Beschäftigungstrends im Freistaat Bayern 2007 - Bayerisches ...
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INIFES, Internationales Institut für<br />
Empirische Sozialökonomie, gGmbH<br />
Beschäftigungstrends <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> <strong>2007</strong><br />
Repräsentative Analysen auf Basis des<br />
IAB-Betriebspanels <strong>2007</strong><br />
Bericht an das Bayerische Staatsministerium für Arbeit<br />
und Sozialordnung, Familie und Frauen<br />
und die<br />
Regionaldirektion <strong>Bayern</strong> der Bundesagentur für Arbeit<br />
Verfasser:<br />
Andreas Ebert M. A., Prof. Dr. Ernst Kistler, Dipl.-Geogr. Jochen Kundinger, Falko Trischler (INIFES),<br />
Dipl.-Verwaltungswirt (FH) Stefan Böhme, Lutz Eigenhüller M. A. (IAB-<strong>Bayern</strong>)<br />
Stadtbergen, Juni 2008<br />
INIFES, Haldenweg 23, 86391 Stadtbergen, Tel. 0821-243 694-0, e-mail: info@inifes.de
INIFES, Internationales Institut für<br />
Empirische Sozialökonomie, gGmbH<br />
Beschäftigungstrends <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> <strong>2007</strong><br />
Repräsentative Analysen auf Basis des<br />
IAB-Betriebspanels <strong>2007</strong><br />
Bericht an das Bayerische Staatsministerium für Arbeit<br />
und Sozialordnung, Familie und Frauen<br />
und die<br />
Regionaldirektion <strong>Bayern</strong> der Bundesagentur für Arbeit<br />
Verfasser:<br />
Andreas Ebert M. A., Prof. Dr. Ernst Kistler, Dipl.-Geogr. Jochen Kundinger, Falko Trischler (INIFES),<br />
Dipl.-Verwaltungswirt (FH) Stefan Böhme, Lutz Eigenhüller M. A. (IAB-<strong>Bayern</strong>)<br />
Stadtbergen, Juni 2008<br />
INIFES, Haldenweg 23, 86391 Stadtbergen, Tel. 0821-243 694-0, e-mail: info@inifes.de
Inhalt<br />
Inhalt<br />
Das Wichtigste in Kurzform<br />
Seite<br />
I<br />
1. Zur Datengrundlage: Aussagen von 1.175 repräsentativ ausgewählten Betrieben 1<br />
2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in <strong>Bayern</strong> <strong>2007</strong> – Kräftige Erholung<br />
am Arbeitsmarkt 6<br />
2.1 Beschäftigungsentwicklung 6<br />
2.2 Beschäftigungserwartungen 10<br />
2.3 Zusammenfassung 14<br />
3. Wirtschaftliche Lage (2006) und Erwartungen der Betriebe für <strong>2007</strong> 15<br />
3.1 Geschäftsvolumen und Einschätzung der Ertragslage für das Vorjahr 15<br />
3.2 Regionale Umsatzverteilung 19<br />
3.3 Öffentliche Förderung 22<br />
3.4 Zusammenfassung 24<br />
4. Personalstruktur 25<br />
4.1 Personalstruktur nach Tätigkeitsgruppen 25<br />
4.2 Besondere Beschäftigungsformen 26<br />
4.2.1 Teilzeit 27<br />
4.2.2 Geringfügige Beschäftigung 28<br />
4.2.3 „Midi-Jobs“ 29<br />
4.2.4 Externe Mitarbeiter 30<br />
4.2.5 Befristet Beschäftigte 31<br />
4.3 Zusammenfassung 33<br />
5. Personalbewegungen und Personalpolitik 34<br />
5.1 Personaleinstellungen und -abgänge 34<br />
5.1.1 Personaleinstellungen 35<br />
5.1.2 Personalabgänge 38<br />
5.2 Aktuelle Personalsuche 39<br />
5.3 Künftige Stellenbesetzungen für Fachkräfte 44<br />
5.4 Tarifbindung/-geltung sowie Entlohnung 46<br />
5.5 Betriebliche Personalvertretung 50<br />
5.6 Professionelle Personalpolitik 51<br />
5.7 Zusammenfassung 52
Inhalt<br />
6. Ausbildung in bayerischen Betrieben 54<br />
6.1 Zur Situation am Ausbildungsmarkt <strong>im</strong> Befragungszeitraum <strong>2007</strong> 54<br />
6.2 Ausbildung nach Eigenangaben der Betriebe und Dienststellen 54<br />
6.2.1 Ausbildungsberechtigung und Ausbildungsbeteiligung der Betriebe <strong>2007</strong> 54<br />
6.2.2 Auszubildende 57<br />
6.3 Ausbildungsplatzangebot und -besetzung 58<br />
6.3.1 Ausbildungsplatzangebot <strong>im</strong> Ausbildungsjahr 2006/<strong>2007</strong> 58<br />
6.3.2 Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge <strong>2007</strong>/2008 59<br />
6.4 Auszubildende mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung und Übernahmen an der zweiten<br />
Schwelle 60<br />
6.5 Inanspruchnahme von Unterstützung bei betrieblicher Ausbildung 63<br />
6.6 Zusammenfassung 65<br />
7. Investitionen und Innovationen 66<br />
7.1 Investitionen 66<br />
7.1.1 Entwicklung und Struktur der Investitionen 66<br />
7.1.2 Investitionserwartungen für das laufende Jahr <strong>2007</strong> 69<br />
7.2 Technischer Stand der Anlagen 70<br />
7.3 Innovationsverhalten der Betriebe 71<br />
7.3.1 Produktinnovationen 71<br />
7.3.2 Prozessinnovationen 73<br />
7.3.3 Innovationshemmnisse 76<br />
7.4 FuE - Aktivität 78<br />
7.5 Zusammenfassung 80<br />
8. Betriebliche Weiterbildung 82<br />
8.1 Anteil von Betrieben mit Weiterbildungsförderung 82<br />
8.2 Art der Weiterbildungsmaßnahmen 84<br />
8.3 Umfang der Förderung/finanziellen Beteiligung 85<br />
8.4 Teilnahmequoten und Gruppenspezifität der Beteiligung 86<br />
8.5 Zusammenfassung 88<br />
Literatur 89
Darstellungsverzeichnis<br />
Darstellungsverzeichnis<br />
Seite<br />
Übersicht 1: Zusammensetzung der befragten Betriebe aus <strong>Bayern</strong> <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong> 1<br />
Darstellung 1.1:<br />
Übersicht 2:<br />
Darstellung 1.2:<br />
Darstellung 2.1a:<br />
Darstellung 2.1b:<br />
Verteilung der Betriebe und Beschäftigten in <strong>Bayern</strong> auf Betriebsgrößenklassen am<br />
30.06.<strong>2007</strong><br />
Gegenüberstellung von amtlichen Statistiken und der Ergebnisse des IAB-Betriebspanels<br />
<strong>2007</strong> für <strong>Bayern</strong><br />
Grundgesamtheit: Zahl der Betriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />
am 30.06.<strong>2007</strong>; Nettostichprobe: Zahl der verwertbaren Panel-Interviews <strong>2007</strong> für<br />
<strong>Bayern</strong><br />
Veränderung der Zahl der Betriebe und der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von<br />
2001 bis <strong>2007</strong> in Nord- und Südbayern nach Betriebsgrößenklassen und Wirtschaftsgruppen<br />
Veränderung der Zahl der Betriebe und der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von<br />
2006 bis <strong>2007</strong> in Nord- und Südbayern nach Betriebsgrößenklassen und Wirtschaftsgruppen<br />
2<br />
4<br />
5<br />
7<br />
8<br />
Darstellung 2.2: Beschäftigungsentwicklung von Juni 2006 bis Juni <strong>2007</strong> in den bayerischen Betrieben 9<br />
Darstellung 2.3: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (ohne sonstige Beschäftigte) zur Jahresmitte 2001<br />
bis <strong>2007</strong> in <strong>Bayern</strong><br />
10<br />
Darstellung 2.4: Beschäftigungserwartungen 2002 bis <strong>2007</strong>, jeweils für das Folgejahr 11<br />
Darstellung 2.5: Beschäftigungserwartungen für Mitte <strong>2007</strong> bis Mitte 2008 12<br />
Darstellung 2.6: Beschäftigungserwartungen bis 2012 13<br />
Darstellung 3.1:<br />
Umsatzerwartungen für <strong>2007</strong> und erwartete Veränderungen des Umsatzes je Beschäftigten<br />
<strong>2007</strong><br />
15<br />
Darstellung 3.2: Vorleistungsanteil am Umsatz und Bruttowertschöpfung je Beschäftigten 2002 bis 2006 16<br />
Darstellung 3.3: Beurteilung der Ertragslage (<strong>im</strong> abgelaufenen Geschäftsjahr) für die Jahre 2002 bis 2006 17<br />
Darstellung 3.4: Beurteilung der Ertragslage (<strong>im</strong> abgelaufenen Geschäftsjahr) 2003 bis 2006 18<br />
Darstellung 3.5:<br />
Anteil der Betriebe mit positivem bzw. negativem Jahresergebnis <strong>im</strong> letzten Geschäftsjahr<br />
2006<br />
19<br />
Darstellung 3.6: Anteil der Betriebe mit Export an allen Betrieben 20<br />
Darstellung 3.7: Exportanteil am Umsatz der bayerischen Betriebe 21<br />
Darstellung 3.8: Exportanteil des Umsatzes der bayerischen Betriebe 21<br />
Darstellung 3.9: Regionale Verteilung des Umsatzes der bayerischen Betriebe 2002 bis 2005 22<br />
Darstellung 3.10: Anteil der Betriebe mit öffentlicher Beschäftigungsförderung 2006 23<br />
Darstellung 4.1: Beschäftigtenstruktur nach Tätigkeitsgruppen Mitte 2001 bis <strong>2007</strong> 25<br />
Darstellung 4.2: Tätigkeitsgruppen Mitte 2005 bis <strong>2007</strong> 26<br />
Darstellung 4.3: Beschäftigtenstruktur von Männern und Frauen nach Tätigkeitsgruppen Mitte <strong>2007</strong> 26<br />
Darstellung 4.4: Anteile von Beschäftigten in besonderen Beschäftigungsformen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> 27<br />
Darstellung 4.5:<br />
Anteil der Teilzeitbeschäftigten an allen Beschäftigten (inkl. Auszubildende) nach Branchen<br />
und Betriebsgrößen Mitte 2001 bis Mitte <strong>2007</strong><br />
27<br />
Darstellung 4.6: Betriebe mit geringfügigen („sonstigen“) Beschäftigten 2006 und <strong>2007</strong> 28
Darstellungsverzeichnis<br />
Darstellung 4.7:<br />
Anteil der geringfügigen („sonstigen“) Beschäftigungsverhältnisse an allen Beschäftigten<br />
2004 bis <strong>2007</strong><br />
29<br />
Darstellung 4.8: Betriebe und Beschäftigte mit Midi-Jobs 2005 bis <strong>2007</strong> 30<br />
Darstellung 4.9:<br />
Hochgerechnete Anzahl von Aushilfen/Praktikanten, freien Mitarbeitern bzw. Leiharbeitskräften<br />
in <strong>Bayern</strong> 1998 bis <strong>2007</strong><br />
31<br />
Darstellung 4.10: Befristet Beschäftigte 2001 bis <strong>2007</strong> 31<br />
Darstellung 4.11: Anteil der befristet Beschäftigten an allen Beschäftigten (inkl. Auszubildende) 2001 bis <strong>2007</strong> 32<br />
Darstellung 5.1: Anteile der Betriebe mit Personaleinstellungen bzw. -abgängen in <strong>Bayern</strong> 1998 bis <strong>2007</strong> 34<br />
Darstellung 5.2: Personaleinstellungen und Personalabgänge in <strong>Bayern</strong> 2001 bis <strong>2007</strong> 35<br />
Darstellung 5.3: Personaleinstellungen <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> 36<br />
Darstellung 5.4:<br />
Darstellung 5.5<br />
Darstellung 5.6:<br />
Betriebe mit Personaleinstellungen nach Art der Einstellung <strong>im</strong> ersten Halbjahr 2001 bis<br />
<strong>2007</strong>; <strong>Bayern</strong> vs. West-Deutschland<br />
Anteil der befristeten Neueinstellungen an allen Neueinstellungen <strong>im</strong> ersten Halbjahr 2003 bis<br />
<strong>2007</strong><br />
Personalabgänge, Frauenanteile daran und Gründe für die Personalabgänge <strong>im</strong> 1. Halbjahr<br />
<strong>2007</strong><br />
37<br />
37<br />
39<br />
Darstellung 5.7: Betriebe mit Personaleinstellungen und (un-)gedecktem Personalbedarf 2005 bis <strong>2007</strong> 40<br />
Darstellung 5.8: Für sofort gesuchte Arbeitskräfte in <strong>Bayern</strong> Mitte 2001 bis Mitte <strong>2007</strong> 41<br />
Darstellung 5.9:<br />
Darstellung 5.10:<br />
Darstellung 5.11:<br />
Darstellung 5.12:<br />
Struktur der offenen Stellen <strong>im</strong> Vergleich zur Struktur des Personalbestandes Mitte 2006 und<br />
Mitte <strong>2007</strong><br />
Vorgesehene Neubesetzung von Stellen für Fachkräfte in den nächsten zwei Jahren und<br />
deren Grund<br />
Erwartete Stellenbesetzungsprobleme bei erwarteten Neubesetzungen von Stellen für Fachkräfte<br />
in den nächsten beiden Jahren<br />
Anteil der Betriebe, die verschiedenen innerbetrieblichen Maßnahmen zur Deckung künftigen<br />
Fachkräftebedarfs eine (hohe oder zumindest geringe) Bedeutung in ihrem Betrieb/ihrer<br />
Dienststelle be<strong>im</strong>essen<br />
43<br />
44<br />
45<br />
46<br />
Darstellung 5.13: Anteil der Betriebe ohne Tarifvertrag an den Betrieben insgesamt 2001 bis <strong>2007</strong> 47<br />
Darstellung 5.14: Anwendung von Tarifverträgen in <strong>Bayern</strong> 2006 und <strong>2007</strong> 47<br />
Darstellung 5.15: Zahlung von Löhnen und Gehältern über Tarif in Betrieben mit Tarifgeltung 2003 bis <strong>2007</strong> 48<br />
Darstellung 5.16: Lohn/Gehalt <strong>im</strong> Juni 2002 bis Juni <strong>2007</strong> je Vollzeitäquivalent 49<br />
Darstellung 5.17: Betriebe mit Kapital- oder Gewinnbeteiligung am Unternehmen 2005 und <strong>2007</strong> 50<br />
Darstellung 5.18: Verbreitung von Personalvertretungen 2005 50<br />
Darstellung 5.19: Professionelle Personal- und Geschäftspolitik <strong>2007</strong> 51<br />
Darstellung 6.1: Ausbildungsberechtigung und Ausbildungsbeteiligung der Betriebe in <strong>Bayern</strong> 2001 bis <strong>2007</strong> 55<br />
Darstellung 6.2: Bayerische Ausbildungsbetriebe nach Betriebsgrößenklassen 2001 bis <strong>2007</strong> 55<br />
Darstellung 6.3: Anteil trotz Ausbildungsberechtigung nicht ausbildender Betriebe 56<br />
Darstellung 6.4: Auszubildendenzahlen 2001 bis <strong>2007</strong> 57<br />
Darstellung 6.5:<br />
Betriebe mit neuen Ausbildungsplatzangeboten für die Ausbildungsjahre 2005/2006 und<br />
2006/<strong>2007</strong><br />
59
Darstellungsverzeichnis<br />
Darstellung 6.6: Anteil der Betriebe mit neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen 2005/2006, 2006/<strong>2007</strong><br />
und <strong>2007</strong>/2008 an allen ausbildenden Betrieben<br />
60<br />
Darstellung 6.7: Auszubildende mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung 61<br />
Darstellung 6.8: Übernahmequoten von Auszubildenden 2001 bis <strong>2007</strong> 61<br />
Darstellung 6.9:<br />
Anteil der übernommenen Auszubildenden an den Auszubildenden mit erfolgreichem Abschluss<br />
2005 bis <strong>2007</strong><br />
62<br />
Darstellung 6.10: Inanspruchnahme von Unterstützung bei betrieblicher Ausbildung nach Branchen 63<br />
Darstellung 7.1: Betriebe mit Investitionen 2001 bis 2006 66<br />
Darstellung 7.2: Investitionen 2005 und 2006 67<br />
Darstellung 7.3: Investitionsintensität 2001 bis <strong>2007</strong> 68<br />
Darstellung 7.4: Investitionen 2005 und 2006 68<br />
Darstellung 7.5:<br />
Anteil der Betriebe mit geplanten Investitionen zum Befragungszeitpunkt 2005, 2006 und<br />
<strong>2007</strong><br />
69<br />
Darstellung 7.6: Investitionsentwicklung 2006 bis <strong>2007</strong> 70<br />
Darstellung 7.7: Eigeneinschätzung des technischen Standes der Anlagen 70<br />
Darstellung 7.8: Anteil der Betriebe mit Innovationen an allen bayerischen Betrieben 71<br />
Darstellung 7.9:<br />
Art der Produktinnovationen in den Betrieben <strong>Bayern</strong>s, jeweils in den letzten beiden Jahren<br />
vor 2001, 2004 und <strong>2007</strong><br />
72<br />
Darstellung 7.10: Durchführung von organisatorischen Änderungen in den letzten beiden Jahren 74<br />
Darstellung 7.11: Durchführung von organisatorischen Änderungen 75<br />
Darstellung 7.12: Wichtigste durchgeführte organisatorische Änderung 76<br />
Darstellung 7.13: Geplante, aber nicht durchgeführte Produkt- bzw. Verfahrensinnovationen nach Branchen 77<br />
Darstellung 7.14: Gründe für die Nicht-Durchführung von geplanten Innovationen 78<br />
Darstellung 7.15: Forschung und Entwicklung 79<br />
Darstellung 7.16: Kooperation bei Forschung und Entwicklung 79<br />
Darstellung 8.1:<br />
Anteil der Betriebe mit Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen an den Betrieben insgesamt<br />
2001 bis <strong>2007</strong><br />
83<br />
Darstellung 8.2: Anteil der Betriebe mit Weiterbildungsförderung an allen Betrieben <strong>im</strong> ersten Halbjahr 2005<br />
und <strong>2007</strong><br />
83<br />
Darstellung 8.3: Inner- und außerbetriebliche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> 84<br />
Darstellung 8.4: Umfang der zeitlichen und finanziellen Förderung <strong>2007</strong> 85<br />
Darstellung 8.5: Anteil der geförderten Weiterbildungsteilnehmer an den Beschäftigten 2001 bis <strong>2007</strong> 86<br />
Darstellung 8.6: Weiterbildungsquoten nach Qualifikationsgruppen und Geschlecht <strong>2007</strong> 87
Das Wichtigste in Kurzform<br />
Das Wichtigste in Kurzform<br />
Das IAB-Betriebspanel ist eine jährliche Panel-Erhebung, die unter dem Titel „Beschäftigungstrends“<br />
seit 1993 (Westdeutschland) bzw. 1996 (Ostdeutschland) eine wichtige repräsentative Datenquelle zu<br />
betrieblichen Problemen und Verhaltensweisen darstellt. Seit der Befragung des Jahres 2001 beteiligt<br />
sich der <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> mit einer Aufstockungsstichprobe an diesem Vorhaben.<br />
Dieser Bericht basiert auf Angaben aus Interviews mit Inhabern bzw. Personalverantwortlichen von<br />
1.175 bayerischen Betrieben (Erhebungszeitraum Ende Juni bis Mitte Oktober <strong>2007</strong>). Die Angaben sind<br />
damit repräsentativ für alle bayerischen Betriebe und Dienststellen mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigungsverhältnis. Sie erlauben für einige wichtige Differenzierungen (z. B.<br />
Nord-/Südbayern, Branchenkategorien und Betriebsgrößenklassen) statistisch gesicherte Aussagen. Mit<br />
der Auswertung dieser Daten hat das bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie<br />
und Frauen in Kooperation mit der Regionaldirektion <strong>Bayern</strong> der Bundesagentur für Arbeit das Internationale<br />
Institut für Empirische Sozialökonomie (INIFES) beauftragt. Der Bericht dokumentiert die wichtigsten<br />
Ergebnisse dieser Untersuchung.<br />
Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung:<br />
- Der wirtschaftliche Aufschwung hat <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> zu einer kräftigen Erholung am Arbeitsmarkt geführt.<br />
Bei der Zahl der Betriebe und Dienststellen (mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigungsverhältnis), bei der Zahl der Erwerbstätigen wie auch bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten ergaben sich deutliche Zuwächse.<br />
- Das IAB-Betriebspanel zeichnet die positive Entwicklung mit einer Zunahme der Beschäftigten um<br />
hochgerechnet 122 Tausend Personen zwischen Mitte 2006 und Mitte <strong>2007</strong> nach. Die Zuwächse<br />
halten sich bei den sozialversicherungspflichtigen und bei den nicht sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigten mit 62 bzw. 60 Tausend in etwa die Waage. Bei den Auszubildenden (duales plus<br />
schulisches System plus BeamtenanwärterInnen) ergibt sich ein Minus von rund zwei Prozent.<br />
- Zuwächse verzeichnen vor allem die Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne sowie die Bereiche Handel<br />
und Reparatur. Die Ausweitung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung war in Nordbayern<br />
schwächer als in Südbayern. Sie konzentriert sich auf Betriebe mit 5 bis 99 Beschäftigte – während<br />
in den Kleinstbetrieben mit ein bis vier Beschäftigten ein Rückgang zu verzeichnen ist.<br />
- Bei der Frage nach den kurzfristigen Erwartungen hinsichtlich der Beschäftigungsentwicklung – bis<br />
Mitte 2008 – zeichnete sich die weitere sehr erfreuliche Entwicklung deutlich ab. 13 Prozent der Betriebe<br />
erwarteten eine Beschäftigungszunahme, fünf Prozent einen Rückgang. Eine Steigerung der<br />
Beschäftigtenzahl erwarteten am deutlichsten die Dienstleister <strong>im</strong> engeren Sinne und mittelgroße<br />
bis größere Betriebe. In der hochgerechneten Quantifizierung der erwarteten Beschäftigungsentwicklung<br />
ergibt sich bis Mitte 2008 ein Zuwachs um 62 Tausend.<br />
- Auf die Frage nach der mittelfristigen Beschäftigungsperspektive – von <strong>2007</strong> bis 2012 – ist die<br />
Prognose der Betriebe jedoch deutlich pess<strong>im</strong>istischer. Bei allen Unwägbarkeiten gehen die Betriebe<br />
und Dienststellen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> davon aus, dass ihre Beschäftigtenzahl <strong>im</strong> Jahr 2012 <strong>im</strong> Saldo<br />
nicht höher als <strong>2007</strong> sein wird. Vor allem die Kleinstbetriebe erwarten einen Rückgang.<br />
I
Das Wichtigste in Kurzform<br />
Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe:<br />
- Für das laufende Geschäftsjahr <strong>2007</strong> gehen die bayerischen Betriebe von einer Zunahme des Umsatzes<br />
um knapp 2 Prozent, von hochgerechnet 699 auf 711 Mrd. Euro aus. In Verbindung mit der<br />
positiven Beschäftigungserwartung errechnet sich daraus ein leichter Rückgang des voraussichtlichen<br />
Umsatzes je Beschäftigten auf 160 Tsd. Euro.<br />
Der geringste Anstieg des Umsatzes wird <strong>im</strong> Handel- und Reparaturgewerbe erwartet, wogegen die<br />
Betriebe <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe eine überdurchschnittliche Steigerung des Gesamtumsatzes<br />
von knapp 3 Prozent voraussehen.<br />
Die errechnete Bruttowertschöpfung je Beschäftigten in <strong>Bayern</strong> stieg 2006 weiter an und lag bei 65<br />
Tsd. Euro, während gleichzeitig der Vorleistungsanteil gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken ist<br />
und in <strong>Bayern</strong> 2006 bei 60 Prozent lag.<br />
- Die Beurteilung der Ertragslage für das vorherige Geschäftsjahr (2006) fällt deutlich positiver aus<br />
als in den Jahren zuvor. Von 36 Prozent aller Betriebe wird die Geschäftslage als positiv beurteilt.<br />
Dies sind insbesondere Betriebe aus dem Produzierenden Gewerbe, während in Handel und Reparatur<br />
auch mehr Betriebe ihre Ertragslage schlechter als <strong>im</strong> Vorjahr einschätzen. Insgesamt beurteilen<br />
kleine Betrieben die Lage schlechter als die Großbetriebe.<br />
Der Anteil an Betrieben mit Reingewinn lag <strong>im</strong> vergangenen Jahr mit 67 Prozent etwas unter dem<br />
deutschen Durchschnitt von 69 Prozent. Im Durchschnitt aller Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> berichten 8 Prozent<br />
von einem negativen Jahresergebnis; dabei leicht mehr Betriebe <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur<br />
und solche mit 20 bis 99 Beschäftigten.<br />
- 43 Prozent ihres Umsatzes erwirtschaften die Betriebe in der Region. 46 Prozent der Kleinstbetriebe<br />
leben zur Gänze vom Umsatz in der unmittelbaren Umgebung (30 km). Bei den Großbetrieben<br />
liegt der Anteil des Umsatzes in der Region nur bei 22 Prozent.<br />
- Der Anteil der Betriebe mit Export ist 2006 auf 13 Prozent angestiegen und folgt damit dem gesamtdeutschen<br />
Trend.<br />
Der Anteil am Umsatz, den die bayerischen Betriebe <strong>im</strong> Inland erwirtschaften, ist seit 2003 (82 %)<br />
bis zum Jahr 2006 auf 78 Prozent gefallen. Mit 22 Prozent liegt der Exportanteil in <strong>Bayern</strong> damit<br />
sowohl über dem bundesdeutschen Durchschnitt.<br />
Den höchsten Exportanteil haben die Großbetriebe, bei denen der Anteil nochmals um 2 Prozentpunkte<br />
gewachsen ist. Bei den kleineren Betrieben zeigt sich demgegenüber tendenziell eher ein<br />
leichter Rückgang des Exportanteils.<br />
Der Großteil des Auslandsumsatzes erfolgt dabei nach wie vor in Ländern innerhalb der EU-15. Ein<br />
großer Anteil des Umsatzes der bayerischen Betriebe findet aber mittlerweile auch <strong>im</strong> übrigen Ausland<br />
statt. Dagegen bleibt der Umsatz der bayerischen Betriebe in den neuen EU-Ländern auf einem<br />
niedrigen Niveau.<br />
– 13 Prozent aller bayerischen Betriebe erhielten 2006 Unterstützung <strong>im</strong> Rahmen öffentlicher Beschäftigungsförderungsprogramme.<br />
Die größten Bereiche bilden dabei die Ausbildungsförderung<br />
sowie die Zuschüsse zu Lohn- und Gehaltskosten. Der Anteil an Betrieben <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, die <strong>im</strong> Jahr<br />
2006 Zuschüssen zu Investitionen und Sachmitteln erhalten haben, lag mit 4 Prozent dagegen auf<br />
einem niedrigen Niveau.<br />
II
Das Wichtigste in Kurzform<br />
Personalstruktur:<br />
– Der Trend der vergangenen Jahre zu höheren Qualifikationen stockt zum Jahr <strong>2007</strong>: Die Anteile<br />
Un- und Angelernter stagnieren bei 24 Prozent ebenso wie die Anteile von Facharbeitern (59 %)<br />
und Hochqualifizierten (11 %). Im regionalen Vergleich zwischen Nord und Süd n<strong>im</strong>mt der Anteil<br />
Geringqualifizierter in Nordbayern geringfügig auf 24 Prozent ab, während sich <strong>im</strong> Süden deren Anteil<br />
von 22 Prozent <strong>im</strong> Jahr 2006 auf den nordbayerischen Wert angleicht.<br />
– Frauen sind mit einem Anteil von 31 bzw. 23 Prozent bei höherqualifizierten Tätigkeiten bzw. in<br />
Führungspositionen von Unternehmen weiterhin unter-, demgegenüber bei einfachen Tätigkeiten<br />
überrepräsentiert (56 %). Teilzeitarbeit ist vorwiegend bei Frauen anzutreffen: 44 Prozent der weiblichen<br />
Beschäftigten arbeiten Teilzeit, während nur 7 Prozent der Männer in dieser Beschäftigungsform<br />
tätig sind. Des Weiteren ist die Mehrheit der befristet Beschäftigten, insbesondere in den Branchen<br />
Handel und Reparatur (63 %), den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne sowie in der Öffentlichen<br />
Verwaltung (60 %) weiblich.<br />
– Bei den sogenannten besonderen Beschäftigungsverhältnissen nahmen die flexiblen Arbeitsverhältnisse<br />
Leiharbeit, Midi-Jobs, befristete sowie geringfügige/sonstige Beschäftigung weiter zu. Insbesondere<br />
bei der Leiharbeit ist <strong>im</strong> Vergleich zum Jahr 2006 ein starker Sprung von 58 Tausend auf<br />
88 Tausend (<strong>2007</strong>) solcher Arbeitsverhältnisse festzustellen. Die Zahl der Midi-Jobber steigt in <strong>Bayern</strong><br />
zwar um 16 Tausend an, allerdings liegt der Anteil vollzeitbeschäftigter Midi-Jobber nur noch bei<br />
11 Prozent. Befristete Beschäftigungsverhältnisse legten in der vergangenen Beobachtungsperiode<br />
– insbesondere in Nordbayern – deutlich zu und haben mittlerweile einen Anteil von 7 Prozent an allen<br />
Beschäftigten. Geringfügige Beschäftigung findet man vor allem <strong>im</strong> Handel und den Dienstleistungen<br />
sowie in Kleinbetrieben mit 5 bis 19 Beschäftigten. Teilzeitarbeits- und Aushilfen/Praktikantenverhältnisse<br />
stagnieren aktuell; rückläufig ist die Zahl externer Mitarbeitern.<br />
Personalbewegungen und Personalpolitik:<br />
- Die Zahl der <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel für den <strong>Freistaat</strong> nachgewiesenen Personaleinstellungen ist <strong>im</strong><br />
ersten Halbjahr <strong>2007</strong> gegenüber dem Vorjahreszeitraum nochmals kräftig angestiegen. Allerdings<br />
hat sich <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> erstmals seit 2001 auch die Zahl der Personalabgänge wieder<br />
deutlich erhöht. Gemessen an den Anteilen der Betriebe mit Personaleinstellungen bzw. -abgängen<br />
erfasst der aktuelle Aufschwung weniger Betriebe als der Boom zur Jahrtausendwende.<br />
- Unverändert niedrig ist der Anteil der laut Angaben der Betriebe von den Arbeitsagenturen vermittelten<br />
Neueinstellungen (11 %); das gilt vor allem für Südbayern.<br />
- Bemerkenswert ist der in <strong>Bayern</strong> <strong>im</strong> Vergleich zum westdeutschen Durchschnitt etwas höhere und<br />
weiter angestiegene Anteil der Betriebe mit nur unbefristeten Einstellungen. Dieser Anteil steigt, abgesehen<br />
von den ganz großen Betrieben, mit zunehmender Betriebsgröße. Allerdings ist auf der<br />
Personenebene der Anteil der befristeten Neueinstellungen in <strong>Bayern</strong> niedriger (43 %) als <strong>im</strong><br />
Schnitt der alten Bundesländer (51 %); er ist aber dennoch weiter angestiegen.<br />
- Elf Prozent der befristet Beschäftigten wurden <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis<br />
übernommen.<br />
- Bei den Personalabgängen spiegelt sich die Besserung am Arbeitsmarkt in einem Anstieg der beschäftigtenseitigen<br />
Kündigungen und einem Rückgang der arbeitgeberseitigen Kündigungen.<br />
III
Das Wichtigste in Kurzform<br />
- Der Anteil der Betriebe mit einer Personalsuche bzw. Personaleinstellung <strong>im</strong> ersten Halbjahr ist von<br />
27 auf 30 Prozent gestiegen. Zwei Drittel davon konnten ihren Personalbedarf auch voll decken. Bei<br />
fünf Prozent blieb ein Teil der Stellen offen, fünf Prozent konnten die offene(n) Stelle(n) nicht decken<br />
– vor allem sind dies Kleinbetriebe. Das Problem nicht besetzbarer Stellen hält sich also quantitativ<br />
noch in Grenzen.<br />
Hochgerechnet konnten <strong>im</strong> Verlauf des ersten Halbjahres <strong>2007</strong> rund 45 Tausend Stellen für Qualifizierte<br />
<strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> nicht besetzt werden. Knapp die Hälfte davon betrifft Betriebe mit unter 20 Beschäftigten.<br />
- Zum Befragungszeitpunkt (3. Quartal <strong>2007</strong>) berichten elf Prozent der Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> von sofort<br />
zu besetzenden Stellen (alte Bundesländer: 13 %), vor allem betrifft das Großbetriebe. Hochgerechnet<br />
waren dass 86.000 Vakanzen – spürbar mehr als 2006, aber auch deutlich weniger als<br />
2000/2001. Die Meldequote bei den Arbeitsagenturen lag mit 47 Prozent höher als in den Vorjahren.<br />
- Vergleicht man die Qualifikationsstruktur des Beschäftigtenbestandes mit den gewünschten Qualifikationen,<br />
so zeigt sich <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, dass sich <strong>2007</strong> deutlich mehr der Vakanzen auf Beschäftigte<br />
mit mittlerer Qualifikation (mit Berufsausbildung) beziehen als solche Beschäftigte <strong>im</strong> Bestand vorhanden<br />
sind. Dagegen waren <strong>im</strong> Jahr 2006 überproportional mehr offene Stellen für Personen mit<br />
(Fach-)Hochschulabschluss zu verzeichnen.<br />
- Deutlich weniger als <strong>im</strong> Bestand (24 %) betreffen in <strong>Bayern</strong> die Vakanzen Stellen für einfache Tätigkeiten<br />
(16 %). Das sind erheblich weniger als 2006 (23 %) und auch weniger als es <strong>2007</strong> Vakanzen<br />
für einfache Tätigkeiten <strong>im</strong> westdeutschen Durchschnitt gibt (21 %).<br />
Interessanterweise betrafen <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> 42 Prozent der getätigten Neueinstellungen<br />
solche für einfache Tätigkeiten.<br />
Insgesamt kann also von einem punktuellen Fachkräftebedarf, aber keinesfalls von einem flächendeckenden<br />
Fachkräftemangel gesprochen werden. Die Quote der Vakanzen am Personalbestand<br />
(plus sofort zu besetzende Stellen) liegt für einfache Tätigkeiten bei einem, für Beschäftigte mit Berufsausbildung<br />
bei zwei und bei Hochqualifizierten bei drei Prozent.<br />
- 21 Prozent der Betriebe in <strong>Bayern</strong>, vor allem natürlich die größeren, erwarten für die nächsten zwei<br />
Jahre einen Einstellungsbedarf für qualifizierte Beschäftigte. Davon betreffen 27 Prozent einen Ersatzbedarf<br />
für altersbedingt ausscheidende Fachkräfte.<br />
Rund die Hälfte dieses Fünftels an Betrieben mit voraussichtlichen Einstellungen erwarten zumindest<br />
teilweise Stellenbesetzungsprobleme.<br />
Eine Alternative zur Neurekrutierung können bei einem erwarteten Fachkräftebedarf auch innerbetriebliche<br />
Maßnahmen sein, Hier nennen die Betriebe als prioritär den „innerbetrieblichen Erfahrungsaustausch“<br />
und die „innerbetriebliche Weiterbildung“.<br />
- Der Anteil der Betriebe ohne Tarifvertrag ist erstmals seit Jahren nicht mehr weiter angestiegen.<br />
<strong>2007</strong> waren es 58 Prozent (2006: 59 %). Der Beschäftigtenanteil in solchen Betrieben an allen Beschäftigten<br />
beträgt <strong>2007</strong> 35 Prozent (2006: 34 %). Damit ist der Trend zur Tarifflucht aber nicht gestoppt.<br />
Sowohl der Anteil der Betriebe mit einem Branchentarifvertrag hat leicht zu- und der Anteil<br />
der Betriebe mit Orientierung an einem Tarifvertrag leicht abgenommen.<br />
IV
Das Wichtigste in Kurzform<br />
Unter den bayerischen Betrieben mit Tarifgeltung bezahlen 45 Prozent (2006: 36 %) auch übertariflich.<br />
- Die in Vollzeitäquivalente je abhängig Beschäftigte umgerechnete Bruttolohn- und Gehaltssumme<br />
ist 2006/07 in <strong>Bayern</strong> nur um 0,4 Prozent gestiegen (2005/06 waren es 4,9 %). Sie liegt damit <strong>im</strong>mer<br />
noch unter dem westdeutschen Durchschnitt; der Abstand wird aber seit Jahren kleiner.<br />
Zusätzliche finanzielle Anreize für Beschäftigte gibt es in den bayerischen Betrieben zwar etwas<br />
häufiger als <strong>im</strong> Rest der Republik. Die Verbreitung von Gewinn- und Erfolgsbeteiligungen mit zwölf<br />
Prozent (2006: 10 %) und vor allem von Kapitalbeteiligungen mit drei Prozent (2006: 2 %) ist aber<br />
dennoch gering.<br />
- In acht Prozent aller Betriebe und Dienststellen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> gibt es, wie <strong>im</strong> Vorjahr, zur Jahresmitte<br />
<strong>2007</strong> einen Betriebs- oder Personalrat. In weiteren vier Prozent gibt es eine betriebsspezifische Art<br />
von Personalvertretung.<br />
- Im Panel <strong>2007</strong> wurden die Betriebe auch gefragt, inwieweit sie über best<strong>im</strong>mte professionelle Instrumente<br />
der Personalpolitik verfügen. Gegenüber den Vergleichszahlen aus der Befragung von<br />
2005 ist eine Stagnation (2005: 38 %; <strong>2007</strong>: 36 %) der Anteilswerte festzustellen. Am häufigsten<br />
werden – natürlich vor allem in größeren Betrieben – Stellenbeschreibungen (25 %), schriftliche<br />
Beurteilungen der Arbeitsleistung (20 %) und feste Verfahren für Stellenbesetzungen genannt.<br />
Ausbildung in bayerischen Betrieben:<br />
- Wie <strong>im</strong> Vorjahr beteiligten sich <strong>2007</strong> 31 Prozent der bayerischen Betriebe und Dienststellen an<br />
betrieblicher Ausbildung. Trotz der konjunkturellen Verbesserung und der insgesamt positiven Beschäftigungsentwicklung<br />
liegt die Ausbildungsbeteiligung in <strong>Bayern</strong> allerdings nach wie vor unterhalb<br />
der Jahre 2002 bis 2004.<br />
- Bezogen auf die nach eigenen Angaben ausbildungsberechtigten Betriebe bilden weniger als die<br />
Hälfte (48 %) aus, während 52 Prozent nicht ausbilden.<br />
- Trotz der stabilen Ausbildungsbeteiligung der Betriebe setzte sich der Rückgang der Auszubildendenzahl<br />
<strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> fort. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Auszubildenden in bayerischen<br />
Betrieben um zwei Prozent von 250 Tsd. auf 244 Tsd. gesunken, während die Zahl der neuen Auszubildenden<br />
angestiegen ist.<br />
- Nach Wirtschaftszweigen betrachtet fiel der Rückgang der Auszubildendenzahlen der letzten Jahre<br />
<strong>im</strong> Dienstleistungssektor besonders stark aus. Seit dem Jahr 2004 nahm die Zahl der Auszubildenden<br />
dort kontinuierlich ab. Zwischen 2006 und <strong>2007</strong> setzt sich dieser Trend fort, mit der Folge, dass<br />
die Auszubildendenquote in Dienstleistungsbetrieben <strong>im</strong> Befragungsjahr <strong>2007</strong> nur noch 3 Prozent<br />
betrug. Die höchste Auszubildendenquote findet sich wie auch <strong>im</strong> Jahr zuvor mit sieben Prozent <strong>im</strong><br />
Bereich Handel und Reparatur.<br />
- Für das zu Ende gehende Ausbildungsjahr 2006/<strong>2007</strong> haben nach eigenen Angaben 28 Prozent<br />
aller bayerischen Betriebe und Dienststellen neue Ausbildungsverträge angeboten. Gegenüber<br />
dem Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme um zwei Prozentpunkte. Gleichzeitig stieg auch die Anzahl<br />
der angebotenen Ausbildungsstellen von 121 Tsd. auf 127 Tsd. (+5 %).<br />
- Zum Zeitpunkt der Befragung (zwischen Ende Juni und Mitte Oktober <strong>2007</strong>) hatten 52 Prozent der<br />
ausbildenden bayerischen Betriebe einen oder mehrere neue Ausbildungsverträge für das Ausbil-<br />
V
Das Wichtigste in Kurzform<br />
dungsjahr 2004/2005 abgeschlossen. Hinzu kommen fünf Prozent, für die Ausbildungsverträge von<br />
anderen Betrieben/Dienststellen bzw. mit überbetrieblichen Einrichtungen abgeschlossen wurden.<br />
