />

beobachten.<br />

56


6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />

6.2.2 Auszubildende<br />

Trotz der stabilen Ausbildungsbeteiligung der Betriebe setzte sich der Rückgang der Auszubildendenzahl<br />

<strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> fort. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Auszubildenden (inklusive der schulischen<br />

Ausbildungsgänge und der BeamtenanwärterInnen) in bayerischen Betrieben um zwei Prozent<br />

von 250 Tsd. auf 244 Tsd. gesunken. 39<br />

Darstellung 6.4: Auszubildendenzahlen 2001 bis <strong>2007</strong> (jeweils 30.06.)<br />

Zahl in 1.000 Auszubildendenquote 1<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong> 2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Handel und Reparatur 68 69 62 51 56 58 62 8 8 7 6 7 7 7<br />

Produzierendes Gewerbe 109 105 105 102 101 95 93 6 6 6 6 6 5 5<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 92 98 98 97 91 84 77 4 5 4 4 4 4 3<br />

Org. ohne Erwerb./Öff. Verw. 10 8 10 10 11 10 9 2 2 2 2 3 3 3<br />

1 bis 4 Beschäftigte 26 20 19 16 14 9 12 6 5 5 4 3 2 3<br />

5 bis 19 89 94 89 78 77 69 61 7 7 6 6 6 5 5<br />

20 bis 99 74 75 75 77 80 78 76 5 6 6 6 6 6 6<br />

100 bis 499 46 47 50 47 48 49 48 4 4 4 4 4 4 4<br />

ab 500 46 46 44 44 42 45 47 4 4 4 4 4 4 4<br />

Nordbayern 135 136 135 132 123 113 112 6 6 6 6 5 5 5<br />

Südbayern 147 147 141 130 138 136 132 5 5 5 4 5 5 4<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 281 282 276 262 261 250 244 5 5 5 5 5 5 4<br />

Alte Bundesländer 1.283 1.278 1.258 1.223 1.226 1.207 1.179 5 5 5 4 4 4 4<br />

Neue Bundesländer 331 315 304 302 298 286 305 6 6 6 6 6 5 5<br />

Deutschland insgesamt 1.614 1.593 1.562 1.525 1.524 1.494 1.484 5 5 5 5 5 5 5<br />

1<br />

Anteil Auszubildende (inkl. Beamtenanwärter) an allen Beschäftigten.<br />

Die sinkende Zahl an Auszubildenden war vor allem in Südbayern zu verzeichnen. Während zwischen<br />

2004 und 2006 vor allem <strong>im</strong> Norden <strong>Bayern</strong>s eine abnehmende Auszubildendenzahl zu beobachten<br />

war, ist <strong>2007</strong> <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr eher die nordbayerische Auszubildendenzahl auf dem niedrigen<br />

Niveau des Vorjahres konstant, wohingegen Südbayern mit minus 4 Tsd. bzw. einer Abnahme von drei<br />

Prozent einen deutlich stärkeren Rückgang der Auszubildendenzahl zu verzeichnen hat. Damit sank<br />

auch der Anteil der Auszubildenden an allen Beschäftigten <strong>im</strong> bayerischen Durchschnitt erstmals auf<br />

vier Prozent.<br />

Den größten Anteil zu dem langfristigen Rückgang der Auszubildendenzahlen trugen die Kleinst- und<br />

Kleinbetriebe bei: Trotz des aktuellen Wiederanstiegs in Betrieben mit weniger als fünf Beschäftigten<br />

39<br />

Dies kann trotz der eingangs des Kapitels erwähnten aktuell gestiegenen Zahl neuer Ausbildungsverhältnisse durch das gleichzeitige<br />

Ausscheiden eines starken Auszubildendenjahrgangs zustande kommen. Da es sich bei den <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel erfassten Auszubildendenzahlen<br />

um eine Bestandzahl aller Auszubildenden zum Stichtag 30.06.<strong>2007</strong> handelt, wirken sich auch die rückläufigen Zahlen<br />

neu abgeschlossener Ausbildungsverträge der beiden Vorjahre aus. Aus diesem Grund ergibt sich aus der steigenden Zahl neu<br />

abgeschlossener Ausbildungsverträge (laut Bundesagentur für Arbeit) und der laut Betriebspanel sinkenden Zahl der Auszubildenden<br />

insgesamt kein Widerspruch.<br />

Nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung betrug die Zahl der betrieblichen Auszubildenden zum Stichtag 31.12.2006 etwa<br />

249 Tsd. (vgl. Bundesinstitut für Berufsbildung 2008).<br />

57


6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />

zeigt sich in der langfristigen Entwicklung, dass sich die Zahl der Auszubildenden verglichen mit der<br />

Situation zu Anfang des Jahrzehnts in Betrieben mit unter 20 Beschäftigten deutlich verringert hat. Waren<br />

Mitte des Jahres 2001 noch 115 Tsd. Auszubildende in solchen Betrieben zu finden, so betrug die<br />

Anzahl <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> nur noch 73 Tsd.<br />

Obwohl auch in den mittleren Betrieben aktuell eine Abnahme der Auszubildendenzahl zu verzeichnen<br />

ist, verdeutlicht sich doch die nach wie vor starke Bedeutung der Ausbildungsleistung der Betriebe mit<br />

zwischen 5 und 99 Beschäftigten. Mit insgesamt 137 Tsd. Auszubildenden entfällt mehr als die Hälfte<br />

der bayerischen Auszubildenden auf diese Betriebe.<br />

Nach Wirtschaftszweigen betrachtet fiel der Rückgang der Auszubildendenzahlen der letzten Jahre <strong>im</strong><br />

Dienstleistungssektor besonders stark aus. Seit dem Jahr 2004 nahm die Zahl der Auszubildenden dort<br />

kontinuierlich ab. Zwischen 2006 und <strong>2007</strong> setzt sich dieser Trend fort, mit der Folge, dass die Auszubildendenquote<br />

in Dienstleistungsbetrieben <strong>im</strong> Befragungsjahr <strong>2007</strong> nur noch drei Prozent betrug. Die<br />

höchste Auszubildendenquote findet sich wie auch <strong>im</strong> Jahr zuvor mit sieben Prozent <strong>im</strong> Bereich Handel<br />

und Reparatur. Weiterhin unterdurchschnittlich ist die Quote in den Organisationen ohne Erwerbszweck<br />

und in der Öffentlichen Verwaltung (vgl. Darstellung 6.4).<br />

6.3 Ausbildungsplatzangebot und -besetzung<br />

6.3.1 Ausbildungsplatzangebot <strong>im</strong> Ausbildungsjahr 2006/<strong>2007</strong><br />

Für das zu Ende gehende Ausbildungsjahr 2006/<strong>2007</strong> haben nach eigenen Angaben 28 Prozent aller<br />

bayerischen Betriebe und Dienststellen neue Ausbildungsverträge angeboten. Gegenüber dem Vorjahr<br />

bedeutet dies eine Zunahme um zwei Prozentpunkte.<br />

Gleichzeitig stieg auch die Anzahl der angebotenen Ausbildungsstellen von 121 Tsd. auf 127 Tsd.<br />

(+5 %), dabei sind aber in den beiden Landesteilen sehr unterschiedliche Entwicklungen sichtbar. Während<br />

in Südbayern sowohl der Anteil der Betriebe mit Ausbildungsplatzangeboten als auch die Zahl der<br />

angebotenen Ausbildungsstellen deutlich anstieg, ging in Nordbayern beides leicht zurück.<br />

58


6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />

Darstellung 6.5: Betriebe mit neuen Ausbildungsplatzangeboten für die Ausbildungsjahre 2005/2006<br />

und 2006/<strong>2007</strong> (alle Betriebe mit Ausbildungsberechtigung; Stand: jeweils 30.06.)<br />

Betriebe mit neuen<br />

Ausbildungsplatzangeboten<br />

Anzahl angebotene<br />

Ausbildungsstellen<br />

Anteil der dem Arbeitsamt<br />

gemeldeten Ausbildungsstellen<br />

Prozent in Tsd. Prozent<br />

2005/06 2006/07 2005/06 2006/07 2005/06 2006/07<br />

Handel und Reparatur 26 41 27 33 55 51<br />

Produzierendes Gewerbe 28 34 41 47 66 72<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 24 19 47 41 60 56<br />

Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung 23 26 4 4 65 65<br />

1 bis 4 Beschäftigte 10 13 9 10 59 59<br />

5 bis 19 25 27 32 33 56 56<br />

20 bis 99 60 65 40 41 61 60<br />

100 bis 499 70 70 21 22 62 62<br />

ab 500 74 86 18 20 71 74<br />

Nordbayern 27 26 58 55 68 65<br />

Südbayern 24 30 62 72 55 58<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 26 28 121 127 61 61<br />

Alte Bundesländer Insgesamt 29 31 595 590 61 62<br />

Neue Bundesländer Insgesamt 26 26 122 132 69 69<br />

Deutschland Insgesamt 28 30 718 722 62 63<br />

6.3.2 Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge <strong>2007</strong>/2008<br />

Zum Zeitpunkt der Befragung (zwischen Ende Juni und Mitte Oktober <strong>2007</strong>) hatten 52 Prozent der ausbildenden<br />

bayerischen Betriebe einen oder mehrere neue Ausbildungsverträge für das Ausbildungsjahr<br />

2004/2005 abgeschlossen. Hinzu kommen fünf Prozent, für die Ausbildungsverträge von anderen Betrieben/Dienststellen<br />

bzw. mit überbetrieblichen Einrichtungen abgeschlossen wurden (vgl. Darstellung<br />

6.6).<br />

Gegenüber dem Vorjahr lässt sich <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> eine deutlich positivere Entwicklung beobachten als <strong>im</strong><br />

Durchschnitt der alten Bundesländer. Während in <strong>Bayern</strong> der Anteil der Betriebe mit abgeschlossenen<br />

Ausbildungsverträgen für das kommende Ausbildungsjahr um sechs Prozentpunkte anstieg, zeigt sich<br />

in Westdeutschland nur eine geringfügige Zunahme. Ein starker Anstieg des Anteils ist in Nordbayern<br />

zu verzeichnen. Insgesamt sind diese Zahlen ein Hinweis darauf, dass eine weitere Verbesserung der<br />

Ausbildungssituation <strong>im</strong> Ausbildungsjahr <strong>2007</strong>/2008 zu erwarten ist.<br />

59


6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />

Darstellung 6.6: Anteil der Betriebe mit neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen 2005/2006,<br />

2006/<strong>2007</strong> und <strong>2007</strong>/2008 an allen ausbildenden Betrieben (Angaben in Prozent)<br />

Nordbayern<br />

2005/2006<br />

2006/<strong>2007</strong><br />

<strong>2007</strong>/2008<br />

33<br />

42<br />

56<br />

1<br />

2<br />

5<br />

65<br />

56<br />

38<br />

Südbayern<br />

2005/2006<br />

2006/<strong>2007</strong><br />

<strong>2007</strong>/2008<br />

41<br />

49<br />

49<br />

7<br />

6<br />

4<br />

53<br />

44<br />

47<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />

2005/2006<br />

2006/<strong>2007</strong><br />

<strong>2007</strong>/2008<br />

37<br />

46<br />

52<br />

4<br />

4<br />

5<br />

58<br />

50<br />

43<br />

Alte Bundesländer<br />

2005/2006<br />

2006/<strong>2007</strong><br />

<strong>2007</strong>/2008<br />

42<br />

45<br />

46<br />

3<br />

3<br />

4<br />

55<br />

53<br />

50<br />

Neue Bundesländer<br />

2005/2006<br />

2006/<strong>2007</strong><br />

<strong>2007</strong>/2008<br />

43<br />

40<br />

39<br />

3<br />

3<br />

3<br />

54<br />

57<br />

58<br />

Deutschland insgesamt<br />

2005/2006<br />

2006/<strong>2007</strong><br />

<strong>2007</strong>/2008<br />

42<br />

44<br />

45<br />

3<br />

3<br />

4<br />

55<br />

53<br />

51<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

<strong>im</strong> eigenen Betrieb durch andere Betriebe ohne neue Verträge<br />

6.4 Auszubildende mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung und Übernahmen an der<br />

zweiten Schwelle<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> haben 87 Tsd. Auszubildende in <strong>Bayern</strong> ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Diese<br />

Zahl liegt damit leicht unter dem Vorjahreswert von 90 Tsd. Während die Zahl der erfolgreichen Ausbildungsabschlüsse<br />

in Südbayern gleich bleibend bei 47 Tsd. liegt, nahm sie in Nordbayern um knapp elf<br />

Prozent (minus 4 Tsd.) ab.<br />

Der Anteil der weiblichen Auszubildenden mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung beträgt wie <strong>im</strong><br />