- Mit einer Übernahmequote von 64 Prozent <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> wird ein Anteil erreicht, der in <strong>Bayern</strong> zuletzt<br />
<strong>im</strong> Jahr 2002 realisiert wurde. Wie bereits in den Vorjahren liegt die Übernahmequote in den<br />
bayerischen Betrieben über dem Durchschnitt der alten Bundesländer. Deutlich zugenommen haben<br />
die Übernahmequoten gegenüber dem Vorjahr in Betrieben des Produzierenden Gewerbes<br />
(von 63 auf 73 %). Mit Blick auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede ist als erfreuliche Entwicklung<br />
festzuhalten, dass der Zuwachs der Übernahmequoten in erheblichem Ausmaß den weiblichen<br />
Auszubildenden zugute kommt.<br />
Investitionen und Innovationen<br />
- Mit einem Anteil von 53 Prozent hatten wieder mehr als die Hälfte der bayerischen Betriebe <strong>im</strong> Jahr<br />
2006 Investitionen. Nach der leicht unterdurchschnittlichen Investitionstätigkeit <strong>im</strong> Vorjahr liegt der<br />
Anteil somit wieder <strong>im</strong> Bundestrend.<br />
- Insbesondere in Nordbayern ist zwischen 2005 und 2006 ein sprunghafter Anstieg des Anteils der<br />
Betriebe mit Investitionen zu verzeichnen. In Nordbayern tätigten mit einem Anteil von 56 Prozent<br />
mehr Betriebe Investitionen als in Südbayern (51 %).<br />
- Ein deutlicher Anstieg des Anteil der Betriebe mit Investitionen ist in den Betrieben mit 5 bis 19 Beschäftigten<br />
(von 49 auf 58 %) und in den Betrieben mit 20 bis 99 Beschäftigten (von 67 auf 82 %)<br />
zu verzeichnen.<br />
- Der Anteil der Erweiterungsinvestitionen am gesamten Investitionsvolumen lag in den bayerischen<br />
Betrieben deutlich unter dem Vorjahr. Nach Angaben der Betriebe entfielen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> 28 Prozent<br />
aller Investitionen auf Erweiterungsinvestitionen und damit deutlich weniger als <strong>im</strong> Durchschnitt der<br />
alten Bundesländer.<br />
- Die hochgerechnete Investitionssumme, die 2006 in bayerischen Betrieben getätigt wurde, lag fast<br />
14 Prozent über dem Vorjahr. Im langfristigen Vergleich erreichte die Investitionstätigkeit <strong>im</strong> Jahr<br />
2006 den höchsten Wert seit 2001 und spiegelte somit den beginnenden konjunkturellen Aufschwung<br />
bzw. die positiven Zukunftserwartungen der Betriebe wider.<br />
- Der Schwerpunkt der Investitionen liegt mit jeweils etwa einem Drittel aller Betriebe in den Bereichen<br />
Kommunikationstechnik und Datenverarbeitung (35 %) sowie Produktionsanlagen und Betriebsausstattung<br />
(33 %). Die zunehmenden Investitionen sind in erster Linie auf einen steigenden<br />
Anteil von Betrieben mit Investitionen in Verkehrsmittel und Transportsysteme zurückzuführen.<br />
- Der Anteil der Betriebe mit Produkt- und/oder Prozessinnovationen in den letzten zwei Jahren nahm<br />
gegenüber den vorhergehenden Befragungen deutlich zu. Gaben <strong>im</strong> Jahr 2004 noch 45 Prozent aller<br />
bayerischen Betriebe an, dass es bei ihnen in den beiden Vorjahren Produkt- und/oder Prozessinnovationen<br />
gegeben habe, so ist dieser Anteil auf 51 Prozent in der Befragung <strong>2007</strong> angestiegen.<br />
- Stark zugenommen hat vor allem der Anteil der Betriebe mit Produktinnovationen. Darunter sind<br />
Weiterentwicklung von Produkten und Leistungen mit einem Drittel aller bayerischen Betriebe am<br />
weitesten verbreitet. 22 Prozent der Betriebe geben an, dass in den letzten zwei Jahren eine Sort<strong>im</strong>entserweiterung<br />
stattgefunden hat, d. h. dass sie ein vorhandenes Produkt (bzw. Leistung) neu in<br />
ihr Angebot aufgenommen haben. Von Marktneuheiten berichten in <strong>Bayern</strong> elf Prozent der Betriebe<br />
und damit etwas mehr als <strong>im</strong> bundesweiten und <strong>im</strong> westdeutschen Durchschnitt.<br />
VI
Das Wichtigste in Kurzform<br />
- 36 Prozent der bayerischen Betriebe berichten davon, dass in den vergangenen zwei Jahren mindestens<br />
eine organisatorische Änderung durchgeführt wurde. Angestiegen ist dabei vor allem der<br />
Anteil der Betriebe mit der Maßnahme „Verbesserung der Qualitätssicherung“: Mit 23 Prozent ist<br />
dies mit großem Abstand die bedeutendste organisatorische Änderung in den Betrieben <strong>Bayern</strong>s.<br />
- Im Zeitvergleich zu den vorhergehenden Befragungszeitpunkten hat die Verbreitung organisatorischer<br />
Änderungen ausschließlich in Betrieben mit zwischen 5 und 19 Beschäftigten (von 31 % <strong>im</strong><br />
Jahr 2004 auf 42 % <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong>) sowie bei Betrieben mit 20 bis 99 Beschäftigten (von 58 auf 70<br />
%) zugenommen.<br />
- Im Vergleich zur Befragung 2004 sind nach Angaben des Jahres <strong>2007</strong> die Innovationshemmnisse<br />
in <strong>Bayern</strong> ebenso wie bundesweit gesunken. Sechs Prozent aller bayerischen Betriebe (2004: 9<br />
Prozent) berichteten, dass sie in den letzten zwei Jahren Produkt- bzw. Verfahrensinnovationen geplant,<br />
aber nicht durchgeführt haben.<br />
- Als Gründe für die Nicht-Durchführung von geplanten Innovationen wurden von den bayerischen<br />
Betriebe am häufigsten hohe Investitionskosten (41 %) und Probleme bei der Beschaffung von<br />
Fremdkapital (31 %) genannt. Auffällig <strong>im</strong> Vergleich zur gleich lautenden Frage aus dem IAB-<br />
Betriebspanel 2004 ist der Rückgang der Nennungen, die auf die Begründung „hohes wirtschaftliches<br />
Risiko“ entfallen.<br />
- Der Anteil der Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, die sich mit Forschung und Entwicklung (FuE) befassten,<br />
verblieb zwischen 2004 und <strong>2007</strong> gleich bleibend bei fünf Prozent. 80 Prozent der bayerischen Betriebe<br />
mit FuE führen diese in Kooperation durch. Am häufigsten ist die Kooperation mit anderen<br />
Betrieben. Im Vergleich mit 2004 zeigt sich allerdings, dass auch die Kooperation mit Universitäten/Fachhochschulen<br />
und mit externen Beratern an Bedeutung gewinnt.<br />
Betriebliche Weiterbildung:<br />
- Einerseits steigt der Anteil der Betriebe an, die sich in der einen oder anderen Form für die Weiterbildung<br />
ihrer Beschäftigten engagieren: 47 Prozent der Betriebe und Dienststellen haben <strong>im</strong> ersten<br />
Halbjahr zumindest für einen Teil der Belegschaft durch zumindest partielle Freistellung oder Kostenübernahme<br />
Weiterbildung gefördert. 2006 waren es 42 Prozent. Ein Wachstum erfahren dabei<br />
vor allem externe Maßnahmen: außerhäusige Kurse, Lehrgänge, Seminare bzw. die Teilnahme an<br />
Vorträgen, Fachtagungen, Messen etc. Auch hat sich das Ausmaß erhöht, in dem Betriebe die Kosten<br />
der Weiterbildung durch Kostenübernahmen tragen. Die vollständige Freistellung für Weiterbildungsmaßnahmen<br />
ist andererseits seltener geworden.<br />
- Vor allem aber stagniert in den weiterbildungsaktiven Betrieben der Anteil der Beschäftigten, die in<br />
die Weiterbildungsförderung einbezogen werden. Die Folge ist eine in <strong>Bayern</strong> wie <strong>im</strong> Bund praktisch<br />
schon seit 2003 (23 %) unveränderte Weiterbildungsquote (<strong>2007</strong>: 22 %).<br />
- Damit einher geht eine noch zunehmende Selektion der Weiterbildungsförderung in der betrieblichen<br />
Praxis: Geringqualifizierte bleiben relativ gesehen noch mehr außen vor! Die Weiterbildungsquote<br />
lag <strong>2007</strong> für Beschäftigte für einfache Tätigkeiten bei 9 Prozent, für Beschäftigte mit (Fach-)<br />
Hochschulabschluss dagegen bei 39 Prozent.<br />
- In der Geschlechterdifferenzierung liegt die Weiterbildungsquote der Frauen dagegen weiterhin<br />
über derjenigen der Männer.<br />
VII
1. Zur Datengrundlage<br />
1. Zur Datengrundlage: Aussagen von 1.175 repräsentativ ausgewählten Betrieben<br />
Seit dem Jahr 2001 beteiligt sich der <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> mit einer Aufstockungsstichprobe an der jährlichen<br />
Betriebsbefragung „Beschäftigungstrends“, dem sogenannten Betriebspanel des Instituts für Arbeitsmarkt-<br />
und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, IAB (die Finanzierung der bundesweiten<br />
Basisstichprobe des Betriebspanels erfolgt durch das IAB). Mit dieser von TNS Infratest Sozialforschung<br />
durchgeführten Panelerhebung liegen <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> repräsentative Angaben für 15.644 Betriebe<br />
mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten vor. Die Angaben der 1.175 bayerischen<br />
Betriebe (ungewichtete Fälle) sind nach Gewichtung repräsentativ für den <strong>Freistaat</strong>. Wie <strong>im</strong> Vorjahr<br />
(vgl. Ebert u. a. <strong>2007</strong>) legt das Internationale Institut für Empirische Sozialökonomie, INIFES 1 , dem<br />
Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen und der Regionaldirektion<br />
<strong>Bayern</strong> der Bundesagentur für Arbeit hiermit einen umfassenden Auswertungsbericht zum<br />
Betriebspanel-<strong>Bayern</strong> <strong>2007</strong> vor. Im Folgenden wird eine kurze Beschreibung der zugrunde liegenden<br />
Stichprobe gegeben (vgl. generell zum IAB-Betriebspanel Bellmann 2002).<br />
Die folgende Übersicht gibt die Verteilung der 1.175 bayerischen Panel-Betriebe und Dienststellen nach<br />
Branchen, Betriebsgrößenklassen und Regionen wieder.<br />
Übersicht 1: Zusammensetzung der befragten Betriebe aus <strong>Bayern</strong> <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong><br />
(ungewichtete Nettostichprobe)<br />
Anzahl<br />
Anzahl<br />
Land- und Forstwirtschaft 33 1 bis 4 Beschäftigte 205<br />
Bergbau, Energie, Wasser 28 5 bis 19 293<br />
Verarbeitendes Gewerbe 280 20 bis 99 314<br />
Baugewerbe 89 100 bis 499 232<br />
Handel und Reparatur 163 500 bis 999 58<br />
Verkehr und Nachrichtenübermittlung 43 über 1000 73<br />
Kredit- und Versicherungsgewerbe 48<br />
Dienstleistungen 390 Nordbayern 531<br />
Unternehmensnahe Dienstleistungen 140 Südbayern 644<br />
Erziehung und Unterricht 33<br />
Gesundheits- und Sozialwesen 120 <strong>Bayern</strong> insgesamt 1.175<br />
Sonstige Dienstleistungen 97<br />
Organisationen ohne Erwerbscharakter 20<br />
Öffentliche Verwaltung 81<br />
Im Wesentlichen erfolgt die Auswertung der bayerischen Ergebnisse <strong>im</strong> Vergleich zu den west- bzw.<br />
gesamtdeutschen Zahlen nach Branchen- und Betriebsgrößenklassen sowie <strong>im</strong> Vergleich Nord-/<br />
Südbayern. 2 Bei allen Ergebnissen aus dem IAB-Betriebspanel ist <strong>im</strong>mer der Unterschied zwischen<br />
betriebs- und beschäftigtenproportionalen Aussagen zu beachten, da die Verteilung der Betriebe auf die<br />
Betriebsgrößenklassen von der der Beschäftigten stark abweicht. So hatten <strong>2007</strong> in <strong>Bayern</strong> wie in<br />
Westdeutschland insgesamt ca. 90 Prozent der Betriebe weniger als 20 sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte, aber nur 28 Prozent der Beschäftigten in <strong>Bayern</strong> arbeiteten in Betrieben dieser Größen-<br />
1<br />
INIFES arbeitet dabei eng mit dem Institut für Sozialökonomische Strukturanalysen, SÖSTRA, in Berlin zusammen. Wir danken Prof.<br />
Dr. Jürgen Wahse, Dr. Vera Dahms, Thomas Kunath (Berlin), Stefan Böhme, Lutz Eigenhüller (Nürnberg) sowie den zuständigen Beamtinnen<br />
und Beamten <strong>im</strong> Bayerischen Arbeitsministerium für die fruchtbare Zusammenarbeit.<br />
2<br />
Die Abgrenzung Nord-/Südbayern folgt weitestmöglich der alten Abgrenzung der beiden ehemaligen Landesarbeitsamtsbezirke.<br />
1
1. Zur Datengrundlage<br />
klasse (vgl. Darstellung 1.1). Das bedeutet, dass in der Stichprobenziehung und Hochrechnung z. B.<br />
Kleinbetriebe mit bis zu 5 Beschäftigten zu ca. 11 Prozent (entsprechend ihrem Beschäftigtenanteil) und<br />
nicht zu ca. 69 Prozent (entsprechend ihrem Anteil an der Gesamtzahl der Betriebe) berücksichtigt<br />
sind. 3<br />
Darstellung 1.1:<br />
Verteilung der Betriebe und Beschäftigten in <strong>Bayern</strong> auf Betriebsgrößenklassen am<br />
30.06.<strong>2007</strong> (Anteile in Prozent)<br />
Beschäftigte<br />
11<br />
7<br />
10<br />
13<br />
11<br />
11<br />
14<br />
24<br />
Betriebe<br />
69<br />
12<br />
9<br />
6<br />
2<br />
10<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
1 - 5 6 - 9 10 - 19 20 - 49 50 - 99 100 - 199 200 - 499 500 und mehr<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit 2008, eigene Darstellung.<br />
Bei Stichprobenerhebungen ist <strong>im</strong>mer eine statistische Fehlertoleranz zu beachten: Je stärker das betrachtete<br />
Merkmal in der Grundgesamtheit streut und je geringer die ungewichtete Fallzahl der interessierenden<br />
Teilgruppe, desto größer ist der statistische Unsicherheitsbereich. Daher werden die Ergebnisse<br />
<strong>im</strong> Folgenden normalerweise für vier Branchengruppen und für fünf Betriebsgrößenklassen ausgewiesen:<br />
• Handel und Reparatur (163 Betriebe)<br />
• Produzierendes Gewerbe (Bergbau, Energie, Wasser; Verarbeitendes Gewerbe; Baugewerbe; 397<br />
Betriebe)<br />
• Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne (Verkehr und Nachrichtenübermittlung, Kredit- und Versicherungsgewerbe;<br />
Dienstleistungen; 481 Betriebe)<br />
• Organisationen ohne Erwerbscharakter und Öffentliche Verwaltung (101 Betriebe) bzw.<br />
• 1-4, 5-19, 20-99, 100-499, 500 und mehr Beschäftigte.<br />
Zu beachten ist auch die Verwendung der verschiedenen Begriffe zum Thema Beschäftigung <strong>im</strong> IAB-<br />
Betriebspanel. Dazu die folgende Übersicht in Gegenüberstellung mit amtlichen Definitionen bzw. Statistiken:<br />
• Beschäftigte/Erwerbstätige<br />
Soweit nicht anders vermerkt, entspricht der Begriff „Beschäftigte“ <strong>im</strong> Panel dem Begriff der „Erwerbstätigen“<br />
und wird auch synonym gebraucht. Diese umfassen auch nicht sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte, also z. B. tätige Inhaber, mithelfende Familienangehörige und gegebenenfalls<br />
auch Beamte, aber nur in solchen Betrieben mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Be-<br />
3<br />
Für eine ausführliche Beschreibung von betriebs- und beschäftigtenproportionalen Stichproben siehe Bellmann 1997.<br />
2
1. Zur Datengrundlage<br />
schäftigten. (Nicht zu den Beschäftigten gerechnet werden die sog. weiteren Mitarbeiter, die mit den<br />
Betrieben nur Honorar-, Werk- oder Dienstverträge haben: Aushilfen, freie Mitarbeiter, Praktikanten<br />
und Leiharbeitskräfte). Die <strong>im</strong> Betriebspanel hochgerechnete Erwerbstätigenzahl muss daher deutlich<br />
unter derjenigen der amtlichen Statistik liegen (vgl. Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung des<br />
Bundes und der Länder“ <strong>2007</strong>).<br />
• Mini-Jobs (geringfügig entlohnte Beschäftigung)<br />
Definition IAB-Betriebspanel: „Geringfügig beschäftigt ist, wer entweder nur „kurzfristig“ beschäftigt<br />
wird (d. h. für max<strong>im</strong>al 2 Monate oder max<strong>im</strong>al 50 Tage <strong>im</strong> Jahr) oder ein monatliches Entgelt von<br />
max<strong>im</strong>al 400 € hat“.<br />
Amtliche Definition: Geringfügig entlohnte Beschäftigung „liegt vor, wenn das Arbeitsentgelt regelmäßig<br />
<strong>im</strong> Monat 400 € nicht überschreitet, und zwar bei ausschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigten<br />
und bei geringfügig entlohnten, die gleichzeitig sozialversicherungspflichtig beschäftigt<br />
sind (Nebenjob)“ (vgl. Bundesagentur für Arbeit <strong>2007</strong>).<br />
• Midi-Jobs:<br />
Definition IAB-Betriebspanel: „Beschäftigte, deren Bruttomonatsverdienst zwischen 401 € und 800 €<br />
liegt. Auszubildende sind hier nicht gemeint“.<br />
Amtliche Definition: „Midi-Jobs sind sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, deren<br />
Arbeitsentgelt zwischen 400 € und 800 € liegt und für die der Arbeitnehmer (ohne Auszubildende)<br />
auf die Anwendung der Gleitzonenregelung nicht verzichtet hat“ (ebenda).<br />
• 1-Euro-Jobs:<br />
Definition IAB-Betriebspanel: „So genannte „1-Euro-Jobber“ sind Personen mit Arbeitsgelegenheiten<br />
<strong>im</strong> Rahmen der SGB II-Reform – ABM-Kräfte sind hier nicht gemeint“.<br />
Amtliche Definition: „Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung, so genannte Zusatzoder<br />
Ein-Euro-Jobs (§ 16 Abs. 3 SGB II)“.<br />
3
1. Zur Datengrundlage<br />
Übersicht 2:<br />
Gegenüberstellung von amtlichen Statistiken und der Ergebnisse des IAB-<br />
Betriebspanels <strong>2007</strong> für <strong>Bayern</strong><br />
Amtliche Statistik<br />
Hochgerechnete Ergebnisse des IAB-Betriebspanels<br />
Erwerbstätige am Arbeitsort; 2. Vierteljahr<br />
<strong>2007</strong><br />
6,524 Mio.<br />
Beschäftigte insgesamt am<br />
30.06.<strong>2007</strong><br />
5,502 Mio.<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />
am 30.06.<strong>2007</strong><br />
4,412 Mio.<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />
am 30.06.<strong>2007</strong><br />
4,366 Mio.<br />
Insgesamt: 1,120 Mio.<br />
Geringfügig Beschäftigte<br />
(Mini-Jobs) am 30.06.<strong>2007</strong> 1<br />
Ausschließlich geringfügig<br />
entlohnte:<br />
743 Tsd.<br />
Geringfügig Beschäftigte (Mini-<br />
Jobs) am 30.06.<strong>2007</strong><br />
688 Tsd.<br />
Arbeitsgelegenheiten (§ 16 Abs. 3<br />
SGB II) 2 ; Bestand <strong>im</strong> Jahresdurchschnitt<br />
<strong>2007</strong><br />
18 Tsd. „1-Euro-Jobber“ am 30.06.<strong>2007</strong> 13 Tsd.<br />
1<br />
vorläufiges Ergebnis<br />
2<br />
nur Förderungen aus BA-Systemen – ohne Förderungsinformationen kommunaler Träger. Eine Untererfassung <strong>im</strong> Panel ist plausibel,<br />
da sich die Arbeitsgelegenheiten wirklich nur auf einige Branchen konzentrieren.<br />
Quellen: Bundesagentur für Arbeit 2008; Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ 2008.<br />
4
1. Zur Datengrundlage<br />
Darstellung 1.2:<br />
Grundgesamtheit: Zahl der Betriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am 30.06.<strong>2007</strong>; Nettostichprobe: Zahl<br />
der verwertbaren Panel-Interviews <strong>2007</strong> für <strong>Bayern</strong><br />
Grundgesamtheit: Betriebsgrößenklasse (Betriebe mit ....... Beschäftigten)<br />
500 und<br />
mehr<br />
Nettostichprobe<br />
Grundgesamtheit<br />
Insgesamt<br />
Branche (WZ 2003) 1 - 5 6 - 9 10 - 19 20 - 49 50 - 99 100 - 199 200 - 499<br />
abs.**<br />
Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei (01-05) 8.386 684 456 191 36 5 * 0 9.759 33 (3)<br />
Bergbau, Energie, Wasser (10-14, 40-41) 823 187 256 208 84 47 23 10 1.639 28 (2)<br />
Verarbeitendes Gewerbe (15-37) 20.740 5.092 4.834 3.869 1.663 1.068 710 350 38.332 280 (24)<br />
Baugewerbe (45) 22.491 4.732 3.600 1.659 374 127 61 13 33.057 89 (8)<br />
Handel und Reparatur (50-52) 48.204 9.019 7.125 3.949 1.285 468 212 54 70.316 163 (14)<br />
Verkehr und Nachrichtenübermittlung (60-64) 10.349 2.006 1.869 1.239 409 197 101 27 16.197 43 (4)<br />
Kredit- und Versicherungsgewerbe (65-67) 7.779 1.004 780 519 229 160 110 48 10.629 48 (4)<br />
Unternehmensnahe Dienstleistungen (70-74) 42.097 5.075 4.340 2.635 979 545 298 77 56.046 140 (12)<br />
Öff.Verw., Verteid., Sozialversicherung (75) 1.911 856 1.182 1.149 459 197 164 45 5.963 81 (7)<br />
Erziehung u. Unterricht (80) 5.649 1.971 1.756 672 197 66 30 15 10.356 33 (3)<br />
Gesundh.-, Veterinär-, Sozialwesen (85) 23.318 5.039 2.359 1.445 990 433 208 93 33.885 120 10)<br />
Organisationen ohne Erwerbscharakter, sonstige<br />
20 4 (2)<br />
44.018 4.432 3.103 1.643 466 169 72 41 53.944<br />
Dienstleistungen (55, 90-99)<br />
97 (8)<br />
Keine Zuordnung möglich 305 4 4 * * 0 0 0 317<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 236.070 40.101 31.664 19.180 7.173 3.482 1.992 778 340.440 1.175 (100)<br />
Nordbayern 93.338 17.007 13.480 8.094 3.084 1.507 863 320 137.693 531 (45)<br />
Südbayern 142.732 23.094 18.184 11.086 4.089 1.975 1.129 458 202.747 644 (55)<br />
Panel Nettostichprobe (abs.)**<br />
* Zahlenwerte
2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />
2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in <strong>Bayern</strong> <strong>2007</strong><br />
– Kräftige Erholung am Arbeitsmarkt<br />
2.1 Beschäftigungsentwicklung<br />
Im Jahresvergleich von 2006 auf <strong>2007</strong> ist die Erwerbstätigenzahl in Deutschland (am Arbeitsort) gegenüber<br />
dem Vorjahr um 1,7 Prozent von 39,088 Mio. auf 39,737 Mio. gestiegen. 6 In <strong>Bayern</strong> hat sich die<br />
Zahl der Erwerbstätigen um 1,8 Prozent von 6,421 Mio. auf 6,537 Mio. erhöht. Der Aufschwung von<br />
2005/06 hat in <strong>2007</strong> den Arbeitsmarkt voll erreicht und zu einer kräftigen Erholung geführt. Das Arbeitsvolumen,<br />
die geleisteten Arbeitsstunden der Erwerbstätigen, hat <strong>im</strong> Bund und vor allem in <strong>Bayern</strong> seit<br />
2001 erstmals wieder stärker zugenommen (Bund: +1,7 %; <strong>Bayern</strong>: +2,1 %) und damit <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong><br />
erstmals den Wert von 2001 wieder übertroffen.<br />
Zum 30.06.<strong>2007</strong> enthielt die Betriebsdatei der Bundesagentur für Arbeit insgesamt 340.440 bayerische<br />
Betriebe mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Nach dem<br />
leichten Zuwachs in 2006 ist zum 30.06.<strong>2007</strong> ein kräftiger Zuwachs um 4.796 solcher Betriebe zu verzeichnen<br />
(+1,4 %). Ende Juni <strong>2007</strong> waren in diesen Betrieben 4.411.875 Personen sozialversicherungspflichtig<br />
beschäftigt, das sind 92.172 mehr als zum Vorjahreszeitpunkt (+2,1 %). Damit hat sich<br />
der Beschäftigungsabbau in einen bis heute (wenn auch langsamer) anhaltenden Aufschwung am Arbeitsmarkt<br />
umgekehrt.<br />
Darstellung 2.1 zeigt die Entwicklung bei der Zahl der Betriebe bzw. der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten in der Differenzierung nach Betriebsgrößenklassen und groben Wirtschaftsgruppen. Jeweils<br />
getrennt für Nord- und Südbayern ist zu entnehmen, wie sich <strong>im</strong> Zeitraum 2001 bis <strong>2007</strong> die längerfristige<br />
Entwicklung nach unten bewegt (vgl. Darstellung 2.1a). Demgegenüber wird in Darstellung<br />
2.1b am aktuellen Rand die kräftige Erholung 2006/07 am Arbeitsmarkt deutlich. Gleichzeitig ist aber<br />
auch zu beachten, dass in etwa erst wieder das Niveau von 2000/2001 erreicht ist. 7 In der Gegenüberstellung<br />
der beiden Abbildungen wird vor allem ersichtlich, dass – sowohl bei der Zahl der Betriebe als<br />
auch bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – die Erholung erfreulicherweise auf<br />
recht breiter Front erfolgt: Bei den kleineren Betrieben steht den starken Rückgängen <strong>im</strong> Vergleich 2001<br />
bis <strong>2007</strong> ein fast durchgängiger Zuwachs in der letzten betrachteten Periode 2006 bis <strong>2007</strong> gegenüber.<br />
Das Gleiche gilt noch klarer für die ganz großen Betriebe. Träger des Beschäftigungszuwachses waren<br />
jedoch in der kurz- wie langfristigen Betrachtung die Betriebe mit zwischen 50 und 500 Beschäftigten.<br />
Der Zuwachs in der Beschäftigtenzahl 2006/07 war in Nord- und Südbayern praktisch gleich stark. Zwischen<br />
2001 und <strong>2007</strong> hat Nordbayern insgesamt aber 1,2 Prozent Sozialversicherungspflichtige verloren<br />
und Südbayern <strong>im</strong>merhin diesbezüglich um 0,2 Prozent zugelegt.<br />
Auf der Ebene der Wirtschaftsgruppen gibt es zwar auch solche, wo auch von 2006 auf <strong>2007</strong> in <strong>Bayern</strong><br />
die Zahl der Betriebe leicht gesunken ist – Verarbeitendes Gewerbe und Öffentliche Verwaltung/Verteidigung/Sozialversicherung<br />
– aber bei weitem nicht mehr so stark wie in den Jahren vor 2004<br />
6<br />
Gemäß vorläufiger Ergebnisse des „Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ (2008).<br />
7<br />
<strong>Bayern</strong> rangiert mit einem Plus in der Erwerbstätigenzahl von 3,4 Prozent in <strong>2007</strong> gegenüber 2000 an der Spitze aller Bundesländer<br />
und mit einem Plus von 1,6 Prozent be<strong>im</strong> Arbeitsvolumen nach Hamburg an zweiter Stelle. Zu bedenken ist aber z. B. auch der Bevölkerungszuwachs<br />
um 2,4 Prozent in diesem Zeitraum <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>.<br />
6
2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />
bzw. 2005. Bezogen auf die Beschäftigten ist nur noch be<strong>im</strong> Kredit- und Versicherungsgewerbe sowie<br />
ebenfalls <strong>im</strong> Bereich Öffentliche Verwaltung/Verteidigung/Sozialversicherung in <strong>Bayern</strong> ein (kleineres)<br />
Minus bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auch am aktuellen Rand zu verzeichnen.<br />
Darstellung 2.1a: Veränderung der Zahl der Betriebe und der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />
von 2001 bis <strong>2007</strong> in Nord- und Südbayern nach Betriebsgrößenklassen und<br />
Wirtschaftsgruppen (Angaben in Prozent)<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
-6<br />
-8<br />
-10<br />
1-5 6-9 10-19 20-49 50-99 100-199 200-499 500 und mehr Insgesamt<br />
Nordbayern Betriebe Südbayern Betriebe Nordbayern SvB Südbayern SvB<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
-25<br />
Land- u. Forstwirtschaft,<br />
Fischerei (01-05)<br />
Bergbau, Energie,<br />
Wasser (10-14, 40-41)<br />
Verarbeitendes<br />
Gewerbe (15-37)<br />
Baugewerbe (45)<br />
Handel und Reparatur<br />
(50-52)<br />
Verkehr und<br />
Nachrichtenübermittlung<br />
(60-64)<br />
Kredit- und<br />
Versicherungsgewerbe<br />
(65-67)<br />
Unternehmensnahe<br />
Dienstleistungen (70-74)<br />
Öff.Verw., Verteid.,<br />
Sozialversicherung (75)<br />
Erziehung u. Unterricht<br />
(80)<br />
Gesundh.-, Veterinär-,<br />
Sozialwesen (85)<br />
Organisationen ohne<br />
Erwerbscharakter,<br />
sonstige<br />
Insgesamt<br />
Quelle: Eigene Darstellung, Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit 2008.<br />
7
2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />
Darstellung 2.1b: Veränderung der Zahl der Betriebe und der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />
von 2006 bis <strong>2007</strong> in Nord- und Südbayern nach Betriebsgrößenklassen und<br />
Wirtschaftsgruppen* (Angaben in Prozent)<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
1-5 6-9 10-19 20-49 50-99 100-199 200-499 500 und mehr Insgesamt<br />
Nordbayern Betriebe Südbayern Betriebe Nordbayern SvB Südbayern SvB<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
Land- u. Forstwirtschaft,<br />
Fischerei (01-05)<br />
Bergbau, Energie,<br />
Wasser (10-14, 40-41)<br />
Verarbeitendes<br />
Gewerbe (15-37)<br />
Baugewerbe (45)<br />
Handel und Reparatur<br />
(50-52)<br />
Verkehr und<br />
Nachrichtenübermittlung<br />
(60-64)<br />
Kredit- und<br />
Versicherungsgewerbe<br />
(65-67)<br />
Unternehmensnahe<br />
Dienstleistungen (70-74)<br />
Öff.Verw., Verteid.,<br />
Sozialversicherung (75)<br />
Erziehung u. Unterricht<br />
(80)<br />
Gesundh.-, Veterinär-,<br />
Sozialwesen (85)<br />
Organisationen ohne<br />
Erwerbscharakter,<br />
sonstige<br />
Insgesamt<br />
* Der starke prozentuale Anstieg <strong>im</strong> Wirtschaftszweig „Bergbau, Energie-, Wasserversorgung“ kommt durch eine Änderung<br />
in der statistischen Erfassung zustande. Ein einzelner Betrieb mit mehr als 4.000 Beschäftigten taucht <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> in der<br />
Wirtschaftsklasse 4012 (Elektrizitätsübertragung) auf und war in 2006 in der Wirtschaftsklasse 3110 (Herstellung von E-<br />
lektromotoren, Generatoren, Transformatoren). Aufgrund der insgesamt geringen Beschäftigtenzahl <strong>im</strong> Energiesektor<br />
führt dies zu einer prozentual starken Zunahme. Der entsprechende Rückgang <strong>im</strong> Bereich Elektrotechnik fällt nicht auf.<br />
Quelle: Eigene Darstellung, Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit 2008.<br />
8
2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />
Nach den hochgerechneten Ergebnissen des Betriebspanels <strong>2007</strong> ist die Zahl der Beschäftigten 8 in<br />
<strong>Bayern</strong> zwischen Mitte 2006 und Mitte <strong>2007</strong> um 122 Tsd. Personen (+2,3 %) gestiegen (vgl. Darstellung<br />
2.2).<br />
Darstellung 2.2:<br />
Beschäftigungsentwicklung von Juni 2006 bis Juni <strong>2007</strong> in den bayerischen Betrieben<br />
(Angaben in Tsd. Personen)<br />
Handel und Reparatur<br />
38<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
19<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />
63<br />
Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung<br />
3<br />
1 bis 4<br />
-25<br />
5 bis 19<br />
52<br />
20 bis 99<br />
61<br />
100 bis 499<br />
9<br />
ab 500<br />
26<br />
Nordbayern<br />
41<br />
Südbayern<br />
81<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />
122<br />
-40 -20 0 20 40 60 80 100 120<br />
Getragen wurde diese erfreuliche Entwicklung erneut vor allem von den Bereichen Handel und Reparatur<br />
sowie den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne. Während die Kleinstbetriebe (1-4 Beschäftigte) einen<br />
Beschäftigungsrückgang zu verzeichnen hatten, expandierten vor allem die Klein- und Mittelbetriebe.<br />
Bemerkenswert ist, dass das gesamte Wachstum der Beschäftigtenzahl in diesem Zeitraum in etwa<br />
gleich stark auf einen Zuwachs bei den sozialversicherungspflichtigen (+62 Tsd.) wie bei den nicht sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten zurückgeht (+60 Tsd.). Leider hat gleichzeitig die hochgerechnete<br />
Zahl der Auszubildenden (inklusive BeamtenanwärterInnen und schulisches System) weiter um zwei<br />
Prozent abgenommen. 9<br />
Darstellung 2.3 zeigt die Entwicklung 2001 bis <strong>2007</strong> bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.<br />
8<br />
Die hochgerechnete Gesamtzahl beträgt <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> zum 30.06.<strong>2007</strong> 5.502 Mio. Personen. Die <strong>im</strong> Betriebspanel hochgerechnete<br />
Beschäftigtenzahl muss von der Anlage der Befragung her unterhalb der Erwerbstätigenzahl der amtlichen Statistik liegen (vgl. Kapitel<br />
1).<br />
9<br />
Vgl. auch Abschnitt 6.2.2 in diesem Band.<br />
9
2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />
Darstellung 2.3:<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (ohne sonstige Beschäftigte) zur Jahresmitte<br />
2001 bis <strong>2007</strong> in <strong>Bayern</strong> (Angaben in Tsd.)<br />
4.450<br />
4.400<br />
4.350<br />
4.300<br />
4.250<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Während aktuell vor allem mittelgroße Betriebe mit 5 bis 99 Beschäftigten von einem Plus bei der sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigung berichten (+3 %) ist der Rückgang speziell bei den Kleinstbetrieben<br />
auch hier erneut eklatant (-12 %), und dies sowohl bezüglich Arbeitern und Angestellten (-12 %)<br />
als auch – und prozentual noch stärker – bei den Auszubildenden (-16 %).<br />
2.2 Beschäftigungserwartungen<br />
Wie jedes Jahr wurde <strong>im</strong> Betriebspanel <strong>2007</strong> erneut die Frage nach den Beschäftigungserwartungen<br />
der Betriebe für das Folgejahr, also bis Mitte 2008, gestellt. Zum Befragungszeitpunkt <strong>im</strong> Herbst <strong>2007</strong><br />
bildete sich die kräftige Erholung bei der Beschäftigung auch in den Erwartungen deutlich ab (vgl. Darstellung<br />
2.4). Einem in allen betrachteten Raumeinheiten deutlichen Anstieg be<strong>im</strong> Anteil der Betriebe<br />
mit der Erwartung einer steigenden Beschäftigtenzahl steht <strong>im</strong> Bund kein ganz so ausgeprägter Rückgang<br />
<strong>im</strong> Anteil der Betriebe gegenüber, die einen Beschäftigungsrückgang erwarten (minus 1 Prozentpunkt)<br />
wie <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> (minus 3 Prozentpunkte).<br />
10
2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />
Darstellung 2.4:<br />
Beschäftigungserwartungen 2002 bis <strong>2007</strong>, jeweils für das Folgejahr 10 (Angaben in<br />
Prozent)<br />
2002<br />
8<br />
79<br />
12<br />
2003<br />
9<br />
77<br />
14<br />
<strong>Bayern</strong><br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
9<br />
10<br />
9<br />
13<br />
79<br />
80<br />
83<br />
82<br />
12<br />
10<br />
8<br />
5<br />
2002<br />
9<br />
80<br />
11<br />
2003<br />
9<br />
79<br />
12<br />
Alte Bundesländer<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
9<br />
9<br />
9<br />
14<br />
80<br />
81<br />
84<br />
81<br />
11<br />
10<br />
7<br />
5<br />
2002<br />
8<br />
80<br />
12<br />
2003<br />
8<br />
77<br />
14<br />
Neue Bundesländer<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
7<br />
9<br />
8<br />
14<br />
80<br />
80<br />
84<br />
80<br />
13<br />
11<br />
8<br />
6<br />
2002<br />
9<br />
80<br />
11<br />
Deutschland insgesamt<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
9<br />
9<br />
9<br />
9<br />
14<br />
79<br />
80<br />
81<br />
84<br />
81<br />
12<br />
11<br />
10<br />
7<br />
6<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
steigende Beschäftigung gleich bleibende Beschäftigung fallende Beschäftigung<br />
In der Differenzierung nach Wirtschaftszweigen und Betriebsgrößenklassen fällt auf, dass <strong>2007</strong> speziell<br />
bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne und bei mittleren bis größeren Betrieben ein signifikant höherer<br />
Anteil eine weitere kurzfristige Ausweitung der Beschäftigung erwartet (vgl. Darstellung 2.5). Beachtenswert<br />
ist jedoch auch der hohe Anteil von ganz großen Betrieben, die einen Beschäftigungsrückgang<br />
erwarten.<br />
10<br />
Für die Betriebe, die auf diese Frage nicht geantwortet haben oder mit „kann man jetzt noch nicht sagen“ antworteten, wurden<br />
Durchschnittswerte entsprechend vergleichbarer Betriebe (in der Matrix nach Branchen und Betriebsgrößenklassen) <strong>im</strong>putiert.<br />
11
2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />
Darstellung 2.5:<br />
Beschäftigungserwartungen für Mitte <strong>2007</strong> bis Mitte 2008 (Angaben in Prozent)<br />
Handel und Reparatur<br />
11<br />
84<br />
5<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
12<br />
83<br />
5<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />
16<br />
79<br />
6<br />
Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung<br />
2<br />
91<br />
8<br />
1 bis 4 Beschäftigte<br />
8<br />
86<br />
5<br />
5 bis 19<br />
15<br />
80<br />
6<br />
20 bis 99<br />
25<br />
71<br />
5<br />
100 bis 499<br />
24<br />
70<br />
6<br />
ab 500<br />
25<br />
57<br />
17<br />
Nordbayern<br />
14<br />
82<br />
4<br />
Südbayern<br />
13<br />
81<br />
6<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt <strong>Bayern</strong><br />
13<br />
82<br />
5<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
steigende Beschäftigung gleich bleibende Beschäftigung fallende Beschäftigung<br />
Auf Nachfragen <strong>im</strong> Interview nach den groben Größenordnungen der erwarteten Veränderungen der<br />
Beschäftigtenzahlen bis Mitte 2008 ergibt sich <strong>im</strong> Saldo ein hochgerechneter Beschäftigungszuwachs<br />
von 62 Tausend (plus 125 Tsd. bei den Betrieben, die eine Ausweitung erwarten, gegenüber minus 63<br />
Tsd. bei den Betrieben und Dienststellen, die eine fallende Beschäftigtenzahl prognostizieren). Besonders<br />
positiv ist der Saldo bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne sowie bei den Betrieben mit 5 bis<br />
500 Beschäftigten, während bei den Kleinst- und den ganz großen Betrieben nur in etwa eine schwarze<br />
Null erwartet wird. Zwischen Nord- und Südbayern ist <strong>im</strong> Saldo der erwartete Beschäftigungszuwachs<br />
bis Mitte 2008 etwa gleich verteilt.<br />
12
2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />
Eine weitere Frage <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong> betraf die mittelfristige Beschäftigungserwartung für die<br />
nächsten fünf Jahre (vgl. Darstellung 2.6).<br />
Darstellung 2.6:<br />
Beschäftigungserwartungen bis 2012 (Angaben in Prozent)<br />
deutlich<br />
höher sein<br />
(über +10%)<br />
Beschäftigtenzahl wird in 5 Jahren <strong>im</strong> Vergleich zu heute...<br />
etwas höher<br />
sein<br />
(bis + 10%)<br />
etwa gleich<br />
hoch sein<br />
etwas<br />
niedriger<br />
sein<br />
(bis -10%)<br />
deutlich<br />
niedriger<br />
sein<br />
(über -10%)<br />
Betrieb<br />
wird nicht<br />
mehr<br />
existieren<br />
Weiß nicht/<br />
keine<br />
Angabe<br />
Handel und Reparatur 3 8 43 8 0 3 35<br />
Produzierendes Gewerbe 4 9 42 4 3 3 35<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 3 12 37 5 1 7 33<br />
Org. ohne Erwerb./Öff. Verw. 0 4 69 10 2 1 13<br />
1 bis 4 Beschäftigte 2 6 49 4 2 8 31<br />
5 bis 19 3 13 36 7 1 4 37<br />
20 bis 99 7 17 42 5 1 1 27<br />
100 bis 499 3 16 39 15 3 0 24<br />
ab 500 7 22 28 25 1 1 17<br />
Nordbayern 3 8 39 5 2 4 38<br />
Südbayern 3 12 45 6 1 5 29<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 3 10 42 5 1 5 33<br />
Alte Bundesländer 4 11 44 5 1 4 31<br />
Neue Bundesländer 5 8 51 4 1 3 29<br />
Deutschland insgesamt 4 10 46 5 1 3 31<br />
Zu dieser Frage über ihre mittelfristigen Beschäftigungserwartungen 11 konnte oder wollte ein Drittel der<br />
befragten bayerischen Betriebe keine Antwort geben (West: 31 %), und weitere fünf Prozent erwarteten<br />
mittelfristig die Schließung ihres Betriebes – Dienstleister und Kleinstbetriebe mit sieben bzw. acht Prozent<br />
am häufigsten. Mit 42 Prozent Anteil rechneten jedoch die meisten bayerischen Betriebe (West:<br />
44 %) mit etwa gleich hohe Beschäftigtenzahlen wie zum Befragungszeitpunkt. Bei den übrigen Betrieben<br />
hielten sich die positiven (deutlich höher: 3 %; etwas höher: 10 %) und die negativen (etwas niedriger:<br />
5 %; deutlich niedriger: 1 %) Erwartungen, ergänzt um die erwarteten Betriebsschließungen, in<br />
etwa die Waage. Weiter fällt auf, dass sowohl die positiven als auch die negativen Einschätzungen mit<br />
der Betriebsgröße ansteigen.<br />
Schätzt man – über die Mittelwerte der Antwortkategorien – die hochgerechneten Salden, so errechnet<br />
sich für 2012 ein Null-Effekt gegenüber <strong>2007</strong>: Im Schnitt erwarten die Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> für 2012<br />
eine Beschäftigtenzahl die gleich hoch ist wie <strong>2007</strong> (West: +1 %; Ost: +2 %). Ein Minus erwarten die<br />
Dienststellen der öffentlichen Verwaltung, das Baugewerbe, Verkehr und Nachrichtenübermittlung sowie<br />
das Kredit- und Versicherungsgewerbe. Sehr deutlich fällt rechnerisch die negative mittelfristige<br />
Beschäftigungsperspektive bei den Kleinstbetrieben aus (-7 %).<br />
11<br />
Die Frage lautete: „Wenn Sie einmal noch weiter voraus denken: Wird die Beschäftigtenzahl in 5 Jahren <strong>im</strong> Vergleich zu heute vermutlich<br />
…deutlich höher sein/etwas höher sein/etwa gleich hoch sein/etwas niedriger sein/deutlich niedriger sein/ …Weiß nicht, unmöglich<br />
zu sagen/Trifft nicht zu, Betrieb wird wahrscheinlich nicht mehr existieren“.<br />
13
2. Struktur und Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung<br />
2.3 Zusammenfassung<br />
- Der wirtschaftliche Aufschwung hat <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> zu einer kräftigen Erholung am Arbeitsmarkt geführt.<br />
Bei der Zahl der Betriebe und Dienststellen (mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigungsverhältnis), bei der Zahl der Erwerbstätigen wie auch bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten ergaben sich deutliche Zuwächse.<br />
- Das IAB-Betriebspanel zeichnet die positive Entwicklung mit einer Zunahme der Beschäftigten um<br />
hochgerechnet 122 Tausend Personen zwischen Mitte 2006 und Mitte <strong>2007</strong> nach. Die Zuwächse<br />
halten sich bei den sozialversicherungspflichtigen und bei den nicht sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigten mit 62 bzw. 60 Tausend in etwa die Waage. Bei den Auszubildenden (duales plus<br />
schulisches System plus BeamtenanwärterInnen) ergibt sich ein Minus von rund zwei Prozent.<br />
- Zuwächse verzeichnen vor allem die Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne sowie die Bereiche Handel<br />
und Reparatur. Die Ausweitung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung war in Nordbayern<br />
schwächer als in Südbayern. Sie konzentriert sich auf Betriebe mit 5 bis 99 Beschäftigte – während<br />
in den Kleinstbetrieben mit ein bis vier Beschäftigten ein Rückgang zu verzeichnen ist.<br />
- Bei der Frage nach den kurzfristigen Erwartungen hinsichtlich der Beschäftigungsentwicklung – bis<br />
Mitte 2008 – zeichnete sich die weitere sehr erfreuliche Entwicklung deutlich ab. 13 Prozent der Betriebe<br />
erwarteten eine Beschäftigungszunahme, fünf Prozent einen Rückgang. Eine Steigerung der<br />
Beschäftigtenzahl erwarteten am deutlichsten die Dienstleister <strong>im</strong> engeren Sinne und mittelgroße<br />
bis größere Betriebe. In der hochgerechneten Quantifizierung der erwarteten Beschäftigungsentwicklung<br />
ergibt sich bis Mitte 2008 ein Zuwachs um 62 Tausend.<br />
- Auf die Frage nach der mittelfristigen Beschäftigungsperspektive – von <strong>2007</strong> bis 2012 – ist die<br />
Prognose der Betriebe jedoch deutlich pess<strong>im</strong>istischer. Bei allen Unwägbarkeiten gehen die Betriebe<br />
und Dienststellen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> davon aus, dass ihre Beschäftigtenzahl <strong>im</strong> Jahr 2012 <strong>im</strong> Saldo<br />
nicht höher als <strong>2007</strong> sein wird. Vor allem die Kleinstbetriebe erwarten einen Rückgang.<br />
14
3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />
3. Wirtschaftliche Lage (2006) und Erwartungen der Betriebe für <strong>2007</strong><br />
3.1 Geschäftsvolumen und Einschätzung der Ertragslage für das Vorjahr<br />
Zum Befragungszeitpunkt Mitte <strong>2007</strong> erwarteten die befragten Betriebe für das laufende Jahr eine Zunahme<br />
des Umsatzes um knapp 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (von 699 auf 711 Mrd. Euro). Der<br />
erwartete Umsatzanstieg liegt damit leicht unter den Werten des Vorjahres. 12 Da gleichzeitig die Zahl<br />
der Beschäftigten anstieg, ist die Entwicklung des Pro-Kopf-Umsatzes geringer. Für <strong>2007</strong> errechnet sich<br />
aus den Erwartungen der Betriebe trotz erwarteten steigendem Gesamtumsatz ein leichter Rückgang<br />
des voraussichtlichen Umsatzes je Beschäftigten auf 160 Tsd. Euro (vgl. Darstellung 3.1).<br />
Darstellung 3.1:<br />
Umsatzerwartungen für <strong>2007</strong> und erwartete Veränderungen des Umsatzes je Beschäftigten<br />
<strong>2007</strong> (jeweils Veränderungen gegenüber 2006 in Prozent)<br />
Handel und Reparatur<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />
-4<br />
-1<br />
0<br />
2<br />
2<br />
3<br />
1 bis 4 Beschäftigte<br />
5 bis 19<br />
20 bis 99<br />
100 bis 499<br />
ab 500<br />
-3<br />
-3<br />
-2<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2<br />
2<br />
4<br />
4<br />
Nordbayern<br />
Südbayern<br />
-1<br />
0<br />
2<br />
2<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />
0<br />
2<br />
-5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5<br />
Pro-Kopf-Umsatz<br />
Umsatz<br />
Besonders positiv fällt die Erwartung der Umsatzentwicklung bei den Großbetrieben ab 500 Beschäftigten<br />
aus (+ 4 %). In den Kleinstbetrieben dagegen wird ein Umsatzrückgang von durchschnittlich 2 Prozent<br />
gegenüber 2006 erwartet. Allerdings ist in diesen Kleinstbetrieben auch ein deutlicherer Rückgang<br />
der Beschäftigtenzahl festzustellen, wodurch der Pro-Kopf-Umsatz <strong>im</strong> Gegensatz zur Umsatzentwicklung<br />
um 4 Prozent anstieg. Bei den Betrieben zwischen 5 und 99 Beschäftigten wird dagegen trotz<br />
leichtem Umsatzanstieg für <strong>2007</strong> ein Rückgang des Pro-Kopf-Umsatzes um 3 Prozent antizipiert.<br />
12<br />
Gleichzeitig ist die tatsächliche Umsatzsteigerung von 2005 auf 2006 um rund 5 Mrd. Euro höher ausgefallen als die befragten<br />
Betriebe Mitte 2006 erwartet haben.<br />
15
3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />
Der geringste Anstieg des Umsatzes wird <strong>im</strong> Handel- und Reparaturgewerbe erwartet. Der Pro-Kopf-<br />
Umsatz wird in diesem Bereich mit einer deutlich negativen Tendenz erwartet und würde demnach um 4<br />
Prozent fallen. Die Betriebe des Produzierenden Gewerbes sehen dagegen eine überdurchschnittliche<br />
Steigerung des Gesamtumsatzes von knapp 3 Prozent voraus, die unter Einrechnung der positiven<br />
Beschäftigungsentwicklung <strong>im</strong>mer noch zu einem Zuwachs des Pro-Kopf-Umsatzes von knapp 2 Prozent<br />
führen würde.<br />
Die errechnete Bruttowertschöpfung je Beschäftigten in <strong>Bayern</strong> stieg 2006 weiter an und lag bei 65 Tsd.<br />
Euro (vgl. Darstellung 3.2). Der steigende Trend aus den vergangenen Jahren hat sich damit weiter<br />
fortgesetzt. Positiv zu beurteilen ist, dass diese Zuwächse sowohl in Nord- als auch in Südbayern zu<br />
beobachten sind. Gleichzeitig ist der Vorleistungsanteil 13 gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken und<br />
lag 2006 in <strong>Bayern</strong> bei 60 Prozent. In Nordbayern lag der Anteil der Vorleistungen mit 62 Prozent leicht<br />
über dem bayerischen Durchschnitt.<br />
Darstellung 3.2:<br />
Vorleistungsanteil am Umsatz und Bruttowertschöpfung je Beschäftigten 1 2002 bis<br />
2006<br />
Vorleistungsanteil am Umsatz (in %) Bruttowertschöpfung je Beschäftigten 2 (in Tsd. €)<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Nordbayern 59 65 65 63 62 71 61 52 57 59<br />
Südbayern 56 57 57 60 58 68 66 67 67 70<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 57 61 60 61 60 69 64 61 63 65<br />
1 Inklusive Teilzeitbeschäftigte und Auszubildende. Nur Betriebe mit Angaben zu Umsatz und Vorleistungen.<br />
2 Ohne Umsatzsteuer.<br />
Die Beurteilung der Ertragslage für das vorherige Geschäftsjahr fällt <strong>2007</strong> deutlich positiver aus als in<br />
den Jahren zuvor (vgl. Darstellung 3.3). 36 Prozent aller bayerischen Betriebe beurteilen die Ertragslage<br />
<strong>im</strong> abgelaufenen Jahr als „sehr gut“ (6 %) oder „gut“ (30 Prozent). Dieser Anteil liegt deutlich höher<br />
als in den Jahren zuvor und 8 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres. Während die Beurteilung in<br />
Südbayern sogar noch etwas besser ausfällt als <strong>im</strong> bayerischen Durchschnitt, ist in Nordbayern eine<br />
zwiespältige Entwicklung zu beobachten: zwar beurteilten auch hier deutlich mehr Betriebe die Geschäftslage<br />
positiver, andererseits hat auch der Anteil der Betriebe mit der Einschätzung „ausreichend“<br />
wieder leicht zugenommen (von 27 auf 30 %). Der Anteil der Betriebe die ihre Ertragslage als „mangelhaft“<br />
bezeichnen ist hingegen sowohl in Nord- als auch in Südbayern seit 2002 weiter rückläufig (-1<br />
bzw. -3 Prozent). Insgesamt liegt der Anteil der Betriebe mit eher negativer Bewertung der Ertragslage<br />
in Nordbayern dennoch („ausreichend“ oder „mangelhaft“) mit 40 Prozent weiterhin deutlich über dem<br />
bayerischen (30 %) und dem westdeutschen Durchschnitt (27 %).<br />
13<br />
Anteil der Vorleistungen und Fremdkosten, d.h. alle von anderen Betrieben bzw. Einrichtungen bezogenen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe,<br />
Handelswaren, Lohnarbeiten, fremde Dienstleistungen, Mieten und Pachten und sonstige Kosten.<br />
16
3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />
Darstellung 3.3:<br />
Beurteilung der Ertragslage* (<strong>im</strong> abgelaufenen Geschäftsjahr) für die Jahre 2002 bis<br />
2006 (Anteile an Zahl der Betriebe in Prozent)<br />
Sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft<br />
2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006<br />
Nordbayern 2 3 1 5 18 20 25 26 38 33 36 29 28 31 27 30 14 12 11 10<br />
Südbayern 3 5 5 7 24 27 24 34 36 35 38 37 21 21 24 15 16 11 9 6<br />
<strong>Bayern</strong> 2 4 4 6 22 24 24 30 37 34 37 34 24 26 25 22 15 12 10 8<br />
Alte<br />
Bundesländer<br />
Neue<br />
Bundesländer<br />
Deutschland<br />
insgesamt<br />
2 3 4 6 19 20 23 31 37 37 38 36 25 25 24 19 17 14 12 8<br />
3 4 3 5 22 23 25 33 36 35 38 36 23 22 19 17 16 16 15 9<br />
2 3 3 6 20 21 23 31 37 37 38 36 25 25 23 19 16 15 12 9<br />
* Teilgesamtheit: Alle Betriebe in <strong>Bayern</strong>, die nicht zum öffentlichen Dienst gehören und keine gemeinnützige Einrichtung o.ä. sind.<br />
Die gegenüber dem Vorjahr positivere Beurteilung der Ertragslage zeigt sich dabei in allen Wirtschaftsbereichen<br />
(vgl. Darstellung 3.4). Besonders das Produzierende Gewerbe profitiert vom Aufschwung: der<br />
Anteil der Betriebe, die die Ertragslage positiv beurteilen, ist gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozentpunkte<br />
gestiegen. Gleichwohl zeigt sich in Handel und Reparatur auch eine leicht höhere Anzahl von<br />
Betrieben, die ihre Ertragslage als „mangelhaft“ einschätzten (11 %).<br />
Im Vergleich zum Vorjahr beurteilen vor allem deutlich weniger Großbetriebe ihre Ertragslage als „mangelhaft“<br />
– aktuell sind dies nur noch 3 Prozent. Nach wie vor am schlechtesten wird die Lage von den<br />
kleinen Betrieben beurteilt. Bei den Kleinstbetrieben schätzte – trotz deutlicher Verbesserungen zum<br />
Vorjahr – <strong>im</strong>mer noch ein gutes Drittel der Betriebe die Lage nur als „ausreichend“ oder „mangelhaft“<br />
ein.<br />
Korrespondierend dazu ist zu beobachten, dass bei den Kleinstbetrieben für 2006 nach eigenen Angaben<br />
nur 64 Prozent ein positives Jahresergebnis vorweisen. Bei den Großbetrieben trifft dies dagegen<br />
auf 84 Prozent zu. Insgesamt lag der Anteil der bayerischen Betriebe mit Reingewinn mit 67 Prozent<br />
etwas unter dem deutschen Durchschnitt von 69 Prozent (vgl. Darstellung 3.5). Im Durchschnitt aller<br />
Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, die auf diese in der Panel-Welle <strong>2007</strong> erstmals gestellten Frage nach einem positiven<br />
oder negativen Jahresergebnis antworteten, sind es 8 Prozent die von einem negativen Jahresergebnis<br />
berichten. Leicht mehr Betriebe <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur bzw. Betriebe mit 20 bis 99<br />
Beschäftigten, vermelden einen Reinverlust. Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammern berichten außerdem<br />
zu 68 Prozent von einem positiven, zu 8 Prozent von einem negativen Jahresergebnis (IHK-<br />
Mitgliedsbetriebe: 64 bzw. 11 %).<br />
17
3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />
Darstellung 3.4:<br />
Beurteilung der Ertragslage* (<strong>im</strong> abgelaufenen Geschäftsjahr) 2003 bis 2006 (Anteil<br />
an Betrieben in Prozent)<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
20 19<br />
28<br />
32<br />
21<br />
37<br />
15 21<br />
8 11<br />
24 18<br />
40<br />
25<br />
34<br />
32<br />
4 3 4 5<br />
15 12 12 10 12<br />
33<br />
32<br />
19<br />
32<br />
32<br />
29<br />
31<br />
20 26<br />
1 4 2<br />
19<br />
31<br />
32<br />
7<br />
19<br />
42<br />
26<br />
1<br />
7 10<br />
25<br />
35<br />
28<br />
25<br />
38<br />
23<br />
5<br />
26<br />
34<br />
29<br />
5 4 6<br />
2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006<br />
Handel und Reparatur Produzierendes Gewerbe Dienstleistungen <strong>im</strong><br />
engeren Sinne<br />
sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
15 14 13<br />
10<br />
10<br />
7 6<br />
6 8 7 8<br />
15<br />
13<br />
10 9 7<br />
5<br />
3<br />
11 11<br />
10<br />
9<br />
12<br />
23<br />
24<br />
27<br />
25<br />
14 16<br />
21 12<br />
23<br />
24<br />
25<br />
20<br />
25<br />
20<br />
22<br />
29 28<br />
29<br />
30<br />
34<br />
28<br />
33 29<br />
33<br />
37<br />
34<br />
34 34<br />
35 33<br />
32<br />
37<br />
35<br />
38<br />
34 41<br />
37<br />
47<br />
36 45<br />
39<br />
36<br />
35<br />
31<br />
27<br />
27<br />
25 28<br />
29 30<br />
22<br />
25<br />
27<br />
33<br />
29<br />
17 19<br />
2 2 2<br />
5<br />
2<br />
6 4 7<br />
3 5 5 7<br />
8 10 8<br />
11 14 11<br />
2<br />
1<br />
2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006<br />
1 bis 4 Beschäftigte 5 bis 19 20 bis 99 100 bis 499 ab 500<br />
* Teilgesamtheit: Alle Betriebe in <strong>Bayern</strong>, die nicht zum öffentlichen Dienst gehören und keine gemeinnützige Einrichtung o.ä. sind.<br />
18
3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />
Darstellung 3.5:<br />
Anteil der Betriebe* mit positivem bzw. negativem Jahresergebnis <strong>im</strong> letzten Geschäftsjahr<br />
2006 (Angaben in Prozent)<br />
positives Jahresergebnis<br />
(Reingewinn)<br />
ausgeglichenes<br />
Jahresergebnis<br />
negatives Jahresergebnis<br />
(Reinverlust)<br />
Angabe nicht möglich<br />
Handel und Reparatur 64 18 10 8<br />
Produzierendes Gewerbe 69 20 8 3<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 68 19 7 6<br />
1 bis 4 Beschäftigte 64 23 8 6<br />
5 bis 19 68 19 7 6<br />
20 bis 99 75 10 11 4<br />
100 bis 499 67 20 8 4<br />
ab 500 84 5 7 4<br />
Nordbayern 62 20 8 10<br />
Südbayern 70 19 8 2<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 67 20 8 6<br />
Alte Bundesländer 70 17 8 5<br />
Neue Bundesländer 64 23 10 3<br />
Deutschland insgesamt 69 18 9 4<br />
*Teilgesamtheit: Alle Betriebe in <strong>Bayern</strong>, die nicht zum öffentlichen Dienst gehören und keine gemeinnützige Einrichtung o. ä. sind.<br />
3.2 Regionale Umsatzverteilung<br />
Der Anteil der Betriebe mit Export ist 2006 auf 13 Prozent angestiegen und folgt damit dem gesamtdeutschen<br />
Trend (vgl. Darstellung 3.6). Dabei geht dieser Anstieg insbesondere auf den Dienstleistungsbereich<br />
zurück, in welchem der Anteil der Betriebe mit Export um 4 Prozentpunkte zugenommen<br />
hat. Ein deutlicher Rückgang der Exporte ist hingegen <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur festzustellen,<br />
wo der Anteil <strong>im</strong> Vergleich 2005 zu 2006 um 4 Prozent gesunken ist. Der 2005 hohe Anteil bei den großen<br />
Betrieben ist 2006 wieder leicht geringer geworden.<br />
19
3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />
Darstellung 3.6:<br />
Anteil der Betriebe mit Export an allen Betrieben (Alle Betriebe mit Umsatz; Angaben<br />
in Prozent)<br />
Anteil der Betriebe mit Export an allen Betrieben<br />
2002 2003 2004 2005 2006<br />
Handel und Reparatur 13 15 14 20 16<br />
Produzierendes Gewerbe 15 14 16 17 17<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 9 6 11 7 11<br />
1 bis 4 Beschäftigte 7 8 9 7 8<br />
5 bis 19 12 9 14 13 14<br />
20 bis 99 23 20 24 31 31<br />
100 bis 499 48 43 49 49 46<br />
ab 500 75 67 58 68 65<br />
Nordbayern 10 8 9 9 11<br />
Südbayern 13 13 16 16 15<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 12 10 13 12 13<br />
Alte Bundesländer 11 11 12 12 13<br />
Neue Bundesländer 6 6 7 7 8<br />
Deutschland insgesamt 10 10 11 11 12<br />
Der Anteil am Umsatz der bayerischen Betriebe, der <strong>im</strong> Inland erwirtschaftet wird, ist seit 2003 (82 %)<br />
auf 78 Prozent <strong>im</strong> Jahr 2006 gefallen; davon 72 Prozent in den Alten und 6 Prozent in den Neuen Bundesländern.<br />
In den Kleinstbetrieben mit 1 bis 4 Beschäftigten beträgt der Inlandsanteil am Umsatz sogar<br />
96 Prozent, in den Großbetrieben ab 500 Beschäftigten hingegen nur 54 Prozent.<br />
Wie in Deutschland insgesamt ist der Exportanteil am Umsatz in <strong>Bayern</strong> in den vergangenen Jahren<br />
durchgehend gestiegen. In den bayerischen Betrieben war die Zunahme <strong>im</strong> Vergleich zu Deutschland<br />
insgesamt etwas stärker (+9 Prozentpunkte seit 1997) (vgl. Darstellung 3.7). Mit 22 Prozent liegt der<br />
Exportanteil in <strong>Bayern</strong> über dem Bundesdurchschnitt.<br />
20
3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />
Darstellung 3.7:<br />
25<br />
Exportanteil am Umsatz der bayerischen Betriebe (Alle Betriebe mit Umsatz; Angaben<br />
in Prozent)<br />
20<br />
15<br />
10<br />
<strong>Bayern</strong><br />
Alte Bundesländer<br />
Deutschland<br />
Neue Bundesländer<br />
5<br />
0<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Den höchsten Exportanteil haben dabei die Großbetriebe, bei denen der Anteil <strong>im</strong> vergangenen Jahr<br />
nochmals um 2 Prozentpunkte gewachsen ist (vgl. Darstellung 3.8). Bei den kleineren Betrieben zeigt<br />
sich demgegenüber in den letzten Jahren ein auf geringem Niveau schwankender Exportanteil. Dies ist<br />
ein Hinweis darauf, dass – ebenso wie <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich und <strong>im</strong> Handel – der Export nicht zum<br />
Kerngeschäft gehört und eher unregelmäßig betrieben wird. Besonders hoch ist der Exportanteil dagegen<br />
<strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe, wo der Anteil der Exporte <strong>im</strong> Jahr 2006 auf 37 Prozent gestiegen ist.<br />
Darstellung 3.8:<br />
Exportanteil des Umsatzes der bayerischen Betriebe (Angaben in Prozent; nur Betriebe<br />
mit Umsatz)<br />
Handel und Reparatur<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />
1 bis 4 Beschäftigte<br />
5 bis 19<br />
20 bis 99<br />
100 bis 499<br />
ab 500<br />
3<br />
5<br />
4<br />
4<br />
5<br />
4<br />
5<br />
8<br />
8<br />
8<br />
10<br />
8<br />
6<br />
9<br />
8<br />
17<br />
19<br />
19<br />
32<br />
36<br />
37<br />
36<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
44<br />
46<br />
Nordbayern<br />
Südbayern<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
25<br />
25<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />
19<br />
21<br />
22<br />
Alte Bundesländer Insgesamt<br />
Neue Bundesländer Insgesamt<br />
Deutschland Insgesamt<br />
9<br />
9<br />
10<br />
20<br />
20<br />
21<br />
18<br />
19<br />
19<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50<br />
21
3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />
Der Großteil des Auslandsumsatzes erfolgt dabei nach wie vor in Ländern innerhalb der EU-15 (vgl.<br />
Darstellung 3.9). Ebenfalls ein großer Anteil des Umsatzes der bayerischen Betriebe findet mittlerweile<br />
auch <strong>im</strong> übrigen Ausland statt. Im Vergleich zu 2005 ist dieser Anteil in Nordbayern um 2 Prozentpunkte<br />
gestiegen. Hingegen stagnieren die Umsätze, die bayerische Betriebe in den neuen EU-Ländern erwirtschaften<br />
auf niedrigem Niveau.<br />
Darstellung 3.9: Regionale Verteilung des Umsatzes der bayerischen Betriebe 2002 bis 2005<br />
(Anteile an Betrieben mit Umsatz; Angaben in Prozent)<br />
Alte Bundesländer<br />
Neue Bundesländer<br />
(einschl. Berlin) EU-Ausland EU-Beitritt* übriges Ausland<br />
2004 2005 2006 2004 2005 2006 2004 2005 2006 2004 2005 2006 2004 2005 2006<br />
Nordbayern 76 76 75 6 7 5 9 9 9 2 2 2 7 6 8<br />
Südbayern 73 70 69 7 5 6 11 11 12 2 2 2 7 11 10<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 74 73 72 7 6 6 10 10 11 2 2 2 7 9 9<br />
Alte Bundesländer 71 72 73 9 8 6 10 10 10 2 2 2 9 8 9<br />
Neue Bundesländer 16 18 17 75 73 73 4 4 5 1 2 1 3 3 4<br />
Deutschland insgesamt 65 66 66 16 15 15 9 9 9 2 2 2 8 8 8<br />
* EU-Beitrittsländer: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern.<br />
Durchschnittlich 43 Prozent des Umsatzes erwirtschaften die bayerischen Betriebe in der Region (Umkreis<br />
von ca. 30 km). Dies entspricht etwa dem Schnitt der Alten Bundesländer. In Ostdeutschland liegt<br />
der Wert mit 52 Prozent deutlich höher. Dieser Anteil liegt in kleineren Betrieben erwartungsgemäß<br />
höher als in Großbetrieben. Unter den Kleinstbetrieben leben sogar 46 Prozent aller Betriebe zur Gänze<br />
vom Umsatz in der unmittelbaren Umgebung. Bei den Großbetrieben liegt der Anteil des Umsatzes in<br />
der Region dagegen insgesamt nur bei 22 Prozent. Auf den regionalen Umsatz angewiesen sind dabei<br />
vor allem das Dienstleistungsgewerbe sowie der Bereich Handel und Reparatur. Der Anteil des regionalen<br />
Umsatzes liegt hier mit 60 bzw. 58 Prozent deutlich höher als <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe (28 %).<br />
3.3 Öffentliche Förderung<br />
13 Prozent aller bayerischen Betriebe erhielten 2006 Unterstützung <strong>im</strong> Rahmen öffentlicher Beschäftigungsförderungsprogramme.<br />
Während unter den kleineren Betrieben (unter 20 Beschäftigte) nur 9 Prozent<br />
gefördert wurden, sind dies bei den Betrieben mit 100 und mehr Beschäftigten rund 64 Prozent.<br />
Der größte Anteil von 36 Prozent ist in der Branchendifferenzierung <strong>im</strong> Bereich der Organisationen ohne<br />
Erwerbszweck bzw. öffentlichen Verwaltung festzustellen. Aber auch <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe liegt<br />
der Anteil mit 16 Prozent über dem bayerischen Durchschnitt, während <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich hingegen<br />
nur 10 Prozent aller Betriebe gefördert wurden.<br />
22
3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />
Darstellung 3.10:<br />
Anteil der Betriebe mit öffentlicher Beschäftigungsförderung* 2006 (Angaben in<br />
Prozent)<br />
Handel und Reparatur<br />
13<br />
Produzierendes Gew erbe<br />
16<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />
10<br />
Org. ohne Erw erb. / Öff. Verw altung<br />
36<br />
1 bis 19<br />
9<br />
20 bis 99<br />
37<br />
100 bis 499<br />
60<br />
ab 500<br />
88<br />
Nordbay ern<br />
15<br />
Südbay ern<br />
12<br />
Bay ern insgesamt<br />
13<br />
* einschließlich Altersteilzeitzuschuss<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Insgesamt befinden sich in <strong>Bayern</strong> 2 Prozent aller Beschäftigten in Programmen der öffentlichen Beschäftigungsförderung<br />
(125 Tsd. Personen). Damit liegt dieser Anteil in <strong>Bayern</strong> deutlich unter dem deutschen<br />
Durchschnitt von 7 Prozent (6 % in den Alten Bundesländern). 10 Prozent dieser Personen sind<br />
dabei den älteren Beschäftigten zuzuordnen. Der Anteil Älterer an allen Beschäftigten in solchen Programmen<br />
liegt dabei in Nordbayern mit 14 Prozent doppelt so hoch wie in Südbayern (7 %). Besonders<br />
<strong>im</strong> Bereich der Organisationen ohne Erwerbszweck / Öffentliche Verwaltung sind dies mit 18 Prozent<br />
überdurchschnittlich viele Personen. Im Handel- und Reparaturgewerbe beträgt dieser Anteil dagegen<br />
nur 1 Prozent.<br />
Den größten Bereich der öffentlichen Beschäftigungsförderung bildet die Ausbildungsförderung, die 8<br />
Prozent aller bayerischen Betriebe erhalten. 78 Prozent dieser Betriebe erhalten dabei Unterstützung<br />
für die Durchführung von Praktika zur Berufsvorbereitung.<br />
Rund 6 Prozent aller Betriebe erhalten Lohn- und Gehaltszuschüsse. Zur Hälfte sind dies Altersteilzeitzuschüsse,<br />
die in <strong>Bayern</strong> 3 Prozent aller Betriebe erhalten, weitere 3 Prozent bekommen Eingliederungsschüsse.<br />
Der Anteil an Betrieben <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> die <strong>im</strong> Jahr 2006 Zuschüsse zu Investitionen und Sachmitteln erhalten<br />
haben, ist <strong>im</strong> Vergleich zu 2004 zwar leicht angestiegen, lag jedoch mit 4 Prozent nach wie vor<br />
auf einem niedrigen Niveau. Deutlich gesunken ist jedoch die hochgerechnete Gesamtsumme an gezahlten<br />
Zuschüssen, die 2006 nur noch bei 1 Mrd. € lag (2004: 2 Mrd. €). Damit ist auch die durchschnittliche<br />
Fördersumme pro Betrieb von 6 Tsd. € auf weniger als 4 Tsd. €. zurückgegangen. Dieser<br />
Wert liegt knapp über dem westdeutschen Durchschnitt; in Ostdeutschland wurden dagegen durchschnittliche<br />
Zuschüsse von 16 Tsd. € je Betrieb gezahlt.<br />
23
3. Wirtschaftliche Lage und Erwartungen der Betriebe<br />
3.4 Zusammenfassung<br />
- Für das laufende Geschäftsjahr <strong>2007</strong> gehen die bayerischen Betriebe von einer Zunahme des Umsatzes<br />
um knapp 2 Prozent, von hochgerechnet 699 auf 711 Mrd. Euro aus. In Verbindung mit der<br />
positiven Beschäftigungserwartung errechnet sich daraus ein leichter Rückgang des voraussichtlichen<br />
Umsatzes je Beschäftigten auf 160 Tsd. Euro.<br />
Der geringste Anstieg des Umsatzes wird <strong>im</strong> Handel- und Reparaturgewerbe erwartet, wogegen die<br />
Betriebe <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe eine überdurchschnittliche Steigerung des Gesamtumsatzes<br />
von knapp 3 Prozent voraussehen.<br />
Die errechnete Bruttowertschöpfung je Beschäftigten in <strong>Bayern</strong> stieg 2006 weiter an und lag bei 65<br />
Tsd. Euro, während gleichzeitig der Vorleistungsanteil gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken ist<br />
und in <strong>Bayern</strong> 2006 bei 60 Prozent lag.<br />
- Die Beurteilung der Ertragslage für das vorherige Geschäftsjahr (2006) fällt deutlich positiver aus<br />
als in den Jahren zuvor. Von 36 Prozent aller Betriebe wird die Geschäftslage als positiv beurteilt.<br />
Dies sind insbesondere Betriebe aus dem Produzierenden Gewerbe, während in Handel und Reparatur<br />
auch mehr Betriebe ihre Ertragslage schlechter als <strong>im</strong> Vorjahr einschätzen. Insgesamt beurteilen<br />
kleine Betrieben die Lage schlechter als die Großbetriebe.<br />
Der Anteil an Betrieben mit Reingewinn lag <strong>im</strong> vergangenen Jahr mit 67 Prozent etwas unter dem<br />
deutschen Durchschnitt von 69 Prozent. Im Durchschnitt aller Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> berichten 8 Prozent<br />
von einem negativen Jahresergebnis; dabei leicht mehr Betriebe <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur<br />
und solche mit 20 bis 99 Beschäftigten.<br />
- 43 Prozent ihres Umsatzes erwirtschaften die Betriebe in der Region. 46 Prozent der Kleinstbetriebe<br />
leben zur Gänze vom Umsatz in der unmittelbaren Umgebung (30 km). Bei den Großbetrieben<br />
liegt der Anteil des Umsatzes in der Region nur bei 22 Prozent.<br />
- Der Anteil der Betriebe mit Export ist 2006 auf 13 Prozent angestiegen und folgt damit dem gesamtdeutschen<br />
Trend.<br />
Der Anteil am Umsatz, den die bayerischen Betriebe <strong>im</strong> Inland erwirtschaften, ist seit 2003 (82 %)<br />
bis zum Jahr 2006 auf 78 Prozent gefallen. Mit 22 Prozent liegt der Exportanteil in <strong>Bayern</strong> damit<br />
sowohl über dem bundesdeutschen Durchschnitt.<br />
Den höchsten Exportanteil haben die Großbetriebe, bei denen der Anteil nochmals um 2 Prozentpunkte<br />
gewachsen ist. Bei den kleineren Betrieben zeigt sich demgegenüber tendenziell eher ein<br />
leichter Rückgang des Exportanteils.<br />
Der Großteil des Auslandsumsatzes erfolgt dabei nach wie vor in Ländern innerhalb der EU-15. Ein<br />
großer Anteil des Umsatzes der bayerischen Betriebe findet aber mittlerweile auch <strong>im</strong> übrigen Ausland<br />
statt. Dagegen bleibt der Umsatz der bayerischen Betriebe in den neuen EU-Ländern auf einem<br />
niedrigen Niveau.<br />
– 13 Prozent aller bayerischen Betriebe erhielten 2006 Unterstützung <strong>im</strong> Rahmen öffentlicher Beschäftigungsförderungsprogramme.<br />
Die größten Bereiche bilden dabei die Ausbildungsförderung<br />
sowie die Zuschüsse zu Lohn- und Gehaltskosten. Der Anteil an Betrieben <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, die <strong>im</strong> Jahr<br />
2006 Zuschüssen zu Investitionen und Sachmitteln erhalten haben, lag mit 4 Prozent dagegen auf<br />
einem niedrigen Niveau.<br />
24
4. Personalstruktur<br />
4. Personalstruktur<br />
4.1 Personalstruktur nach Tätigkeitsgruppen<br />
Wie in den Vorjahren sind drei Viertel der durch das IAB-Betriebspanel <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> ermittelten<br />
Beschäftigten Arbeiter und Angestellte. Das restliche Viertel unterteilt sich in geringfügig Beschäftigte<br />
(13 %), tätige Inhaber und mithelfende Familienangehörige (5 %), Auszubildende (4 %), Beamte (3 %)<br />
sowie sonstige Beschäftigte (1 %).<br />
Aufgegliedert nach Tätigkeitsgruppen stellt Darstellung 4.1 die Beschäftigtenstruktur <strong>im</strong> Verlauf der<br />
Jahre 2001 bis <strong>2007</strong> dar. Während der Anteil Un- und Angelernter in den Jahren 2001 bis 2006 rückläufig<br />
war, stabilisierte sich dieser bis <strong>2007</strong> mit einem Anteil von 24 Prozent auf niedrigem Niveau.<br />
Darstellung 4.1:<br />
Beschäftigtenstruktur nach Tätigkeitsgruppen Mitte 2001 bis <strong>2007</strong> (Anteile an<br />
allen Beschäftigten (ohne Auszubildende) in Prozent)<br />
100<br />
90<br />
80<br />
6 7 7 7 7 6 6<br />
9 9 11 11 11<br />
Tätige Inhaber, Vorstände,<br />
Geschäftsführer<br />
70<br />
60<br />
50<br />
44 43<br />
38 37 37<br />
59 59<br />
Angestellte/ Beamte mit<br />
(Fach-)Hochschulabschluss<br />
Angestellte/ Beamte mit<br />
Berufsausbildung*<br />
40<br />
21 22<br />
20 20 20<br />
Facharbeiter<br />
30<br />
20<br />
Un- und Angelernte**<br />
10<br />
29 28 27 27 26 24 24<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
* 2001 und 2002 Angest./Beamte für qualifizierte Tätigkeiten, inkl. solche mit Hochschulabschluss<br />
** einschließlich un- und angelernte Arbeiter sowie Angestellte/Beamte für einfache Tätigkeiten<br />
Im Vergleich zum deutschen Schnitt liegt der Anteil von Beschäftigten für einfache Tätigkeiten um 2<br />
Prozentpunkte höher (vgl. Darstellung 4.2). Im innerbayerischen Vergleich zwischen Nord und Süd gleichen<br />
sich die Anteile dieser Beschäftigtengruppe an allen Beschäftigen auf 24 Prozent an: Während der<br />
Anteil dieser Beschäftigengruppe an allen Beschäftigten in Nordbayern seit 2005 kontinuierlich abn<strong>im</strong>mt,<br />
steigt deren Anteil <strong>im</strong> Süden des <strong>Freistaat</strong>s nach einem Einbruch 2006 wieder an.<br />
Nach Betriebsgrößen differenziert, n<strong>im</strong>mt der Anteil der Geringqualifizierten bei Klein(st)- und Großbetrieben<br />
ab, während hier bei den mittleren Unternehmensgrößen ein Zuwachs zu verzeichnen ist. Mittlere<br />
und hohe Qualifikationen sind in Großbetrieben zunehmend stärker vertreten, während die Werte bei<br />
kleineren Betriebsgrößen stagnierten bzw. geringfügig zurückgingen.<br />
25
4. Personalstruktur<br />
Darstellung 4.2:<br />
Tätigkeitsgruppen Mitte 2005 bis <strong>2007</strong> (Anteile an allen Beschäftigten (ohne<br />
Auszubildende) in Prozent)<br />
Beschäftigte für<br />
einfache Tätigkeiten<br />
Beschäftigte mit<br />
Berufsausbildung<br />
Beschäftigte mit<br />
(Fach-)Hochschulabschluss<br />
Tätige Inhaber,<br />
Vorstände,<br />
Geschäftsführer<br />