Vorjahr weniger als die Hälfte. Insbesondere die gesunkene Zahl der Ausbildungsabschlüsse in Nordbayern<br />

scheint sich vor allem bei den Frauen niederzuschlagen. Neben den niedrigen Anteilen in Handel<br />

und Reparatur und <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe, die generell niedrige Frauenanteile aufweisen, ist<br />

<strong>2007</strong> auch <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich ein sinkender Anteil der Frauen an den Ausbildungsabschlüssen<br />

zu beobachten.<br />

60


6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />

Darstellung 6.7:<br />

Auszubildende mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung<br />

Anzahl Auszubildende mit erfolgreich<br />

abgeschlossener Ausbildung<br />

Frauenanteil an den Auszubildenden mit<br />

erfolgreich abgeschlossener Ausbildung<br />

(Tsd. Personen)<br />

(Prozent)<br />

2005 2006 <strong>2007</strong> 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Handel und Reparatur 15 19 20 52 36 37<br />

Produzierendes Gewerbe 32 35 32 30 26 26<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 31 31 31 70 73 64<br />

Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung 3 4 3 64 46 54<br />

1 bis 19 Beschäftigte 27 29 29 64 58 42<br />

20 bis 99 24 27 25 43 36 43<br />

100 bis 499 17 18 16 50 45 50<br />

ab 500 15 15 17 39 40 41<br />

Nordbayern 39 43 39 50 46 43<br />

Südbayern 43 47 47 51 45 44<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 82 90 87 51 45 44<br />

Alte Bundesländer Insgesamt 416 406 397 50 46 46<br />

Neue Bundesländer Insgesamt 94 85 101 43 43 45<br />

Deutschland Insgesamt 509 491 498 49 46 46<br />

In Folge des Aufschwungs am Arbeitsmarkt hat sich der positive Trend der letzten Jahre an der „zweiten<br />

Schwelle“ fortgesetzt. Wurden <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> 2004 nur 54 Prozent der Auszubildenden mit erfolgreich<br />

abgeschlossener Ausbildung von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen, so stieg der Anteil seitdem<br />

kontinuierlich an. Mit einer Übernahmequote von 64 Prozent <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> wird ein Anteil erreicht, der in<br />

<strong>Bayern</strong> zuletzt <strong>im</strong> Jahr 2002 erreicht wurde. Wie bereits in den Vorjahren liegt die Übernahmequote in<br />

den bayerischen Betrieben über dem Durchschnitt der alten Bundesländer (vgl. Darstellung 6.8).<br />

Darstellung 6.8:<br />

Übernahmequoten von Auszubildenden 2001 bis <strong>2007</strong> (Stand jeweils 30.06.; Angaben<br />

in Prozent)<br />

66<br />

64<br />

62<br />

60<br />

63<br />

64<br />

62<br />

58<br />

56<br />

54<br />

52<br />

59<br />

58<br />

57 57<br />

55<br />

54<br />

54<br />

57<br />

55<br />

59<br />

57<br />

50<br />

48<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

<strong>Bayern</strong><br />

Alte Bundesländer<br />

61


6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />

Positiv entwickelt hat sich die Übernahmequote vor allem in den Kleinbetrieben. Nach dem sehr niedrigen<br />

Vorjahreswert von 39 Prozent wurde <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> die Hälfte der Auszubildenden mit erfolgreichem<br />

Abschluss vom Betrieb übernommen. Gleichwohl liegt der Anteil der übernommenen Auszubildenden in<br />

den Betrieben mit weniger als 20 Beschäftigten deutlich unter dem von mittleren und größeren Betrieben,<br />

die eine Übernahmequote von mehr als zwei Dritteln aufweisen. Dies ist natürlich auch darauf<br />

zurückzuführen, dass Kleinbetriebe häufig über ihren Bedarf ausbilden und deswegen eine Übernahme<br />

<strong>im</strong> Betrieb seltener stattfindet als in Großbetrieben.<br />

Deutlich zugenommen haben die Übernahmequoten gegenüber dem Vorjahr in Betrieben des Produzierenden<br />

Gewerbes (von 63 auf 73 %). Eine Abnahme ist <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur zu verzeichnen<br />

(von 65 auf 62 %), allerdings liegt der Anteil der übernommenen Auszubildenden auch hier weiter<br />

über den Werten der Jahre 2003 bis 2005 (2003: 43 %, 2004: 50 %, 2005: 54 %).<br />

Darstellung 6.9:<br />

Anteil der übernommenen Auszubildenden an den Auszubildenden mit erfolgreichem<br />

Abschluss 2005 bis <strong>2007</strong> (Übernahmequote)<br />

insgesamt<br />

Anteil der übernommenen Auszubildenden<br />

an den Auszubildenden mit erfolgreichem Abschluss<br />

männliche<br />

Auszubildende<br />

weibliche<br />

Auszubildende<br />

2005 2006 <strong>2007</strong> 2005 2006 <strong>2007</strong> 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Handel und Reparatur 54 65 62 43 63 55 65 69 74<br />

Produzierendes Gewerbe 62 63 73 66 66 71 52 55 76<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 51 50 55 47 50 52 53 50 56<br />

Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung 59 64 70 56 64 78 61 64 63<br />

1 bis 19 Beschäftigte 47 39 50 48 36 39 47 41 64<br />

20 bis 99 52 67 67 45 65 70 61 69 62<br />

100 bis 499 63 66 70 66 71 73 60 60 67<br />

ab 500 73 76 77 77 82 84 66 67 68<br />

Nordbayern 58 57 61 57 61 63 58 52 57<br />

Südbayern 56 61 66 58 63 62 54 59 71<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 57 59 64 57 62 63 56 56 65<br />

Alte Bundesländer Insgesamt 55 57 62 57 59 63 53 55 61<br />

Neue Bundesländer Insgesamt 37 44 47 37 44 49 38 45 45<br />

Deutschland Insgesamt 52 55 59 53 56 60 51 53 58<br />

Mit Blick auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede ist als erfreuliche Entwicklung festzuhalten, dass<br />

der Zuwachs der Übernahmequoten in erheblichem Ausmaß den weiblichen Auszubildenden zugute<br />

kommt. Die deutlichen Chancenunterschiede von Frauen und Männern des Vorjahres haben sich in<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt somit wieder eingeebnet – <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> lagen die Übernahmequoten bei beiden<br />

Geschlechtern über dem Wert von 2005. In Nordbayern liegt die Übernahmequote von Männern allerdings<br />

weiterhin über der von Frauen, wohingegen sich das Verhältnis in Südbayern umgekehrt darstellt.<br />

Auffällig ist vor allem die bei beiden Geschlechtern zunehmende, aber insbesondere bei den Frauen<br />

sprunghaft ansteigende Übernahmequote <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe (wo es ja weniger weibliche<br />

Auszubildende und auch einen geringeren Frauenanteil an den erfolgreichen Ausbildungsabschlüssen<br />

gibt).<br />

62


6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />

6.5 Inanspruchnahme von Unterstützung bei betrieblicher Ausbildung<br />

Als zusätzliche Frage wurde <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong> erhoben, ob Betriebe externe Unterstützungsleistungen<br />

bei der betrieblichen Ausbildung in Anspruch nehmen. Dies kann sich sowohl auf Kammern,<br />

die Bundesagentur für Arbeit, aber auch private Anbieter beziehen. 40<br />

Von allen ausbildenden Betrieben in <strong>Bayern</strong> nutzten 36 Prozent mindestens eine Form der abgefragten<br />

Unterstützungen. Bezogen auf die einzelnen aufgelisteten Maßnahmen wird Information und Beratung<br />

am häufigsten genutzt (20 %), gefolgt von Unterstützung bei der Durchführung der Berufsausbildung<br />

(18 %).<br />

Darstellung 6.10: Inanspruchnahme von Unterstützung bei betrieblicher Ausbildung nach Branchen<br />

(Anteil an allen ausbildenden Betrieben in <strong>Bayern</strong>, Mehrfachnennungen möglich)<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

Betriebe mit<br />

Betriebe mit Unterstützung bei ...<br />

Unterstützung A B C D E<br />

Handel und Reparatur 34 17 21 13 8 8<br />

Produzierendes Gewerbe 40 23 18 24 21 15<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 35 19 17 12 15 11<br />

Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung 28 7 10 8 15 11<br />

1 bis 19 Beschäftigte 30 18 17 14 11 10<br />

20 bis 99 52 24 22 22 23 18<br />

100 bis 499 47 17 13 19 32 13<br />

ab 500 62 26 13 18 39 22<br />

Nordbayern 37 20 19 18 17 13<br />

Südbayern 35 19 17 14 13 10<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 36 20 18 16 15 12<br />

Nachrichtlich:<br />

Nicht ausbildende Betriebe mit Ausbildungsberechtigung 7 4 2 3 3 2<br />

Alle Betriebe mit Ausbildungsberechtigung 21 11 10 10 9 7<br />

Informationen oder Beratung (z. B. Bedarfsanalysen)<br />

Unterstützung bei der Durchführung der Berufsausbildung (z. B. Auswahl passender Berufe/Bewerber, Erstellung von Ausbildungsplänen)<br />

Teilweise oder vollständige Übernahme der Durchführung der Ausbildung (z. B. Organisation von Verbundsausbildungen,<br />

Durchführung von Prüfungen, Vermittlung von Ausbildungsinhalten)<br />

Qualifizierung der für die Berufsausbildung Verantwortlichen<br />

Andere Formen von externer Unterstützung<br />

In der Tendenz werden Unterstützungsleistungen von Großbetrieben häufiger in Anspruch genommen<br />

als von kleineren Betrieben. Allerdings nutzt auch in mittleren Betrieben mit über der Hälfte der Ausbildungsbetriebe<br />

ein beträchtlicher Anteil mindestens eine Form der externen Unterstützung. Stark unterschiedlich<br />

nach Betriebsgröße ist jedoch die Art der Unterstützung. In kleineren Betrieben stehen eher<br />

Formen der Unterstützung <strong>im</strong> Vordergrund, die einen beratenden Charakter annehmen (Information und<br />

Beratung, Unterstützung bei Bewerberauswahl und Erstellung von Ausbildungsplänen). Dagegen ist in<br />

40<br />

Die Wortlaut der Frage lautet: „Private Bildungsdienstleister, Ausbildungsvereine, aber auch öffentliche Einrichtungen wie die Bundesagentur<br />

für Arbeit, die Industrie- und Handelskammer oder die Handwerkskammern, bieten ihre Unterstützung für die betriebliche<br />

Ausbildung an. Bitte geben Sie jeweils an, ob Ihr Betrieb/Ihre Dienststelle diese Unterstützung in Anspruch n<strong>im</strong>mt“.<br />

63


6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />

Betrieben mit mehr als 100 Beschäftigten die Qualifizierung der Ausbilder die mit Abstand häufigste<br />

Maßnahme.<br />

Am stärksten werden Unterstützungsmaßnahmen in Betrieben des Produzierenden Gewerbes genutzt.<br />

Auffällig ist demgegenüber die geringe Inanspruchnahme in Organisationen ohne Erwerbscharakter<br />

bzw. in der öffentlichen Verwaltung. 41 In Nordbayern ist der Anteil der ausbildenden Betriebe, die externe<br />

Unterstützung in Anspruch nehmen, etwas höher als <strong>im</strong> Süden.<br />

Die geringen Anteile in ausbildungsberechtigten Betrieben, die nicht ausbilden, sind bei den Einzelfragen,<br />

die sich direkt auf die Durchführung der Ausbildung beziehen, kaum überraschend. Bemerkenswert<br />

ist allerdings der geringe Anteil dieser Betriebe, die Information und Beratung durch Kammern,<br />

Arbeitsagenturen oder private Bildungsdienstleister beziehen. Möglicherweise könnte mit verstärkten<br />

Informations- und Beratungsleistungen in derzeit nicht ausbildenden, aber ausbildungsberechtigten<br />

Betrieben das Potenzial an Ausbildungsplätzen erhöht werden.<br />

41<br />

Dies kann natürlich auch bedeuten, dass in diesen Betrieben und Dienststellen diese Instrumente ausreichend intern durchführbar<br />

sind.<br />

64


6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />

6.6 Zusammenfassung<br />

- Wie <strong>im</strong> Vorjahr beteiligten sich <strong>2007</strong> 31 Prozent der bayerischen Betriebe und Dienststellen an<br />

betrieblicher Ausbildung. Trotz der konjunkturellen Verbesserung und der insgesamt positiven Beschäftigungsentwicklung<br />

liegt die Ausbildungsbeteiligung in <strong>Bayern</strong> allerdings nach wie vor unterhalb<br />

der Jahre 2002 bis 2004.<br />

- Bezogen auf die nach eigenen Angaben ausbildungsberechtigten Betriebe bilden weniger als die<br />

Hälfte (48 %) aus, während 52 Prozent nicht ausbilden.<br />

- Trotz der stabilen Ausbildungsbeteiligung der Betriebe setzte sich der Rückgang der Auszubildendenzahl<br />

<strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> fort. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Auszubildenden in bayerischen<br />

Betrieben um zwei Prozent von 250 Tsd. auf 244 Tsd. gesunken, während die Zahl der neuen Auszubildenden<br />

angestiegen ist.<br />

- Nach Wirtschaftszweigen betrachtet fiel der Rückgang der Auszubildendenzahlen der letzten Jahre<br />

<strong>im</strong> Dienstleistungssektor besonders stark aus. Seit dem Jahr 2004 nahm die Zahl der Auszubildenden<br />

dort kontinuierlich ab. Zwischen 2006 und <strong>2007</strong> setzt sich dieser Trend fort, mit der Folge, dass<br />

die Auszubildendenquote in Dienstleistungsbetrieben <strong>im</strong> Befragungsjahr <strong>2007</strong> nur noch 3 Prozent<br />

betrug. Die höchste Auszubildendenquote findet sich wie auch <strong>im</strong> Jahr zuvor mit sieben Prozent <strong>im</strong><br />

Bereich Handel und Reparatur.<br />

- Für das zu Ende gehende Ausbildungsjahr 2006/<strong>2007</strong> haben nach eigenen Angaben 28 Prozent<br />

aller bayerischen Betriebe und Dienststellen neue Ausbildungsverträge angeboten. Gegenüber<br />

dem Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme um zwei Prozentpunkte. Gleichzeitig stieg auch die Anzahl<br />

der angebotenen Ausbildungsstellen von 121 Tsd. auf 127 Tsd. (+5 %).<br />

- Zum Zeitpunkt der Befragung (zwischen Ende Juni und Mitte Oktober <strong>2007</strong>) hatten 52 Prozent der<br />

ausbildenden bayerischen Betriebe einen oder mehrere neue Ausbildungsverträge für das Ausbildungsjahr<br />

2004/2005 abgeschlossen. Hinzu kommen fünf Prozent, für die Ausbildungsverträge von<br />

anderen Betrieben/Dienststellen bzw. mit überbetrieblichen Einrichtungen abgeschlossen wurden.<br />

- Mit einer Übernahmequote von 64 Prozent <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> wird ein Anteil erreicht, der in <strong>Bayern</strong> zuletzt<br />

<strong>im</strong> Jahr 2002 realisiert wurde. Wie bereits in den Vorjahren liegt die Übernahmequote in den<br />

bayerischen Betrieben über dem Durchschnitt der alten Bundesländer. Deutlich zugenommen haben<br />

die Übernahmequoten gegenüber dem Vorjahr in Betrieben des Produzierenden Gewerbes<br />

(von 63 auf 73 %). Mit Blick auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede ist als erfreuliche Entwicklung<br />

festzuhalten, dass der Zuwachs der Übernahmequoten in erheblichem Ausmaß den weiblichen<br />

Auszubildenden zugute kommt.<br />

65


7. Investitionen und Innovationen<br />

7. Investitionen und Innovationen<br />

7.1 Investitionen<br />

7.1.1 Entwicklung und Struktur der Investitionen<br />

Der konjunkturelle Aufschwung bzw. die verbesserten Geschäfts- und Beschäftigungserwartungen (vgl.<br />

Kapitel 2 und 3) spiegeln sich in der Befragung des Jahres <strong>2007</strong> auch in der Investitionstätigkeit der<br />

Betriebe wider. Mit einem Anteil von 53 Prozent tätigten wieder mehr als die Hälfte der bayerischen<br />

Betriebe <strong>im</strong> Vorjahr 2006 Investitionen. Nach der leicht unterdurchschnittlichen Investitionstätigkeit <strong>im</strong><br />

Vorjahr liegt der Anteil somit wieder <strong>im</strong> Bundestrend (vgl. Darstellung 7.1).<br />

Insbesondere in Nordbayern ist zwischen 2005 und 2006 ein sprunghafter Anstieg der Betriebe mit<br />

Investitionen zu verzeichnen. Die Betriebe in Nordbayern tätigten mit einem Anteil von 56 Prozent häufiger<br />

Investitionen als in Südbayern (51 %).<br />

Darstellung 7.1:<br />

Betriebe mit Investitionen 2001 bis 2006 (Anteil an allen Betrieben; Angaben in Prozent)<br />

60<br />

50<br />

40<br />

50<br />

44<br />

49<br />

54<br />

47<br />

56<br />

53<br />

47<br />

44<br />

45<br />

49<br />

51<br />

52<br />

46<br />

46<br />

49<br />

48<br />

53 53<br />

54<br />

52<br />

51<br />

48<br />

47<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Nordbayern Südbayern <strong>Bayern</strong> insgesamt Alte Bundesländer<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Mit Ausnahme der Betriebe <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur nahm der Anteil der Betriebe mit Investitionen<br />

in allen Branchen zu. Besonders stark stieg der Anteil <strong>im</strong> Dienstleistungssektor sowie bei Organisationen<br />

ohne Erwerbscharakter/Öffentliche Verwaltung, nachdem in beiden Wirtschaftszweigen <strong>im</strong><br />

Jahr 2005 eine zwischenzeitlich gesunkene Investitionstätigkeit zu beobachten war.<br />

Ein deutlicher Anstieg des Anteil der Betriebe mit Investitionen ist in den Betrieben mit 5 bis 19 Beschäftigten<br />

(von 49 auf 58 %) und in den Betrieben mit 20 bis 99 Beschäftigten (von 67 auf 82 %) zu verzeichnen.<br />

Die zunehmenden Investitionen sind in erster Linie auf einen steigenden Anteil von Betrieben mit Investitionen<br />

in Verkehrsmittel und Transportsysteme zurückzuführen (vgl. Darstellung 7.2). Mit Ausnahme<br />

der Großbetriebe und des Bereichs Handel und Reparatur investierten überall mehr Betriebe in Ver-<br />

66


7. Investitionen und Innovationen<br />

kehrsmittel und Transport. 42 Der Schwerpunkt der Investitionen liegt mit jeweils etwa einem Drittel aller<br />

Betriebe in den Bereichen Kommunikationstechnik und Datenverarbeitung (35 %) sowie Produktionsanlagen<br />

und Betriebsausstattung (33 %).<br />

Darstellung 7.2:<br />

Investitionen 2005 und 2006 (Anteil an allen Betrieben; Mehrfachnennungen, Angaben<br />

in Prozent)<br />

Grundstücke/<br />

Gebäude<br />

Von allen Betrieben investierten in ...<br />

Anteil Betriebe<br />

mit Investitionen<br />

an allen Betrieben<br />

Kommunikationstechnik/<br />

Datenverarbeitung<br />

Produktionsanlagen/<br />

Betriebsausstattung<br />

Verkehrsmittel/<br />

Transportsysteme<br />

2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006<br />

Handel u. Reparatur 44 43 7 7 33 35 27 28 20 16<br />

Produzierendes Gewerbe 54 57 8 9 35 32 40 42 20 25<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 48 56 6 7 39 38 26 33 8 19<br />

Org. ohne Erwerbschar./ Öff. Verw. 35 46 9 16 30 30 24 25 8 9<br />

1 bis 4 Beschäftigte 41 41 4 3 31 28 22 24 8 15<br />

5 bis 19 49 58 7 10 36 35 32 36 16 20<br />

20 bis 99 67 82 14 17 54 59 45 54 26 34<br />

100 bis 499 78 81 31 29 70 72 57 61 25 30<br />

ab 500 92 89 52 42 85 85 82 75 42 36<br />

Nordbayern 47 56 8 10 37 39 31 35 18 23<br />

Südbayern 49 51 7 7 35 33 28 31 11 17<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 48 53 7 8 36 35 30 33 14 20<br />

Entsprechend dem zunehmenden Anteil der Betriebe mit Investitionen stieg <strong>im</strong> Jahr 2006 gegenüber<br />

dem Vorjahr auch die Investitionssumme an. Die Summe aller Investitionen, die 2006 in bayerischen<br />

Betrieben getätigt wurden, lag mit hochgerechnet 37 Mrd. Euro fast 14 Prozent über dem Vorjahr. Je<br />

Betrieb entspricht dies einem Anstieg von 101 Tsd. Euro auf 114 Tsd. Euro.<br />

Die Investitionssumme je Beschäftigten in den bayerischen Betrieben nahm von 6,3 Tsd. Euro auf 7<br />

Tsd. Euro zu (vgl. Darstellung 7.3). Damit liegen die Investitionen pro Kopf wie in den Vorjahren ziemlich<br />

genau <strong>im</strong> Durchschnitt der alten Bundesländer. Im langfristigen Vergleich erreichte die Investitionstätigkeit<br />

<strong>im</strong> Jahr 2006 den höchsten Wert seit 2001 und spiegelte somit den beginnenden konjunkturellen<br />

Aufschwung bzw. die positiven Zukunftserwartungen der Betriebe wider.<br />

Wie in den Vorjahren wurde in Nordbayern je Beschäftigten mehr investiert als in Südbayern (vgl. Darstellung<br />

7.4). Am höchsten und mit zunehmender Tendenz war die Investitionstätigkeit bei Organisationen<br />

ohne Erwerbscharakter bzw. in der Öffentlichen Verwaltung und <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe, sowie,<br />

nach Betriebsgröße betrachtet, bei den Großbetrieben mit 500 und mehr Beschäftigten. In den<br />

Betrieben mit zwischen 100 und 499 Beschäftigten zeigt sich auch bezüglich der Investitionen eine bereits<br />

an anderen Indikatoren gezeigte Entwicklungsschwäche in den Jahren seit 2004: Dort sank die<br />

Investitionssumme je Beschäftigten von 9 Tsd. Euro (2004) auf 6 Tsd. Euro <strong>im</strong> Jahr 2006.<br />

42<br />

Etwa gleichbleibend auf geringem Niveau blieb dies bei Organisationen ohne Erwerbscharakter und in der öffentlichen Verwaltung. Da<br />

Verkehr und Transport in diesen Bereichen ohnehin nur eine geringe Rolle spielt, ist dieser niedrige Anteil allerdings nicht überzubewerten.<br />

67


7. Investitionen und Innovationen<br />

Darstellung 7.3:<br />

Investitionsintensität 2001 bis <strong>2007</strong> (Investitionen in Tsd. Euro je Beschäftigten)<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

7,4<br />

7,2<br />

7,6<br />

6,6<br />

6,9<br />

6,9<br />

6,1<br />

6,4<br />

7,4<br />

6,5<br />

6,6<br />

6,9<br />

6,3<br />

6,3<br />

6,1<br />

7,0<br />

7,1<br />

6,6<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

<strong>Bayern</strong> Alte Bundesländer Neue Bundesländer<br />

Der Anteil der Erweiterungsinvestitionen am gesamten Investitionsvolumen lag in den bayerischen Betrieben<br />

deutlich unter dem Vorjahr. Nach Angaben der Betriebe entfielen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> 28 Prozent aller<br />

Investitionen auf Erweiterungsinvestitionen und damit deutlich weniger als <strong>im</strong> Durchschnitt der alten<br />

Bundesländer (vgl. Darstellung 7.4). Nach Betriebsgröße betrachtet zeigt sich, dass es vor allem die<br />

Kleinstbetriebe sowie die größeren Betriebe sind, die einen gegenüber dem Vorjahr gesunkenen Anteil<br />

an Erweiterungsinvestitionen aufweisen. Somit entspricht diese Entwicklung auch den kurzfristigen Beschäftigungserwartungen:<br />

Unter den Betrieben mit unter fünf Beschäftigten äußert ein geringer Anteil<br />

steigende Beschäftigungserwartungen und in Großbetrieben erwartet ein überdurchschnittlicher Anteil<br />

eine abnehmende Beschäftigtenzahl (vgl. Kapitel 2).<br />

Darstellung 7.4:<br />

Investitionen 2005 und 2006 (Alle Betriebe)<br />

Investitionen je Beschäftigten<br />

Anteil der Erweiterungsinvestitionen<br />

Anteil Investitionen Informationstechnik<br />

(Tsd. Euro) (Prozent) (Prozent)<br />

2004 2005 2006 2004 2005 2006 2004 2005 2006<br />

Handel und Reparatur 2 3 3 35 45 38 21 12 16<br />

Produzierendes Gewerbe 8 8 9 38 33 27 11 9 8<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 7 6 6 38 38 27 12 15 13<br />

Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung 9 7 11 28 36 29 16 14 7<br />

1 bis 4 Beschäftigte 5 4 5 24 36 18 23 14 7<br />

5 bis 19 4 4 5 17 37 36 12 8 9<br />

20 bis 99 6 6 6 30 30 27 10 11 9<br />

100 bis 499 9 7 6 54 45 35 12 14 12<br />

ab 500 8 10 11 35 34 23 13 12 11<br />

Nordbayern 8 7 8 29 36 26 11 11 9<br />

Südbayern 6 6 6 44 36 31 14 12 11<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 7 6 7 36 36 28 12 12 10<br />