2005 2006 <strong>2007</strong> 2005 2006 <strong>2007</strong> 2005 2006 <strong>2007</strong> 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
1 bis 4 Beschäftigte 18 17 16 45 45 45 3 6 4 34 32 35<br />
5 bis 19 26 21 21 57 59 61 5 6 5 13 14 13<br />
20 bis 99 27 28 30 61 60 60 9 9 7 3 3 3<br />
100 bis 499 28 23 26 58 62 60 14 15 13 1 1 1<br />
ab 500 25 24 20 57 59 60 18 17 20 0 0 0<br />
Nordbayern 26 25 24 59 59 60 10 9 9 7 6 7<br />
Südbayern 26 22 24 56 59 59 11 12 12 7 7 6<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 26 24 24 57 59 59 11 11 11 7 6 6<br />
Alte Bundesländer 26 23 24 57 59 59 11 12 11 6 6 6<br />
Neue Bundesländer 13 12 13 65 65 63 15 16 17 7 7 7<br />
Deutschland insg. 24 21 22 59 60 60 12 13 12 6 6 6<br />
Bezüglich der Geschlechterzusammensetzung demonstriert Darstellung 4.3, dass weiterhin Frauen in<br />
höherqualifizierten Tätigkeitsgruppen wesentlich schwächer vertreten sind bzw. dass der Frauenanteil<br />
bei den Beschäftigten für einfache Tätigkeiten mit 56 Prozent deutlich höher ist als bei den Beschäftigten<br />
mit (Fach-)Hochschulabschluss (31 %).<br />
Darstellung 4.3:<br />
Beschäftigtenstruktur von Männern und Frauen nach Tätigkeitsgruppen Mitte<br />
<strong>2007</strong> (Anteile an allen Beschäftigten – ohne Auszubildende – in Prozent)<br />
Beschäftigte für<br />
einfache<br />
Tätigkeiten<br />
Beschäftigte mit<br />
Berufsausbildung<br />
Beschäftigte mit<br />
(Fach-)Hochschulabschluss<br />
Tätige Inhaber,<br />
Vorstände,<br />
Geschäftsführer<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 24 59 11 6<br />
Männer 19 59 13 9<br />
Frauen 30 59 7 3<br />
Frauenanteil 56 44 31 23<br />
4.2 Besondere Beschäftigungsformen<br />
Darstellung 4.4 stellt in einem ersten Überblick die Entwicklung der besonderen Beschäftigungsformen<br />
dar. Daraus wird ersichtlich, dass bei best<strong>im</strong>mten flexiblen Arbeitsverhältnissen – Leiharbeit, Midi-Jobs,<br />
befristete sowie geringfügige/sonstige Beschäftigungen – <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> Zunahmen <strong>im</strong> Bereich von einem<br />
Prozent zu verzeichnen sind. Demgegenüber stagnieren bzw. sinken die Anteile von Teilzeitbeschäftigungen,<br />
Aushilfen und Praktikanten sowie freien Mitarbeitern.<br />
26
4. Personalstruktur<br />
Darstellung 4.4:<br />
Anteile von Beschäftigten in besonderen Beschäftigungsformen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong><br />
<strong>Bayern</strong> (Angaben in Prozent)<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Teilzeitbeschäftigte 20 22 22 21 22 25 24<br />
Geringfügig/“sonstige“ Beschäftigte* 10 10 10 11 11 12 13<br />
Midi-Jobs - - - 3 3 3 4<br />
Befristet Beschäftigte 4 4 4 5 6 6 7<br />
Aushilfen und - 2 2 2 2 2 2<br />
Freie Mitarbeiter - 1 1 1 1 2 1<br />
Leiharbeitskräfte - 1 1 1 1 1 2<br />
* Seit 2005 Trennung der zuvor vermischten Kategorien möglich, aber nur begrenzt relevant, da Restkategorie kaum<br />
besetzt.<br />
4.2.1 Teilzeit<br />
Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten ist nach einem starken Zuwachs von 2005 auf 2006 <strong>im</strong> aktuellen<br />
Panel nicht mehr weiter angestiegen. Deren Anteil an allen Beschäftigten (inkl. Auszubildende) beträgt<br />
aktuell 24 Prozent (vgl. Darstellung 4.5). Ausschlaggebend für die sogar leicht rückläufige Entwicklung<br />
ist hierbei der Wirtschaftsbereich Handel und Reparatur, bei dem der Anteil Teilzeitbeschäftigter gegenüber<br />
dem Vorjahr um 3 Prozentpunkte auf 28 Prozent zurückging. Die größte Verbreitung finden Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse<br />
mit 31 bzw. 30 Prozent in der Öffentlichen Verwaltung sowie bei den<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne. Im Produzierenden Gewerbe arbeiten nur 12 Prozent aller Beschäftigten<br />
in Teilzeit.<br />
Nach Betriebsgröße betrachtet sinkt der Anteil der Teilzeitbeschäftigten in den Kleinstbetrieben bis vier<br />
Beschäftigte deutlich: waren hier 2006 noch 31 Prozent teilzeitbeschäftigt, so sind es aktuell nur noch<br />
ein Viertel (25 %). In den Kleinbetrieben mit fünf bis 19 Beschäftigten hat Teilzeitarbeit mit 33 % den<br />
größten Anteil, während ihre Bedeutung mit steigender Mitarbeiterzahl abn<strong>im</strong>mt (20 bis 99 Beschäftigte:<br />
22 %, 100 bis 499 Beschäftigte: 21 %, über 500 Beschäftigte: 17 %).<br />
Nach wie vor ist Teilzeitarbeit Frauensache: 44 Prozent der weiblichen Beschäftigten arbeiten in Teilzeit,<br />
während nur 7 Prozent der Männer in dieser Beschäftigungsform tätig sind (2006: 46 bzw. 8 %).<br />
Darstellung 4.5:<br />
Anteil der Teilzeitbeschäftigten an allen Beschäftigten (inkl. Auszubildende) nach<br />
Branchen und Betriebsgrößen Mitte 2001 bis Mitte <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Handel und Reparatur 23 28 25 24 27 31 28<br />
Produzierendes Gewerbe 12 12 11 9 11 13 12<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 24 28 28 27 26 31 30<br />
Org. ohne Erwerb., Öffentliche Verwaltung 27 29 30 34 32 32 31<br />
1 bis 4 Beschäftigte 24 26 28 23 23 31 25<br />
5 bis 19 27 30 30 27 26 34 33<br />
20 bis 99 19 23 19 20 21 24 22<br />
100 bis 499 16 17 19 17 19 22 21<br />
ab 500 17 16 17 18 20 17 17<br />
Nord-<strong>Bayern</strong> 19 21 21 20 22 25 23<br />
Süd-<strong>Bayern</strong> 20 23 23 21 22 25 24<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 20 22 22 21 22 25 24<br />
27
4. Personalstruktur<br />
4.2.2 Geringfügige Beschäftigung<br />
In der Hälfte der Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> (50 %) gab es zum Stichtag 30.06.<strong>2007</strong> geringfügige Beschäftigungsverhältnisse.<br />
Damit liegt <strong>Bayern</strong> unter dem westdeutschen Durchschnitt (53 %), aber deutlich<br />
über dem Schnitt Ostdeutschlands (32 %). Rückblickend auf das Jahr 2006 gaben damals 47 Prozent<br />
der Betriebe an, Geringfügige zu beschäftigen. Diese Zunahme bei der geringfügigen Beschäftigung ist<br />
brachenübergreifend festzustellen, wobei hier in der öffentlichen Verwaltung innerhalb des letzten Jahres<br />
mit einer Zunahme von fünf Prozentpunkten der stärkste Ausbau zu verzeichnen war. Trotz dieser<br />
Steigerung sind Dienststellen mit geringfügiger Beschäftigung in der öffentlichen Verwaltung nicht die<br />
Regel: nur bei 38 % der Einrichtungen findet sich diese Beschäftigungsform. Bezogen auf die Betriebsgröße<br />
beschäftigt nur knapp ein Viertel der Kleinstbetriebe Geringfügige, mit zunehmender Betriebsgröße<br />
n<strong>im</strong>mt der Anteil auf bis zu 73 Prozent zu, flacht allerdings bei größeren Betrieben ab 100 Mitarbeitern<br />
wieder etwas ab (vgl. Darstellung 4.6).<br />
Darstellung 4.6:<br />
Betriebe mit geringfügigen („sonstigen“) Beschäftigten 2006 und <strong>2007</strong> 1 (jeweils<br />
30.06.; Angaben in Prozent)<br />
Handel und Reparatur<br />
56<br />
60<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
48<br />
51<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />
45<br />
48<br />
Org . ohne Erwerb . / Öff . Verwaltung<br />
33<br />
38<br />
1 bis 4<br />
5 bis 19<br />
20 bis 99<br />
100 bis 499<br />
ab 500<br />
23<br />
24<br />
65<br />
71<br />
70<br />
73<br />
66<br />
68<br />
67<br />
67<br />
Nordbayern<br />
Südbayern<br />
47<br />
49<br />
46<br />
51<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />
47<br />
50<br />
Alte Bundesländer Insgesamt<br />
Neue Bundesländer Insgesamt<br />
29<br />
32<br />
50<br />
53<br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
Deutschland Insgesamt<br />
46<br />
49<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />
1 Anteil der Betriebe mit geringfügig Beschäftigten an allen Betrieben<br />
Der hochgerechnete Anteil geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse an allen Beschäftigten nahm von<br />
2004 bis <strong>2007</strong> <strong>im</strong> gesamten <strong>Freistaat</strong>, ebenso wie in der Brachenaufgliederung – mit Ausnahme des<br />
Produzierenden Gewerbes – schrittweise zu. Wie schon in den vergangenen Panelberichten festgestellt,<br />
findet sich der höchste Anteil an geringfügig Beschäftigten in den Wirtschaftsbereichen Handel<br />
28
4. Personalstruktur<br />
und Reparatur bzw. Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne (17 bzw. 16 %), sowie bei den Kleinbetrieben<br />
mit 5 bis 19 Beschäftigten (vgl. Darstellung 4.7). 14<br />
Darstellung 4.7:<br />
Anteil der geringfügigen („sonstigen“) Beschäftigungsverhältnisse an allen Beschäftigten<br />
2004 bis <strong>2007</strong>* (jeweils 30.06.; in Prozent)<br />
Handel und Reparatur<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />
Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
1415<br />
16<br />
17<br />
14<br />
14<br />
15<br />
16<br />
1 bis 4 Beschäftigte<br />
5 bis 19<br />
20 bis 99<br />
100 bis 499<br />
ab 500<br />
3<br />
4<br />
5<br />
7<br />
8<br />
8<br />
9<br />
13<br />
14<br />
14<br />
14<br />
13<br />
16<br />
20<br />
20<br />
22<br />
24<br />
Nordbayern<br />
Südbayern<br />
10<br />
10<br />
12<br />
13<br />
12<br />
12<br />
12<br />
13<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />
11<br />
12<br />
12<br />
13<br />
2004<br />
Alte Bundesländer<br />
Neue Bundesländer<br />
Deutschland insgesamt<br />
6<br />
7<br />
8<br />
11<br />
12<br />
13<br />
13<br />
11<br />
11<br />
12<br />
12<br />
2005<br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
0 5 10 15 20 25 30<br />
* Bis 2005 wurde nach sonstigen Beschäftigungsverhältnissen gefragt; ab 2006 explizit nach geringfügigen.<br />
4.2.3 „Midi-Jobs“<br />
Den zum 01.04.2003 eingeführten Midi-Jobs kommt in <strong>Bayern</strong>, wie in Deutschland allgemein auch, mit<br />
einem Anteil von drei Prozent an allen Beschäftigten <strong>im</strong> langjährigen Schnitt eine vergleichsweise geringe<br />
Bedeutung zu. Absolut hat sich deren Zahl von hochgerechnet 176.000 <strong>im</strong> Jahr 2006 um 16.000<br />
Beschäftigungsverhältnisse auf 192.000 <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> erhöht. In Kleinstbetrieben erfreut sich diese Beschäftigungsform<br />
einer etwas höheren Beliebtheit: hier sind 12 Prozent aller Beschäftigten Midi-Jobber.<br />
Bei größeren Betrieben beläuft sich deren Anteil <strong>im</strong> unteren einstelligen Bereich.<br />
14<br />
Analog hierzu beobachtet auch Oschmianski diese branchenspezifische Entwicklung bei geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen:<br />
eine starke Ausweitung dieses Beschäftigungsverhältnisses erfolgte in den Branchen Gastgewerbe, Verkehr und Nachrichtenübermittlung,<br />
Handel sowie in den wirtschaftsnahen Dienstleistungen sowie <strong>im</strong> Gesundheits- und Sozialwesen (vgl. Oschmianski, M. <strong>2007</strong>, S.<br />
30)<br />
29
4. Personalstruktur<br />
Der Anteil der Betriebe, die solche Beschäftigungsverhältnisse haben, ist in <strong>Bayern</strong> höher als <strong>im</strong> deutschen<br />
Durchschnitt und stieg zwischen 2005 und <strong>2007</strong> – insbesondere aufgrund von Zugewinnen <strong>im</strong><br />
Süden des <strong>Freistaat</strong>s – abermals an (vgl. Darstellung 4.8). Interessanterweise haben mittlerweile<br />
55 Prozent der Betriebe ab 500 Mitarbeitern Midi-Jobs eingeführt, während sich deren Anteil in den<br />
beiden Vorjahren noch auf 44 Prozent (2006) bzw. 45 Prozent belief. Weitgehend stabil blieb hingegen<br />
der Anteil dieses Arbeitsverhältnisses bei kleineren Betriebsgrößen.<br />
Darstellung 4.8:<br />
Betriebe und Beschäftigte mit Midi-Jobs (jeweils 30.06.; Angaben in Prozent)<br />
Anteil der Betriebe mit Midi-Jobs<br />
an allen Betrieben<br />
Anteil der Beschäftigten mit<br />
Midi-Jobs an allen Beschäftigten<br />
Anteil der Vollzeitbeschäftigten<br />
an Beschäftigten mit Midi-Jobs<br />
2005 2006 <strong>2007</strong> 2005 2006 <strong>2007</strong> 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Nordbayern 24 26 25 3 3 3 22 15 10<br />
Südbayern 31 31 33 4 3 4 20 13 12<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 28 29 30 3 3 3 21 14 11<br />
Alte Bundesländer 23 22 23 3 3 3 16 14 11<br />
Neue Bundesländer 21 22 22 4 4 4 22 20 19<br />
Deutschland insgesamt 22 22 23 3 3 3 17 15 13<br />
Im Vergleich zur letztjährigen Panelauswertung ist die Zahl der Vollzeitbeschäftigten mit Midi-Jobs<br />
nochmals deutlich zurückgegangen. Waren <strong>im</strong> Jahr 2005 noch 21 Prozent der Midi-Jobber vollzeit beschäftigt,<br />
so lag deren Anteil <strong>2007</strong> nur noch bei 11 Prozent und damit <strong>im</strong> Durchschnitt der alten Bundesländer.<br />
Tendenziell ist deren Anteil nur <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe gestiegen, während diese Beschäftigungsform<br />
bei Handel und Reparatur, Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne sowie bei Organisationen<br />
ohne Erwerbscharakter bzw. der öffentlichen Verwaltung deutlich seltener wird.<br />
4.2.4 Externe Mitarbeiter<br />
Externe Mitarbeiter – Aushilfen/Praktikanten, freie Mitarbeiter und Leiharbeitskräfte – stellen eine besondere<br />
Form der betrieblichen Flexibilisierung dar. Gerade die Beschäftigung von Praktikanten und<br />
Leiharbeitskräften stand <strong>im</strong> vergangenem Jahr verstärkt in der öffentlichen Diskussion (vgl. z. B.: Rebien/Spitznagel<br />
<strong>2007</strong>; Fuchs/Ebert 2008) und bedarf daher einer speziellen arbeitsmarkt- und sozialpolitischen<br />
Beobachtung.<br />
Zum 30.06.<strong>2007</strong> beschäftigten <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> 19 Prozent der Betriebe mindestens eine der oben genannten<br />
Formen externer MitarbeiterInnen. Prozentual beschränkte sich allerdings der Anteil dieser Gruppen<br />
an allen Beschäftigten auf ein bis zwei Prozent. Darstellung 4.9 stellt die hochgerechneten absoluten<br />
Zahlen der externen Mitarbeiter (jeweils zum 30.06.) dar. Im langjährigen Vergleich n<strong>im</strong>mt die Zahl der<br />
Leiharbeitskräfte kontinuierlich zu. Bemerkenswert ist hierbei der deutliche Sprung vom Jahr 2006 (58<br />
Tsd.) auf 88 Tsd. <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong>. 15 Die Zahl der Praktikanten erreichte <strong>im</strong> Jahr 2005 mit 128 Tausend.<br />
ihren Höchststand, brach allerdings <strong>im</strong> Folgejahr ein und stagniert aktuell bei 89 Tausend Personen<br />
(<strong>2007</strong>). Rückläufig ist zum Jahr <strong>2007</strong> erneut die Zahl der freien Mitarbeiter (64 Tsd.).<br />
15<br />
Die hier skizzierte Entwicklung bei den Leiharbeitsnehmern korrespondiert mit der Statistik der Bundesagentur für Arbeit: demnach<br />
nahm die Zahl der <strong>im</strong> Wirtschaftszweig „Personal- und Stellenvermittlung, Überlassung von Arbeitskräften“ beschäftigten Sozialversicherungspflichtigen<br />
von 2006 auf <strong>2007</strong> von 85.302 auf 103.919 Personen (jeweils zum 30.06.) zu. Da sich darunter auch fest angestellte<br />
Beschäftigte in Verleihbetrieben selbst befinden, fällt die Zahl höher aus, als laut Betriebspanel. (vgl. Bundesagentur für Arbeit<br />
2008, Tabelle 39)<br />
30
4. Personalstruktur<br />
Darstellung 4.9:<br />
Hochgerechnete Anzahl von Aushilfen/Praktikanten, freien Mitarbeitern bzw.<br />
Leiharbeitskräften in <strong>Bayern</strong> 1998* bis <strong>2007</strong><br />
140.000<br />
120.000<br />
122.000<br />
128.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
91.000 91.000 103.000<br />
79.000<br />
87.000<br />
90.000<br />
89.000<br />
88.000<br />
60.000<br />
54.000<br />
53.000<br />
59.000<br />
55.000<br />
58.000<br />
64.000<br />
40.000<br />
49.000<br />
35.000<br />
20.000<br />
26.000<br />
28.000<br />
34.000<br />
0<br />
1998 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
* 1998 nicht aufgestockte Stichprobe.<br />
4.2.5 Befristet Beschäftigte<br />
Aushilfen/Praktikanten Freie Mitarbeier Leiharbeitskräfte<br />
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die hochgerechnete Zahl der befristet Beschäftigten <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> um ca.<br />
53 Tausend auf 371 Tausend (<strong>2007</strong>) an und erreicht damit einen neuen Höchststand (vgl. Darstellung<br />
4.10). Im Vergleich zwischen Nord- und Südbayern nahmen die Befristungen nach einer Annäherung<br />
der Werte <strong>im</strong> Jahr 2006 <strong>im</strong> aktuellen Panel in Nordbayern etwas stärker zu als <strong>im</strong> Süden und erreichten<br />
mit 198 Tausend befristet Beschäftigten auch ein höheres Niveau (Südbayern: 173 Tausend). Überdurchschnittlich<br />
viele befristete Beschäftigungsverhältnisse gibt es in den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren<br />
Sinne (222 Tausend) und bei größeren Betrieben ab 100 Beschäftigten (198 Tausend).<br />
Darstellung 4.10: Befristet Beschäftigte 2001 bis <strong>2007</strong> (hochgerechnet, jeweils am 30.06.)<br />
400.000<br />
371.000<br />
350.000<br />
319.000 318.000<br />
300.000<br />
255.000<br />
250.000<br />
200.000<br />
150.000<br />
100.000<br />
50.000<br />
219.000<br />
114.000<br />
104.000<br />
211.000<br />
196.000<br />
133.000<br />
113.000<br />
83.000 77.000<br />
157.000<br />
97.000<br />
175.000<br />
144.000<br />
166.000<br />
152.000<br />
198.000<br />
173.000<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Nordbayern Südbayern <strong>Bayern</strong> insgesamt<br />
31
4. Personalstruktur<br />
Der Anteil der befristet Beschäftigten an allen Beschäftigten hat in <strong>Bayern</strong> <strong>im</strong> Vergleich zu 2006 zugenommen<br />
und lag Mitte <strong>2007</strong> mit 7 Prozent be<strong>im</strong> westdeutschen, aber deutlich unter dem ostdeutschen<br />
Durchschnitt (9 %). Analog zum bereits oben beobachteten stärkeren absoluten Anstieg der Befristungen<br />
in Nordbayern stiegen diese hier, anteilig an allen Beschäftigten, ebenfalls stärker an als in Südbayern<br />
und auch in Gesamtbayern (vgl. Darstellung 4.11).<br />
Darstellung 4.11:<br />
Anteil der befristet Beschäftigten an allen Beschäftigten (inkl. Auszubildende)<br />
2001 bis <strong>2007</strong> (jeweils am 30.06.; Angaben in Prozent)<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
4<br />
4 4<br />
4<br />
4 4<br />
3<br />
4<br />
3<br />
4<br />
4<br />
5<br />
4<br />
5<br />
5<br />
5<br />
6 6<br />
6<br />
6 6<br />
6<br />
6<br />
6<br />
7<br />
6<br />
7<br />
7<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Nordbayern Südbayern <strong>Bayern</strong> insgesamt Alte Bundesländer Insgesamt<br />
Mehr als die Hälfte (58 %) der befristet Beschäftigten in <strong>Bayern</strong> sind Frauen (West: 53 %, Ost: 52 %).<br />
Dieser Anteil konzentriert sich <strong>im</strong> Besonderen auf die Branchen Handel und Reparatur (63 %), Dienstleistungen<br />
<strong>im</strong> engeren Sinne (63 %) und die Öffentliche Verwaltung (60 %). Demgegenüber liegt der<br />
Anteil der befristeten Frauen <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe bei nur 40 Prozent.<br />
32
4. Personalstruktur<br />
4.3 Zusammenfassung<br />
– Der Trend der vergangenen Jahre zu höheren Qualifikationen stockt zum Jahr <strong>2007</strong>: Die Anteile<br />
Un- und Angelernter stagnieren bei 24 Prozent ebenso wie die Anteile von Facharbeitern (59 %)<br />
und Hochqualifizierten (11 %). Im regionalen Vergleich zwischen Nord und Süd n<strong>im</strong>mt der Anteil<br />
Geringqualifizierter in Nordbayern geringfügig auf 24 Prozent ab, während sich <strong>im</strong> Süden deren Anteil<br />
von 22 Prozent <strong>im</strong> Jahr 2006 auf den nordbayerischen Wert angleicht.<br />
– Frauen sind mit einem Anteil von 31 bzw. 23 Prozent bei höherqualifizierten Tätigkeiten bzw. in<br />
Führungspositionen von Unternehmen weiterhin unter-, demgegenüber bei einfachen Tätigkeiten<br />
überrepräsentiert (56 %). Teilzeitarbeit ist vorwiegend bei Frauen anzutreffen: 44 Prozent der weiblichen<br />
Beschäftigten arbeiten Teilzeit, während nur 7 Prozent der Männer in dieser Beschäftigungsform<br />
tätig sind. Des Weiteren ist die Mehrheit der befristet Beschäftigten, insbesondere in den Branchen<br />
Handel und Reparatur (63 %), den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne sowie in der Öffentlichen<br />
Verwaltung (60 %) weiblich.<br />
– Bei den sogenannten besonderen Beschäftigungsverhältnissen nahmen die flexiblen Arbeitsverhältnisse<br />
Leiharbeit, Midi-Jobs, befristete sowie geringfügige/sonstige Beschäftigung weiter zu. Insbesondere<br />
bei der Leiharbeit ist <strong>im</strong> Vergleich zum Jahr 2006 ein starker Sprung von 58 Tausend auf<br />
88 Tausend (<strong>2007</strong>) solcher Arbeitsverhältnisse festzustellen. Die Zahl der Midi-Jobber steigt in <strong>Bayern</strong><br />
zwar um 16 Tausend an, allerdings liegt der Anteil vollzeitbeschäftigter Midi-Jobber nur noch bei<br />
11 Prozent. Befristete Beschäftigungsverhältnisse legten in der vergangenen Beobachtungsperiode<br />
– insbesondere in Nordbayern – deutlich zu und haben mittlerweile einen Anteil von 7 Prozent an<br />
allen Beschäftigten. Geringfügige Beschäftigung findet man vor allem <strong>im</strong> Handel und den Dienstleistungen<br />
sowie in Kleinbetrieben mit 5 bis 19 Beschäftigten. Teilzeitarbeits- und Aushilfen/Praktikantenverhältnisse<br />
stagnieren aktuell; rückläufig ist die Zahl externer Mitarbeitern.<br />
33
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
5.1 Personaleinstellungen und -abgänge<br />
Neben der Zahl der eingestellten bzw. ausgeschiedenen Personen (vgl. unten) ist zunächst der Anteil<br />
der Betriebe mit Personalzu- bzw. -abgängen ein wichtiger Indikator für das betriebliche Beschäftigungsgeschehen.<br />
Während sich die Beschäftigtenzahlen, wie in Kapitel 2 dargestellt, <strong>im</strong> Berichtszeitraum<br />
sehr positiv entwickelten, gilt das <strong>im</strong> Vergleich 2006/07 für die Anteile der Betriebe mit Einstellungen/Abgängen<br />
an allen Betrieben weniger (vgl. Darstellung 5.1).<br />
Darstellung 5.1: Anteile der Betriebe mit Personaleinstellungen bzw. -abgängen in <strong>Bayern</strong> 1998<br />
bis <strong>2007</strong> (jeweils 1. Halbjahr, Angaben in Prozent)<br />
Betriebe in <strong>Bayern</strong>* mit<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
… Personaleinstellungen 27 30 28 26 27 21 25 21 24 24<br />
… Personalabgängen 24 36 31 31 26 25 26 24 22 25<br />
Betriebe in Westdeutschland mit<br />
… Personaleinstellungen 25 31 28 28 27 23 25 21 26 26<br />
… Personalabgängen 28 39 31 32 29 27 26 25 24 25<br />
Betriebe in Ostdeutschland mit<br />
… Personaleinstellungen 27 31 27 25 24 25 23 22 25 26<br />
… Personalabgängen 29 33 30 29 27 26 25 24 21 23<br />
* Werte für 1998 bis 2000 in <strong>Bayern</strong> nur eingeschränkt interpretierbar, da erst 2001 die Stichprobe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> repräsentativ<br />
aufgestockt wurde<br />
Nach einem starken Anstieg des Anteils der Betriebe mit Personaleinstellungen zwischen 2005 und<br />
2006 (von 21 auf 24 % <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> und von 21 auf 26 % <strong>im</strong> westdeutschen Durchschnitt) stagniert diese<br />
Quote 2006/07. Gleichzeitig ist der Anteil der Betriebe mit Personalabgängen erstmals seit Jahren<br />
wieder angestiegen. Die gegenüber 2006 gestiegene Zahl an Einstellungen, die dann <strong>im</strong> Saldo zu dem<br />
in Kapitel 2 gezeigten Beschäftigungszuwachs geführt hat, konzentrierte sich <strong>2007</strong> also auf einen unveränderten<br />
Anteil an Betrieben.<br />
Im Vergleich zum Boom 1999 bis 2000 liegen außerdem beide Quoten in allen betrachteten Raumeinheiten<br />
aktuell deutlich niedriger. Innerhalb des <strong>Freistaat</strong>s war der Anteil der Betriebe mit Personaleinstellungen<br />
<strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne (26 %) und <strong>im</strong> Produzierenden<br />
Gewerbe (25 %) leicht überdurchschnittlich. Bei den Personalabgängen war diese Quote <strong>im</strong><br />
Bereich Organisationen ohne Erwerbscharakter (28 %) und bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />
(27 %) am höchsten.<br />
34
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
Hochgerechnet zeigt sich für <strong>Bayern</strong> die in Darstellung 5.2 ausgewiesene Entwicklung. 16<br />
Darstellung 5.2: Personaleinstellungen und Personalabgänge in <strong>Bayern</strong> 2001 bis <strong>2007</strong> (jeweils 1.<br />
Halbjahr; Angaben in Personen)<br />
350.000<br />
333.000<br />
300.000<br />
325.000<br />
292.000<br />
297.000<br />
250.000<br />
200.000<br />
284.000<br />
254.000<br />
248.000<br />
254.000<br />
235.000<br />
260.000<br />
243.000<br />
234.000<br />
212.000<br />
223.000<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Personaleinstellungen<br />
Personalabgänge<br />
5.1.1 Personaleinstellungen<br />
Betrachtet man die Personaleinstellungen näher, so ergibt sich, dass diese in <strong>Bayern</strong> etwa fünf Prozent<br />
der Beschäftigten ausmachen (West: 6 %, Ost: 7 %). Gegenüber dem Vorjahr ist der Frauenanteil an<br />
den neu eingestellten Arbeitskräften in <strong>Bayern</strong> von 46 Prozent auf 48 Prozent gestiegen – und liegt<br />
damit weiterhin über dem Schnitt der Alten Bundesländer und vor allem deutlich über dem Anteil in Ostdeutschland<br />
(vgl. Darstellung 5.3). Deutlich über dem Durchschnitt lag der Frauenanteil dabei in den<br />
Kleinstbetrieben.<br />
16<br />
Bei diesen Zahlen ist zu beachten, dass <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel die Übernahme von Auszubildenden und von zuvor befristeten Arbeitskräften<br />
nicht zu den Einstellungen gerechnet werden, sehr wohl aber die Neueinstellungen von befristeten Kräften. Bei den Personalabgängen<br />
sind die Bewegungen bei erloschenen Betrieben naturgemäß nicht enthalten.<br />
35
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
Darstellung 5.3:<br />
Personaleinstellungen <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />
Nordbayern<br />
6<br />
13<br />
47<br />
Südbayern<br />
5<br />
9<br />
48<br />
<strong>Bayern</strong><br />
5<br />
11<br />
48<br />
Anteil an Beschäftigten<br />
Alte Bundesländer<br />
Neue Bundesländer<br />
6<br />
7<br />
12<br />
21<br />
42<br />
46<br />
Frauenanteil an Einstellungen<br />
Anteil der von Agenturen vermittelten<br />
Einstellungen<br />
Deutschland insgesamt<br />
6<br />
14<br />
45<br />
0 10 20 30 40 50 60<br />
Praktisch unverändert niedrig ist der Anteil der aus Sicht der Betriebe 17 von den Arbeitsagenturen vermittelten<br />
Einstellungen – in <strong>Bayern</strong> elf Prozent (West: 12 %; Ost: 21 %) gegenüber zehn Prozent <strong>im</strong><br />
Vorjahr. Dabei sind es in Südbayern noch weniger als in Nordbayern. In kleineren Betrieben (unter 100<br />
Beschäftigte: 13 %) ist der Anteil der von den Arbeitsagenturen vermittelten Neueinstellungen deutlich<br />
höher als in Betrieben ab 100 Beschäftigten (7 %).<br />
Erfreulich ist die Entwicklung bei den befristeten Einstellungen. Dazu ist zunächst festzustellen (vgl.<br />
Darstellung 5.4), dass in <strong>Bayern</strong> der Anteil der Betriebe weiter angestiegen ist, die ausschließlich unbefristete<br />
Einstellungen vorgenommen haben (in <strong>Bayern</strong> <strong>2007</strong>: 69 %; in Westdeutschland: 65 %). Besonders<br />
hoch ist der Anteil der Betriebe, die nur befristete Einstellungen vorgenommen haben, <strong>im</strong> Bereich<br />
Organisationen ohne Erwerbscharakter (27 %) und Handel und Reparatur (24 %). Dieser Anteil steigt –<br />
abgesehen von den ganz großen Betrieben – deutlich mit zunehmender Betriebsgröße.<br />
17<br />
Laut Sozio-Ökonomischem Panel finden rund zehn Prozent der Neueingestellten ihren Arbeitsplatz über die Arbeitsagentur (vgl.<br />
Brenke, Z<strong>im</strong>mermann <strong>2007</strong>, S. 327).<br />
36
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
Darstellung 5.4:<br />
100%<br />
90%<br />
13<br />
17<br />
80%<br />
10<br />
7<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40% 77 76<br />
30%<br />
8<br />
Betriebe mit Personaleinstellungen nach Art der Einstellung <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />
2001 bis <strong>2007</strong>; <strong>Bayern</strong> vs. West-Deutschland (Angaben in Prozent)<br />
<strong>Bayern</strong><br />
22 21<br />
6<br />
70 73<br />
25 24<br />
15<br />
59<br />
10<br />
20<br />
11<br />
66 69<br />
12<br />
10<br />
78 75<br />
Alte Bundesländer<br />
16<br />
9<br />
21<br />
10<br />
25 24 25 23<br />
9 11 10 11<br />
69 66 65 65 65<br />
Anteil Betriebe mit...<br />
nur befristeten Einstellungen<br />
beidem<br />
nur unbefristeten Einstellungen<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong> 2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Mit Blick auf die Personenebene lag der Anteil der Befristungen an allen Neueinstellungen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong><br />
mit 43 Prozent aber wieder etwas höher als <strong>im</strong> Vorjahr (vgl. Darstellung 5.5). Damit liegt dieser Wert für<br />
<strong>Bayern</strong> – wie 2006 – aber <strong>im</strong>mer noch unter dem westdeutschen Durchschnitt (Ost <strong>2007</strong>: 51 %). Vor<br />
allem ist die Entwicklung auf einen sehr starken Anstieg in Südbayern zurückzuführen.<br />
Mit zunehmender Betriebsgröße steigt der Anteil der befristeten an allen Neueinstellungen fast linear an<br />
(Kleinstbetriebe: 21 %; Betriebe über 500 Beschäftigte: 59 %). Im Bereich Handel und Reparatur und in<br />
Südbayern fällt der Anteil befristeter Einstellungen am geringsten aus.<br />
Darstellung 5.5:<br />
Anteil der befristeten Neueinstellungen an allen Neueinstellungen <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />
2003 bis <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
38<br />
42<br />
35<br />
37 37<br />
38<br />
34<br />
42<br />
53<br />
47<br />
49<br />
45<br />
49<br />
34<br />
41<br />
43<br />
46<br />
41<br />
43<br />
45<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Nordbayern Südbayern <strong>Bayern</strong> insgesamt Alte Bundesländer<br />
37
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
Nicht weiter angestiegen ist gegenüber den Vorjahren in <strong>Bayern</strong> der Anteil der Frauen an den befristeten<br />
Neueinstellungen (<strong>2007</strong>: 52 %; West: 49 %; Ost: 48 %). 18 Gleichzeitig war <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong><br />
auch der Anteil der Frauen (49 %) an den aus einem befristeten in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis<br />
übernommenen Personen nicht mehr überproportional wie <strong>im</strong> Vorjahr. Er war gleich hoch wie <strong>im</strong> west-<br />
(49 %) und auch <strong>im</strong> ostdeutschen (48 %) Durchschnitt. Im Wirtschaftszweig Handel und Reparatur sowie<br />
bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne erreichte dieser Frauenanteil an den Übernahmen aus<br />
Befristung mit 70 bzw. 57 Prozent 19 überdurchschnittliche Werte.<br />
Allerdings ist hierbei auch zu beachten, dass die Übernahme befristet Beschäftigter überhaupt relativ<br />
selten ist. Nur elf Prozent (Vorjahr 9 %) des Bestandes an befristet Beschäftigten wurden nach Angaben<br />
der Betriebe in <strong>Bayern</strong> <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> übernommen (Westdeutschland: 10 %; Ostdeutschland:<br />
8 %). Hochgerechnet sind das <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> 47.000 Personen. 20<br />
Von den rund 300.000 Neueinstellungen <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> betrafen 42 Prozent solche für einfache<br />
Tätigkeiten. Dieser Anteil liegt bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne etwas höher (46 %) und<br />
<strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe erheblich niedriger (31 %). In den Betrieben mit unter 20 und denjenigen<br />
ab 500 Beschäftigten lag der Anteil mit 36 Prozent unter dem Durchschnitt, in den Betriebsgrößenklassen<br />
dazwischen mit knapp der Hälfte deutlich darüber. Unterschiede zwischen Nord- und Südbayern<br />
bzw. <strong>Bayern</strong> und dem westdeutschen Durchschnitt sind diesbezüglich nicht festzustellen – nur in Ostdeutschland<br />
liegt der Anteil der Neueinstellungen für einfache Tätigkeiten an allen Neueinstellungen mit<br />
30 Prozent auffällig niedriger.<br />
5.1.2 Personalabgänge<br />
Auch auf der Seite der Gründe von Personalabgängen zeigen sich die Auswirkungen der bis zum Befragungszeitpunkt<br />
eingetretenen starken Erholung am Arbeitsmarkt (vgl. Darstellung 5.6).<br />
Wie oben schon erwähnt ist der Anteil der Betriebe mit Personalabgängen an allen Betrieben leicht<br />
gestiegen. Der Anteil der Mitarbeiterkündigungen an allen Personalabgängen hat leicht zugenommen,<br />
während Personalabgänge aufgrund einer Kündigung seitens des Betriebs anteilig seltener geworden<br />
sind. Deutlich zugenommen hat der Anteil von Personalabgängen durch Versetzung in andere Unternehmensteile.<br />
Die gestiegene Beschäftigungsquote Älterer spiegelt sich in einem Rückgang der Personalabgänge<br />
wegen Ruhestands mit Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze wider. Der Anteil der Personalabgänge<br />
in den Ruhestand vor Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze liegt unverändert bei 3<br />
Prozent. Gleichermaßen zeigt sich in der Darstellung 5.6 die unterschiedliche Arbeitsmarktsituation<br />
sowohl <strong>im</strong> Vergleich Nord- versus Südbayern als auch West- versus Ostdeutschland.<br />
18<br />
Der Frauenanteil an allen Neueinstellungen lag dagegen bei 48 Prozent (West: 46 %; Ost: 42 %).<br />
19<br />
Zur Erinnerung (vgl. Abschnitt 4.2.5): Der Frauenanteil am Bestand an befristeten Arbeitsverhältnissen lag <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>2007</strong> bei 58<br />
Prozent (West: 53 %; Ost: 52 %).<br />
20<br />
Bezogen auf die Betriebsebene haben in <strong>Bayern</strong> <strong>2007</strong> (und fast prozentgleich auch <strong>im</strong> Durchschnitt der Alten Bundesländer) von den<br />
18 Prozent der Betriebe, die befristet Beschäftigte hatten, 30 Prozent mindestens eine dieser Personen auch übernommen.<br />
38
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
Darstellung 5.6:<br />
Personalabgänge, Frauenanteile daran und Gründe für die Personalabgänge <strong>im</strong><br />
1. Halbjahr <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />
Betriebe mit<br />
Personalabgängen<br />
Frauenanteil an<br />
Gründe des Ausscheidens<br />
Personalabgängen<br />
A B C D E F G H I J<br />
Nordbayern 28 45 31 21 4 15 7 10 3 2 1 6<br />
Südbayern 22 47 38 20 4 14 4 8 4 3 1 5<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 25 46 34 21 4 14 5 9 4 3 1 6<br />
(nachrichtl. 2006) 22 50 33 23 5 15 6 3 6 3 1 6<br />
Alte Bundesländer 25 44 34 22 4 16 5 5 4 4 1 5<br />
Neue Bundesländer 23 43 24 27 3 24 6 4 4 3 1 4<br />
Deutschland insg. 25 44 32 23 4 17 5 5 4 4 1 5<br />
A Kündigung seitens des Arbeitnehmers<br />
B Kündigung seitens des Betriebes<br />
C Abgänge nach Abschluss der betriebl. Ausbildung D Ablaufen eines befristeten Arbeitsvertrages<br />
E Einvernehmliche Aufhebung<br />
F Versetzung in anderen Betrieb des Unternehmens<br />
G Ruhestand mit gesetzlicher Altersgrenze<br />
H Ruhestand vor gesetzlicher Altersgrenze<br />
I Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit J Sonstiges<br />
5.2 Aktuelle Personalsuche<br />
Das oben geschilderte Einstellungsgeschehen gibt nur den realisierten Teil der betrieblichen Arbeitskräftenachfrage<br />
wieder. Daneben ist <strong>im</strong>mer zu berücksichtigen, dass ein Teil der offenen Stellen nicht<br />
bzw. nicht <strong>im</strong>mer sofort besetzt werden kann. Dies ist in einer marktwirtschaftlich verfassten Ökonomie<br />
aber einerseits genauso normal wie ein gewisses Maß an Sucharbeitslosigkeit. Andererseits ist dieser<br />
Fakt Ausgangspunkt einer heftigen und schon wieder anschwellenden Debatte um einen „Fach-“ oder<br />
gar „Arbeitskräftemangel“ – dies obwohl „die Daten des IAB-Betriebspanels erneut zeigen, dass es keinen<br />
generellen Fachkräftemangel gibt. Nur wenige Betriebe haben Schwierigkeiten bei der Besetzung<br />
von qualifizierten Stellen“, wie Bellmann u. a. (2006, S. 63) anhand der Erhebung 2005 feststellten. Wie<br />
hat sich die Situation am aktuellen Rand entwickelt?<br />
39
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
Darstellung 5.7:<br />
Betriebe mit Personaleinstellungen und (un-)gedecktem Personalbedarf 2005 bis<br />
<strong>2007</strong> 21 (Anteile in Prozent an allen Betrieben)<br />
2005 2006 <strong>2007</strong><br />
4%<br />
2% 4%<br />
3%<br />
5%<br />
5%<br />
19%<br />
20%<br />
20%<br />
75%<br />
73%<br />
71%<br />
Betriebe ohne Personaleinstellungen und Personalbedarf<br />
Betriebe mit Personaleinstellungen und keinem weiteren Bedarf<br />
Betriebe mit Personalbedarf aber keinen Einstellungen<br />
Betriebe mit Personaleinstellungen aber noch weitergehendem Personalbedarf<br />
Wie Darstellung 5.7 zeigt, hatten <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> 71 Prozent der bayerischen Betriebe keinen<br />
Personalbedarf; das sind um zwei Prozent weniger als <strong>im</strong> Vorjahr. Weitere 20 Prozent (2006: 20 %)<br />
konnten ihren Personalbedarf durch Einstellungen voll decken. Bei fünf Prozent – vor allem Kleinbetriebe<br />
– gab es zwar einen Personalbedarf, es konnten aber keine Einstellungen realisiert werden. In ebenfalls<br />
fünf Prozent (2006: 3 %) der Betriebe – vor allem den mittleren und großen – gab es zwar Einstellungen,<br />
der Personalbedarf konnte aber dadurch nicht voll gedeckt werden. Erstgenannte Gruppe findet<br />
sich eher <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe und bei Handel und Reparatur, zweitgenannte leicht überproportional<br />
bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne. 22 Insgesamt gesehen hat das Problem nicht besetzbarer<br />
Stellen dem Konjunkturverlauf entsprechend also zugenommen, von einer dramatischen Entwicklung<br />
kann aber keinesfalls gesprochen werden. Das gilt nicht nur für den <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong>, sondern<br />
auch für die west- und ostdeutschen Ergebnisse.<br />
Bezogen auf Qualifizierte wurde <strong>im</strong> Panel <strong>2007</strong> bei den Betrieben mit ungedecktem Personalbedarf<br />
nachgehakt: „Konnten Sie <strong>im</strong> 1. Halbjahr <strong>2007</strong> Stellen für qualifizierte Tätigkeiten, die eine Berufsausbildung,<br />
eine vergleichbare Berufserfahrung oder ein Hochschulstudium erfordern, nicht besetzen?“<br />
21<br />
Die Zahlen zum Kuchendiagramm für <strong>2007</strong> summieren sich auf 101 Prozent. Solche Effekte ergeben sich durch Rundungen. Wegen<br />
der besonderen politischen Bedeutung dieses Themas seien hier ausnahmsweise die Kommazahlen angeführt (ansonsten wird darauf<br />
verzichtet, da solche Kommazahlen eine Genauigkeit suggerieren, die bei Auswertungen von Stichproben irreal wäre). Die Werte<br />
lauten:<br />
- Betriebe ohne Personaleinstellungen und -bedarf: 71,03 %<br />
- Betriebe mit Personaleinstellungen und keinem weiteren Bedarf: 19,54 %<br />
- Betriebe mit Personalbedarf, aber keinen Einstellungen: 4,89 %<br />
- Betriebe mit Personaleinstellungen, aber noch weitergehendem Personalbedarf: 4,55 %<br />
So addiert liegt der Anteil der Betriebe mit ungedecktem Personalbedarf bei 9,44 %.<br />
22<br />
Auffällig – wenn auch wegen der Fallzahlen, die teils dann knapp unter 100 liegen, nur mit Vorsicht zu interpretieren – ist der Befund<br />
eines überdurchschnittlichen Anteils von Betrieben mit nicht (ganz) gedecktem Personalbedarf in den Regierungsbezirken Niederbayern<br />
und Oberpfalz und eines deutlich unterdurchschnittlichen Anteils (insgesamt je 4 %) in Oberfranken und Schwaben.<br />
40
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
26 Prozent der Betriebe mit ungedecktem Personalbedarf bejahten dies. Das sind hochgerechnet 18<br />
Tausend, oder rund fünf Prozent aller Betriebe in <strong>Bayern</strong>.<br />
Die nachfolgende Frage zur Quantifizierung „Wie viele waren das insgesamt?“ erbringt eine Anzahl von<br />
hochgerechnet 45 Tausend Stellen für Qualifizierte 23 <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, die <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> nicht<br />
besetzt werden konnten. Von diesen 45 Tausend nicht besetzten Stellen für qualifizierte Tätigkeiten<br />
entfällt gut die Hälfte (24 Tsd.) auf die Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne und gut ein Viertel auf das<br />
Produzierende Gewerbe. Knapp die Hälfte (22 Tsd.) betrifft Betriebe mit unter 20 Beschäftigten.<br />
Einen anderen einschlägigen Indikator 24 stellen die <strong>im</strong> Befragungszeitpunkt gerade offenen und sofort,<br />
also zum nächstmöglichen Einstellungstermin, zu besetzenden Stellen dar (so genannte Vakanzen). Elf<br />
Prozent der bayerischen Betriebe (West: 13 %; Ost: 11 %) berichteten von solchen Vakanzen; dies sind<br />
erwartungsgemäß vor allem größere Betriebe (Kleinstbetriebe: 4 %; ab 500 Beschäftigte: 54 %). Es sind<br />
eher Betriebe <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe und <strong>im</strong> Bereich der Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne (jeweils<br />
13 %). 25<br />
Hochgerechnet hat die Zahl der Vakanzen in <strong>Bayern</strong> mit 86.000 (Westdeutschland: 463 Tsd.; Ostdeutschland:<br />
112 Tsd.) gegenüber dem Vorjahr zwar spürbar zugenommen, sie ist aber auch <strong>2007</strong><br />
noch niedriger als <strong>im</strong> Jahr 2001 26 (vgl. Darstellung 5.8). 72 Prozent dieser sofort zu besetzenden Stellen<br />
errechnen sich für die Betriebe mit unter 100 Beschäftigten.<br />
Darstellung 5.8: Für sofort gesuchte Arbeitskräfte in <strong>Bayern</strong> Mitte 2001 bis Mitte <strong>2007</strong><br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
102.400<br />
86.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
59.200<br />
54.800<br />
42.400<br />
46.700<br />
57.300<br />
20.000<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
23<br />
Nochmals: Dies umfasst Stellen für Arbeiter, Angestellte und Beamte mit Berufsausbildung und Stellen für gleich oder höher Qualifizierte.<br />
Gemessen an der gesamten Suche nach solchen Personen (= Einstellungen plus nicht besetzte Stellen für qualifizierte Tätigkeiten)<br />
sind nach Angaben der Betriebe in <strong>Bayern</strong> 20 Prozent dieser Stellen nicht besetzt worden (West: 20 %; Ost: 16 %). Dieser Anteil<br />
sinkt mit zunehmender Betriebsgröße deutlich und ist <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur am höchsten.<br />
24<br />
Im Panel 2005 stellte das Thema Fachkräftebedarf – wie erneut <strong>2007</strong> – einen der periodischen Befragungsschwerpunkte dar. Vgl. zu<br />
einer ausführlicheren Indikatorendiskussion Böhme u. a. 2005, S. 32 ff.<br />
25<br />
Im Bereich Handel und Reparatur waren es dagegen nur acht Prozent, <strong>im</strong> Baugewerbe fünf Prozent der Betriebe.<br />
26<br />
In der noch nicht aufgestockten Stichprobe 2000 des IAB-Betriebspanels betrug der entsprechende hochgerechnete Wert 112.000.<br />
41
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
Laut Angaben der Betriebe sind mit 47 Prozent wieder mehr von den Vakanzen bei den Agenturen für<br />
Arbeit gemeldet (2006: 42 %; 2005: 36 %; 2004: 42 %; 2003: 49 %; 2002: 48 %). 27 Dies liegt jedoch<br />
erneut deutlich unter dem Durchschnitt der Alten Bundesländer (50 %). Die Vakanzen in Nordbayern<br />
wurden zu 41, diejenigen in Südbayern zu 52 Prozent den Agenturen gemeldet. 28<br />
Das Panel <strong>2007</strong> liefert auch Angaben zum betrieblichen Meldeverhalten gegenüber den Arbeitsagenturen<br />
bei den offenen Stellen nach Tätigkeitsgruppen. Allerdings wird die Auswertungsmöglichkeit durch<br />
geringe Fallzahlen wegen der recht wenigen Betriebe mit vakanten Stellen sehr eingeschränkt.<br />
Die Meldequote ist bei offenen Stellen für Beschäftigte mit Beraufsausbildung mit 52 Prozent am höchsten<br />
(einfache Tätigkeiten: 37 %; Hochqualifizierte: 34 %). Sie ist, bei vergleichbarer Struktur, geringer<br />
als <strong>im</strong> westdeutschen Durchschnitt. Im Osten Deutschlands ist die Meldequote auch bei Stellen für einfache<br />
Tätigkeiten fast so hoch wie bei Stellen für Beschäftigte mit Berufsausbildung. Die Meldequote ist<br />
in Südbayern <strong>2007</strong> bei den Hochqualifizierten und bei den vakanten Stellen für einfache Tätigkeiten<br />
niedriger als in Nordbayern. Bei den vakanten Stellen für Beschäftigte mit Berufsausbildung ist das umgekehrt.<br />
In einem Aufschwung am Arbeitsmarkt wird besonders deutlich, dass sich die nachgefragten Qualifikationen<br />
gegenüber der Qualifikationsstruktur des Personalbestands der Betriebe nach oben verschieben.<br />
29 Vergleicht man den Bestand der Beschäftigten nach ihrer Struktur mit den Vakanzen, so zeigt<br />
sich speziell in <strong>Bayern</strong>, dass 2006 ein deutlich höherer Anteil an Personen mit (Fach-)<br />
Hochschulabschluss gesucht wurde als <strong>im</strong> Bestand, relativ gesehen, bereits vorhanden waren. In <strong>2007</strong><br />
hat sich der Überhang der Nachfrage dagegen vor allem auf die mittlere Qualifikationsebene (Beschäftigte<br />
mit Berufsausbildung) verschoben (vgl. Darstellung 5.9).<br />
27<br />
Laut Geschäftsstatistik der Agenturen für Arbeit lag der Bestand der bei den Agenturen in <strong>Bayern</strong> gemeldeten Stellen Mitte <strong>2007</strong> bei<br />
85.413 und damit um 12 Prozent über dem Wert ein Jahr zuvor. Ende März 2008 ist diese Zahl auf gut 73 Tausend zurück gegangen<br />
28<br />
Die <strong>im</strong> Panel ermittelten bayern- wie bundesweiten Meldequoten liegen traditionell über dem in der Politik häufig als Faustregel gebrauchten<br />
Wert von einem Drittel (vgl. Böhme u. a. 2004, S. 63), der in der öffentlichen Debatte häufig zu einer Überschätzung der<br />
Zahl der Vakanzen beiträgt.<br />
29<br />
Vgl. zu einer – trotz aller Datenprobleme – deutlichen Widerspiegelung dieses allgemeinen Trends auch in den Daten zur Arbeitslosigkeit<br />
Reinberg, Hummel <strong>2007</strong>.<br />
42
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
Darstellung 5.9:<br />
Struktur der offenen Stellen <strong>im</strong> Vergleich zur Struktur des Personalbestandes<br />
Mitte 2006 und Mitte <strong>2007</strong> (Anteile in Prozent)<br />
<strong>Bayern</strong><br />
2006<br />
Bestand<br />
Vakanzen<br />
24<br />
23<br />
49<br />
59<br />
27<br />
17<br />
<strong>2007</strong><br />
Bestand<br />
Vakanzen<br />
24<br />
16<br />
65<br />
59<br />
17<br />
19<br />
Alte<br />
Bundesländer<br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
Bestand<br />
Vakanzen<br />
Bestand<br />
Vakanzen<br />
23<br />
24<br />
24<br />
21<br />
59<br />
55<br />
59<br />
63<br />
18<br />
21<br />
18<br />
16<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
Beschäftigte für einfache Tätigkeiten<br />
Beschäftigte mit Berufsausbildung<br />
Beschäftigte mit Hochschul- oder Fachhochschulabschluss*<br />
* einschl. tätige Inhaber, Geschäftsführer, Vorstände<br />
In <strong>Bayern</strong> ist der Anteil der Vakanzen für einfache Tätigkeiten zwischen 2006 und <strong>2007</strong> von 23 auf 16<br />
Prozent gesunken und liegt damit nur noch zwei Drittel so hoch wie der Anteil dieser Qualifikationsgruppe<br />
am Beschäftigtenbestand.<br />
Trotz der geschilderten Entwicklungen bleibt der Zuwachs bei den Vakanzen – gerade auch <strong>im</strong> Vergleich<br />
zum Jahr 2001 (vgl. nochmals Darstellung 5.8) – weit hinter den inzwischen wieder (besonders<br />
von Verbandsseite) häufig zu hörenden Klagen über einen akuten und generellen Fachkräftemangel<br />
zurück. Zu einem ähnlichen Ergebnis und <strong>im</strong> Vergleich auch zu ähnlichen Zahlen kommen auch Kettner<br />
und Spitznagel (<strong>2007</strong>, S. 8) auf der Basis der IAB-Betriebsbefragung zum gesamtwirtschaftlichen Stellenangebot<br />
2006: „Einen gesamtwirtschaftlich bedeutsamen Arbeits- bzw. Fachkräftemangel, der das<br />
wirtschaftliche Wachstum und die Beschäftigungsentwicklung bremst, gibt es unserer Auffassung nach<br />
aber noch nicht“.<br />
Das kommt auch be<strong>im</strong> Indikator „Anteil der offenen Stellen an den Stellen insgesamt“ zum Ausdruck. 30<br />
Dieser Wert beträgt in <strong>Bayern</strong> wie <strong>im</strong> ost- und westdeutschen Durchschnitt zwei Prozent. Bei den einfachen<br />
Tätigkeiten liegt dieser Anteil bei einem, bei den Vakanzen/Beschäftigten mit Berufsausbildung bei<br />
zwei Prozent. Bei den Beschäftigten mit abgeschlossenem Studium sind es in <strong>Bayern</strong> wie <strong>im</strong> Vorjahr<br />
drei Prozent, <strong>im</strong> Rest der Republik unverändert zwei Prozent. Etwas ausgeprägter ist dieser Anteil in<br />
Kleinst- und Kleinbetrieben.<br />
30<br />
Dabei wird die Zahl der für sofort gesuchten Arbeitskräfte durch den Personalbestand plus die Zahl der Vakanzen dividiert.<br />
43
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
5.3 Künftige Stellenbesetzungen für Fachkräfte<br />
Neben den oben schon behandelten Fragen zur Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />
<strong>2007</strong> und den aktuellen Vakanzen wurde ins Betriebspanel <strong>2007</strong> auch ein Modul von Fragen eingeschaltet,<br />
in dem der Fokus auf die nähere Zukunft bezüglich der Nachfrage nach Fachkräften gerichtet<br />
wurde. 31 Die Einstiegsfrage zu diesem Modul lautete: „Erwarten Sie, dass in Ihrem Betrieb/Ihrer<br />
Dienststelle in den nächsten zwei Jahren Stellen für Fachkräfte neu besetzt werden müssen? Mit Fachkräften<br />
meinen wir Beschäftigte für Tätigkeiten, die eine Berufsausbildung, eine vergleichbare Berufserfahrung<br />
oder ein Hochschulstudium erfordern?“<br />
21 Prozent der befragten Personalverantwortlichen in <strong>Bayern</strong> antworteten darauf mit „Ja“ (West: 23 %;<br />
Ost: 22 %). 58 Prozent sagten „Nein“. 32 Wie zu erwarten steigt die Antworthäufigkeit „Ja“ mit zunehmender<br />
Unternehmensgröße massiv an – von elf Prozent in Kleinstbetrieben bis auf 83 Prozent in Betrieben<br />
ab 500 Beschäftigten. Darstellung 5.10 zeigt die Antworthäufigkeiten auf diese Frage und auf<br />
die Nachfolgefrage, ob diese Neubesetzung(en) in den nächsten zwei Jahren wegen des altersbedingten<br />
Ausscheidens von Fachkräften notwendig würden. Diese Nachfrage wurde logischerweise nur denjenigen<br />
Betrieben gestellt (21 % aller Betriebe), die überhaupt eine Neubesetzung von Fachkräftestellen<br />
erwarten.<br />
Darstellung 5.10: Vorgesehene Neubesetzung von Stellen für Fachkräfte in den nächsten zwei Jahren<br />
und deren Grund (Angaben in Prozent)<br />
Neubesetzung von Fachkräftestellen in den nächsten zwei Jahren<br />
Ja<br />
davon:<br />
Weiß nicht/<br />
Nein<br />
altersbedingt<br />
trifft nicht zu<br />
Handel und Reparatur 19 32 61 20<br />
Produzierendes Gewerbe 23 32 57 21<br />
Dienstleistungen i. e. S. 22 22 57 21<br />
Org. ohne Erwerbscharakter/ Öffentliche Verwaltung 28 49 56 16<br />
Nordbayern 19 28 55 26<br />
Südbayern 23 27 61 16<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 21 27 58 21<br />
Alte Bundesländer 23 31 56 21<br />
Neue Bundesländer 22 35 63 15<br />
Deutschland insgesamt 23 32 57 20<br />
Sowohl der Anteil der Betriebe mit erwarteten Neubesetzungen als auch der Anteil der altersbedingten<br />
Neubesetzungen daran sind in der öffentlichen Verwaltung am höchsten. 33 In Südbayern werden Neu-<br />
31<br />
Bei diesem Modul von insgesamt sechs Fragen gibt es durch die Filterführung <strong>im</strong> Fragebogen an einigen Stellen Probleme mit den<br />
Zellenbesetzungen: Manche Fragen wurden – je nach Antwort in den Vorfragen – nur einem Teil der Betriebe gestellt. Das begrenzt<br />
trotz der Aufstockungsstichprobe die Auswertungsmöglichkeiten auf der Ebene der Bundesländerberichte. Wir planen, neben der relativ<br />
kurzen Ergebnisdarstellung zu diesem Thema <strong>im</strong> vorliegenden Bericht, <strong>im</strong> Herbst dazu ein gesondertes Papier zu erstellen.<br />
32<br />
Weitere 19 Prozent antworteten mit „Kann ich noch nicht sagen“. Für zwei Prozent trifft das ganze Fragemodul nicht zu, da sie keine<br />
Fachkräfte beschäftigen.<br />
33<br />
Bei der zweiten Spalte in Darstellung 5.10 ist zu beachten, dass es sich hier um „Prozentanteile von Prozenten“ handelt. Faktisch<br />
sagen nur knapp sechs Prozent aller Betriebe in <strong>Bayern</strong>, dass sie Neueinstellungen wegen des altersbedingten Ausscheidens von<br />
Fachkräften in den nächsten zwei Jahren erwarten. Bei den Organisationen ohne Erwerbscharakter/Öffentliche Verwaltung sind es<br />
14 Prozent, bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne sind es fünf Prozent aller bayerischen Betriebe.<br />
44
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
besetzungen etwas häufiger erwartet als in Nordbayern (wobei dort auch die Unsicherheit in dieser<br />
Frage deutlich höher ist).<br />
Eine weitere Frage an die (21 % der) Betriebe, die in den nächsten zwei Jahren die Neubesetzung von<br />
Stellen für Fachkräfte erwarten, bezog sich darauf, ob überhaupt bzw. ob bei allen oder nur einzelnen<br />
dieser Neubesetzungen Probleme erwartet werden. Darstellung 5.11 enthält die entsprechenden Ergebnisse.<br />
Darstellung 5.11:<br />
Erwartete Stellenbesetzungsprobleme bei voraussichtlichen Neubesetzungen<br />
von Stellen für Fachkräfte in den nächsten beiden Jahren (Angaben in Prozent)<br />
Betriebe mit<br />
voraussichtl.<br />
Neubesetzungen (vgl. D.<br />
5.10)<br />
Davon: Erwartete Probleme<br />
Nein Ja bei allen<br />
Stellen<br />
davon:<br />
bei<br />
einzelnen<br />
Stellen<br />
Nordbayern 19 47 47 40 60 5<br />
Südbayern 23 39 50 62 38 11<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 21 42 49 53 47 9<br />
Weiß<br />
nicht<br />
Alte Bundesländer 23 39 50 57 43 11<br />
Neue Bundesländer 22 40 51 51 49 9<br />
Deutschland insgesamt 23 39 50 56 44 10<br />
Rund die Hälfte (des dazu befragten Fünftels) der Betriebe mit voraussichtlichen Neueinstellungen von<br />
Fachkräften erwarten Probleme. Am stärksten gilt das <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe. Kleinbetriebe erwarten<br />
häufiger Probleme bei allen zu besetzenden Fachkräftestellen – natürlich auch, weil es oft nur<br />
um einige (wenige) solcher Stellen geht.<br />
Weiterhin wurden <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong> diejenigen Betriebe und Dienststellen, die Probleme bei<br />
ihren voraussichtlichen Stellenbesetzungen für Fachkräfte in den nächsten zwei Jahren antizipieren,<br />
gefragt, welche Gründe sie dafür vermuten. Da durch die Filterführung <strong>im</strong> Interview nur noch relativ<br />
wenige Betriebe (gewichtet 10,7 % von allen) überhaupt mit dieser Frage konfrontiert sind, 34 verbietet<br />
sich hier eine differenziert quantifizierende Ergebnisdarstellung.<br />
Als mögliche Gründe werden – in der nachfolgenden Reihenfolge – in <strong>Bayern</strong> (und sehr ähnlich in der<br />
Reihung und bei den Prozentzahlen in West- und Ostdeutschland) genannt:<br />
- „Für die gesuchten Berufsbilder gibt es generell zu wenig Bewerber“ (70 %),<br />
- „Die benötigten spezifischen Zusatzqualifikationen sind schwer zu finden“ (67 %),<br />
- „Die Lohnforderungen der Bewerber sind zu hoch“ (34 %),<br />
- „Der Standort ist für Bewerber wenig attraktiv“ (32 %),<br />
- „Die Arbeitsbedingungen auf diesen Stellen (z. B. Arbeitszeiten) sind wenig attraktiv“ (27 %),<br />
- „Die zu besetzenden Stellen haben ein schlechtes Image“ (25 %),<br />
- „Andere Aspekte, die die Stellenbesetzung von Fachkräften erschweren können“ (17 %). 35<br />
34<br />
Diese Frage wurde 266 bayerischen Betrieben (ungewichtete Zahl) gestellt.<br />
35<br />
Eine weitere Nachfrage zur Gewichtung dieser Erschwernisse, die auf Bundesländerebene nicht mehr statistisch gesichert ausgewertet<br />
werden kann, ändert an der Reihenfolge aber offensichtlich nichts.<br />
45
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
Neben Neueinstellungen können auch innerbetriebliche personalpolitische Maßnahmen dazu beitragen,<br />
künftigen Fachkräftebedarf zu decken. Den Betrieben (in diesem Fall wieder allen Betrieben der Stichprobe)<br />
wurde in einer abschließenden Frage zu diesem Themenkomplex eine Liste solcher innerbetrieblicher<br />
Maßnahmen der Personalpolitik vorgelegt (vgl. Darstellung 5.12). Dazu wurden sie gefragt,<br />
ob diesen Maßnahmen in ihrem Betrieb/ihrer Dienststelle eine hohe oder geringe Priorität eingeräumt<br />
wird, oder ob sie keine Rolle spielen.<br />
Darstellung 5.12:<br />
Anteil der Betriebe, die verschiedenen innerbetrieblichen Maßnahmen zur<br />
Deckung künftigen Fachkräftebedarfs eine (hohe oder zumindest geringe) Bedeutung<br />
in ihrem Betrieb/ihrer Dienststelle be<strong>im</strong>essen (Mehrfachnennungen; Angaben<br />
in Prozent 1) )<br />
Handel und<br />
Reparatur<br />
Produzierendes<br />
Gewerbe<br />
Dienstleistungen<br />
<strong>im</strong> engeren Sinne<br />
Org. ohne Erwerb.,<br />
Öffentliche<br />
Verwaltung<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />
Innenbetriebliche Reorganisationsmaßnahmen<br />
Hohe<br />
Priorität<br />
Geringe<br />
Priorität<br />
Hohe<br />
Priorität<br />
Geringe<br />
Priorität<br />
Hohe<br />
Priorität<br />
Geringe<br />
Priorität<br />
Hohe<br />
Priorität<br />
Geringe<br />
Priorität<br />
Hohe<br />
Priorität<br />
Geringe<br />
Priorität<br />
17 22 13 20 11 25 22 18 13 23<br />
Gezielte Nachwuchsförderung 25 10 30 11 18 9 23 13 22 9<br />
Forcierung der Weiterbild. 35 17 26 27 37 17 40 19 33 19<br />
Förderung des innenbetrieblichen<br />
Erfahrungsaustauschs<br />
45 16 40 22 41 22 40 25 41 21<br />
Längerfristige Personalentwicklung 25 28 24 21 25 22 22 24 24 23<br />
Ältere Mitarbeiter halten 24 25 27 27 19 22 21 23 22 23<br />
Nachfolgeplanungen für Ältere 16 24 14 25 11 21 21 33 13 22<br />
Sonstige Maßnahmen 4 15 6 15 6 17 10 5 5 16<br />
1)<br />
Die jeweils auf 100 Prozent fehlenden Anteile stehen für „spielt keine Rolle“.<br />
In 26 Prozent der bayerischen Betriebe und Dienststellen wird nach Angaben der Personalverantwortlichen<br />
keiner der in der Darstellung genannten Maßnahmen auch nur geringe Priorität zugemessen.<br />
Überproportional gilt das (mit 31 %) für den Bereich Handel und Reparatur, in Betrieben mit ein bis vier<br />
Beschäftigten (39 %) und in Südbayern (30 %).<br />
Von den abgefragten Maßnahmen finden der innerbetriebliche Erfahrungsaustausch (41 % hohe; 21 %<br />
geringe Priorität) und die betriebliche Weiterbildung (33 bzw. 19 %) die höchsten Nennungen. Die anderen<br />
Maßnahmen finden schon weniger Prioritätszuweisung – bis hin zu Reorganisationsmaßnahmen<br />
(13 bzw. 23 %) und Nachfolgeplanungen (13 bzw. 22 %).<br />
5.4 Tarifbindung/-geltung sowie Entlohnung<br />
Laut IAB-Betriebspanel ist der Anteil der Betriebe ohne Tarifvertrag in <strong>Bayern</strong> <strong>2007</strong> nicht mehr weiter<br />
angestiegen, sondern stagniert (2006: 59 %; <strong>2007</strong>: 58 %). Für die Alten Bundesländer insgesamt wird<br />
ein Anstieg von 60 auf 62 Prozent ausgewiesen, in Ostdeutschland liegt der Wert gleich bleibend bei 76<br />
Prozent. Diese Betriebe ohne Tarifvertrag stehen für inzwischen gut ein Drittel aller Beschäftigten <strong>im</strong><br />
<strong>Freistaat</strong> (vgl. Darstellung 5.13).<br />
46
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
Darstellung 5.13: Anteil der Betriebe ohne Tarifvertrag an den Betrieben insgesamt 2001 bis <strong>2007</strong><br />
(Angaben in Prozent)<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
50 51 51<br />
53<br />
56<br />
59 58<br />
30<br />
20<br />
10<br />
30 30 30<br />
33 33 34 35<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Anteil an Zahl der Betriebe<br />
Anteil an Zahl der Beschäftigten<br />
Darstellung 5.14 zeigt detaillierter, dass sich der Trend zur Tarifflucht dennoch tendenziell zwischen<br />
2006 und <strong>2007</strong> fortgesetzt hat: Der Anteil der Betriebe mit Branchentarifvertrag ist um ein Prozent niedriger;<br />
abgenommen hat der Anteil der Betriebe mit einer Orientierung am Tarifvertrag, der Anteil der<br />
Betriebe ohne tarifliche Bezahlung liegt <strong>2007</strong> um ein Prozent höher. Da sich diese Entwicklung stärker<br />
in kleineren Betrieben abgespielt hat, fallen die Veränderungen nochmals etwas geringer aus, wenn<br />
man den Fokus auf die Beschäftigtenanteile richtet.<br />
Darstellung 5.14:<br />
Anwendung von Tarifverträgen in <strong>Bayern</strong> 2006 und <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />
Anteil an Zahl der Betriebe<br />
Anteil an Zahl der Beschäftigten<br />
100<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
29 30 31<br />
22 21<br />
22<br />
4 3 2<br />
37 34 35<br />
19 25 23<br />
2<br />
2 3<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
14 15 17 18 16 16<br />
16 16<br />
16 15 18 19<br />
6 6<br />
6 5<br />
7 7<br />
30<br />
30<br />
63 64 61 62 59 58<br />
20<br />
45 46 45 42 40 39<br />
20<br />
10<br />
10<br />
0<br />
2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
0<br />
2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Branchentarifvertrag Haus-/Firmentarif Orientierung am Tarifvertrag ohne tarifliche Bezahlung<br />
47
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
Deutlich gestiegen (von 36 auf 45 %) ist der Anteil der bayerischen Betriebe mit Tarifgeltung die auch<br />
übertariflich bezahlen (vgl. Darstellung 5.15). Dieser Anstieg findet sich in fast allen Wirtschaftsbereichen<br />
(Ausnahme: Handel) und Betriebsgrößenklassen und erreicht <strong>im</strong> Wesentlichen Werte wie sie 2005<br />
gegeben waren oder leicht darüber.<br />
Darstellung 5.15: Zahlung von Löhnen und Gehältern über Tarif in Betrieben mit Tarifgeltung 2004<br />
bis <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />
Handel und Reparatur<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />
26<br />
41<br />
41<br />
39<br />
47<br />
47<br />
54<br />
56<br />
52<br />
51<br />
54<br />
55<br />
1 bis 4 Beschäftigte<br />
5 bis 19<br />
20 bis 99<br />
100 bis 499<br />
ab 500<br />
24<br />
34<br />
35<br />
36<br />
43<br />
47<br />
48<br />
41<br />
44<br />
49<br />
46<br />
53<br />
45<br />
41<br />
44<br />
41<br />
51<br />
58<br />
58<br />
69<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
Nordbayern<br />
Südbayern<br />
28<br />
34<br />
38<br />
37<br />
42<br />
49<br />
48<br />
51<br />
<strong>2007</strong><br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />
36<br />
42<br />
44<br />
45<br />
Alte Bundesländer<br />
Neue Bundesländer<br />
Deutschland insgesamt<br />
16<br />
14<br />
15<br />
25<br />
41<br />
43<br />
39<br />
45<br />
38<br />
39<br />
36<br />
42<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />
Bezogen auf die Beschäftigtenzahlen arbeiten 54 Prozent (2006: 47 %) der Beschäftigten der Betriebe<br />
mit Tarifgeltung in solchen Betrieben, die auch übertariflich bezahlen – wohlgemerkt: Das muss nicht<br />
alle Beschäftigten in diesen Betrieben betreffen. Das ist kaum mehr als <strong>im</strong> Schnitt der Alten Bundesländer<br />
(53 %; Ost: 27 %).<br />
Um die Entwicklung des Entlohnungsniveaus zu verfolgen wird <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel jährlich die Bruttolohn-<br />
und Gehaltssumme der Betriebe (ohne Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung und ohne Urlaubsgeld)<br />
für den Monat Juni erfragt. Zur Ermittlung der Entlohnung je abhängig Beschäftigten wird die<br />
48
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
Bruttolohn- und Gehaltssumme durch die in Vollzeitäquivalente 36 , umgerechnete Zahl der abhängig<br />
Beschäftigten dividiert. So ergibt sich in <strong>Bayern</strong> für Juni <strong>2007</strong> ein Wert von € 2.779. Bei Division durch<br />
die Vollzeitäquivalente aller Beschäftigten liegt der Wert bei € 2.598. Diese Beträge sind gegenüber der<br />
kräftigeren Entwicklung in der Vorperiode 2005/2006 (+ 4,9 %) wieder deutlich schwächer (+ 0,4 %)<br />
angewachsen. Der bayerische Wert liegt aber weiterhin unter dem westdeutschen Durchschnitt (vgl.<br />
Darstellung 5.16).<br />
Im Vergleich zum Juni 2006 sind die Entlohnungen in Südbayern und Nordbayern gleichermaßen gering<br />
gestiegen. In den Kleinst- und Kleinbetrieben, bei Handel und Reparatur sowie den Dienstleistungen<br />
<strong>im</strong> engeren Sinne ist sogar ein teilweise starker Rückgang der Beträge zu verzeichnen.<br />
Darstellung 5.16: Lohn/Gehalt <strong>im</strong> Juni 2002 bis Juni <strong>2007</strong> je Vollzeitäquivalent 2 (in Euro)<br />
Basis: Abhängig Beschäftigte<br />
2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Handel und Reparatur 2.345 2.327 2.378 2.366 2.412 2.377<br />
Produzierendes Gewerbe 2.687 2.680 2.810 2.869 3.001 3.175<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 2.449 2.437 2.610 2.525 2.708 2.573<br />
Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung 2.450 2.542 2.541 2.671 2.688 2.778<br />
1 bis 4 Beschäftigte 2.090 2.175 2.258 1.939 2.196 1.993<br />
5 bis 19 2.186 2.225 2.297 2.237 2.412 2.400<br />
20 bis 99 2.435 2.373 2.544 2.488 2.576 2.552<br />
100 bis 499 2.616 2.619 2.685 2.658 2.871 2.752<br />
ab 500 2.934 2.958 3.130 3.282 3.258 3.484<br />
Nordbayern 2.452 2.449 2.625 2.610 2.726 2.739<br />
Südbayern 2.573 2.572 2.650 2.656 2.797 2.811<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 2.519 2.518 2.639 2.636 2.766 2.779<br />
Alte Bundesländer 2.680 2.676 2.735 2.712 2.812 2.815<br />
Neue Bundesländer 1.995 2.021 2.040 2.073 2.128 2.177<br />
Deutschland insgesamt 2.568 2.569 2.622 2.609 2.700 2.695<br />
1 Ohne Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung und ohne Urlaubsgeld.<br />
2 Teilzeitbeschäftigte und Auszubildende wurden auf Vollzeitäquivalente umgerechnet.<br />
Zusätzliche finanzielle Anreize – für zumindest einen Teil der Beschäftigten – in Form von Kapitalbeteiligungen<br />
am Unternehmen sind weder in <strong>Bayern</strong> noch <strong>im</strong> Durchschnitt der Alten bzw. Neuen Bundesländer<br />
besonders verbreitet: Nur drei Prozent der bayerischen und zwei Prozent der westdeutschen<br />
Betriebe (Ost: 1 %) bieten ihren Beschäftigten diese an. Der Anteil der Betriebe mit Kapitalbeteiligung<br />
steigt jedoch deutlich mit der Betriebsgröße und beträgt bei Betrieben mit 500 oder mehr Beschäftigten<br />
13 Prozent (vgl. Darstellung 5.17). Die Werte liegen außer <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur, in Betrieben<br />
ab 100 Beschäftigten und in Nordbayern kaum höher als 2005.<br />
Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligung ist dagegen bei zwölf Prozent der Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> (West: 9 %) ein<br />
etwas häufigerer finanzieller Anreiz, der bei den Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne (14 %) sowie bei<br />
mittleren und Großbetrieben (zwischen 23 % und 39 %) besonders verbreitet ist. Auch bei der Gewinnbzw.<br />
Erfolgsbeteiligung ist die Veränderung <strong>im</strong> Vergleich zu 2005 aber eher gering.<br />
36<br />
Diese Bildung eines synthetischen Indexwertes, der die regionalen, branchenspezifischen und betriebsgrößenspezifischen Werte<br />
vergleichbar macht, ist wegen unterschiedlicher Teilzeitquoten, Auszubildendenanteile etc. nötig. Mit zu beachten waren die unterschiedlichen<br />
vereinbarten Soll-Arbeitszeiten für Vollzeitbeschäftigte. Der Index ist vor allem in der Entwicklung über Zeit aussagefähig.<br />
49
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
Darstellung 5.17: Betriebe mit Kapital- oder Gewinnbeteiligungen am Unternehmen 2005 und <strong>2007</strong><br />
(Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich)<br />
Anteil an Zahl der Betriebe<br />
Kapitalbeteiligungen<br />
Gewinn- bzw. Erfolgsbeteiligung<br />
2005 <strong>2007</strong> 2005 <strong>2007</strong><br />
Handel und Reparatur 2 5 10 11<br />
Produzierendes Gewerbe 2 2 8 8<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 1 3 12 14<br />
Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung 0 1 7 7<br />
1 bis 4 Beschäftigte 0 2 5 6<br />
5 bis 19 2 4 11 14<br />
20 bis 99 4 4 22 23<br />
100 bis 499 4 9 26 34<br />
ab 500 7 13 39 39<br />
Nordbayern 1 4 9 12<br />
Südbayern 2 3 11 11<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 2 3 10 12<br />
Alte Bundesländer 2 2 9 9<br />
Neue Bundesländer 1 1 8 10<br />
Deutschland insgesamt 2 2 9 10<br />
5.5 Betriebliche Personalvertretung<br />
In acht Prozent aller Betriebe und Dienststellen gibt es <strong>2007</strong> einen nach dem Betriebsverfassungsgesetz<br />
bzw. Personalvertretungsgesetz gewählten Betriebs- oder Personalrat (v. a. <strong>im</strong> Bereich Organisationen<br />
ohne Erwerbscharakter/Öffentliche Verwaltung). Naturgemäß liegen die Werte in größeren und<br />
großen Betrieben um ein Vielfaches höher. Daneben gibt es in vier Prozent aller bayerischen Betriebe<br />
eine andere, betriebsspezifische Form der Mitarbeitervertretung (vgl. Darstellung 5.18).<br />
Darstellung 5.18: Verbreitung von Personalvertretungen <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />
Betriebs- oder Personalrat<br />
Anteil der Betriebe mit …<br />
an allen Betrieben<br />
betriebsspezifischer<br />
Personalvertretung<br />
1 bis 19 Beschäftigte 5 3<br />
20 bis 99 26 14<br />
100 bis 499 75 10<br />
500 und mehr 94 16<br />
<strong>Bayern</strong> 8 4<br />
50
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
5.6 Professionelle Personalpolitik<br />
Wie schon <strong>im</strong> Jahr 2005 wurde auch <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong> eine Frage gestellt, die die Professionalität<br />
der betrieblichen (Geschäfts- und) Personalpolitik abzubilden versucht. Als Ausdruck einer solchen<br />
werden schriftlich fixierte Pläne und routinisierte Verfahren betrachtet. Darstellung 5.19 gibt die<br />
Ergebnisse <strong>im</strong> Vergleich der beiden Jahre wieder. Trotz der besseren Arbeitsmarktlage stagniert die<br />
Verbreitung solcher Instrumente zwischen 2005 (38 %) und <strong>2007</strong> (36 % aller Betriebe). Allerdings haben<br />
die Werte bei den einzelnen Maßnahmen praktisch alle leicht zugenommen. Das bedeutet, dass<br />
sich zwar nicht mehr Betriebe überhaupt solcher Instrumente bedienen, dass aber in denjenigen Betrieben,<br />