Alte Bundesländer Insgesamt 7 6 7 38 36 40 15 12 11<br />

Neue Bundesländer Insgesamt 7 6 7 41 44 41 7 8 8<br />

Deutschland Insgesamt 7 6 7 38 37 40 13 11 10<br />

68


7. Investitionen und Innovationen<br />

7.1.2 Investitionserwartungen für das laufende Jahr <strong>2007</strong><br />

Da die Befragung für das IAB-Betriebspanel Mitte des Jahres erfolgt, sind noch keine Angaben für das<br />

jeweils laufende Jahr möglich. Daher wurden die Betriebe gefragt: „Sind für das Jahr <strong>2007</strong> Investitionen<br />

vorgesehen?“. Darstellung 7.5 zeigt die Ergebnisse dieser Frage in Gegenüberstellung zu der entsprechenden<br />

Frage aus den vorhergehenden Befragungen. Zum Befragungszeitpunkt Mitte <strong>2007</strong> gaben 43<br />

Prozent der befragten bayerischen Betriebe an, für das laufende Jahr Investitionen geplant zu haben.<br />

Dieser Anteil liegt somit leicht über dem Vorjahreswert. Vor allem geht dies auf die gestiegenen Investitionserwartungen<br />

bzw. -planungen der mittelgroßen Betriebe mit zwischen 20 und 499 Beschäftigten<br />

zurück.<br />

Darstellung 7.5: Anteil der Betriebe mit geplanten Investitionen zum Befragungszeitpunkt 2005, 2006<br />

und <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />

Handel und Reparatur<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />

Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung<br />

30<br />

35<br />

36<br />

39<br />

49<br />

44<br />

42<br />

41<br />

45<br />

35<br />

48<br />

56<br />

1 bis 4 Beschäftigte<br />

5 bis 19<br />

20 bis 99<br />

100 bis 499<br />

ab 500<br />

25<br />

31<br />

30<br />

44<br />

46<br />

47<br />

69<br />

67<br />

74<br />

78<br />

83<br />

85<br />

86<br />

92<br />

90<br />

2005<br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

Nordbayern<br />

Südbayern<br />

38<br />

44<br />

45<br />

39<br />

40<br />

42<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />

39<br />

42<br />

43<br />

Alte Bundesländer<br />

Neue Bundesländer<br />

Deutschland Insgesamt<br />

42<br />

48<br />

49<br />

40<br />

44<br />

47<br />

42<br />

47<br />

48<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Diejenigen Betriebe mit geplanten Investitionen wurden weiter gefragt: „Welche Entwicklung der Investitionen<br />

erwarten Sie für das Jahr <strong>2007</strong> <strong>im</strong> Vergleich zu 2006?“ (vgl. Darstellung 7.6). Mehr als die Hälfte<br />

(53 %) der bayerischen Betriebe mit Investitionen hatte solche sowohl in 2006 vorgenommen als auch<br />

in <strong>2007</strong> geplant, und konnte so die Entwicklung zwischen den beiden Jahren einschätzen.<br />

69


7. Investitionen und Innovationen<br />

Von den Betrieben mit Investitionen in beiden Jahren erwartet in <strong>Bayern</strong> mit 20 Prozent ein etwas höherer<br />

Anteil eine Zunahme der Investitionen als <strong>im</strong> bundesdeutschen Durchschnitt (19 %). Die nordbayerischen<br />

Betriebe erwarten mit 23 Prozent häufiger als die südbayerischen (18 %) ein zunehmendes Investitionsvolumen.<br />

Darstellung 7.6:<br />

Investitionsentwicklung 2006 bis <strong>2007</strong> (Anteile an den Betrieben mit Investitionen<br />

2006 oder <strong>2007</strong>; Angaben in Prozent)<br />

Betriebe mit Investitionen…<br />

nur 2006 nur <strong>2007</strong><br />

2006 und<br />

<strong>2007</strong> eher Zunahme<br />

darunter erwarten:<br />

etwa gleich<br />

eher Abnahme<br />

Handel und Reparatur 37 23 40 12 19 9<br />

Produzierendes Gewerbe 32 11 57 20 23 15<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 31 15 53 21 22 10<br />

Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung 8 10 82 44 29 10<br />

Nordbayern 31 14 56 23 20 12<br />

Südbayern 32 18 50 18 23 10<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 32 16 53 20 22 11<br />

Alte Bundesländer Insgesamt 26 18 56 19 24 13<br />

Neue Bundesländer Insgesamt 25 18 56 20 23 13<br />

Deutschland Insgesamt 26 18 56 19 24 13<br />

7.2 Technischer Stand der Anlagen<br />

Der technische Stand der Anlagen wird von den bayerischen Betrieben wie in den vorhergehenden<br />

Befragungsjahren etwas besser bewertet als <strong>im</strong> Durchschnitt der alten Bundesländer. Insgesamt entfallen<br />

fast zwei Drittel der Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> auf die zwei besten Kategorien. Etwas mehr als ein Fünftel<br />

(21 %) schätzt den technischen Stand sogar als „auf dem neuesten Stand“ ein (vgl. Darstellung 7.7).<br />

Darstellung 7.7:<br />

Eigeneinschätzung des technischen Standes der Anlagen (Angaben in Prozent)<br />

2003<br />

20<br />

44<br />

32<br />

3<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />

2006<br />

21<br />

48<br />

28<br />

2<br />

<strong>2007</strong><br />

21<br />

45<br />

31<br />

2<br />

2003<br />

16<br />

46<br />

33<br />

4<br />

Alte Bundesländer<br />

2006<br />

17<br />

48<br />

31<br />

3<br />

<strong>2007</strong><br />

18<br />

47<br />

32<br />

3<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

1 - auf dem neuesten Stand 2 3 4 5 - völlig veraltet<br />

70


7. Investitionen und Innovationen<br />

7.3 Innovationsverhalten der Betriebe<br />

Im Betriebspanel <strong>2007</strong> stellte das Thema Innovationen einen Schwerpunkt dar (wie zuvor in den Jahren<br />

2004 und 2001). Gefragt wurde dabei jeweils nach dem Innovationsgeschehen in den letzten beiden<br />

Jahren vor der Befragung.<br />

Insgesamt nahm der Anteil der Betriebe mit Innovationen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> gegenüber den vorhergehenden<br />

Befragungen deutlich zu. Gaben <strong>im</strong> Jahr 2004 noch 45 Prozent aller bayerischen Betriebe an, dass es<br />

bei ihnen in den beiden Vorjahren Produkt- und/oder Prozessinnovationen gegeben habe, so ist dieser<br />

Anteil auf 51 Prozent in der Befragung <strong>2007</strong> angestiegen (vgl. Darstellung 7.8). Dabei liegt der Anteil<br />

der Betriebe mit Prozessinnovationen mit 36 Prozent nur leicht über dem Wert aus der Befragung 2004.<br />

Stark zugenommen hat dagegen der Anteil der Betriebe mit Produktinnovationen.<br />

Gegenüber der Befragung 2004 ist auch der Anteil der Betriebe angestiegen, die sowohl Produkt- als<br />

auch Prozessinnovationen hatten. Waren dies 2004 noch 16 Prozent, so sind dies nach Angaben des<br />

Jahres <strong>2007</strong> 23 Prozent. Neben der insgesamt zunehmenden Innovationstätigkeit der Betriebe ist dies<br />

ein Anzeichen dafür, dass neue Produkte und organisatorische Änderungen sich häufiger gegenseitig<br />

bedingen und zusammen auftreten. 43<br />

Darstellung 7.8:<br />

Anteil der Betriebe mit Innovationen an allen bayerischen Betrieben (Angaben in<br />

Prozent)<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

41<br />

45<br />

51<br />

36<br />

34<br />

30 29<br />

27<br />

38<br />

23<br />

10<br />

17<br />

16<br />

0<br />

Betriebe mit Innovationen Betriebe mit Prozessinnovationen Betriebe mit Produktinnovationen Betriebe mit Prozess- und<br />

Produktinnovationen<br />

2001 2004 <strong>2007</strong><br />

7.3.1 Produktinnovationen<br />

Unter dem Begriff „Produktinnovationen“ wird in der Befragung zum IAB-Betriebspanel erfasst, ob<br />

- eine vorher bereits angebotene Leistung bzw. ein Produkt verbessert oder weiterentwickelt<br />

wurde (Weiterentwicklung),<br />

- eine Leistung bzw. ein Produkt, das bereits vorher auf dem Markt vorhanden war, neu ins Angebot<br />

aufgenommen wurde (Sort<strong>im</strong>entserweiterung), sowie ob<br />

43<br />

Dies zeigt sich auch wenn man nur innovative Betriebe betrachtet: Von diesen hatten 45 Prozent (2004: 35 %) sowohl Produkt- als<br />

auch Prozessinnovationen. Im Jahr 2004 überwogen dagegen Betriebe, die ausschließlich organisatorische Änderungen hatten (41 %<br />

der Betriebe mit Innovationen; <strong>2007</strong>: 26 %).<br />

71


7. Investitionen und Innovationen<br />

- eine völlig neue Leistung oder ein neues Produkt, für das ein neuer Markt geschaffen werden<br />

muss, ins Angebot aufgenommen wurde (Marktneuheit).<br />

Betrachtet man die Anteile, die auf diese einzelnen Innovationsarten entfallen, zeigt sich, dass zwischen<br />

2004 und <strong>2007</strong> in allen drei Bereichen eine deutliche Zunahme stattgefunden hat (vgl. Darstellung 7.9).<br />

Aufgrund des unterschiedlichen Innovationsgrads der drei Arten von Produktinnovationen ist die Weiterentwicklung<br />

von Produkten und Leistungen – wie zu erwarten – mit einem Drittel aller bayerischen<br />

Betriebe am weitesten verbreitet. 22 Prozent der Betriebe geben an, dass in den letzten zwei Jahren<br />

eine Sort<strong>im</strong>entserweiterung stattgefunden hat, d. h. dass sie ein vorhandenes Produkt (bzw. Leistung)<br />

neu in ihr Angebot aufgenommen haben. Von Marktneuheiten berichten in <strong>Bayern</strong> elf Prozent der Betriebe<br />

und damit etwas mehr als <strong>im</strong> bundesweiten und <strong>im</strong> westdeutschen Durchschnitt.<br />

Während <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich unter den Produktinnovationen die Weiterentwicklung bestehender<br />

Produkte und Leistungen <strong>im</strong> Vordergrund steht, sind Sort<strong>im</strong>entserweiterungen vorrangig in Handel und<br />

Reparatur stark verbreitet. Bemerkenswert ist auch die stark angestiegene Verbreitung von Weiterentwicklungen<br />

bei Organisationen ohne Erwerbscharakter/in der öffentlichen Verwaltung. Mehr als ein<br />

Viertel dieser Betriebe und Dienststellen gab an, in den letzten zwei Jahren ein Produkt oder eine Leistung<br />

verbessert oder weiterentwickelt zu haben.<br />

Darstellung 7.9:<br />

Art der Produktinnovationen in den Betrieben <strong>Bayern</strong>s, jeweils in den letzten beiden<br />

Jahren vor 2001, 2004 und <strong>2007</strong> (Mehrfachnennungen; Angaben in Prozent)<br />

Anteil der Betriebe mit<br />

Produktinnovationen<br />

Weiterentwicklungen<br />

Anteil der Betriebe mit ...<br />

Sort<strong>im</strong>entserweiterungen<br />

Marktneuheiten<br />

2001 2004 <strong>2007</strong> 2001 2004 <strong>2007</strong> 2001 2004 <strong>2007</strong> 2001 2004 <strong>2007</strong><br />

Handel und Reparatur 35 27 40 24 18 27 20 18 32 8 5 11<br />

Produzierendes Gewerbe 29 26 38 23 22 31 18 13 24 5 3 12<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 27 29 39 21 25 37 12 14 19 5 4 11<br />

Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung 11 7 28 10 6 27 0 3 3 0 1 3<br />

1 bis 4 Beschäftigte 23 22 30 14 18 25 13 10 17 6 3 8<br />

5 bis 19 28 27 41 24 22 36 15 16 25 5 4 12<br />

20 bis 99 48 39 54 42 33 46 22 19 32 7 7 16<br />

100 bis 499 62 51 61 57 49 56 25 19 32 7 10 20<br />

ab 500 73 66 81 69 64 79 37 28 48 17 16 40<br />

Nordbayern 27 30 41 18 25 36 18 15 24 6 4 13<br />

Südbayern 30 23 36 24 19 30 12 13 20 5 4 9<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 29 27 38 22 22 33 15 14 22 6 4 11<br />

Alte Bundesländer Insgesamt 27 27 40 22 22 33 14 13 22 5 4 9<br />

Neue Bundesländer Insgesamt 28 25 36 21 21 29 16 12 21 5 4 8<br />

Deutschland Insgesamt 27 27 39 22 22 32 15 13 22 5 4 9<br />

72


7. Investitionen und Innovationen<br />

7.3.2 Prozessinnovationen<br />

Die Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen geht oft einher mit der Einführung neuer Verfahren<br />