die derartige Instrumente anwenden, inzwischen mehrere zur Anwendung kommen.<br />
Wie zu erwarten, finden sich solche professionellen Instrumente in größeren Betrieben wesentlich häufiger.<br />
Auffällig ist die relativ geringere Verbreitung <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe – was bezeichnenderweise<br />
nicht für die Investitions-, Produktions- und Absatzplanung gilt.<br />
Darstellung 5.19:<br />
Professionelle Personal- und Geschäftspolitik <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent; Anteil<br />
an allen Betrieben, Mehrfachnennungen möglich)<br />
Anteil der Betriebe mit…*<br />
Betriebe mit schriftlichen<br />
Instrumenten A B C D E F G H<br />
Handel und Reparatur 32 15 15 16 23 18 19 15 16<br />
Produzierendes Gewerbe 32 10 12 17 20 14 18 18 16<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 38 19 16 21 27 21 22 18 12<br />
Org. ohne Erwerb., Öffentliche Verwaltung 65 24 35 40 44 20 44 28 8<br />
Nord-<strong>Bayern</strong> 36 20 19 22 26 19 22 22 17<br />
Süd-<strong>Bayern</strong> 36 13 12 17 24 17 19 14 11<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 36 16 15 19 25 18 20 18 14<br />
nachrichtl. 2005 38 14 14 18 20 15 17 20 13<br />
* A Pläne für Personalentwicklung/Weiterbildung E Zielvereinbarungen mit Mitarbeitern<br />
B Pläne für Personalbedarf<br />
F Beurteilungen der Arbeitsleistung<br />
C Verfahren für Stellenbesetzung<br />
G Pläne für Investitionen<br />
D Stellenbeschreibungen für die Arbeitsplätze<br />
H Pläne für Produktion oder Absatz<br />
51
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
5.7 Zusammenfassung<br />
- Die Zahl der <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel für den <strong>Freistaat</strong> nachgewiesenen Personaleinstellungen ist <strong>im</strong><br />
ersten Halbjahr <strong>2007</strong> gegenüber dem Vorjahreszeitraum nochmals kräftig angestiegen. Allerdings<br />
hat sich <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> erstmals seit 2001 auch die Zahl der Personalabgänge wieder<br />
deutlich erhöht. Gemessen an den Anteilen der Betriebe mit Personaleinstellungen bzw. -abgängen<br />
erfasst der aktuelle Aufschwung weniger Betriebe als der Boom zur Jahrtausendwende.<br />
- Unverändert niedrig ist der Anteil der laut Angaben der Betriebe von den Arbeitsagenturen vermittelten<br />
Neueinstellungen (11 %); das gilt vor allem für Südbayern.<br />
- Bemerkenswert ist der in <strong>Bayern</strong> <strong>im</strong> Vergleich zum westdeutschen Durchschnitt etwas höhere und<br />
weiter angestiegene Anteil der Betriebe mit nur unbefristeten Einstellungen. Dieser Anteil steigt, abgesehen<br />
von den ganz großen Betrieben, mit zunehmender Betriebsgröße. Allerdings ist auf der<br />
Personenebene der Anteil der befristeten Neueinstellungen in <strong>Bayern</strong> niedriger (43 %) als <strong>im</strong><br />
Schnitt der alten Bundesländer (51 %); er ist aber dennoch weiter angestiegen.<br />
- Elf Prozent der befristet Beschäftigten wurden <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis<br />
übernommen.<br />
- Bei den Personalabgängen spiegelt sich die Besserung am Arbeitsmarkt in einem Anstieg der beschäftigtenseitigen<br />
Kündigungen und einem Rückgang der arbeitgeberseitigen Kündigungen.<br />
- Der Anteil der Betriebe mit einer Personalsuche bzw. Personaleinstellung <strong>im</strong> ersten Halbjahr ist von<br />
27 auf 30 Prozent gestiegen. Zwei Drittel davon konnten ihren Personalbedarf auch voll decken. Bei<br />
fünf Prozent blieb ein Teil der Stellen offen, fünf Prozent konnten die offene(n) Stelle(n) nicht decken<br />
– vor allem sind dies Kleinbetriebe. Das Problem nicht besetzbarer Stellen hält sich also quantitativ<br />
noch in Grenzen.<br />
Hochgerechnet konnten <strong>im</strong> Verlauf des ersten Halbjahres <strong>2007</strong> rund 45 Tausend Stellen für Qualifizierte<br />
<strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> nicht besetzt werden. Knapp die Hälfte davon betrifft Betriebe mit unter 20 Beschäftigten.<br />
- Zum Befragungszeitpunkt (3. Quartal <strong>2007</strong>) berichten elf Prozent der Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> von sofort<br />
zu besetzenden Stellen (alte Bundesländer: 13 %), vor allem betrifft das Großbetriebe. Hochgerechnet<br />
waren dass 86.000 Vakanzen – spürbar mehr als 2006, aber auch deutlich weniger als<br />
2000/2001. Die Meldequote bei den Arbeitsagenturen lag mit 47 Prozent höher als in den Vorjahren.<br />
- Vergleicht man die Qualifikationsstruktur des Beschäftigtenbestandes mit den gewünschten Qualifikationen,<br />
so zeigt sich <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, dass sich <strong>2007</strong> deutlich mehr der Vakanzen auf Beschäftigte<br />
mit mittlerer Qualifikation (mit Berufsausbildung) beziehen als solche Beschäftigte <strong>im</strong> Bestand vorhanden<br />
sind. Dagegen waren <strong>im</strong> Jahr 2006 überproportional mehr offene Stellen für Personen mit<br />
(Fach-)Hochschulabschluss zu verzeichnen.<br />
- Deutlich weniger als <strong>im</strong> Bestand (24 %) betreffen in <strong>Bayern</strong> die Vakanzen Stellen für einfache Tätigkeiten<br />
(16 %). Das sind erheblich weniger als 2006 (23 %) und auch weniger als es <strong>2007</strong> Vakanzen<br />
für einfache Tätigkeiten <strong>im</strong> westdeutschen Durchschnitt gibt (21 %).<br />
Interessanterweise betrafen <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> 42 Prozent der getätigten Neueinstellungen<br />
solche für einfache Tätigkeiten.<br />
52
5. Personalbewegungen und Personalpolitik<br />
Insgesamt kann also von einem punktuellen Fachkräftebedarf, aber keinesfalls von einem flächendeckenden<br />
Fachkräftemangel gesprochen werden. Die Quote der Vakanzen am Personalbestand<br />
(plus sofort zu besetzende Stellen) liegt für einfache Tätigkeiten bei einem, für Beschäftigte mit Berufsausbildung<br />
bei zwei und bei Hochqualifizierten bei drei Prozent.<br />
- 21 Prozent der Betriebe in <strong>Bayern</strong>, vor allem natürlich die größeren, erwarten für die nächsten zwei<br />
Jahre einen Einstellungsbedarf für qualifizierte Beschäftigte. Davon betreffen 27 Prozent einen Ersatzbedarf<br />
für altersbedingt ausscheidende Fachkräfte.<br />
Rund die Hälfte dieses Fünftels an Betrieben mit voraussichtlichen Einstellungen erwarten zumindest<br />
teilweise Stellenbesetzungsprobleme.<br />
Eine Alternative zur Neurekrutierung können bei einem erwarteten Fachkräftebedarf auch innerbetriebliche<br />
Maßnahmen sein, Hier nennen die Betriebe als prioritär den „innerbetrieblichen Erfahrungsaustausch“<br />
und die „innerbetriebliche Weiterbildung“.<br />
- Der Anteil der Betriebe ohne Tarifvertrag ist erstmals seit Jahren nicht mehr weiter angestiegen.<br />
<strong>2007</strong> waren es 58 Prozent (2006: 59 %). Der Beschäftigtenanteil in solchen Betrieben an allen Beschäftigten<br />
beträgt <strong>2007</strong> 35 Prozent (2006: 34 %). Damit ist der Trend zur Tarifflucht aber nicht gestoppt.<br />
Sowohl der Anteil der Betriebe mit einem Branchentarifvertrag hat leicht zu- und der Anteil<br />
der Betriebe mit Orientierung an einem Tarifvertrag leicht abgenommen.<br />
Unter den bayerischen Betrieben mit Tarifgeltung bezahlen 45 Prozent (2006: 36 %) auch übertariflich.<br />
- Die in Vollzeitäquivalente je abhängig Beschäftigte umgerechnete Bruttolohn- und Gehaltssumme<br />
ist 2006/07 in <strong>Bayern</strong> nur um 0,4 Prozent gestiegen (2005/06 waren es 4,9 %). Sie liegt damit <strong>im</strong>mer<br />
noch unter dem westdeutschen Durchschnitt; der Abstand wird aber seit Jahren kleiner.<br />
Zusätzliche finanzielle Anreize für Beschäftigte gibt es in den bayerischen Betrieben zwar etwas<br />
häufiger als <strong>im</strong> Rest der Republik. Die Verbreitung von Gewinn- und Erfolgsbeteiligungen mit zwölf<br />
Prozent (2006: 10 %) und vor allem von Kapitalbeteiligungen mit drei Prozent (2006: 2 %) ist aber<br />
dennoch gering.<br />
- In acht Prozent aller Betriebe und Dienststellen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> gibt es, wie <strong>im</strong> Vorjahr, zur Jahresmitte<br />
<strong>2007</strong> einen Betriebs- oder Personalrat. In weiteren vier Prozent gibt es eine betriebsspezifische Art<br />
von Personalvertretung.<br />
- Im Panel <strong>2007</strong> wurden die Betriebe auch gefragt, inwieweit sie über best<strong>im</strong>mte professionelle Instrumente<br />
der Personalpolitik verfügen. Gegenüber den Vergleichszahlen aus der Befragung von<br />
2005 ist eine Stagnation (2005: 38 %; <strong>2007</strong>: 36 %) der Anteilswerte festzustellen. Am häufigsten<br />
werden – natürlich vor allem in größeren Betrieben – Stellenbeschreibungen (25 %), schriftliche<br />
Beurteilungen der Arbeitsleistung (20 %) und feste Verfahren für Stellenbesetzungen genannt.<br />
53
6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />
6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />
6.1 Zur Situation am Ausbildungsmarkt <strong>im</strong> Befragungszeitraum <strong>2007</strong><br />
Infolge der konjunkturellen Besserung hat sich die Lage auf dem bayerischen Ausbildungsstellenmarkt<br />
gegenüber den Vorjahren entspannt. Die Zahl der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Ausbildungsstellen<br />
hat um 7.834 auf 80.973 zugenommen (+10,7 %). Der Zahl der gemeldeten Bewerber gegenübergestellt,<br />
die leicht um 888 auf 108.129 gesunken ist, kamen auf 100 gemeldete Bewerber 75 gemeldete<br />
Stellen.<br />
Ende September <strong>2007</strong> waren bei den bayerischen Arbeitsagenturen noch 5.712 unbesetzte Stellen<br />
gemeldet, was eine deutliche Zunahme <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Demgegenüber sank die<br />
Zahl der zum 30.9. noch unversorgten Bewerber um über 40 Prozent auf 3.005 Personen. Hinzu kamen<br />
13.967 Bewerber mit Verbleib in einer Alternative.<br />
Allerdings stellt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit nur einen Teilbereich des Ausbildungsmarktes<br />
dar. Für eine allgemeine Aussage über die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt müssen auch die<br />
Eintragungszahlen der Kammern sowohl die Schulstatistik mit berücksichtigt werden. Das IAB-<br />
Betriebspanel liefert hierzu detaillierte Informationen, gerade auch zu Ausbildungsverhältnissen, die<br />
nicht dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) bzw. der Handwerksordnung (HWO) unterliegen. 37<br />
6.2 Ausbildung nach Eigenangaben der Betriebe und Dienststellen<br />
6.2.1 Ausbildungsberechtigung und Ausbildungsbeteiligung der Betriebe <strong>2007</strong><br />
Wie <strong>im</strong> Vorjahr beteiligten sich <strong>2007</strong> 31 Prozent der bayerischen Betriebe und Dienststellen an betrieblicher<br />
Ausbildung. 38<br />
Trotz der konjunkturellen Verbesserung und der insgesamt positiven Beschäftigungsentwicklung<br />
liegt die Ausbildungsbeteiligung in <strong>Bayern</strong> allerdings nach wie vor unterhalb derjenigen<br />
der Jahre 2002 bis 2004 (vgl. Darstellung 6.1).<br />
Insgesamt sehen sich – nach Einschätzung der Personalverantwortlichen bzw. Betriebsinhaber –<br />
64 Prozent der bayerischen Betriebe als ausbildungsberechtigt an. Von diesen ausbildungsberechtigten<br />
Betrieben bildet weiterhin weniger als die Hälfte (48 %) tatsächlich aus.<br />
37<br />
Dabei ist allerdings zur beachten, dass auch damit <strong>im</strong>mer noch nur ein Teil des Berufsbildungssystems abgebildet wird. Nicht erfasst<br />
werden große Teile des Schulberufssystems sowie des Übergangssystems. Zum Übergangssystem, das Jungendlichen keine qualifizierte<br />
Berufsbildung, sondern eine Berufsvorbereitung vermittelt, wird Folgendes gezählt: Jugendsofortprogramm, berufsvorbereitende<br />
Maßnahmen, sonstige schulische Bildungsgänge, Schüler ohne Ausbildungsvertrag in Berufsschulen, schulisches Berufsvorbereitungsjahr,<br />
Berufsfachschulen, die keinen beruflichen Abschluss vermitteln und das schulische Berufsgrundbildungsjahr, soweit es in<br />
Vollzeit besucht wird.<br />
38<br />
Im Panel werden als Ausbildungsbetriebe alle Betriebe definiert, die (vgl. Infratest 2002, S. 23):<br />
- ausbildungsberechtigt sind und die Auszubildende bzw. BeamtenanwärterInnen <strong>im</strong> Bestand haben oder<br />
- <strong>im</strong> jeweils zu Ende gehenden Ausbildungsjahr selbst neue Verträge abgeschlossen haben oder<br />
- <strong>im</strong> zu Ende gehenden Ausbildungsjahr erfolgreich abgeschlossene Ausbildungen verzeichnet haben oder<br />
- für das beginnende Ausbildungsjahr neue Verträge abgeschlossen haben oder das noch planen.<br />
Damit umfasst diese Definition auch Betriebe, bei denen sich zum Befragungszeitpunkt keine Auszubildenden <strong>im</strong> Betrieb befinden.<br />
Der Anteil der Betriebe, die zum Stichtag 30.6. mindestens einen Auszubildenden oder BeamtenanwärterInnen haben, lag <strong>im</strong> Jahr<br />
<strong>2007</strong> bei 24 Prozent. Auch in dieser Abgrenzung blieb der Anteil gegenüber dem Vorjahreswert konstant, verzeichnete aber zwischen<br />
2003 und 2006 einen spürbaren Rückgang (2003: 29 %, 2004: 27 %, 2005: 26 %. 2006: 24 %).<br />
54
6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />
Darstellung 6.1: Ausbildungsberechtigung und Ausbildungsbeteiligung der Betriebe in <strong>Bayern</strong> 2001<br />
bis <strong>2007</strong> (Anteil an allen Betrieben in Prozent)<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
30<br />
35 34 33 30 31 31<br />
70%<br />
Ausbildende Betriebe<br />
60%<br />
50%<br />
30<br />
29 32<br />
30<br />
32 33 33<br />
Nicht ausbildende Betriebe mit<br />
Ausbildungsberechtigung<br />
40%<br />
30%<br />
Betriebe ohne<br />
Ausbildungsberechtigung<br />
20%<br />
39 36 33 37 38 36 36<br />
10%<br />
0%<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Der Anteil ausbildender Betriebe steigt mit der Beschäftigtenzahl deutlich an. Während sich von den<br />
Betrieben mit unter fünf Beschäftigten nur 12 Prozent an der Ausbildung beteiligen, sind dies bei Betrieben<br />
mit zwischen 20 und 499 Beschäftigten mehr als zwei Drittel, bei Betrieben mit 500 und mehr Mitarbeitern<br />
beträgt der Anteil 87 Prozent.<br />
Die Ausbildungsbeteiligung der Betriebe mit 100 und mehr Beschäftigten nahm <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr<br />
deutlich ab (von 78 auf 72 %). Im langfristigen Trend ist ein stetiger Rückzug dieser Betriebe aus<br />
der Ausbildung zu verzeichnen. Die Bedeutung der Betriebe mit zwischen 20 und 99 Beschäftigen<br />
nahm dagegen kontinuierlich zu und liegt <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> über zwei Drittel. Weiterhin niedrig und deutlich<br />
unter dem Niveau der Jahre 2001 bis 2003 liegt der Anteil der ausbildenden Kleinbetriebe (unter 5 Beschäftigte)<br />
(vgl. Darstellung 6.2).<br />
Darstellung 6.2:<br />
Bayerische Ausbildungsbetriebe nach Betriebsgrößenklassen 2001 bis <strong>2007</strong> (Anteil<br />
an allen Betrieben in Prozent)<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
83<br />
81 80 81<br />
63<br />
65<br />
59 60<br />
78 78<br />
72<br />
67 67 68<br />
40<br />
30<br />
37<br />
42 41 41<br />
39 40 39<br />
20<br />
10<br />
0<br />
16<br />
20<br />
17<br />
15<br />
12 12 12<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
1 bis 4 Beschäftigte 5 bis 19 20 bis 99 100 und mehr<br />
55
6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />
Unter den nicht ausbildenden Betrieben sind insbesondere die 33 Prozent aller Betriebe interessant, die<br />
sich trotz Ausbildungsberechtigung aktuell nicht an der Ausbildung beteiligen. Aus Darstellung 6.3 wird<br />
ersichtlich, wo diese Betriebe vor allem zu finden sind.<br />
Darstellung 6.3:<br />
Anteil trotz Ausbildungsberechtigung nicht ausbildender Betriebe (an allen Betrieben<br />
mit Ausbildungsberechtigung; Angaben in Prozent)<br />
Handel und Reparatur<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
Dienstl. <strong>im</strong> engeren Sinne<br />
Org. ohne Erwerb./Öff. Verw.<br />
48<br />
42<br />
46<br />
44<br />
49<br />
44<br />
51<br />
55<br />
55<br />
55<br />
58<br />
57<br />
1 bis 4 Beschäftigte<br />
5 bis 19<br />
20 bis 99<br />
100 bis 499<br />
ab 500<br />
20<br />
16<br />
19<br />
12<br />
15<br />
18<br />
9<br />
14<br />
11<br />
48<br />
47<br />
46<br />
73<br />
76<br />
76<br />
2005<br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
Nordbayern<br />
Südbayern<br />
53<br />
51<br />
48<br />
49<br />
53<br />
55<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />
51<br />
52<br />
52<br />
Alte Bundesländer<br />
Neue Bundesländer<br />
Deutschland insgesamt<br />
47<br />
48<br />
47<br />
51<br />
52<br />
51<br />
48<br />
49<br />
48<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />
Der Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe, die nicht ausbilden hat sich in Nordbayern gegenüber<br />
dem Vorjahr verringert, wohingegen in Südbayern eine Zunahme zu verzeichnen ist. Seit 2005 hat sich<br />
das Verhältnis zwischen den beiden Landesteilen umgekehrt: Aktuell bildet in Südbayern mit 55 Prozent<br />
ein größerer Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe nicht aus als in Nordbayern (48 %).<br />
Mit zunehmender Betriebsgröße sinkt der Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe, die nicht ausbilden<br />
(vgl. Darstellung 6.3). Von den Kleinstbetrieben mit weniger als fünf Beschäftigten bildeten wie <strong>im</strong><br />
Vorjahr knapp drei Viertel der Betriebe mit Ausbildungsberechtigung nicht aus, was vor allem darauf<br />
zurückzuführen ist, dass diese Betriebe auch keinen kontinuierlichen Nachwuchsbedarf haben.<br />
Deutlich zugenommen hat gegenüber dem Vorjahr der Anteil <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe sowie bei<br />
Organisationen ohne Erwerbscharakter/Öffentlicher Verwaltung. Auch unter den Dienstleistungsbetrieben<br />
bilden weniger ausbildungsberechtigte Betriebe aus als <strong>im</strong> Vorjahr. Eine starke Abnahme des Anteils<br />
trotz Ausbildungsberechtigung nicht ausbildender Betriebe ist <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur zu<br />
beobachten.<br />
56
6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />
6.2.2 Auszubildende<br />
Trotz der stabilen Ausbildungsbeteiligung der Betriebe setzte sich der Rückgang der Auszubildendenzahl<br />
<strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> fort. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Auszubildenden (inklusive der schulischen<br />
Ausbildungsgänge und der BeamtenanwärterInnen) in bayerischen Betrieben um zwei Prozent<br />
von 250 Tsd. auf 244 Tsd. gesunken. 39<br />
Darstellung 6.4: Auszubildendenzahlen 2001 bis <strong>2007</strong> (jeweils 30.06.)<br />
Zahl in 1.000 Auszubildendenquote 1<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong> 2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Handel und Reparatur 68 69 62 51 56 58 62 8 8 7 6 7 7 7<br />
Produzierendes Gewerbe 109 105 105 102 101 95 93 6 6 6 6 6 5 5<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 92 98 98 97 91 84 77 4 5 4 4 4 4 3<br />
Org. ohne Erwerb./Öff. Verw. 10 8 10 10 11 10 9 2 2 2 2 3 3 3<br />
1 bis 4 Beschäftigte 26 20 19 16 14 9 12 6 5 5 4 3 2 3<br />
5 bis 19 89 94 89 78 77 69 61 7 7 6 6 6 5 5<br />
20 bis 99 74 75 75 77 80 78 76 5 6 6 6 6 6 6<br />
100 bis 499 46 47 50 47 48 49 48 4 4 4 4 4 4 4<br />
ab 500 46 46 44 44 42 45 47 4 4 4 4 4 4 4<br />
Nordbayern 135 136 135 132 123 113 112 6 6 6 6 5 5 5<br />
Südbayern 147 147 141 130 138 136 132 5 5 5 4 5 5 4<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 281 282 276 262 261 250 244 5 5 5 5 5 5 4<br />
Alte Bundesländer 1.283 1.278 1.258 1.223 1.226 1.207 1.179 5 5 5 4 4 4 4<br />
Neue Bundesländer 331 315 304 302 298 286 305 6 6 6 6 6 5 5<br />
Deutschland insgesamt 1.614 1.593 1.562 1.525 1.524 1.494 1.484 5 5 5 5 5 5 5<br />
1<br />
Anteil Auszubildende (inkl. Beamtenanwärter) an allen Beschäftigten.<br />
Die sinkende Zahl an Auszubildenden war vor allem in Südbayern zu verzeichnen. Während zwischen<br />
2004 und 2006 vor allem <strong>im</strong> Norden <strong>Bayern</strong>s eine abnehmende Auszubildendenzahl zu beobachten<br />
war, ist <strong>2007</strong> <strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr eher die nordbayerische Auszubildendenzahl auf dem niedrigen<br />
Niveau des Vorjahres konstant, wohingegen Südbayern mit minus 4 Tsd. bzw. einer Abnahme von drei<br />
Prozent einen deutlich stärkeren Rückgang der Auszubildendenzahl zu verzeichnen hat. Damit sank<br />
auch der Anteil der Auszubildenden an allen Beschäftigten <strong>im</strong> bayerischen Durchschnitt erstmals auf<br />
vier Prozent.<br />
Den größten Anteil zu dem langfristigen Rückgang der Auszubildendenzahlen trugen die Kleinst- und<br />
Kleinbetriebe bei: Trotz des aktuellen Wiederanstiegs in Betrieben mit weniger als fünf Beschäftigten<br />
39<br />
Dies kann trotz der eingangs des Kapitels erwähnten aktuell gestiegenen Zahl neuer Ausbildungsverhältnisse durch das gleichzeitige<br />
Ausscheiden eines starken Auszubildendenjahrgangs zustande kommen. Da es sich bei den <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel erfassten Auszubildendenzahlen<br />
um eine Bestandzahl aller Auszubildenden zum Stichtag 30.06.<strong>2007</strong> handelt, wirken sich auch die rückläufigen Zahlen<br />
neu abgeschlossener Ausbildungsverträge der beiden Vorjahre aus. Aus diesem Grund ergibt sich aus der steigenden Zahl neu<br />
abgeschlossener Ausbildungsverträge (laut Bundesagentur für Arbeit) und der laut Betriebspanel sinkenden Zahl der Auszubildenden<br />
insgesamt kein Widerspruch.<br />
Nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung betrug die Zahl der betrieblichen Auszubildenden zum Stichtag 31.12.2006 etwa<br />
249 Tsd. (vgl. Bundesinstitut für Berufsbildung 2008).<br />
57
6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />
zeigt sich in der langfristigen Entwicklung, dass sich die Zahl der Auszubildenden verglichen mit der<br />
Situation zu Anfang des Jahrzehnts in Betrieben mit unter 20 Beschäftigten deutlich verringert hat. Waren<br />
Mitte des Jahres 2001 noch 115 Tsd. Auszubildende in solchen Betrieben zu finden, so betrug die<br />
Anzahl <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> nur noch 73 Tsd.<br />
Obwohl auch in den mittleren Betrieben aktuell eine Abnahme der Auszubildendenzahl zu verzeichnen<br />
ist, verdeutlicht sich doch die nach wie vor starke Bedeutung der Ausbildungsleistung der Betriebe mit<br />
zwischen 5 und 99 Beschäftigten. Mit insgesamt 137 Tsd. Auszubildenden entfällt mehr als die Hälfte<br />
der bayerischen Auszubildenden auf diese Betriebe.<br />
Nach Wirtschaftszweigen betrachtet fiel der Rückgang der Auszubildendenzahlen der letzten Jahre <strong>im</strong><br />
Dienstleistungssektor besonders stark aus. Seit dem Jahr 2004 nahm die Zahl der Auszubildenden dort<br />
kontinuierlich ab. Zwischen 2006 und <strong>2007</strong> setzt sich dieser Trend fort, mit der Folge, dass die Auszubildendenquote<br />
in Dienstleistungsbetrieben <strong>im</strong> Befragungsjahr <strong>2007</strong> nur noch drei Prozent betrug. Die<br />
höchste Auszubildendenquote findet sich wie auch <strong>im</strong> Jahr zuvor mit sieben Prozent <strong>im</strong> Bereich Handel<br />
und Reparatur. Weiterhin unterdurchschnittlich ist die Quote in den Organisationen ohne Erwerbszweck<br />
und in der Öffentlichen Verwaltung (vgl. Darstellung 6.4).<br />
6.3 Ausbildungsplatzangebot und -besetzung<br />
6.3.1 Ausbildungsplatzangebot <strong>im</strong> Ausbildungsjahr 2006/<strong>2007</strong><br />
Für das zu Ende gehende Ausbildungsjahr 2006/<strong>2007</strong> haben nach eigenen Angaben 28 Prozent aller<br />
bayerischen Betriebe und Dienststellen neue Ausbildungsverträge angeboten. Gegenüber dem Vorjahr<br />
bedeutet dies eine Zunahme um zwei Prozentpunkte.<br />
Gleichzeitig stieg auch die Anzahl der angebotenen Ausbildungsstellen von 121 Tsd. auf 127 Tsd.<br />
(+5 %), dabei sind aber in den beiden Landesteilen sehr unterschiedliche Entwicklungen sichtbar. Während<br />
in Südbayern sowohl der Anteil der Betriebe mit Ausbildungsplatzangeboten als auch die Zahl der<br />
angebotenen Ausbildungsstellen deutlich anstieg, ging in Nordbayern beides leicht zurück.<br />
58
6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />
Darstellung 6.5: Betriebe mit neuen Ausbildungsplatzangeboten für die Ausbildungsjahre 2005/2006<br />
und 2006/<strong>2007</strong> (alle Betriebe mit Ausbildungsberechtigung; Stand: jeweils 30.06.)<br />
Betriebe mit neuen<br />
Ausbildungsplatzangeboten<br />
Anzahl angebotene<br />
Ausbildungsstellen<br />
Anteil der dem Arbeitsamt<br />
gemeldeten Ausbildungsstellen<br />
Prozent in Tsd. Prozent<br />
2005/06 2006/07 2005/06 2006/07 2005/06 2006/07<br />
Handel und Reparatur 26 41 27 33 55 51<br />
Produzierendes Gewerbe 28 34 41 47 66 72<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 24 19 47 41 60 56<br />
Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung 23 26 4 4 65 65<br />
1 bis 4 Beschäftigte 10 13 9 10 59 59<br />
5 bis 19 25 27 32 33 56 56<br />
20 bis 99 60 65 40 41 61 60<br />
100 bis 499 70 70 21 22 62 62<br />
ab 500 74 86 18 20 71 74<br />
Nordbayern 27 26 58 55 68 65<br />
Südbayern 24 30 62 72 55 58<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 26 28 121 127 61 61<br />
Alte Bundesländer Insgesamt 29 31 595 590 61 62<br />
Neue Bundesländer Insgesamt 26 26 122 132 69 69<br />
Deutschland Insgesamt 28 30 718 722 62 63<br />
6.3.2 Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge <strong>2007</strong>/2008<br />
Zum Zeitpunkt der Befragung (zwischen Ende Juni und Mitte Oktober <strong>2007</strong>) hatten 52 Prozent der ausbildenden<br />
bayerischen Betriebe einen oder mehrere neue Ausbildungsverträge für das Ausbildungsjahr<br />
2004/2005 abgeschlossen. Hinzu kommen fünf Prozent, für die Ausbildungsverträge von anderen Betrieben/Dienststellen<br />
bzw. mit überbetrieblichen Einrichtungen abgeschlossen wurden (vgl. Darstellung<br />
6.6).<br />
Gegenüber dem Vorjahr lässt sich <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> eine deutlich positivere Entwicklung beobachten als <strong>im</strong><br />
Durchschnitt der alten Bundesländer. Während in <strong>Bayern</strong> der Anteil der Betriebe mit abgeschlossenen<br />
Ausbildungsverträgen für das kommende Ausbildungsjahr um sechs Prozentpunkte anstieg, zeigt sich<br />
in Westdeutschland nur eine geringfügige Zunahme. Ein starker Anstieg des Anteils ist in Nordbayern<br />
zu verzeichnen. Insgesamt sind diese Zahlen ein Hinweis darauf, dass eine weitere Verbesserung der<br />
Ausbildungssituation <strong>im</strong> Ausbildungsjahr <strong>2007</strong>/2008 zu erwarten ist.<br />
59
6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />
Darstellung 6.6: Anteil der Betriebe mit neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen 2005/2006,<br />
2006/<strong>2007</strong> und <strong>2007</strong>/2008 an allen ausbildenden Betrieben (Angaben in Prozent)<br />
Nordbayern<br />
2005/2006<br />
2006/<strong>2007</strong><br />
<strong>2007</strong>/2008<br />
33<br />
42<br />
56<br />
1<br />
2<br />
5<br />
65<br />
56<br />
38<br />
Südbayern<br />
2005/2006<br />
2006/<strong>2007</strong><br />
<strong>2007</strong>/2008<br />
41<br />
49<br />
49<br />
7<br />
6<br />
4<br />
53<br />
44<br />
47<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />
2005/2006<br />
2006/<strong>2007</strong><br />
<strong>2007</strong>/2008<br />
37<br />
46<br />
52<br />
4<br />
4<br />
5<br />
58<br />
50<br />
43<br />
Alte Bundesländer<br />
2005/2006<br />
2006/<strong>2007</strong><br />
<strong>2007</strong>/2008<br />
42<br />
45<br />
46<br />
3<br />
3<br />
4<br />
55<br />
53<br />
50<br />
Neue Bundesländer<br />
2005/2006<br />
2006/<strong>2007</strong><br />
<strong>2007</strong>/2008<br />
43<br />
40<br />
39<br />
3<br />
3<br />
3<br />
54<br />
57<br />
58<br />
Deutschland insgesamt<br />
2005/2006<br />
2006/<strong>2007</strong><br />
<strong>2007</strong>/2008<br />
42<br />
44<br />
45<br />
3<br />
3<br />
4<br />
55<br />
53<br />
51<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
<strong>im</strong> eigenen Betrieb durch andere Betriebe ohne neue Verträge<br />
6.4 Auszubildende mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung und Übernahmen an der<br />
zweiten Schwelle<br />
Im Jahr <strong>2007</strong> haben 87 Tsd. Auszubildende in <strong>Bayern</strong> ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Diese<br />
Zahl liegt damit leicht unter dem Vorjahreswert von 90 Tsd. Während die Zahl der erfolgreichen Ausbildungsabschlüsse<br />
in Südbayern gleich bleibend bei 47 Tsd. liegt, nahm sie in Nordbayern um knapp elf<br />
Prozent (minus 4 Tsd.) ab.<br />
Der Anteil der weiblichen Auszubildenden mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung beträgt wie <strong>im</strong><br />
Vorjahr weniger als die Hälfte. Insbesondere die gesunkene Zahl der Ausbildungsabschlüsse in Nordbayern<br />
scheint sich vor allem bei den Frauen niederzuschlagen. Neben den niedrigen Anteilen in Handel<br />
und Reparatur und <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe, die generell niedrige Frauenanteile aufweisen, ist<br />
<strong>2007</strong> auch <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich ein sinkender Anteil der Frauen an den Ausbildungsabschlüssen<br />
zu beobachten.<br />
60
6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />
Darstellung 6.7:<br />
Auszubildende mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung<br />
Anzahl Auszubildende mit erfolgreich<br />
abgeschlossener Ausbildung<br />
Frauenanteil an den Auszubildenden mit<br />
erfolgreich abgeschlossener Ausbildung<br />
(Tsd. Personen)<br />
(Prozent)<br />
2005 2006 <strong>2007</strong> 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Handel und Reparatur 15 19 20 52 36 37<br />
Produzierendes Gewerbe 32 35 32 30 26 26<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 31 31 31 70 73 64<br />
Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung 3 4 3 64 46 54<br />
1 bis 19 Beschäftigte 27 29 29 64 58 42<br />
20 bis 99 24 27 25 43 36 43<br />
100 bis 499 17 18 16 50 45 50<br />
ab 500 15 15 17 39 40 41<br />
Nordbayern 39 43 39 50 46 43<br />
Südbayern 43 47 47 51 45 44<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 82 90 87 51 45 44<br />
Alte Bundesländer Insgesamt 416 406 397 50 46 46<br />
Neue Bundesländer Insgesamt 94 85 101 43 43 45<br />
Deutschland Insgesamt 509 491 498 49 46 46<br />
In Folge des Aufschwungs am Arbeitsmarkt hat sich der positive Trend der letzten Jahre an der „zweiten<br />
Schwelle“ fortgesetzt. Wurden <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> 2004 nur 54 Prozent der Auszubildenden mit erfolgreich<br />
abgeschlossener Ausbildung von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen, so stieg der Anteil seitdem<br />
kontinuierlich an. Mit einer Übernahmequote von 64 Prozent <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> wird ein Anteil erreicht, der in<br />
<strong>Bayern</strong> zuletzt <strong>im</strong> Jahr 2002 erreicht wurde. Wie bereits in den Vorjahren liegt die Übernahmequote in<br />
den bayerischen Betrieben über dem Durchschnitt der alten Bundesländer (vgl. Darstellung 6.8).<br />
Darstellung 6.8:<br />
Übernahmequoten von Auszubildenden 2001 bis <strong>2007</strong> (Stand jeweils 30.06.; Angaben<br />
in Prozent)<br />
66<br />
64<br />
62<br />
60<br />
63<br />
64<br />
62<br />
58<br />
56<br />
54<br />
52<br />
59<br />
58<br />
57 57<br />
55<br />
54<br />
54<br />
57<br />
55<br />
59<br />
57<br />
50<br />
48<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
<strong>Bayern</strong><br />
Alte Bundesländer<br />
61
6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />
Positiv entwickelt hat sich die Übernahmequote vor allem in den Kleinbetrieben. Nach dem sehr niedrigen<br />
Vorjahreswert von 39 Prozent wurde <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> die Hälfte der Auszubildenden mit erfolgreichem<br />
Abschluss vom Betrieb übernommen. Gleichwohl liegt der Anteil der übernommenen Auszubildenden in<br />
den Betrieben mit weniger als 20 Beschäftigten deutlich unter dem von mittleren und größeren Betrieben,<br />
die eine Übernahmequote von mehr als zwei Dritteln aufweisen. Dies ist natürlich auch darauf<br />
zurückzuführen, dass Kleinbetriebe häufig über ihren Bedarf ausbilden und deswegen eine Übernahme<br />
<strong>im</strong> Betrieb seltener stattfindet als in Großbetrieben.<br />
Deutlich zugenommen haben die Übernahmequoten gegenüber dem Vorjahr in Betrieben des Produzierenden<br />
Gewerbes (von 63 auf 73 %). Eine Abnahme ist <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur zu verzeichnen<br />
(von 65 auf 62 %), allerdings liegt der Anteil der übernommenen Auszubildenden auch hier weiter<br />
über den Werten der Jahre 2003 bis 2005 (2003: 43 %, 2004: 50 %, 2005: 54 %).<br />
Darstellung 6.9:<br />
Anteil der übernommenen Auszubildenden an den Auszubildenden mit erfolgreichem<br />
Abschluss 2005 bis <strong>2007</strong> (Übernahmequote)<br />
insgesamt<br />
Anteil der übernommenen Auszubildenden<br />
an den Auszubildenden mit erfolgreichem Abschluss<br />
männliche<br />
Auszubildende<br />
weibliche<br />
Auszubildende<br />
2005 2006 <strong>2007</strong> 2005 2006 <strong>2007</strong> 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Handel und Reparatur 54 65 62 43 63 55 65 69 74<br />
Produzierendes Gewerbe 62 63 73 66 66 71 52 55 76<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 51 50 55 47 50 52 53 50 56<br />
Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung 59 64 70 56 64 78 61 64 63<br />
1 bis 19 Beschäftigte 47 39 50 48 36 39 47 41 64<br />
20 bis 99 52 67 67 45 65 70 61 69 62<br />
100 bis 499 63 66 70 66 71 73 60 60 67<br />
ab 500 73 76 77 77 82 84 66 67 68<br />
Nordbayern 58 57 61 57 61 63 58 52 57<br />
Südbayern 56 61 66 58 63 62 54 59 71<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 57 59 64 57 62 63 56 56 65<br />
Alte Bundesländer Insgesamt 55 57 62 57 59 63 53 55 61<br />
Neue Bundesländer Insgesamt 37 44 47 37 44 49 38 45 45<br />
Deutschland Insgesamt 52 55 59 53 56 60 51 53 58<br />
Mit Blick auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede ist als erfreuliche Entwicklung festzuhalten, dass<br />
der Zuwachs der Übernahmequoten in erheblichem Ausmaß den weiblichen Auszubildenden zugute<br />
kommt. Die deutlichen Chancenunterschiede von Frauen und Männern des Vorjahres haben sich in<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt somit wieder eingeebnet – <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> lagen die Übernahmequoten bei beiden<br />
Geschlechtern über dem Wert von 2005. In Nordbayern liegt die Übernahmequote von Männern allerdings<br />
weiterhin über der von Frauen, wohingegen sich das Verhältnis in Südbayern umgekehrt darstellt.<br />
Auffällig ist vor allem die bei beiden Geschlechtern zunehmende, aber insbesondere bei den Frauen<br />
sprunghaft ansteigende Übernahmequote <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe (wo es ja weniger weibliche<br />
Auszubildende und auch einen geringeren Frauenanteil an den erfolgreichen Ausbildungsabschlüssen<br />
gibt).<br />
62
6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />
6.5 Inanspruchnahme von Unterstützung bei betrieblicher Ausbildung<br />
Als zusätzliche Frage wurde <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong> erhoben, ob Betriebe externe Unterstützungsleistungen<br />
bei der betrieblichen Ausbildung in Anspruch nehmen. Dies kann sich sowohl auf Kammern,<br />
die Bundesagentur für Arbeit, aber auch private Anbieter beziehen. 40<br />
Von allen ausbildenden Betrieben in <strong>Bayern</strong> nutzten 36 Prozent mindestens eine Form der abgefragten<br />
Unterstützungen. Bezogen auf die einzelnen aufgelisteten Maßnahmen wird Information und Beratung<br />
am häufigsten genutzt (20 %), gefolgt von Unterstützung bei der Durchführung der Berufsausbildung<br />
(18 %).<br />
Darstellung 6.10: Inanspruchnahme von Unterstützung bei betrieblicher Ausbildung nach Branchen<br />
(Anteil an allen ausbildenden Betrieben in <strong>Bayern</strong>, Mehrfachnennungen möglich)<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Betriebe mit<br />
Betriebe mit Unterstützung bei ...<br />
Unterstützung A B C D E<br />
Handel und Reparatur 34 17 21 13 8 8<br />
Produzierendes Gewerbe 40 23 18 24 21 15<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 35 19 17 12 15 11<br />
Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung 28 7 10 8 15 11<br />
1 bis 19 Beschäftigte 30 18 17 14 11 10<br />
20 bis 99 52 24 22 22 23 18<br />
100 bis 499 47 17 13 19 32 13<br />
ab 500 62 26 13 18 39 22<br />
Nordbayern 37 20 19 18 17 13<br />
Südbayern 35 19 17 14 13 10<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 36 20 18 16 15 12<br />
Nachrichtlich:<br />
Nicht ausbildende Betriebe mit Ausbildungsberechtigung 7 4 2 3 3 2<br />
Alle Betriebe mit Ausbildungsberechtigung 21 11 10 10 9 7<br />
Informationen oder Beratung (z. B. Bedarfsanalysen)<br />
Unterstützung bei der Durchführung der Berufsausbildung (z. B. Auswahl passender Berufe/Bewerber, Erstellung von Ausbildungsplänen)<br />
Teilweise oder vollständige Übernahme der Durchführung der Ausbildung (z. B. Organisation von Verbundsausbildungen,<br />
Durchführung von Prüfungen, Vermittlung von Ausbildungsinhalten)<br />
Qualifizierung der für die Berufsausbildung Verantwortlichen<br />
Andere Formen von externer Unterstützung<br />
In der Tendenz werden Unterstützungsleistungen von Großbetrieben häufiger in Anspruch genommen<br />
als von kleineren Betrieben. Allerdings nutzt auch in mittleren Betrieben mit über der Hälfte der Ausbildungsbetriebe<br />
ein beträchtlicher Anteil mindestens eine Form der externen Unterstützung. Stark unterschiedlich<br />
nach Betriebsgröße ist jedoch die Art der Unterstützung. In kleineren Betrieben stehen eher<br />
Formen der Unterstützung <strong>im</strong> Vordergrund, die einen beratenden Charakter annehmen (Information und<br />
Beratung, Unterstützung bei Bewerberauswahl und Erstellung von Ausbildungsplänen). Dagegen ist in<br />
40<br />
Die Wortlaut der Frage lautet: „Private Bildungsdienstleister, Ausbildungsvereine, aber auch öffentliche Einrichtungen wie die Bundesagentur<br />
für Arbeit, die Industrie- und Handelskammer oder die Handwerkskammern, bieten ihre Unterstützung für die betriebliche<br />
Ausbildung an. Bitte geben Sie jeweils an, ob Ihr Betrieb/Ihre Dienststelle diese Unterstützung in Anspruch n<strong>im</strong>mt“.<br />
63
6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />
Betrieben mit mehr als 100 Beschäftigten die Qualifizierung der Ausbilder die mit Abstand häufigste<br />
Maßnahme.<br />
Am stärksten werden Unterstützungsmaßnahmen in Betrieben des Produzierenden Gewerbes genutzt.<br />
Auffällig ist demgegenüber die geringe Inanspruchnahme in Organisationen ohne Erwerbscharakter<br />
bzw. in der öffentlichen Verwaltung. 41 In Nordbayern ist der Anteil der ausbildenden Betriebe, die externe<br />
Unterstützung in Anspruch nehmen, etwas höher als <strong>im</strong> Süden.<br />
Die geringen Anteile in ausbildungsberechtigten Betrieben, die nicht ausbilden, sind bei den Einzelfragen,<br />
die sich direkt auf die Durchführung der Ausbildung beziehen, kaum überraschend. Bemerkenswert<br />
ist allerdings der geringe Anteil dieser Betriebe, die Information und Beratung durch Kammern,<br />
Arbeitsagenturen oder private Bildungsdienstleister beziehen. Möglicherweise könnte mit verstärkten<br />
Informations- und Beratungsleistungen in derzeit nicht ausbildenden, aber ausbildungsberechtigten<br />
Betrieben das Potenzial an Ausbildungsplätzen erhöht werden.<br />
41<br />
Dies kann natürlich auch bedeuten, dass in diesen Betrieben und Dienststellen diese Instrumente ausreichend intern durchführbar<br />
sind.<br />
64
6. Ausbildung in bayerischen Betrieben<br />
6.6 Zusammenfassung<br />
- Wie <strong>im</strong> Vorjahr beteiligten sich <strong>2007</strong> 31 Prozent der bayerischen Betriebe und Dienststellen an<br />
betrieblicher Ausbildung. Trotz der konjunkturellen Verbesserung und der insgesamt positiven Beschäftigungsentwicklung<br />
liegt die Ausbildungsbeteiligung in <strong>Bayern</strong> allerdings nach wie vor unterhalb<br />
der Jahre 2002 bis 2004.<br />
- Bezogen auf die nach eigenen Angaben ausbildungsberechtigten Betriebe bilden weniger als die<br />
Hälfte (48 %) aus, während 52 Prozent nicht ausbilden.<br />
- Trotz der stabilen Ausbildungsbeteiligung der Betriebe setzte sich der Rückgang der Auszubildendenzahl<br />
<strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> fort. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Auszubildenden in bayerischen<br />
Betrieben um zwei Prozent von 250 Tsd. auf 244 Tsd. gesunken, während die Zahl der neuen Auszubildenden<br />
angestiegen ist.<br />
- Nach Wirtschaftszweigen betrachtet fiel der Rückgang der Auszubildendenzahlen der letzten Jahre<br />
<strong>im</strong> Dienstleistungssektor besonders stark aus. Seit dem Jahr 2004 nahm die Zahl der Auszubildenden<br />
dort kontinuierlich ab. Zwischen 2006 und <strong>2007</strong> setzt sich dieser Trend fort, mit der Folge, dass<br />
die Auszubildendenquote in Dienstleistungsbetrieben <strong>im</strong> Befragungsjahr <strong>2007</strong> nur noch 3 Prozent<br />
betrug. Die höchste Auszubildendenquote findet sich wie auch <strong>im</strong> Jahr zuvor mit sieben Prozent <strong>im</strong><br />
Bereich Handel und Reparatur.<br />
- Für das zu Ende gehende Ausbildungsjahr 2006/<strong>2007</strong> haben nach eigenen Angaben 28 Prozent<br />
aller bayerischen Betriebe und Dienststellen neue Ausbildungsverträge angeboten. Gegenüber<br />
dem Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme um zwei Prozentpunkte. Gleichzeitig stieg auch die Anzahl<br />
der angebotenen Ausbildungsstellen von 121 Tsd. auf 127 Tsd. (+5 %).<br />
- Zum Zeitpunkt der Befragung (zwischen Ende Juni und Mitte Oktober <strong>2007</strong>) hatten 52 Prozent der<br />
ausbildenden bayerischen Betriebe einen oder mehrere neue Ausbildungsverträge für das Ausbildungsjahr<br />
2004/2005 abgeschlossen. Hinzu kommen fünf Prozent, für die Ausbildungsverträge von<br />
anderen Betrieben/Dienststellen bzw. mit überbetrieblichen Einrichtungen abgeschlossen wurden.<br />
- Mit einer Übernahmequote von 64 Prozent <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> wird ein Anteil erreicht, der in <strong>Bayern</strong> zuletzt<br />
<strong>im</strong> Jahr 2002 realisiert wurde. Wie bereits in den Vorjahren liegt die Übernahmequote in den<br />
bayerischen Betrieben über dem Durchschnitt der alten Bundesländer. Deutlich zugenommen haben<br />
die Übernahmequoten gegenüber dem Vorjahr in Betrieben des Produzierenden Gewerbes<br />
(von 63 auf 73 %). Mit Blick auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede ist als erfreuliche Entwicklung<br />
festzuhalten, dass der Zuwachs der Übernahmequoten in erheblichem Ausmaß den weiblichen<br />
Auszubildenden zugute kommt.<br />
65
7. Investitionen und Innovationen<br />
7. Investitionen und Innovationen<br />
7.1 Investitionen<br />
7.1.1 Entwicklung und Struktur der Investitionen<br />
Der konjunkturelle Aufschwung bzw. die verbesserten Geschäfts- und Beschäftigungserwartungen (vgl.<br />
Kapitel 2 und 3) spiegeln sich in der Befragung des Jahres <strong>2007</strong> auch in der Investitionstätigkeit der<br />
Betriebe wider. Mit einem Anteil von 53 Prozent tätigten wieder mehr als die Hälfte der bayerischen<br />
Betriebe <strong>im</strong> Vorjahr 2006 Investitionen. Nach der leicht unterdurchschnittlichen Investitionstätigkeit <strong>im</strong><br />
Vorjahr liegt der Anteil somit wieder <strong>im</strong> Bundestrend (vgl. Darstellung 7.1).<br />
Insbesondere in Nordbayern ist zwischen 2005 und 2006 ein sprunghafter Anstieg der Betriebe mit<br />
Investitionen zu verzeichnen. Die Betriebe in Nordbayern tätigten mit einem Anteil von 56 Prozent häufiger<br />
Investitionen als in Südbayern (51 %).<br />
Darstellung 7.1:<br />
Betriebe mit Investitionen 2001 bis 2006 (Anteil an allen Betrieben; Angaben in Prozent)<br />
60<br />
50<br />
40<br />
50<br />
44<br />
49<br />
54<br />
47<br />
56<br />
53<br />
47<br />
44<br />
45<br />
49<br />
51<br />
52<br />
46<br />
46<br />
49<br />
48<br />
53 53<br />
54<br />
52<br />
51<br />
48<br />
47<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Nordbayern Südbayern <strong>Bayern</strong> insgesamt Alte Bundesländer<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Mit Ausnahme der Betriebe <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur nahm der Anteil der Betriebe mit Investitionen<br />
in allen Branchen zu. Besonders stark stieg der Anteil <strong>im</strong> Dienstleistungssektor sowie bei Organisationen<br />
ohne Erwerbscharakter/Öffentliche Verwaltung, nachdem in beiden Wirtschaftszweigen <strong>im</strong><br />
Jahr 2005 eine zwischenzeitlich gesunkene Investitionstätigkeit zu beobachten war.<br />
Ein deutlicher Anstieg des Anteil der Betriebe mit Investitionen ist in den Betrieben mit 5 bis 19 Beschäftigten<br />
(von 49 auf 58 %) und in den Betrieben mit 20 bis 99 Beschäftigten (von 67 auf 82 %) zu verzeichnen.<br />
Die zunehmenden Investitionen sind in erster Linie auf einen steigenden Anteil von Betrieben mit Investitionen<br />
in Verkehrsmittel und Transportsysteme zurückzuführen (vgl. Darstellung 7.2). Mit Ausnahme<br />
der Großbetriebe und des Bereichs Handel und Reparatur investierten überall mehr Betriebe in Ver-<br />
66
7. Investitionen und Innovationen<br />
kehrsmittel und Transport. 42 Der Schwerpunkt der Investitionen liegt mit jeweils etwa einem Drittel aller<br />
Betriebe in den Bereichen Kommunikationstechnik und Datenverarbeitung (35 %) sowie Produktionsanlagen<br />
und Betriebsausstattung (33 %).<br />
Darstellung 7.2:<br />
Investitionen 2005 und 2006 (Anteil an allen Betrieben; Mehrfachnennungen, Angaben<br />
in Prozent)<br />
Grundstücke/<br />
Gebäude<br />
Von allen Betrieben investierten in ...<br />
Anteil Betriebe<br />
mit Investitionen<br />
an allen Betrieben<br />
Kommunikationstechnik/<br />
Datenverarbeitung<br />
Produktionsanlagen/<br />
Betriebsausstattung<br />
Verkehrsmittel/<br />
Transportsysteme<br />
2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006 2005 2006<br />
Handel u. Reparatur 44 43 7 7 33 35 27 28 20 16<br />
Produzierendes Gewerbe 54 57 8 9 35 32 40 42 20 25<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 48 56 6 7 39 38 26 33 8 19<br />
Org. ohne Erwerbschar./ Öff. Verw. 35 46 9 16 30 30 24 25 8 9<br />
1 bis 4 Beschäftigte 41 41 4 3 31 28 22 24 8 15<br />
5 bis 19 49 58 7 10 36 35 32 36 16 20<br />
20 bis 99 67 82 14 17 54 59 45 54 26 34<br />
100 bis 499 78 81 31 29 70 72 57 61 25 30<br />
ab 500 92 89 52 42 85 85 82 75 42 36<br />
Nordbayern 47 56 8 10 37 39 31 35 18 23<br />
Südbayern 49 51 7 7 35 33 28 31 11 17<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 48 53 7 8 36 35 30 33 14 20<br />
Entsprechend dem zunehmenden Anteil der Betriebe mit Investitionen stieg <strong>im</strong> Jahr 2006 gegenüber<br />
dem Vorjahr auch die Investitionssumme an. Die Summe aller Investitionen, die 2006 in bayerischen<br />
Betrieben getätigt wurden, lag mit hochgerechnet 37 Mrd. Euro fast 14 Prozent über dem Vorjahr. Je<br />
Betrieb entspricht dies einem Anstieg von 101 Tsd. Euro auf 114 Tsd. Euro.<br />
Die Investitionssumme je Beschäftigten in den bayerischen Betrieben nahm von 6,3 Tsd. Euro auf 7<br />
Tsd. Euro zu (vgl. Darstellung 7.3). Damit liegen die Investitionen pro Kopf wie in den Vorjahren ziemlich<br />
genau <strong>im</strong> Durchschnitt der alten Bundesländer. Im langfristigen Vergleich erreichte die Investitionstätigkeit<br />
<strong>im</strong> Jahr 2006 den höchsten Wert seit 2001 und spiegelte somit den beginnenden konjunkturellen<br />
Aufschwung bzw. die positiven Zukunftserwartungen der Betriebe wider.<br />
Wie in den Vorjahren wurde in Nordbayern je Beschäftigten mehr investiert als in Südbayern (vgl. Darstellung<br />
7.4). Am höchsten und mit zunehmender Tendenz war die Investitionstätigkeit bei Organisationen<br />
ohne Erwerbscharakter bzw. in der Öffentlichen Verwaltung und <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe, sowie,<br />
nach Betriebsgröße betrachtet, bei den Großbetrieben mit 500 und mehr Beschäftigten. In den<br />
Betrieben mit zwischen 100 und 499 Beschäftigten zeigt sich auch bezüglich der Investitionen eine bereits<br />
an anderen Indikatoren gezeigte Entwicklungsschwäche in den Jahren seit 2004: Dort sank die<br />
Investitionssumme je Beschäftigten von 9 Tsd. Euro (2004) auf 6 Tsd. Euro <strong>im</strong> Jahr 2006.<br />
42<br />
Etwa gleichbleibend auf geringem Niveau blieb dies bei Organisationen ohne Erwerbscharakter und in der öffentlichen Verwaltung. Da<br />
Verkehr und Transport in diesen Bereichen ohnehin nur eine geringe Rolle spielt, ist dieser niedrige Anteil allerdings nicht überzubewerten.<br />
67
7. Investitionen und Innovationen<br />
Darstellung 7.3:<br />
Investitionsintensität 2001 bis <strong>2007</strong> (Investitionen in Tsd. Euro je Beschäftigten)<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
7,4<br />
7,2<br />
7,6<br />
6,6<br />
6,9<br />
6,9<br />
6,1<br />
6,4<br />
7,4<br />
6,5<br />
6,6<br />
6,9<br />
6,3<br />
6,3<br />
6,1<br />
7,0<br />
7,1<br />
6,6<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
<strong>Bayern</strong> Alte Bundesländer Neue Bundesländer<br />
Der Anteil der Erweiterungsinvestitionen am gesamten Investitionsvolumen lag in den bayerischen Betrieben<br />
deutlich unter dem Vorjahr. Nach Angaben der Betriebe entfielen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> 28 Prozent aller<br />
Investitionen auf Erweiterungsinvestitionen und damit deutlich weniger als <strong>im</strong> Durchschnitt der alten<br />
Bundesländer (vgl. Darstellung 7.4). Nach Betriebsgröße betrachtet zeigt sich, dass es vor allem die<br />
Kleinstbetriebe sowie die größeren Betriebe sind, die einen gegenüber dem Vorjahr gesunkenen Anteil<br />
an Erweiterungsinvestitionen aufweisen. Somit entspricht diese Entwicklung auch den kurzfristigen Beschäftigungserwartungen:<br />
Unter den Betrieben mit unter fünf Beschäftigten äußert ein geringer Anteil<br />
steigende Beschäftigungserwartungen und in Großbetrieben erwartet ein überdurchschnittlicher Anteil<br />
eine abnehmende Beschäftigtenzahl (vgl. Kapitel 2).<br />
Darstellung 7.4:<br />
Investitionen 2005 und 2006 (Alle Betriebe)<br />
Investitionen je Beschäftigten<br />
Anteil der Erweiterungsinvestitionen<br />
Anteil Investitionen Informationstechnik<br />
(Tsd. Euro) (Prozent) (Prozent)<br />
2004 2005 2006 2004 2005 2006 2004 2005 2006<br />
Handel und Reparatur 2 3 3 35 45 38 21 12 16<br />
Produzierendes Gewerbe 8 8 9 38 33 27 11 9 8<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 7 6 6 38 38 27 12 15 13<br />
Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung 9 7 11 28 36 29 16 14 7<br />
1 bis 4 Beschäftigte 5 4 5 24 36 18 23 14 7<br />
5 bis 19 4 4 5 17 37 36 12 8 9<br />
20 bis 99 6 6 6 30 30 27 10 11 9<br />
100 bis 499 9 7 6 54 45 35 12 14 12<br />
ab 500 8 10 11 35 34 23 13 12 11<br />
Nordbayern 8 7 8 29 36 26 11 11 9<br />
Südbayern 6 6 6 44 36 31 14 12 11<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 7 6 7 36 36 28 12 12 10<br />
Alte Bundesländer Insgesamt 7 6 7 38 36 40 15 12 11<br />
Neue Bundesländer Insgesamt 7 6 7 41 44 41 7 8 8<br />
Deutschland Insgesamt 7 6 7 38 37 40 13 11 10<br />
68
7. Investitionen und Innovationen<br />
7.1.2 Investitionserwartungen für das laufende Jahr <strong>2007</strong><br />
Da die Befragung für das IAB-Betriebspanel Mitte des Jahres erfolgt, sind noch keine Angaben für das<br />
jeweils laufende Jahr möglich. Daher wurden die Betriebe gefragt: „Sind für das Jahr <strong>2007</strong> Investitionen<br />
vorgesehen?“. Darstellung 7.5 zeigt die Ergebnisse dieser Frage in Gegenüberstellung zu der entsprechenden<br />
Frage aus den vorhergehenden Befragungen. Zum Befragungszeitpunkt Mitte <strong>2007</strong> gaben 43<br />
Prozent der befragten bayerischen Betriebe an, für das laufende Jahr Investitionen geplant zu haben.<br />
Dieser Anteil liegt somit leicht über dem Vorjahreswert. Vor allem geht dies auf die gestiegenen Investitionserwartungen<br />
bzw. -planungen der mittelgroßen Betriebe mit zwischen 20 und 499 Beschäftigten<br />
zurück.<br />
Darstellung 7.5: Anteil der Betriebe mit geplanten Investitionen zum Befragungszeitpunkt 2005, 2006<br />
und <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />
Handel und Reparatur<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />
Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung<br />
30<br />
35<br />
36<br />
39<br />
49<br />
44<br />
42<br />
41<br />
45<br />
35<br />
48<br />
56<br />
1 bis 4 Beschäftigte<br />
5 bis 19<br />
20 bis 99<br />
100 bis 499<br />
ab 500<br />
25<br />
31<br />
30<br />
44<br />
46<br />
47<br />
69<br />
67<br />
74<br />
78<br />
83<br />
85<br />
86<br />
92<br />
90<br />
2005<br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
Nordbayern<br />
Südbayern<br />
38<br />
44<br />
45<br />
39<br />
40<br />
42<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />
39<br />
42<br />
43<br />
Alte Bundesländer<br />
Neue Bundesländer<br />
Deutschland Insgesamt<br />
42<br />
48<br />
49<br />
40<br />
44<br />
47<br />
42<br />
47<br />
48<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Diejenigen Betriebe mit geplanten Investitionen wurden weiter gefragt: „Welche Entwicklung der Investitionen<br />
erwarten Sie für das Jahr <strong>2007</strong> <strong>im</strong> Vergleich zu 2006?“ (vgl. Darstellung 7.6). Mehr als die Hälfte<br />
(53 %) der bayerischen Betriebe mit Investitionen hatte solche sowohl in 2006 vorgenommen als auch<br />
in <strong>2007</strong> geplant, und konnte so die Entwicklung zwischen den beiden Jahren einschätzen.<br />
69
7. Investitionen und Innovationen<br />
Von den Betrieben mit Investitionen in beiden Jahren erwartet in <strong>Bayern</strong> mit 20 Prozent ein etwas höherer<br />
Anteil eine Zunahme der Investitionen als <strong>im</strong> bundesdeutschen Durchschnitt (19 %). Die nordbayerischen<br />
Betriebe erwarten mit 23 Prozent häufiger als die südbayerischen (18 %) ein zunehmendes Investitionsvolumen.<br />
Darstellung 7.6:<br />
Investitionsentwicklung 2006 bis <strong>2007</strong> (Anteile an den Betrieben mit Investitionen<br />
2006 oder <strong>2007</strong>; Angaben in Prozent)<br />
Betriebe mit Investitionen…<br />
nur 2006 nur <strong>2007</strong><br />
2006 und<br />
<strong>2007</strong> eher Zunahme<br />
darunter erwarten:<br />
etwa gleich<br />
eher Abnahme<br />
Handel und Reparatur 37 23 40 12 19 9<br />
Produzierendes Gewerbe 32 11 57 20 23 15<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 31 15 53 21 22 10<br />
Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung 8 10 82 44 29 10<br />
Nordbayern 31 14 56 23 20 12<br />
Südbayern 32 18 50 18 23 10<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 32 16 53 20 22 11<br />
Alte Bundesländer Insgesamt 26 18 56 19 24 13<br />
Neue Bundesländer Insgesamt 25 18 56 20 23 13<br />
Deutschland Insgesamt 26 18 56 19 24 13<br />
7.2 Technischer Stand der Anlagen<br />
Der technische Stand der Anlagen wird von den bayerischen Betrieben wie in den vorhergehenden<br />
Befragungsjahren etwas besser bewertet als <strong>im</strong> Durchschnitt der alten Bundesländer. Insgesamt entfallen<br />
fast zwei Drittel der Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> auf die zwei besten Kategorien. Etwas mehr als ein Fünftel<br />
(21 %) schätzt den technischen Stand sogar als „auf dem neuesten Stand“ ein (vgl. Darstellung 7.7).<br />
Darstellung 7.7:<br />
Eigeneinschätzung des technischen Standes der Anlagen (Angaben in Prozent)<br />
2003<br />
20<br />
44<br />
32<br />
3<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />
2006<br />
21<br />
48<br />
28<br />
2<br />
<strong>2007</strong><br />
21<br />
45<br />
31<br />
2<br />
2003<br />
16<br />
46<br />
33<br />
4<br />
Alte Bundesländer<br />
2006<br />
17<br />
48<br />
31<br />
3<br />
<strong>2007</strong><br />
18<br />
47<br />
32<br />
3<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
1 - auf dem neuesten Stand 2 3 4 5 - völlig veraltet<br />
70
7. Investitionen und Innovationen<br />
7.3 Innovationsverhalten der Betriebe<br />
Im Betriebspanel <strong>2007</strong> stellte das Thema Innovationen einen Schwerpunkt dar (wie zuvor in den Jahren<br />
2004 und 2001). Gefragt wurde dabei jeweils nach dem Innovationsgeschehen in den letzten beiden<br />
Jahren vor der Befragung.<br />
Insgesamt nahm der Anteil der Betriebe mit Innovationen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> gegenüber den vorhergehenden<br />
Befragungen deutlich zu. Gaben <strong>im</strong> Jahr 2004 noch 45 Prozent aller bayerischen Betriebe an, dass es<br />
bei ihnen in den beiden Vorjahren Produkt- und/oder Prozessinnovationen gegeben habe, so ist dieser<br />
Anteil auf 51 Prozent in der Befragung <strong>2007</strong> angestiegen (vgl. Darstellung 7.8). Dabei liegt der Anteil<br />
der Betriebe mit Prozessinnovationen mit 36 Prozent nur leicht über dem Wert aus der Befragung 2004.<br />
Stark zugenommen hat dagegen der Anteil der Betriebe mit Produktinnovationen.<br />
Gegenüber der Befragung 2004 ist auch der Anteil der Betriebe angestiegen, die sowohl Produkt- als<br />
auch Prozessinnovationen hatten. Waren dies 2004 noch 16 Prozent, so sind dies nach Angaben des<br />
Jahres <strong>2007</strong> 23 Prozent. Neben der insgesamt zunehmenden Innovationstätigkeit der Betriebe ist dies<br />
ein Anzeichen dafür, dass neue Produkte und organisatorische Änderungen sich häufiger gegenseitig<br />
bedingen und zusammen auftreten. 43<br />
Darstellung 7.8:<br />
Anteil der Betriebe mit Innovationen an allen bayerischen Betrieben (Angaben in<br />
Prozent)<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
41<br />
45<br />
51<br />
36<br />
34<br />
30 29<br />
27<br />
38<br />
23<br />
10<br />
17<br />
16<br />
0<br />
Betriebe mit Innovationen Betriebe mit Prozessinnovationen Betriebe mit Produktinnovationen Betriebe mit Prozess- und<br />
Produktinnovationen<br />
2001 2004 <strong>2007</strong><br />
7.3.1 Produktinnovationen<br />
Unter dem Begriff „Produktinnovationen“ wird in der Befragung zum IAB-Betriebspanel erfasst, ob<br />
- eine vorher bereits angebotene Leistung bzw. ein Produkt verbessert oder weiterentwickelt<br />
wurde (Weiterentwicklung),<br />
- eine Leistung bzw. ein Produkt, das bereits vorher auf dem Markt vorhanden war, neu ins Angebot<br />
aufgenommen wurde (Sort<strong>im</strong>entserweiterung), sowie ob<br />
43<br />
Dies zeigt sich auch wenn man nur innovative Betriebe betrachtet: Von diesen hatten 45 Prozent (2004: 35 %) sowohl Produkt- als<br />
auch Prozessinnovationen. Im Jahr 2004 überwogen dagegen Betriebe, die ausschließlich organisatorische Änderungen hatten (41 %<br />
der Betriebe mit Innovationen; <strong>2007</strong>: 26 %).<br />
71
7. Investitionen und Innovationen<br />
- eine völlig neue Leistung oder ein neues Produkt, für das ein neuer Markt geschaffen werden<br />
muss, ins Angebot aufgenommen wurde (Marktneuheit).<br />
Betrachtet man die Anteile, die auf diese einzelnen Innovationsarten entfallen, zeigt sich, dass zwischen<br />
2004 und <strong>2007</strong> in allen drei Bereichen eine deutliche Zunahme stattgefunden hat (vgl. Darstellung 7.9).<br />
Aufgrund des unterschiedlichen Innovationsgrads der drei Arten von Produktinnovationen ist die Weiterentwicklung<br />
von Produkten und Leistungen – wie zu erwarten – mit einem Drittel aller bayerischen<br />
Betriebe am weitesten verbreitet. 22 Prozent der Betriebe geben an, dass in den letzten zwei Jahren<br />
eine Sort<strong>im</strong>entserweiterung stattgefunden hat, d. h. dass sie ein vorhandenes Produkt (bzw. Leistung)<br />
neu in ihr Angebot aufgenommen haben. Von Marktneuheiten berichten in <strong>Bayern</strong> elf Prozent der Betriebe<br />
und damit etwas mehr als <strong>im</strong> bundesweiten und <strong>im</strong> westdeutschen Durchschnitt.<br />
Während <strong>im</strong> Dienstleistungsbereich unter den Produktinnovationen die Weiterentwicklung bestehender<br />
Produkte und Leistungen <strong>im</strong> Vordergrund steht, sind Sort<strong>im</strong>entserweiterungen vorrangig in Handel und<br />
Reparatur stark verbreitet. Bemerkenswert ist auch die stark angestiegene Verbreitung von Weiterentwicklungen<br />
bei Organisationen ohne Erwerbscharakter/in der öffentlichen Verwaltung. Mehr als ein<br />
Viertel dieser Betriebe und Dienststellen gab an, in den letzten zwei Jahren ein Produkt oder eine Leistung<br />
verbessert oder weiterentwickelt zu haben.<br />
Darstellung 7.9:<br />
Art der Produktinnovationen in den Betrieben <strong>Bayern</strong>s, jeweils in den letzten beiden<br />
Jahren vor 2001, 2004 und <strong>2007</strong> (Mehrfachnennungen; Angaben in Prozent)<br />
Anteil der Betriebe mit<br />
Produktinnovationen<br />
Weiterentwicklungen<br />
Anteil der Betriebe mit ...<br />
Sort<strong>im</strong>entserweiterungen<br />
Marktneuheiten<br />
2001 2004 <strong>2007</strong> 2001 2004 <strong>2007</strong> 2001 2004 <strong>2007</strong> 2001 2004 <strong>2007</strong><br />
Handel und Reparatur 35 27 40 24 18 27 20 18 32 8 5 11<br />
Produzierendes Gewerbe 29 26 38 23 22 31 18 13 24 5 3 12<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 27 29 39 21 25 37 12 14 19 5 4 11<br />
Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung 11 7 28 10 6 27 0 3 3 0 1 3<br />
1 bis 4 Beschäftigte 23 22 30 14 18 25 13 10 17 6 3 8<br />
5 bis 19 28 27 41 24 22 36 15 16 25 5 4 12<br />
20 bis 99 48 39 54 42 33 46 22 19 32 7 7 16<br />
100 bis 499 62 51 61 57 49 56 25 19 32 7 10 20<br />
ab 500 73 66 81 69 64 79 37 28 48 17 16 40<br />
Nordbayern 27 30 41 18 25 36 18 15 24 6 4 13<br />
Südbayern 30 23 36 24 19 30 12 13 20 5 4 9<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 29 27 38 22 22 33 15 14 22 6 4 11<br />
Alte Bundesländer Insgesamt 27 27 40 22 22 33 14 13 22 5 4 9<br />
Neue Bundesländer Insgesamt 28 25 36 21 21 29 16 12 21 5 4 8<br />
Deutschland Insgesamt 27 27 39 22 22 32 15 13 22 5 4 9<br />
72
7. Investitionen und Innovationen<br />
7.3.2 Prozessinnovationen<br />
Die Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen geht oft einher mit der Einführung neuer Verfahren<br />
<strong>im</strong> Betrieb. Dazu wurde <strong>im</strong> IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong> gefragt: „Haben Sie in den letzten 2 Jahren Verfahren<br />
entwickelt oder eingeführt, die den Produktionsprozess bzw. das Bereitstellen von Dienstleistungen<br />
merklich verbessert haben?“. Insgesamt traf dies nach eigenen Angaben auf 17 Prozent der bayerischen<br />
Betriebe zu, und damit mehr als in den alten Bundesländern (15 %). In Nordbayern lag dieser<br />
Anteil mit 24 Prozent deutlich über dem der südbayerischen Betriebe (13 %). Bemerkenswert ist zudem,<br />
dass der höchste Anteil in Organisationen ohne Erwerbscharakter bzw. in der öffentlichen Verwaltung<br />
zu finden ist (23 %).<br />
Als Prozessinnovationen wurde wie in den Befragungswellen 2001 und 2004 eine Liste von organisatorischen<br />
Änderungen abgefragt. 44 Insgesamt berichten 36 Prozent aller bayerischen Betriebe in der Befragung<br />
<strong>2007</strong> davon, dass in den vergangenen zwei Jahren mindestens eine organisatorische Änderung<br />
durchgeführt wurde. Angestiegen ist dabei vor allem der Anteil der Betriebe mit der Maßnahme<br />
„Verbesserung der Qualitätssicherung“: Mit 23 Prozent ist dies mit großem Abstand die bedeutendste<br />
organisatorische Änderung in den Betrieben <strong>Bayern</strong>s (vgl. Darstellung 7.10).<br />
Zugenommen <strong>im</strong> Vergleich zur Befragung des Jahres 2004 haben neben der Qualitätssicherung auch<br />
die Nennungen „Verlagerungen von Verantwortung nach unten“ sowie „Umweltbezogene Maßnahmen“.<br />
Leicht angestiegen ist sowohl „Mehr Eigenfertigung/Eigenleistung“ als auch mehr „Zukauf von Produkten/Leistungen“.<br />
Somit haben Umstrukturierungen der Produktionskette insgesamt zugenommen, wenn<br />
auch kein Trend in Richtung In- oder Outsourcing festzustellen ist.<br />
44<br />
Die Ergebnisse dieser organisatorischen Änderungen sind nicht deckungsgleich mit den Verfahrensänderungen, da zum einen Verfahrensänderungen<br />
ohne organisatorische Änderungen durchgeführt werden können (z. B. rein technische Neuerungen), zum anderen<br />
sind natürlich auch organisatorische Änderungen denkbar, die nicht zwangsläufig mit einer Verbesserung der Produktion bzw. der<br />
Bereitstellung von Dienstleistungen einhergehen.<br />
73
7. Investitionen und Innovationen<br />
Darstellung 7.10: Durchführung von organisatorischen Änderungen in den letzten beiden Jahren (Anteil<br />
an allen Betrieben – Mehrfachnennungen möglich; Angaben in Prozent)<br />
Betriebe mit Prozessinnovationen<br />
30<br />
34<br />
36<br />
Mehr Eigenfertigung/Eigenleistung<br />
9<br />
11<br />
13<br />
Mehr Zukauf v. Produkten/Leistungen<br />
6<br />
6<br />
8<br />
Neugestaltung Kundenbez.<br />
Reorg. von Abteilungen<br />
Verlagerung v. Verantwortung nach unten<br />
6<br />
9<br />
10<br />
10<br />
9<br />
9<br />
9<br />
8<br />
11<br />
2001<br />
2004<br />
<strong>2007</strong><br />
Einführung von Gruppenarbeit<br />
4<br />
4<br />
5<br />
Einheiten mit eigener Kostenerm.<br />
2<br />
4<br />
4<br />
Umweltbezogene Maßnahmen<br />
5<br />
4<br />
8<br />
Verbesserung d. Qualitätssicherung<br />
14<br />
20<br />
23<br />
Sonstige org. Änderungen<br />
3<br />
2<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />
Der Anteil der Betriebe mit organisatorischen Änderungen lag <strong>2007</strong> wie bereits 2004 in Nordbayern<br />
über dem entsprechenden Anteil in Südbayern. Dies gilt auch für alle der neun einzeln abgefragten<br />
organisatorischen Änderungen (vgl. Darstellung 7.11).<br />
Mit zunehmender Betriebsgröße steigt der Anteil der Betriebe, die in den zwei Jahren vor der Befragung<br />
Prozessinnovationen durchgeführt hatten. Im Zeitvergleich zu den vorhergehenden Befragungszeitpunkten<br />
hat die Verbreitung organisatorischer Änderungen ausschließlich in Betrieben mit zwischen 5<br />
und 19 Beschäftigten (von 31 % <strong>im</strong> Jahr 2004 auf 42 % <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong>) sowie bei Betrieben mit 20 bis 99<br />
Beschäftigten (von 58 auf 70 %) zugenommen.<br />
Im Produzierenden Gewerbe nahm der Anteil der Betriebe mit organisatorischen Änderungen zwischen<br />
den Befragungen 2001 und <strong>2007</strong> nur geringfügig zu. Ein deutlicher Anstieg ist dagegen <strong>im</strong> Dienstleistungssektor<br />
sowie <strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur zu verzeichnen. In Organisationen ohne Erwerbscharakter<br />
bzw. der öffentlichen Verwaltung sind organisatorische Änderungen laut der Befragung <strong>2007</strong><br />
mit 19 Prozent sehr viel seltener.<br />
74
7. Investitionen und Innovationen<br />
Darstellung 7.11: Durchführung von organisatorischen Änderungen (Anteil an allen Betrieben – Mehrfachnennungen<br />
möglich; Angaben in Prozent)<br />
Betriebe mit organisatorischen<br />
Änderungen<br />
Art der organisatorische Änderungen<br />
2001 2004 <strong>2007</strong> A B C D E F G H I J<br />
Handel und Reparatur 29 38 41 12 17 13 9 10 4 5 10 19 1<br />
Produzierendes Gewerbe 31 32 33 17 10 13 10 10 6 5 9 22 1<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 29 33 37 12 5 8 9 12 6 4 6 26 3<br />
Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung 22 31 19 2 2 2 6 8 1 5 2 9 4<br />
1 bis 4 Beschäftigte 23 29 21 11 5 5 4 6 1 3 5 12 1<br />
5 bis 19 28 31 42 14 10 11 9 13 7 3 8 27 2<br />
20 bis 99 53 58 70 18 17 22 26 24 14 13 17 46 8<br />
100 bis 499 71 70 68 12 14 20 42 19 14 12 16 49 9<br />
ab 500 83 85 80 13 23 31 58 35 19 20 25 52 12<br />
Nordbayern 24 40 41 19 7 11 13 16 7 8 12 29 3<br />
Südbayern 33 29 33 8 9 9 6 7 3 2 4 18 2<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 30 34 36 13 8 10 9 11 5 4 8 23 2<br />
A Mehr Eigenfertigung/Eigenleistung F Einführung von Gruppenarbeit<br />
B Mehr Zukauf von Produkten/Leistungen G Einführung Kostenverantwortung<br />
C Neugestaltung Beschaffungs-/Vertriebswege H Umweltbezogene organisatorische Maßnahmen<br />
D Reorganisation von Abteilungen/Bereichen I Verbesserung der Qualitätssicherung<br />
E Verlagerung Verantwortung nach unten J Sonstige organisatorische Änderungen<br />
Die zusätzlich gestellte Frage nach der wichtigsten durchgeführten organisatorischen Änderung belegt<br />
die herausragende und zwischen 2004 und <strong>2007</strong> stark zugenommene Bedeutung von Maßnahmen der<br />
Qualitätssicherung (vgl. Darstellung 7.12). 41 Prozent der Betriebe mit Prozessinnovationen sehen die<br />
Verbesserung der Qualitätssicherung als wichtigste Änderung an. Demgegenüber ist der Anteil der<br />
Betriebe gesunken, die als wichtigste organisatorische Änderungen „Mehr Eigenfertigung/<br />
Eigenleistung“, „Neugestaltung der Beschaffungs-/Vertriebswege“ oder „Reorganisation von Abteilungen/Bereichen“<br />
angeben. Insgesamt zeigt sich somit, dass die „klassischen“ betrieblichen Umstrukturierungen<br />
in den letzten zwei Jahren eine geringere Bedeutung einnahmen als noch zu Beginn des Jahrzehnts.<br />
75
7. Investitionen und Innovationen<br />
Darstellung 7.12: Wichtigste durchgeführte organisatorische Änderung (Anteil an Zahl der Betriebe mit<br />
organisatorischen Änderungen; Angaben in Prozent)<br />
Mehr Eigenfertigung /<br />
Eigenleistung<br />
17<br />
18<br />
22<br />
Mehr Zukauf von Produkten /<br />
Leistungen<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Neugestaltung der<br />
Beschaffungs- / Vertriebswege<br />
11<br />
15<br />
20<br />
Reorganisation von Abteilungen<br />
/ Bereichen<br />
8<br />
13<br />
13<br />
Verlagerung von Verantwortung<br />
nach unten<br />
8<br />
9<br />
7<br />
2001<br />
Einführung von Gruppenarbeit<br />
1<br />
3<br />
3<br />
2004<br />
<strong>2007</strong><br />
Einführung von<br />
Kostenverantwortung<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Umweltbezogene<br />