<strong>im</strong> Betrieb. Dazu wurde <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong> gefragt: „Haben Sie in den letzten 2 Jahren Verfahren<br />

entwickelt oder eingeführt, die den Produktionsprozess bzw. das Bereitstellen von Dienstleistungen<br />

merklich verbessert haben?“. Insgesamt traf dies nach eigenen Angaben auf 17 Prozent der bayerischen<br />

Betriebe zu, und damit mehr als in den alten Bundesländern (15 %). In Nordbayern lag dieser<br />

Anteil mit 24 Prozent deutlich über dem der südbayerischen Betriebe (13 %). Bemerkenswert ist zudem,<br />

dass der höchste Anteil in Organisationen ohne Erwerbscharakter bzw. in der öffentlichen Verwaltung<br />

zu finden ist (23 %).<br />

Als Prozessinnovationen wurde wie in den Befragungswellen 2001 und 2004 eine Liste von organisatorischen<br />

Änderungen abgefragt. 44 Insgesamt berichten 36 Prozent aller bayerischen Betriebe in der Befragung<br />

<strong>2007</strong> davon, dass in den vergangenen zwei Jahren mindestens eine organisatorische Änderung<br />

durchgeführt wurde. Angestiegen ist dabei vor allem der Anteil der Betriebe mit der Maßnahme<br />

„Verbesserung der Qualitätssicherung“: Mit 23 Prozent ist dies mit großem Abstand die bedeutendste<br />

organisatorische Änderung in den Betrieben <strong>Bayern</strong>s (vgl. Darstellung 7.10).<br />

Zugenommen <strong>im</strong> Vergleich zur Befragung des Jahres 2004 haben neben der Qualitätssicherung auch<br />

die Nennungen „Verlagerungen von Verantwortung nach unten“ sowie „Umweltbezogene Maßnahmen“.<br />

Leicht angestiegen ist sowohl „Mehr Eigenfertigung/Eigenleistung“ als auch mehr „Zukauf von Produkten/Leistungen“.<br />

Somit haben Umstrukturierungen der Produktionskette insgesamt zugenommen, wenn<br />

auch kein Trend in Richtung In- oder Outsourcing festzustellen ist.<br />

44<br />

Die Ergebnisse dieser organisatorischen Änderungen sind nicht deckungsgleich mit den Verfahrensänderungen, da zum einen Verfahrensänderungen<br />

ohne organisatorische Änderungen durchgeführt werden können (z. B. rein technische Neuerungen), zum anderen<br />

sind natürlich auch organisatorische Änderungen denkbar, die nicht zwangsläufig mit einer Verbesserung der Produktion bzw. der<br />

Bereitstellung von Dienstleistungen einhergehen.<br />

73


7. Investitionen und Innovationen<br />

Darstellung 7.10: Durchführung von organisatorischen Änderungen in den letzten beiden Jahren (Anteil<br />

an allen Betrieben – Mehrfachnennungen möglich; Angaben in Prozent)<br />

Betriebe mit Prozessinnovationen<br />

30<br />

34<br />

36<br />

Mehr Eigenfertigung/Eigenleistung<br />

9<br />

11<br />

13<br />

Mehr Zukauf v. Produkten/Leistungen<br />

6<br />

6<br />

8<br />

Neugestaltung Kundenbez.<br />

Reorg. von Abteilungen<br />

Verlagerung v. Verantwortung nach unten<br />

6<br />

9<br />

10<br />

10<br />

9<br />

9<br />

9<br />

8<br />

11<br />

2001<br />

2004<br />

<strong>2007</strong><br />

Einführung von Gruppenarbeit<br />

4<br />

4<br />

5<br />

Einheiten mit eigener Kostenerm.<br />

2<br />

4<br />

4<br />

Umweltbezogene Maßnahmen<br />

5<br />

4<br />

8<br />

Verbesserung d. Qualitätssicherung<br />

14<br />

20<br />

23<br />

Sonstige org. Änderungen<br />

3<br />

2<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

Der Anteil der Betriebe mit organisatorischen Änderungen lag <strong>2007</strong> wie bereits 2004 in Nordbayern<br />

über dem entsprechenden Anteil in Südbayern. Dies gilt auch für alle der neun einzeln abgefragten<br />

organisatorischen Änderungen (vgl. Darstellung 7.11).<br />

Mit zunehmender Betriebsgröße steigt der Anteil der Betriebe, die in den zwei Jahren vor der Befragung<br />

Prozessinnovationen durchgeführt hatten. Im Zeitvergleich zu den vorhergehenden Befragungszeitpunkten<br />

hat die Verbreitung organisatorischer Änderungen ausschließlich in Betrieben mit zwischen 5<br />

und 19 Beschäftigten (von 31 % <strong>im</strong> Jahr 2004 auf 42 % <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong>) sowie bei Betrieben mit 20 bis 99<br />

Beschäftigten (von 58 auf 70 %) zugenommen.<br />

Im Produzierenden Gewerbe nahm der Anteil der Betriebe mit organisatorischen Änderungen zwischen<br />

den Befragungen 2001 und <strong>2007</strong> nur geringfügig zu. Ein deutlicher Anstieg ist dagegen <strong>im</strong> Dienstleistungssektor<br />

sowie <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur zu verzeichnen. In Organisationen ohne Erwerbscharakter<br />

bzw. der öffentlichen Verwaltung sind organisatorische Änderungen laut der Befragung <strong>2007</strong><br />

mit 19 Prozent sehr viel seltener.<br />

74


7. Investitionen und Innovationen<br />

Darstellung 7.11: Durchführung von organisatorischen Änderungen (Anteil an allen Betrieben – Mehrfachnennungen<br />

möglich; Angaben in Prozent)<br />

Betriebe mit organisatorischen<br />

Änderungen<br />

Art der organisatorische Änderungen<br />

2001 2004 <strong>2007</strong> A B C D E F G H I J<br />

Handel und Reparatur 29 38 41 12 17 13 9 10 4 5 10 19 1<br />

Produzierendes Gewerbe 31 32 33 17 10 13 10 10 6 5 9 22 1<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 29 33 37 12 5 8 9 12 6 4 6 26 3<br />

Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung 22 31 19 2 2 2 6 8 1 5 2 9 4<br />

1 bis 4 Beschäftigte 23 29 21 11 5 5 4 6 1 3 5 12 1<br />

5 bis 19 28 31 42 14 10 11 9 13 7 3 8 27 2<br />

20 bis 99 53 58 70 18 17 22 26 24 14 13 17 46 8<br />

100 bis 499 71 70 68 12 14 20 42 19 14 12 16 49 9<br />

ab 500 83 85 80 13 23 31 58 35 19 20 25 52 12<br />

Nordbayern 24 40 41 19 7 11 13 16 7 8 12 29 3<br />

Südbayern 33 29 33 8 9 9 6 7 3 2 4 18 2<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 30 34 36 13 8 10 9 11 5 4 8 23 2<br />

A Mehr Eigenfertigung/Eigenleistung F Einführung von Gruppenarbeit<br />

B Mehr Zukauf von Produkten/Leistungen G Einführung Kostenverantwortung<br />

C Neugestaltung Beschaffungs-/Vertriebswege H Umweltbezogene organisatorische Maßnahmen<br />

D Reorganisation von Abteilungen/Bereichen I Verbesserung der Qualitätssicherung<br />

E Verlagerung Verantwortung nach unten J Sonstige organisatorische Änderungen<br />

Die zusätzlich gestellte Frage nach der wichtigsten durchgeführten organisatorischen Änderung belegt<br />

die herausragende und zwischen 2004 und <strong>2007</strong> stark zugenommene Bedeutung von Maßnahmen der<br />

Qualitätssicherung (vgl. Darstellung 7.12). 41 Prozent der Betriebe mit Prozessinnovationen sehen die<br />

Verbesserung der Qualitätssicherung als wichtigste Änderung an. Demgegenüber ist der Anteil der<br />

Betriebe gesunken, die als wichtigste organisatorische Änderungen „Mehr Eigenfertigung/<br />

Eigenleistung“, „Neugestaltung der Beschaffungs-/Vertriebswege“ oder „Reorganisation von Abteilungen/Bereichen“<br />

angeben. Insgesamt zeigt sich somit, dass die „klassischen“ betrieblichen Umstrukturierungen<br />

in den letzten zwei Jahren eine geringere Bedeutung einnahmen als noch zu Beginn des Jahrzehnts.<br />

75


7. Investitionen und Innovationen<br />

Darstellung 7.12: Wichtigste durchgeführte organisatorische Änderung (Anteil an Zahl der Betriebe mit<br />

organisatorischen Änderungen; Angaben in Prozent)<br />

Mehr Eigenfertigung /<br />

Eigenleistung<br />

17<br />

18<br />

22<br />

Mehr Zukauf von Produkten /<br />

Leistungen<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Neugestaltung der<br />

Beschaffungs- / Vertriebswege<br />

11<br />

15<br />

20<br />

Reorganisation von Abteilungen<br />

/ Bereichen<br />

8<br />

13<br />

13<br />

Verlagerung von Verantwortung<br />

nach unten<br />

8<br />

9<br />

7<br />

2001<br />

Einführung von Gruppenarbeit<br />

1<br />

3<br />

3<br />

2004<br />

<strong>2007</strong><br />

Einführung von<br />

Kostenverantwortung<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Umweltbezogene<br />

organisatorische Maßnahmen<br />

1<br />

3<br />

2<br />

Verbesserung der<br />

Qualitätssicherung<br />

19<br />

25<br />

41<br />

Sonstige organisatorische<br />

Änderungen<br />

1<br />

4<br />

5<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45<br />

7.3.3 Innovationshemmnisse<br />

Im Vergleich zur Befragung 2004 sind nach Angaben des Jahres <strong>2007</strong> die Innovationshemmnisse in<br />

<strong>Bayern</strong> ebenso wie bundesweit gesunken. Sechs Prozent aller bayerischen Betriebe (2004: 9 Prozent)<br />

berichteten, dass sie in den letzten zwei Jahren Produkt- bzw. Verfahrensinnovationen geplant, aber<br />

nicht durchgeführt haben (vgl. Darstellung 7.13). Dies gilt für alle Wirtschaftszweige, auch wenn sich<br />

trotz des Rückgangs tendenziell größere Innovationshemmnisse in den Organisationen ohne Erwerbscharakter<br />

bzw. in der Öffentlichen Verwaltung zeigen.<br />

Die Unterschiede nach Betriebsgrößen haben sich <strong>im</strong> Vergleich zur letztmaligen Erhebung dieser Frage<br />

verstärkt. Während verhinderte Innovationen in Klein- und insbesondere in Kleinstbetrieben selten geworden<br />

sind, gibt <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> jeder fünfte Großbetrieb (2004: 14 %) an, dass geplante Innovationen<br />

nicht durchgeführt wurden bzw. werden konnten.<br />

76


7. Investitionen und Innovationen<br />

Darstellung 7.13: Geplante, aber nicht durchgeführte Produkt- bzw. Verfahrensinnovationen nach<br />

Branchen (Anteil an Zahl der Betriebe)<br />

Handel und Reparatur<br />

6<br />

11<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

8<br />

12<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />

5<br />

7<br />

Org. ohne Erwerb . / Öff . Verwaltung<br />

8<br />

15<br />

1 bis 4 Beschäftigte<br />

3<br />

7<br />

5 bis 19<br />

8<br />

11<br />

20 bis 99<br />

10<br />

11<br />

100 bis 499<br />

13<br />

13<br />

ab 500<br />

14<br />

21<br />

Nordbayern<br />

7<br />

8<br />

Südbayern<br />

5<br />

10<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />

6<br />

9<br />

2004<br />

<strong>2007</strong><br />

Alte Bundesländer Insgesamt<br />

7<br />

9<br />

Neue Bundesländer Insgesamt<br />

6<br />

7<br />

Deutschland Insgesamt<br />

6<br />

9<br />

0 5 10 15 20 25<br />

Als Gründe für die Nicht-Durchführung von geplanten Innovationen wurden von den bayerischen Betrieben<br />

am häufigsten hohe Investitionskosten (41 %) und Probleme bei der Beschaffung von Fremdkapital<br />

(31 %) genannt. Auffällig <strong>im</strong> Vergleich zur gleich lautenden Frage aus dem IAB-Betriebspanel 2004<br />

ist der Rückgang der Nennungen, die auf die Begründung „hohes wirtschaftliches Risiko“ entfallen. Gaben<br />

2004 noch 43 Prozent das hohe wirtschaftliche Risiko als Grund für verhinderte Innovationen an, so<br />

betrug der Anteil aktuell nur noch 23 Prozent. Mit je 21 Prozent rangieren gleichauf „organisatorische<br />

Probleme“ und ein „Mangel an Fachpersonal“.<br />

Nach wie vor spielen damit finanzielle Aspekte gegenüber den in der öffentlichen Debatte häufig hervorgehobenen<br />

Gründen (Akzeptanz- und Bürokratieprobleme wie z. B. lange Genehmigungsverfahren<br />

durch Gesetze, Normen und rechtlichen Regelungen) eine weit gewichtigere Rolle als Innovationshemmnisse<br />

(vgl. Darstellung 7.14).<br />

77


7. Investitionen und Innovationen<br />

Darstellung 7.14: Gründe für die Nicht-Durchführung von geplanten Innovationen (Mehrfachnennungen<br />

möglich)<br />

Hohe Investitionskosten<br />

41<br />

45<br />

51<br />

Hohes wirtschaftliches Risiko<br />

23<br />

32<br />

33<br />

Probleme bei Beschaffung<br />

Fremdkapital<br />

20<br />

24<br />

31<br />

Organisatorische Probleme<br />

21<br />

29<br />

27<br />

Mangel an Fachpersonal<br />

17<br />

21<br />

23<br />

Mangelnde Kundenakzeptanz<br />

5<br />

12<br />

12<br />

Lange Genehmigungsverfahren<br />

19<br />

22<br />

20<br />

Sonstige<br />

13<br />

16<br />

16<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />

Alte Bundesländer Insgesamt<br />

Neue Bundesländer Insgesamt<br />

7.4 FuE – Aktivität<br />

Der Anteil der Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, die sich mit Forschung und Entwicklung (FuE) befassten, verblieb<br />

zwischen 2004 und <strong>2007</strong> gleich bleibend bei fünf Prozent. Zwischen Nord- und Südbayern sowie <strong>im</strong><br />

Vergleich zu Westdeutschland zeigen sich dabei keine Unterschiede (vgl. Darstellung 7.15).<br />

Der Anteil der Beschäftigten, die sich mit FuE beschäftigen, liegt in den bayerischen Betrieben ebenso<br />

wie bundesweit bei drei Prozent aller Beschäftigten. Laut Angaben der Betriebe sind davon 62 Prozent<br />

kontinuierlich mit Forschung und Entwicklung beschäftigt, während 38 Prozent nur zeitweise FuE<br />

betreiben. Erwartungsgemäß steigt mit zunehmender Betriebsgröße nicht nur der Anteil der Beschäftigten,<br />

die sich mit FuE befassen, sondern auch der Anteil unter ihnen, die kontinuierlich FuE betreiben. In<br />

Kleinbetrieben sind es dagegen, wenn überhaupt, Beschäftigte die sich überwiegend nur zeitweise mit<br />

FuE befassen.<br />

78


7. Investitionen und Innovationen<br />

Darstellung 7.15: Forschung und Entwicklung (Anteil an allen Betrieben in Prozent)<br />

Handel und Reparatur<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />

Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung<br />

0<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

6<br />

7<br />

1 bis 4 Beschäftigte<br />

5 bis 19<br />

20 bis 99<br />

100 bis 499<br />

ab 500<br />

0<br />

1<br />

1<br />

3<br />

4<br />

3<br />

10<br />

11<br />

20<br />

35<br />

Nordbayern<br />

Südbayern<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />

Alte Bundesländer Insgesamt<br />

Neue Bundesländer Insgesamt<br />

Deutschland Insgesamt<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

5<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

Betriebe mit Forschung und Entwicklung<br />

Forschung und Entwicklung bei anderer Unternehmenseinheit<br />

Von den Betrieben mit Forschung und Entwicklung geben in <strong>Bayern</strong> etwas weniger an, dies in Kooperation<br />

mit anderen durchzuführen. Nichtsdestotrotz lässt der hohe Anteil kooperierender Betriebe (80 %)<br />

darauf schließen, dass eine Kooperation überhaupt die Voraussetzung für die Beteiligung an Forschung<br />

und Entwicklung ist. Am häufigsten ist die Kooperation mit anderen Betrieben. Im Vergleich mit 2004<br />

zeigt sich allerdings, dass auch die Kooperation mit Universitäten/Fachhochschulen und mit externen<br />

Beratern an Bedeutung gewinnt (vgl. Darstellung 7.16).<br />

Darstellung 7.16: Kooperation bei Forschung und Entwicklung (Anteil an Betrieben mit Forschung und<br />

Entwicklung, Angaben in Prozent)<br />

Anteil kooperierender<br />

Betriebe insgesamt<br />

anderen Betrieben<br />

davon: Kooperation mit ...<br />

Universitäten/ Fachhochschulen<br />

externen Beratern<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 2004 75 71 50 45<br />

<strong>2007</strong> 80 74 57 49<br />

Alte Bundesländer 2004 78 61 57 35<br />

<strong>2007</strong> 85 64 53 40<br />

79


7. Investitionen und Innovationen<br />

7.5 Zusammenfassung<br />

- Mit einem Anteil von 53 Prozent hatten wieder mehr als die Hälfte der bayerischen Betriebe <strong>im</strong> Jahr<br />

2006 Investitionen. Nach der leicht unterdurchschnittlichen Investitionstätigkeit <strong>im</strong> Vorjahr liegt der<br />

Anteil somit wieder <strong>im</strong> Bundestrend.<br />

- Insbesondere in Nordbayern ist zwischen 2005 und 2006 ein sprunghafter Anstieg des Anteils der<br />

Betriebe mit Investitionen zu verzeichnen. In Nordbayern tätigten mit einem Anteil von 56 Prozent<br />

mehr Betriebe Investitionen als in Südbayern (51 %).<br />

- Ein deutlicher Anstieg des Anteil der Betriebe mit Investitionen ist in den Betrieben mit 5 bis 19 Beschäftigten<br />

(von 49 auf 58 %) und in den Betrieben mit 20 bis 99 Beschäftigten (von 67 auf 82 %)<br />

zu verzeichnen.<br />

- Der Anteil der Erweiterungsinvestitionen am gesamten Investitionsvolumen lag in den bayerischen<br />

Betrieben deutlich unter dem Vorjahr. Nach Angaben der Betriebe entfielen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> 28 Prozent<br />

aller Investitionen auf Erweiterungsinvestitionen und damit deutlich weniger als <strong>im</strong> Durchschnitt der<br />

alten Bundesländer.<br />

- Die hochgerechnete Investitionssumme, die 2006 in bayerischen Betrieben getätigt wurde, lag fast<br />

14 Prozent über dem Vorjahr. Im langfristigen Vergleich erreichte die Investitionstätigkeit <strong>im</strong> Jahr<br />

2006 den höchsten Wert seit 2001 und spiegelte somit den beginnenden konjunkturellen Aufschwung<br />

bzw. die positiven Zukunftserwartungen der Betriebe wider.<br />

- Der Schwerpunkt der Investitionen liegt mit jeweils etwa einem Drittel aller Betriebe in den Bereichen<br />

Kommunikationstechnik und Datenverarbeitung (35 %) sowie Produktionsanlagen und Betriebsausstattung<br />

(33 %). Die zunehmenden Investitionen sind in erster Linie auf einen steigenden<br />

Anteil von Betrieben mit Investitionen in Verkehrsmittel und Transportsysteme zurückzuführen.<br />

- Der Anteil der Betriebe mit Produkt- und/oder Prozessinnovationen in den letzten zwei Jahren nahm<br />

gegenüber den vorhergehenden Befragungen deutlich zu. Gaben <strong>im</strong> Jahr 2004 noch 45 Prozent aller<br />

bayerischen Betriebe an, dass es bei ihnen in den beiden Vorjahren Produkt- und/oder Prozessinnovationen<br />

gegeben habe, so ist dieser Anteil auf 51 Prozent in der Befragung <strong>2007</strong> angestiegen.<br />

- Stark zugenommen hat vor allem der Anteil der Betriebe mit Produktinnovationen. Darunter sind<br />

Weiterentwicklung von Produkten und Leistungen mit einem Drittel aller bayerischen Betriebe am<br />

weitesten verbreitet. 22 Prozent der Betriebe geben an, dass in den letzten zwei Jahren eine Sort<strong>im</strong>entserweiterung<br />

stattgefunden hat, d. h. dass sie ein vorhandenes Produkt (bzw. Leistung) neu in<br />

ihr Angebot aufgenommen haben. Von Marktneuheiten berichten in <strong>Bayern</strong> elf Prozent der Betriebe<br />

und damit etwas mehr als <strong>im</strong> bundesweiten und <strong>im</strong> westdeutschen Durchschnitt.<br />

- 36 Prozent der bayerischen Betriebe berichten davon, dass in den vergangenen zwei Jahren mindestens<br />

eine organisatorische Änderung durchgeführt wurde. Angestiegen ist dabei vor allem der<br />

Anteil der Betriebe mit der Maßnahme „Verbesserung der Qualitätssicherung“: Mit 23 Prozent ist<br />

dies mit großem Abstand die bedeutendste organisatorische Änderung in den Betrieben <strong>Bayern</strong>s.<br />

- Im Zeitvergleich zu den vorhergehenden Befragungszeitpunkten hat die Verbreitung organisatorischer<br />

Änderungen ausschließlich in Betrieben mit zwischen 5 und 19 Beschäftigten (von 31 % <strong>im</strong><br />

Jahr 2004 auf 42 % <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong>) sowie bei Betrieben mit 20 bis 99 Beschäftigten (von 58 auf 70<br />

%) zugenommen.<br />

80


7. Investitionen und Innovationen<br />

- Im Vergleich zur Befragung 2004 sind nach Angaben des Jahres <strong>2007</strong> die Innovationshemmnisse<br />

in <strong>Bayern</strong> ebenso wie bundesweit gesunken. Sechs Prozent aller bayerischen Betriebe (2004: 9<br />

Prozent) berichteten, dass sie in den letzten zwei Jahren Produkt- bzw. Verfahrensinnovationen geplant,<br />

aber nicht durchgeführt haben.<br />

- Als Gründe für die Nicht-Durchführung von geplanten Innovationen wurden von den bayerischen<br />

Betriebe am häufigsten hohe Investitionskosten (41 %) und Probleme bei der Beschaffung von<br />

Fremdkapital (31 %) genannt. Auffällig <strong>im</strong> Vergleich zur gleich lautenden Frage aus dem IAB-<br />

Betriebspanel 2004 ist der Rückgang der Nennungen, die auf die Begründung „hohes wirtschaftliches<br />

Risiko“ entfallen.<br />

- Der Anteil der Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, die sich mit Forschung und Entwicklung (FuE) befassten,<br />

verblieb zwischen 2004 und <strong>2007</strong> gleich bleibend bei fünf Prozent. 80 Prozent der bayerischen Betriebe<br />

mit FuE führen diese in Kooperation durch. Am häufigsten ist die Kooperation mit anderen<br />

Betrieben. Im Vergleich mit 2004 zeigt sich allerdings, dass auch die Kooperation mit Universitäten/Fachhochschulen<br />

und mit externen Beratern an Bedeutung gewinnt.<br />

81


8. Betriebliche Weiterbildung<br />

8. Betriebliche Weiterbildung<br />

Weiterbildung rückt nicht nur aufgrund der besseren Arbeitsmarktlage stärker in das öffentliche und<br />

betriebliche Interesse. Weiterbildung ist auch ein elementarer Bestandteil guter Arbeitsbedingungen.<br />

Aktuelle Repräsentativerhebungen (vgl. Fuchs 2006; DGB <strong>2007</strong>) bei Beschäftigten zeigen, welchen<br />

hohen Stellenwert die große Mehrheit der Erwerbstätigen dem Thema Qualifizierung(-smöglichkeiten)<br />

einräumt. Auch auf der politischen Ebene werden verstärkt größere Anstrengungen <strong>im</strong> Bereich des<br />

Lebenslangen Lernens gefordert, nicht zuletzt auch mit der „demographischen“ Begründung eines alternden<br />

Erwerbspersonenpotenzials.<br />

Das IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong> zeigt, dass auch von den Betrieben die Notwendigkeit der betrieblichen<br />

Weiterbildung zunehmend erkannt wird. Unter denjenigen Betrieben, die über Prioritäten bei innerbetrieblichen<br />

Maßnahmen zur Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs (Ersatz und Erweiterungsbedarfe)<br />

berichten, wird der Forcierung der betrieblichen Weiterbildung mit 33 Prozent die zweithöchste Priorität<br />

attestiert, nach der Förderung des innerbetrieblichen Erfahrungsaustausches (vgl. Abschnitt 5.3).<br />

Das Thema Weiterbildung war <strong>im</strong> Fragebogen <strong>2007</strong> einer der Schwerpunkte, so dass diesen Aussagen<br />

auch die aktuellen Fakten zum Weiterbildungsgeschehen in den Betrieben gegenübergestellt werden<br />

können. Das IAB-Betriebspanel ist dabei die einzige repräsentative Betriebsbefragung, die in regelmäßigen<br />

Abständen Ergebnisse zu dieser Thematik für alle Betriebe in Deutschland liefert.<br />

8.1 Anteil von Betrieben mit Weiterbildungsförderung<br />

Die oben angesprochene wachsende Einsicht der Betriebe in die Notwendigkeit der Weiterbildung zeigt<br />

sich auch <strong>im</strong> Anteil der Betriebe die <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> solche Maßnahmen tatsächlich unterstützten.<br />

Laut Panel hatte <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> der Anteil der Betriebe, die zumindest für ein Mitglied der Belegschaft<br />

die Weiterbildung förderten, 45 nach einem vorübergehenden Rückgang von 2001 auf 2003, <strong>im</strong> ersten<br />

Halbjahr 2005 wieder das westdeutsche Niveau von 42 Prozent erreicht. Inzwischen, <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />

<strong>2007</strong>, beträgt dieser Anteil 47 Prozent und liegt damit sogar leicht über dem westdeutschen Durchschnitt<br />

(vgl. Darstellung 8.1). In Ostdeutschland sind die Werte traditionell etwas höher (<strong>2007</strong>: 48 %).<br />

45<br />

Die Frageformulierung lautete: „Förderte Ihr Betrieb/Ihre Dienststelle <strong>im</strong> 1. Halbjahr Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen? Das<br />

heißt: Wurden Arbeitskräfte zur Teilnahme an inner- oder außerbetrieblichen Maßnahmen freigestellt bzw. wurden die Kosten für<br />

Weiterbildungsmaßnahmen ganz oder teilweise vom Betrieb übernommen?“<br />

82


8. Betriebliche Weiterbildung<br />

Darstellung 8.1:<br />

Anteil der Betriebe mit Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen an den Betrieben<br />

insgesamt 2001 bis <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />

2001 2003 2005 <strong>2007</strong><br />

<strong>Bayern</strong> 39 38 42 47<br />

Alte Bundesländer 37 41 42 45<br />

Neue Bundesländer 36 42 44 48<br />

Auffällig überdurchschnittlich ist der Anteil der Betriebe mit Weiterbildungsförderung <strong>im</strong> Bereich der<br />

Organisationen ohne Erwerbscharakter/der Öffentlichen Verwaltung (vgl. Darstellung 8.2). Keine Fortschritte<br />

sind <strong>im</strong> Bereich der Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinn zu verzeichnen. Der steigende Anteil<br />

betrifft praktisch alle Betriebsgrößenklassen außer die großen Betriebe, wobei generell der Anteil mit<br />

der Betriebsgrößenklasse deutlich zun<strong>im</strong>mt. Bemerkenswert ist, dass laut IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong> erneut<br />

der Anteil der Betriebe mit Weiterbildungsförderung in Kammerbetrieben (IHK: 47 %; HWK: 41 %)<br />

nur be<strong>im</strong> bzw. unter dem bayerischen Durchschnittswert von 47 Prozent liegt.<br />

Darstellung 8.2:<br />

Anteil der Betriebe mit Weiterbildungsförderung an allen Betrieben <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />

2005 und <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />

Handel und Reparatur<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />

Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung<br />

37<br />

33<br />

38<br />

48<br />

48<br />

51<br />

58<br />

64<br />

1 bis 4<br />

5 bis 19<br />

20 bis 99<br />

100 bis 499<br />

ab 500<br />

26<br />

33<br />

50<br />

52<br />

72<br />

80<br />

87<br />

87<br />

90<br />

99<br />

Nordbayern<br />

Südbayern<br />

43<br />

42<br />

41<br />

55<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />

42<br />

47<br />

Alte Bundesländer<br />

Neue Bundesländer<br />

Deutschland Insgesamt<br />

42<br />

45<br />

44<br />

48<br />

43<br />

45<br />

0 20 40 60 80 100 120<br />

2005 <strong>2007</strong><br />

83


8. Betriebliche Weiterbildung<br />

8.2 Art der Weiterbildungsmaßnahmen<br />

Darstellung 8.3 zeigt, dass – wie schon 2003 und 2005 – als häufigste Form geförderter Weiterbildung<br />

mit 40 Prozent aller Betriebe externe Kurse, Lehrgänge bzw. Seminare genannt werden. An zweiter<br />

Stelle stehen mit 29 Prozent und deutlichem Zuwachs die Teilnahme an Vorträgen, Fachtagungen,<br />

Messen und ähnlichem, gefolgt von der Weiterbildung am Arbeitsplatz (Unterweisung, Einarbeitung)<br />

und innerbetrieblichen Weiterbildungsformen (interne Kurse, Lehrgänge und Seminare), die in ihrer<br />

Verbreitung nur leicht zunehmen. Eher seltener und in ihrer Bedeutung auch nicht zunehmend wird das<br />

blended-learning (mediengestütztes selbstgesteuertes Lernen) sowie das Lernen in Qualitätszirkeln etc.<br />

bzw. auch Job-Rotation angeführt. Praktisch alle Weiterbildungsformen werden in <strong>Bayern</strong> leicht häufiger<br />

genannt als <strong>im</strong> westdeutschen Durchschnitt.<br />

Darstellung 8.3:<br />

Inner- und außerbetriebliche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />

<strong>2007</strong> (Anteil in Prozent an allen Betrieben)<br />

Anteile an allen Betrieben;<br />

Mehrfachnennungen<br />

A B C D E F G H<br />

Handel und Reparatur 41 25 25 29 2 12 6 8<br />

Produzierendes Gewerbe 33 16 22 25 2 8 3 6<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 43 28 29 30 3 14 7 7<br />

Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung 52 30 24 29 8 14 9 13<br />

1 bis 4 Beschäftigte 27 14 14 17 1 8 1 3<br />

5 bis 19 45 27 29 33 3 14 8 9<br />

20 bis 99 70 49 52 51 9 17 12 16<br />

100 bis 499 79 74 67 69 15 29 23 21<br />

ab 500 87 85 78 83 36 39 44 30<br />

Nordbayern 48 30 25 30 4 12 8 7<br />

Südbayern 34 21 27 27 2 12 4 8<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 40 25 26 29 3 12 6 7<br />

Nachrichtlich:<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 2005 33 23 23 22 2 10 5 6<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 2003 31 17 20 19 2 6 5 9<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

H<br />

externe Kurse, Lehrgänge, Seminare<br />

interne Kurse, Lehrgänge, Seminare<br />

Weiterbildung am Arbeitsplatz (Unterweisung, Einarbeitung)<br />

Teilnahme an Vorträgen, Fachtagungen, Messen u.ä.<br />

Arbeitsplatzwechsel (Job-Rotation)<br />

selbstgesteuertes Lernen mit Hilfe von Medien<br />

Qualitätszirkel, Werkstattzirkel, Lernstatt, Beteiligungsgruppe<br />

sonstige Weiterbildungsmaßnahmen<br />

84


8. Betriebliche Weiterbildung<br />

8.3 Umfang der Förderung/finanziellen Beteiligung<br />

Bezogen auf die wichtigsten Weiterbildungsmaßnahmen finden diese nach Angaben der Personalverantwortlichen<br />

in bayerischen Betrieben allerdings nur noch zu 50 Prozent normalerweise während der<br />

Arbeitszeit statt (vor zwei Jahren: 61 %); in sechs Prozent der Betriebe ausschließlich während der<br />

Freizeit. Dies dürfte eine unmittelbare Folge der knapper gewordenen Personaldecke sein. Von 33 auf<br />

44 Prozent ist der Anteil der Betriebe gestiegen, in denen eine teilweise Freistellung erfolgt. Die genannten<br />

50 Prozent liegen deutlich unter der Zahl für Westdeutschland (62 %). Bei den Dienstleistungen<br />

<strong>im</strong> engeren Sinne bzw. Handel und Reparatur ist die Verlagerung der Weiterbildung in die Freizeit<br />

überdurchschnittlich ausgeprägt (vgl. Darstellung 8.4).<br />

Darstellung 8.4:<br />

Umfang der zeitlichen bzw. finanziellen Förderung <strong>2007</strong> (Angaben bezogen auf alle<br />

Betriebe mit Weiterbildungsmaßnahmen in Prozent)<br />

Zeitliche Beteiligung des Betriebs<br />

während<br />

der<br />

Arbeitszeit<br />

teilweise in<br />

der Arbeitszeit,<br />

teilweise in<br />

der Freizeit<br />

ganz<br />

in der<br />

Freizeit<br />

Finanzielle Beteiligung der Beschäftigten<br />

vollständig<br />

teilweise<br />

nein, gar<br />

nicht<br />

Rückzahlungsvereinbarung<br />

bei<br />

Ausscheiden<br />

Handel und Reparatur 48 48 5 10 15 75 13<br />

Produzierendes Gewerbe 53 42 4 21 9 70 18<br />

Dienstl. <strong>im</strong> engeren Sinne 49 44 7 14 16 70 19<br />

Org. ohne Erwerb./ Öff. Verw. 81 13 6 31 12 56 25<br />

Unter 100 Beschäftigte 49 45 6 16 14 70 15<br />

Über 100 Beschäftigte 72 27 1 6 20 74 56<br />

Nordbayern 46 49 4 12 14 75 18<br />

Südbayern 54 38 8 20 14 66 16<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 50 44 6 16 14 70 17<br />

Alte Bundesländer 62 33 5 16 11 73 15<br />

Neue Bundesländer 53 41 6 14 14 72 14<br />

Deutschland insgesamt 60 35 5 16 12 72 14<br />

Die Kosten der Weiterbildungsmaßnahmen übernehmen dagegen 70 Prozent der weiterbildungsaktiven<br />

Betriebe in <strong>Bayern</strong> vollständig. Das ist mehr als 2005 (63 %), aber etwas seltener als <strong>im</strong> westdeutschen<br />

Durchschnitt (73 %). Umgekehrt werden in 16 Prozent der bayerischen Betriebe (Alte Bundesländer:<br />

16 %) die Kosten von Weiterbildungsmaßnahmen ganz von den Beschäftigten getragen. Am ausgeprägtesten<br />

ist diese vollständige Kostenverlagerung auf die Beschäftigten inzwischen in Südbayern<br />

bzw. in Betrieben mit unter 100 Beschäftigten (vgl. Darstellung 8.4). 46<br />

17 Prozent der weiterbildungsaktiven Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> hatten <strong>2007</strong> Rückzahlungsvereinbarungen<br />

für den Fall, dass Beschäftigte nach Abschluss einer vom Betrieb finanzierten Maßnahme den Betrieb<br />

verlassen (2005: 13 %); vor allem sind das die Betriebe mit über 100 Beschäftigten.<br />

46<br />

2005 war die vollständige Kostenübernahme noch in Nordbayern stärker verbreitet als in Südbayern. <strong>2007</strong> haben sich die Verhältnisse<br />

umgekehrt.<br />

85


8. Betriebliche Weiterbildung<br />

8.4 Teilnahmequoten und Gruppenspezifität der Beteiligung<br />

Die vorgenannten Zahlen signalisieren eine <strong>im</strong> Prinzip positive Entwicklung: In einem höheren Anteil<br />

von Betrieben findet Weiterbildung statt – wenn auch noch längst nicht flächendeckend – und die Betriebe<br />

engagieren sich <strong>im</strong> Hinblick auf Kostenübernahmen auch stärker, wenn auch der Anteil der Betriebe<br />

deutlich gesunken ist, in denen die betriebliche Weiterbildung voll auf die Arbeitszeit angerechnet<br />

wird.<br />

Ein wirklicher Erfolg oder Fortschritt könnte aber erst dann konstatiert werden, wenn auch der Anteil der<br />

Beschäftigten, die in Weiterbildungsmaßnahmen einbezogen wurden, gemessen an allen Beschäftigten<br />

<strong>im</strong> Betrieb oder in <strong>Bayern</strong> insgesamt, gestiegen wäre. Dies ist jedoch nicht der Fall; die Weiterbildungsquoten<br />

stagnieren in <strong>Bayern</strong> wie in Deutschland insgesamt (vgl. Darstellung 8.5).<br />

Darstellung 8.5: Anteil der geförderten Weiterbildungsteilnehmer an den Beschäftigten 2001 bis <strong>2007</strong><br />

(Angaben in Prozent)<br />

2001 2003 2005 <strong>2007</strong><br />

<strong>Bayern</strong> 19 23 22 22<br />

Alte Bundesländer 18 23 21 22<br />

Neue Bundesländer 19 26 26 27<br />

Nur 22 Prozent der Beschäftigten haben in <strong>Bayern</strong> – wie in Westdeutschland – <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong><br />

eine betriebliche Weiterbildung erfahren (dies unter Einbeziehung auch von eher einfachen Maßnahmen,<br />

wie Unterweisungen am Arbeitsplatz und Einarbeitungen!).<br />

Innerhalb nur derjenigen Betriebe mit Weiterbildungsmaßnahmen gerechnet, d. h. bezogen auf die Gesamtzahl<br />

der Beschäftigten in den weiterbildungsaktiven Betrieben, liegt die Weiterbildungsquote bei 29<br />

Prozent. Der Steigerung des Anteils an weiterbildungsaktiven Betrieben steht innerhalb dieser Betriebe<br />

und Dienststellen – und auch bezogen auf alle Beschäftigten – also eine Konzentration auf weniger<br />

geförderte Beschäftigte gegenüber.<br />

Besonders problematisch ist diese aktuelle Entwicklung zusätzlich deswegen, weil die Weiterbildungsförderung<br />

sich schon traditionell und mit steigender Tendenz vor allem auf die besser Qualifizierten<br />

bzw. die Beschäftigtengruppen mit höherem beruflichen Status beschränkt und außerdem Ältere sowie<br />

z. B. geringfügig Beschäftigte und Leiharbeitskräfte ausgrenzt (vgl. Kistler, Ebert <strong>2007</strong>).<br />

Aktuelle Befragungen von Erwerbstätigen wie das Berichtssystem Weiterbildung (vgl. v. Rosenbladt/<br />

Bilger 2008) belegen sowohl, dass die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung stagniert, in diesem Fall<br />

sogar leicht rückläufig ist, als auch dass die Schere zwischen verschiedenen Qualifikationsgruppen<br />

weiter aufgeht.<br />

Das zeigt auch das Panel <strong>2007</strong>: Während nur 9 Prozent der bayerischen Beschäftigten für einfache<br />

Tätigkeiten in die Weiterbildungsförderung einbezogen wurden (2005: 10 %), waren es bei den Beschäftigten<br />

mit Berufsausbildung 29 Prozent. Bei den Angestellten/Beamten mit Hochschulabschluss<br />

lag die entsprechende Quote <strong>im</strong>merhin bei 39 Prozent (2005: 38 %). N<strong>im</strong>mt man die Prozentwertunter-<br />

86


8. Betriebliche Weiterbildung<br />

schiede als Maß, so war die Gruppendifferenz in <strong>Bayern</strong> merklich höher als v. a. <strong>im</strong> westdeutschen<br />

Vergleich (vgl. Darstellung 8.6). 47<br />

Darstellung 8.6:<br />

Weiterbildungsquoten* nach Qualifikationsgruppen und Geschlecht <strong>2007</strong> (Angaben<br />

bezogen auf alle Betriebe in Prozent)<br />

Insges.<br />

2003<br />

Insges.<br />

2005<br />

Insges.<br />

<strong>2007</strong><br />

A B C Männer Frauen<br />

Handel und Reparatur 23 18 22 5 31 37 23 21<br />

Produzierendes Gewerbe 19 19 17 9 21 36 19 13<br />

Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 26 26 27 11 36 43 24 29<br />

Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung 23 23 22 3 25 32 21 22<br />

1 bis 4 Beschäftigte 13 18 23 5 44 69 21 26<br />

5 bis 19 19 21 24 5 35 53 20 28<br />

20 bis 99 24 22 22 11 29 34 21 23<br />

100 bis 499 24 21 23 10 27 40 23 23<br />

ab 500 29 24 20 11 20 34 21 18<br />

Nordbayern 22 21 25 10 33 45 24 27<br />

Südbayern 24 22 26 9 25 34 19 21<br />

<strong>Bayern</strong> insgesamt 23 22 22 9 29 39 21 24<br />

Alte Bundesländer 23 22 22 10 27 35 20 23<br />

Neue Bundesländer 27 26 27 12 30 44 24 30<br />

Deutschland insgesamt 24 22 22 10 28 37 21 24<br />

A Beschäftigte für einfache Tätigkeiten (Un- und angelernte Arbeiter und Angestellte/Beamte für einfache Tätigkeiten)<br />

B Arbeiter/Angestellte/Beamte mit Berufsausbildung<br />

C Angestellte/Beamte mit Hochschulabschluss<br />

* Umrechnung der Teilnahmefälle in Personen<br />

Das in Nordbayern deutlich angestiegene Weiterbildungsengagement von Betrieben geht mit einer größeren<br />

qualifikatorischen Spaltung einher. Am größten ist diese Differenz in den kleinen Betrieben sowie<br />

<strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur bzw. bei den Dienstleistungen.<br />

In der Betrachtung nach Geschlechtern ist dagegen – wie schon 2005 – keine Schlechterstellung von<br />

Frauen zu konstatieren. Im Gegenteil, die Weiterbildungsquote ist bei den Frauen sogar höher als diejenige<br />

der Männer (Ausnahmen: sehr große Betriebe und der Bereich Handel und Reparatur).<br />

47<br />

Außerdem ist daran zu erinnern, dass Deutschland in internationalen Vergleichen bei der beruflichen Weiterbildungsbeteiligung recht<br />

schlecht abschneidet (vgl. z. B. European Commission 2006, S. 129; Schmidt <strong>2007</strong>).<br />

87


8. Betriebliche Weiterbildung<br />

8.5 Zusammenfassung<br />

Zusammengefasst kann man zum Kapitel betriebliche Weiterbildung nur von einem sehr gespaltenen<br />

Befund sprechen.<br />

- Einerseits steigt der Anteil der Betriebe an, die sich in der einen oder anderen Form für die Weiterbildung<br />

ihrer Beschäftigten engagieren: 47 Prozent der Betriebe und Dienststellen haben <strong>im</strong> ersten<br />

Halbjahr zumindest für einen Teil der Belegschaft durch zumindest partielle Freistellung oder Kostenübernahme<br />

Weiterbildung gefördert. 2006 waren es 42 Prozent. Ein Wachstum erfahren dabei<br />

vor allem externe Maßnahmen: außerhäusige Kurse, Lehrgänge, Seminare bzw. die Teilnahme an<br />

Vorträgen, Fachtagungen, Messen etc. Auch hat sich das Ausmaß erhöht, in dem Betriebe die Kosten<br />

der Weiterbildung durch Kostenübernahmen tragen. Die vollständige Freistellung für Weiterbildungsmaßnahmen<br />

ist andererseits seltener geworden.<br />

- Vor allem aber stagniert in den weiterbildungsaktiven Betrieben der Anteil der Beschäftigten, die in<br />

die Weiterbildungsförderung einbezogen werden. Die Folge ist eine in <strong>Bayern</strong> wie <strong>im</strong> Bund praktisch<br />

schon seit 2003 (23 %) unveränderte Weiterbildungsquote (<strong>2007</strong>: 22 %).<br />

- Damit einher geht eine noch zunehmende Selektion der Weiterbildungsförderung in der betrieblichen<br />

Praxis: Geringqualifizierte bleiben relativ gesehen noch mehr außen vor! Die Weiterbildungsquote<br />

lag <strong>2007</strong> für Beschäftigte für einfache Tätigkeiten bei 9 Prozent, für Beschäftigte mit (Fach-)<br />

Hochschulabschluss dagegen bei 39 Prozent.<br />

- In der Geschlechterdifferenzierung liegt die Weiterbildungsquote der Frauen dagegen weiterhin<br />

über derjenigen der Männer.<br />

88


Literatur<br />

Literatur<br />

Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ (<strong>2007</strong>): Erwerbstätige (am Arbeitsort) in Deutschland<br />

2006 und <strong>2007</strong> nach Ländern, Wiesbaden.<br />

Bellmann, L. (1997): Das Betriebspanel des IAB, in: Hujer, R.; Rendtel, U.; Wagner, G. (Hrsg.): Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche<br />

Panel-Studien, Sonderheft des Allgemeinen Statistischen Archivs, Heft 30, Göttingen, S. 169 ff.<br />

Bellmann, L. (2002): Das IAB-Betriebspanel: Konzeption und Anwendungsbereiche, in: Allgemeines Statistisches Archiv 86,<br />

S. 177 ff.<br />

Bellmann, L.; Bielenski, H.; Bilger, F.; Dahms, V.; Fischer, G.; Frei, M.; Wahse, J. (2006): Personalbewegungen und Fachkräfterekrutierung.<br />

Ergebnisse des IAB-Betriebspanels 2005, IAB-Forschungsbericht Nr. 11, Nürnberg.<br />

Böhme, S.; Conrads, R.; Ebert, A.; Heinecker, P.; Kistler, E. (2005): Beschäftigungstrends <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> 2004. Repräsentative<br />

Analysen auf Basis des IAB-Betriebspanels 2004, Stadtbergen.<br />

Böhme, S.; Conrads, R.; Heinecker, P.; Huber, A.; Kistler, E. (2004): Beschäftigungstrends <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> 2003. Repräsentative<br />

Analysen auf Basis des IAB-Betriebspanels 2003, Stadtbergen.<br />

Böhme, St.; Ebert, A.; Kistler, E. (<strong>2007</strong>): Demographische Entwicklung und Beschäftigung Älterer <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong>. I-<br />

ABregional Nr. 03, Nürnberg.<br />

Brenke, K.; Z<strong>im</strong>mermann, K.-F. (<strong>2007</strong>): Erfolgreiche Arbeitssuche weiterhin meist über informelle Kontakte und Anzeigen, in:<br />

DIW-Wochenbericht Nr. 20, S. 327 ff.<br />

Bundesagentur für Arbeit (2006): Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Gemeldete Stellen und Arbeitslose nach Bundesländern,<br />

Nürnberg.<br />

Bundesagentur für Arbeit (<strong>2007</strong>): Mini- und Midijobs in Deutschland, Nürnberg.<br />

Bundesagentur für Arbeit (2008): Arbeitsmarkt in Zahlen - Einsatz ausgewählter arbeitsmarktpolitischer Instrumente. Jahreszahlen<br />

<strong>2007</strong>, Nürnberg.<br />

Bundesagentur für Arbeit (2008): Arbeitsmarkt in Zahlen, Arbeitnehmerüberlassung, 1. Halbjahr <strong>2007</strong><br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung (2008): Berufsbildungsbericht 2008, Bonn.<br />

DGB (<strong>2007</strong>): DGB-Index Gute Arbeit <strong>2007</strong>, Berlin.<br />

Ebert, A.; Kistler, E.; Böhme, S.; Eigenhüller, L. (<strong>2007</strong>): Beschäftigungstrends <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> 2006, Stadtbergen.<br />

European Commission (2006): The social situation in the European Union 2005-2006, Brüssel.<br />

Fuchs, T. (2006): Was ist gute Arbeit? Anforderungen aus der Sicht von Erwerbstätigen. INQA-Schriftenreihe Bd. 19, Berlin.<br />

Fuchs, T.; Ebert, A. (2008): Anforderungen an den Berufseinstieg aus Sicht der jungen Generation. Forschungsbericht Nr.<br />

375 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, Berlin.<br />

Infratest Sozialforschung (2002): Beschäftigungstrends. Arbeitgeberbefragung 2001 – <strong>Bayern</strong>, München.<br />

Kettner, A.; Spitznagel, E. (<strong>2007</strong>): Gesamtwirtschaftliches Stellenangebot. Kräftige Konjunktur stärkt die Arbeitsnachfrage,<br />

IAB Kurzbericht Nr. 11, Nürnberg.<br />

Kistler, E.; Ebert, A. (<strong>2007</strong>): Rente mit 67 oder Flexibilisierung der Altersgrenzen. Einige Argumente zur Verortung der Debatte<br />

in der Realität, in: Faulstich, P.; Bayer, M. (Hrsg.): Lernalter – Weiterbildung statt Altersarmut, Hamburg, S. 58<br />

ff.<br />

Oschmianski, M. (<strong>2007</strong>): Der Wandel der Erwerbsformen und der Beitrag der Hartz-Reformen: Berlin und die Bundesrepublik<br />

Deutschland <strong>im</strong> Vergleich, WZB-discussion paper <strong>2007</strong>-104, Berlin.<br />

Rebien, M.; Spitznagel, E. (<strong>2007</strong>): Betriebspraktika: Auf Umwegen zum Ziel, IAB Kurzbericht Nr. 7, Nürnberg.<br />

Reinberg, A.; Hummel, M. (<strong>2007</strong>): Der Trend bleibt – Geringqualifizierte sind häufiger arbeitslos, IAB Kurzbericht Nr. 18,<br />

Nürnberg.<br />

Schmidt, D. (<strong>2007</strong>): Berufliche Weiterbildung in Unternehmen 2005. Methodik und erste Ergebnisse, in: Wirtschaft und Statistik,<br />

Heft 7, S. 699 ff.<br />

v. Rosenbladt, B.; Bilger, F. (2008): Weiterbildungsbeteiligung in Deutschland – Eckdaten zum BSW-AES <strong>2007</strong>, München.<br />

89


ISBN: 978-3-00-024856-6<br />

Herausgeber:<br />

INIFES, Internationales Institut für<br />

Empirische Sozialökonomie, gGmbH<br />

86391 Stadtbergen<br />

© 2008 <strong>Bayerisches</strong> Staatsministerium für<br />

Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen

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