organisatorische Maßnahmen<br />
1<br />
3<br />
2<br />
Verbesserung der<br />
Qualitätssicherung<br />
19<br />
25<br />
41<br />
Sonstige organisatorische<br />
Änderungen<br />
1<br />
4<br />
5<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45<br />
7.3.3 Innovationshemmnisse<br />
Im Vergleich zur Befragung 2004 sind nach Angaben des Jahres <strong>2007</strong> die Innovationshemmnisse in<br />
<strong>Bayern</strong> ebenso wie bundesweit gesunken. Sechs Prozent aller bayerischen Betriebe (2004: 9 Prozent)<br />
berichteten, dass sie in den letzten zwei Jahren Produkt- bzw. Verfahrensinnovationen geplant, aber<br />
nicht durchgeführt haben (vgl. Darstellung 7.13). Dies gilt für alle Wirtschaftszweige, auch wenn sich<br />
trotz des Rückgangs tendenziell größere Innovationshemmnisse in den Organisationen ohne Erwerbscharakter<br />
bzw. in der Öffentlichen Verwaltung zeigen.<br />
Die Unterschiede nach Betriebsgrößen haben sich <strong>im</strong> Vergleich zur letztmaligen Erhebung dieser Frage<br />
verstärkt. Während verhinderte Innovationen in Klein- und insbesondere in Kleinstbetrieben selten geworden<br />
sind, gibt <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong> jeder fünfte Großbetrieb (2004: 14 %) an, dass geplante Innovationen<br />
nicht durchgeführt wurden bzw. werden konnten.<br />
76
7. Investitionen und Innovationen<br />
Darstellung 7.13: Geplante, aber nicht durchgeführte Produkt- bzw. Verfahrensinnovationen nach<br />
Branchen (Anteil an Zahl der Betriebe)<br />
Handel und Reparatur<br />
6<br />
11<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
8<br />
12<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />
5<br />
7<br />
Org. ohne Erwerb . / Öff . Verwaltung<br />
8<br />
15<br />
1 bis 4 Beschäftigte<br />
3<br />
7<br />
5 bis 19<br />
8<br />
11<br />
20 bis 99<br />
10<br />
11<br />
100 bis 499<br />
13<br />
13<br />
ab 500<br />
14<br />
21<br />
Nordbayern<br />
7<br />
8<br />
Südbayern<br />
5<br />
10<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />
6<br />
9<br />
2004<br />
<strong>2007</strong><br />
Alte Bundesländer Insgesamt<br />
7<br />
9<br />
Neue Bundesländer Insgesamt<br />
6<br />
7<br />
Deutschland Insgesamt<br />
6<br />
9<br />
0 5 10 15 20 25<br />
Als Gründe für die Nicht-Durchführung von geplanten Innovationen wurden von den bayerischen Betrieben<br />
am häufigsten hohe Investitionskosten (41 %) und Probleme bei der Beschaffung von Fremdkapital<br />
(31 %) genannt. Auffällig <strong>im</strong> Vergleich zur gleich lautenden Frage aus dem IAB-Betriebspanel 2004<br />
ist der Rückgang der Nennungen, die auf die Begründung „hohes wirtschaftliches Risiko“ entfallen. Gaben<br />
2004 noch 43 Prozent das hohe wirtschaftliche Risiko als Grund für verhinderte Innovationen an, so<br />
betrug der Anteil aktuell nur noch 23 Prozent. Mit je 21 Prozent rangieren gleichauf „organisatorische<br />
Probleme“ und ein „Mangel an Fachpersonal“.<br />
Nach wie vor spielen damit finanzielle Aspekte gegenüber den in der öffentlichen Debatte häufig hervorgehobenen<br />
Gründen (Akzeptanz- und Bürokratieprobleme wie z. B. lange Genehmigungsverfahren<br />
durch Gesetze, Normen und rechtlichen Regelungen) eine weit gewichtigere Rolle als Innovationshemmnisse<br />
(vgl. Darstellung 7.14).<br />
77
7. Investitionen und Innovationen<br />
Darstellung 7.14: Gründe für die Nicht-Durchführung von geplanten Innovationen (Mehrfachnennungen<br />
möglich)<br />
Hohe Investitionskosten<br />
41<br />
45<br />
51<br />
Hohes wirtschaftliches Risiko<br />
23<br />
32<br />
33<br />
Probleme bei Beschaffung<br />
Fremdkapital<br />
20<br />
24<br />
31<br />
Organisatorische Probleme<br />
21<br />
29<br />
27<br />
Mangel an Fachpersonal<br />
17<br />
21<br />
23<br />
Mangelnde Kundenakzeptanz<br />
5<br />
12<br />
12<br />
Lange Genehmigungsverfahren<br />
19<br />
22<br />
20<br />
Sonstige<br />
13<br />
16<br />
16<br />
0 10 20 30 40 50 60<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />
Alte Bundesländer Insgesamt<br />
Neue Bundesländer Insgesamt<br />
7.4 FuE – Aktivität<br />
Der Anteil der Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, die sich mit Forschung und Entwicklung (FuE) befassten, verblieb<br />
zwischen 2004 und <strong>2007</strong> gleich bleibend bei fünf Prozent. Zwischen Nord- und Südbayern sowie <strong>im</strong><br />
Vergleich zu Westdeutschland zeigen sich dabei keine Unterschiede (vgl. Darstellung 7.15).<br />
Der Anteil der Beschäftigten, die sich mit FuE beschäftigen, liegt in den bayerischen Betrieben ebenso<br />
wie bundesweit bei drei Prozent aller Beschäftigten. Laut Angaben der Betriebe sind davon 62 Prozent<br />
kontinuierlich mit Forschung und Entwicklung beschäftigt, während 38 Prozent nur zeitweise FuE<br />
betreiben. Erwartungsgemäß steigt mit zunehmender Betriebsgröße nicht nur der Anteil der Beschäftigten,<br />
die sich mit FuE befassen, sondern auch der Anteil unter ihnen, die kontinuierlich FuE betreiben. In<br />
Kleinbetrieben sind es dagegen, wenn überhaupt, Beschäftigte die sich überwiegend nur zeitweise mit<br />
FuE befassen.<br />
78
7. Investitionen und Innovationen<br />
Darstellung 7.15: Forschung und Entwicklung (Anteil an allen Betrieben in Prozent)<br />
Handel und Reparatur<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />
Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung<br />
0<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2<br />
6<br />
7<br />
1 bis 4 Beschäftigte<br />
5 bis 19<br />
20 bis 99<br />
100 bis 499<br />
ab 500<br />
0<br />
1<br />
1<br />
3<br />
4<br />
3<br />
10<br />
11<br />
20<br />
35<br />
Nordbayern<br />
Südbayern<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />
Alte Bundesländer Insgesamt<br />
Neue Bundesländer Insgesamt<br />
Deutschland Insgesamt<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5<br />
5<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />
Betriebe mit Forschung und Entwicklung<br />
Forschung und Entwicklung bei anderer Unternehmenseinheit<br />
Von den Betrieben mit Forschung und Entwicklung geben in <strong>Bayern</strong> etwas weniger an, dies in Kooperation<br />
mit anderen durchzuführen. Nichtsdestotrotz lässt der hohe Anteil kooperierender Betriebe (80 %)<br />
darauf schließen, dass eine Kooperation überhaupt die Voraussetzung für die Beteiligung an Forschung<br />
und Entwicklung ist. Am häufigsten ist die Kooperation mit anderen Betrieben. Im Vergleich mit 2004<br />
zeigt sich allerdings, dass auch die Kooperation mit Universitäten/Fachhochschulen und mit externen<br />
Beratern an Bedeutung gewinnt (vgl. Darstellung 7.16).<br />
Darstellung 7.16: Kooperation bei Forschung und Entwicklung (Anteil an Betrieben mit Forschung und<br />
Entwicklung, Angaben in Prozent)<br />
Anteil kooperierender<br />
Betriebe insgesamt<br />
anderen Betrieben<br />
davon: Kooperation mit ...<br />
Universitäten/ Fachhochschulen<br />
externen Beratern<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 2004 75 71 50 45<br />
<strong>2007</strong> 80 74 57 49<br />
Alte Bundesländer 2004 78 61 57 35<br />
<strong>2007</strong> 85 64 53 40<br />
79
7. Investitionen und Innovationen<br />
7.5 Zusammenfassung<br />
- Mit einem Anteil von 53 Prozent hatten wieder mehr als die Hälfte der bayerischen Betriebe <strong>im</strong> Jahr<br />
2006 Investitionen. Nach der leicht unterdurchschnittlichen Investitionstätigkeit <strong>im</strong> Vorjahr liegt der<br />
Anteil somit wieder <strong>im</strong> Bundestrend.<br />
- Insbesondere in Nordbayern ist zwischen 2005 und 2006 ein sprunghafter Anstieg des Anteils der<br />
Betriebe mit Investitionen zu verzeichnen. In Nordbayern tätigten mit einem Anteil von 56 Prozent<br />
mehr Betriebe Investitionen als in Südbayern (51 %).<br />
- Ein deutlicher Anstieg des Anteil der Betriebe mit Investitionen ist in den Betrieben mit 5 bis 19 Beschäftigten<br />
(von 49 auf 58 %) und in den Betrieben mit 20 bis 99 Beschäftigten (von 67 auf 82 %)<br />
zu verzeichnen.<br />
- Der Anteil der Erweiterungsinvestitionen am gesamten Investitionsvolumen lag in den bayerischen<br />
Betrieben deutlich unter dem Vorjahr. Nach Angaben der Betriebe entfielen <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> 28 Prozent<br />
aller Investitionen auf Erweiterungsinvestitionen und damit deutlich weniger als <strong>im</strong> Durchschnitt der<br />
alten Bundesländer.<br />
- Die hochgerechnete Investitionssumme, die 2006 in bayerischen Betrieben getätigt wurde, lag fast<br />
14 Prozent über dem Vorjahr. Im langfristigen Vergleich erreichte die Investitionstätigkeit <strong>im</strong> Jahr<br />
2006 den höchsten Wert seit 2001 und spiegelte somit den beginnenden konjunkturellen Aufschwung<br />
bzw. die positiven Zukunftserwartungen der Betriebe wider.<br />
- Der Schwerpunkt der Investitionen liegt mit jeweils etwa einem Drittel aller Betriebe in den Bereichen<br />
Kommunikationstechnik und Datenverarbeitung (35 %) sowie Produktionsanlagen und Betriebsausstattung<br />
(33 %). Die zunehmenden Investitionen sind in erster Linie auf einen steigenden<br />
Anteil von Betrieben mit Investitionen in Verkehrsmittel und Transportsysteme zurückzuführen.<br />
- Der Anteil der Betriebe mit Produkt- und/oder Prozessinnovationen in den letzten zwei Jahren nahm<br />
gegenüber den vorhergehenden Befragungen deutlich zu. Gaben <strong>im</strong> Jahr 2004 noch 45 Prozent aller<br />
bayerischen Betriebe an, dass es bei ihnen in den beiden Vorjahren Produkt- und/oder Prozessinnovationen<br />
gegeben habe, so ist dieser Anteil auf 51 Prozent in der Befragung <strong>2007</strong> angestiegen.<br />
- Stark zugenommen hat vor allem der Anteil der Betriebe mit Produktinnovationen. Darunter sind<br />
Weiterentwicklung von Produkten und Leistungen mit einem Drittel aller bayerischen Betriebe am<br />
weitesten verbreitet. 22 Prozent der Betriebe geben an, dass in den letzten zwei Jahren eine Sort<strong>im</strong>entserweiterung<br />
stattgefunden hat, d. h. dass sie ein vorhandenes Produkt (bzw. Leistung) neu in<br />
ihr Angebot aufgenommen haben. Von Marktneuheiten berichten in <strong>Bayern</strong> elf Prozent der Betriebe<br />
und damit etwas mehr als <strong>im</strong> bundesweiten und <strong>im</strong> westdeutschen Durchschnitt.<br />
- 36 Prozent der bayerischen Betriebe berichten davon, dass in den vergangenen zwei Jahren mindestens<br />
eine organisatorische Änderung durchgeführt wurde. Angestiegen ist dabei vor allem der<br />
Anteil der Betriebe mit der Maßnahme „Verbesserung der Qualitätssicherung“: Mit 23 Prozent ist<br />
dies mit großem Abstand die bedeutendste organisatorische Änderung in den Betrieben <strong>Bayern</strong>s.<br />
- Im Zeitvergleich zu den vorhergehenden Befragungszeitpunkten hat die Verbreitung organisatorischer<br />
Änderungen ausschließlich in Betrieben mit zwischen 5 und 19 Beschäftigten (von 31 % <strong>im</strong><br />
Jahr 2004 auf 42 % <strong>im</strong> Jahr <strong>2007</strong>) sowie bei Betrieben mit 20 bis 99 Beschäftigten (von 58 auf 70<br />
%) zugenommen.<br />
80
7. Investitionen und Innovationen<br />
- Im Vergleich zur Befragung 2004 sind nach Angaben des Jahres <strong>2007</strong> die Innovationshemmnisse<br />
in <strong>Bayern</strong> ebenso wie bundesweit gesunken. Sechs Prozent aller bayerischen Betriebe (2004: 9<br />
Prozent) berichteten, dass sie in den letzten zwei Jahren Produkt- bzw. Verfahrensinnovationen geplant,<br />
aber nicht durchgeführt haben.<br />
- Als Gründe für die Nicht-Durchführung von geplanten Innovationen wurden von den bayerischen<br />
Betriebe am häufigsten hohe Investitionskosten (41 %) und Probleme bei der Beschaffung von<br />
Fremdkapital (31 %) genannt. Auffällig <strong>im</strong> Vergleich zur gleich lautenden Frage aus dem IAB-<br />
Betriebspanel 2004 ist der Rückgang der Nennungen, die auf die Begründung „hohes wirtschaftliches<br />
Risiko“ entfallen.<br />
- Der Anteil der Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong>, die sich mit Forschung und Entwicklung (FuE) befassten,<br />
verblieb zwischen 2004 und <strong>2007</strong> gleich bleibend bei fünf Prozent. 80 Prozent der bayerischen Betriebe<br />
mit FuE führen diese in Kooperation durch. Am häufigsten ist die Kooperation mit anderen<br />
Betrieben. Im Vergleich mit 2004 zeigt sich allerdings, dass auch die Kooperation mit Universitäten/Fachhochschulen<br />
und mit externen Beratern an Bedeutung gewinnt.<br />
81
8. Betriebliche Weiterbildung<br />
8. Betriebliche Weiterbildung<br />
Weiterbildung rückt nicht nur aufgrund der besseren Arbeitsmarktlage stärker in das öffentliche und<br />
betriebliche Interesse. Weiterbildung ist auch ein elementarer Bestandteil guter Arbeitsbedingungen.<br />
Aktuelle Repräsentativerhebungen (vgl. Fuchs 2006; DGB <strong>2007</strong>) bei Beschäftigten zeigen, welchen<br />
hohen Stellenwert die große Mehrheit der Erwerbstätigen dem Thema Qualifizierung(-smöglichkeiten)<br />
einräumt. Auch auf der politischen Ebene werden verstärkt größere Anstrengungen <strong>im</strong> Bereich des<br />
Lebenslangen Lernens gefordert, nicht zuletzt auch mit der „demographischen“ Begründung eines alternden<br />
Erwerbspersonenpotenzials.<br />
Das IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong> zeigt, dass auch von den Betrieben die Notwendigkeit der betrieblichen<br />
Weiterbildung zunehmend erkannt wird. Unter denjenigen Betrieben, die über Prioritäten bei innerbetrieblichen<br />
Maßnahmen zur Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs (Ersatz und Erweiterungsbedarfe)<br />
berichten, wird der Forcierung der betrieblichen Weiterbildung mit 33 Prozent die zweithöchste Priorität<br />
attestiert, nach der Förderung des innerbetrieblichen Erfahrungsaustausches (vgl. Abschnitt 5.3).<br />
Das Thema Weiterbildung war <strong>im</strong> Fragebogen <strong>2007</strong> einer der Schwerpunkte, so dass diesen Aussagen<br />
auch die aktuellen Fakten zum Weiterbildungsgeschehen in den Betrieben gegenübergestellt werden<br />
können. Das IAB-Betriebspanel ist dabei die einzige repräsentative Betriebsbefragung, die in regelmäßigen<br />
Abständen Ergebnisse zu dieser Thematik für alle Betriebe in Deutschland liefert.<br />
8.1 Anteil von Betrieben mit Weiterbildungsförderung<br />
Die oben angesprochene wachsende Einsicht der Betriebe in die Notwendigkeit der Weiterbildung zeigt<br />
sich auch <strong>im</strong> Anteil der Betriebe die <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong> solche Maßnahmen tatsächlich unterstützten.<br />
Laut Panel hatte <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> der Anteil der Betriebe, die zumindest für ein Mitglied der Belegschaft<br />
die Weiterbildung förderten, 45 nach einem vorübergehenden Rückgang von 2001 auf 2003, <strong>im</strong> ersten<br />
Halbjahr 2005 wieder das westdeutsche Niveau von 42 Prozent erreicht. Inzwischen, <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />
<strong>2007</strong>, beträgt dieser Anteil 47 Prozent und liegt damit sogar leicht über dem westdeutschen Durchschnitt<br />
(vgl. Darstellung 8.1). In Ostdeutschland sind die Werte traditionell etwas höher (<strong>2007</strong>: 48 %).<br />
45<br />
Die Frageformulierung lautete: „Förderte Ihr Betrieb/Ihre Dienststelle <strong>im</strong> 1. Halbjahr Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen? Das<br />
heißt: Wurden Arbeitskräfte zur Teilnahme an inner- oder außerbetrieblichen Maßnahmen freigestellt bzw. wurden die Kosten für<br />
Weiterbildungsmaßnahmen ganz oder teilweise vom Betrieb übernommen?“<br />
82
8. Betriebliche Weiterbildung<br />
Darstellung 8.1:<br />
Anteil der Betriebe mit Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen an den Betrieben<br />
insgesamt 2001 bis <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />
2001 2003 2005 <strong>2007</strong><br />
<strong>Bayern</strong> 39 38 42 47<br />
Alte Bundesländer 37 41 42 45<br />
Neue Bundesländer 36 42 44 48<br />
Auffällig überdurchschnittlich ist der Anteil der Betriebe mit Weiterbildungsförderung <strong>im</strong> Bereich der<br />
Organisationen ohne Erwerbscharakter/der Öffentlichen Verwaltung (vgl. Darstellung 8.2). Keine Fortschritte<br />
sind <strong>im</strong> Bereich der Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinn zu verzeichnen. Der steigende Anteil<br />
betrifft praktisch alle Betriebsgrößenklassen außer die großen Betriebe, wobei generell der Anteil mit<br />
der Betriebsgrößenklasse deutlich zun<strong>im</strong>mt. Bemerkenswert ist, dass laut IAB-Betriebspanel <strong>2007</strong> erneut<br />
der Anteil der Betriebe mit Weiterbildungsförderung in Kammerbetrieben (IHK: 47 %; HWK: 41 %)<br />
nur be<strong>im</strong> bzw. unter dem bayerischen Durchschnittswert von 47 Prozent liegt.<br />
Darstellung 8.2:<br />
Anteil der Betriebe mit Weiterbildungsförderung an allen Betrieben <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />
2005 und <strong>2007</strong> (Angaben in Prozent)<br />
Handel und Reparatur<br />
Produzierendes Gewerbe<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne<br />
Org. ohne Erwerb. / Öff. Verwaltung<br />
37<br />
33<br />
38<br />
48<br />
48<br />
51<br />
58<br />
64<br />
1 bis 4<br />
5 bis 19<br />
20 bis 99<br />
100 bis 499<br />
ab 500<br />
26<br />
33<br />
50<br />
52<br />
72<br />
80<br />
87<br />
87<br />
90<br />
99<br />
Nordbayern<br />
Südbayern<br />
43<br />
42<br />
41<br />
55<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt<br />
42<br />
47<br />
Alte Bundesländer<br />
Neue Bundesländer<br />
Deutschland Insgesamt<br />
42<br />
45<br />
44<br />
48<br />
43<br />
45<br />
0 20 40 60 80 100 120<br />
2005 <strong>2007</strong><br />
83
8. Betriebliche Weiterbildung<br />
8.2 Art der Weiterbildungsmaßnahmen<br />
Darstellung 8.3 zeigt, dass – wie schon 2003 und 2005 – als häufigste Form geförderter Weiterbildung<br />
mit 40 Prozent aller Betriebe externe Kurse, Lehrgänge bzw. Seminare genannt werden. An zweiter<br />
Stelle stehen mit 29 Prozent und deutlichem Zuwachs die Teilnahme an Vorträgen, Fachtagungen,<br />
Messen und ähnlichem, gefolgt von der Weiterbildung am Arbeitsplatz (Unterweisung, Einarbeitung)<br />
und innerbetrieblichen Weiterbildungsformen (interne Kurse, Lehrgänge und Seminare), die in ihrer<br />
Verbreitung nur leicht zunehmen. Eher seltener und in ihrer Bedeutung auch nicht zunehmend wird das<br />
blended-learning (mediengestütztes selbstgesteuertes Lernen) sowie das Lernen in Qualitätszirkeln etc.<br />
bzw. auch Job-Rotation angeführt. Praktisch alle Weiterbildungsformen werden in <strong>Bayern</strong> leicht häufiger<br />
genannt als <strong>im</strong> westdeutschen Durchschnitt.<br />
Darstellung 8.3:<br />
Inner- und außerbetriebliche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />
<strong>2007</strong> (Anteil in Prozent an allen Betrieben)<br />
Anteile an allen Betrieben;<br />
Mehrfachnennungen<br />
A B C D E F G H<br />
Handel und Reparatur 41 25 25 29 2 12 6 8<br />
Produzierendes Gewerbe 33 16 22 25 2 8 3 6<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 43 28 29 30 3 14 7 7<br />
Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung 52 30 24 29 8 14 9 13<br />
1 bis 4 Beschäftigte 27 14 14 17 1 8 1 3<br />
5 bis 19 45 27 29 33 3 14 8 9<br />
20 bis 99 70 49 52 51 9 17 12 16<br />
100 bis 499 79 74 67 69 15 29 23 21<br />
ab 500 87 85 78 83 36 39 44 30<br />
Nordbayern 48 30 25 30 4 12 8 7<br />
Südbayern 34 21 27 27 2 12 4 8<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 40 25 26 29 3 12 6 7<br />
Nachrichtlich:<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 2005 33 23 23 22 2 10 5 6<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 2003 31 17 20 19 2 6 5 9<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
G<br />
H<br />
externe Kurse, Lehrgänge, Seminare<br />
interne Kurse, Lehrgänge, Seminare<br />
Weiterbildung am Arbeitsplatz (Unterweisung, Einarbeitung)<br />
Teilnahme an Vorträgen, Fachtagungen, Messen u.ä.<br />
Arbeitsplatzwechsel (Job-Rotation)<br />
selbstgesteuertes Lernen mit Hilfe von Medien<br />
Qualitätszirkel, Werkstattzirkel, Lernstatt, Beteiligungsgruppe<br />
sonstige Weiterbildungsmaßnahmen<br />
84
8. Betriebliche Weiterbildung<br />
8.3 Umfang der Förderung/finanziellen Beteiligung<br />
Bezogen auf die wichtigsten Weiterbildungsmaßnahmen finden diese nach Angaben der Personalverantwortlichen<br />
in bayerischen Betrieben allerdings nur noch zu 50 Prozent normalerweise während der<br />
Arbeitszeit statt (vor zwei Jahren: 61 %); in sechs Prozent der Betriebe ausschließlich während der<br />
Freizeit. Dies dürfte eine unmittelbare Folge der knapper gewordenen Personaldecke sein. Von 33 auf<br />
44 Prozent ist der Anteil der Betriebe gestiegen, in denen eine teilweise Freistellung erfolgt. Die genannten<br />
50 Prozent liegen deutlich unter der Zahl für Westdeutschland (62 %). Bei den Dienstleistungen<br />
<strong>im</strong> engeren Sinne bzw. Handel und Reparatur ist die Verlagerung der Weiterbildung in die Freizeit<br />
überdurchschnittlich ausgeprägt (vgl. Darstellung 8.4).<br />
Darstellung 8.4:<br />
Umfang der zeitlichen bzw. finanziellen Förderung <strong>2007</strong> (Angaben bezogen auf alle<br />
Betriebe mit Weiterbildungsmaßnahmen in Prozent)<br />
Zeitliche Beteiligung des Betriebs<br />
während<br />
der<br />
Arbeitszeit<br />
teilweise in<br />
der Arbeitszeit,<br />
teilweise in<br />
der Freizeit<br />
ganz<br />
in der<br />
Freizeit<br />
Finanzielle Beteiligung der Beschäftigten<br />
vollständig<br />
teilweise<br />
nein, gar<br />
nicht<br />
Rückzahlungsvereinbarung<br />
bei<br />
Ausscheiden<br />
Handel und Reparatur 48 48 5 10 15 75 13<br />
Produzierendes Gewerbe 53 42 4 21 9 70 18<br />
Dienstl. <strong>im</strong> engeren Sinne 49 44 7 14 16 70 19<br />
Org. ohne Erwerb./ Öff. Verw. 81 13 6 31 12 56 25<br />
Unter 100 Beschäftigte 49 45 6 16 14 70 15<br />
Über 100 Beschäftigte 72 27 1 6 20 74 56<br />
Nordbayern 46 49 4 12 14 75 18<br />
Südbayern 54 38 8 20 14 66 16<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 50 44 6 16 14 70 17<br />
Alte Bundesländer 62 33 5 16 11 73 15<br />
Neue Bundesländer 53 41 6 14 14 72 14<br />
Deutschland insgesamt 60 35 5 16 12 72 14<br />
Die Kosten der Weiterbildungsmaßnahmen übernehmen dagegen 70 Prozent der weiterbildungsaktiven<br />
Betriebe in <strong>Bayern</strong> vollständig. Das ist mehr als 2005 (63 %), aber etwas seltener als <strong>im</strong> westdeutschen<br />
Durchschnitt (73 %). Umgekehrt werden in 16 Prozent der bayerischen Betriebe (Alte Bundesländer:<br />
16 %) die Kosten von Weiterbildungsmaßnahmen ganz von den Beschäftigten getragen. Am ausgeprägtesten<br />
ist diese vollständige Kostenverlagerung auf die Beschäftigten inzwischen in Südbayern<br />
bzw. in Betrieben mit unter 100 Beschäftigten (vgl. Darstellung 8.4). 46<br />
17 Prozent der weiterbildungsaktiven Betriebe <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> hatten <strong>2007</strong> Rückzahlungsvereinbarungen<br />
für den Fall, dass Beschäftigte nach Abschluss einer vom Betrieb finanzierten Maßnahme den Betrieb<br />
verlassen (2005: 13 %); vor allem sind das die Betriebe mit über 100 Beschäftigten.<br />
46<br />
2005 war die vollständige Kostenübernahme noch in Nordbayern stärker verbreitet als in Südbayern. <strong>2007</strong> haben sich die Verhältnisse<br />
umgekehrt.<br />
85
8. Betriebliche Weiterbildung<br />
8.4 Teilnahmequoten und Gruppenspezifität der Beteiligung<br />
Die vorgenannten Zahlen signalisieren eine <strong>im</strong> Prinzip positive Entwicklung: In einem höheren Anteil<br />
von Betrieben findet Weiterbildung statt – wenn auch noch längst nicht flächendeckend – und die Betriebe<br />
engagieren sich <strong>im</strong> Hinblick auf Kostenübernahmen auch stärker, wenn auch der Anteil der Betriebe<br />
deutlich gesunken ist, in denen die betriebliche Weiterbildung voll auf die Arbeitszeit angerechnet<br />
wird.<br />
Ein wirklicher Erfolg oder Fortschritt könnte aber erst dann konstatiert werden, wenn auch der Anteil der<br />
Beschäftigten, die in Weiterbildungsmaßnahmen einbezogen wurden, gemessen an allen Beschäftigten<br />
<strong>im</strong> Betrieb oder in <strong>Bayern</strong> insgesamt, gestiegen wäre. Dies ist jedoch nicht der Fall; die Weiterbildungsquoten<br />
stagnieren in <strong>Bayern</strong> wie in Deutschland insgesamt (vgl. Darstellung 8.5).<br />
Darstellung 8.5: Anteil der geförderten Weiterbildungsteilnehmer an den Beschäftigten 2001 bis <strong>2007</strong><br />
(Angaben in Prozent)<br />
2001 2003 2005 <strong>2007</strong><br />
<strong>Bayern</strong> 19 23 22 22<br />
Alte Bundesländer 18 23 21 22<br />
Neue Bundesländer 19 26 26 27<br />
Nur 22 Prozent der Beschäftigten haben in <strong>Bayern</strong> – wie in Westdeutschland – <strong>im</strong> ersten Halbjahr <strong>2007</strong><br />
eine betriebliche Weiterbildung erfahren (dies unter Einbeziehung auch von eher einfachen Maßnahmen,<br />
wie Unterweisungen am Arbeitsplatz und Einarbeitungen!).<br />
Innerhalb nur derjenigen Betriebe mit Weiterbildungsmaßnahmen gerechnet, d. h. bezogen auf die Gesamtzahl<br />
der Beschäftigten in den weiterbildungsaktiven Betrieben, liegt die Weiterbildungsquote bei 29<br />
Prozent. Der Steigerung des Anteils an weiterbildungsaktiven Betrieben steht innerhalb dieser Betriebe<br />
und Dienststellen – und auch bezogen auf alle Beschäftigten – also eine Konzentration auf weniger<br />
geförderte Beschäftigte gegenüber.<br />
Besonders problematisch ist diese aktuelle Entwicklung zusätzlich deswegen, weil die Weiterbildungsförderung<br />
sich schon traditionell und mit steigender Tendenz vor allem auf die besser Qualifizierten<br />
bzw. die Beschäftigtengruppen mit höherem beruflichen Status beschränkt und außerdem Ältere sowie<br />
z. B. geringfügig Beschäftigte und Leiharbeitskräfte ausgrenzt (vgl. Kistler, Ebert <strong>2007</strong>).<br />
Aktuelle Befragungen von Erwerbstätigen wie das Berichtssystem Weiterbildung (vgl. v. Rosenbladt/<br />
Bilger 2008) belegen sowohl, dass die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung stagniert, in diesem Fall<br />
sogar leicht rückläufig ist, als auch dass die Schere zwischen verschiedenen Qualifikationsgruppen<br />
weiter aufgeht.<br />
Das zeigt auch das Panel <strong>2007</strong>: Während nur 9 Prozent der bayerischen Beschäftigten für einfache<br />
Tätigkeiten in die Weiterbildungsförderung einbezogen wurden (2005: 10 %), waren es bei den Beschäftigten<br />
mit Berufsausbildung 29 Prozent. Bei den Angestellten/Beamten mit Hochschulabschluss<br />
lag die entsprechende Quote <strong>im</strong>merhin bei 39 Prozent (2005: 38 %). N<strong>im</strong>mt man die Prozentwertunter-<br />
86
8. Betriebliche Weiterbildung<br />
schiede als Maß, so war die Gruppendifferenz in <strong>Bayern</strong> merklich höher als v. a. <strong>im</strong> westdeutschen<br />
Vergleich (vgl. Darstellung 8.6). 47<br />
Darstellung 8.6:<br />
Weiterbildungsquoten* nach Qualifikationsgruppen und Geschlecht <strong>2007</strong> (Angaben<br />
bezogen auf alle Betriebe in Prozent)<br />
Insges.<br />
2003<br />
Insges.<br />
2005<br />
Insges.<br />
<strong>2007</strong><br />
A B C Männer Frauen<br />
Handel und Reparatur 23 18 22 5 31 37 23 21<br />
Produzierendes Gewerbe 19 19 17 9 21 36 19 13<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> engeren Sinne 26 26 27 11 36 43 24 29<br />
Org. ohne Erwerb./Öff. Verwaltung 23 23 22 3 25 32 21 22<br />
1 bis 4 Beschäftigte 13 18 23 5 44 69 21 26<br />
5 bis 19 19 21 24 5 35 53 20 28<br />
20 bis 99 24 22 22 11 29 34 21 23<br />
100 bis 499 24 21 23 10 27 40 23 23<br />
ab 500 29 24 20 11 20 34 21 18<br />
Nordbayern 22 21 25 10 33 45 24 27<br />
Südbayern 24 22 26 9 25 34 19 21<br />
<strong>Bayern</strong> insgesamt 23 22 22 9 29 39 21 24<br />
Alte Bundesländer 23 22 22 10 27 35 20 23<br />
Neue Bundesländer 27 26 27 12 30 44 24 30<br />
Deutschland insgesamt 24 22 22 10 28 37 21 24<br />
A Beschäftigte für einfache Tätigkeiten (Un- und angelernte Arbeiter und Angestellte/Beamte für einfache Tätigkeiten)<br />
B Arbeiter/Angestellte/Beamte mit Berufsausbildung<br />
C Angestellte/Beamte mit Hochschulabschluss<br />
* Umrechnung der Teilnahmefälle in Personen<br />
Das in Nordbayern deutlich angestiegene Weiterbildungsengagement von Betrieben geht mit einer größeren<br />
qualifikatorischen Spaltung einher. Am größten ist diese Differenz in den kleinen Betrieben sowie<br />
<strong>im</strong> Bereich Handel und Reparatur bzw. bei den Dienstleistungen.<br />
In der Betrachtung nach Geschlechtern ist dagegen – wie schon 2005 – keine Schlechterstellung von<br />
Frauen zu konstatieren. Im Gegenteil, die Weiterbildungsquote ist bei den Frauen sogar höher als diejenige<br />
der Männer (Ausnahmen: sehr große Betriebe und der Bereich Handel und Reparatur).<br />
47<br />
Außerdem ist daran zu erinnern, dass Deutschland in internationalen Vergleichen bei der beruflichen Weiterbildungsbeteiligung recht<br />
schlecht abschneidet (vgl. z. B. European Commission 2006, S. 129; Schmidt <strong>2007</strong>).<br />
87
8. Betriebliche Weiterbildung<br />
8.5 Zusammenfassung<br />
Zusammengefasst kann man zum Kapitel betriebliche Weiterbildung nur von einem sehr gespaltenen<br />
Befund sprechen.<br />
- Einerseits steigt der Anteil der Betriebe an, die sich in der einen oder anderen Form für die Weiterbildung<br />
ihrer Beschäftigten engagieren: 47 Prozent der Betriebe und Dienststellen haben <strong>im</strong> ersten<br />
Halbjahr zumindest für einen Teil der Belegschaft durch zumindest partielle Freistellung oder Kostenübernahme<br />
Weiterbildung gefördert. 2006 waren es 42 Prozent. Ein Wachstum erfahren dabei<br />
vor allem externe Maßnahmen: außerhäusige Kurse, Lehrgänge, Seminare bzw. die Teilnahme an<br />
Vorträgen, Fachtagungen, Messen etc. Auch hat sich das Ausmaß erhöht, in dem Betriebe die Kosten<br />
der Weiterbildung durch Kostenübernahmen tragen. Die vollständige Freistellung für Weiterbildungsmaßnahmen<br />
ist andererseits seltener geworden.<br />
- Vor allem aber stagniert in den weiterbildungsaktiven Betrieben der Anteil der Beschäftigten, die in<br />
die Weiterbildungsförderung einbezogen werden. Die Folge ist eine in <strong>Bayern</strong> wie <strong>im</strong> Bund praktisch<br />
schon seit 2003 (23 %) unveränderte Weiterbildungsquote (<strong>2007</strong>: 22 %).<br />
- Damit einher geht eine noch zunehmende Selektion der Weiterbildungsförderung in der betrieblichen<br />
Praxis: Geringqualifizierte bleiben relativ gesehen noch mehr außen vor! Die Weiterbildungsquote<br />
lag <strong>2007</strong> für Beschäftigte für einfache Tätigkeiten bei 9 Prozent, für Beschäftigte mit (Fach-)<br />
Hochschulabschluss dagegen bei 39 Prozent.<br />
- In der Geschlechterdifferenzierung liegt die Weiterbildungsquote der Frauen dagegen weiterhin<br />
über derjenigen der Männer.<br />
88
Literatur<br />
Literatur<br />
Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ (<strong>2007</strong>): Erwerbstätige (am Arbeitsort) in Deutschland<br />
2006 und <strong>2007</strong> nach Ländern, Wiesbaden.<br />
Bellmann, L. (1997): Das Betriebspanel des IAB, in: Hujer, R.; Rendtel, U.; Wagner, G. (Hrsg.): Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche<br />
Panel-Studien, Sonderheft des Allgemeinen Statistischen Archivs, Heft 30, Göttingen, S. 169 ff.<br />
Bellmann, L. (2002): Das IAB-Betriebspanel: Konzeption und Anwendungsbereiche, in: Allgemeines Statistisches Archiv 86,<br />
S. 177 ff.<br />
Bellmann, L.; Bielenski, H.; Bilger, F.; Dahms, V.; Fischer, G.; Frei, M.; Wahse, J. (2006): Personalbewegungen und Fachkräfterekrutierung.<br />
Ergebnisse des IAB-Betriebspanels 2005, IAB-Forschungsbericht Nr. 11, Nürnberg.<br />
Böhme, S.; Conrads, R.; Ebert, A.; Heinecker, P.; Kistler, E. (2005): Beschäftigungstrends <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> 2004. Repräsentative<br />
Analysen auf Basis des IAB-Betriebspanels 2004, Stadtbergen.<br />
Böhme, S.; Conrads, R.; Heinecker, P.; Huber, A.; Kistler, E. (2004): Beschäftigungstrends <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> 2003. Repräsentative<br />
Analysen auf Basis des IAB-Betriebspanels 2003, Stadtbergen.<br />
Böhme, St.; Ebert, A.; Kistler, E. (<strong>2007</strong>): Demographische Entwicklung und Beschäftigung Älterer <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong>. I-<br />
ABregional Nr. 03, Nürnberg.<br />
Brenke, K.; Z<strong>im</strong>mermann, K.-F. (<strong>2007</strong>): Erfolgreiche Arbeitssuche weiterhin meist über informelle Kontakte und Anzeigen, in:<br />
DIW-Wochenbericht Nr. 20, S. 327 ff.<br />
Bundesagentur für Arbeit (2006): Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Gemeldete Stellen und Arbeitslose nach Bundesländern,<br />
Nürnberg.<br />
Bundesagentur für Arbeit (<strong>2007</strong>): Mini- und Midijobs in Deutschland, Nürnberg.<br />
Bundesagentur für Arbeit (2008): Arbeitsmarkt in Zahlen - Einsatz ausgewählter arbeitsmarktpolitischer Instrumente. Jahreszahlen<br />
<strong>2007</strong>, Nürnberg.<br />
Bundesagentur für Arbeit (2008): Arbeitsmarkt in Zahlen, Arbeitnehmerüberlassung, 1. Halbjahr <strong>2007</strong><br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung (2008): Berufsbildungsbericht 2008, Bonn.<br />
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Ebert, A.; Kistler, E.; Böhme, S.; Eigenhüller, L. (<strong>2007</strong>): Beschäftigungstrends <strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Bayern</strong> 2006, Stadtbergen.<br />
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Kettner, A.; Spitznagel, E. (<strong>2007</strong>): Gesamtwirtschaftliches Stellenangebot. Kräftige Konjunktur stärkt die Arbeitsnachfrage,<br />
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Kistler, E.; Ebert, A. (<strong>2007</strong>): Rente mit 67 oder Flexibilisierung der Altersgrenzen. Einige Argumente zur Verortung der Debatte<br />
in der Realität, in: Faulstich, P.; Bayer, M. (Hrsg.): Lernalter – Weiterbildung statt Altersarmut, Hamburg, S. 58<br />
ff.<br />
Oschmianski, M. (<strong>2007</strong>): Der Wandel der Erwerbsformen und der Beitrag der Hartz-Reformen: Berlin und die Bundesrepublik<br />
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Rebien, M.; Spitznagel, E. (<strong>2007</strong>): Betriebspraktika: Auf Umwegen zum Ziel, IAB Kurzbericht Nr. 7, Nürnberg.<br />
Reinberg, A.; Hummel, M. (<strong>2007</strong>): Der Trend bleibt – Geringqualifizierte sind häufiger arbeitslos, IAB Kurzbericht Nr. 18,<br />
Nürnberg.<br />
Schmidt, D. (<strong>2007</strong>): Berufliche Weiterbildung in Unternehmen 2005. Methodik und erste Ergebnisse, in: Wirtschaft und Statistik,<br />
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v. Rosenbladt, B.; Bilger, F. (2008): Weiterbildungsbeteiligung in Deutschland – Eckdaten zum BSW-AES <strong>2007</strong>, München.<br />
89
ISBN: 978-3-00-024856-6<br />
Herausgeber:<br />
INIFES, Internationales Institut für<br />
Empirische Sozialökonomie, gGmbH<br />
86391 Stadtbergen<br />
© 2008 <strong>Bayerisches</strong> Staatsministerium für<br />
Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen